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ÄeZ ^/r 0 I/0^V L/r/o^ 6/r t/ ? L - I, o/r o//L/r* l. I. L ttLOttTL V O K ü L ttI.T L IX IX L tt O K U L K. V L K v O T L IX R Fortsetzung. Herdegen legte ihr Schweigen, ihr Ringen nach. Fassung als Drohung aus. Sein schlechtes Gewissen diktierte ihm eine ungezogenste Tonart: „Du wirst jedenfalls mir von jetzt ab zu schaden suchen, indem du überall ausposaunst, was für ein Schuft ich seil" , , „ ,, Julia richtete sich wieder auf und sah ihm scharf ins Gesicht. Sie las sekundenlang in seinen Zügen. Der Moment stieg wieder vor ihr auf, da sie zum erstenmal mit einem Gefühl des vertrauens in seine Arme gesunken, in der seligen Hoffnung, nach ihrer Verwaisung und Verlassenheit eine Heimat zu finden. Die Stunde fiel chr mahnend ein, als sie in Paris das Zimmer nach seiner Flucht leer fand. „Ich wettz noch nicht, was ich tun werde. Aber eins verlange ich jetzt, daß du dieses Haus verlittztl Herr Hal termann, Sie werden meine Forderung unterstützen. Herdegen begriff die klägliche Abfuhr, die er erhielt. Er wartete klugerweise nicht ab, bi» auch Kaltermann ihm die Tür wies, sondern eilte mit großen, harten Schritten zur Tür und dann ohne eine Wort, ohne eine Verabschie dung aus dem Zimmer. Drauhen sprang einer der Diener -erbet, um ihn die Treppe hinabztlgeleiten. „ Herdegen war überzeugt, daß Haltermann und Julia ihn hier gesellschaftlich bloßstellen würden. Damit war jede Aussicht auf Ausbau feiner so verheißungsvoll beaon- nenen Praxis hier in Manila hinfällig. Und um jedem Skandal aus dem Wege zu gehen, würde er schon in den allernächsten Tagen Manila unauffällig verlassen, um sich wieder an einem anderen Ort sein Leben neu aufzubauen. Sein rastloser Wandertrieb würde ihn wieder weiterjagen. Es blieb sekundenlang still im Zimmer. Julia Halts sich wieder über den Knaben geneigt und umschloß mit Ihrer Rechten leise sein Händchen. Sie hörte den Mann, den sie so tief verachtete, mit wuchtigen Schritten sich entfernen. „Ich habe dich, mein geliebter Junge!" dachte si^still, und dieser Gedanke wurde zur Melodie, die in ihr weiter klang und ihr Kräfte gab. Haltermann war leise neben sie getreten. Er war sehr bleich und nahm sich sichtlich zusammen. „Was bedeutet das alles, Fräulein Julia? Haben Sie kein Vertrauen zu mir, um mir zu erklären, wie ich es verstehen soll?' Er sah in ein fahles Gesicht, als sie zu ihm empor- blickte, und er ahnte, daß etwas Ungeheures sie bewegen mußte, da er bisher immer ihre gleichmäßige Ruhe, ihre Entschlossenheit, ihre Fassung bei den verschiedensten Situa tionen bewundert hatte. „Vertrauen zu Ihnen? Oh, Herr Haltermann, ich wüßte niemand, oem ich größeres vertrauen entgegen brächte, als Ihnen. Ich wüßte niemand, in dessen Hilfe und Nat ich mich lieber bettete, als in den Lkren. Aber neben Sie mir jetzt nur eine kurze Frist, um mein seelisches Gleich, gewicht wiederfinden zu können." „Warum haben Sie mir das alles nicht schon früher ge- lagt, Fräulein Julia? Vielleicht hätte ich Sie anders schützen und Ihnen diese heutige Begegnung ersparen können." „Pedro Pedang wußte um alles. Er stand-im Begriff, Sie einzuweihen. Aber die Verhältnisse mit ihren schnell folgenden Katastrophen wuchsen ihm über den Kopf. Letz ten Endes bedurfte es ja der nötigen Ruhe, um sich in die ser verwickelten