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Sächsische Volkszeitung : 18.01.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193601181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360118
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360118
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-01
- Tag 1936-01-18
-
Monat
1936-01
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.01.1936
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die Zurückdrängung ihres Mrtschaftseinflusses und die Ein kreisung ihrer Niederlassungen und Machtpositionen gleich gültig sein würde. Das Vorgehen Japans wurde unter- stützt zunächst durch die lähmenden Wirkungen der Wirt schaftskrise und die Kricgsniiidigkeit der am Weltkrieg un mittelbar beteiligten Nationen, in den letzten Monaten vor allein durch die Zusammenballung der politischen Spannun gen um Ostafrika und das Mittelmeer. Vor allein aber kam den Javanern der Vorteilder innere» Linie zugute. Alle technischen und slottentechnischen Fortschritte können nicht darüber Hinwegtäuschen, das; die Entfernun gen zwischen San Diego und Schanghai und -wischen Britifch-Jndien und dem Gelben Meer die angelsächsischen Rivalen strategisch schwer in Nachteil versetzen gegenüber einer Großmacht, die in dem hafenreichen Jnselraum des Gelben und des Japanischen Meeres den Schwerpunkt ihrer Lesgnften Fltzjten- und Hecresmacht besitzt. Maritime wleiä-verechiigung bedeutet in dieser Lage nichts Gerin geres als den endgültigen Verzicht jeder der beiden angel sächsischen Mächte, im Machtbereich des Fernen Ostens die Flotte mit irgendeiner Aussicht aus Erfolg zum Einsatz zu bringen. Sie liefert ein Gebiet machtpolitstch völlig an Japan aus, in welchem die Engländer und Amerikaner Milliardenwerle investiert haben, reiche Settlements be sitzen und noch immer auf eine erfolgreiche wirtschaftliche und kulturelle Betätigung für die Zukunft hoffen. Der Washingtoner Vertrag hatte durch die Entmilitari sierung der Südseeinseln, Formosas und der Philippinen eine neutrale Zone geschaffen, welche die Gefahr eines Zu- sammenstoszes der drei Flottenrivalen herabmindern sollte. In japanischen Kreisen betrachtete man von jeher diese Ent militarisierung als eine einseitig gegen Japan gerichtete Maßnahme, weil die neutrale Zone zwar fern von den angelsächsischen Machtzonen, dafür aber unmittelbar vor den Toren des japanischen Jnselreiches lag, ja, in dieses unmit telbar hineingrijs. Wenn in den letzten Jahren immer wieder die Behauptung austauchte, däsz Japan auf For mosa und den pazifischen Mandatsinseln militärische Vor kehrungen treffe, so war dies der Niederschlag der in Tokio unablässig vertretenen Forderung, Japans südöstliche Aufzcnstellungen zu befestigen, um einen Ning um das ja- panifche Kernland zu legen. Diese Frage wird nach dem Ausscheiden Japans die Londoner Flottcnkonferenz ein gehend beschäftigen, und die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, das; die Engländer und Amerikaner japanische Fortisi- kationcn mit dem militärischen Ausbau Hongkongs und Guams beantworten werden. Die angelsächsische Zusam menarbeit ist seit dem neuen Vorstoß Japans in Nordchina stark im Wachsen begriffen, sie hat bereits darin ihren Aus druck gefunden, daß England nach der Verlegung sei nes Ostasiengeschwaders