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^ 13t, 12. Juni 1912. Nichtamtlicher Teil. vvrsenblaU I- b. LIschn. vuchhandel. 7155 EL sind etwa 10 Stimmen gegen den Antrag; er ist also mit sehr großer Majorität angenommen. Wir danken Ihnen für den guten Willen, den Sie gezeigt haben; wir werden dem Wunsche nach einer sparsamen Ge schäftsführung wie bisher, so auch künftig gern Nachkommen. Wir gehen jetzt zurück zu 4. Voranschlag für das laufende Jahr. Ich bitte den Hern Schatzmeister, den Voranschlag vor zutragen. Herr Oscar Schuchardt: Meine Herren, nachdem Sie soeben die Erhöhung des Bei trags um 50 L, beschlossen haben, würden wir jetzt, wenn Ber lin, Leipzig und Wien zunächst mit dem bisherigen Pauschale eingesetzt bleiben, außer diesen 3 Vereinen auf eine Einnahme von 4912 50 L, rechnen können. Im übrigen stellen sich nun die Zahlen wie folgt: Voranschlag für 1912/1913. Beiträge 5930 ^ Zinsen aus Fonds und Bankguthaben . 150 „ 6080 ^ Ausgaben: Porti und Telegramme . . . 500 ^ Schriftliche Arbeiten .... 300 „ Drucksachen, Stenogramm . . 1500 „ Bureaukosten, Reisen .... 4000 „ Diverse Ausgaben 300 „ 6600 Wie wir im vorigen Jahre Ersparnisse gemacht haben, so glauben wir auch in diesem Jahr kleine Ersparnisse er zielen zu können; aber wir müssen für alle Fälle gedeckt sein. Allerdings mutz ich noch darauf aufmerksam machen, daß wir die 300 für den Unterslützungsverein haben fallen lassen. Wir halten uns nicht für ermächtigt, jetzt noch mit die ser Forderung an Sie heranzutreten, so leid es uns tut, und so dringend notwendig der Unterstützungsverein diesen Betrag auch braucht. Wir können ihn nicht leisten; mögen unsere Kreis- und Ortsvereine das mit sich abmachen und durch Er höhung ihrer Beiträge oder durch Neuschaffung eines Postens das auszugleichen suchen. Borsitzsnder: Wünscht jemand das Wort zu dem Voranschlag für 1912/13? — Es ist nicht der Fall. Die Herren, die ihn ge nehmigen wollen, bitte ich sitzen zu bleiben. — Er ist ein stimmig angenommen. Ich möchte noch bemerken, daß wir uns Vorbehalten, wenn es nicht anders geht, Ihnen nur die Fahrkosten dritter Klasse zu bezahlen. Es ist ja Sommer, da ist es viel gesünder, in der dritten Klasse zu fahren, als in der zweiten. (Heiterkeit.) 6. Neuwahl des Vorstandes. Meine Herren, unsere dreijährige Wahlperiode läuft heute ab. Sie kommen zur Wahl eines neuen Vorstandes; ich bitte Sie also um Wahlvorschläge. (Vielfache Rufe: Wiederwahl! Berlin!) Es ist Wiederwahl von Berlin beantragt worden. Ich bitte, die Wahlzettel zu verteilen Selbstverständlich ist es jedem Verein unbenommen, auch einen anderen Verein zu wählen. Bis die Wahlzettel verteilt sind, können wir einen anderen Gegenstand der Tagesordnung verhandeln. 7. Antrag des Vorstandes. Die 34. ordentliche Abgeordnetenversammlung wolle be schließen: Der Vorstand wird ermächtigt, auch in diesem Herbst eine außerordentliche Abgeordnetenversammlung des Verban des einzuberufen. Herr Carl SchöPPing: Meine Herren, Sie haben soeben gehört, daß von der Herbsibersammlung die Rede ist. Wie wäre es, wenn Sie einem lange gehegten Wunsch der bayrischen Buchhändler Rechnung tragen und, etwas Weiler nach dem Süden gehend, zu uns kommen würden? (Bravo!) Es ist ja richtig, daß das dann