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«c»ug,pr«i dir Post 2.L0 R 7 Jahrgang Nummer 133 Legt «tts Ltsssksndskn rttltt ..i r'Ä in noch größeres hungerelend stürzen wollen. Unterstützt mit der ganzen Begeisterung und dem Heldenmut, den die Arbeiter» srauen in allen bisherigen Kämpfen bewiesen haben, die Strei- lenden! Heraus aus den Armutshöhlen zur aktiven Unterstützung der Streikenden! Der kühne Gegenangriff der Straßenbahner gegen Lohn abbau und Maßregelung ist von größter Bedeutung für den Kampf gegen den Lohn- und.Sozialraub und Vormarsch des Proletariats gegen Faschismus und Unterdrückung! sie rosnnii «er SlraSendaaner: »einen vienm« rann rann! krrmmtl Nie Meaerelnslellunü von liruner, Laa«, vülre! Dresden, Freitag den 28. August 1931 > I, : tk«I Hau, mvnailich L.S0 RM l»a-lbar Im voran,), durch ... .IM tohn« Zuilrllgrbühr). DI« ..ArbeNerstlmm«- „Ichrlnl läa- llch ,ui,«r an Sonn, und IteN,logen. In FLllvn hührrrr Trwall trstrh« kein Bnlpiuch aus Ulrfrrung drr .Zeiiun, »drr auf Zurüchahlung de» Br,ug,preilk, Einzelnummer 10 Pfennig La>MNr,«VUndl»r» »>>,v In aN«n vrdMMP Auch bei den Gemeindearbeitern ist die Empörung durch die Maßregelung des Arbeiters Zöllner im Friedrichstadter Kranken» hau» aus den Siedepunkt gestiegen und Streikstimmung herrscht. An Düsseldorf wird der Gemeindearbeiterstreik restlos durchgrsührt. Düsseldorf, 27. August. (Eigene Meldung.) Dem gestern in einer überfüllten Versammlung der Düssel dorfer Gemcindearbeiter gefaßten Streikbeschluß ist heut« morgen einmütig Folge geleistet worden. Der Streik der Kanal» und Fuhrparkarbeiter ist hundertprozentig. Etwa 1060 Arbeiter stehen im Streik. Die Gewerkschastsbürokraten haben heute mit der Stadt verhandelt und ihre Mitglieder strikte angewiesen, ab morgen dir Arbeit aufzunehmen. Auch in Wuppertal haben heut« mehr als 1666 Wohlfahrts arbeiter den Streik beschlossen und durchgrsührt. Die Polizei befindet sich in erhöhter Alarmbereitschaft. Tageszeitung ber KPD / Sektion ber Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Ste^i / Rund um den Erdball / proletarische Sozialpolitik / Für unsere Frauen / Der revolutionäre Jungarbeiter Zer Streikbeschluß der Straßenbahner Sofort Stellungnahme auf aNen Bahnhöfen / Unter Polizeiaufsicht wird nicht gearbeitet 8« den Straßen Dresdens vor Hunger umgefallen! Vorgestern in der KovlschMterstraHe, gestern tn der Llndenstraße Dresden, 28. A ugust. Am Mittwochmiltag siet auf dem -veg« zum Arbeits amt auf der Kohlschütterstraße der 34 Jahre alt« Arbeiter Kurt Heinrich vor Hunger um. Er blieb besinnungs los liegen und mußte nach dem Krankenhaus gebracht werden. Gestern gegen 18,50 Uhr fiel auf der Llndenstraße der 33 Jahre alte arbeitslose Arbeiter Richard Merk um und blieb bewußtlos liegen. Er wurde nach dem Kranken haus Johannstadt gebracht. Ein Arzt steNte als Ursache Hunger fest. Aerlap: Dresdner B,rlag,gel«ll)chast mbH, Dr«»den<A. SeichSst,stell« und R«. daklton: TiMrbahnholstr. 