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Sächsische Volkszeitung : 10.05.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193605107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360510
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360510
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-05
- Tag 1936-05-10
-
Monat
1936-05
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.05.1936
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Augustinus über seine Mutter wo er senkte Gegen Gott, den Schnaps und das Analphabetentum" in Blanken« Mathematik Seele sechs» Mussolini lächelnder Ein Augenzeugsnberichte au» Sorvjetruhlanö Der Kulturphilosoph Oswald Spengler tag im Alter von bü Jahren gestorben. Fälle, In dem die Wahrheit das Leben ist, erschaffende Kraft für alles, was war und was sein wird, selbst aber ist, wie sie war und immer sein wird: denn sie ist ewig. Und während wir redeten und uns nach ihr sehnten, halben wir sie einen Augen blick fassen und fühlen dürfen mit klopfendem Herzen. Wir sprachen: Wenn unsere Sinne aus ihrer Rustlosigkeit In Schineigen versänken und die eingebildeten Wirklichkeiten Erde, Wasser und Luft und das ltzewölbe des Himmels, wenn die Seele schwiege und sich selbst vergessend iist'r sich hinausschweble. ivenn die Träume schwiegen und die Bilder der Offenbarungen, jedes Wort, jedes Zeichen, alles Vergängliche, alles, alles in Schweigen versänke — und Er allein redete, nicht durch seine Geschöpfe, nicht durch Menschenzungen und Engelsstimmcn, nicht durch rätselhastes Gleichnis, sondern Er allein, den wir in allen diesen Dingen lieben — und dieser Eine ergriffe den Schauen den und nähme ihn auf sich und würde ihn bergen tiesinnerst in Seligkeit — sollte nicht so das ewige Lest» sein, wie wir es in diesem kurzen Augenblick geschaut haben? Hecht es nicht: „Gehe ein zu deines Herrn Freude?" Da wir solches redeten, war uns, du weiht es, o Herr, diese Welt mit allen ihren Freuden feil. „Höre, mein Sohn", sprach die Mutter, „für mich hat dieses Leben Keine Freuden mehr: was soll ich noch hier? Ja. cs gab einen Grund, warum ich noch eine Meile leben wollte: es war mein Wunsch, dich vor meinem Tode als Christen zu selben, und den hat mir Mott über reich erfüllt. Was soll ich noch aus dieser Welt?" Mas ich darauf antwortete weih ich nicht mehr genau. Nach etwa fünf Tagen erkrankte sie im Fieber. Einmal befiel sie eine Ohnmacht: sie roerlor das Bewuhlsein. kam aber hald wieder zu sich, richtete die Augen auf mich und meinen Bruder, die wir traurig und niedergeschlagen an ihrem Lager standen und sprach: „Mo war ich?" sind dann: „Ihr werdet hier eure Mutter begraben." Ich schwieg und unterdrückte meine Tränen. Mein Bruder aber meinte, es wäre doch l>esser für sie, wenn sie nicht in der Fremde, sondern in der Heimat sterstn würde. Da traf Ihn ihr ärgerlicher Blich, und sie sagte zu uns beiden: „Bestattet diesen Leib, wo immer es sei: sorget euch nicht nm ihn: nur dar um bitte ich euch, dah ihr am Altar des -Herrn meiner gedenket, wo immer ihr auch weilen möget." Ich al»er dachte an die Mal>en deiner Gnade, du unsicht barer Gott, die du In den .Herzen deiner Gläubigen pflanzest, so das, sie wunderbare Früchte tragen: ich war froh und voll des Dankes gegen dich denn ich erinnerte mich, wie sehr meine Mutter au der Grabstätte hing, die sie sich au der Seite ihres Mannes auserselg'n und vork»ereitet hatte. Die leiden hatten io In Eintracht gelebt, und meine Mutier hätte, wie schon der Menschen Sinn an soläzen Dingen hastet, zu diesem Glück noch gerne das Gedenken der Zurückbleist'nden gehabl: wie es ihr so schön l>eschieden gewesen sei, nach der Wanderschaft, die sie über das Meer geführt hast. mit ihrem Gotten In dersellren Erde zu ruh» Sickler hörte ich noch, doh sie sich einmal, als wir schon in Ostia waren mit einigen meiner Freunde In meiner Abwesenheit iilrer den Unwert des Lebens und den Mert des Todes unterhalten und auf deren Frage, ob es ihr nicht schrcck- Am Muttertag wird mancher unserer Leser gern zu dem Kapitel in den „Bekenntnissen" des hl. Augustinus greisen, das der grosze Kircip?nlehrer seiner Mutter gewidmet hat. Deshalb hier dieser Abschnitt aus den Bekenntnissen: Herr, nimm ein stilles Bekenntnis und meinen stillen f.wk an! Nicht aber will ich schweigen von meiner M uttcr, reiner Magd, die mich geboren hat aus ihrem Leibe für das Acht der Welt mid aus ihrem Herzen für das Licht der Ewig- icit. 'Nicht von ihren — van deinen Gaben Iah mich sprechen, m hast sie ja geschaffen und weder Vater noch Mutier wühlen, vas aus ihr werden würde. Sie wurden erzogen iu deiner Furcht in einem gläubigen House, das treu zu deiner Kirche stand Und mehr noch als von xr erzieherischen Umsicht der Mutter schwärmte sie von der -wer alten Magd, die noch ihren Bater als Kind herumgetragen falte. wie eben lreranivachseude Mädclren kleine Kinder auf dem Hinken zu tragen pflegen. Deshalb und wegen ihres holten Al ters und ihrer tadellosen Führung wurde die Magd von der Herrschaft in Ehren gehalten. Mit allem Eifer führte sie die ihr ül>er die Töchter des Hauses übertragene Aussicht, war von eiserner Strenge, wo dies notwendig war und von besonnener giugheit, wenn fte den Kindern etwas erklärte. So verivehrte sie ihnen auch bei brennendem Durste. Wasser zu trinken, auher, wenn sie mit den Eltern ihr einfaclx's Mahl einnahmen. §ie wollte übler Mewohnlnüt vorlieugen. „Fehl trinkt ihr Was ser". sägte sie hinzu, „weil ihr euch keinen Wein verschaffen könnt, wenn ihr aber einmal verstiratet und .Herrinnen sein werdet über Meinszwicher und Kelter, so wird euch das Mosser nichi mehr schmecken: aber die MewohnlteU zu trinken wird stär ker sein als ihr." Durch Belehrung und Befehl zügelte sie die Mgehrlichkeit der Mädclreu und indem sie die Befriediaung ihres Durstes in Schranken hielt, erreichte sie. dah ihre Pfleg linge auch sonst nach Ungebührlichkeiten nicht rrerlangten. Und doch batte sich bei meiner Mutter, wie sie mir erzählte, der Haug zum Meintrinken eingeschlichen. Menn sich die Eitern non ihr. da sie schon ein verständiges Mädchen war. Mein aus der Kufe holen liehen, pflegte sie aus dem Becher, st'vor sie feinen Inhalt in die Flasche goh, mit <n.'splhtem Munde zu schlürfen, ganz wenig, denn der Mein schmeckte ihr nicht. Sie Int es eben nicht aus Lust nm Meintrinken, sondern im spru delnden Uebermut ihrer Fugend Alwr zu dem kleinen, täglichen Tckluck In« sie alle Tage wieder einen kleinen, lüs