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11V. Jahrgang Morgen »Ausgabe der SlaDt Leipzig Mittwoch, den 28. Juni ISIS Rr. S23 AnLeiaenurei« »>« »i-spa«. « n - r» g SUP,.,. « Pf.; ». v«drrd«l l» amll, r»u »l« V«tUj«lI» 70 Pf. ».«,«». 7S Pf.r kl«l»4 2ax»lL«a dl« P«M,«N« 2S Pf.; T«lchSfIlan^Ir«i, «» PlahvvkfchNft«« t» Pr»ll» «rhtdt. «»Uag»a: »«samlaofla,» M. 7^— da» La-Iind aatfchl. poft,»dl-r. St«1»l>,»»u»«k 10 Psg. — Soaa. ««» geftla,» » Ps^ 8«rnwr»<d-^lalchl«b ftlr. I»»!U and I4»S» "d Voroki« j»«l«al Uftltch Ha»« ,«dkochl m»aa«ltch A. uo, ^«»«tiadrUch M. «L0: flr «d-»l»r «onatllch M. US; »«rch »»>»»» «B»DrU»«» gtUele» t»» Ha»» ,»drach« «onatllch M. «»StzkVch «. S^-, »nrch »«, paft «„«»Hal» v—llchlaa»« «aal. *Uch «, LNi »t»rt»HLdklt<d M. ü,» ta,«Ichtt«bU» Vogd»ft«0,«l»). SchrtllleUing nn» »»IchSsllftili»; ö»da»att,aft» «i.» Jur MkidMW MW i« ÄMM Mitt Der öftere.»ung. Tagesbericht Wien, 27. Juni. Amtlich wird gemeldet: Ruffischer Kriegsschauplatz Bei Iakobeny. nördlich von Kuty und westlich von Nowo-Poczajew wurden russische Angriffe abgeschlagen. Der Feind erlitt überall große Verluste. Bei Sokul schreitet der Angriff der Deutschen fort. Sonst bei unveränderter Lage keine Ereignisse von Belang. Italienischer Kriegsschauplatz Die Verkürzung unserer Front im Angriffsraum zwischen Brenta und Etsch wurde gestern beendet. Alle aus diesem Anlasse von italienischer Seite verbreiteten Nachrichten über Eroberungen und sonstige Erfolge sind, wie die folgende aus militärischen Gründen erst heute mögliche Darstellung beweist, vollkommen unwahr. In der Nacht zum 2S. Juni begann die seit einer Woche vor bereitete teilweise Räumung der durch unseren Angriff gewon nenen, im Gelände jedoch ungünstigen vordersten Linie. Den fol genden Vormittag setzte der Feind die Beschießung der von unse ren Truppen verlassene» Stellungen fort. Erst mit tags begannen italienische Abteilungen an einzelnen Frontleilen zwischen Astach - und Suganer - Tal zaghaft vorzufühlen. 3m Abschnitt zwischen Etsch und Astach hielt heute die erwähnte Beschießung gegen die längst verlassenen Stellungen den ganzen Tag, die nächste Nacht und stellenweise noch gestern morgen an. An beiden Tagen wurde an der ganzen Front nicht gekämpft. Unsere Truppen verloren weder Gefangene, noch Geschütze, Ma schinengewehre oder sonstiges Kriegsmaterial. Nunmehr gehen die Italiener an unsere neuen Stellungen heran. Heule früh erst griffen sie den MonteTesto an, wo sie unter schweren Verlusten abgewlefen wurden. Im Posina-Tale zwang unser Feuer mehrere Bataillone zur Flucht. An der küstenländifchen Front scheiterten feindliche Angriffe am Krn und gegen den Mrzli - Vrh. Südöstlicher Kriegsschauplatz Unverändert. Der Stellvertreter des Lhefs des Generalstabes v. Hoefer, Feldmarfchalleulnant. * * * Aus diesem Bericht unseres Verbündeten geht klar hervor, daß Cadorna keinerlei Anlaß hak, sich mit Siegeslorbeeren zu schmücken, wie er cs in seinen letzten Berichten tut. So bedauer lich die Frontverkürzung an sich sein mag, sie geschah freiwillig, ohne Störung durch den Gegner und ohne irgendwelche Einbuße an Gefangenen, Geschützen und Material. Es ist anzunehmen, daß die neuen Stellungen unserem Bundesgenossen in erhöhtem Maße die Möglichkeit geben werden, der italienischen Gegen offensive erfolgreich Widerstand zu leisten. Die Kümpfe an der englischen Vront vtd. London, 26. Juni. (Drahtbericht.) Der Bericht des Hauptquartiers besagt: Wir führten letzte Nacht eine Anzahl erfolg reicher Unternehmungen an verschiedenen Punkten der Front aus. Die feindlichen Linien wurden an zehn verschiedenen Stellen durchbrochen. Unsere Abteilungen verursachten dem Feinde beträchtliche Berlufle und machten mehrere Gefangene. Unsere Verluste sind überall sehr gering. Im Zusammenhang mit diesen Unter- nehmungen beiderseits lebhafte Artillerietätigkeit. Unsere Artillerie feuerte mit großem Erfolg. Die feindlichen Lauf gräben wurden an vielen Stellen erheblich beschädigt. Durch unsere schwere Artillerie wurden vier große Explosionen in den rückwärtigen feindlichen Linien zwischen Pozidres und Montauban verursacht. Heute war unsere Artillerie wieder an zahlreichen Punkten tätig. Den feind lichen Berteidigungswerken wurde beträchtlicher Schaden zugefügt. Ein feindlicher Drachenballon wurde außer den bereits gemeldeten gestern von unseren Flugzeugen zerstört, so daß ihre Zahl auf sechs von ins gesamt 15 gestiegen ist. Alle sechs Ballons sah man in Flammen ge hüllt niederstürzen. «tb. Park-, 26. Juni. (Drahtbericht.) Belgischer Be richt: Ziemlich lebhafter Artilleriekampf im Abschnitt südöstlich Nieuport, ebenso gegen Dixmulden und Steen st raate. Handgranatenkampf in der Gegend von St een - st r a a t e. Die Verduner Forts Souville und Tavannes unter deutschem Feuer («.) Basel, 27. Juni. (Eig. Drahtbericht.) Die Basler Blätter melden: Seit mehreren Tagen stehen die beiden Forts Souville und Tavannes der letzten inneren Verteidigungslinie von Verdun unter heftigem deutschen Artilleriefeuer. Auch die umliegenden Feld befestigungen werden stark beschoßen. Das Fort Souville ist bereits zur Ruin« zusammengcschofien. fr.) Straßburg i. E., 27. Juni. (Eigener Drahtbericht.) Die Straßburger Post ' meldet aus St. Ingbert in der Pfalz. Durch St. Ingbert ist dieser Tage ein Sonderzug mit etwa 450 französischen Gefangenen aus den Kämpfen vor Verdun dnrchg:kommen. Unter den Gefangenen befanden sich ganz junge frische Truppen im Alter von 16 Jahren. Nach Aussage eines solchen svngen, gut Deutsch sprechenden Mannes war er vor acht Tagen mit 800 Kameraden direkt von Paris an die Kampffront von Verdun gekommen. Von den 800 Kameraden seien noch 60 am Leden. Beim Platzen der ersten Granate in ihrer Nähe hätten diese jungen Leute alle die Gewehre auf den Boden fallen lassen. Sie seien alle froh, der Hölle von Verdun entronnen zu sein. Verschärfung der mexikanischen Krisis «tb. Amsterdam, 27. Juni. (Drahtbericht.) Die «Times' er fahren aus New Bork, Präsident Wilson die Kommissionen für auswärtige Angelegenheiten der beiden Häuser des Kongresses zu sich entbot und ihnen milleilte, die Lage sei außerordentlich ernst. Er sprach die Befürchtung aus, Carranza könne nur durch Gewalt zum Rachgeben gebracht werden. ES müßten mehr Truppen ab geschickt und die Blockade energischer durchgesührt werden. Wie ver lautet, wird die Stimmung in Mexiko gegen die Vereinigten Staaten immer feindlicher. ntb. New Pork, 27. Juni. (Reutermeldung.) Nach einem Telegramm aus Eagle Pah erzählten Flüchtlinge aus Torreon, Zivilisten unter Führung des Bürgermeisters und Soldaten Earranzas hätten das amerikanische Konsulat zerstört. Amerikanisches Munitionsaussuhrverbot (r.) Haag, 27. Juni. (Eig. Drahtbericht.) Aus London wird gemeldet: Washingtoner Kabeltelegrammc besagen, daß die Regierung sofort nach Ausbruch des Krieges, den man jetzt für kaum noch ver meidbar hält, ein Ausfuhrverbot für Munition erlassen wird. Ls heißt, daß dieser Folgen wegen die englische Regie rung den Versuch einer Vermittlung zwischen Mexiko und Amerika unternehmen werde. (r.) Haag, 27. Juni. (Drahtbericht.) Aus New Bork wird nach London gemeldet: Starke mexikanische Kavallerieabteilungen sind im Vorrücken auf die amerikanische Grenze. Offenbar soll der amerika nische General Pershing, der 60 Meilen westlich von Carrizal steht, von seiner Operalionsbasis abgeschnitten werden. Man glaubt in New Bork, die Antwort der südamerikanischen Staaten auf die jüngste Note der Vereinigten Staaten >n der mexikanischen Krise gegen Ende der Woche erwarten zu können. Man erwartet namentlich eine Beschwerde Chiles, wo im allgemeinen die Sympathien für Nordamerika nicht besonders stark sind: schon wegen der immer größer werdenden Beteiligung amerikanischen Kapitals an chilenischen Kupfer- und Salpeterunternehmungen herrscht in nationalen Kreisen Chiles ein gewisses Mißtrauen. In amerikanischen Finanz kreisen hält man die letzte Note an Mexiko wie auch die Denkschrift an die südamerikanischen Staaten für ein Mittel Wilsons, Carranza Zeit zu lassen, um sich die Tragweite seiner bisherigen und künftigen Haltung zu überlegen. (.Voss. Zig.") Beileidstelegramm Hindenburgs an Karlsruhe (r.) Karlsruhe, 27. Juni. (Eigener Drahtbericht.) Feld- marschall von Hindenburg, der Ehrenbürger der Stadt Karlsruhe, sandte an den Stadlrat folgendes Telegramm: .Ich erfahre jetzt erst, welch schwere Opfer Karlsruhe erneut in folge des abermaligen heimtückischen Fliegerangriffs bringen mußte. Ich bitte, meine Mitbürger, insbesondere die armen Hinterbliebenen, meiner treuen Teilnahme zu versichern. Gott tröste all: Trauernden. Feldmarschall v. Hindenburg.' (r.) Karlsruhe, 27. Juni. (Eigener Drahtbericht.) Von zu ständiger Seite wird der Karlsruher Presse mitgekeilt: Die Er regung der letzten Tage hat verschiedene Gerüchte über Flieger angriffe aus sämtliche badischen Städte genährt. Auch be sonnene Kreise haben sich durch diese Nachrichten beunruhigen lassen. Wie indes ausdrücklich festzustellen ist, ist in den letzten Tagen kein Fliegerangriff auf badische Städte außer Karlsruhe und Müllheim gelungen. Es wäre wünschens wert, daß sich icdermann von der Verbreitung derartiger un bestätigter und beunruhigender Gerüchte in Zukunft fernhält. O Karlsruhe, 27. Juni. (Drahtbericht.) Zur Linderung der Not der durch den Fliegerangriff betroffenen Familien haben das badische Großhcrzogspaar 2000 Mark, die Groß herzogin Louise 1000 Mark und die Königin von Schweden 500 Mark der Karlsruher Stadtverwaltung zur I Verfügung gestellt. («Lok.-Anz.') Protestverfammlung der rumänischen Sozialdemokratie vtb. Bukarest, 27. Juni. (Drahtbericht.) Im eigenen Heim hielten gestern die Sozialisten eine öffentliche Versammlung ab, in der die Redner auf die Propaganda für den Eintritt Rumäniens in den Krieg hinwiesen, die von den Nationalisten seit einiger Zeit wieder mit besonderer Schärfe ausgenommen sei und es notwendig mache, daß die Volksmassen, die vom Kriege nichts wiss.cn wollten, ihrerseits für ihre Auffassung mit allen zulässigen Mitteln einträten. Die Redner betonten, daß die rumänische Sozialdemokratie keinen Krieg wolle: ein weites Arbeits gebiet des rumänischen Volkes liege in der Lösung vieler innerer Fragen, die von größerer Bedeutung sei als die künstliche Propaganda der Nationalisten. Blutige Teuerungsunruhen in Galatz ivtb. Bukarest, 27. Juni. (Drahtbericht.) Nachdem eine Ver sammlung der organisierten Arbeiter in Galatz am Sonntag von den Behörden verboten worden war, wu:dc der all gemeine Aus st and erklärt. Gestern vormittag zogen einige hundert Arbeiter der Gasanstalt, der Straßenbahn und der Mühle Steaua durch die Straßen und griffen das Militär, das sie an dem Umzuge hindern wollte, mit Steinen und Stöcken a n. Nach der amtlichen Darstellung gaben sie einige R e v o l v e r I ch ü s s e auf die Soldaten ad, deren Führer sodann das Signal zum Abzug blasen und, als die Menge nicht ouscinanderging, eine Salve adgeben ließ. Vier Arbeiter wurden getötet und sün, verwundet. Ein Soldat wurde durch einen Revolverschuh schwer verwundet Die Ursache der Kundgebung liegt in der Teuerung und am Lebensmittel mangel. - Zur Oekonomie des Weltkrieges Von Geh. Regierungsrat Universitäts-Professor Dr. Julius Wolf-Berlin Die Kosten, die der Krieg uns und unseren Gegnern auferlegt, sind Gegenstand des Nachweises in letzter Zeit aus den verschie denen Ländern gewesen. Die absoluten Ziffern, wonach Deutsch land monatlich zwei Milliarden, England drei Milliarden Mark, die Entente insgesamt doppelt soviel wie der Zweibund ausgibt, sagen aber nicht allzuviel. Ihre volkswirtschaftliche Bedeutung entscheidet sich erst aus der Antwort auf die Frage, was von diesen Kosten im Inland, was im Ausland verausgabt wird, und aus der Antwort auf die wertere Frage, was von den Ausgaben im Inland sich zu Einkommen für die Landesangehörigen verdichtet. Hier ist dann aber zu sagen, daß nirgends die Verhältnisse annähernd so günstig liegen wie in Deutschland und Oesterreich-Ungarn, die — nicht zuletzt infolge der ihnen von den Feinden aufgezwungenen Isolierung vom Weltmarkt — die Kriegsrüstungen in allen Teilen aus sich selbst heraus besorgen mußten. Was von den Kriegsausgabcn des Staates ist dann aber Einkommen in der Hand Privater geworden? Dr. Helfserich hat die Quote in den letzten Tagen seiner Tätigkeit als Neichs- schatzsekretär auf mehr als die Hälfte der Kriegsausgaben ge schätzt. In der Kommission für den Neichshaushaltsetat sagte er bei Beratung der Kriegsgewinnsteucr, wenn er «sich ein Bild machen wolle von dem wirklichen Substanzvcrlust der Volks wirtschaft, so komme er zu dem Resultat, daß der wirkliche Ver lust nicht die Hälfte von dem erreiche, was der Krieg an Ausgaben veranlaßt habe. Alles übrige habe sich zu Vermögen verdichtet, und zwar nicht nur in den oberen, sondern auch in den unteren Schichten'. Die Kriegsausgabcn des Staates wären da nach zu mehr als der Hälfte Einkommen privater Unternehmer und Unternehmungen geworden. Mit daraus erklärt sich dann auch das überraschend günstige, in diesem Umsange niemals vor ausgesetzte und geahnte Ergebnis der Kriegsanleihen, denen «zur anderen Hälfte" die wieder aus der Isolierung der deutschen Volkswirtschaft fließende Notwendigkeit zugute kam, daß Lager geräumt werden mußten und anderweitiges Betriebskapital frei gesetzt wurde, das, im Falle die deutsche Voikswirischast ihre Beziehungen zum Ausland hätte aufrechterhalten können, Ver wendung eben für den Auslandsmarkt, d. h. für die Waren erzeugung auf Rechnung desselben und für den Handel dahin ge funden hätte. Man wird nun annchmcn dürfen, daß während der Schätzung Hclsfcrichs gemäß etwa die Hälfte der Kriegsausgaben Vcrmögenszuwachs bei uns wurde, bei unseren Feinden im Durchschnitt keinesfalls über ein Viertel der Kriegsausgabcn sich in Einkommen privater Wirtschaften niedergeschlagen hat. Da nach wären die N e t t o kriegsausgabcn der Volkswirtschaften zu Schluß des zweiten Kriegsjahres: in Deutschland etwa 20—25 Milliarden Mk. „ Oesterreich-Ungarn „ 10—12 „ „ „ England „ 40 „ ,, „ Frankreich „ 25 „ „ „ Rußland „ 30 „ „ Diese Ziffern enthalten ein für die Beurteilung des Wieder aufbaues der Volkswirtschaften nach dem Kriege überaus wich tiges Ergebnis, trotzdem sie selbstverständlich reine Schätzungs werte darstellen. Von dem Volksvermögen vor dem Kriege würde danach beispielsweise Deutschland infolge der Kosten eines zwei jährigen Krieges etwa 6 Prozent eingebüßt haben, England weit über das Doppelte — eine beredte Illustration zu dem Ausspruch Greys, einem kriegführenden England werde der Krieg nicht größeren Schaden bringen als einem neutralen! Was bedeutet nun aber ein Verlust wie der hier nach gewiesene für die deutsche Volkswirtschaft, und wie lange wird sie brauchen, ihn wieder hercinzubringen? Wollte man von dem aus gehen, was die deutsche Volkswirtschaft vor dem Kriege jähr lich erübrigt hat, so würden schon zwei bis drei Jahre genügen, um, wenn als Kriegskosten nur die durch die Kriegführung unmittelbar verursachten in Anschlag kämen, die Kosten eines zweijährigen Krieges einzubringen. Der gegenwärtige Staatssekretär des Innern berechnete den durchschnittlichen jährlichen Zuipachs des deutschen Voiksvcrmögens in den letzten drei Jahren vor dem Kriege mit etwa 10 Milliarden Mark, wovon 8—8l4 Milliarden ..erarbeitet' waren. Nach dem Kriege und durch denselben wird die Produktivität der deutschen Volkswirtschaft voraussichtlich für einige Zeit herabgesetzt sein. Berechnet man den jährlichen Ver- mögcnszuwachs danach nur auf 7—8 Milliarden Mark, das heißt, nur so hoch, wie er während der ersten Jahrzehnte dieses Jahrhunderts mar, so würde es auch nicht über 3 bis 4 Jahre brauchen, um dem deutschen Volksvcrmögen wieder den Stand wie vor dem Kriege zu verschaffen. Ganz so einfach, wie cs nach dieser Nechnuna scheinen möchte, liegen die Dinge aber nicht. Der Kriegszustand hat doch noch andere Verluste und Einbußen als die durch die Kriegfüh rung selbst verursachten gebracht, lind dazu kommt, daß durch ihn die Steuerlast des deutschen Volkes zu Dimensionen an wächst, die sie bisher nicht gekannt hak. Die künftige Ersparnis quote muß auch dadurch eine Kürzung erfahren. lieber die Steuerlast nach dem Kriege seien hier zwei Berechnungen wicdergcgebcn. Der Abgeordnete Gothein hat vor einiger Zeit, ausgehend von einer Krlegsausgabe von vierzig Milliarden Mark, wie sie ein Krieg von etwa 22 Monaten bedingt haben würde, für Zinsen und Tilgung der Kriegsanleihe- 2,2 Milliarden, für Hinterbliebenen- und Invalidenrenten, für Kriegsentschädigungen und Wiederherstellungen 3 Milliarden, HP-