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Sächsische Volkszeitung : 31.01.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193601319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360131
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360131
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-01
- Tag 1936-01-31
-
Monat
1936-01
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 31.01.1936
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Sächsische Volkszeitung Nr. 28. — 81. 1. 86. Gin-Wiedersehen am FrühMSllsch Ganz sacht» aber sicher wachsen die Taae. Am Neuiahrstage notierte der Kalender 8.11 Uhr Sonncnaufaang. 15.55 Uhr Son- nenunicvgang. Heute, am 8t. Januar. lauten die entsprechenden Stunden: 7.46 Uhr. 16.42 Uhr. Um mehr csts eine Stunde ist cs nun schon langer Ton... Man mcrlil es- gleich früh beim Aufheben. Wenn man nach .des Dienstes ewig gleichgestellter Uhr" immer zur selben Stunde aus den federn muh, dann sieht man. wie jeden Tag zu dersellx'n Minute der Himmel im Osten schon einen Sci>ein lieller ist. Noch muh man sich bei künstlichem Licht ankleiden. Aber das Frühstück kann man bei einigem guten Willen schon im Dämmerlicht cinnehmcn. sWenn man nicht gerade sclwn vor 7 Uhr das Haus verlassen muh t Eni wenig .zärtlich und ein wenig beklommen ist dieses Wiedersehen am Frühstückstisch mit dem jungen Tag. „Ist denn der Winter schon vorbei?" fragt man sich beklommen. „Es ist ja noch gar nicht richtig Winter gervesen!" Aber das fieundsict-e Dämmerlicht über dem Frühstücks« tisch wird von T-ig zu Tag Heller. „Warte nur", mahnt cs dich leise, „bald wird dich wieder die Sonne aus dem Schlafe ivectien. Natürlich gibt es noch ein paar Wochen Winter, aber dahinter kommt dann gleich der Frühling. Uiid der Dämmer schein über dem Frühftückstisch ist für dich zugleich die Verlei hung vieler, vieler herrlicher Morgenstunden, die dir die wach sende Sonne dieses Jahres schenken wird..Mikroskop. Drssclsn Sie Sonderzuweisunaen -es WSW am Z0. Januar Dresden, 30. Imi. Am dritten Jahrestage der national sozialistischen Erhebung sollen bekanntlich durch das Winter- hilssivcrk 22 Millionen Mark in Form von Gutscheinen an die Betreuten verteilt werden. Diese Leistung ist eine San der z u w « i s u n g, zusählich zu den lausenden Unterstühungen. Wei die Gauamtsleitung der NSV. mitteilt, steht hiervon dem Gau Sachsen ein entsprechend groher Anteil zur Verfügung. Durch die Gauführuna^Sachsen des Winterhilfswcrkcs 1635/36 iverden am 36. d. M. verteilt: 1250 006 Wcrtgutschcine im Werte von je 1 Mark und 616 000 Kohlcngutscheine im Werte von 1 Mark bis 1,50 Mark, insgesamt für 2,1 Mill. Mark. OffsächMe SA fuhr nach Berlin Dresden, 30. Ian. 280 alte Kämpfer aus dem Bereich der Brigade 33 (Dresden) fuhren in der Nacht zum Donnerstag von Dresden aus nach Berlin. Zu ihnen stießen 155 alte Kämvscr aus dem Bereich der Brigade 133 (Ostsachscn). Neben Oberführer Nabe nahmen von oslsächsischen Standartenführern an der Fahrt teil Sturmbannführer Neul (Freiberg), Schusscn- hauer (Dresden) und Standartenführer Neul (Grohcnhain). Der Musikzng der Standarte 100 mit Obersturmbannführer Veil und der Spielmannszug mit Obersturmbannführer Täschner nahmen an der Fahrt nach Berlin teil. Kurz vor 2 Uhr ver lieh der Sonderzug mit den Berlin-Fahrern der ostsächsifchen SA den Hauptbahnhof. : Zum SS-Obergruppensührer befördert wurde aus Anlaß der Wiederkehr des Tages der Machtergreifung der Führer des SS-Obcrabschnittcs Mitte. Freiherr v. Eber st ein. Er gehört zu den ältesten Kämpfern der nationalsozialistischen Bewegung, für die er sich schon 1022 in seiner Heimatstadt Haste einsetzte. 