eine Ge- wohnlreit daraus wurde uud sie eineu fast vollen Becher Meins gierig nuslrank. Mo war die gute Alte mit ihrem strengeu Ver bot! Hätte sich dieses geheime Uebel überhaupt lwkämpsen las- fen, wenn nicht deine heilende Hand, o Herr, über uns waltete? Von einem andern Mesen liehest du in deiner uns verborgenen Fürsorge ein hartes, scharfes SäwUwort sprechen, das wie das Messer des Arztes mit einem Schnitt jene Eiterlrenle schlechter Gewohnheit ösfneje. Die Mnad, die lte lreim Melnholen zu lre- gleiteu pflegte, warf nämlich der jungen Herrin, als sic einmal , mit ihr in Streit geraten war ihr Veraelwn heftig scheltend vor und rief ihr zu: ..Du Weinsäuferin!" Dieser Stachel sah tief; das junge Mädchen ging In sich achtete selbst auf seinen hähli-- chen Fehler und segle Ihn ab. Freunde können uns mit Schmei cheleien verderben: Menschen, die uns iistl gesinnt sind, führen mis mit harten Worten sehr oft auf den richtigen Weg zurück. So wurde meine Mutter slttfam und »rerständlg erzogen und nach Errelchuna des heiratsfähigen Alters Ihrem Matten oermählf, dem sie diente als Ihrem Herrn Sie bemühte sich. Ihn dir zu gewinnen. Indem sie ihre Lebensführung kür dich spreäzen lieh: diese war die Schönkielt. die du ihr verliehen hast, und durch sie errang sie schfiehlich die liebevolle Achtung und Be wunderung ihres Mannes. Seine elgstistn- Untreue ertrug sie in Geduld und nahm sie niemals zum Anlnh eines Streites: sie lumte auf dein Erbarmen für ihn. Er war ebenso aufbrausend im Zorn wie überschwenglich in seiner Gutmütigkeit. Sie war aber so klug. dem Manne, wenn er zornig war, keinen Wider stand entgegen,'.»setzen, weder durch Morte noch durch Handlun- iVn. Halle er sich zu unstdachten Aeuheruuaen hiureihen lassen, fa nahm sie. wenn er sich nusgelobt und seine Rübe wieder- eewonnen hatte, die Gelegenheit wahr, ihm di« Gründe ihrer Handlungsweise dnrzulegen. Du. o Gott, hast deiner treu-n Dienerin, aus der du mich geschaffen host, die wunderbare Gast besä-ert, lvi Streit und Zwietracht als Friedensstifterin aufzutreteu: die bitteren Worte, die sie über eine Abwesende hörte, hiuterbrachte sie dieser nicht, es sei denn, dah sie damit der Versöhnung der Gegnerinnen den Weg ebnen konnte. Und schliehlich hat sie auch ihren Gal len am Ende seines Erdenlebens dir gewonnen. Wer sic kannte, lobte ehrte und liebte dich in ihr. Sic ist ja eines einzigen Man nes Weih gewesen, hat ihren Ellern lür Liebe wiederum Liebe geschenkt iu ihrem Hause treu gewaltet und ihre guten Werke sengten für sie. Sie hat ihre Kinder auferzogen und sie oft von neuem schoren, als sie fie von deinem Wege abirren sah Und zum Schlüsse hat sie uns alle, die wir uns vor ihrem Tode zu einem Leben in dir vereinigt uud die Gnade der Taufe empfan gen hatten, mit so hingebender Sorg« betreut, als hätte sie uns alle geboren: und uns so gedient, als iväre sie unser aller Toch ter gewesen. Als der Tag nicht mehr fern war, an dem sie aus diesem Leben scheiden sollte, da traf es sich, dah wir beide in Ostia am Tiber, wo wir uns nach den Miihsalen der langen Reise vor der Seefahrt erholten, allein an einem Fenster der Herberge standen, das auf den (Harten hinausginq. Dort haben wir mit einander ein gar inniges, liebes