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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 24.06.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19160624019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1916062401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1916062401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-06
- Tag 1916-06-24
-
Monat
1916-06
-
Jahr
1916
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.. . emo Aiais mit 23—24 Prozent Nutzen angeboten hat; ^..,ecuna ist nur nicht erfolgt, weil die Reichsfuttermitteisteile .: Einwilligung hterzu nicht gegeben hat. ES wäre keinem ^ndler zu raten, bei seinen Geschäften einen ebensolchen Ver- > nenft in Anspruch zu nehmen. In ähnlichen Fällen sind erhebliche . estrafungen erfolgt, und außerdem ist eine weitere Tätigkeit im handel wegen Unzuverlässigkeit untersagt worden. Ist denn nicht l-ich -le Zentral-Etnkauf-genosfenschast alt elne gemeinnützige Einrichtung zur Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln . u angemessenen Preisen gedacht gewesen? Sie soll keinen ocsentlich über die Unkosten hlnauSgehenden Gewinn abwerfen, und doch müssen größere Gewinne vorhanden sein; denn der gewiß iiostsolelige Spescnapparat kann den Verdienst nicht aufzehren. Es ist anzunehmen, daß die Ueberschüsse der Zentralstellen an daS Reich gehen. Dieser Art der Gemeinnützigkeit muß aufs schärfste widersprochen werden. Die Zentral-CinkaufSaenossenschast be sitzt, wie bereits gesagt, ein Monopol für den Verkehr mit sehr wichtigen Lebensmitteln. Wird mit diesem Recht Mißbrauch ge trieben insofern, als auf den Ertrag gewirtschaftet wird, selbst wenn es zugunsten des Reiches geschieht, dann ist das entschieden zu verurteilen. Auch über die neue R e i ch s b e k l e i d u n g s st e l l e ist in letzter Zeit viel gesprochen und geschrieben worden. Als ihre Gründung zu Anfang des Jahres vor sich ging, wurde mit ge heimnisvoller Miene die Sache so dargestellt, als ob das deutsche Volk in einiger Zeit nichts mehr anzuzichen hätte. Ganz so schlimm ist es nun nicht gewesen, denn sonst hätte diese neue Zentralstelle doch ihre Maßnahmen nicht bls zum Juni hinauS- schieben dürfen. Endlich sind die entsprechenden Bekannt machungen erschienen, und man wird das Gefühl nicht loS, daß die neue Stelle sich nicht recht klar gewesen ist, wozu sie eigentlich geschaffen worden ist. Denn die erlassenen Be stimmungen machen den Eindruck einer Vcrlegenheitsarbeit. Ab gesehen von unnötigen Scherereien der Betroffenen, erreichen sie jedenfalls, daß jetzt auch auf dem Gebiete der Bekleidung eine Hamsterei und eine Preissteigerung einsetzt. Die letz tere kommt zweifellos, weil die betreffenden Wäsche- und Be kleidungsstücke von bestimmten Preislagen ab den Bestimmungen nicht unterliegen. Alles, was nun in der Nähe der Preisgrenze liegt, wird sich in die kontrollfreie Pretszone hinauf retten. Wer aber für eine Hausschürze nicht 4,50 Mark oder für ein Männer hemd nicht 7 Mark anlegen kann — und solche Leute gibt es doch —, der muß die Ausstellung eines Bezugscheines beantragen und auf Verlangen die Notwendigkeit der Anschaffung dartun. Ob die weitere Erledigung nun einer Kommission übergeben wird, -le sich an Ort und Stelle, vielleicht durch Besichtigung des Wäscheschrankes, eine Grundlage für ihr Urteil schafft, ist nicht