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134, 12. Juni 1912 Nichtamtlicher Teil. Mrl-E-tt s. d. Dtlchn. Buch-and-I. 7153 träge sind 8V..V für die kleinsten Geschäfte, bei größeren Ver legern gehen sie bis auf 1100 «kk. Der nackte Beitrag beträgt Z0 Sie werden uns rcchtgeben, wen» wir uns scheuen, . unsere Mitglieder höher zu besteuern. Wir haben schon 300 gut gegen die Beiträge, die die andern Herren geleistet haben; wir haben freiwillig schon 2 Jahre ISO ^ mehr gezahlt, als der bei dem Eintritt der Vereinigung in den Verband ver einbarte Betrag ausmacht. Leipzig hat dies ebenfalls getan, Leipzig hat also bereits 100 ./k gut. Bedenken Sie das, und überlegen Sie, ob Sie gut tun, so fest auf Ihrem Schein zu bestehen. Ich kann Sie nur bitten, sich die Sache sehr zu überlegen. Herr Emil Opitz, Güstrow: Wir sind bei unserer Zustimmung oder Gegnerschaft zu diesen Vorschlägen nicht selbständig; wir sind gebunden an das, was die Beschlüsse unserer Vereine uns an die Hand geben. Sie wollen berücksichtigen, daß wir in Rücksicht auf die Vorgänge im Buchhandel unseren Beitrag von 6 ^k, der 30 Jahre bestanden hatte, auf 8 «tk erhöht hatten, und im nächsten Jahre, nachdem dies geschehen war, sahen wir uns veranlaßt, den Beitrag für das einzelne Mitglied auf 10 hinaufzusetzen. Das hat große Schwierigkeiten gemacht, und nicht wenige sind abgesprungen, die kleinen Leute, die sich um nichts kümmern, deren Beitrag wir aber brauchen und deren Zugehörigkeit zu unserem Verein uns außerordentlich wichtig ist, weil wir dann Einfluß auf ihr buchhändlerisches Wohl verhalten haben müssen. Wir sind gewissermaßen die buch händlerische Polizei in unserem Kreise, und wir können diese Aufsicht nur geltend machen, wenn die Leute unserer Ver einigung angehören. Von diesen kleinen Mitgliedern ist also eine ganze Anzahl abgesprungen, ohne ein Wort der Entschul digung haben sie unsere Beitragsquittung nicht eingelöst, weil sic um 2 höher war. Das Resultat war, daß unsere Jahres einnahme um ein Erkleckliches herunterging. Eine ähnliche Erfahrung würden wir jetzt wieder machen, wenn wir, um die von Ihnen vorgcschlagene Erhöhung aufzubringen, unseren Jahresbeitrag ferner um 1 erhöhen müßten. So ist denn die nochmalige Erhöhung bei uns abgelchnt worden, und ich kann diesen ablehnenden Beschluß nur mit der Bitte um Be rücksichtigung Ihnen unterbreiten. Herr Gottlieb Braun: Herr Lomnitz begründet die ablehnende Haltung Leipzigs mit den Leistungen des Leipziger Vereins für die Bestellanstalt. Da wird es sich vielleicht empfehlen, daß diese Leistungen von dem Vereinsausschuß oder dem Börsenverein übernommen werden, dann wären die Leipziger nicht mehr so belastet. Die Bcstellanstalt bringt doch etwas ein! (Zuruf: Nein!) Der Vereinsausschutz oder der Bürscnverein hätte dann auch ein wirksames Mittel, diejenigen von der Benutzung der Bestellanstalt auszuschließen, die von den Satzungen des Bör senvereins im übrigen nichts wissen wollen! Wird auch direkt nichts an der Bcstellanstalt verdient, so dürfte der indirekte Nutzen nicht zu unterschätzen sein. Herr Otto Paetsch: Der Kreisverein Ost- und Westpreutzen wird trotz seiner schlechten Kassenverhältnisse selbstverständlich das Opfer brin gen und den erhöhten Beitrag zahlen. Ich mutz gestehen, daß ich nicht recht verstehe, datz eine so große Anzahl von den Herren Delegierten, die dem Sortiment angehören, hierher kommen mit dem Auftrag, uns mitzuteilen, daß ihr Verein die Kopfsteuer nicht bewilligen könne. Ich habe volles Ver ständnis für die Ausführungen, die dahin gingen, gleiches Recht für alle zu verlangen, aber wir müssen uns darüber klar sein, datz wir, wenn wir die Erhöhung des Beitrages ab lehnen, die Arbeit des Verbandes in dem Umfange, in dem sie