Angelegenheit auszusprechen." Er las in ihren Zügen. In dieser Stunde wußte er, wie nahe sie ihm stand und wie manches sie beide doch schon in dieser verhältnismäßig kurzen Zeit an Schwerem hier zusammen durchgefochten. „Wenn Sie mich brauchen, wenn Sie einen Rat wün schen, lassen Sie es mich wissen. Beruhigen Sie sich vor allen Dingen, fassen Sie sich, Fräulein Julia! Nur möchte ich Ihnen in die er Stunde sagen, daß ich mir bewußt bin, Ihnen vielen, v elen Dank zu schulden! Vielleicht bietet Ihnen das eine geringe Entschädigung für das Peinliche, das Sie eben liier durchlebten." Er nahm ihre Hand in die keine. „Wie selbstlos haben Sie sich damals bei der Erdbebenkatastrophe benommen, als Sie nicht zuerst an Ihre Rettung dachten, sondern zuerst an die Rettung des Knaben!" Heber ihr Gesicht rannen plötzlich Tränen. Hatte sie vorher ihre Selbstbeherrschung bemeistert und sich bezwun gen, so geriet sie nun an die Grenze ihrer äußere» Fassung. Ach, durste sie dieses Lob annehmen? War es damals nicht gerade ihre Mutterliebe gewesen, die sie zu ihrem Kinde trieb, um es aus der Katastrophe zu retten? Nun ließ er ihre Rechte mit einem leisen Drucke los. „Sie brauchen jetzt wirklich vor allen Dingen Ruhe, und der Kleine braucht Stille, um hoffentlich in seine Genesung bineinzuschlafen. Ich verlasse dieses Zimmer. Aber ich bleibe auch während der Nacht in Ihrer Nähe, um zur Stelle zu sein, falls Sie mich nötig haben." „Ich werde heute nacht bet dem Kleinen wachen, Herr Haltermann." „Majan, du wirst das Ruhebett der Senorita hier leise hereinschieben. Auch holst du dir eine Matte, um hier zu schlafen, falls du zur Hand sein mußt." Haltermann hielt sich während der Nacht in den an- stoßenden Gemächern auf. Er fand keinen Schlaf. Die letzten Monate mit ihren Katastrophen, ihren fürchterlichen Erlebnissen sogen in Gedanken an iüm vorüber. Was brachte die Zukunft? Würde er sein Schicksal nun in ruhi geren Ebenen meistern können? Sollte er sich nicht zu be deutsamen Entschließungen und Umwälzungen ausrasfen? Ab und zu glitt er so leise wie möglich über die fein geflochtenen Matten des Fußbodens und horchte, an die Tür gelehnt, zum Kinderzimmer nebenan hinein. Zum Gluck oueo onnnen alles still. Der Kleine schien aus Er schöpfung nach dem Anfall am Tage fest zu schlafen. Hal lermann fühlte sich deshalb von Stunde zu Stunde mehr erleichtert. Kein Weinen erklang von nebenan, keine Un ruhe, alles blieb still. Und doch ahnte er, daß Julia gleich einer treuen Wächterin Wache hielt. Das Kind war ihm sehr ans Herz gewachsen. Der An fall des heutigen Tages aber bewies ihm aufs neue, wie gefährdet das Leben eines zarten Kindes in diesem mör derischen Tropenklima war. Mit unwiderstehlicher Macht zog es ihn nach Deutschland zurück. Wenn die furchtbare Seuche sich hier nun mehr aus breitete? In den letzten Tagen waren neben all den Ma- lai)en und Chinesen bereits zwei Europäer der Cholera zum Opfer gefallen, in deren Haus nachweislich die Seuche eingefchleppt worden war. Ein eigenartiges Geräusch klang in der stillen Straße von ferne auf und kam näher und näher. Schweres, gleich mäßiges Klirren übertönte die Schrille von mehreren Män nern. Haltermann schob einen Fensterflügel zur Seite und spähte hinab. Er erkannte einen Trupp von Galeerensträflingen. Das waren Eingeborene, die von den spanischen