1931 wurde er als Kaiistnrmführer nach Mün chen berufen und Gruppenführer Hochland. März 1033 über nahm er den SS-Abschnitt Weimar, im November 1033 den SS-Oberabschnitt Mitte, der seit März 103-1 seinen Sih in Dres den hat. Seit 17. 12. 1031 ist Freiherr v. Edelstein Krcishaupt- niann von Dresden. : BetriebsappeNe bei der Reichsbahn. Am Jahrestage der Machtübernahme wurden bei allen Dienststellen des Reichsbahn- direktionsbezirkes Dresden Bctriebsappelle für die gesamte Ge folgschaft ak>gehal1en. Auch im Reichsbalmdircktionsgebäude hatte sich zu itzeainn der Arbeit in, sestlich geschmückten Treppen hause die Gefolgschaft versammelt. Präsident Dr. Dänisch wies in einer eindrucksvollen Ansprastn aus die illedeutung des 30. Januars und aus die Errungenschaften in den drei Jahren nationalsozialistischer Slaalssührung. insbesondere aus die des Jahres 19:15 hin, wobei er auch mit freudigem Danke der hohen Anerkennung gedachte, die der Führer bei der Hundert-Iahr- Feier dem verantwortungsvollen Dienst der Eisenbahner und ihren Leistungen gezollt habe, eine Anerkennung, die den Eiscn- bahnern Ansporn sein müsse zu treuester Pflichterfüllung auch In aste Zukunft. Der Appell wurde unter Mitwirkung der Parte Gliederungen und des Bahnschutzes zu einer würdigen Feier ausgestaltet. : Diamantenes Doktorsubiläum von Geheimrat Hueppe. Am 11. Februar kann der in Dresden ansässige bekannte Hy gieniker Geheimrat Pros. Dr. Hueppe sein 60jähriges Doktor jubiläum feiern. Geheimrat Hueppe, der im 84. Lebensjahre steht, promovierte im Jahre 1876 an der Universität Berlin. Er ist vor allem als Vorkämpfer der konstitutionellen Forschung aus medizinischem Gebiete bekannt geworden. Nach seiner Lehre sind die Ursast>en allen biologischen und pathologischen Ge schehens in den angeborenen rassischen Anlagen zu sust)«n. — Geheimrat Hueppe war früher Ausschuhmitglied im Deutschen Hygiene-Museum. : Der Bezirksausschuß der Amtshauptmannschaft Dresden verteilte in seiner Siszung am Mittwoch 17 000 Mark Son de rbci hi Isen an Kleinrentner In 1841 Anteilen. An verschiedene Bezirke wurden Beihilfen zur Besoldung der Ge m c i n de s ch w c st e r n gewährt, und zwar insgesamt 5500 Mark. Der Gemeinde Gompitz wurde die Erhöhung der Wegcba „Hilfe auf 1117,20 M. bewilligt. : Rückkehr Dresdner Kinder. Der Aufenthalt der zur Zeit in der Waldschule F i s ch h a u s ft ra tz e befindlichen Kin der, untergebrach! durch das Stadtwohlfahrtsamt, ist am 1. Feb ruar 1036 beendet. Die Kinder sind am genannten Tage vor- . mittags 11 Uhr im Heim, Fischhausstratze 12b, abzuholen. : „Wege zu Büchern". Die von der Landesdibiiothek ge planten beiden Einsührungovorträge „Wege zu Büä-ern" werden verlegt, und zwar auf Freitag, den 7. Februar und Freitag, den 14. Februar. 