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Sonntag, s. Dezemder LvLv 8 Leipziger Tageblatt Nr. SIS. Sonntags-Ausgabe. Sette S Die Kriegslage Noch einmal hat die rumänisch« Heeresleitung, fast vor hen Torrn der vom Verhängnis bedrohten Hauptstadt ihres Landes, versucht, dem Schicksal sich entgegenzustcmmen. Ihrer ersten Armee wies sie die Auf gabe zu, die Pläne eines Falkenhayn und Mackensen zu durchkreuzen. Sie erste Armee hatte bei der Eröffnung des rumänischen Feldzuges ihren festen Schulterpunkt in Turnu-Severtn, den sie bald bis Orsova verschob, während ihr Zentrum und ihr rechter Flügel sich längs der rumänisch siedenblirgischen Grenze bis zum Iiul- und Alttale erstreckten. FalkenhaynS Angriff ließ diese Einheitsfront zerbröckeln. Auf dem rechten Flügel brach sie, soweit sie nicht in dem vorhergehenden Klein krieg zermürbt war, in der Schlacht bei Targu-Iiu zusammen: auf dem linken Flügel wurde Orsova ihr Verhängnis. DaS Zentrum, das sich m einer bald zusassenden Klammer sah, wich rechtzeitig aus und rettete sich mit den Resten des geschlagenen rechten Flügels über den Alt, während wie bekannt die Truppen des linken Flügels zum größten Telle ten Anschluß an die weichende Hauptarince nicht mehr erreichten und „IS zersprengte Einzcloerbände nach Rordosten flüchten mußten. Die Truppen des Zentrums und des rechten Flügels scheinen dann in aller Hast in Bukarest neuergänzl und jetzt den siegreichen Truppen Falkcn- hayns entgegengeworsen zu sein. Sie suchten sich ihre Aufgabe zu erleich tern, in 'em sie auf ihrem rechten Flügel Anschluß an die Heeresgruppe nahmen, die von Campulung bis Sinaia den Ilebcrgang über das Gebirge verteidigt. Eine sehr problematische Unterstützung, die sie sich damit suchten, denn diese selbe Heeresgruppe wurde südöstlich von Campulung geschlagen und beiderseits der Gam! ornitza, eines Nebenflusses des Argesul, zur Freigabe des Ausl i.s aus dem Gebirge gezwungen. So mußten sie allein den deutschen Angriff auf sich nehm:», der sie südöstlich von Pitesti am Argesul traf u> d ihre Front glatt durchbrach. Aus auf- gesangcnen rumänischen Befehlen geht hervor, daß der Rumäne hier eine Art Verzweislungskampf führen wollte. FalkenhaynS Truppen haben es dazu nicht erst kommen lassen! Gestärkt durch das Bewußtsein, daß ihre erste Armee zu starkem Widerstand bestimmt sei, suchten auch die Truppen der rumänischen Donauarmee dem Vordringen'FalkenhaynS and Mackensens mit größerem Nachdruck zu begegnen. Sie opferten sich nutzlos und verloren an den Feind mit 6162 Gefangenen 45 Geschlißen und 100 gefüllten Munitionswagen die Beute einer großen verlorenen Schlacht. Mackensens rechter Flügel ist derweilen unaufhaltsam im Borwärtsdringen geblieben. Er hat den Neajko >-Abschnitt über wunden und hat den Unterlauf des Arges»', der eine natür liche Schranke für Bukarest vom Süden bildet, bis nahe der Donau erreicht. Zugleich ist die bulgarische Donauarmee in den Süd westsektor der Bukarester Auhenwerkc eingebrochen und hat die Linie Comana—Branistari—Ingureni beseht. Die Linie der verbündeten Truppen verläuft nunmehr südöstlich Eampolung bis Pitesti, läuft dann über das Mtttclland der Ebene parallel dem Argesul und nähert sich 'diesem nördlich der Neajkow-Niederung etwa auf der Linie Giurgiu—- Bukarest. Dann zieht sie sich am Argesul bis zur Donau entlang. Immer enger werden die Maschen des Netzes über der Hauptstadt Rumäniens. Kaiser Karl im Hauptquartier "lb. Wien, 2. Dezember. (Drahtbericht.) Kaiser K a r l be gibt sich um >i12 Uhr nachts ins Hauptquartier. Allerhöchslderselbe wird dort von den militärischen und