Gerichten zu schwerer Strafarbeit aus den Galeeren im Hasen verurteilt worden waren. Jetzt zog man sie zu einer Arbeit heran, die niemand sonst verrichten wollte. Aus einem Holzgestell mit vier Stangen trugen sie einen Berg hochaufgeschichteter Choleraleichen, die Opfer der letz ten Nachmittagsstunden. Weit draußen vor der Stadt hatte man riesige Gruben ausgehoben und mit ungelöfchtem Kalt ausgefüllt. Dorthin brachte man die Leichen. Man schüttete die Gruben mit ungelöschtem Kalk schnell zu, nm auf dies« Weise die gefährlichen Leichen vor weiterer Ansteckungs möglichkeit für andere binnen weniger Stunden zu vernich ten. Um eine Flucht zu verhindern, waren immer je zwei der Sträflinge mit Ketten aneinandergeschmiedet, die auf dem Straßenpflaster im Dunkel der Nacht mit schaurigem Ernste niederrasselten. Wieviel entsetzliche Gefahren barg doch dieses Tropen land! Erdbebenkatastrophen, Taifune vom Chinesischen Meere her, Ausstände von Eingeborenen, Choleraepide mien. Haltermann schloß das Fenster. Ein Entschluß war eben in ihm gereift. Er wollte so bald wie irgendmoglich Manila verlassen, um nach Deutschland überzusiedeln! Er hatte in den letzten Tagen bereits wiederholt mit einem Eeschäftsteilhaber Nettelkamp die Möglichkeit be- prochen, mit Exportwaren von Deutschland aus für di« Zirma weiter zu arbeiten. Ob Julia ihn begleite? Ob sie gewillt sein würde, neben ihm auch in Deutschland den Knaben weiter aufzu- (Schluß folgt.) Lragen hinter der Wand Freundliche Antworten für humorige Leute Der klassische Spargel L. K. in D. — „Gibt es eine klassische Art, den Spargel zuzubercitcn? Wie schmeckt er am besten!" — Wie er mir am besten schmeckt, das könnte Ich Dir schon sagen. Aber mein Geschmack ist nicht allein maßgebend, eben sowenig wie der Irgendeines anderen Einzelnen. Und so gibt «s Mich nicht eine „klassische" Art, den Spargel zuzubereiten. Feinschmecker lnchaupten freilich, man dürfe den Spargel nur in Stangen genießen, mit holländischer Sos« übergossen. Doch wird die Zahl derer nicht geringer sein, die zerlassene Butter als milde Beigabe zum Stangenspargel vorzichen. Und neben dem Stangenspargei ist auch ein guter Spnrgeisalat nicht zu verachten. Eine wirklickre Spargelsuppe snicht aber der ost sällchlich so genannt« Mehlkleister mit ein paar Spargelstückcl)«» darin) ist ein Hochgenuß. Und selbst das Sparg«lgcmüse kann du guter Zubcreituna reizen. Leute von besonderem Geschmack eilen den Spargel roh, und er schmeckt auch so ausgezeichnet lick hab's probiert!): der Kopf wie Blumenkohl, die Stange last wie friscke Schoten. — Nicht minder umstritten ist die Frage, ob man den Spargel allein oder „mit Beilage" essen soll. Roher Cckinken bildet zum frischen Spargel einen wirksamen Gegen satz, auch Schnitzel ist nicht zu verachten. Wem es freilich auf das Aroma des Sparaels in erster Linie ankommt, der wird ihn ohne Beigabe genießen. Alwr die Ansprüche und Erwartun gen, mit denen der einzelne an den Sparael herantritt, sind eben verschieden. Werden die bei der Bereitung weise berück sichtigt, dann kann jede Art der Zubereitung zur „klassischen" werden . . . Makschnupfen H. N. In D. — „Mit Deinen Lobsprüchen auf den Mai bin ick garnicht einverstanden. Ausaerechnet Im Mai habe ich den Schnupfen gekriegt. Ist das nicht gemein?" — Schnupfen Ist Immer eine unersreullche