7.30 Uhr abends. Vortragender: Landesbiblio thekar Dr. Hofmann. Dresdner vollzelberlLl Nachsch'sisieldieb« machen reich« Beute. Ein Anwohnerder Strehlener Straf',c wurde am Mittwoch von Dieben heimgesucht und samt seiner Untermieterin enwsindlich gcscimdigt. Di« Diebe, die sich mit Nachschlüsseln Zugai^z zu den Zimmern ver- sstmfst hatten, nahmen folgende Sachen mit: ein scluvarzes Ko stüm, ein reinleinenes, Helles Kostüm, ein schwarzseidenes Abend kleid, ein grünseidei^s Kleid mit laiuzen Aermeln. verschiedene Sommerkleider, einen graumelierten Damenminlermantcl mit dunkelbraunem Pelzkragen, einen dunklen u,K> einen blauen Herrenanzua, einen graugrünen Herrenwintermantel, einen lan gen Sealmantel, ein« goldene Sprungdeckeluhr mit 3 Teckeln, gest. 585. auf der Vorder- und Rückseite graviert, «in« Vrillant- schlipsnadel mit kleinen, Propeller und vieles andere mehr. Di« Kriminalpolizei verfolgt bereits «ine bestimmte Spur. Sollte das gestohlene Gut irgendwo zum Kauf, Pfand usw. anqcboten werden, wird um sofortige Benachrichtigung des nächsten Poli- zeibeamten gebeten. Wegen Diebstahls festgenommen. Von der Kriminalpoli zei wurden zivei 18 Jahre alte Burschen als diejenigen ermit telt und festoenommen. die in der Nacht zum Mittwoch in der Nähe der Mcihner Landstrasse einen Zigarettenstand auf-zebro- chen haben. Hierbei hatten sie anher einem Betrag Bargeld einen grösseren Posten Zigaretten erlangt. Die gestohlene Ware wurde zum grössten Teile wieder (»evbeigeschafft. Eine Einbrecherbande dlnakeff gemacht Schwerverbrecher hinter Schloß und Riegel. Seit einigen Monaten wurden in Dresden und der näheren Umgebung zahl- reiclu: Einbrüche in Gastwirtschaften. Wohnuwvn, Kontore, Ga ragen und Bauernhäuser verübt. Bon den Dieben, die in allen Fällen äußerst dreist zu Werke gegangen waren, fehlte jede Spur. Bei den unausgesetzten Fahndungsmatznahmen stellt« die Kriminalpolizei fest, daß eine Ein brech erbau de am Werk« war, der «in lanagesuchtcr und in Polizeistreifen hin reichend bestannter Gcldschrankeiickrechcr angehörtc. Eine Streife der Schutzpolizei stellte im Dezcn-bcr v. I. in Lausa bei Dresden zwei Männer, die im Besitze eines gestohlenen Kraft rades waren. Während der ein« festgenommen iverden konnte, «rgriss der andere die Flucht und entkam. Bei der kriminal polizeilichen Vernehmung ergab sich, daß der Festgcnommcne Mitglied einer drei Mann starken Einbrecherkolonne war, die Au- dem Dresdner Kunstlcden Opernhaus. „Tannen" gehört zu den Opern, deren Wir kung zeitlos ist, wie das auch gestern gutbesuchte Haus bewies. In unserem Spielplan ist sie eine der in, ganzen recht aussri- schungsbediirften Ausführungen— das ist um starker Einzellei stungen willen doppelt wünschenswert. Die Titelrolle hat vor einiger Zeit Inger Karen übernommen: sie ist in der ver führerischen Dämonie ihres leidcnscixiftlichcn Spiels und der Leuchtkraft ihrer Stimme eine ideale Vertreterin der Partie, die kaum wirksamer kontrastiert werden kann als durst, die lieblich« Micaela Maria Cebotaris. Neu war Walburga Bogel als Frasguita, die eine lebendig« Zigeunerin charakte risierte und nach anfänglicher Befangenheit ihren sich immer schöner entwickelnden Sopran mächtig und führend einsetzte. Dr. W. Arien- und