bisher, besonders in den letztenJahren so sortimentcrfreundlich und dadurch für den Buchhandel segensreich geleistet wurde, zur Unmöglichkeit machen. Wir können dem Verbandsvorstand nicht zumuten, für uns zu arbeiten, ohne datz wir ihm aus reichende Mittel zur Verfügung stellen; das ist eine selbstver ständliche Pflicht, der sich keiner der dem Verbände angeschlos senen Vereine entziehen darf. Sie, meine Herren, die Sic bisher einen ablehnenden Standpunkt einnehmen, Sie werden Ihren Kollegen, denen es im Gegensatz zu unseren jüngsten Ge hilfen an ausreichend entwickeltem Solidaritätsgesühl zu man geln scheint, bei Ihrer nächsten Versammlung eben klarmachen müssen, wo wir ohne die Arbeit des Verbandsvorstandes heute event. schon ständen. Gefährden Sie nicht die Herbstversamm lung ! Wenn diese wegen Mangels an Mitteln nicht mehr statt- sinden kann, dann gehen wir rückwärts. Nie zuvor haben die Vercinsvorstände ein so klares und abgerundetes Bild von den verbesserungswürdigen Verhältnissen erhalten, als gerade auf den beiden bisher abgehaltenen Herbstversammlungen. Herr Michael Frechen, Stratzburg: Als Vertreter des Elsaß-Lothringischen Buchhändler- Vereins habe ich zu erklären, daß er der Erhöhung zustimmt. Da der vorliegende Antrag in Aussicht stand, hat unser Verein seinen Jahresbeitrag von 5 auf 8 .-kk bereits für das laufende Jahr erhöht. Herr Otto Meißner: Von Herrn Paetsch sind einige Worte gefallen, die ich nicht unerwidert lassen möchte. Dasselbe Interesse, das man in Königsberg hat, hat der Kreis Norden und haben alle an deren Vereine, die sich gegenteilig geäußert haben, auch; und datz manche Vereine recht grosse Arbeit leisten und sich viele Unkosten aufladen, das dürfen Sie auch glauben. Wir tun jedenfalls alle unsere Pflicht. Rheinland-Westfalen hat jetzt schon 263 Mitglieder; er würde nach dem Vorschläge des Herrn Nitschmann Wnftig bei dem Beitrag von 500 stehen bleiben, er zahlt aber jetzt, soviel ich weiß, 826 Die Leipziger Kollegen haben nach mancher Hinsicht Vor teile, sie sparen die Reise hierher und brauchen keine Diäten zu zahlen. Herr Walther Jäh, Halle: Der Vorstand von Sachsen-Thüringen hat sich entschlossen, der nächsten Hauptversammlung vorzuschlagen, ein Pauschale von lOO ,4k mehr so lange zu bewilligen, wie die außerordent lichen Herbstversammlungen fortgesetzt werden. Im übrigen stehen wir auf dem Standpunkt, datz es vielleicht zweckmäßig wäre, die Kosten für die »Mitteilungen« zu sparen, die, da sie weder regelmäßig noch häufig erscheinen können, keinen rechten Zweck haben. Vorsitzender: Meine Herren, die »Mitteilungen« hat man früher schon einmal eingchen lassen, dann wurden sie aber wieder ins Leben gerufen. Sie müssen dem Vorstand ein Organ zur Verfügung stellen, wenn ich auch anerkenne, daß das Börsen blatt in jeder Beziehung entgegenkommend ist. Herr Karl Siegismund: Meine Herren! Es ist mehrfach auf Berlin, Leipzig, Öster reich hingewiesen worden. Soweit Ihre Ansicht dahin geht, daß die drei großen Vereinigungen nicht die entsprechenden Beiträge zu dem Verbände zahlen, stimme ich Ihnen voll ständig bei. Die drei großen Vereine Berlin, Leipzig, Öster reich beanspruchen satzungsgemäße Rechte, die ihnen auch ge währt werden und wodurch Berlin Wohl 17 Delegierte gemäß seiner Kopfzahl entsenden kann. Ich stehe auf dem Stand punkt: wo Rechte sind, sind auch Pflichten, und meine, es ist Aufgabe der Berliner Herren, die Berliner Vereinigung dahin zu bringen, einen entsprechenden und höheren Beitrag zu zahlen. Nach meiner Meinung ist das möglich. Der Schatz meister der Berliner Vereinigung sitzt am Vorstandstisch, Herr Nitschmann ist ebenfalls Mitglied des Vorstandes der Berliner Vereiniguug; die Herren mögen in Berlin einen Appell an ihre SZ2