zivilen Behörden empfangen werden. Ein offizieller Empfang seitens der Schulkinder und Be völkerung findet mit Rücksicht auf die Landestrauer nicht statt. Das amerikanische Fliegerkorps Unter dem Titel veröffentlicht der Korrespondent der .United Preß' oei der französischen Armee an der Somme einige interessante Einzel heiten von dem Geschwader freiwilliger amerikanischer Flieger, das bei der französischen Armee Dienst tut. Gemäß dem französischen Abkommen haben sie als besonderes Abzeichen einen Indianerkopf' angenommen, und das wilde Gesicht des roten Mannes ist nun auf jede Maschine gemalt, die von einem linerikgz.tschen Flieger geführt wird. Obgleich seht über 100 amerikanische Freiw llige bei den französischen Truppen Dienst tun, befindet sich die große Hälfte noch in der Ausbildung. Den Amerikanern wird ein Monat Zeit gegeben, um sich alle Kunst stückchen des französischen Fliegers anzueignen, den Schleisenslug sl.oopinx tke loop), das Gehen auf den Tragflächen und daS Fallen mit dem Schwanz nach unten. Beherrschen sic diese Dinge, so erhalten sie sofort einen 110-PfcldckrSfte-Kampfapparat und werden einer Kampf abteilung zugewiesen. Wenn diese Kunststücke, die für einen Kampf flieger unerläßlich sind, einem zu schwer fallen, so wird er in einen Doppeldecker gesteckt und kommt zu einem Bombengeschwader. Das wird für das größte Unglück angesehen, dos einem Amerikaner zustoßen kann. Und tatsächlich haben fast alle diejenigen, die ihre Ausbildung beendet haben, ihre Befähigung für die Kampsmaschine hergebracht. Das Korps hatte drei Tote, Ehapman, Rothwll und Pricc, und zwei Verwundete, Leutnant Thaw, der wieder fliegt, und Bolesly aus Texas, der zeitlebens verletzt ist. (Aus dem .Daily Telegraph" vom 28. November.) Die Begrüßung der polnischen Legionen in Warschau >vtb. Warschau, 2. Dezember. (Drahtbericht.) Die Rede, mit der der Stadtverordnetenvorsteher, Universitätsrektor Dr. Bruü - finski, gestern die in die Hauptstadt emziehenden polnischen Legionen begrüßte, lautete solgenvermaßen: .Herr Kommandant, geliebter Führer, polnische Soldaten! Heute grüßt euch die Residenz, die zum ersten Ma.e nach dem Jahr 1831 die Reihen polnischer Truppen schaute. Sic grüßt euch mit Rührung und Stolz, denn sie kennt euch schon von dem Ruhme, den ihr euch aus dem Schlachtfelds erworben habt. Wir begrüßen in euch die heldenhaften Kaders, die für den polnischen Staat das polnische Heer bilden werden. Mir begrüßen in euch die Verkörperung unserer tra ditionellen Kämpfe um die Freiheit und Unabhängigkeit unseres Vaterlandes. Mir ehren das Andenken eurer gefallenen Kameraden. Ehre und Ruhm euch, verdiente Führer und tapfere Soldaten! Ihr seid für die Nation nicht nur der bewaffnete Arm, sondern auch ein Vorbild der Disziplin und Eintracht, ein Quell des Glaubens an eine günstige Zukunst des Vaterlandes! Seid gegrüßt! Erwärmt euch an der Herzenswärme eurer Landsleute. ES kommt die Zeit, daß wir euch für immer in der königlichen Residenz begrüßen, und ihr für immer an der Weichsel ein« mächtige, dauernde Macht ausüben werdet. So helfe euch Gott!" Der LegattonSkommandant Graf Szeptycki erwiderte hierauf: .Im Namen der Legionen danke ich für den freundlichen Emp fang. Ich bringe Abordnungen aller Regimenter mit. Es ziehen ein: das 2. Ulaney-Regiment, das sich besonders bei Rokitno ausgezeichnet hat, das 3. Infanterie - Regiment der Karpathendrigade, die als .Eiserne' Brigade bekannt ist, und das historische 4. Regiment, das sich in allen Kämpfen ausgezeichnet hat. Heule ist ein großer Tag: Die polnische Armee zieht in Marschau ein. Die polnischen Herzen