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Nichtamtlicher Teil. 1S4, 12. Juni ISIZj Mitglieder richten, und ich bin überzeugt, dah dieser Appell Widerhall finden wird. Wenn die Berliner Vereinigung das Recht für sich in Anspruch nimmt, ihrer Kopfzahl gemäß der- treten zu sein, so soll sie auch die entsprechenden Mittel bewilli gen, Ich bin femer der Ansicht, daß wir den Verbands- Vorstand in die Lage versetzen müssen, die Aufgaben zu er füllen, die er übernommen hat, und wenn er behauptet, daß mit den jetzigen Mitteln dies nicht mehr möglich ist, müssen wir ihm neue Mittel gewähren. Ich denke, die Herren vom Verbandsvorsland werden in erster Linie an die Berliner Ver einigung herantreten; der Vorsitzende des Verbandes, Prager, wird bei dem Schatzmeister der Berliner Vereinigung, Prager, sicherlich Entgegenkommen finden, und die Leipziger und öster reichischen Herren werden wohl den berechtigten Anforderun gen und Wünschen des Verbandsvorstandes auch nicht ver schlossene Ohren gegenüberhalten, (Bravo I) Herr Carl Schöpfung, München: Meine Herren, s o geht es nicht weiter. Wir müssen zu einem positiven Beschlüsse kommen. Sie wollen die Mittel für die Arbeit, die für uns getan wird, nicht bewilligen: das ist doch nicht angängig. Woher sollen diese dann kommen? Die 47 Verleger werden sie uns nicht geben! (Heiterkeit,) Also wir müssen zahlen, das ist doch klar. Es wird immer aus den Widerstand der Leipziger hingewiesen, die deshalb nicht mehr Mitgliedsbettrag zahlen wollen, weil sie dem Verband auch weniger Kosten verursachen Mein Gott! wenn die Delegierten-Versammlung in München stattfände, was vielleicht für manchen von Ihnen mit viel mehr Vergnügen verknüpft wäre, als Leipzig bieten kann, würden wir Münch ner erfreut über Ihr Kommen, wohl kaum den Vereinsbeitrag kürzen, weil unseren Delegierten die Vorteile der Diäten ent gehen, Herr Opitz, dem ich das gar nicht zugetraut hätte, hat er klärt, daß er die Erhöhung in seinem Kreisverein nicht habe durchsetzen können. Ebenso Herr Diederich, Aber wenn ein Mann von der Bedeutung des Herrn Opitz oder von dem Ge wicht des Herrn Diederich sich für so etwas im Kreisverein einsetzt und sagt: es mutz sein, sonst stelle ich die Kabinetts- frage, dann bringen sie es doch fertig. Wenn Sie aber doch glauben, daß man eine Mark mehr jetzt nicht locker machen kann, gut, so wollen wir in Gottes Namen handeln und sagen: wir geben bloß 50 H mehr. Das klingt eigentlich nicht schön, aber dann sind die Herzen derjenigen beruhigt, die in ihrem Kreisverein die Mark nicht haben durchsetzen können, und Sie können dann recht Wohl zu Hause sagen: 50 H mehr müßt ihr geben, »der Bien mutz«. Und den Berlinern und Leipzi gern wird klargemacht werden: Ihr müßt halt noch etwas wei ter gehen; wenn sie das heute beschließen, dann müssen die Berliner und Leipziger daran glauben, aber jetzt stundenlang verhandeln, wo noch so wichtige Gegenstände zu erledigen und die Geister für andere Dinge geladen sind, das hat keinen Wert, Beschlietzen Sie in Gottes Namen einen Mehrbetrag von 50 H, und riskieren Sie, in Ihren Vereinen die Sache durchzusetzen, (Lebhaftes Bravo!) Herr Otto Heidmüller, Wismar: Man hat gesagt, datz Leipzig nicht imstande sein werde, zur Verbandskasse mehr zu leisten, als es bisher geleistet hat. Ich möchte mir einen Vorschlag erlauben, der eigentlich hätte von Leipzig kommen können: Wie wäre es, wenn die Bestell anstalt ihre Gebühren für Versendung der Verleger-Rund schreiben usw, um eine Kleinigkeit erhöhte? Ich glaube, wir Verleger würden damit ganz einverstanden sein, denn wir müssen zugestehen, datz die Versendung durch die Bestell anstalt tatsächlich billig ist, und wenn eine kleine Erhöhung der Versendungsgebühr für Zirkulare von dem Leipziger Verein der Verbandskasse zugeführt