Liederabend Pattlera. „Dem Vogel, der hcut sang, dem mar der Schnabel hold gewach sen", so würde Meister Sast/scns Urteil lauten nach ,/Diiws" erfolgreichem Konzert vom Mittwochabend im fast ausverkausten Vereinshaussaal. Mit Bravour, musikalischem Stilgefühl, modulationsfähigcin Gesangslon, feinempfundener Phrasierung u>st> gepflegter Text aussprache spendete isiattiera aus sein«», gottbegnadeten Organ unermüdlich Arien und Lieder, meist aus dem Heimatland der Bel-canto-Tenöre. Aus allbekannten Weisen von Puccini, Tosti, Bizet, Masjenet und Lconcavallo war die bunt« Vor- tragssolge geschmackvoll zusammengesetzt. Rolf Schrocder von der Staatsoper war dem großen Tenor ein feinsinniger Be gleiter an, Flügel. Patticra kargte nicht mit Zugaben u,ch konnte sich mit H,tz)o Wolfs „Heimiveh" «iiuis beso,ü>eren Bei falls erfreuen. Komödlenhaus. Joseph Jung begleitet Lore Jentsch bei ihrer Tanzveranstaltung am Sonntag, dem 2. Februar, nach mittags 4 Uhr, am Flügel. Konservatorium zu Dresden. In dem am Freitag, dem 31. Januar, abends 8 Uhr im Harinoniesaale. Landlwusstraße 11,1., stattfindenüen Konzert mit Chor und Orchester anläßlich des 80jährigen Bestehens des Konservatoriums si,»gt u. a. Frau Kammersängerin Lies«! v. Schuch 5 Lieder von Kurt Strick ler, Konzertsängerin Daris Winkler 4 Lieder von Felix Draeseke, Pianistin Dora Haußmann spielt das Kla vierkonzert Es-Dur von Felix Draeseke. Dresdner Lichtspiele Capitol: „Der ahnungslose Engel" ist Lueie Eng lisch, und mit ihr steht und fällt dieser ganze Film vom Schmug gel und von der Liebe, der unter der Regie von Franz Seih gedreht worden ist. In ein Wirtshaus, wo unter der Leitung einer vielgewandten Wirtsfrau hübsch „für den Hausbedarf'' geschmuggelt wird, flattert als ahnungsloser Engel eine junge Verwandte, die sich Im Haushalt nützlich machen soll. Dies kleine Mädchen verliebt sich ausgerechnet in einen Grenzauf seher; aber die Liebe geht fast in die Brüche, da der verliebte Grenzer zu der Ansicht kommen muß, daß das geliebte Mäd- chen eine Helfershelferin für Schmuggler ist. Da wird die kleine Iozi aber energisch; sie zwingt ihre Tante, mit der Schmuggelei auszuhören und hat sogar das Glück, eine große Schmugglerbande dingfest machen zu helfen, damit ist dem ge- liebten Grenzaufseher die zum Ehestand notwendige Beförde rung sicher... Wie gesagt: ohne Lueie Englisch würde diese Handlung ein wenig hinken, aber sic holt noch aus den mattesten Situationen etwas, heraus. Ihr Partner ist Franz Nickhoch. Unter den Mitspielern ragen hervor Joe Stocckcl als Grcnzobcr- aufseher, Erika Gläßner als vielgewandtc Wirtin, Joseph Eich keim als „Onkelst-en". Ein Film, bei dem man gut lachen kann. — Im Beiprogramm zwei Walt-DIsncy-Filme von lu stigen Mäusen, die Wochenschau und ein sloiier Marine-Film von-„Unserer Emden". 