in das Note Meer Amerika den Schutz seiner fernöstlichen Interessen anvertraut hat. Nichts deutet freilich darauf hin, daß England willens wäre, den Faden nach Tokio abreitzcn zu lassen und die Kon stellation von Washington getreulich zu kopieren. Im Ver lause dieser anderthalb Jahrzehnte ist die Sowetunion zu einem furchtgebietendcn militärischen Faktor geworden, und man hat in London noch nicht vergessen, daß cs Japan war, das im Jahre 1905 da» zaristische Rußland für die nah östliche Verständigung mit England sturmreif geschoßen hat. Auch heute glimmt der englisch-sowjetrussische Gegensatz trotz aller offiziellen Freundschaftsbeteuerungen zwischen Bagdad und Darjeeling unvermindert weiter, er hat durch die Er öffnung unterirdischer Zugangswege für die bolschewistische Umsturzpropaganda sogar ein ernsteres Gesicht bekommen, und ein geschwächtes Japan würde die Sowjets in Inner asten und im Fernen Osten zum schlechthin ausschlaggeben den Faktor machen. Aus diesem doppelten Interesse erklärt es sich, warum man in London zwar den Vormarsch Japans nach dem Pangtsee mit Mißtrauen beobachtet, seine Macht erweiterung in der Mongolei dagegen einfach zur Kenntnis nimmt. Es geht um ganz große weltpolitische Entscheidun gen, bei denen die Londoner Konferenz nur einen einzigen kleinen Schachzug bedeutet, der über den Ausgang des Spieles noch nichts anssagt L>er Weg jur Japans Flottenriistungen ist nun frei, fraglich ist nur, wie weit die bedrängte wirtschaftliche Lage es ihm gestattet, diese Handlungssrcihcit auszunutzen. Es geht Japan zunächst einmal darum, die moralische Diskriminierung abzuschütteln, welche der Washingtoner Verteilungsschlüssel für eine Seemacht ersten Ranges bedeuten mußte. Wenn Japan die erstrebte „Füh rung der Asiaten" an sich reißen will, so muß es als erst klassig vor der Welt anerkannt sein, socontt to nono. In London aber, wo man den japanischen Entschluß bedauernd zur Kenntnis nahm, wird man weiter verhandeln über Schlachtschisstonnage, Flugzeugträger, U-Boot-Wasse, und versuchen, soviel an Vereinbarungen zu retten, wie den maritimen Interessen und der finannellen Kapazität der beteiligten Mächte zuträglich ist. Sehr viel dürste es nicht sein, denn die Gegensätze sind auch hier vielfach un überbrückbar, wie sich auf der ersten Londoner Flotten konferenz erwiesen hat. Keinesfalls wird Japan bei Be endigung dieser Konferenz einer geschlossenen Front von vier auf die gleichen Grundsätze verpflichteten Nationen gegeniibcrstehen. Diese Voraussicht hat den japanischen "legierten den Rückzug erleichtert. Klein« Lkronilr Der ungarische Handels- und Perbehrsminlster beim Führer. Berlin, 17. Januar. Ter Führer und Reichskanzler emp fing am Donnerstag den zu Wirlschastsverhandlungen in Ber lin anwesenden königlich-ungarisclxm Handels- und Verkehrs- minisler von Winchler im Beisein des Reiclrsministcrs des Aus wärtigen und des königlich-ungarisck-en Gesandten Felüinarschall- leutnam Sztojay. Berlin — Sevilla in a-tck Stunden. Madrid, 17. Januar. Auf dem Flugplatz in Sevilla traf am Tonnerslagnnchniiltag die von dein Piloten Unlucht aefteucrte zive inolorige Heinkel-Maschine He. 111 ein. Der Flug Berlin — Sevilla wurde in acht Stunden üurchgesührt. Die durchschnitt- itä>e Fluggeschwindigkeit betrug 410 Kilometer. Das Flugzeug führte 800 Kilogramm