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kUtto UKI octt ciroskt.!. Polizei verprügelt Polizei Vie Verpkügelle» »erde» >« die Znesssfickl gesteckt Um e» von vornherein zu sagen: diese Geschichte ereignete sich weder in Berlin, noch in Deutschland, sondern in der schönen „roten- Stadt Wien, an der blauen Donau. Eie ist slir die Metdadea der Polizei sehr bezeichnend. Also es war so: Im Wiener Stadtteil Florisdorf fand eine kommunl- stische Versammlung statt. E» ist selbstverständlich, bah die Polizei nicht untätig dasitzen oder dastrhen tonnte. Sie musste was unternehmen. Da besetzte sie alle Zugänge und „strategischen Punkte" Florisdors» und stellte überall Patrouillen aus. Nun fügte es sich, daß einige Polizisten an diesem Tage dienstfrei hatten. Polizisten sind auch Menschen und wollten sich vergnügen. Da fuhren die sechs Polizisten zum „Heurigen". Heurige, da» sind Weinschenken an der Peripherie der Stadt und feder echte Wiener Spießer verbringt wenigstens einmal in der Woche einig« Stunden dort und rechnet es sich zur Schande an. wenn er nicht beschwipst von dort zurücktehrt. Die sechs Polizisten, die ebenfalls etwa» auf Ehre und Pflicht halten, erfüllten ihre Pflicht und holten sich «inen tüchtigen Schwips. Volldeladen sozusagen, im Kopfe nämlich, kehrten sie gutgelaunt heim. Unglücklicherweise führte der Weg über Flonsdors. Kaum waren sie, die diesmal Zivil- kletdung anhatten, an rinent der „strategischen Punkte" angelangt, al» die diensthabenden Polizisten mit den Worten: „Aus- st eigen ihr Pitcher und kommuni st en? üd«r sie hersielen und vom Gummiknüppel reichlich Gebrauch machten. Weswegen der Uederfall erfolgte? Run, in dieser „roten" Zwirk« tödlich abgestllrzl Prag, ir. September. Der polnisch« Sieg«» im Surspa- -tundslug. Zwirk», ist h«»te früh N Uhr mit seinem Flug.,,»g »d- gestürzt. Zwirk» nn» d«r !h» begl,it«nd« jung« k»»strukt«nr d«» Flugzeuge» N. W. D. tt, «it d«w Zwirk« f«i»«n sieg i« Sursp«- fing grwann, Ingent««» Wignrn. w«r»» «ns d«r Stell« t»t. Stadt genügte, wenn man fick in der MH« ein«, kommunistischen Versammlungslokal» zeigt, um von der Polizei überfallen zu werdrn. vergeben» beteuerten di« sechs überfallenen Polizisten, daß sie von der Branche seien, d. h. ebenfall» zur Polizei gehörten und wiesen zum Beweise aus ihren Schwips hin. Ader es half ihnen nicht». Die diensthabenden Polizisten erfüllten ihre „Pflicht" und schlugen auf die Polizisten in Zivtlkleidung solang« ein, di» diese bewußt los zusammendrachen. Dann erst brachten sie sie aufs Revier. Hier iemächtigte sich der diensthabenden Polizisten eine große Enttäuschung, al» sie bemerkten, daß sie tatsächlich ihre eigenen Kollegen so zugerichtet hatten. Die Blamage war groß un» dir Verlegenheit noch größer. Wa» also tun, wie sich au» der Affäre ziehen? Ein Polizeirat wurde abgehsltea und man beschloß, dir Verprügelten in «ine Irrenanstalt zur Unter suchung ihre» Sei st «»zustande, zu überweisen Nach 24 Stunden langte von der Irrenanstalt der Befund an, in dem festgestellt wird, daß e, sich bei den verprügelten um normale Polizeigehtrne handelt. Die Polizei versuchte, die ihr so peinliche Affäre in die Ver gessenheit p, versenken, aber es gelang ihr nicht. In ganz Wien spricht man davon. Jedenfalls zeigt dieser Vorfall, wie die Polizei bei kom munistischen Versammlungen vorgeht und wie es um die so berühmte „Notwehr" der Polizei bestellt ist. kl» kickttsmokee Im liefen »en liemmttl la «le tust zetlozea kut äem stast-stiver in bleuvork creienete »ick ein tolgensckverer l'nulücsi: ckcr fluöckumpler „Obser vation". ein ^ckilt von kier «e- eeiLtem l vp. lio« aus noch un»e- iclärtcn tirüncken plütrsick in ckle i.ukt. stettunr-ikoote, ckie sofort ckie i^nglückstelle »brückten, dorren etsvo 40 Tote unä KO ^ckwerver- letate. lieber die Ursache de» Abstürze» wird gemeldet, daß das Flugzeug bei einem starken Gewitterwind ins Trudeln geriet und von dem Piloten nicht mehr rechtzeitig in die Gleichgewichtslage gebracht werden konnte. Die Leichen der so tragisch verunglückten Flieger sowie da» Flugzeug bleiben vorläufig unter dem Schutz eine» tschechischen Landjager». WinsMiMZemMörk Heber ZOO ONO Mark Schaden Brüssel. 12 September Die Papierfabrik von Steinbach in *«r Nabe von Malmedr, wurde durch ein Großseuer fast völlig zerstört. Der Schaden belauft sich aus mehr als 300 000 Mark. Schwere Verkehrsuasälle am Sonntag Ein Toter, mehrere Verlebte Berlin, 12 September. In Alt-Treptow wurde in der Nacht zum Sonntag Richard Ehrenpreis au» Berlin von einem Klein wagen umgeiahren. Er wurde mit schwerem Schädelbruch nach dem llidan-krankenhau» gebracht, wo er Sonntag feinen Ver- letzungen erlegen ist. Sonntag vormittag fuhr Wilhelm Günther au» Schmöckwitz im AdlrrgesteN gegen eine Straßenbahn. Er kam dabei so unglück lich zu Hall, daß er nach dem Köpenick,r Krankenhaus gebrach« werden mutzte. Auch in Wannsee ereignete sich am Sonntag ein schwerer Per- kehrsunfall In der Königstraße, nahe dem Golfplatz, fuhren drei Personenkraftwagen und «in Motorrad auseinander. Der Führer de» Motorrad»», der 47jährige Otto Grell au» Berlin-Wilmers dorf, wurde mit einem schweren Unterichenkelbruch nach der Cha- rist gebrach« Eine Ehefrau Weber au» Berlin-Friedenau wurde mit erheblichen Verletzung»«, ins Hud»rtu»-Krank»nhau» einge- liesert. Die Verlrtzungen der übrigen Personen waren nur leichte, Na«,». Sturm Ml Mn Schwere Stürme im Küstengebiet Berlin, 12. September. Der starke Sturm, der an d»r Nord- seeküjre tobt, macht« sich auch über Brrlin geUrnd Den ganzen Sonnlagnachmittag über schwoll der Sturmwind mit Regen unter- mischt an. Die Fußgänger vermochten sich kaum aus den Beinen zu halten. Die Feuerwehr wurde von allen Seiten alarmier«. Sie mußie fortgesetzt Hindernisse, wie entwurzelt» Basime. herab gerissene Schilder, umgestürzte Zäun, usw., forträumen. 1b Per- sonen erlitten Verletzungen. Im Küstengebiet war der Sturm ungewöhnlich stark. Lin wahrer Herensaddath brach über Hamburg lo». Eine Regen- und Sturmbö« jagt« die andere. Die Stationen der Nordsee meldeten am Nachmittag, daß im ganzen Küstengebiet Orkan mit Stärk« 12 wütet. Mit rasender Wucht trieb der schwere Nordweststurm di« Ungeheuern v^assermassen in die Llbinündung. Aus der Reede von Luzhaven sind zahlreiche Schiffe aller Rati-nen vor Anker gegangen, um bessere» Wetter abzuwarten. Wie au» Kiel gemeldet wird, kentert« am Sonnlagnachmit tag in einer Sturmbö« aus der Hörde da» Fischerboot W 66. Die Insassen, zwei Männer und esn« Frau, konnten im letzten Augen blick von einem