Volltext Seite (XML)
35.Iatzrg volkssettung Sonnkag. 3. Mai 1S3K echrisNeltiing: Dre^iic-«., PoUerste. 17. 8«nu»f 10711«. V0U DeichLstestell«, Druck und Verlag: Terinanla Buchdrucker«« und Verlag Th. und S. Winkel, PoNeiftcatz« 17, Fernrus rwir, Postscheck: «r. IW. Bank: Stadtbanl Dreien Nr. «767 Im Falle von höherer Tewalt, verbot, etnlretcndri Vetrted» störungen hat der Bezieher oder Werbunglreidende lein« ü» sprllche, sall» die Zeitung in belchrLnIiem Umlange, oerspälel oder nicht erlcheint. — TpiMungsort Dresden. — — — — Verlag,ort vieolx». Vn^igenprelse: dl« llpaltig« 77 mm breit« gell« I Pf-.; sllr Familienanzeigen li Psg. Fllr PlatzwUnsche können »k lein« Dewöhr leiste«. «rscheinl « mal wöchentlich. vlonattlche« vezugsprel, durch Tröge, elnschl. 60 Psg. bzrn. 10 Psg. Trögerlohn 1,70; durch dl« Post 1,70 elnschlteblich Postllberwelsungsgebllhr, »uzllgllch LS Psg Post-Bestellgeld. sinzelnuwme« 10 Psg., dl« Sonnabend-. Sonntag, in» Festtagnummer eo Psg. Sächsische " So feierte ÄeuWanö den 1. Mi Sie Kundgebung der 2 MMionen in Berlin - Rede Görings an Kämpfer und Soldaten Ausrichtung des ganzen Volkes aus ein Ziel Auch der diesjährige 1. Mai reihte sich würdig ein in die Reihe der Maifeiern seit der nationalsozialistischen Macht, ergreifung im Jahre 1933. War auch dem Tag kein Frühjahrs- weiter beschieden, so wickelten sich doch die Feiern in Berlin, im Reich, ja auch im Ausland, allüberall, wo Angehörige der deut schen Sprache und Nationalität sich aufhalten, in einer Ge- schlosse nheit und mit einer inneren Bereitschaft und Begeisterung ab, daß sie auch auf Ausländer ihren Eindruck nicht verfehlten. Ueberall in Deutschland, in Stadt und Land, marschierten die Schassenden aller Stände und Berufe wieder zu Nr oh- Kundgebungen auf, scharten sich um den Maibaum und hörten im Rundfunk die U-bertragung der großen Ftthrrered« vom Berliner Lustgarten. Bei der Kundgebung im Lustgarten und auf der Feststrahe wurden allein L Millionen Volks genossen gezählt, eine Zahl, die sprechender als viel« Worte di« innere Ausrichtung des ganzen deut schen Volkes auf ei« Ziel zum Ausdruck bringt. Madrid,-. Mai. Während die Feiern anläßlich des 1. Mai in Madrid ruhig verliefen, ist es an verschiedenen Orten der Provinz zu Ausschreitungen gekommen. In Mairena del Alcor wurde der O r 1 sg e i st l i che aus seiner Wohnung herausge holt und zur Teilnahme an dem roten Umzug ge zwungen. Die Marxisten verlangten ferner von ihm die Herausgabe d. Kirchenschlüssels, belegten daraufhin das Gotteshaus „feierlich" mit Beschlag und verwan delten es In eine proletarische Kampf st alte. In der Provinz Sevilla nahmen 18 Familien eigenmächtig eine Reihe von Bauernhöfen in Besitz, um sie auf eigene Rcclp nung zu bewirtschaften. In Cuenca wurde das Parteibüro der Katholischen Bolksaktion von einer Horde Marxisten überfallen; diese vernichtete sämtliche Schriftstücke und Unterlagen, die für die für Sonntag, den 3. Mai in diesem Bezirk von der Regie rung anberaumte Wiederholung der Landtagswahlen bestimmt waren, schleppten die Möbel auf die Straße und zündeten sie an. Auch in Nandia überfielen Sozialdemokraten und Kom munisten das Zentrum der regionalen Rechtspartei und steckten es in Brand. Danach wurde die Kirche gestürmt und aus dem Turm eine rote Fahne gehißt. In Cullera schleppte der Marxistenmob sämtliche Heiligenbilder und Statuen der Nemeindekirche auf die Straße und verbrannte sie unter