für Amerika bestimmte Post und die Ber liner Morgenblätter vom Donnerstag an Bord. Die glänzende Flualeistung findet in der spanischen Presse eingehende Wür digung. , Zwei Steinlawinen auf der vrennerstraße. Mailand, 17. Ian. Zwischen Waidbruch und Klausen auf der Brennerftraße ging eine große Steinlawine nieder. Die Straße wurde durch etwa 1000 cbm Erdreich und Felstrümmer vollständig verschüttet Nachdem die Erdmassen durch Aufräu mungsarbeiten mit größter Beschleunigung beseitigt worden Der Indizienbeweis gegen Hauptmann erschüttert? Newyork, 17. Ian. Die Zeitung Newyork American verösfentlicht als einziges Newyorker Blatt in großer Ausmachung die Meldung, daß jetzt die Lösung des Lindbergh-Rätsels unmittelbar bevorstehe. — Das Blatt behauptet, Gouverneur Hoffmann habe den Aufschub der Hinrichtung Hauptmanns auf Grund eines vertraulichen Berichtes der von ihm mit der Untersuchung des Falles beauf tragten Detektive verfügt, nach dem ein aus Rußland stammender Pole, der fließend deutsch spreche und den gleichen Akzent habe wie HauptmcMn, der wahre Ent führer des Li ndbergh Kindes sei. Tiefer Mann, so meldet das Blatt weiter, hab? wahrscheinlich die Frau als Mit helferin gehabt, von der Im Prozeß die Rede war. Er sehe Haupt mann zum Verwechseln ähnlich und sei 1982 mit einem trockenen Husten behaftet gewesen, von dem in der Gerichtsverhandlung der Zeuge Tr. London sprach. Handkchristensachverftändigc hätten in der vergangenen Nacht fieberhaft gearbeitet und festgestellt, daß die Schriftproben dieses Mannes auffallende Aehnttchkeit mit den Schristzeichcn aus den Lösegeldnoten haben. Die Polizei ist dem verdächtigen Paar angeblich hart auf den Ferse» und hofft, sie schon in kurzer Zeit verhakten zu können. Der verdächtige Pole sei mehrfach vorbestraft und sott sich Sträflingen gegenüber sogar gerühmt haben, er habe die Bunde oolizei an der Nase herumaefiihrt, indem er sich von dem Leiter der Bundesgeheimpolizei, Edgar Hoover, als Spitzel habe anstelle» lassen. Die Privatdetektive des Gouverneurs Hoffmann sotten der Meinung sein, daß die seinerzeit ausgesundene Leiche keines wegs das Kind Lindberghs war, da die Leiche zehn Zentimeter länger gewesen sei, als das Kind Lindberghs. Ter Newyork American bringt weiterhin noch eine große Zahl non neuen Einzelheiten, die alle angetan seien, die In- dizseiibewclse gegen Hauptmann zu erschüttern. Auf dem Weoe zur Fernseh.Sprechanlage Auch Taubstumme telephonieren. Berlin, 17. Januar. Ueber die Entwicklung der F e r n s e h I e ch n i K in Deutschland äußert ftch Ämtern! H. Goel sch vom Reichspostministerium in dem Organ „Deunche Postzeitung " Bon zukunftsreicher Bedeutung sei die Wei terentwicklung der 1929 im Neichspostzenlralamt kergestellten Fernsehspreci-anlage. Sie biete die Möglichkeit, daß 2 Perso nen. die ein Ferngespräch miteinander führen, sich gegenseitig sehen. Die neue Anlage sei deni heutigen Stand der Fernseh technik angepaßt. Die Personen würden heute nicht mehr mit einer sie blendenden Bogenlomve. sondern mit einer Glühlampe beleuchiet. die den neuen hoclzempsindlichen Photozellen hinrei- äx'nd Licht liefere. Eine solche Anlage gelre auch Taub stummen die Möglichkeit, ein „Ferngespräch" miteinander zu führen. Praktische Bedeutung könne das „Fcrnsehsprechen" aber erst erlangen, wenn größere