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Beilage -.rkitag b « n 2 8. August 1931 „kr" war da! I'er große Adolf nämlich. Wer es noch nicht wußte, grstrin wurde es in ollen bürgerlichen Zeitungen Dresdens verkündet. Wo er abgestiegen ist? Das ist doch ganz klar Natürlich nur , u ernen Hotel Dresdens. Palast-Hotel Weber - das war sein A -eiacquarticr. Was tul's, daß dieses „erste Haus" dem ^rnk>ius Arnold gestört? )lei der bekannten Vorliebe AVolis ,u: llanksürsten und dem, was in den Danken enthalten, ist inckts, wovon besonderes Aussehen gemacht werden müht«. Na« türlicst kann man ..istm", dessen Anwesenheit von allen Zcl- ! , ! >-„ gemeldet wird, nicht zumuten, in der Bleibe der SA zu ! .r lachten Schließlich braucht Adols ja auch nicht gerade den Lck.itz der SA, wenn er schlaff sür den wird auch von anderer Llcile. wenn es sich um solche Größen handelt, gesorgt. Was. er r wollte? Selbstverständlich 'eine Sorge. Immerhin wegen der ,.Nosa" war er, wie der Freiheitskamps nnlzuteilen in der ^ige ist — und der muß es ja wissen — nicht in Dresden. Kein Wunder, wenn er jahrelang sich mit einem Stabsches abgeben in n, der vom anderen Gekchlecht nichts, aber auch gar nichts r- n will. Aber die „Rosa", di« blieb links liegen. Ast nur ira? 'ür Dresden. Ob di« ein« „Rosa" genommen haben, damit t e Röhms sich nicht damit abgebcn 'ollen? Na, jedenfalls war Ädols nicht dort. Weshalb «r dann hier war? Das hat er ; rar nicht verraten, aber die Dresdner Nachrichten, Hilgenbergs dresdner Sprachorgan, hat's raus: „Weil die riesige Menschen« -enge „ihn", den großen Führer der Nationalsozialisten, sehen w»!ll«", so meldet üe gestern ganz begeistert. Ob ihr Bericht« ernattrr Adolfen die Hand gebrückt hat — wir wissen es wieder um nicht Eins aber wissen wir: „Die Liebe" der Dresdner Arbeiter zu ihm, Adols, ist so groß, daß sich der große Führer n r durch die Polizei vor dieser Liebe schützen konnte, weshalb t'e Drec-dner Neueste melden muß, „daß es vor dem Hotel zu einer großen Schlägerei gekommen ist und die Polizei die Ord nung wieder Herstellen mußte". Weshalb wir auch verstehen, weshalb Adols, der Proben seines Mutes nicht bloß >923 in München gegeben hat, es vor gezogen hat, so schnell zu verschwinden. Oder sollte es doch an ders sein? Arbeiterstimme orr. iss 7. Jahrgang — Tageszeitung der KPD VÜUtrrrck verkütint Uiv ttunLvrntlt-rr Schändliches Täuschungsmanöver im Rathaus s t GtodtverordnetenkoNeglum soll erst am 7. September 1931 zusammentreten / Das lst der „Kamps" der Dresdner „Linken" gegen Lohn- und Unterftllbungsraub! Wir statten vorige Woche bereits mitgeteilt, daß Vie kom munistische Rats» und Stod»nervrdnetenfraktion sich mit der durch die Notverordnung geschaffenen Lage in Dresden be schäftigt statte. Insbesondere war es der drostendc Lohnranb, die Massenentlassungen und der tlnlerstiitzungsraub, den die Külz und Bührer unter Ausschaltung des Stadtparlaments durchführt«», der sie veranlaßte, die sofortige Einberufung des Stadtverordnctcnkollegiums zu fordern. Folgende Anträge wur den von ihr gestellt: 1. von der Notverordnung des Reichspräsidenten vom 6. Juli keinen Erdrauch zu machen und die Löhne der Gemeindcar« beiter in bisheriger Höhe weiterzuzahlen, 2. die Ratsversugung aus Stillegung aller Bauten und die ausgesprochenen Entlassungen rückgängig zu machen, 3. zum Zwecke der Einreihung Erwerbsloser in die Produktion die tll-stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich einznfiih« ren und dir Direktoren der AK abzubauen und die Kehälter der höheren Beamten aus 599 RM sestzusctzen. Weiter wurde beantragt: ->) die durch Rat und Kreishauptmannschast norgenommencn ungeheuerlichen Kürzungen der Fürsorgeuntcrstüszungssätze und Aenderungen der Anrechnungsrichtlinien mit sofortiger immer asrsn «lenken, oak bk rum lelrlen