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Sächsische Volkszeitung : 29.03.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193603296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360329
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360329
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-03
- Tag 1936-03-29
-
Monat
1936-03
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.03.1936
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Nr. 78. — 29. 3. 36. Sächsische Volöszeitung Seite 8 Also findet er sich munter In den Wandel, in die Pflicht; bald liest er vom Blatt herunter, was ihm in die Augen sticht. Losgelöst vom Schürzenzipfel, strebt er zu dem Bildungsgipfel, und mit jedem weitern Schritt weitet seine Welt sich mit! Goldsund sm Aioeunerwagen 11 500 Ml«, beschlagnahm«. Rinteln a. d. Weser, 28. März. In dem kleinen westfä lischen Torf Döhren bei Windheim a. d. Weser im Kreise Min den waren unlängst zwei Zigeuner miteinander in Streit ge raten; der eine teilte darauf aus Rache einem Gastwirt mit, daß sein Gegner in seinem Wagen einen G o l d - u n d S i l b e r- schah von etwa 8V 000 RM. verborgen halte. Diese Mär, so wenig glaubhaft sie schien, gab der Polizei doch Anlah, den herumziehenden Zigeunern auf die Finger zu sehen; In Endzin b«t Rinteln schritt die Polizei jetzt zur Durchsuchung eines Zi geunerwagens. Das Ergebnis war erstaunlich. Man fand in dem Wagen nicht weniger als 11 500 RM. versteckt. Die Summ« setzt sich zusammen aus einer Menge goldener Zehnmarkstücke in deut scher Goldprägung, einer Anzahl Ssterreichischer und anderer Goldmünzen sowie aus vielen Fünfdollarstücken und Papier devisen in beträchtlichem Werte. Der gesamte Fund wurde von der Polizei beschlagnahmt. Ter Besitzer des Wagens ist ein gewlssrr Dikolitsch. Er und sein« Frau wurden in Haft genommen, um die Herkunft der Goldstücke aufzuklären. Mit dem Rlmzlein aus dem Rück» Mit dem Ränzlein auf dem Rücken tritt nunmehr der kleine Mann Uber unbekannte Brücken seinen Weg ins Leben an. Neu vom Stiefel bis zur Mütze, so marschiert der Fibel-Schütze heiter an der Mutter Hand in der Bildung fremdes Land. Was sich seinen Blicken bietet, gibt durchaus ihm keinen Schock, denn der Lehrer, der ihn hütet, hat Humor und keinen Stock! Ihm -u lauschen macht Vergnügen, und die grösser» Kinder lügen, wenn sie sagen, lernen sei eine arge Quälerei! Franz Lehars Protest «egen di« Plagiatsbeschuidigung um dl« Operette „Giuditta- Wten, 28. März. Der Komponist Franz Lehar ist in ein« eigenartige Plagiatsaffäre verstrickt. Eine Frau Lanik-Laval behauptet, dah das Textbuch von Lehars letzter Operette „Giu- ditta". zum gröhten Teil ihren Ideen entstammt. Sie habe ein ganz ähnliches Buch Franz Lehar zur Einsicht vorgelegt, der es dann seinem ständigen Textbuchautoren zur Plagiierung weiter gegeben hätte. In dieser Angelegenheit läuft augenblicklich ein Ehrenbeleidigungsprozeh, da Frau Lanik-Laval in die ganze Welt, insbesondere nach Paris, Schmähschriften gegen Lehar versandte. In der ersten Verhandlung wurde Frau Lauck-Laval freigesprochen, doch hob später das Oberlandesgcricht das Urteil auf. Ein zweite Verhandlung wurde vorläufig vertagt. Franz Lehar erklärt nun in den Wiener Zeitungen, dah «r angesichts der Entwicklung des Prozesses und der Plagictts- Schön ist's, zwischen roten Ritzen Striche hin und her zu zieh» und in einer Bank zu sitzen neben Müllers Fridolin! Und im Bänkchen bei den Mädchen sitzen Liselott und Käthchen, denen er so manchen Tort angetcln im Kinderhort! Nein, die Schule ist kein Zwinger für den i-Mann, unfern Klaus. Mutig hebt er jetzt den Finger: „Lehrer, du, ich muß mal raus!" Lächelnd geht er in Begleitung auf den Ort mit Wasserleitung, und zum Lehrer sagt er: „Fein! Morgen weift ich's schon allein!" VauwMe al- Kennzeichen echter Kultur Ewige Sehnsucht des vergänglichen Menschen ist es, Unver gängliches zu fä-asfen, die „Spur von seinen Erdentagen" dem Antlitz der Erde aufzuprägen. Gerade di« größten Menschen haben diese Sehnsucht am stärksten empsunaen. Und wie alle großen Kulturen geweckt und getragen werden von «roßen Per sönlichkeiten, so ist es ein Kenn,Zeichen jeder großen Kultur, daß sie nach einem bleibenden Ausdruck ihres Wesens strebt. Ihr Siegel dem Antlitz der Erde aufzuprägen, ihrem Willen und ihrer Sehnsucht Ausdruck zu verleihen in der Gestaltung von Straßen und Städten, in Bauten und Standbildern, das ist innere Notwendigkeit für jede große Kultur. Ein flüchtiger Blick über die Geschichte der Menschheit be stätigt diese Erkenntnis. Di« gewaltigen Pnramiden der Pha raonen künden am Nil von der „Wiege aller Kulturen". Aus dem Wüstensand ragen die assyrische Sargonsburg und die Ruinen von Babel. Mit ehrfürchtigem Schauder steht der Wanderer am Fuße der Akropolis, wo der Torso des Parthenon von Schän- heitstraum und frühem Ende des klassischen Hellas zeugt. Di« Trümmer des Forum Romanum reden eine stolze Sprache. Ba siliken und romaniscl>e Kirchen erzählen vom srülzen Mittelalter, hlminelanstiirniende Sehnsucht ist in den Strebebogen und Tür men der Gotik Stein geworden Wie Sicgeszcicl^n künden Minaretts von dem gewaltigen Zuge der islamitischen Völker gen West und Ost. Kaiserpaläste in Peiping und Iehol erzäh len vom Glanze der Mandschus. Unter dem Sckritt der Jahr hundert« haben sich die Römerstraßen erhalten, mit Pavpelreihen grüßen In Nord und Süd die Heeresstraßen Napoleons.... Unbändiger und dock) von planvoller Besonnenheit geleite ter B a u w i l l e ist geradezu das am meisten in die Augen fal lende Merkmal feder großen Kultur. Selbst dort, wo die schriftlichen Denkmäler verlöscht, verloren oder unlesbar sind, ivie bei den Mayas in Südamerika, lehren uns «Nein die Bauten die Größe der Kultur achten, die hier bestanden hat. Diese großen Ruinen sprechen eine gewaltige Sprache, sie erzäh len uns von vergangenen Jahrhunderten mit nock größerer Deutlichkeit als etwa die Skelette der Riesentiere des Iura uns von einer Vorzeit künden, in der Menschen noch nicht auf dieser Erde wandelten. Große Bauten von eigenwüchsigem Stil sah man früher gern als Ergebnis einer Zeitspanne satten Wohlbehagens an. Genauere Betrachtung lehrt, daß meist gerade das Gegenteil richtig Ist. Welche gewaltigen Bauwerk« hätte uns sonst däs halbe Jahrhundert des zweiten Kaiserreiches schenken müssen — eine Zeit, die uns in Wahrheit mit einem wenig glüchlichen Stilgemcngsel in den öss«ntliel)en Bauten und mit einer wüsten Radikalsozialistifche Erwartungen in Paris Am Sonntag außenpolitische Rede Flandlns Paris, 28. März. „Petit Journal" will bereits die Grundgedanken der Rede des AußenministersFlandtn am Sonn tag kennen. Danach würde sich diese Rede in nichts von den bisherigen französischen Erklärungen unterscheiden. So soll Flandin beabsichtigen, wieder einmal neue Garantien zu for dern. Die radikalsozialistische „Republique" dagegen zählt auf, was sie in der Rede Flandins hören und was sie nicht hören möchte. Es sei zu wünschen, so schreibt das Blatt der stärksten Partei Frankreichs, daß Flandin den wesentlichen Teil seiner Rede weder neuen juristischen Ausführungen über die Stel lung Frankreichs noch einer neuen Bekräftigung der Unversöhn lichkeit Frankreichs widme. Auf diesen beiden Gebieten seien die Gefühle Frankreichs mehr als bekannt. Cs märe auch un geschickt, wenn die französische Diplomatie sich unversöhnlich zeigte. Nicht die Rechtslage Deutschlands sei auseinanderzu setzen, sondern es sei der Welt zu zeigen, daß Frankreich alle Anregungen, die sich zur Festigung des wankenden Friedens eignen, ausgreisen wolle. Während Frankreich seit Jahren schweige, habe es Hitler fertiggcbracht, bei einem großen Teil der internationalen Oeffenllichkeit den Eindruck zu erwecken, daß er nur den Frieden wünsche, ja vielleicht sogar, daß nur er allein den Frieden wünsche, während die anderen Regierungen nur eifersüchtig die Ueberbletbsel ihrer in Versailles gesessenen Vorzugsstellung zu erhalten versuchten. Frankreich habe nichts dagegen getan Frankreich habe auf die große Rcichstagsrcde des Führers Im Mai nicht geantwortet. Frankreich habe auch geschwiegen, als Hitler am 7. März einen 25iährigen Frieden in Europa vorgeschlagen habe. Man müsse daher der Welt sa- gen, Frankreich sei bereit, die Initiative zu einem großen eu ropäischen Plan zu ergreifen, begründet auf gegenseitigem Bei stand und mif Abrüstung. Frankreich müsse klar seine Ver handlungsbereitschaft mit Deutschland zu verstehen geben, wenn Deutschland gegenseitige Deistandsverpflichtungen und eine Rü stungsbegrenzung unterzeichne und wenn Frankreich die not wendige Genugtuung in der Rheinzone erhalte. Die sich in radikalsozialistischen Kreisen immer deutlicher abzeichnende grundsätzliche Verhandlungsbereitschaft, die vor läufig noch mit unmöglichen Vorbehalten umgeben wird, kommt auch In einem weiteren Aussatz des früheren radikalsozialistischen Parteisekretärs, Pfeiffer, Im „Capital" zum Ausdruck. Das schlimmste sei, so meint er, ein Verbleiben beim status quo. Gegenwärtig könne es für Frankreich nichts besseres geben, als mit seinem Nachbarn zu verhandeln. En'wedcr wurden die Verhandlungen eine Entspannung ermöglichen, wenigstens eine vorübergehende, oder sie würden scheitern. Dann könne man immer noch eine engere Zusammenarbeit Frankreichs mit Eng land oder mit Italien oder mit beiden Ländern erhoffen. anschuldigungen der Frau Lanik-Laval sich entschlossen habe, sein« Arbeit als Komponist solange etnzustellen, bis diese Ange legenheit restlos bereinigt sei. Franz Lehar bezeichnet die Pla giatsbeschuldigungen als lächerlich und betont, daß dieser Ent- fchluß als ein Protest gegen diese Beschuldigungen auszufassen sei. Die Lannen des Monte Rosa Mailand, 28. März. In die weite grüne Mailändische Ebene grüßt von fern ein Berg, »der alle anderen Kämm« des firn gekrönten Alpenkranzes durch sein« Massigkeit und Höhe über ragt: der Monte Rosa. Von den flackzen Däcl>ern der Stadt, von den Türmen und auf den freien Plätzen kann man diesen Riesen unserer Alpemvclt bewundern. Wohl jeder Bewohner in der Lombardei gönnt ihm hin und wieder einen sreundliclzep Blick. Wäre er nicht so hoch und unzugänglich, man könnte ihn fast den „Honsberg" Mailands nennen! Niemand aber beschäftigt sich so eingehend und liebevoll mit dem Monte Rosa als ein biederer Bürger des Ortes Envaglia im Val Sesia. Es ist sein besonderer und eigenartiger Sport, jeden Morgen, Tag für Tag, einen Blick zum Gipfel des Berges hinauszufenden und daun in einem Tagebuch sein säuberlich zu verzeichnen, in ivelcher Laune sich der Monte Rosa zeigt. Nicht ein einziges Mal hat der Mann im vergangenen Jahre verschlafen, so daß seine Aus zeichnungen «in vollständiges Bild über die Lebcnsgcwohnhcilen — wenn man so sagen kann — des Berges liefern. Im Jahre 1935 war der Gipfel nur 151mal vom Glanze der Morgcnsonne umspielt, an 32 Tagen begann der Monte Rosa sein Tagewerk mit düsterer Miene, indem er sich bemühte, seine schlechte Laune durch Nebelschwaden zu verbergen, die nur hin und wieder einen Blick auf seine Spitze sreigaben. An den übrigen 182 Tagen aber entzog er sich vollständig seinem Beobachter hinter einer dichten, schweren Wolkenwand. Im Jähre vorher lieft sich der Monte Rosa im ganzen 192mal sehen, war also den Mensä)en zu seinen Füßen etwas gnädiger gestimmt. Sollte im vergängenen Jahre ihm etwa die Konferenz von Stresa, die ja In seiner Nähe tagte, so große Sorgen bereitet hoben? Vie Asche der Svfer der mexikanischen Flugzeug- katastrophe wird in die Seimat überführt Mexiko-Stadt. 28. März. Nach der Einäscherung der Opfer der Flugzeugkatastrophe werden dir Aschcnurnen mit dem Hapagdampser „Iberia", auf dem die Reisegesellschaft am 1» März in Veracruz ankam, in die Heimat gebracht wcvdrn. Für Montag nachmittag ist eine Trauerfeier geplant, deren Einzelheiten noch nicht festliegen. Die hiesige deutsche Kolonie setzte die Fahnen auf Halbmast. Di« mexikanischen Militärflieger, aus deren Reihen der Pi lot des Unglücksflugzeuges hervorgegangcn ist, versuchen in der Prefse die Schuld an dem Unglück dem amerikanischen zweiten Piloten zuzuschieben, der angeblich zur Zeit der Katastrophe das Steuer führte. Laut Regierungsverordnung müssen Piloten Mexikaner von Geburt sein, weswegen die bislang«» amerikani- Flut fürchterlicl-en Mietskasernen „bescl)enkt" hat! Zeiten wirk lich großen Stilgefühls waren nie Zeiten der Uebersättigung. August der Starke der Dresden uird Warschau bis lumte den Charakter gegeben hat, kam aus den Geldverlegenheiten nie her aus; die Mehrzahl seiner Pläne mußte unausgeführt liegen blei ben. Friedrich Wilhelm I. scheute sich nicht, sehr fühlbaren Druck anzuwenden, um die reichen Bürger seiner Stadl zur würdigen architektonischen Ausgestaltung Berlins anzuhalten — das alte Reichskanzler- und Reichspräsidcntenhaus verdanken diesem freundlichen Zwang ihre Entstehung. „Ich will München zu einer Stadt machen, daß niemand soll sagen können, er badeUveutsch- land gesehen, ohne Miinel>en gesehen zu haben" — dieser Ent schluß des Bayernkönigs Ludwig 1. mar die Gcburtsstunde der Kunststadt München, und auch dieser Entschluß wurde in wirt schaftlich schwieriger Zeit gefaßt und verwirklicht. Wenn starker Bauwille Kennzeichen echter Kultur ist. dann kann niemand an der Größe des kulturellen Wollens des Nationalsozialismus zweifeln. Seit Fahrzehnten ist in Deutschland nicht mehr mit solcher Größe der Planung und solchem Willen, Dauerndes zu schassen, gebaut worden. Und der kulturelle Wert dieser Bauten ist um so Uberzellgender. als auch sie in einer Zeit wirtschaftlicl^r Schwierigkeiten Wirklichkeit wurden. In den Reichsautobahnen wird ein ganz neues Stra ßennetz geschaffen, das der Grundsorderunq des modernen Ver kehrs. der Motorisierung überhaupt erst Entfaltungsmöglichkeit schafft. Hunderte von Brücken sind in dieses Straßennetz ein geschlossen. Uederall in den Großstädten werden die Schuttplätze des Wohnungsmarktes beseitigt: In Leipzig das Seeburg-Viertel, in Dresden der Komplex um die Frohngasse, in Hamburg das Gängeviertel. Statt der verwanzten licht- und lustarmen Löcher dieser Elendsquartiere entstehen gesunde Kleinwohnungen und Stadtrandsiedlungen. Di« entwurzelten Teile des Volkes wie der seßhaft zu machen, gewinnt der Arbeitsdienst neues Kuliur land dem Meere ab, macht Oedland und Unlanü fruchtbar, neu« Höfe, ganze Dörfer entstehen auf dem neugewonnenen Boden. Neben Wohnungsbauten wachsen In den Städten ein« Anzahl neuer, großer und kleiner öffentlicher Bauten empor. Sinnbild der neuen Volkskraft und des neuen Staatsgesllhls werde» in den Kernstädten des Landes große öffentliche Gebäude: die Par teibauten und das Haus der deutschen Kunst In München, das Reichsluftfahrtministerium und die neue Reichsbank in Berlin, so mancher Thingplatz rings im Lande.. Di« Leistung, die der Dauwille des Nationalsozialismus an Bauten aller Art iväkrend der letzten drei Jahre in Deutschland geschaffen hat, ist schier unwahrscheinlich groß. Hier offenbart sich Ernst und Größe einer Kulturschaffenden Kraft, die jeder, dem das Ringen um echte deutsche Kultur Herzenssache ist, nur bejahen kann. Aus solcher Betrachtung ergibt sich zugleich die kulturelle Bedeutung der Wahlentscheidung oom 29. März scheu Verkehrsflieger die Leitung an Mexikaner abgeben muß ten und nur noch als Begleiter fliegen dürfen. Als Ursackze des Unglücks scheint festzustehen, daß der Pilot auf Wunsch der Fluggäste die vorgesehene Strecke verl etz, um ein« Besichtigung der Vulkane zu ermöglichen. Dabei ist er ver mutlich zu tief geflogen, so daß der Apparat Baumkronen streifte und abstiirzte. Ein Mitglied der Reisegesellschaft. Doktor Ellenkamp, der gleichfalls nach Guatemala fliegen wollte, erhielt keinen Platz mehr und mußte deswegen zurilckbleiben. Auf diese Welse ist er dem sicheren Tode entgangen. Amerikanische Raketenversuche Washington, 27. März. Das Smithsonian Institut teilt mit, daß Professor Dr. Goddard von der Clark Universität in der Entwicklung von Raketen große Fortschritte erzielt hat. Nach Ansicht des Instituts kommt die Beförderung von Personen in Raketenflugzeugen vorerst nicht in Frage, doch sei man in der Verwendung von Raketen für wissenschaftliche Meßversuchs erheblich iveitergekommen. Dr. Goddards Raketen wiegen zwi- sä>eii 58 und 85 Pfund. Sie haben «ine Geschwindigkeit von 700 Meilen in der Stunde (etwa 1120 Kilometer) erreicht, sind also bereits 200 Stundenmeilcn schneller als die höchste Geschwin digkeit, die man je im Flugzeug zu erreichen hofft. Bei Ver- suä-en, die Professor Goddard in der Wüste in der Nähe von Noswcll (Neu-Mexiko) unternommen hat, stiegen die Raketen bis zu 7500 Fuß (2300 Meter) hoch. Die Triebkraft wird her- vorgcrusen durch eine Mischung von flüssigem Sauerstoff mit Gasolin in einer Verbrennungskammer. Um die Explosions richtung kontrollieren zu können, und die Rakete In gerader Richtung zu halten, baute Professor Goddard einen kleineren Stabilisicrungsapparat ein, der die Spitze in schnelle Drehung verseht und so ein Abweichen der Rakete von ihrem Kurs ver hindert. Die ersten hundert Meter des Ausstiegs sind, wie Dr. Goddard mitteilt, ziemlich langsam. Erst allmählich gewinnt sic an Geschwindigkeit. Professor Goddard hält die Lösung des Problems der Forst>emegung und Stabilisierung vorerst sür ix- fricdigend und will sich jetzt der Gewichtsverminderung der Rakete widmen, um Meßinstrumente in die Stratosphäre schicken zu können. Vie Kennziffer der GroShandelSpreife Berlin, 28. März. Die Kennziffer der Großhandelspreise stellt Och fjir den 25. März wie In der Vorwoche aus 103,6 (M3 gleich 100). Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrar stoffe 101,7 (plus 0,2 v H), Industrielle Rohstoffe und Halb waren 03,7 sunverändcrt) und Industrielle Fertigwaren 120,2 (unverändert). öerliner (-streik e-Lroümsrlcl LoUlleL» krilrovtlskKKy,» 2/. 3. N, übkibls» ». 1Ü0 eavrl ». 100 «v LlLttu. »U», I» U«U,» »lrt , , , , , 200.0 » . » .1 LV.7L-LL.76 >»«,>». «la. L83.V Melceo . . . » » l-opiaell . » Loptvea. . » . . . » » . . » » Lröiikkied«, . . Lröllükkoekinwikl :::: Lv.vv LL 50 8.SV-Y.SK L4.VO L».LV 2L.SV 23 00 V.vL 8.4S r».v< 4.» 7 7.7S «.26 Nui-iw-iU ti >«01» . . lx»«»m«iil Ir >nli» . N«»«»tl»l» d li-Ui» . >S^,»»i«l« ll. >«klt» . «rvu. «Iti. e»»«»» u t», .,,,, f,N« « d,«» 27.2S 2L LV LL.2V L0.L0 L7.0v-18.S0 L8.8V-L8.VV L2.VV—L3.VV L7.VV-L8.KV » » » » » » » » » » » » » »»» » » 9 » Mitteldeutsche VSrle vom 28 Mrz Fest. Die Mitteldeutsche Börse schlaft die Woche in an haltend fester Grundstimmung. Bei ruhiger Umsatztätigkcit war die Kursbewegung meist nach oben gerichtet. Von kerami schen Aktien wurden Steingut Colbitz bei 3,5 Prozent Geivinn repartiert. Kunz-Treibriemen hatten lebhafte Umsatztüligiicit und wurden 2 Prozent höher bewertet. Geraer Strickgarn wurden ex. Dividende gehandelt und stellten sich 7 Prozent nie driger. Desgleichen Bohrisch-Brauerei, die ebenfalls ex. Divi dende sich 7 Prozent niedriger stellten. Von Maschinen- und Metallaktien wurden Schubert n. Salzer 4,5 Prozent besser be wertet. Hille Werke hatten bei 2,25 Prozent Gewinn rege Um- sahtätigkeit. Thüringer Gas stellten sich 2 Prozent höher. Am Montan-Aktienmarkt war die Kursbewegung geringfügig. Die feste Stimmung hielt auch in der 2. Bärsenstundc an Am Rcntenmarkt, der allgemein ruhiger lag, waren Reichs- und Staatsanleihen kaum verändert. Pfandbriefe hatten unbedeu tendes Geschäft Mitteldeutsche stellten sich 0,25 Prozent nic- drigler. Am Markt der Stadtanleihen konnten Leipziger 1 Achtel Prozent gewinnen. Reichswetterdienst, Ausgabeort Dresden. W iler- vorhersage für Sonntag, 29. März: Mäßige östliche Winde. Bewölkung von Ost nach West aufbrechend. Vorwiegend trocken. Auch tagsüber noch keine wesentliche Erwär mung. Nachts Gefahr leichten Frostes. Mustkausführung ln d«k Hosklrch«. Sonntag den 29 März, vormittag» 11 Uhr: Mess« G-Dur von Rlninberaer. Graduale: Tribulation!» von Aiblinger. Offertorium: Persiee gressus von Aiblinger. M Von der W IktWMsil dötiii KlMliksinslMlM DdefreltLepptchrilntgungKlitt«, Dresden, ZschertniberStr.se > > «ostenantchida« b»r«Nn»Nlt»st -cun-e-iopk«-«! Ruf 401LS Nnim.ieun«
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