Gabe des Ge- sckicks. Aber im Mal einen gewöhnlichen Feld-, Wald- und Viesenschnupfen zu bekommen, zeugt beinahe von nicht ver feinertem Geschmack. Denn im Mai beginnt doch die „Saison" für die bester« Art des Schnupfens, di« den Sommermonaten varbehalten ist: den Heuschnupfen. Wenn Du Dir also schon Im Mui einen Schnupfen anschasfen willst, dann solltest Du die verfeinerte Sorte vorziehen: da hast Du auch inehr davon. Du brauchst darüber nur einmal femanden zu fragen, der ihn schon gehabt hat. Und sag« mir nicht, nur Heupferde bekämen Heu schnupfen. Gegen diese schmerzliche Erkrankung überempfind licher Organ« ist an sich kein«r gefeit; in die Geheimnisse de» Heuschnupfens Ist die Medizin noch nicht völlig eingedrungen. Und wer weiß: vielleicht ist auch der Schnupfen, Uber den Du Dich beklagst, der Ansatz zu einem solchen Heuschnupfen? Auf jeden Fall würde Ich Dir raten, die allgemeinen Berhaltuugs- maßregeln zu befolgen, die für Heuschnupfen empfohlen wer den: Mäßige Lebensweise, Verzicht auf schädlich« Speisen und Getränke, insbesondere auf Alkohol, Bohnenkaffee und Tee, Vermeidung von Ausschreitungen aller Art . . . Tas wird Dir sehr gut tun! Nummer 878 Mathematiker In D — „Die Olympiade Berlin 1986 wird als 11. Olympiade gezählt. Dabei rechnet man seit 1896, den ersten Olympisclien Spielen seit der Wiederbelebung des allen Olympia-Gedankens. Die wievielte Olympiade aber märe es, wenn man von den Olympiaden der Griechen an zählte?" — Die Olympischen Spiele des alten Griecluuilands sanden aller 4 Jahre statt. Der Yteginn dieser Olnmpisclien Spiele wird von 780 bczm. 776 v. Ehr. gerechnet. Gel)«n wir aus von 780 v. Ehr., dann sind seitdem 780 plus 1986. das sind 2716 Jahre verflossen. Diese Zahl geteilt durch 4 ergibt 679. Von 776 v. Ehr. ckn; dem Jahr, aus dem die qrsten „Olympioniken" lSieger im Olympischen Wettkampf) bekannt sind, wären es 678 Olympia den, die bis heute verflossen sind. Diese Zahl aus drei an sich schon aufeinanderfolgenden Ziffern, mit der heiligen Zahl 7 in der Mitte, ist nicht schwer zu merken. Berlin 1986 wäre also die 678. Olympiade seit dem Beginn der altgriechisckwn Olnm- piaden. Wobei allerdings zu berücksichtigen ist. daß seit 894 n. Ehr., dem Jahr, in dem der römische Kaiser Theodosius der Große die Olympischen Spiele verbot, und 1896 Keine Olym piaden als Wettkämpfe ausgctragen worden sind. Die Pralinen der Vantu-Neger L. R. in D. — „Neulich sah ich einen Film aus Kamerun, der u. a. zeigte, wie ?^antu-Nea«r als Delikatesse schwarze Ameisen roh oder geröstet verzehren. Ist das nicht scheuß lich?" — Das kann Ich nicht weiter scheußlich finden. Auch Jo hannes der Täufer nährte sich von Heuschrecken und wildem Honig, und die Schrift sagt nichts darüber, ob er die Heu schrecken nicht auch einmal roh verzehrt hat. Ander« Länder, andere Sitten — und andere Leibspeisen! Dem Eskimo, der Fische roh zu essen gewohnt ist, wird «in Brathering nicht schmecken. Und Ich könnte mir denken, daß manche andere Völker über einige unserer Speisen — z. B. über Klöße von rohen Kartoffeln, dir sich an Nährwert nicht sehr von den Tonkugeln unterscheiden, di« di« Botokuden tn Südamerika verzehren — sehr wundern würden. Auch manche Sachen, die von Felnfchineckern bevorzugt werden, wie Psichlmuscheln und Weinbergschnecken, wird nicht jeder Wilde essen