Städte mit geeigneten Leitungen verbunden sind Die NiWlingSsr^e London, 17. Ian. Der Vollzugsausschuß des englischen Völkerbundsver bands beschäftigte sich am Donnerstag mit Flüchtlingssrngcn. Nach dem Blatt ist vom Ausschuß eine Entschließung gefaßt worden, in der gefordert wird, daß auf der in Gens geplanten internationalen Konferenz über Fiüchtlingssragen der Schutz aller Emigranten und nicht nur der aus Deutschland kommen den Emigranten behandelt werden müsse. Der Völker bunbsvcr- band habe es bedauert, daß der Bericht des Völkerbundsaus- schusses zu Fiüchtlingssragen sich lediglich mit der Unterstützung von Emigranten aus Deutschland, infolge des Widerstandes der Nätercgicrung, aber nicht mit der Frage der russischen und armenischen Flüchtlinge befaßt habe, die weit zahlreicher seien. Umwandlung des evangelischen LandeMchenrales Aaffau-Sessen Berlin, 17. Ian Auf Grund der günstigen Erfahrungen mit der Bildung von Landeskirchenausschiissen in anderen ev. Landeskirchen hat der Reichsminister für die kirchlichen Ange legenheiten den seinerzeit gebildeten Landeskirchenrat der evan gelischen Landeskirche Nassau-Hessen nunmehr auf Grund einer 6. Durchführungsverordnung auch durch einen Landeskirchen ausschuß ersetzt. Während der Landeskirchenrat aus neun Mit gliedern bestand, besteht der nunmehr gebildete Landeskirchen ausschuß nur ans drei Mitgliedern, nämlich dem Vorsitzenden des bisherigen Landeskirchenrates, Oberkirchenrat i. R. Pfarrer Zentgraf, dem bisherigen Mitglied Dekan Schäfer und dem Oberlandeskirchenrat Dr. Fischer als Juristen. Eine Ergänzung dieses Londeskirchenansschnsses aus den kirchlichen Gruppen auf fünf Personen ist Vorbehalten. Sludentenstrelk in Sevilla Universität geschlossen. TNB Madrid. 17. Ian. Tie Studenten der Universität Sevilla sind aus Protest gegen separatistische Vorfälle an der Universität Barcelona in Streik getreten. Der Rektor hat daraufhin die Universität geschlossen. Ter Katholische Studcntenbund veröffentlichte eine Note, in der gegen die Vorkommnisse in Barcelona scharf protestiert wird. Die Vorfälle seien, so heißt es in dem Schreiben, durch Studenten heraufbeschworcn worden, die keine Spanier sein wollen. Altonaer Dampfer ln den nordischen Schären ausgelaufen Altona, 17. Januar Der 650 Tonnen große Dampfer „Hil mar Bißmarck" der der Bißmarck-Linie Hamburg gehört, der in Altoira bclieimatet ist, und sich auf der Fahrt »ach Bergen be fand. lief am Donnerstagmoraen in dichtem Nclrel nördlich von Hougesund in den Schären auf. Die 15 Mann starke Besatzung hat das Schiss, das als verloren gilt, verlassen und sich nach Haugesund begeben. waren, um die wichtige Verkehrsader wieder sreizumachen, ver schüttete ein zweiter Erdrutsch die Straße erneut. Es gelang notdürftig, einen Durchlaß für kleinere Fahrzeuge herzustellen. Der Autobus- und Lastkraftwagenvcrkehr konnte noch nicht wieder srcigegeben werden. Anhaltender Steinschlag macht das Besahrcn der Bergstraße sehr gefährlich. Ein Radfahrer tödlich verunglückt. Bischofswerda, 17. Ian In Goldbach ereignete sich am Donnerstag auf der Ortsstraße ein schwerer Zusammenstoß zwischen einem Radfahrer und einem Personenkraftwagen. Der im 70 Lebensjahre stehende Gutsauszügler Max Bartko aus Frankenthal kam auf seinem Fahrrade, auf besten Lenkstange em Sack Kartoffeln gepackt mar. die Dorsstrahe hinunter ge- fahren und wollte in die Reichsstraße einbiegen. Er trug selbst noch einen Rucksack auf dem Rücken. Bei der Einmündung in die Rcichsstraße stieß er mit einem in Richtung Großharthau fahrenden Personenkraftwagen aus Cottbus zusammen. Er wurde ein Stück mitgeschlcift und so schwer verletzt, daß er kurz daraus starb. Reichswetterdlenst, Ausgabeort Dresden. Wetter- vorhersnsie für Sonnabend, 18. Januar: Weiterhin leb hafte Winde aus westlichen Richtungen. Nachts Regen. Tagsüber raschwechselnde Bewölkung mit Niederschlägen in Schauerform. Nach vorübergehender Erwärmung wieder kühler. Glatteisgefahr. Die Rolle Wilsons im Weltkrieg (Fortsetzung von Seile 1.) Luft gegriffener Behauptungen, sie führten Konterbande, inter niert oder aufgehallen wurden. Diese Dinge sind größtenteils längst bekannt, aber bisher unbekannt waren die Dokumente in Lansings Nachlaß, die be zeichnende und ergänzende SlreislicGer werfen. Im September 1918 wurde z. B. Wilson nahegelegt, Eng land auf die wachsende Empörung wegen der Verletzung ame rikanischer und neutraler Rechte scharf hinzuweisen; aber Wilson erklärte den Vorschlag für „unklug" und versicherte, er habe bies den Engländern bereits durch Botschafter Page kiarmachen las sen. Wenn deutsche Kriegsschiffe amerikanische Frachtdamvfer versenkten, so mar man stets sehr energisch und verlangte so fortige Entschädigung, menn jedoch England sich gegen Amerika verging, so gab man „schmerzlicher lieberraschung" Ausdruck. Bezeichnend ist auch ein Schreiben Wilsons an den stets für mahre Neutralität eintrctenden Außennunister Bryan vom 24. März 1915, in dem der Präsident erklärt, die britische Regie rung merdc tun, mas sie wolle, unbekümmert um amerikanische Vorstellungen. Aber man dürfe nicht vergessen, daß Amerikas Ausfuhrhandel nach England rapid steige und weiter st 'gen werde, mährend der Handel mit Deutschland so gut wie tot sei. Jin Oktober 1914 kabelte Wilson an Botschafter Page Vorschläge, wie England all seine Biockademünsche durchsetzen könne, ohne Amerika zum Protest zu zwingen. Wilson hals also damals schon der britischen Kriegssührung. Dagegen wehrte er sich lange gegen de» Abbruch der Be ziehungen zu Deutschland. Als sehr zu Wilsons Kummer das amerikanische Volk sich über Englands Diktatur erregte, kabelte Wilson an Page, er könne diese Kritiken nicht verhindern, aber er hoise, daß sich zwei Regierungen, die ..so engbcsreundet und so einmütig in Bezug auf die Grundsätze seien, um die es in diesem Krieg gehe", über die reibungslose Abwicklung aller Fragen des amerikanischen neutralen Rechts würden verständigen können. Im Oktober 1916 beschlossen Lansing und Wilson, weitere Forderungen an Deutschland „bis nach den Wahlen" zu ver schieben, da das Volk offenbar keinen ernstlichen Streit mit Deutschland wolle. Wilson wurde im November 1916 bekannt lich unter dem Schlagwort wieder gewählt, daß er „Amerika aus dem Krieg herausgehalten habe". Am 8. Februar 1917 brach Wilson dann die Beziehungen zu Deutschland ab und am 6 April erklärte er den Krieg. Anhaltend starke Gntlastnna der RelBbank Berlin, 17. Ian. Nachdem schon in der ersten Januar- Woche eine überaus starke Entlastung der Reichsbank cinge- treten war, hat sich diese Entwicklungstendenz in der zweiten Woche weiter fortgesetzt. Bis zum Stichtag des 7. Januar wa ren bereits 108 8 v. H. der zusätzlichen Inanspruchnahme des Reichsbankkredites während der letzten Iahreswoche wieder ab gebaut worden, bis zum 15. d. M. hat sich diese Rückbildung weiter auf 150 v. H. erhöht. Im einzelnen sind die Bestände der Reichsbank an Wech seln und Sckrccks um 268,7 aus 3622.8 und an Reichsschatz» wechseln um 0,4 auf 4.0 Millionen zurückgegange» dagegen haben die Lombardbestände um 5,8 auk 49,5 und die ÜZestände an deckungsfähigen Wertpapieren um 0,2 aus 3489 Millionen NM. zugenommen. Insgesamt stellt sich die Kapitalanlage auf 4340,2 gegen 4603,9 Millionen RM. in der Borwoche und 4319,5 Millionen RM. am gleichen Stichtag des Vorjahres. Die starke Entlastung ist ein Ausdruck der anhaltenden Flüssigkeit am Geldmarkt, di« vorwiegend daraus zurückzusühren ist. daß in größerem Umsange Schatzanmeisungen des Reiclzes und Sola wechsel der Golddiskontbank zur Einlösung gekommen sind, ohne daß entsprechende Neuinvestioncn erfolgt sind. Hinzu kommt, daß die Beschäftigungslage im Januar saisonmäßig geringer ist, und daß überhaupt der Mittwoch als Stichtag vor den Notenbankauswcis regelmäßig «in Tag geringer Inanspruch nahme ist. Eine gewisse Ausnahme von der Entlastungstendenz zeigt nur das Konto „Sonstige Aktiva", die sich um knapp 60 Millionen infolge neuer Inanspruchnahme des dem Reiche eingeränmten Betriebskredites erhöht hat. Entsprechend dieser Beränderuitgen sowie einer Abnahme der Giroguthaben um 26.3 aus 6906 Millionen RM. zeigt der Notenumlauf einen Rück gang um 134,2 Millionen. Außerdem betrug der Rückfluß an Scheidemünzen aus dem Verkehr zur Reichsbank 51,1 Millionen RM Der gesanite Zahlunosmittelumlaus stellt sich am 15. Januar aus 5822 Mil lionen RM. gegen 6012 am 7. 1., 6136 am 15. 12 'und 5484 am 15. 1. des Vorjahres. Die Gold- und Devisenbestände sind durch weitere Abgaben für Zwcclw der Ernährung (Goldverkauf im Auslands um 5,9 auf 81.7 Millionen RM. zuriickgegangen. Im einzelnen haben die Goldbestände nm 6.0 aus 76,5 Million»« RM. abgenommen, dagegen die Bestände an deckungsfähigv» Devisen um 0,1 auf 5^ Millionen RM zugenommen. Mitteldeutsche Börse vom 17. Zanuar (Eigene Drahtmeldungz AbgeschwScht. Bei schwackzer Tendenz war der Verkehr ain Freitag ruhig. Es ergaben sich überwiegend Kursverluste, im Rahmen von 1 bis 2 Prozent. Von Brauerei-Aktien waren Fclsenkeller auf alter Basis lebhaft umgesetzt. Ungleichmäßig jagen Maschinen und Metallaktien, von denen Elbe-Werke 2 Pro zent höher notierten, während Langbein 2,5 Prozent und Fran- Braun 2 Prozent eiwbüßten. Veltaa zogen in Uebcreinstimmung mit Berlin 2 Prozent an. Gebr. Feistkorn stellten sich 9 Pro zent über die letzte Notierung vom 31 Dezember. Sachs. Bank notierten plus 6 Prozent bezahlt Geld. Glauhiger Zucker Im Einklang mit Berlin 3,5 Prozent höher. Am Markt der fest verzinslichen Werte gaben Rcichsanleihe Altbesitz 0,2 Prozent nach. Sachsenanleihe wurden bei ein Achtel Prozent Gewinn gesrckgt. Der Markt der Stadtanleihen zeigte eine schwache Ver anlagung. Dresdner Anleihen verloren 3 Achtel Prozent. Leip ziger 1934 minus 7 Achtel Prozent Der Pfandbriesmarlit ver kehrte größtenteils auf alter Basis. Das Geschäft war still, Meininger Liqui.-Pfandbriese büßten 1 Achtel Proz. ein.
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