etwas mehr kosten wird, aber darüber werden Sie leicht hinwegkommen. Ich bin überzeugt, daß in Ihren Reihen mancher sitzt, dem das Wort München ins Herz geschrieben ist »wie eine Braut«, wie es im Liede heißt. Wir aber, meine Herren, würden eine Stärkung unseresStandesbewußtseins, un seres Zusammengehörigkeitsgefühls in München und im baye rischen Verbände empfinden, wenn Sie uns die Freude zu teil werden ließen, endlich einmal nach unserer buchhändlerisch stark aufwärts strebenden Stadt zu kommen. Es ist uns vor kurzem geglückt, eine Kommission des Verlegervereins in München zu begrüßen. Die Herren waren, soviel ich weiß, recht zu frieden, und ich glaube, Sie werden es auch sein. Also bitte, erwägen Sie diese Einladung. — Allerdings hätte Ach eine Bedingung daran zu knüpfen: Sie dürfen uns nicht in die Quere kommen in der Schulbücherzeit, da können wir Sie nicht brauchen. Wenn Sie unsere Einladung annehmen, so wäre die Zeit von Ende September (28.) bis Anfang Oktober die beste. Sie würden eine Fülle ideeller und materieller Ge nüsse finden; wir haben u. a. auch eine Ausstellung in Mün chen. Also seien Sie gescheit und kommen Sie nach München. (Heiterkeit und Bravo!) Vorsitzender: Ich möchte nur bemerken: wir haben die Tage vom 21. und 22. September in Aussicht genommen; später wird es sich nicht machen lassen. Wünscht jemand das Wort zu dem Antrag des Vorstandes, eine außerordentliche Herbstversammlung abzuhalten? — Das ist nicht der Fall. Ist jemand gegen den Vorschlag? — Der Vorschlag ist einstimmig angenommen. Nun Ort und Zeit. Es ist also der 21. und 22. September in Aussicht genommen, Sonnabend und Sonntag. Sie sind Wohl im allgemeinen damit einverstanden. Als Ort der Versammlung würde ich München sehr warm empfehlen; ich bin jahrelang dort gewesen und liebe es noch heute; aber ob es nicht ein bißchen zu weit sein wird? Die weite Reise macht zwei Tage mehr erforderlich, und die Kosten werden entsprechend höher. Wir halten eigentlich in Aussicht genommen eine Stadt, die München ziemlich nahe liegt: Würz burg. Es ist aber auch noch ein bißchen weit. Herr Otto Pctters, Heidelberg: Ich wollte Freund SchöPPing keine Konkurrenz machen, sonst hätte ich sofort gesagt: Kommt nach Heidelberg, das liegt in der Mitte zwischen Nord und Süd, und wir Heidelberger würden uns außerordentlich darüber freuen. Wir brauchen keine großen Vorbereitungen zu treffen, denn wir sind schon durch unsere Naturschönheiten stets genügend vorbereitet und werden alles tun. Ihnen den Ausenthalt angenehm zu machen. (Zuruf: Ohne Hose!) Dafür kann ich allerdings keine Bürgschaft übernehmen. Vorsitzender: Ich komme mir ja vor wie Homer, um den sich sieben Städte stritten. (Heiterkeit.) Jedenfalls werden wir die Ein ladungen erwägen; ich bitte Sie, die Wahl dem Vorstand zu überlassen. ' (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Kundenraub. — Neben dem Detailhandel in offenen Ver kaufsstellen hat sich besonders im Buchhandel eine andere Art des Detailhandels ausgebildet, der die Kundschaft nicht im Laden erwartet, sondern in deren eigener Wohnung aufsucht: der sogenannte Kolportagebuchhandel. Dieser Handel steht zu seiner Kundschaft, dis er durch besondere, meist provisionsweise sntlohnle Reisende ge- 932»