werden unter dem Eindruck der Insanterielritte und Pserdehufe höher schlagen, und die Söhne Polens werden zur Tat schreiten, um unS ein Vaterland zu geben. Sie ziehen ein als die Söhne des Volkes. ES lebe Poien! ES lebe Warschau! Dort, wo die neue Welt die Allee des dritten Mai kreuzt, hielt der Gouverneur von Warschau, von Etzdorf, mit seinem Stabe und be- nützte den Legationskommandanten, Grafen Szeptycki, mit folgenden Worten: .Sehr geehrter Herr Oberst, hochgeborener Herr Graf! Bel Ihrem feierlichen Einzug In die Landeshauptstadt Warschau heißen wir Sie und Ihre braven Truppen von Herzen willkommen. Mit stolzer Freude begrüßen wir unsere Kameraden, die sich von Beginn des Krieges an den Ruf hoher Tapferkeit und makelloser Disziplin zu sichern g»wußt haben, und die, kreu der Il-berliefcrungen ihrer Kriegsgeschichte, mit frischem Lorbeer geschmückt nunmehr den hei matlichen Boden betreten. Wir begrüßen in der vortrefflichen Legion den festen Grund für die Arme« des neuen Kön'areiche« Polen, di« dem Land« die Möglichkeit geben soll, mit der Wolf« in der Hand die eigenen Grenzen zu schützen und zu sichern. Wir hoffen und wünschen, daß dl« so begeist«rungSfähigrn Söhn« d«S Land««, fo'a«nd dem nachahmenswerten Beispiel d«r Legion, sich gern und frrudtg unter Ihren Fahnen zusammenfinden werden, um die Arbeit zu er leichtern und zu beschleunigen, die uns durch die Neubildung einer Armee noch beoorsteht. Aber dafür wird die Arbeit in ihren Folgen mit beitragen zu einem siegreichen Frieden! Das neue Königreich Polen wird blühen und gedeihen, mit ihm da» polnische Heer. Das walte Golt!' Graf Szeptycki sprach in kurzer, soldatischer Weise in seinem Namen und in dem der Legion seinen Dank aus. Hieraus rückte Gou verneur von Etzdorf mit Grasen Szeptycki an der Spitze der Truppen, d:e ihren Weg durch die Neue Welt zum Sachsenplatz nahmen, ein. Dort richtete Generalgouverneur v. Beseler mit weithin schaltender Stimme an die Truppen solgende Ansprache, die vom Grafen Szeptycki in polnischer Sprache wiederholt wurde: .Kameraden! Ich heiße euch herzlich willkommen in der Hauptstadt eures Vaterlandes, das ihr durch eure Tapferkeit mit habt befreien helfen. Eure Landsleute haben euch zugeiubelt, wir reichen euch die Hand zu treuer Kameradschaft. AuS euren tapferen Reihen wird hoffentlich bald ein polnisches Heer entstehen, das euer Vaterland schützen wird. Wir werden uns freuen, Schuller an Schulter mit euch weiterzukämpfen. Das freie Kö nigreich Polen Hurra!' Auf den von den Truppen und Zuschauern freudig aufgenommenen Ruf: .Das sreie Königreich Polen lebe hoch!' erklangen von dem Por- tal der Kathedrale, wo die deutsche Gouvernementskapelle Ausstellung genommen hatte, machtvoll über den weiten Platz die weihevollen Klänge der polnischen Nationalhymne: öore eoo ttoiske. Eröffnung derFeindseligkeiten inAthen rvtb. London, 1. Dezember. (Drahlbericht.) Der Akhener Korrespondent der „Evenlnq News" meldet, daß französische Ma trosen und griechische Truppen mittags begannen, aufeinander zu schießen. rvtb. Bern, 2. Dezember. (Drahtbericht.) Ein Telegramm des .Secoio' aus Athen berichtet: Reservisten befestigten die Höhcnzüge um das Stadion. Ein englischer Offizier besetzte mit einer Truppenadteilung das deutsche und das österreichische Konsulat, wo Schildwachcn die Archive bewachten. (r.) Frankfurt a. M» 2. Dezember. (Eig. Drahlbericht.) AuS Lugano wird der .Franks. Zig." gemeldet: AuS Athener De- pcschcn geht hervor, daß di« Hauptstost a», 30. November, dem Vor abend des für die Mafsenablieferung fcjigesctz.en ersten Termins, i» großer Erregung war, da Regierung und Volk sich der schmachvolle» Erdrosselung widersetzen, aber die übermächtige Gewalt der Entente fürchten. Nach einer Meldung des „Corriere della Sera" Hal sich di« Lage am 30. November verschärft. Di« griechischen Truppen besetzten die Höhen vor Athen. Etwa .1000 Reservisten bewossnctcn und ver- einigten sich mit den regulären Truppen. Die Franzosen landeten im Piräus. vvtb. Athen. 