2, Fernruf: 17 2SS. Postscheckkonto: Dreien 18 KS0. Sprechstunden: Montan, iS—18 Ahr allg. Sprechstunde, Mittwoch, 17—18 Uhr betrieb», und arbeilirechll. Fragen, Freitag, 18—IS Uhr iurlstische Sprechstunde. Warum StraßenbahnerstreM (Arbeitsrkorrefpondenz 1724) Den Gemeindearbeitern droht ein Lohnraub von 4 Prozent und die Beseitigung der Frauenzulage, womit am nächsten Mon tag begonnen werden soll. Wenn wir diese Lohnsenkung hin nehmen, soll am 1. November eine wettere Lohnsenkung um 4,5 Prozent erfolgen. Dazu kommt die beabsichtigte Erhöhung der Negcrsteuer um 360 Proz. und die Entlassung von 300 bis 350 Kollegen. Das bedeutet einen so schweren Schlag gegen unsere Lebens haltung daß wir aus das Dasein von Heloten gepreßt werden sollen. Um das zu verwirklichen, sind die 3 Kollegen im roten Be triebsrat entlassen, weil Direktion und die Bürokraten vom Ge« famtverband glaubten, unserer Bewegung die Führung genom» men zu haben. Seit Jahren hat die Verbandsbürokratie uns mit Ver sprechungen hingehalten, hat bei jedem Tarifabiauf erklärt: Wenn man uns diesmal nicht entgegenkommt, unsere Forderun gen nicht erfüllt, dann nehmen wir den Kamps auf. Und wenn dann die Verhandlungen ein dürftiges Ergebnis brachten, dann erklärten sie: Kollegen, diesmal haben wir die Faust in der Tasche geballt. Das nächstem«! schlagen wir zu. — Aber das nächstem«! hatte man den Mund gespitzt, und das Pseisen wurde wieder verschoben auf das nächstem«!. Und das nächstemal stand man Gewehr bet Fuß, «ber die Gewehre waren nicht geladen. So sind wir Straßenbahner von den verräterischen SPD-Büro kraten an der Nase herumgeführt worden, und alle Abbaumaß nahmen und Entlassungen wurden verwirklicht. Dank dieser Politik der Gewerkschaften blieben die Löhne der Straßenbahner weit unter dem Existenzminimum. Viel rascher als die Löhne waren in dieser Periode die Preise aller Lebensmittel und Bedarfsartikel und die Woh- nungsmieten gestiegen. So sand ein starkes A b sin ke n d e r Neallöhne der Straßenbahner statt. Die Lebens haltung wurde weiter verschlechtert durch Erhöhung und Neu einführung von Steuern und sozialen Beiträgen. So betragen z. V. die Abzüge eines Kollegen, der am Fließband arbeitet, also zu den am besten bezahlten Handwerkern gehört, für eine Lohnporiode von b Wochen 4 1,3 2 M a r k, d. h. fast einen vollen Wochenlohn bekommt der Arbeiter nicht mehr in die Hand. Weiter verschlechterte sich die Lebenshaltung der Straßenbahner durch einen im Frühjahr vorgenommcncn Lohnraub von 6 Prozent, mit dem noch eine Arbeitszeit- Verkürzung auf 44 Stunden verbunden war. Bis zum 30. September sollte dieser Tarif laufen. Jahrelang hat die Verbandsbürokratie die „Taristreue" ge predigt. Immer und immer wieder wurde daraus hingewiesen, wenn wir Straßenbahner zwischentarisliche Lohnforderungen stellten. Ader das bankrotte Reich, die bankrotten Länder und Gemeinden fragen nicht nach Tariftreue, wenn es gilt, einen neuen Lohnraub an den Straßenbahnern vorzu nehmen. Durch die Juni-Notverordnung soll unser Lohn den Löhnen der Neichsarbeiter angepaßt werden. Dieses Ziel wird man restlos durchführen, wenn wir uns nicht mehren. Die neue Notverordnung Brünings ebnet den Weg. Monatelang haben die Gewerkschaften erklärt, mit allen, auch den schärfsten Mit teln den Kampf gegen die Notverordnung und ihre Durchsiih- rung aufzupehmeü." Aber eine volle Woche hat man in Berlin verhandelt und hat einen Vergleich abgeschlossen, der einen weiteren Lohnraub ^on 4 Prozent und den Wegfall der Frauenzulage bringt. Dieses Organisierung des Streikes die gesamten Polizeikräste gegen die Arbeiterschaft eingesetzt wurden. Die Versammlung beschließt, bei eventueller Polizeibesctzung der Betriebe, wenn auch immer sie erfolgt, sofort in den Streik zu treten. Die Straßenbahner lehnen es ab, unter Polizeiaufsicht zu arbeiten. Die Versammlung ruft die gesamte Dresdner werk tätige Bevölkerung, die