würde, so wäre dieser geholfen, und uns Verlegern würde nur eine ganz kleine Last auferlegt, die wir gern tragen. Herr Eduard Faust: Ich bin beauftragt, zu erklären, datz, wenn Berlin und Leipzig sich zu einer kleinen Erhöhung verstehen, wir 50 H pro Kopf mehr bezahlen werden, (Bravo! und Heiterkeit,) Herr Heinrich Boysen, Hamburg: Hamburg - Altona hat sich bisher nicht gemeldet, weil wir das größte Karnickel sind, denn wir zahlen nur für 2 Mitglie der, weil alle anderen auch Mitglieder im Kreise Norden sind und als solche bezahlen. Ich glaube aber, datz wir bereit sind, wenn München und Dresden dasselbe tun, auch für alle unsere Mitglieder dasselbe zu leisten, Herr Wilhelm Koelmer, Berlin: Ich glaube, Herr Schöpping hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Wir wollen nicht sagen: wir tun es nicht, weil die anderen es nicht tun, sondern wir wollen es umgekehrt machen und jeder für sich in Aussicht stellen, daß wir zu Hause dahin wirken wollen, datz etwas mehr getan wird. Wir in Berlin haben allerdings schon im vorigen Jahre in einer außer ordentlichen Hauptversammlung eine wesentliche Erhöhung unseres Beitrages zum Verband beschlossen, ich habe aber den Eindruck, daß die auswärtigen Herren glauben, datz die Ber liner Vereinigung noch immer einen zu großen Vorteil vor den anderen Vereinen hat, die ihren Beitrag nach der Anzahl ihrer Mitglieder berechnen müssen. Ich kann als Vorsitzender der Berliner Vereinigung die Versicherung abgeben, datz ich mich im Verein mit den andern Vorstandsmitgliedern be mühen werde, eine weitere Erhöhung unseres Vereinsbeitrages zum Verbände durchzusetzen, vorausgesetzt, daß die anderen Herrschaften dem Vorschlag des Herrn Schöpping gemäß han deln und ihren Beitrag um 50 L, erhöhen. Bei uns ist der Jahresbeitrag für die »Bereinigung« durch Vereinsstatut fest gelegt, und unsere Mittel sind beschränkt, aber ich glaube in Aussicht stellen zu können, datz wir alles tun werden, um unseren Pauschalbetrag noch einmal zu erhöhen und den Wünschen der anderen Herren entgegenzukommen, Herr Heinrich Dachauer, Wien: Infolge Erkrankung unseres Vorsitzenden, Herrn Kommerzialrates Müller, ist es in der letzten Zeit bei uns nicht möglich gewesen, eine Ausfchußsitzung abzuhalten und zu dieser Frage Stellung zu nehmen. Nach dem wir aber unseren Mitgliederbeitrag in der heurigen Hauptversammlung auf 20 I< erhöht haben, glaube ich, daß ein neuer Appell an unseren Verein nicht vergeblich sein würde, — Alz Privatperson möchte ich mir noch den Vorschlag er lauben, datz, falls der Antrag des Herrn Schöpping nicht an genommen wird, in den Jahren, in denen eine Herbstversamm- lung stattfindet, vielleicht ein prozentualer Zuschlag erhoben wird, Vorsitzender: Ich glaube, daß wir diesen Vorschlag zunächst zurück stellen, denn ich bin der festen Überzeugung, datz die Meinung der Versammlung dahin geht, daß unsere Herbstbersammlung eine dauernde Einrichtung sein soll. Die Mehrzahl der Herren steht ja Wohl unserem Vorschlag wohlwollend gegenüber, aber ein großer Teil glaubt, die Er höhung seinem Verein nicht zumuten zu können. Da ist nun von den lieben Münchnern der Vermittlungsvorschlag gemacht worden, die Erhöhung aus eine halbe Mark zu beschränken: der Vorsitzende der Berliner Vereinigung hat erklärt, datz er dafür sorgen werde, daß auch in Berlin noch eine kleine Er höhung zustande kommt; Österreich hat sich ebenfalls für eine Erhöhung ausgesprochen, Leipzig wird sicher der Dritte im Bunde sein wollen. Unter diesen Umständen glaubt der Vor stand, daß er seinen Antrag fallen lassen und Ihnen den Vor schlag des Herrn Schöpping zur Annahme empfehlen soll. Ich stelle also diesen Vorschlag zur Abstimmung, Selbst verständlich hat die Abstimmung sür die Pauschale keine Be- j deutung, (Abstimmung, Gegenprobe,)