1. Dezember, 7 Ahr SV Mln. abend«. (Neuler- meldung.) Im Lause des Tages kam es zu aufrelzendenSzenen. Die griechischen Truppen versuchten die Alliierten am Passieren gewisser Punkte zu verhindern. ES kam zu Zusammenstößen, wobei auch Schüsse fielen, die den ganzen Nachmittag fortdauert«». Der griechisch« Ministerpräsident und der französische Gesandte besuch ten Len König. Von amtlicher Seite wurde erklärt, daß aus Vorschlag des Admirals Fournet ein Waffenstillstand beschlossen wer den soll. Trotzdem Hörle man Kanonendonner. Es heißt, daß die Franzosen den Hügel hinter dem Palais beschossen. Es herrscht große Panik. SHaag, 2. Dezember. (Drahtbericht des „B. T.') Der Bericht erstatter des «Daily Telegraph' meldet in einer Drahtung von Mittwoch nachts, die durch die Zensur verzögert wurde: Die Ministerkonfe renz im Hauptquartier des 1. griechischen Armeekorps, an der der König teilnahm, beschäftigte sich mit den militärischen Maßnahmen, mit deren Ausführung gestern abend begonnen wurde. Der Plan ist, mit dem ganzen Heer und sämtlichem Kriegsmaterial nach dem Innern des Landes zu ziehen und dort den Gang der Ereignisse abzuwarten. Nur die Besatzung der beschlagnahmten Kriegs schiffe und die Polizei sollen in Athen Zurückbleiben. 2n den letzten drei Nächten sind fortgesetzt Gewehre und Kriegsmaterial mit Motorwagen von Athen fortgeführi worden. rvib. Athen, 1. Dezember. Neuler meldet: Der Sekretär der griechischen Gesandtschaft, Bridgeman, wurde von Soldaten verhaftet und nach einer Polizeistation gebracht. Er wurde so fort wieder freigelassen. (r.) Haag, 2. Dezember. (Drahtbericht unseres Son derberichterstatters.) Reuter meldet aus Athen vom 1. De zember: Nach Meldungen aus diplomatischer Quelle soll der König dem Verkaufe von sechs Batterien Berggeschühe an Ad miral Fournet zugestimmt Haden, der sich darauf entschlossen habe, die gelandeten Truppen zurückzuzic(.>.», mit Aufnahme einer Abteilung von 300 Mann, die im Zappaeion-Park Biwak bezogen habe. Diese Beilegung der Angelegenheit soll den Regierungen der Entente zur Ge nehmigung vorgelegt werden. Der Kreuzerkrieg >vtb. London, 2. Dezember. (Drahtbericht.) .Lloyds' meldet: Der englische Dampfer „Egg er sord" wurde am 30. November von einem deutschen Unterseeboot versenkt. Die Beman nung wurde gerettet. vtb. London, 2. Dezember. (Drahlbericht.) «Lloyds' meldet: Die Goclelle «Behrend von London wurde versenkl; die Mannschaft ist grlande». cvtb. Berlin, 2. Dezember. (Drahtbericht.) Die französischen Segler „BrianluiS' (256 Br.-R.-T.) und «Lap Lihou (252 Vr.-R.-T.) sowie der belgische Fischkutter «Alfons Marceline' (60 Tonnen) sind von Unterseebooten versenkt worden. cvth. London. 2. Dezember. (Drahlbericht.) „Lloyds' meldet: Der Dampfer „Egholm" (1348 Br.-R.