wollen. Und uns. dl« wir zwar zermahlenes Fleisch als „Gewiegtes" unbe sorgt verzehren, mut«t die „Rohkost , die aus Ameisen be steht, fremdartig an. Sollt« aber garnicht so schwer zu verstehen sein. Dl« Bantu-Neger verzehren doch di«s« schwarzen Körper als Delikatesse, für ihre Zunge bietet der Uebergaug von der härteren Schale des Insekts zum weiclieren Inhalt offenbar be sonderen Reiz. Machen mir's nickt genau ?o, wenn w r Pra linen essen? Noch ist die Herstellung dieser Kulturprodukte im Innern Afrikas unbekannt. So bilden el-en vorerst die eßbaren schwarzen Ameisen die Pralinen der Bantu-Neger . . - Lieber singen als heulen M. R. In G. — ..In einem Kinderheim hörte ich dieser Tag« zu meinem Erstaunen Studentenlieder sinnen: ...Heidel berg. Tu Iugendbronnen", „O alte Burschenhcrrlickkeit" u. a. m. Als ich die Schweller, die die Kinder betreut, noch den: Grunde dieser seltsamen Erscheinung fragte, sagte sie: .Ja. wir müllen möglichst immer singen, solanae die Kinder nicht lckla'en lind zwar möglichst immer wieder etwas anderes. Wenn Kinder nicht singen, heulen sie." — In das tiefste Geheimnis der Musik hall Du da ein dringen dürfen . . . Ter Mensch singt, weil er samt heulen müßte. Die Harmonien der Töne Helsen hinweg über die Dis harmonien des Lebens und der Seele. So ist di« Mullk die groß« Trösterin von Anfang an. die ohne Worte.eine Sprache redet, die den Weg zu jedem Zerren finden kann. Der Klang einer Mundharmonika, das volle Spiel eines vollendeten Orche sters. dtts kunstlose Lied, das eine Mutter an der Wiege ihres Kindes lingt: Sie all- haben das gemein, das sie hmmegtröllen über Schmerz und Sorge, daß sie im Gleichklang der Takte, im Fluß der Melodie «ine Ordnu"a und llebereinstimmung d.-r Dinge vortäuschen, di« die wirklich« Welt nicht kennt. Was wären wir ohne Musik? Kinder, die hilflos dem Dunkel und der Angst ausacli«f«rt sind. Aber wir können singen, wir hören unsere Stimme, die Sehnsucht die aus untere'- Seele strömt, kehrt als tönende Bcrheißuna zu uns zurück. Und wir lächeln, wo wir erst weinen wollten . . . Eine Delikateste: Rhabarber F. P. in L. — „Sag doch einmal etwas zum Lob des Rhabarbers. Dieses erste frische Kompott im Frühjahr ge nießt keineswegs bei allen die Achtung, die es verdient" lieber di« Geschmäcker läßt sich nicht streiten Wer also einmal Rhabarber nicht maq. dem wird man diese edle Pilanze verqebens mit papiernen Lobsprüchen mundaerecht zu machen versuchen. Weit wirksamer ist es schon, wenn man jemandem, der bisher nur unsachgemäß zerkochten Rhabarber vorgesetzt bekam, dieses Kompott einmal so reicht, wie es auf den T.fch kommen soll: in saftigen Stücken, die erst unter dem Druck der Zunge zerfallen, aber nicht als formlos«, trübe Suppe Pro bieren geht über Studieren! Der eine maa den Rhabarber süßer, -er andere schätzt gerade die säuerliche Würze. Ein dritter liebt es vielleicht, den Rhabarber mit anderem Kompott zu mischen. Apfelmus Ist dazu geeignet, ganz delikat sind «inge- macht« Birnen mit Rhabarber. Wem einmal «in Rhabarber- Gericht nicht geschmeckt hat, der sollte nicht vorschnell über dies« edle Pflanze aburtcllen. Hat er erst einmal die für ihn passende Art gefunden, dann wird er immer wieder, wie der Thor der Statisten hinter der Bühne beim „Polksgemurmel", vor jeder Mahlzeit sprechen: Rhabarber, Rhabarber . Marabu.