Gespräch gehabt. Wir verqahen, was vergangen war und richteten unseren Blick auf das was vor uns lag: wir liehen in unsere Herzen strömen die Fluten deines Ouklls. des Quells des Lebens, der bei dir ist um uns k'neinzudenkcn in dieses Uebergrohe. nach unserer Fassungs kraft. Von Stufe zu Stufe durchwanderten wir die sinnlich« Welt, den Hlmmes, von dem Sonne. Mond und Sterne niederscheinen, erhoben uns in immer höhere Regionen in Gedanken. Reden und demütiger Bewunderung deiner Werke und gelangten in unter« geistige Welt und darüber hinaus in das Land unerschöpflicher Das Denkmal der deutschen Mutter Zwickau hat aus dem Albertplgh zum Muttertag ein prächtiges Bildwerk, das eine Muller mit ihrem Kind zeigt, ausgestellt. sScherl Mlderdienst. M s IlllllllllllililllillllllllllllllllllllllllllllülliilllilllllilillliiililllllillllüIIIIllillillllillllütlllllllltilll lich sei, so fern von der Heimat zu sterben, geantwortet hat: „Nichts ist fern von Gott, ich habe keine Angst, üah er mich am Ende der Welt nicht aufweckeu wird, weil er nickt weih. mich sucl>en soll." Am neunten Kranklieilstage ist ihre fromme, treue dem irdischen Leib entschwebt. Meine Mnlter stand im undfünf,zigsten, ich im dreiuuddreihigsten Lest-nsiahr. Fch drückte ihr die Augen zu: namenlose Wehmut sich mir aufs Herz. beim Abschluss des Lateranvertrages im Kreis« Kardinäle. anderes antireligiöses Museum ist Sie Lamra. Sos Hnnptklosler, in K ew. Fn diesem Kloster hielten ukrainische Mönche jahrhundertelang die glimmende Glut des nationalen Einpsindens am Leben. Erst Ist'.st haben Sie letzten Manche das Kloster verlassen. So lange Halen ne lick wenigstens in Ser Hnnplkathedrale und dem unterirdischen Höhlenkloster -- halten, dessen Katakomben alljährlich Hundertlauiende von Pitaern besuchten. Statt ihrer werden heute die Sowjetbürger durch die Kathedrale geführt, alle selbstverständlich mit oem Hat auf dem Kopf. V«' der Besichtigung liebt man. wie zwei Arbeiter frauen unauffällig ihre „Fahrung" verlassen und m einer Sei- tenkapelle des antireligiösen Museum- verstümmden. Mrs tun sie dort? Während der Erklärer im Kirchenschiff anaebl:ch Mih- lnäuche der Vergangenheit au'deckt uns geheimnisvoll- Wunder entlarvt, kiiht die eine das filbane H upt des b W'admir, an dem jetzt gechrieben steht: „Berühren verboten". Die zweite bekreuzigt sich vor dem Wundertat aen. schonen Ikon der „Schwarzen 'Madonna". de"» zir''s Avl'stz und schmale Hand aus Goldaeschmeide und Fuiv len Hervorst a n «Mit Erlaubnis des Soz eia: - B-r - -s Frank'-r: , M. dem Reisebuch von Hermann Porzgen „Ein Lang ohne Gon" entnommen.) Fm Laufe eines halben Fahrhun-erls wurde die mächtige Isaaks-Kathedrale zu Htelersburg von dem srnnzösischen Archi tekten Montserrant aufgesührt. Mehr als 5,0 Millionen !>!M. verschlang dieser prunkvolle Bau 82t> Kilogramm Gold waren allein für die riesige Kuppel vonnöten, die, lO2 Meter hoch, sämtlicl)« zweihundert Gotteshäuser der Kaiserstadt überragt. Kaum dreifzig von diesen .