-T.) aus Kopenhagen, und einer aus Bergen, sowie der holländische Dampfer „Kediri" (3781 Tonnen) sind versenkl worden. feindliche Kriegsberichte Russischer Heeresbericht vom 30. Novembex. Westfront: Un bedeutende Truppcnadlclungrn verursachten beim Dorfe Terepianka (? Uroplanka) nordwestlich Smorgou einen Angriff, der durch unser Feuer zum Stehen gebracht und in die Ausgangsgläven zurückgewvrfen wurde. Unsere Ar'illcric zerstreute drei feindliche Kolonnen, jede in Stärke von einer Kompanie, die aus der Gegend des Fleckens Goro- dischtsche in östlicher Richtung vordrangen. In der Gegend von Koryt- ntca eroberten unsere Truppen einen Teil der feindlichen Stellung, der in unsere Linie hineinragte. In den Maldkarpathen eroberten wir die Höhe Rurarukade (?) ll Werst südwestlich Bakarka (?), nahmen dort hundert Deutsche gefangen und erbeuteten drei Maschinengewehre. In der Gegend der Höhen östlich von Kirlibaba wird der Kampf noch fortgesetzt. Wir machten dort im Laufe zweier Tage ungefähr 900 Ge fangene und erbeuteten 13 Maschinengewehre, zwei Bombenwerfer, einen Minenwerser und zwei Scheinwerfer. Kirlibaba liegt unter unse rem Gcschützfeuer. Kaukasnsfront: Eine feindliche Abteilung, die bei Man vorrtickte, zog sich in Richtung ans Weston nach einem erfolglosen nächtlichen An griff zurück. In der Gegend von öakkid (?Sakkiz) nahmen unsere Truppen einen türkischen Transport, bestehend aus 47 Lasttieren, die mit Mais beladen waren. Rumänische Front: Auf dem Wege von der Donau nach Bukarest griff der Feind die Rumänen ln der Nähe von Gemanht, Calugareni und Romana an und eroberte gegen Abend den letztgenannten Ort. In der Dobrudscha ist die Lage unverändert. Rumänischer Heeresdericht vom 1. Dezember: Nord- und Nordwest, front: An der Weslgrence der Moldau und vis zum Buzeu-Tale ein schließlich iedhajle Kämpfe auf der ganzen Front. Bei Lablabuyt und Brakocea und im Prahova-Tale begleitete Artilleriefeuer die Kampf handlungen der Infanterie. Mehrere feindliche Angr sse wurden zu- rückgervicsen. Die von Campulung zurückgehenden Truppen wurden heftig angegriffen. Sie leisteten südlich der Dambovitza in Richtung aus M dlosany Widerstand. Westfront:: Sehr hesrige Kämpfe auf der Front Lolesti, 6 Kilometer südlich Pitesti—Mavaclve-Lal—Nealjov-Lal dis Eomanaoo». Unsere Truppen machten mehrere hundert Gefangene und erbeuteten mehrere Maschinengeweyre und Kriegsmaterial. Südfronk: In der Dobrudscha griffen wir auf der ganzen Front heftig an. Letzte MhtmAWen Dank des Kaisers wegen Annahme des Dienstpflichtgesetzes "tb. Berlin, 2. Dezember. (Amtliche Meldung.) S. M. der K a i s e r hat an den A e i ch sk a nz le r das nachstehende Tele gramm gerichtet: „Die Meldung von der tm Reichstage erfolgten Annahme d«s Gesetzentwurfes über den vaterländischen Hilfsdienst erfüllt mich mit großer Freud« und Befriedigung. Mein wärmster Dank gebührt der von vaterländischem Geiste getragenen gemeinsamen Arbeit der Reichsregierung und des Reichstages. Das deutsche Volk bezeugt damit von neuem» daß es fest entschlossen ist, für die siegreiche Durchführung der Verteidigung seines Landes und seiner Macht jedes Opfer an Blut, Gut und Arbeit darzubringen. Ein vs« solchem einheitlichen Willen beseeltcS Volk wird mit Gottes gnädigem Beistand seinen durch Intelligenz, Arbeitsamkeit und sittlich« Kraft er rungenen Platz unter den Kulturvölkern der Erde gegen jedermann be haupten und kann nicht besiegt werden. Gott lohn« alle Opserfreudigkeit und lass« daS gerechte Merk gelingen. Wilhelm, l. K.' Verluste der englischen Marinedioiston an der Somme (r.) Von der Schweizer Grenze, 2. Dezember. (Draht- bericht unseres Sonderberich ter st alters.) Dein „Züricher Tagesanzeiger' wird aus London berichtet, daß die englische Armee an der Westfront in den letzten Tagen besonders viele Offiziere und Mannschaften der Marine verloren hat. Ganz be sonders schwer hat die Königliche Marinedioision bei den letzten Ge fechten um Beaucourt gelitten. Zusammenkunft Zar Nikolaus und König Ferdinands in Reni (r.) Budapest. 