zur Hilfe geeilten Polizeidoot g«rrttet werden. AsliWkM Mrs MWlWses Wer Baseballspieler «tt Eisevst«»ge« re«d Aar»«- lottere erschlage» Neu^rk. 12. September. Ein Bastballkampf, der in Managua (Nikaragua) «»»getragen wnrde, nahm einen blutigen Abschluß. Die Vastballmannschaft von Managua, hatte die Vaseballmann- schäft von San Fernando zu einem Freundschaftsspiel eingeladen. Di« Gäste, die schon währen de» Spiele» mehr „rempelten" al» spielten, holten sich ein« schwere Niederlage. Darüber waren di« Besiegten so empört, daß sie, al» di« siegreiche Mannschaft sie zur Bahn begleitete, im Bahnhof «inen Streit vom Zaun« brachen, der schließlich in einen wilden Kampf ausartete, vier Baseballspieler wurden teils durch Messerstich« gerötet, teil» mit Eifenstangen und Zaunlatten erschlagen. Erft nach langen Bemühungen gelang es der Polizei, die kämpfenden zu trennen und die Ruhe und Ordnung wiederherzustellen. Zahlreiche Spieler haben teil» schwer«, teils leichter» Verletzungen davongetragen. WWe MSenssZM M MMklOtz Berlin, 12 September. Ein« nächtliche Schreckensszene spielte sich Sonnabend nacht» am Bahnhof Llezanderplatz Ecke Gontard- straße ad Dort kam es zwischen dem krteg»invaltden Hagedorn und der Gerda Fleischhauer zu einer heftigen Au»einandersttzung, in deren Verlauf der rasende Liebhaber aus da» Mädchen mit einem Schlächtermesser einstach und e» so schwer verletzte, daß r» in lebensgefährlichem Zustande in» Krankenhau» am Friedrichs. Hain gebracht werden mußt«. Hagedorn wurde von hinzukommen- den Passanten zu Boden geschlagen und der Polizei übergeben. Lin an «1»«» Woly» Moskau, 12. September. Einer Meldung au» Samara zufolge, sprach dort dek Akademiker Ilexandrockt-Ader den projektierten großen Wolgadamm bet Kamyschin, dessen Vorarbeiten bereits im Gange seien. Danach find gegenwärtig 2L00 Ingenieure und Tech niker und 11000 Arbeiter beschäftigt. Nach Fertigstellung dieser Baue» werden über vier Millionen Hektar bewässert werden können. Für den Dammbau werden stch» Millionen Tonnen Zement erforderlich sein. Alezandrow, der ähnlich« amerikanische Großbauten erwähnte, stellte fest, daß kein« von ihnen «Inen ver gleich mit diesem Wolgadamm aushalten Knne. Liesesfeser ia einer SlmStzer Zabrik D«»ppa», 12. September. Au» bisher urckrekannter Urfach« brach in den Lagerräumen der Firma Pollak in Llmütz ein Feuer Verhaftung des verllner Arauenmörders au», da» in den großen Benzin- und Oelvorräten reich« Nahrung sand, von dem Feuer wurden auch die Lagerräume zweier in dem gleichen Gebäude befindlicher weiterer Firmen ersaßt. Da» Fabrik gebäude brannte binnen kurzer Zeit vollständig nieder. Dem Ein greifen der am Brandort erschienen acht Feuerwehren ist e» zu verdanken, daß die Flammen nicht auch auf die Nachdargedäude Übergriffen. Trotzdem beträgt der angerichtete Sachschaden etwa drei Millionen Kronen (Kst 400 000 Mark). DI» urltt .^GN Driru» tzackraeanl ZUtUf»» Mookdb. 12. September, Der verirrter d«» Zirku» Sarrasansi Dr. kapp, ist in Moskau eingekrofseN, um mtt der Eowjetregierung über den verkauf de» Zirku» an dick Sowjetunion zu oerhandeln. Der Zirkus soll an M»»kau »erkauft und. dem sowjetrussischrn Aittustrust Gomes aa-egNrdert «berden. von.russischer Seit« wird erklärt, daß.die Verhandlungtn^ehe günstig perliefeir und daß man halb «lt ihrem Abschluß rechnen könne. ", SchNbMm- AÜmtUchOp Lkkusdn auf kiküggn Gkoakpuüb. 