^iveihundcit Kirctzen sind heute noch Gott geiveiht. Wer durch die schweren Bronzclüren die Isavks- Katl)edrale sttritt, der könnte glauben, dasz olles beim alten geblieben ist. Aster wenn er vor dem Allerheiligsten steht, vor der goldenen Pforte, durch welche die 'Priester zum Altar schreiten, so hält er betroffen inne. Man hat ein Plakat aus das goldene Schnitznierk der Fkonostate genagelt mit einer zyni- schen Inschrift. Die Heiligenbilder blicl>en. Christus über der Weltkugel scspvestnd, links die Himmelskönigin. An einem edlen Mosaik, „Taufe I-.su", steht der Preis angeschrieben: „s>7 2!M Rubel". Ein junges Mädchen führt eine Schar von 'Ltesuchern. Sie erklärt gerade eine Sonderschau: „Die Kirche als Ausbcutungsorganisalion". Taufe, Begräbnis, Prozessionen, selbst das heute verbotene Glockenläuten — das sei nichts als Geschäftemacherei gewesen. An der Wand hängt eine rate Fahne mit dem aufgemalten Spruch: „Gegen Gott denSchnaps und das Analphabetentum!" Zwei Glassärge mitten im Kirchenschiff. „Dies soll ein Heil aer sein", sagt das junge Mädchen und richtet ihren Zeigestock auf eine vertrocknete Mumie. „Der Heilüze ist 2Z0 Fahre alt. Und nun seht hier, Genossen, zwei andere ebenso alte Leichen. Obwohl sie keine Heiligen, sondern Falschmünzer waren, haben sich ihre Körver genau so erhalten." Neugierig drängen sich Sie Besucher her an Die Schovfungsgeschicht« wird in bunten Illustrat'onen ver spottet und ihr das Haeckelkche Weltbild entgegengestellt. Gra- piscke Darstellungen veranschaulichen das Planetensgstem und di« Theorie von der Entstehung der Erde. Der Buddhismus wird in einer Teitenkapell« als sinnlos und unpraktisch abae- tan. Gott, Allah. Zeus oder Mithra — alles sei Aberglaube. Schlieklich aber erlebt der Reisend« d>xh ein« Ueberraschunq. Er sieht, dah unter den Religionen, die dieses Museum be kämpfen will sich auch der Faschismus befindet. Dem soge nannten Faschismus ist eine ganze Wandbesnannung gewidmet. Was sieht man? Eine Photograph « des Reichsministers Dr. Goebbels: das 'Begräbnis Hindenburgs mit hochraczendem Kreuz: besonders empfänglich waren, beruht auf der Auffassung, dasz die Kulturen «igenwesentliche Organismen seien. Die christlielf- abendländische Kultur stehe vor dem Absterben. Eine „ver gleichende Morphologie" der Kulturen zeige überall Sie gleiche Aufeinanderfolge der Stile tRvmnnik, Gotik. Barock. Rokoko) und der grofzen Revolutionen und Reformationen. Fn diesem Sinne analysierte Spengler acht Kulturen, darunter besonders ausführlich di« griechische tnpollinische), die abendländische tfgu- stische) und die byzantinische smngifche). Spengler ergänzte diese kulturpesstmistisä)e Analyyse durch einen volitisäzen Aristokra- tismus, den er auf die Lehr« Nietzsäzes stützte. Das Werk Spenglers fand in dem Fahrzehnt, das dein Zusammenbruch folgte, ein« starke Verbreitung, doch drang schon der zweit« Bund nicht mehr so stark in die breite Oessenl- lichkeit. Von den >veit«r«n Schriften Oswald Spenglers sind noch zu nennen „Preutzentum uird Sozialismus". „Neubau des Deut schen Reiches" und „Politisch« Pflichten der deutschen Jugend", di« alle im wesentlicl)en aus der Lehr« aufgebaut sind, die auch im „Untergang des Abendland«»" vertreten wird. — In den letzten Jahren ivar es um Oswald Spengler still geworden. Im Juni 19S3 wurd« ihm der Lehrstuhl für ««schichte an der Leip ziger Universität angetragen, doch l«hnt< «r di« B«rusui^ ab. Oswald Spengler wurde am 20. Mal 1880 barg