gesagt. Die Schwierigkeiten voraussehend, besagt eine Bestim mung, daß die Begründung der Notwendigkeit der Anschaffung wegfallen kann, wenn die Vermutung für die Notwendigkeit spricht. Hiermit öffnet man aber doch der Willkür Tür und Tor. Und schließlich darf auch nickt vergessen werden, daß eine un gleiche Behandlung darin liegt, daß der Teil des Volkes, der die hohen Preise anlegen kann, in seinen Anschaffungen nicht be hindert wird, daß aber das Gegenteil der Fall ist für den Teil, der nur über ein niederes Einkommen verfügt. Wenn genügend vorhanden ist, und das scheint doch der Fall zu sein, dann war die Schaffung dieses großen und gewiß nicht billigen Apparats überflüssig. An solchen und ähnlichen Einrichtungen empfindet kein Mensch eine Freude, man ist vielmehr der Ansicht, daß es jetzt Notwendigeres und Besseres zu tun gibt. Gewiße Bestrebungen aber, mit -en Kriegsgcsellschaften und den Zentralstellen nach dem Kriege Reklame zu machen, hat man wohl aufgegeben. Es miste auch eine sehr schlechte. Die Kriegslage ° Wir veröffentlichten in der gestrigen Abendausgabe unseres L-latteS die Darlegungen eines aus unterrichteter Quelle schöpfen- oen Mitarbeiters, wie die bombastischen russischen Generalstabs berichte gewerbsmäßig fabriziert werden. Mag die- Geheimnis auch nicht überall bekannt sein, so steht doch so viel fest, daß jetzt, nachdem sich die ersten Stürme der Brussilowschen Offensive ge legt haben, selbst in Vierverbands- und vierverbandsfreundlichen Kreisen starke Zweifel aufgetaucht sind, ob denn das bisher von den Russen Erreichte in einigermaßen erträglichen Einklang mit der bisher beliebten strategischen Freskenmalerei in ihren General stabsbericht zu bringen sei. Der Russen ganzes Streben, dem sie un endlich viele und schöne Worte widmeten, ging dahin, der Welt zu beweisen, daß sie die feindliche Front, die in voller Auflösung ziel los und planlos vor ihnen zurückgewichen sei, durchstoßen hätten. Die Erreichung dieses Zieles ist ihnen nicht gelungen. Die öster reichischen Truppen wurden vor der numerischen Uebermacht und artilleristischen Ueberlegenhelt des Feindes zurückgenommen, darüber hinaus war den Aussen kein Erfolg beschieden. Diese Tatsache läßt sich durch keine noch so phantastische und schwärme rische Berichterstattung aus der Welt schaffen, und es ist be greiflich, wenn manche nüchtern denkende Kritiker im Lager der Entente jetzt schon das Iubelhifthorn absehen und das Finale in Moll anstimmen. Lediglich der Armee Leschitzki ist eS noch ge- lungen, ihre Vorwärtsbewegung in Fluß zu halten, aber auch sie handelt nicht mehr nach eigenem Entschluß, sondern folgt lediglich dem Gegner, der sich freiwillig von ihr löste, um ungehindert seine neuen Ausnahmestellungen zu erreichen. Der gestrige öster reichische Bericht spricht davon, daß die Russen im Lzeremosztal im Vorgehen auf Kutty seien. Kukty liegt in Galizien, 60 Kilo meter westlich von Czernowitz an der Grenze der Bukowina. Die Russen haben also die Bukowina nunmehr von Czernowitz aus nach Süden und Westen durchquert, ein Erfolg zweifelsohne, aber tatsächlich nicht ohne freiwillige Unterstützung der Armee Pflanzer-Baltin. Weisen doch selbst die «Daily News" darauf hin, daß es den Ocsterreichern sicherlich an sich möglich gewesen wäre, dem Vormarsch des Feindes in der Bukowina irgendwie Einhalt zu gebieten, daß sie aber wahrscheinlich dem natürlichen Staudamm der Karpathen mehr vertraut hätten, als den schutzlosen Anla gen der bukowinischen Ebene. Und so peinlich an sich die Besetzung der Bukowina durch den Feind ist, man wird sie hinnehmen können in dem Bewußtsein, daß sie militärisch vorläufig noch nicht die Gefahren birgt, die Rußland ihr vielleicht geben möchte. In Galizien und in Wolhynien hat sich die Lage kaum verändert. Vor der Front der Armee Botkmer ver hielt sich der Feind ruhig, die Armee Linsingen nähert fick weiter erfolgreich ihrem ersten Ziele Luzk. Russische Gegenangriffe ver mögen den stets wachsenden deutschen Geländegcwinn nicht zu beeinträchtigen. Auf dem westlichen Kriegsschauplatz scheiterten fran zösische Angriffe westlich der Feste Vaux, auf dem ital ieni - feyen alle Offenflvversuche des Feindes gegen die österreichische Isonzofront und den Dolomitenabschnitt. 2m Ortlergebiet, wo Oesterreich, Italien und die Schweiz sich berühren, besetzten die Oesterreicher mehrere Hochgipfcl an der Grenze, deren Namen nicht mitgeteilt werden. Die Chronik des Luftkrieges hat mehrere bemerkens werte neue Eintragungen erhalten. Oesierreickische Secfiieger be warfen Monfalcone und die Bcsesiigungsanlogen von Venedig mit schweren Bomben, durch die viele Volltreffer er- sielt wurden. Weniger glücklich waren Angriffe französischer Flieger auf Karlsruhe, Trier und Müllheim l. B. "Nlilärischer Schaden wurde in nur geringem Umfange angerichtet, daaeaen llelen -en Homben einige Büroer der Städte -um Ovfer. Ioffre stellt die Angriffe als Antwort auf die Beschießung der offenen Städte" Bar-le-Duc und Luneville hin. Unier General stab hat erst unlängst diese französische Behauptung richtiggestellt und betont, daß Bar-le-Duc -er wichtigste Etappenort für die französische Verdunarmee sei. Somit stellt sich die sranzöstsche Fliegertat als elne sinnlose Betätigung zügelloser Wut dar, die ihr« Rache kühlt, ohne die Mittel zu prüfen. Alle drei deutschen Städte sind im Laufe des Krieges schon von feindlichen Fliegern heimgefucht worden, Karlsruhe war sogar das Opfer eines der ruchlosesten und völkerrechtswidrigsten Angriffe, über dessen Ver urteilung sich damals die gesamte neutrale Welt einig war. Um so größere Freude erweckt es, daß von den neun angreifenden Flugzeugen der Franzosen nicht weniger als vier verlorenginaen, davon zwei durch die zur Verfolgung aufgeltiegenen deutschen Flieger. Außerdem wurden am Mittwoch fünf andere französische Flugzeuge abgeschossen, so daß die Franzosen insgesamt an einem Tage neun Flugzeuge einbüßten. Immelmann hat Jünger hinter lassen, die mit seinem Geiste seine Waffe weiterführen! Der deutsche Tagesbericht <Wl«ö«rh»lI. weil nur In «In«m Teile der Auflage) Das Wolffschc Bureau meldet amtlich: Großes Hauptquartier, 23. Juni. Westlicher Kriegsschauplatz: Oestlich von Dpern wurde ein feindlicher Angriffsversuch vereitelt. Bei deutschen Patrouillenunter- nehmungen, so bei Lihons, Lasfigny und beim Gehöft MaisoaS de Champagne (nordwestlich von Massiges) wurden einige Dutzend Gefangene gemacht und mehrere Maschinengewehre erbeutet. Drei fran zösische Angriffe gegen unsere westlich der Feste Bau? genommenen Gräben wurden abgewiesen. Wir haben hier am 21. Juni 24 Offiziers und über 400 Mann gesanacngenommcn. Gestern wurden Karlsruhe und Müllheim i. B. sowie Trier durch feindliche Flieger angegriffen. Wir haben eine Reihe von Opfern aus der bürgerlichen Bevölkerung zu beklagen; nennenswerter militärischer Schaden konnte in jenen Orlen nicht angerichtet werden und ist nicht verursacht worden. Die Angreifer verloren vier Flugzeuge. Je eins muhte auf dem Rückfluge beiNieder- Laulerbach und bei Lembach landen; unter den gefangenen In sassen befinden sich zwei Engländer. Die anderen beiden Flugzeuge wurden im Lustkampf erledigt. Dabei Holle Leutnant Höhndorf den sechsten Gegner herunter. Auherdem wurden gestern feindliche Flieger in der Gegend von Ppern, östlich von Hulluch (dieses als fünftes deS Leutnants Mulzer), beiLaneon (südlich von Grandprö), bei Mer x- helm (östlich von Gebweiler), südwestlich von Sennheim abgefchossen, so daß unsere Gegner im ganzen neun Flugzeuge eingebüht haben. Unsere Fliegergeschwader haben die militärischen Anlagen von St. Pol sowie feindliche Lager und Unterkünfte westlich und südlich von Derbun angegriffen. Oeflllcher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des General feldmarschalls von Hindenburg: Bei einem kurzen Borstoh bei Bere sina (östlich von Bogdanow) fielen 45 Gefangene, zwei Maschinen- gewehre, zwei Revolverkononen in unsere Hand. — Heeresgruppe deS Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: Nordöstlich von Ofaritschi gegen die Kanalstellung vorgehende schwächere feindliche Abteilungen wurden blutig abgewiesen. — Heeresgruppe des Generals von Linsingen: Trotz mehrfacher feindlicher Segenstöhe blieben unsere Angriffe westlich und südwestlich von Luzk im Fortschritten. 3a der Front vorwärts der Linie Beresteczko-Brody wurden russische Vorstöße glatt abgeschlagen. — Von der Armee des Generals Grafen von Bolhmer nichts Neues. BatkankriegSschauplah: Keine wesentlichen Ereignisse. Oberste Heeresleitung. Heftige ArttlleriekLmpfe bei Derbun wtd. Paris, 23. Juni. (Drahkbericht.) Der amtliche Nach- mittagSb« richt vom 22. Juni meldet weiter: Eines unserer Ge schwader nahm die Verfolgung einer Gruppe von feindlichen Flugzeugen auf, welche die Absicht hakten, Dörfer im Maas- tale zu bombardieren. Einer unserer Flieger brachte auf der Ver folgung zwei deutsche Flugzeuge zum Absturz. Eines davon stürzte brennend nordöstlich St. Mihiel ab; das andere fiel zerschmettert bei dem Fort Genicourt zu Boden. In der Nacht zum 22. Juni warfen unsere Kampfflugzeuge zahlreiche Geschosse auf Bahnhöfe und Bahnlinien bei Apremont, Grand Pre, SeptsargeS, Romagne und BrieulleS, sowie auf Biwaks im Walde von Consenvoye und militärische Werke nördlich von Thlon ville. Amtlicher Bericht von Donnerstag abend: In der Gegen südlich von Lässig ny griff eine starke deutsche ErknndungSobleilung einen unserer vorgeschobenen Posten nach vorbereitendem Geschützfeuer an, wurde aber durch unser Feuer abgewlesen. Der Feind zerstreute sich und ließ mehrer« Tote auf dem Gelände. Auf beiden Ufern der Maas dauerte das Geschützfeuer aus großen Kalibern den ganzen Tag über äußerst heftig fort. Auf dem linken Ufer richtete -er Feind sein Fever besonders auf die Stellungen an der Höhe 304, am Loten Mann und auf unsere zweite Linie tn der Gegend von ESneS und Chatlancourt. Um 6 Uhr abends wurde ein gegen «nsere Schützengräben zwischen der Höhe 304 und dem Bach von Bölhincourt angesetzter Angriff nach sehr lebhaftem Hand- granateutampf vollständig abgeschlagen. Auf dem rechten Ufer konnten wir mittels eines Gegenangriffes den größten Teil der Graben abschnitte zwischen dem Gehölz von Fumln und LhenoiS, in denen der Feind in der letzten Nacht Fuß gefaßt hatte, wieder besetzen. Ab 6 Uhr abends nahm daS Geschützfeuer an der Nordsront von der Schanze Thlaumont über das Gehölz von Daux bis Chapitre und im Abschnitt La Lauföe den Charakter unerhörter Heftigkeit an. In der Woeoreebcnc Artillerickampf in der Gegend des FutzeS der MacShöhen. An der übrigen Front ziemlich lebhaftes Geschützfeuer, besonders in der Champagne im Abschnitt von Mont Tetu. Deutsche Angriffe in Kurland vvtb. Petersburg, 23. Juni. (Drahtbericht.) Amtlicher Bericht vom 22. Juni: Westfront: Der Raum deS Brücken kopfes von Uexküll wurde von deutscher Artillerie heftig beschossen. In der Nacht zum 21. Juni griffen die Deutschen nach Artillerievorbereitung di« Stellungen in der Gegend von Düna- bürg, längs der Eisenbahn nach Poniewicz und längs der Eisen bahn nach Warschau an. Sie wurden überall abgewiescn. Bei Dubatowka, 12 Werst südlich deS Wiszniew-SeeS, grif- fen die Deutschen nach eingehender Artillerievorbereitung an. Sie eroberten Teile unseres GrabenS; es gelang jedoch, mit Hilfe herangezogener Reserven die Deutschen in ihre Gräben zu rückzuwerfen. Südlich Krewo gingen die Deutschen über die Krewllanka. Unser Sperrfeuer verhinderte sie, weiter vorzugehen, und zwang sie auf dos Westuser des Backes zurück. Am Ogynski - Kanal an -er Iosiolda Artillerie- und Intaiitcrieseuer. Im Laufe des gestrigen Tages schoß nnscre Artillerie zwei denischc Flugzeuge ab, die in unsere Linien sielen. Das eine stürzte bei dem Bahnhof Listo- paby (11 Kilometer südöstlich Krewo) an der Eisenbahn Bolo goje— Sjedler, das andere bei -em Hofe Shuk (10 Werst süd östlich der Mündung deS Ogvnski-Kanals in die Iasiolda), ab. Beide Apparate wurden vollkommen zerstört, Führer und Beobachter sind tot. Bei Gruziatyn griff der Gegner in dichten Linien an. Er wurde zerstreut und ließ beim Zurückgehen ein« Menge Tote und Verwandet« zurück. Westlich Sokul amStyr wurde ein deutscher Angriff im Gegenstoß obgewiesen. Wir singen un gefähr 600 Mann und nahmen ihnen einige Maschinengewehre fort. In derselben Gegend feuerte die schwere feindliche Artillerie heftig aus der Gegend von Mylsst (8 Kilometer westlich Sokul). Bei Ra ja io sto am Slockod (lO Kilomeier südwestlich Swid- niki) und öjilici Woran czyn dcuem die Königs« mit äußerster Heftigkeit an. Wi. mochten vier deutiche Offiziere und 214 Soldaten zu Gefangenen. Diese geringe Gesangenzahl erklärt sich aus der Tat- fache, daß unsere Truppen den Deutschen keinen Pardon geben, da diese mit Explosivgeschossen schießen. An allen diesen Angriffen nahm die tapfere Neserve-Landwehrabteilung Iaroslaw (Gouvernement nörd lich Moskau) teil, deren Führer seinen Pofte» — Galizien: An der Strypa, westlich Hajworonka, eroberten unsere Truppen Grabenteile des Feindes. Unser äußerster linker Flügel seht di« Verfolgung des Feindes fort. Die Stadt Radaoh (37.5 Kilometer südlich Czernowitz) ist genommen. Auf der Der- folguna deS FeindcS machten wir 22 Offiziere und etwa 1000 Soldaten zu Gefangenen und erbeutete« drei Maschinengewehre und 27 Kästen ' Maschinengewekrmnnition. — Schwarzes Meer: Unsere Tor- pedol>»ote versenkten fünf beladcne groß« Segelschiff«, ferner einlge Feluken und mochten Gefangene dabei. Der Pastagierdampfer .Merkur' lief auf eine feindliche Mine und versank. Die Mehrzahl der Passagiere ist gcrctt-t. — Kaukasus: Loge un verändert. Das britische Handelsspionageamt o Amsterdam, 23. Juni. (Drahiocricht.) Uebcr die Tätigkeit des englischen Zensuramlcs tn Kirkwall wird dem htesigen Korrespondenten der Voss. Ztg." durch einen englischen Vertrauens, mann mitgcteilt: In diesem Zcnsuramt sind über 300 Personen beschäf- tigt Erstaunlich sei die Sorolostzkeik der Neutralen, die die wichtigsten Pläne und HandelSabschliissc in ihren Briesen preisarben, obwohl sie wissen, daß kein Brief über die Grenze kcmml, ohne von der englischen Zensur gelesen zu werden. Der Zensor gibt seine Kenntnisse dann sofort an englische Gcsckäjle weiter und geht auch Hand in Hand mit drin einsiiscken B!<-.ncd-an t, und minck?r neutrale Dampfer, der monatelang festgckallen oder b-ckl-w»ck-i, wurde, ob wohl seine Papiere in Ordnung waren, vrrdm'tt sein Schicksal der Handelsspionage der Zensurbcbörden in Kirkwall. Die Anzahl der Postsendungen, die zurückgchalten w.idcn, geht allmonatlich In die M«l- lionen. Die wichtigsten Stücke, die der englischen Resiernng als Doku mente oder Beweise dienen können, wandern in die Kanzleien in London, andere werden einfach vernichtet. Dieses Schicksal wird natürlich auch allen Sendungen zuteil, die für England unerwünschte Nachrichten nach bestimmten Ländern vermitteln sollen. Das Geheimnis der „Hampshire" vvtb. London, 22. Juni. (Drahibcricht.) Im Unterhau sc sagte Mac Namara in Erwiderung auf eine Anfrage, es sei nicht möglich, die volle Ausdehnung der doukschcn Veriustc in der Seeschlacht vor der deutschen Küste anzugebcn, aber die Admiralität habe keinen Grund, ihre am 2. Juni veröffentlichte Schätzung abzuündern. Im Verlause der Anfragen über den Verlust der .Hampshire" fragte Dolzicl, ob die Admiralität Nachricht bade, daß ein Schiss, dos die holländische Flagge führte, sich an der Unglücksflelle be fand, unmittelbar bevor die „Hampshire" dort eintras, und ob die Admiralität irgendwelche Verdachtsgründe hege, daß dieses ein Minenleger gewesen sei. Mac Namara erwiderte, er heb' Angaben dieser Art in den Blättern gesehen. Wie Churchills Skagerrak-Erklärung zustande kam (x.) Amsterdam, 23. Juni. (Dlahtberickl.) Wie Churchills vielbesprochene Erklärung über die Seeschlacht am Skager rak zustande kam, wird in einem Briese erzählt, den Churchill selbst an die Presse sandte. Er schreibt darin: Am Sonnabend, den 3. Juni, gegen 11 Uhr ging ich zur Admiralität und erkundigte m'ck nach Neuig- keiien. Als ick die Telegramme gelesen hatte, fragte mich Balfours Plivaisekreiär, ob ich imstande wäre, ein beruhigendes Inter view für die neutrale Presse zu erteilen. Ich zögerte, aber auf das Ersuchen einiger aller Freunde sagte Ich, daß ich mir die Sache überlegen und um 4 Uhr zurückkommcn würde. Ich besprach mich dann mit zwei Freunden in hohen amtlichen Stellungen, die meinten, wenn Balfour selbst es wünschen würde, dürfte ich m ch nicht länger sträuben. Dies sagte ich Balfours Prtvatsekretär. und erst dann Halle ich mein erstes InterviewmitBalfour. Ich sagte darauf, daß wirvoll - ständig überein stimmten, soweit die Ansichten über das Tref- fen in der Nordsee in Frage kommen, daß der Feind in den Hafen zurückgekrieben wurde, und daß wir jetzt infolge der Schlacht sicherer in England und stärker zur See seien. Balfour lezlk mn dann nahe, daß ich dem Vaterlande einen großen Dienst erweisen würde/ wenn ich eine solche Erklärung abgeben würde. Ick versaht» Communique und hinterließ es auch der Admiralität, der ich ankeim- stellte, damit zu tun, was sie für geeignet halte. Hierzu bemerkt die .Morning Post": Am 7. Juni sagte Balfour mit Bezug aus Winston Churchills Erklärung, daß nach seiner Ansicht Churchill selbst sich an die neutrale Presse hätte wenden sollen. Eine englische Denkmünze zu Ehren des deutschen SeL^L.iee Rotterdam, 23. Juni. (Drahtbericht.) Der Vorstand der englischen numismatischer« Gesellschaft setzte einen Preis von 100 Pfund für eine Denkmünze zu Ebren des «Sieges von Horns Riff" (Skagerrak) aus. Admiral Iellicoe erhielt das Groh- Kreuz und Admiral Beatky das Kommandeurkreuz des Vikko ia- Ordens. („Lok.-Anz.") Großadmiral v. Tirpitz an Ballm (r.) Hamburg, 23. Juni. (Eigener Drohtbericht.) Groß admiral v. Tirpitz richtet» anläßlich eines Glückwunsches zu der sieghaften Leistung der deutschen Flotte beim Skagerrak on -en Generaldirektor Ballin folgendes Ankworttelegramm: Aufrichtigen Dank! Möge für Dculschland und für dir dauernden Interessen unserer großen Echiffahrlslinien 2yr Ge danke sich erfüllen, daß wir an dem nassen Dreieck nicht stehen bleiben. * „. * * Dem Großadmiral v. Koester ist auf das vom Deutschen Flolten-Vcrein on Großadmiral v. Tirpitz gesandte Telegramm folgende Antwort zugcgangcn: Euerer Ezzcllenz und dem Dcuischen Flottenverein sage ich wärm- sie» Donk für den freundlichen Gruß und nehme die Eyrenmitgliedschajt mit großer Freude an. Möge dcr Deutsche Flottenverein auch ferner hin mit Erfolg eintreten für unsere Seegellung, chne welche das Deutsch tun: in Zukunft nicht bestehen kann. v. Tirpitz, Großadmiral. Warum Lioyd George noch nicht Kriegsminifter ist ">b. Rotterdam, 23. Juni. (Drahtbericht.) „Daily Lhronk'le* meldet, es sei jetzt so gut wie sicher, daß Lloyd George die Stelle des Staatssekretärs für den Krieg annehme, aber unwahrschein lich, daß schon in den nächsten Tagen eine amtliche Mitteilung dar über gemacht wird. Die Ursache dieser Verzögerung sei aber tech nischer Art. Es dürften nämlich nicht mehr als vier Staats sekretäre im Unterhause sein. Bisher waren die vier wichtigsten Grey, Bonar Law, Samuel und Chamberlain. Man müßte ü'so einen von diesen nach dem Oberhaus« abschiebcn. Die «Morstiyg Post' glaubt, daß keiner von den vieren Lust hat nacy dem Ober hause zu gehen. Ungehinderte Friedenspropaganda in England (O Amsterdam. 23. Juni. (Drahtbcricht.) Wie aus Landen gemeldet wird, nimmt die Friedenspropaganda in gcflz England immer mehr einen öffentlichen Charakter an. Die abhängige Arbeiterpartei veranstaltet überall öff^- liche Versammlungen und Umzüge, und diese Umzüge fill-^r unter starker Beteiligung der Arbeiterbevölkerung statt. In Lon don sieht man allenthalben groß« Friedensplakate, nich. mehr beschmutzt, abgerissen oder verboten werden. D»n Fricdensbundg^unacn wird weder von der Polizei noch von anderen Pehö.d:n etwas in den Weg grlegst l.V^ss. Z«g.') XVeiSe TLKner durch Chtvrodonl-Zahnpaste, auch gegen Munvgtruch, zahnstem lösend, nfrischchcker EejchmaS. Lub« §0 S und 1 überall «höMich.
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