Arbeiter, Ange st eilten und Gewerbetreibenden aus: Unser Kamps gegen Lohnraub und Maßregelung ist euer Kamps! Unterstützt die Straßenbahner! Uebt Solidarität! t. - > , I , » n p, , I , « : tzi, n^niiiak aelp«li«n, Skonpireillereil, oder der«, »r PI ür Famiiienu» . ^«n w Pf., für »I, RekI,m.,«II, t.nichljeliexd bieüpalltaen Teil einer Terileti«) 1.S0 NR. Nnielpen-Nnnadm« nur r - na,, von S Uhr an in »er Lrprdilioa Dr«,d«nN. 1, Lüiribnhnhokstras,, 1. Aste Solivaritötsbelchlüsfe von Bau arbeitern und ktiverdsiasen Die am 26. 8. 3l bei Watzke stattgefundene, sehr stark besuchte Lrwerbolosenversammlung protestiert entschieden gegen die Ent lassung der drei revolutionären Betriebsräte der Straßenbahner und fordert die sofortige Einstellung derselben. Die Erwtrbelosrn geloben durch Solidarität die Gemeinde arbeiter in ihrem Lohnkamps zu unterstützen. * Die, am 27. 8. 3l bei Meißner versammrlten Bauarbeiter von Laübcgast protestieren auss schärsste gegen die rigorosen Maßnahmen der Polizei (Verbot des Internationalen Jugend tages, Verbot aller Saälkundgevungen). Mit allem Nachdruck fordern sie die Freilassung der bei der Polizeiaktion gegen die KPD verhafteten Arbeiter. ' . > - An die Straßenbahner und Gemeindearbeiter richten wir die Aufforderung: Streikt gegen den Üchprozentigen Lohnabbau! Streikt Hegen die Maßregelung dssr roten Betriebsräte! Führt den Kampf bis zum Siege über die Lohnräuber. Wir versichern euch unsere aktive Solidarität. Die heute am 27. August tagende Betriebsversammlung der Dresdner Straßenbahner stellt mit Empörung fest, daß zur Per- wirllichung des unerhörten Lohnraubes bei den Dres- dcacr lSemeindcarbeitern die roten Betriebsräte, die Kolk. Paul kdruncr, Arno Lade und Ernst Götze durch die Direktion gemaßregelt wurden. Die Versammlung ist sich dessen bc- rujß, daß die Maßregelung der roten Betriebsräte mit das Werk dcr sozialdemokratischen Führer des Gesamtverbandes ist. Der t-Iic Beweis dafür ist, daß die sozialdemokratischen und - ri st l i ch e n Betriebsräte den Antrag der roten Betriebsräte, tri der Direktion gegen die Maßregelungen zu protestieren, ab- lc:,len. Die sozialdemokratischen und christlichen Betriebsräte ^bcn sich somit in Wirklichkeit al» di« Werkzeuge des Direktors Llbrccht gegen die Kollegen entlarvt. Die christlichen und SPD- ktinebsräte stehen in einer Front mit den Unternehmern und tu Lohnabballbürokratie vom Gesamtverband. Die Straßenbahner sind nicht gewillt, den Lohnabbau, der M elwa 6'b Prozent und später weitere 4'/6 Prozent betragen lrll, zu dulden. Sie stellen sich geschlossen hinter die gemaßregelten Betriebsräte »sd geloben, mit größter Entschiedenheit dafür zu kämpfen, daß die Maßregelungen und der beschlossene Lohnabbau rückgängig gemacht werden. Dir Versammlung beschließt, den am Sonntag dem 23. August der allgemeinen Betriebsversammlung der Straßenbahner einstimmig gefaßten Beschluß in di« Tatumzusetzen. Ar Streik gegen den unerhörten Lohnraub und gegen die Najjregelungen der roten Betriebsräte beginnt! Die Versammlung sordert all« Kollegen in den Straßen- bahnhöstn und Werkstätten auf, morgen Freitagabend in Belrgschast^versammlungen M diesem Beschluß Stellung zu nehme« und in den Strtik zu trrten, . > Kollege«! Heran, zum Streit gegen Lohn- r«"^ Und Maßregelungen! ' - !is>rungeu der letzten Kämpfe, besonders de» Ehern» - i> -hurrstreike, haben gezeigt, daß schon bet der Allive Solidarität der Bolkrmaffen Dresdens! