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Nr. 10. — 12. 1. M Sächsisch« Volkszeitung Seite 2 Reiche abzusclzen und andererseits das Saarland selbst mit den Gütern des tätlichen Bedarfes vom Reiche her zu versorgen. Auf vielen Gebieten war die Entwicklung dec Saarqebictes in fünfzehn Jahren nicht vorwärts ge schritten Die fremde Verwaltung hatte kein Interesse an der Entwicklung und an dem Wohlstand des einzelnen Bewohners, sondern dachte nur an Ausbeutung der Schätze des Landes und trotz des angeblichen wirtschaft lichen Aufschwungs, den der Iollanschlutz an Frankreich gebracht haben sollte, war dennoch die Arbeitslosigkeit ständig gestiegen, was wohl die deutlichste Widerlegung jener Behauptung ist. Sofort mit der Uebernahme in das Reich wurde der Kampf gegen die Arbeits losigkeit auch aus das Saargebiet übertragen und zahlreiche cnbeit- und fortschrittscl)affeiide Einrichtungen getroffen. Wenn am Jahrestage der Abstimmung an der Saar die Führung des deutschen Volkes sich die Frage vorlegt, ob die Treue der Saarländer durch eine entsprechende Fürsorge des Reiches entgolten wurde, wird der Saar länder sel'si die Antwort geben und bestätigen, das; Treue mit Treue belohnt wurde. Rakalle von den Abessiniern zuriiüeroberl? Addis Abeba, 11. Jan. Noch hier elngetrosfenen abessinischen Meldungen hat der recht« Flügel der Heeresgruppe Ras Seyoums den Angriff gegen Makalie vorgetragen. In den Morgenstunden des Freitags be gannen erbitterte Kämpfe um die Stadt, die Im Laufe des Ta ges mehrmals ihren Besitzer wechselte. Noch schwersten Nah kämpfen konnten sich die abessinischen Truppen, den abessini schen Frontberichtcn zufolge, am Freitagabend endgültig in Makolle fe st setz en und behaupten. Eine grössere An zahl von Gefangenen, Gewehre, Munition und Kriegsmaterial sollen In die Hände der Abessinier gefallen sein. „Zuoend komm!" Der RZP gegen «in Plakat des Bundes siir entschiedenes Christentum aus einem S-Bahnhof Der „R e i ch s j u g e n d p r e s s e d i e n st" wendet sich in seiner Nummer vom 10. Januar gegen ein Werbeplakat, das auf einem Bahnhof der Berliner S-Bahn angetrosfen wurde und da» unter der Ueberschrist „Jugend komm!" zum Eintritt in den Bund für entschiedenes Christentum auffordert. „Wir wissen nicht", so hecht es dann wörtlich weiter, „wer hierfür verantwortlich ist. Wir wissen nur, dcch dieses Werbe plakat nicht zusäliig an dem Bahnhossbrctt hängt, sondern ganz bemüht dort angchestct worden ist, wo auch gleichzeitig alte mög lichen Wohlsahrtseinrichtungen und Nahnhossmichoncn ihre Propaganda betreiben. Wir wissen auch, das, dieses Werlxplalat nicht erst seit gestern dort hängt, sondern sich mindestens schon ein halbes Jahr lang dort seines Daseins ersreut. Es sei den Herren, die die Anbringung des Werbeplakates genehmigt haben, gesagt, das; die Aufforderung, in diesen Verein emFUtrclcn, praktisch nichts anderes bedeutet, als deutsche Jun gen und Mädel vom Eintritt in die Hitler-Jugend abzulenken. E» geht hier nicht darum, ob ein Beamter die notwendige Ein sicht bewiesen hat oder nicht, sondern einzig und allein darum, daß derartige irreführende Plakate aus der Öffentlichkeit ver schwinden. Und wenn man fragen sollte, warum denn derartige Vereine noch nicht aufgelöst sind, so sei hierzu nur gesagt, das; für Nationalsozialisten und auch für Beamte des Dritten Reiches noch lange nicht alles gestattet ist, was nicht direkt verboten wurde. Wir hoffen, das; es sich in dieser Angelegenheit um ein Versehen handelt und diese Zeilen das Notwendige ,^»r Ver anlassung" haben werden. Zn Schutzhast Bamberg, 11 Januar. Wie das Bezirksamt Bamberg b.-kanntgibt. wurde der ver- heiraiel« Erbhofbaucr Peter Giehl in Manndorf, Gemeinde Vollmannsdorf wegen Sabotage am Wiederaufbau -er deub'chen Wirtschaft und ivegen Begünstigung des BuUcrhamslerns in Schutzhaft genommen Dieses vaürsschädliche Verhalten des Giesst hat unter der Bevölkerung in zunehmendem Masze Verärgerung und Empö rung Hervorgernfen. Es war daher notwendig, den Giehl in Schulzhaft zu nehmen. Wegen- des erwähnten Hamsterns von Butter sind im übrigen inzwis<i>cn auch der jüd ieire Viehhändler Isaak Oppen heimer in Kitzingen und sein Bruder, der jüdische Viehhändler Leopold Oppenljeimer in Aschbach in Schulz ha st genommen worden Schweres Ginfturzunqlijü in einer Grazer Kaserne Bisher fünf Tote. Wien, 11. Jan. In der alten Lazarettkalerne in Graz sSteiermark) stürzte Sonnabend vorinittag das Dach ein und durchschlug tl Stoch werke. Zahlreiche Mannschostsräume wurden vollkommen zer stört. Fünf Tote wurden bisher aus den Trümmern gezogen. Da zahlreich Soldaten in der Kaserne anwesend waren, ist zu befürchten, datz noch weitere Opfer zu beklagen sind. Mitteldeutsche Börse vom 11. Zannar Fest. Bei lebhafter Umsalzläiigkeit schiofz die Wcstzs in fester Haltung. Am Rentenmarkt notierten Reiclzsanieihc Alt besitz plus 0,10 Prozent. Landeskullurrente plus 0.25, Pro zent. Lachsenscistitze Reihe 12 plus ein Achtel Prozent. Am Psandbricsinarki waren Liguidationswerie bis 0.25, Prozent Hölzer. El»enso Auswertungspapiere. Dresdner Stadt 1020 plus ein Achtel Prozent, Leipziger 1028 minus 0,25, Prozent 1029 minus ein Achtel Prozent. Am Aktienmarkt gewannen Loura- Hütte 1.25 Prozent und Vereinigte Stoht I 75 Prozent Dort munder Ritter und Isenlxch je plus 1.5, Prozent. Radeberger plus 2 Prozent, Gohliser plns 2,75, Prozent, Bachmann u. Lade wig und Liebermann je plus 1,5 Prozent, Industrie Plauen und Pogtländisclie Tüll je plus 2 Prozent iieszteres repartiert!. Dresdner Gardinen plus 2.25, Prozent, Leipziger Trikot plus 2.5, Prozent repartiert. Heyden plus 1,5 Prozent, Langbein plus 1 Prozent repartiert. Dresdner Schnellpressen, Neineckcr und Paschen je plus 1 Prozent, Höllische Maschine» und Schubert und Salzer je plus 2 Prozent, Nürnberger Herkules minus 3 Prozent, Kahla vlus 1 Prozent. Steingut Cotditz plus 1,25 Prozent, Siemens Glas plns l,5 Prozent, Somag plus 1,75 Prozent. Oeniger Papier und Ammendorser je plus 2 Prozent, Tr. Kurz minus l Proz., Heidenauer minus 1,75 Prozent, Crottdorf plus 1.25 Prozent, Thüringer Gas vlus 1,5 Prozent, Kommerzbank plus 1,25 Prozent, Dcdi-Bank plus 2 Prozent. Adca und Dresdner Bank plus 2.5, Prozent, Kühltransit und Bibliographisches Institut plus 1,5 Prozent. Speicheret Riesa plus 1 Prozent, Hildebrand minus 1 Prozent. Llnterredung mit dem Reichsinnenminisier Vr. Frick über die Durchführung -er Rückgliederung des Saarlandes und die Zukunft Saarbrückens Berlin, 11. Ian. Aus Anlatz der ersten Wiederkehr des Tages der Saarab stimmung am 13. Januar gewährte Reichsminister Dr. Fr ich einem Pressevertreter eine Unterredung, die wir im nach stehenden wiedergeben. Frage: Herr Reichsminister, ich wäre Ihnen sehr dank bar. wenn Sie anlätzlich des Jahrestages der Volksabstimmung an der Saar bereit wären, Näheres über die Einzelheiten der Durchführung und den Stand der Rückgliederung des Saarlan des mitzuteilen. Antwort: Bei der Durchführung der Rückgliederung sind zwei Fragengebiete zu unterscheiden: einerseits das staats- und verwaltungsrechtliche und andererseits das wirtschasts- und sozialpolitische. Das Saarland, das bei seiner Rückkehr nicht wieder mit den früheren Verwaltungsgcbieteii vereinigt wurde, ist durch das Saarlandgesetz vom 30. Januar 1935 in die unmittelbare Ver waltung des Reichs übernommen worden. Um die Rückgliede rung möglichst reibungslos durch,zusühren, wurde das geltende Recht nicht sofort antzcr Kraft gesetzt, sondern der von der Rc- gierungskominission des Saargebiets geschossene Rechtszustand blieb zunächst im wesentlichen erhalten. Erst allmählich und stufenweise wurde mit Hilfe von 160 Rechtsverordnungen der zuständigen Reichsminister die Angleichung an das im übrigen Reichsgebiet geltende Recht vorgenommen. Auf dein Gebiet des Reichsrechts ist die Rechtsangleichung bis zum 1. Januar d. I. im wes-wilichen abgeschlossen. Neben dem Reichsrecht gelten für den ehemals preutzischcn Teil noch preutzische und siir den ehemals bayerischen Teil bäue rische lnudesrechtliche Vorschriften, deren Vereinheitlichung künf tiger Entwicklung vorbehalten bleiben mutz. Auf dem Gebiete der Aerwaltiingsorganisation trat jedoch mit dem 1. März v. I. sofort eine erhebliche Acnderung ein, da die von der Regierungskonimission geschaffene Zenlralvermal- tung in Fortfall kam. Die Behörde des Reichskommissars für die Rückgliederung des Saarlandes übernahm für das Reich die Vcrwaltungsgcfchäste, wobei der Reichskommissar die Stel lung eines preutzischcn Oberpräsidenten und Regierungspräsi denten bzw. einer bayerischen Kreisregiernng erhielt. Daneben hat der Reichskommisfar noch die Aufgaben und Befugnisse der Provinzialverwalinng. Eine Landesregierung gibt es siir das Saarland nicht, an ihre Stelle ist die Reichsregierung getreten. So sind im Saarland auch die Landräte und Krcisbchörden erst malig Teile der Neichsverwaltl»lg. Die Beamten, die von der deutschen Heimatvcrwaltnng zur Dienstleistung nn Saargebiet beurlaubt waren, sind bei der Rückgliederung von der deutschen Regierung sämilich, die von d-" Rcgie>'unc,-'Kommission einaesiellien zum weitaus grössten Teil übernommen worden: selbst ein Teil der Pecnle-Beamien sdas sind also jene, von der Saarkommission aus Zeit, ohne Pe, sünisbecechtignng. einoestellten Beamten) konnte Verwen dung si'ioen. Trotz der schwierigen und neuartigen Aufgaben, di» sich liir die Ncichsvcrmnliung im Saarland in den vergan genen Manaicn ergeben haben, ist die Rückgliederung auf dem G-biete dcr Verwaltung reibungslos und erfolgreich durchgeführt worden Das Saarland besitzt eine Verwaltung, die einheitlich im Geiste des Nationalsozialismus geführt wird nnd unter verständnisvoller Mitwirkung der Bevölkerung die ihr ge stellten Ausgaben gemeistert hat. Auch aus kommunalem Gebiet ist die Angleichung durch die Emfichrnng der Deutschen Gemeindeordnung vollzo gen woroen. Zur Durchführung der wirtschaftlichen Umstellung hatte die Ncichszollverwaltung als erster Berwaltungszweig be reit, vor dem 1. März 1035, st,re Arbeit ausgenommen. Dcr Ucbergang aus dem französischen in das deutsche Zoll- und Währungsgebiet brachte der saarländischen Wirtschaft manche schwer-: Ausgabe. Es mutzte siir die Unilenkung des Absatzes saarländischer Erzeugnisse gesorgt werden, die Verkehrslage am Rande des Reichsgebietes erforderte einen angemessenen Ausgleich, den die Reichsbahn durch Tarifermätzigungen bis zn 80 und -10 v. H. gewährle. Wie es gelungen ist. für die Saar kohl» und die anderen saarländischen Erzeugnisse den notwen digen Absatzmarkt zu schassen, so mutzte auch die Versorgung des Saarlandes mit allen lebenswichtigen Gütern gesichert wer den. In Verbindung damit war die Angleichung der Preise und Löhne schrittweise durchznführen. und aus sozialpolitischem Gebiet die Ueberleitung aus deu hohen Stand der deutsclien Einrichtungen vorzunehmen. Die Rückgliederung aus allen Ge bieten kann nunmehr als dnrchgcsiihrt angesehen werden. Frage: Welcl;« -besonderen Hilssmatznahmen hat das Reich im Zuge der Rückgliederung im Saarlande durchgesiihrt? Antwort: Zur Erleichterung -er Preisangleichung wur den erhoblicip: Reichsmiitel zur Verfügung gestellt, Steuern und Sozialbciträge nur allmählich und schrittweise angepatzt und auch für andere Ucberlcittmgsmns',nahmen im Snargebiet Bei hilfen bereitgestelli. Obenan standen die Motznahmen zur 'Be kämpfung der Arbeitslosigkeit, der das grotze Arbeitsbeschas- fungsprogramm dient, für das vom Reich allein über 20 Mil lionen RM. an Zuschüssen gegeb» wurden. Es umfasst 388 Einzelmatznahmen mit insgesamt 2 370 000 Tagewerken. Eben so bedeutungsvoll sind die von der Bcrgwerksvenvattung einge- lcsteten umsangreicl>eu Erneuerungsarbeiten in den Gruben. Auch die Instanüsetzungsznschüsse von insgesamt 11 Millionen RM., die Erncnernngsärbeiien der Gr..benvcrwattuug, das Siedlungs und Volkswohnungsprogramm und manche andere Hilismatz- nahme, wie die Gewährung von mehreren Millionen RM. an Bürgschaften für die saarländische Industrie, haben zur Kräf tigung der saarländischen Wirtschaft erheblich beigeirggen. Das Reich mar sich bewusst, datz im Saarland manches nnchzuholen und mancher Schaden auszuglcicl;en war. Ans di« Frage an -en Herrn Neichsminisier, wie es mit der vom Gegner im Abstiminungskauipi oit gebrauchten Be hauptung stünde, Saarbrücken werde nach -er Rückkehr zum Reich zu einer bedeutungslosen Siadt herabsinken, sagte Reichs minister Dr. Frick: „Wie die Verhältnisse sich tatsächlich gesioliei haben, das können Sie und alle Saarbrücker selbst am besten beobachten. Ich glaube, datz die Gesnuttlxwölkerung Saarbrückens noch nie an einer so lebhaften und auch iür die W-rttchail günstigen Entwicklung teilgenonunen hat, wie im ersten Jahre nach der Heimkehr ins Reich. Auch die Bcdeuiung Saarbrückens als Berwalinngswittel- punkt hat nicht abgenommen, sondern ist bedeutend oeitärkt worden. Es blieb Sitz einer Reichsbohndirektion, die einen erheblich vergrötzerten Gesckäilsbereich erhallen wird Eni neuer Flughaseii ist bei Ensheim im Bau: in der Stadt selbst ersteht mit Hilfe des Reiches ein neues Theater, einen n neu N-ichs- scnder ix'sitzt es seit einigen Wochen, und nist grotzen Mitteln wird ein neuer Schlacht- und B'ehhok geschossen. Auch für die allgemeine B.rwaltung ist die Errichtung eines neuen Verwaltungsgebäudes vorbereitet; die Bauarb-nten iverdeu alsbal- in Angriff genommen werden. Mit diesem Neu bau wird auch das Stadtbild Saarbrückens eine weitere Be reicherung erfahren. So erlebt Saarbrücken — an bedeuinngsvoller Stelle des deutschen Westens geleczen — ein» neuen Auiichwung als wich tiger Mittelpunkt des staatlichen, wirtschaftlichen und geistigen Lobens, und es wird nn der grotzen Aufbauarbeit des Dritten Reiches auch in Zukunst in immer steigendem Matze teil« haben." Furchtbares Wüten eines Orkans Mehrere Tote und Schwerverletzte bet einer Windhose über Düsseldorf Düsseldorf. 11. Januar. Düsseldorf wurde am Freitag um 13.30 Uhr von einem schweren Unwetter heinigesucht. Verbunden mit starkem Hagelschlag und einem gewaltigen Sturm ging ein Gewitter nieder, das in verschiedenen Stadl vierteln schwere Schäden verursachte. Zahlreicize grotze Schau fensterscheiben wurüen eingedrückt. Ein Blitzschlag zcrritz die Oberleiinng -er S'ratzenbahn. Kioske wurden umgeworsen, -as Dach -er Städtischen Tonhalle wurde teilweise abgcüeckt. zahl reiche Bäume wurden entwurzelt Mi vielen Hausern wurde der Stuck abgerissen. Durch Herabfallen-cs Gestein erlitten ver schiedene Passanten Verletzungen. Das schwere Unwetter war van starkem Hagelschlag in Taulx'neiergrotze und einem gewaltigen Sturm begleitet. Wie sich bis seist übersehest lasst, wurde grotzcr Sachschaden verur sacht. Soiveit man bisher seststellen konnte, sind zwei Tote, 15 Schwer- und zahlreiche Leichtverletzt« zu be klagen. Bei -ein Siurm handelt es sich um eine Windhose, die mit ungeheurer Wucht über einzelne Stadtteile zog Sie Kain von Düsseldorf .Heerdt über Olrerkassel, -en Rhein hinweg und setstc sich dann in der Innenstadt iorl über die Schadowslrntze bis an die städtische Tonhalle nn- ebbte in Richtung zum Wor- riugcr Platz ab. In den Stadtteilen und SIratzenziigen. über die die Windhose hinraste, sind zahllose Bäume entwurzelt, in Oiierkassel sind Bäume von einem Meier Durchmesser wie Streichhölzer umgcknicht. Die Dachziegel wirlrelten überall in die Lust und rasselten zur Erde. Es sah manchmal so aus. als entblättere ein starker Herbstivind die Bäume, io dicht war an vielen Stellen das Durcl-einandcrwirbeln der Dachziegel. An zahllosen Geschäftshäusern wurden die grotzen Fensterscheilren einsach ein 'edriickt. Di« Zahl der Mrletzten bei diesen kleineren Schäden lässt sich im Augenblick noch gar nicht iilx'rsehcn. Msonders schweren Schaden richtete das Unwetter in der Sst>amottefabrik Köppers in Oberkassel an. Eine langgestreckte Fabrikhallc wurde umgeweht. Die arotzen Schornsteine stürzten um und fielen auf die benachbarten Prkmthäuser. Nicht iveniger als secks Personen wurden schwer und sechs leicht verletzt. Auch im Heeckter .<>afen waren die Wirkungen des Wir- lrelsturmcs verheerend. Dort stürzt« ein Lokomotivschuppen ein, wobei eine Person getötet und zn»ei schwer vcrlesst wurden. Hart an der Siadtgrenze, nn der Bocholter Stratze. stürzte ebenfalls eine Fabrikhallc ein. Die Zahl der Opfer betrug in diesem Fall« einen Toten, fünf Schrververietste und eine ganze Reihe Leichtver letzter. Die Wucht -er Windhose lässt sich daraus ersehen, das; Mauern non 50 Zentimeter D'cke einfach umaeworsen wurden. In der Städtischen Tonhalle in Düsseldorf wurde das Dach des grotzen Kaiscrsaalcs nbgedeckt, von dem Sturm weggetragen und über Häuser und Gärten niedergeworfen. Hier sind glück licherweise keine nennenswerten Unfälle hervorgerusen worden. Auch an einer ganzen Reih» anderer Häuser wurden Dächer abgedeckt. Der Leiter der Düsseldorfer Feuerwehr, Branddirektor Riede, gab am Spätabend des Freitags Pressevertretern einen Gesamttiberblick über das Sturmnnglück, von dem Düsseldorf und Ncutz betroffen wurden. Danach sind, wie bereits gemeldet, im ganzen zwei Tote und etwa 15 Schwerverletzte zu verzeich nen. Die Zahl der Personen, die durch herabsallcndc Trümmer Verletzungen davongctragen haben, ist ziemlich gros; Auch der Sachschaden, der sich bisher noch nicht nnnähernd abschnizen lägt, ist sehr bedeutend. Die Windhose halte eine Beeile von etwa 150 Meter. Die Aufräumunasacheiten nn -en grösseren Scha denstellen setzten sich, zum Teil im Licht von Scheinwerfern, bis in die späten Abendstunden fort. * Gin Kirchturm abgedreht Köln, 11. Januar. Eine zweit« Windhose brauste am Freitag etwa 17 Uhr In einer Breite von 15 Meter iilier den Ort Hamm an - erSieq hinweg. Die lxmachbartcn Orte und Seitentäler der Sieg wur den nicht berührt. Dagegen hat der Sturm in Hamm schwere -Verwüstungen ungerichtet. Der 15 Meter hohe gotische Turm der alten evangelischen Kirche wurde von der Wind hose gepackt und in 30 Meter Höhe abgedreht. Die hoch ragende Spche sauste dann auf das Dach -er Kircl)e, das schmce beschädigt wurde. Von den auf die Stratze stürzenden Trüm mern wurde glücklicherweise niemand getroffen. Der 25 Meter hohe F e ue r w c h r t u r m des Ortes wurde von -em gewaltigen Siurm. der etwa vier Minuten anhiclt. um gekippt und liegt auf dem Gerätchaus. Auch sonst hat die Wind hose eine Menge grotzer Schäden angerichtet Schwere Bäume wurden mi' den Wurzeln aus dem Erdreich gerissen. Sämtliä;« Dächer des Ortes sind belchä-igt und eine arotze Zahl vailstänüig abgedeckt Di« Feuerivehr nahm mit der SA. die Aufräumungs arbeiten auf. Neutz, 11. Januar. Auch in Neutz hat das Unwetter, und zivar besonders im Norden der Stadt, grotze Verwüstungen angerichtet. Bei der hart an der Stadtgrenze an der Bocholter Stratze einaeltiirzten Fabrikhallc handelt cs sich um di« Geldschrankfabrik Kcltz. Berlin, 11. Jan. Dcr R e i ch s a r b e t t s m I n i st e r hat 100 bediirftinen Kriegsopfern des Saarlandes Unterstützungen von je 100 RM. aus der van ihm zur Erinnerung an den Ab» stimiiningssieg vom 13. Januar 1935 errichteten Saarspende zu» kommen lassen. Kirchenmusik in der Hofkirche Dresden am 12. Januar, vorm. 11 Uhr. Missa brems von Pembaur Graduale: Benedic tas von Kretschmer. Offertorium: Ave Maria von Lherubtni. Ais Solistin wirkt mit Liesl von Schuch. Die erste Ausführung dcr nchtstimmigen Mess« von Kurt Str legier ist auf Sonntag, den 19. Januar, verschoben worden. Reichswetteroienst, Ausgabeort Dresden. Wetter« Vorhersage für Sonntag, 12. Januar: Abflauende Winde aus westlichen Richtungen. Wolkig bis heiter. Nur noch vereinzelte Regenschauer, im Gebirge Uebergang zu Schneeschauern. Kühler.