12. September. Da bi« Zahl de» Erkrankungen an fpingler kiaboelähmuag aas Rüge» in letzter Zeit bi» auf IS gestteg«, Halt, hat sich die Vshörd« entschlossen, vorbeugend de-» Wphm- Auch bi» höh»,«. Schulen in Oergen und Puttdus tzckbüb de, Lüttrricht «iNtchsllt. Ser Mrd« »o» seinem Zreoid «xgereigl Peeli», 12. September. Die Ermittlungen der Berliner Mord- kommission ergaben Donnerstag, daß Friedrich Stark, der in Heidelberg geboren ist, wahrscheinlich derjenzg« Mann gewesen ist, der Dienstag vormittag» unter einem bisher noch nicht festgesteilten Vorwand in der Wohnung der Frau Emma Bruscato am Tempel hofer Ufer S2 Einlaß gefunden und die Wohnung»b»fitzerin kurz daraus ermordet hat. Einmal ließ sich auf die Täterschaft Stark» au» dem von ihm zu rückgelassenen blutbefleckten Snzaking mit der Firmenbe^tchnung,„karl Speiser, Stuttgart", schließen, da sich Herausstellte, daß dieser Smoking an Stark verkauft worden war. Ander» in der Mordwohnung gemachten Funde deuteten eben- fall» auk Stark al» Täter hin. Die Mordkommission, die alle dies bezüglichen Ermittlungen streng gehrimhielt, erfuhr von einkr Person au» dem Publtkuik noch, daß-Stark nach Berlin reisen wolle,, daß ihm aber da» Reisegeld fehle. Er bat seinen Freund, ihm Geld zu. schicken und gbb di, Adresse der Berliner Herberge an. Diesen Bries hotte Stark geschrieben, damit sein Freund ihn den eventuell «achsragenden Stuttgarter Kriminalbeamten zeigen konnte. So wollte er die Polizei in den Glauben verfetzen, daß er noch tn Berkin wätt. Er versprach zum Schein, nachdem er dessen Erzählung gehört hotte, ihm Helsen zu «ollen . Tatsächlich ging er oberem Sohntaj vormittag um *411 zur Kriminalpolizei. Di« Stuttgarter Polizei hätte inckvifchen vergeblich tn den Herbergen nach,dem »oa Verlin au» gesuchten Stork geforscht. Al» Zimmermann am Sonntag vormittag de« diensttuenden Kriminal kommissar Anzeige erstattete, wurden zwei Beamte, ein Ober inspektor und ein Kommissar mit Zimmermann nach der „Herberge zur Heimat" entsandt. AI» fi« um 12 Uhr dort eintrafen, saß Stark tm Gastzimmer an einem Tisch und frühstückte. Di« Krimi nalbeamten forderten ihn aus, ihnen zu folgen. Der Mörder ries: „Was wollen Sie von mir?" Als er sich weigerte, zu folgen, wurdcn ihm Handschellen angelegt. Dana wurde er in einem Aut» zunt Stuttgarter Polizeipräsidium ttan»portiert. Vs» Gereon «1»» stHvnI»ck» Friedrich Stork ist am L Januar 1S0Ü i» Heidelberg geboren. Er hat seine Jugend in Stuttgart »erbracht. Stark hat seines Eltern, schon tn seiner Jugend stäßdig Kutniner bereitet, vo» der Entlarvung ihre» Sohne» al» Lust- und Raubmörder wissen st« noch «tcht». Der Vater Stark» »ar zwar gestern etamal bei der Polizei, doch ist ihm lediglich gefagt »«rden, daß sein Sohu in einem größeren Berliner Kriminalfall »erwtckelt Ist. Vos seine« Bekannten wird Friedrich Atari al» ruhiger Mensch ge- sch Udert. Daß er zu« Mörder »erden konnte, hätte ntenzand für möglich ßshalten. Dez Jung«, der, soweit leine» nächsten Be kannten bekannt ist, v-flig normal ist. hat sich auch noch sie irgend»elch« SttrnchkeikSbeNkt« zufchuldea komme» lässt« Oe^ackvockttebr AM«» >»»»,tw checkt»