2. Dezember. (Drahlbericht unseres Sonderberichterstatters.) Ungarische Blätter melden avs Sofia: „Rußkoje Slowo' schreibt, daß König Ferdinand von Rumänien und Zar Nikolaus trotz aller «ntgegeuftehenden Gerüchte in Reni Zusammentreffen werben. Beide Herrscher werden von ihren Ministerpräsidenten und Kriegüministcrn begleitet sei». Auf der Konferenz in Reni soll auch das rusflsch-rumänische Bündnis den jetzigen Umständen gemäß omgearbeitet werden. Die traurige Lage der rumänischen Juden (r.) Wien, 2. Dezember. (Drahlbericht unseres Son- derberichterstattert.) Das „Neue Wiener Journal" meldet aus Sofia: Die Lage der Joden in Rumänien hat sich seit Eintritt Rumäniens in den Krieg bedeutend verschlechtert. Aus der liberal gesinnten rumänischen Press« ist zu ersehen, daß den Juden, na mentlich im Heere, beispiellose Behandlung zuteil wird. Der Pariser rumänische Gesandte Lahovary erklärte einem Mitarbeiter der „Renaissance Suisse', daß di« rumänische Regierung wegen der Iudensrage keinerlei bindende Verpflichtungen «ingehen könne. Die in den Vereinigten Staaten lebenden rumänischen Juden Haden zugunsten der notleidenden jüdischen Kriegerfomilien in Rumänien 1 Million Dollars gesandt. Bevorstehender Rücktritt Asquiths? (r.) Köln, 2. Dezember. (Eigener Drahtbericht.) Aus Amsterdam meldet die „Köln. Ztg.': In den Wandelgängen des englischen Parlaments laufen Gerüchte um. nach denen Asquith zn- rücktreten und Bvnar Law alsbaldig sei« Nachfolger, schließlich aber durch Lloyd Georg« erseht werden soll. Mehrere Mitglieder der lidttatea und der Arbeiterpartei sollen beabsichtigen, am Mittwoch gegen die von Asquith einzubringead« Kreditforderangzu fiimmeu. Sie verlangen von der Regierung «in« bestimmt« Erklärung Sd«r die Krlegsziel« de« Verbandes. Sie wollen deutlicher« Erklä rungen, als die von ASquith und Grey abgegebenen, erzwingen, nament lich eine deutlichere Umschreibung der Kriegsziele in geographischer und finanzieller Hinsicht, damit man wisse, wofür das Land Kämpfe. „Verkleinerung" des englischen Kriegsrates "tb. London, 2. Dezember. (Drahtbericht.) „Daily Lhronicle" berichtet: Die Gerüchte von einer drastischen Umformung der Negierung seien unbegründet, aber der .Kriegsrat des Kabinetts werde wahrscheinlich verkleinert und umgebildet werden. Er werde aus ASquith, Lloyd George, B.o nar Law, Balfour und Carson bestehen, Iellicoe und General Robertson würden dem Kriegsrat als Berater beigegeben werden. Eine schwerwiegende Erklärung Lansings (-.) Frankfurt a. M., 2. Dezember. (E i g. D r a h t b e r i ch t.) Wie die „Frkf. Ztg.' meldet, verbreiten englische Blätter eine Meldung aus Washington, derzufolge die chinesische Gesandtschaft, wie amtlich bekanntgegeben wird, mit der Continental and Lommercial-Rationalbank von Chicago eine Anleihe im Betrage von fünf Millionen Dollar (Gold) abgeschlossen hat. Die Anleihe ist in drei Jahren rückzahlbar. Der Zinsfuß ist nicht bekannt. Bon besonderem Interesse ist, daß Lansing anläßlich dieser Anleihe an die Nationalbank einen Brief geschrieben hat. In dem eS heißt: „Mein Staatsdepartement begrüßt es immer, wenn dir Republik, finanzielle Unterstützungen von Bürgern der Vereinigten Staaten erhält, und daß es jcht, wie auch in dec Vergangenheit, die Politik meines Departements ist, legitimen Unternehmungen amerikanischer Bürger im Ausland jeden geeigneten diplo matischen Beistand und Schutz zu gewähren.' Diese Erklärung Lansings ist geeignet, schwerwiegende politische Folgen zu haben. »ock LU U7No Unsere gestrig« Adenbousgave umsahi 4 Seiten, di« vorliegende Ausgabe 36 Seiten, zulammen Houptschriftt«lterr Haas Schaack