4 in Dresden ihr Uinvesen trieb. Mitte Januar d I. wurde ein rveitcres Mitglied der Bande in Dresden festgcnommen. Ter Gcldschrankeinbrcchcr, der in Lausa die Flucht ergriffen hatte, fehlte noch. Aber auch ihn ereilte am Montag sein (beschick. Beamte der Eiickruchsabtcilung des Kriminalamlcs hatten in Erfahrung gebracht, daß er sich in Berlin aushalten solle. Im Zusamnwnwirken mit Berliner Kriminalbeamten wurde der Schwerverbrecher In einer Laubenkolonie crmiitelt, sestgenom- mcn und nach Dresden geholt. Mit der Festnahme der Ein- brechevbande findet eine Reihe Einbrüche ihre Aufklärung. Teil Dieben wurden bisher insgesamt 22 Einbrüche nachge wiesen, di« sie teils zu zweit, teils zu dritt ausgesührt haben. Zu ihren Diebcsfahrtcn benutzten die Berbrest;er gestohlene Krafträder. Bei ihrer „Arbeit" gingen sie rücksichtslos zu Werke; an Beut« nahmen sie mit. was si« erlangten. Dem In haber eines Ausflugslokals an der Stadtgrenze entwendeten di« Verbrecher außer anderen Wertsachen die gesamte Einnahme von 1400 RM. Erbeutete Schmust,fachen und andere Wert gegenstände waren von dem einen Bandenmitglied nach Berlin gebracht und dort zu Melde gemacht worden. Von einem am 4. Dezember v. I. in Dresden gestohlenen Kraftrad halnm die Diebe nach ihrer Angabe in der GegeiH von Wilsdruff das Beiwagengestell entfernt und auf ein Feld geworfen. Es wurde bisher als gefunden nicht abgegeben. Wer cs an sich genommen hat, oder über seinen Mrbleib Angaben machen kann, wird gebeten, sich umgehend bei der nächsten Polizeidienststeste zu meiden. Der eine der Festgenommenei, ist außerdem ein Kom plize des berüchtigten Ein- und Ausbrechers Alfred Eparschuh aus Zeitz. Sparschuh wurde bekanntlich im August 1034 nach langem Sust>en von einem größeren Aufgebot von Schutz-. Kri minalpolizei und Landgendarmerie in den ausgedehnten Wal dungen von Tharandt gestellt und festgenommen. : Mehr Vorsicht aus der Straße. Am Mittwochnachmjttag wurde aus dem Wettiner Platz eine etwa 40 Jahre alte unbe kannte Frau von einem Lastkraftwagen angesakren und schwer »»rieht. Sie mußte im Friedrichstadter Krankenhaus Ausnahme finden. Die Schuld an dem Unfall ist der Verunglückten selbst zuznschreiben. : Vom Gehlrnschlag getroffen wnvde am Mittwoch. 20. 1., abends in einer Wartehalle am S'raßenbahnhof Mickten eine 73jährigc Kaufmannsehefrau. Die Greisin war sofort tot. Aus der Elb« lebend geborgen werden konnte an, Mitt- wochmittag eine 47 Jahre alte Frau,, ine von der Brücke am Albertl-asen in den Strom gesprungen >var. Aus Dresdner GerlchiMen Unsauberkeiten In einem Milchgeschäft. Mit schlimmen Zuständen, die in, ver-miwencn Sommer in dem auf der Heinrichstraße in Dresden-Neustadt gelegenen Milst)gesst)äst der Kesstjästsinhabevin Kütl» Möge! gel»rrscht haben, beschäftigt« sich jetzt das Dresdner Amtsgericht. Die An geklagte wurde ivegen Vergeltens gegen das L-'b-msmittel- und das Milst-qesetz zur Verantwortung gezogen Bei einer am 16. Juli des vergangenen Jahres erfolgten Revision des Ladens durch einen Beamten der Wohlsahrtsoolizei kamen unglaubliche Dinge an den Tag. In jedem Verkaufsraum für Lebensmittel mü> besonders für Milch und Milst>er,zeugnstse ist peinlichste Ord nung und Sauberkeit eine Selbstverständlichkeit. Diese Ordnung und Sauberkeit mar in dem GesstHfl der Angeklagten nur inso- iveit vorhanden, als sie sich nur ans di« den, Auge der Kunden sichtbaren Ladenteile und Einrichtungsgegenslände erstreckte. Im übrigen herrschte aber in den, Geschäft. l»sonders unter der La« dentafel, in abgelegenen Regalen mK> auch in einen, Nebenraum, der zur Reinigung der Milstzgefäße und rur Aufbewahrung von