veimssen um keilen lag ll §evlcmver) olles mabll gemaMI neraen muv Wirkung auszuheben und die am 1. Juli geltenden Richt sätze wieder einzusetzcn, b) allen wirtschaftlich Schwachen Mictbcistilsen in erforder licher Höhe durch das Fiirsorgcamt zu bewilligen und c) ab 15. September an Erwerbslose und Wohlsahrtscmpsän- gcr pro Monat drei Zentner Kohlen zu bewilligen. Acht volle Tage brauchte Herr Dölitzsch, um auf das Schrei ben eine Antwort zu finden. Am gestrigen Tage erhielt Genosse Schrapel folgendes Schreiben des Vorstandes: „Aus Ihren im Name» der Fraktion der KPD gestellten Antrag vom 2l. August 1931 aus sofortige Einberufung etner Stadtverordnctensitzung teile ich Ihnen mit, daß der Vorstand der Stadtverordneten im Hinblick auf die gegenwärtige Lage die Einborusung einer Stadtverordnetcnsitzung sür notwendig hält und daß er die Sitzung sür den 7. September 1931 fest gesetzt hat. Stadtverordnetenvorsteher, gez. Dölitzsch." Dieses Schreiben ist der schlimmste Hohn für die Hungern den. Zum 7. September tritt das Stadtverordnetenkollegium sowieso wieder ordnungsgemäß zusammen. Am 2. September laufen nämlich die Ferien der Stadtverordneten ab. Am 7. 9. hätte demzufolge die erste reguläre Sitzung stattsinden müssen. Das alles weiß Herr Dölitzsch, wissen die „Linken", weiß auch der Vorstand der Stadtverordneten. Gleichwohl haben sie den traurigen Mut, so zu tun, als ob sie eine außergewöhnliche Tat vollbringen. Sie wollen zu dem alten Betrug neuen hinzufügen. Mit solchen Manövern sollen die Hungernden getäuscht werden. Dabei hätte Herr Dölitzsch den Vorstand gar nicht erst fragen brauchen. Er wäre von sich aus befugt gewesen, diese Sitzung einzuberuscn. Sollte sie einen Sinn haben, so inüßte sie vor dem Inkrafttreten des Lohn- und Unterstützungsraubes statt sinden. Dazu hätte der Vorsteher auch das Recht gehabt. Er Arbeiter verhungern aus offener Straße wollte aber nicht! Er hätte das, wenn er wußte, daß seine Fraktion, die SPD, damit einverstanden ist, noch viel eher tun können. Die Rösch, Franke, Finsterbusch, die wohlbestallten Her ren Direktoren und Redakteure wollten aber nicht. Sie wollten Zeit gewinnen. Das ist ihnen nunmehr gelungen. Das Ma« növer aber ist zu erbärmlich, als daß es nicht erkannt würde. Welche ungeheuerlichen Folgen der räuberische Feldzug durch sowie die Bourgeoisie aus die Löhne und die llnrerstützungen aus die ganze Lebenshaltung der Werktätigen hat, zeigt folgende Meldung: Aus der Kohlschütterftraße siel am Mittwoch mittag der 3t Jahre alte Arbeiter Kurt Heinrich, der sich aus dem Wege zum Arbeitsamt desand, vor Hunger um. Er schlug dabei niit dem Hinterkops auf die Bordkante und blieb besinnungs los liegen. Ohne da» Bewußtsein wieder erlangt zu staben, wurde er nach dem Krankenhaus Friedrichstadt gebracht. Am Donnerstag gegen 18,59 Uhr siel aus der Lindcngasse vor dem Grundstück Nr. 2 der 33jästrlge arbeitslose Arbeiter Richard Merk, der sein Fahrrad neben sich her schob, plötzlich um und blieb bewußtlos liegen Er wurde von Stra« Kenpassanten nach dem Hausslur des Grundstücks gebracht und ron dort mit dem Unsallwagen dem Johannstädtcr Kranken« tuuo zugesüstrt. Das plötzliche Unwohlsein des Verunglückten soll nach Feststellungen eines Arztes durch Hunger eingetreteu ' stin. ?os sind die Folgen der Sanicrungspolitik, die mit Ilnter- - iig der SPD von der herrschenden Klasse getrieben wird. : ^.rend die Banken zur Sanierung Dutzende von Millionen der Hungerossensivc, der Weg zur Sicherung der Existenz der Millionenmassen nur fein kann der Weg des unerbittlichen Klas- fenkampses unter Führung der KPD! Reiht euch ein in die Kommunistische Parteis Lest die Arbeiterstimme und das Volks- Pfund erschießt sich Der Mitinhaber der Firma Gebrüder Pfund, Max Pfund, wurde im Moritzburger Wald erschossen aufgesunden. Wie mitaeteilt