am Harz geboren. Nach dem Studium der und der Naturwissenschaften wandte er sich zunächst dem hölzeren Schuldienst zu, gab sein Amt in Hamburzz aber bald wieder auf, um sich ganz philosophischen schriftstellerischen Arbeiten widmen zu können. Bis in die Nachkriegszeit lebte er als unbekannter stiller Gelehrter in München. Durch sein Werk „Untergang des Abendlandes" wurde er dann im Jahr« 1918 ein« ivelt- bekannte Persönlichkeit. Der Titel dies«» Werkes wurd« zum Schlagwort, «in grotzcr Teil der studierend«» Jugend, in den politischen Wirren jener Jahre ahn« s«sten Boden, begeiskrt« sich an der pessimistischen Auslassung Spenglers. S«in« Lehren vom beziehungslosen Adlclus der Kulturen verdrängt« für geraume Zeit all« anderen Aussassungen. Diese L«hr«, für welche di« M«nsch«n in den Jahren nach dem Zusammenbruch Tragödie einer Aussätzigen Ein Missionar von Marvknoll stuf Sc" Station Hinst'.'na. Südchina, erzählt im 'N C . W C. News Service folgend-: er greifend« Geschichte eines armen aussätzigen Mädch-ms dst nur «in Schulbeispiel vom traurigen Leben der Auslätz aen ist Eine edle chinesische Frau T'china nahm e n armes zwan zigjähriges Mädchen das mit dem Aussatz behaftet mar. in ihr Haus aus. Sie pfleate es und unterwies es auch :n Chrsten- ti'M, bis ihr Mann, der noch Heide war. daran An st oh nobm und sie zwang, die Aussätzige w'c'der auf dl.' Strasze zu setzen und sie dem ungewissen Schicksal preis-ngeben. Das Mädchen wandte sich daraufhin an den 'Missionar, bat um Taufe und um eine Zufluchtsstätte Da Ser Missionar selber kein« Leprosenstation Halle, wandte er sich an das Aus sätzigenheim von Scheklung mit der Bitte um A nnahme stir das arme 'Mädchen Aber dieses Heini war berc ls van >>aa A -s- sätzstzen über das 'N!ah des Zulässigen beleat. uns Sie chinesische Regierung hatte zwar dem Haust' von Scheklung versprochen, finanzielle Hilfe zu gewähren, aber ihr Verwreäien nicht inne- oehalten. Und der Leiter des Heimes besürchtete letzt, aus Mangel an Mitteln, das ganze Haus schlichen zu müssen Als nun daraufhin der Missionar das 'Mädchen ins A>s- sötzigenlieim von Maryknoll überbringen wollte, wurde die Be förderung dahin verweigert. Denn die Chinesen haben grohe Angst vor dem Aussatz und den Aussätzigen. Viele Christen hast'» zwar richtigen Samariterae-st. und mochten gerne Aussätzige aufnehme», aber d e Nachbarschaft widersetzt sich diesem Vorhaben. In unserem Falle konnte der Missionar die Aussätzige auch nicht in der Kirclre belasten. Senn es bestände Gefahr, dah dann mancst ängstlichen Christen den Gottesdienst mieden. Auch die Heiden, die das Christentum anzunehmen entschlossen sind, würden wieder fern bleiben. So teilte nun das aussätzige Mädchen das Los vieler Schicksalsgenossinnen. Sie wird umherirren von Ort zu Ort. um eine Händ voll Reis vor den Türen der Häuser zu erbetteln. Vielleicht gelingt es ihr so, das Aussätzigenhc'im zu K»ngmoon zu erreichen. Vielleicht aber wird sie unterwegs aufgegriffen von «in«m Trupp Soldaten, di« si« dann «rlchiehen. Denn to lautet der Grundsatz gegenüber d«n Aussätzigen: „Die Kugel» kosten weniqer al« ein« Hand voll Nei«." Oswald Spengler München. 0. Mai. ist am Fr«i
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