Lebensmittelvorrätrn diente, größte Unsauberkeit. Ans den, Cisschrank stand alte und verdorlxnic Milch, in, Eislchrank wur den nicht nur zum Verkauf bestimmte Butter und Lebensmittel auflunvahrt, sondern auch alte und unverkäufliche Fettreste. Un ter der Ladcntafel sah es schlimmer als in einer Rumpelkammer aus. Die Beamten entdeckte» dort neben altem Papier mehrere Kartons mit verschimmeltem Brot, verdorbenen Käseresten, ver schimmelte Wurst, Speck, der von Mäusen an,»fressen war, gleich zeitig aber auch alte Wollsast»,, und ein Paar alte Socken. Die Speisereste waren von Ungeziefer. Maden und Käfern befallen. Wost>enlang mar nicht die ger-noste Säuberung vorgenommen morden. Auch die Regale wäre,, total verschmutzt und mit alten Fettreste» behaftet. Staub und Svinnwelvn hatten sich überall festsetzcn können Die als Zeugen vernommenen Beam- -tz-n der Wohjfahrtspolizei brachten zum Ausdruck daß ihnen in ihrer Praxis kaum jemals ein so verwahrlostes lOesckä't zu Ge sicht gekommen sei. Das Gesstmft munde nach der Revision einige Tage geschlossen und erst einer gründlich» Säuberung unter zogen. Di« Angeklagte versuchte vergeblich, die Zustände, die in ihrem Laden geherrscht haben, abzuschmästum. Vor allem führte sie an, daß alle ve,Torbenen und ungenießbaren Speisereste nicht zum Berkaus bestimmt gewesen seien. Die Angeklagte wurde ivegen eines fahrlässigen Vergehens gegen das Lebens Mittelgesetz und wegen Vergehens gegen das Milstmeletz zu 100 Mark Geldstrafe, ersatziveije zu 20 Tcyze» Gefängnis verurteilt. Auö der Kretshanvtnianll schaff Dresden d. Sebnitz. Seinen 9 0. Geburtstag feierte bei guter kör>»rlichcr und geistiger Frische stm 20. Januar der Schuhmast;er Hugo Jahn. Der Hochbetagtc ist einer der wenigen noch leben den Allveteranen von 1870/71. d. Sebnitz. 4 000 M a u l be c r st r ä n ch e r werden angepflanzt. Um die Förderung der Seidenrauixnzuchl vorwärts zu treiben, werden aus städtischen Mitteln im kom menden Frühjahr 4000 Maulbeerstränst)er angcpflanzt. d. Lausa-Weixdorf. Tot aufgefunden wurde am Mitt vochnachmittag «j» <,»., Ottendorf-Okrilla stammender jun ger Mann; Herzschlag wurde als Todesursast» scstgestcllt. Läcksisckes Hochschulnachrichten. Der ordentliche Professor Dr. Wil helm Pfaff an der medizinisstien Fakultät der Universität Leipzig ist wegen Erreichung der Altersgrenze von den amt lichen Verpflichtungen entbunden worden. — Der nicht beamtete außerordentliche Professor Dr. ing. Otto Oe st er Helt ist zum ordentlichen Professor an der Technische» Hochschule Dresden er nannt worden. Setlere Ecke Vor der Kutsfrau steht ein junger Mann und bittet um eine Wegzehrung. „Sind Sie nicht einer von den jungen Leuten, denen ich im letzten Sommer einen sclbstgcbackenen Kuchen schenkte?" „Stimmt! Wir waren drei, ich bin der einzige Hebe« lebende!" „Ich bleibe nicht bei dir, ich gehe zur Mutter zurück!" „Da wirst du kein Glück haben, die ist wegen eines Krach» mit deinem Vater schon bei deiner Großmutter!" Professor: „Ein gutes, gesunde» Herz ist also das vortreff lichste Pumpwerk. Erklären bi« mir das nun näher!" Kandidat: „Das bedarf keiner Erläuterung — nur di« guten Herzen pumpen regelmäßig."
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