wird, liegt Selbstmord vor. Die Tat soll aus wirt schaftlicher Not (?) begangen worden sein. Scheune niedcrgebrannt Helmsdorf. Hier schlug der Blitz in die Scheune des Land wirts Grützner und zündete. Trotz raschem Eingreifen der Feuerwehr brannte die Scheune mit der gesamten Ernte nieder. Wem wollen die Dölitzsch, Rösch, Finstcrbusch und der Vor stand der Stadtverordneten heute noch erzählen, daß zur Ein berufung der Sitzung 2!» Wochen notwendig seien? Die Werk tätigen erkennen heute: Die Rösch und Co. suchen nur hinter dem Vorstand Deckung, um die Schcmdrolle der SPD vor den Arbeitern verdecken zu können. Die Werktätigen erkennen die Rolle dieser Gesellschaft. Sie wissen, daß der Lohn-, Steuer- und Unterstittzungsraub in der großen Einheitsfront von den Nazis bis zu Rösch im Dresdner Stadtvcrordnetenkollegium seine festeste Stütze hat. Ihre Partei ist die Kommunistische Partei, die als einzige rücksichtslos und unerschrocken den Kampf führt gegen Lohn-, Steuer- und Unter« stützungsraub. Die Antwort aller Werktätigen auf diesen Schand streich muß sein: Einreihung in die Kommunistische Partei! Werdet Leser der Arbeiterstimme und des Bolksechos. „Die Kommunisten rüsten zum Bürgerkrieg" „Der Aufftandsplan der roten Hundertschaften gefunden" : ! erhalten, während von den Kommunen den Industric- : rnehmcrn, die zu den schwerreichsten in Deutschland gehören leit >921 rund öN Prozent Reingewinn machen konnten, - erttauscnde mit Hilfe der SPD in den Rachen geworfen c:^en, während auch nicht eine Mark von den Geldern sür Heater, für Polizei, die in die Millionen geben und die im 7 ::ner Etat stehen, gestrichen wird, ist den Fürsorgeempsän- eine Kürzung nach der anderen diktiert worden. Aus Kosten der Werktätigen soll die bankrotte Gemeinde saniert werden. Wie lange noch? Sticht länger, al» bis die Aierktötigen endlich erkennen, daß der Weg zur Verhinderung „Die Kommunisten rüsten zum Bürgerkrieg" So und ähn lich konnte man es im bürgerlichen Blälterrvald, vom Mutsch mannblättchen bis zur Dresdner Volkszeitung, lesen. Endlich hatte man auch die Beweise dafür gesunden. Fürchterliche Ver brechen, geplant von der KPD — durch dieses verbrecherische Treiben der KPD. So sah bas Kommentar zum Polizeibericht in der Dresdner Volkszeitung aus. Sichtlich erleichtert atmeten die Redaktionen dieser Zeitungen auf, daß eg nun endlich ge lungen war, ein Riesenverbrechen der KPD zu verhindern. Worin nun sollte der Beweis hierfür bestehen? Neben einem „riesigen Wassenlager", von dem es hinterher merkwürdig still geworden war, hatte die Polizei in Striesen eine Tafel mit Aufzeichnungen beschlagnahmt. Kein Zweifel, hier hatte sie nun endlich den strategischen Ausmarjchplan der KPD zum Bür gerkrieg in Dresden. Aber seltsam, auch hier war es hinterher mit einem Male so still. 14 Tage lang hörte man davon nichts mehr. Bis auf einmal das Mutschmannbliittel, das ja, wenn es sich um Meldungen von der Polizei handelt, über allerhand Verbindungen zu verfügen sck>eint, die gan,ze erst« Seite ihrer Mittwochnummer, groß ausgemacht, Meldungen Uber Vorberei tungen zum Bürgerkrieg brachte. Diesmal aber handelte es sich nicht mehr um solche der KPD, nein: Hilfe! - Hllse! - Hilfe! „Kommunistische Gchreckensabteilungen in Sachsen!" Welche Blüten die Kommunistonhatz gegenwärtig treibt und so die Verfasser der Schaucrmäken gegen die KPD zu finden sind, zeigt folgende Meldung des Hugenbergschen Telunion- dienstes: „Line kommunistische Schrcckensabteilung unschädlich gemacht. tsd. Leipzig, 28. August. Es wurde berichtet, daß im Zusammenhang mit der Verfolgung des Mordes an dem Nationalsozialisten Blümel in Leipzig eine Anzahl junger Kommunisten verhaftet wurden, die der Mittäterschaft drin gend verdächtig sind. Nun hat sich im Lause der Untersuchung hcrauygestellt, daß man hier, um mit