dem Beifall der Menge In Tltulcia gab es bei einem Kampf zwischen poli- tischen Gegnern mehrere Verletzte. * Weitere marxistische Maifeiern im Ausland Berlin, 3. Mai. Aus verschiedenen Städten des Auslandes sind weitere Meldungen über Veranstaltungen und Kundgebungen am 1. Mai «iugelaufen. Widerlegte Falschmeldungen über die Behandlung der früheren innerpolitischen Gegner. Kopenhagen, 2. Mai. „Rerlinqske Tideude" veröffentlicht unter der Ueberschrift „Nach einer Revolution" einen Artikel ihres Berliner Korrespondenten Baron Cai Sclsaffalitzky de Muckadell über di« Konzentrationslager in Deutsch land. Darin werden verschieden« über eine Reihe früherer sozialdemokratischer Führer im Ausland verbreitete unwahre Behauptungen ins rechte Licht gesetzt. In seinen Ausführungen stellt der Korrespondent u. a. fest, daß es richtige Kommunisten in Deutschland bald nicht mehr gebe und „staatsfeindliche Gesin nung" nicht mehr so häufig vorkomm«, woraus er den Schluß zieht, -aß es keiner besonderen Einrichtungen bedürfe und die letzten Konzentrationslager ohne Zweifel noch in diesem Jahr« verschwinden dürften. Hitler selbst, so heißt es in diesem Zu- somenhang. habe sie nie leiden können und halte sie eher für «in notwendiges Uebel. Hingewiesen wird ferner darauf, daß in den augenblicklich noch bestehenden 4 bis 5 Konzentrations lagern kaum mehr als 3000 Personen sein dürften, und die mei sten ihrer Insassen nach 1 bis 2 Monaten entlassen morden seien, nacti-em sie ein gewisses Maß an Reue gezeigt und ein« Erklärung unterschrieben hätten, daß sie sich in Zukunst ruhig verhalten wollten. Nach einem Hiniveis darauf, daß von be kannten Männern des früheren Regimes neben Ossietzky nur noch der Pressechef der früheren lzessischen Regierung Dr. Mie- Nächst der Kundgebung im Berliner Lustgarten verdient die Festsitzung der R e i chs k u l t u r k a m m e r im Deut schen Opernhaus hervorgchoben zu werden, in der Dr. Goebbels nach einer Rede über die kulturelle Neugestaltung in Deutsch land die beiden Nationalpreise für Film und Buch an Carl Froelich und Gerhardt Schumann verkündete. Eingeleitet wurde der nationale Feiertag des deutschen Volkes in Berlin mit einem machtvollen Aufmarsch der Jugend im Poststadion. 90 000 Jungens und Mädels waren hier angetreten, um den Führer zu begrüßen und die Parole des Führers für die Jugend entgegenzunehmen. Die große abschließende Festveranstaltung des 1. Mai war die Schlußkundgebung Im Lustgarten am Abend. Nach einer zündenden Ansprache von Ministerpräsident Generaloberst Göring ertönte dag Kommando zum Großen Zapfenstreich der Wehrmacht, ein eindrucksvoller Abschluß für den ereignis reichen Tag Aus Warschau wird berichtet, daß die Umzüge der mar xistischen Gewerkschaften in Polen, von kleineren Zwischen fällen abgesehen, ruhig verlaufen sind. Fast durchweg wurde die SIreikparole von der Arbeiterschaft befolgt. Einzelne Autodroschken, die sich in Warschau nicht an dem Streik betei ligt hatten, wurden von Demonstranten umgestürzt. In Buenos Aires, wo fast vollständige Verkehrsruhe herrschte, veranstalteten die Marxisten einen großen Umzug, in dem Lenin- und Stalin-Vilder mitgcführt wurden. In der Provinz Buenos Aires überfielen Banditen einen Personenzug und steckten ihn in Brand. Man nimmt an, daß e» sich um ein anarchistisches Attentat handelt. In Montevideo und Asuncion verliefen die Mai feiern in Ruhe. Der Staatspräsident von Paraguay. Oberst Franco, erklärte in einer Rede, daß seine Negierung nicht kom munistisch sei. Es handele sich um eine Natioualregierung. die „exotische Thesen" ablehne. Befürchtungen bezüglich bolschewi stischer Tendenzen seien unbegründet. Kapital und Industrie sollen nicht vernichtet, jedoch verstaatlicht werden. RaizwisOenfatte in Litte Paris, 2. Mai. In Lille kam es am Freitag während der 1. Mai-Kundgebungen zu Zwischensätzen. Etwa 50 Kommu nisten schlugen sämtliche Schaufensterscheiben eines Geschäftes ein. Eine andere Gruppe verhinderte die Abfahrt von Auto bussen einer Privatgesellschaft. Versuche, dem Personal eines großen Kaufhauses die Arbeitsaufnahme unmöglich zu machen, scheiterten. Die Lieferung von Gas und Elektrizität wurde nicht gestört. Dagegen konnten in dem ganzen Gebiet von Lille-Roubaix-Tourcoing die öffentlichen Verkehrsmittel nicht in Betrieb genommen werden, da die Angestellten nickt arbei teten. Marxistische Haufen machten einen Umzug zum Rathaus, wo der Bürgermeister eine Rede hielt. rendorff sich im Konzentrationslager befinde, führt der Verfas ser u. a. aus, viele dürften gewiß dariilnr erstaunt sein, daß es nicht mehr „bekannte Namen" hinter den Mauern der Konzen trationslager gebe, da im Ausland die Ansicht weit verbreitet ei, daß feder zweite Sozialdemokrat in Deutschland Gefangener ei. Dies sei nicht nur weit von der Wahrlieit entfernt, die wei ten hätten vielmehr entweder eine gute Pension, oder alier sie hätten sich in die neue Gemeinsclwft eingcordnet. Als Beispiel wir- dann angeführt, daß der frühere Rcichstagspräsident Löbe nach seiner Entlassung aus dem Konzentrationslager und nach Ablehnung einer ihm angebotenen Pension sich seinen Lelxnis- unterhalt als Reklamczcichner verdiene, während Severinq von einer reichlichen Pension in Bielefeld lebe und seine Me moiren schreibe Festgestellt wird weiter, -aß man Otto Braun, der sich nach der Schweiz in Sicherheit gebracht hat, auf Verlangen des verewigten Reichspräsidenten von Hinden burg anstatt einer Pension eine größere Barsumme ausae,zahlt habe und der Sohn des Reichspräsidenten Ebert sich redlich als Buchdrucker «rnäbre. Er habe zwar keine Pension bekommen könncii, seine Mutier lvziehe iedoch als Elxirts Witwe auch weiterhin einen „Ehrensold", den Hinden burg ihr gegeben hol'«, und an den niemand habe rühren wollen. Mit dieser Feststellung tritt der Korrespondent gleichzeitig den in der dänischen soziaidcmokralisä^n Presse aus Londoner Quelle verbreiteten Gerüchten entgegen, wonach Frau Ebert und Frau St res «mann die Pensionen entzogen worden seien. - Goebbels über die kulturellen Aufgaben Die Grundlagen deutschen Kulturschaffens Wenn sich an seinem Nationalen Feiertag das deutsche Boltz festlich versammelt, um in freudigem Zusammentzlang seiner Gefühle für Führer und Reich dem Gedanken des deutschen Sozialismus Ausdruck zu verleihen und in buntgeschmückten Siraßen und Sälen den Anbruch der neuen Zeit nach der Beseitigung des Klassentzampfes und Standesdünkels anschaulich zu machen, dann — auch das gehört zur neu sich bildenden Tradition des Dritten Reiches — darf es auch Rechen schaft erwarten über neues deutsches Kultur schaffen, über Leistungen und Aufgaben, über Erfolge und Irrwege. Die Festkundgebung der Reichs kulturkammer diente diesem Zwecke. Wieder wurde der Beweis geführt, daß höchstes künstlerisches Streben kein volksfremdes und volksfernes Unterfangen ist. In seiner von hohem Berantwortungsgefühl getragenen Rede gliederte Dr. Goebbels das deutsche Kulturschafsen unter vier Aufgaben, an denen mitzuwirken Bewegung und Staat sich als Treuhänder deutscher Kulturgüter be rufen fühlen. Die erste Aufgabe galt der Beseitigung der ungeheuren Zerrissenheit in den Gruppen der deutschen Kulturschaffenden, die ihr jede zusammen hängende Einsaßmöglichkeit nahm. Diese Ausgabe ist als erste in einer festgefügten Or-wnickNon gelöst i"o'^»n. In der Re ichsk li l t u rkam m e r ist die große Einheit geschaffen worden, die alles Kul'urstreben zusai'""ißt. ohne die tiefen und geheimnisvollen Gesetze des Sckg>' ns selbst zu stören. Die zweite Ausgabe aalt dem Lull, das künstlerische und kulturelle Leben wü'd'r in ein inniges und fruchtbares Verhältnis zum Bglke selbst zu beiosen und ibm dadurch eine Daseinsmöglichkeit und E'nsten'berechtiaung ver leihen. Das Konnte in der Heutwen Zeit nur bedeuten, es mit den Werten und sdeen des Npfwndlso'wll>-,mus zu erfüllen. Die aesawte Ne>'aellaltung unseres vöckifcken Lebens war anck aus dem G-lä-w !>-'- <>n>»u mit Tendenz zu eriüllen. -Laer ist die schwerste Arbeit gelüstet worden und Dr. Goebkels spricht offen von den Irr- t ü m ern und Rückfälle n, mit denen man zu kämvckn hatte. Das neue Kunstidcal wird männlich und heroisch lind frei von jeder Verweichlichung sein. Noch freilich ist der scharfe Trennungsstrich zwischen den wirklich genialen Schöpfern und einem überschwenglichen Dilettantismus nicht ganz gezogen. Gelegentliche gutgemeinte Ausbrüche eines Schöpfungswillens dürfen noch nicht mit genialer Gestaltungskraft gleichgesetzt werden. Als große Borbil der stellt Dr. Goebbels die alten Meister dem Kunstschaf fenden Deutschen vor Augen. „Für uns leitet sich der Begriff der Kunst noch immer vom Kön nen ab." Die Pflege der deutschen Sprache wird dem künstlerischen Menschen als unser kostbarster nationaler Besitz in besondere Obhut gegeben. Die dritte Ausgabe des nationalsozialistischen Staates war die, der große Mäzen der Künstler und ihrer schöpferischen Entfaltungsmöglichkeiten zu seim Kunst im ganzen hat sich noch nie selbst ernährt, wie die Geschichte aller Zeiten lehrt und so ist der Staat ver pflichtet, mit seinen Mitteln das schützende Dach zu bilden, unter dem der Künstler sich sicher und geborgen fühlen kann. Der Staat muß seine großen Aufträge den Ver tretern einer wirklichen deutschen Kunstauffassung zu wenden. Auf diese positive Kunstpflege ist der Hauptwert zu legen. Die vierte Aufgabe gilt dem Ziel, der weltanschaulichen Ausrichtung der Kunst von der Politik her den Impuls zu geben. In der ersten Zeit nach der Umwälzung war das Leben des Volkes fast ganz von der Politik aufgesogen. Aber auch heute noch ist die Gegenwart zu nahe, als daß sie sich schon dichterisch formen ließe. Deshalb weist Dr. Goeb bels die Künstler in der Wahl ihres Stosses auf die Menschen und Vorgänge unserer reichen Vergangenheit, an der wir unsere heutigen Empfindungen künstlerisch abwandeln können. „Hier liegt die Aufgabe der zeit genössischen Kunst: die unsterbliche Seele unseres Bockes und unserer Rasse dichterisch und künstlerisch aus Ber- gangenhcit und Gegenwart cmporsteigen zu lassen und aus ihrem immerwährenden Wirken die Kraft für die Zukunft zu schöpfen und zu vermitteln." Und das Ausland? Marxistische Gewalttaten in Spanien Geistlicher zur Teilnahme am Umzug gezwungen - Role Sahne auf einer Kirche gehißt