Wallaee zu reden, «ine wirkliche „Bande des Schreckens" unschädlich gemacht hat. Tie Verhafteten kommen auch als Mittäter für die während eines wilden Erntearbeiterstreiks in der Nähe von Leipzig verübten Ernte- und Maschinenschädigungen in Betracht. Es handelt sich um eine geschlossene Personengeuppe, deren An gehörige von öffentlicher Unterstützung lebten und aus dieser Taseinsgrundlag« ihre Schreckensherrschaft auoübten." „Um mit Wallace zu reden", damit kennzeichnet sich diese hugenbergsche Agentur, der im Kampfe gegen die KPD jedes Mittel recht ist, unbewußt auf das treffendste. Wallace ist der Verfasser einer Reihe von Kriminalromanen. Romane, d. h. er dachte Geschichten sind es, die hier den Werktätigen vorgesetzt werden. Sie zeigen zu deutlich die Absicht. Die Werktätigen, alle die Opser des Unterstützungs-, des Steuer-, des Zoll-, Lohn- und Gehaltsraubes, sie sollen mit diesen Schaucrnachrichten von dem Griss in ihre Tasche, den die herrschende Klasse sührt, ab gelenkt werden Sic sollen nicht erkennen, daß die Kommu nistische Partei die einzige Partei ist, die den Kampf führt ge gen Lohn-, Steuer- und Unterstützungsraub! Die Werktätigen erkennen heute diese Manöver. Ihre Antwort ist Einreihung in die Kommunistische Partei! Kamps dem Hungerseldzug der Bourgeoisie! Lest die Arbeiterstimme und das Volksecho! 14 Genossen des VB 1 slnd verkästet Für einen verhafteten Genossen 19 neue Kämpfer für die revolutionäre Klassensront! Gebt Brüning-Schieck-Severing die Antwort! — Alle Mitglieder des VB 1 stellen am Sonntag dem 39. August zur Hauoagitation und Werbung in solgendcn Lokalen: Friedrichstadt: CasL Wen disch, Weißeritzstr.; Löbtau: Vürgergnrten: Naußlitz: Rest. Standsuh; Zentrum: Nest. Stistshos; Plauen: Nest. Fiedler; Briesnitz2 in den bekannten Zellenlokalen. Wo bleibt Cotta? Nachmittags treffen wir uns bei der Ruderregatta der roten Sportler in Uebigau. Vorwärts, Genossen, das Sturmbanner der BL muh in unserem VB bleiben! die „friedliebende" SPD rüstete zum Bürgerkrieg. Unglaublich, ja — oder doch nicht? Jedenfalls ließ die Ruhe, die das Polizeipräsidium seit der ersten Veröffentlichung bewahrt hatte, schon lange darauf schließen, daß es mit dem Ausstands plan der Kommunisten Essig war. Was aber war es dann? Wir erhielten gestern die Mitteilung eines Arbeiterkorrespon denten, die wir bereits abdruckten, nach der diese Tafel Auf zeichnungen über Straßen.züge enthielt, aus der der Arbeiter- Radfahrerbund „Solidarität" das Verhalten laut Verkehrs ordnung lernt. Gestern aber bringt nun die Dresdner Volkszeitung eine Entgegnung auf den Frcihcitskampf, in der es heißt: „Die betreffende Tafel gehört allerdings den sozialdemo kratischen Ordnern und zeigt Einzetchnunaen Uber die Aus- marschtechnik unserer Schutzsormationen bei sozialdemokra tischen Kundgebungen, Versammlungen, Abwehr von lieber« fällen usw. Dav ist alles, und wenn das Blättchen wünscht, das Polizeipräsidium möge sich in dieser Angelegenheit mög lichst klar äuhern, so liegt hier der seltene Fall vor, daß wir uns mit den Dresdner Nazis einmal in Uebcreinstiminung befinden. ... Im übrigen machen wir kein Hehl daraus, daß die Sozialdemokratie für gewisse Fälle gerüstet »st, daß unsere Abwchrorganisationcn recht gut wissen, was sie zu tun haben, wenn die deutsche Reaktion etwa zum Schlage gegen Ver fassung, Demokratie und Republik ausholen sollte.^ Deshalb war es jo plötzlich still, deshalb wohl auch brachte die Dresdner Volkszeitung die zweite Poli.zeimeldung mit der Ueberschrist „Wozu der Lärm?" Wen will die SPD retten? Die Oesseutlichkeit hat «in Interesse daran, zy erfahren: was ist nun richtig? Will das Polizeipräsidium, das bei den Kommunisten immer sehr schnell mit Pkeldungen bei der Hand ist, noch länger schweigen? SONINltLg, clSM SO, IS OllN, LUN XON^SNSNIL WSNktLtlgSN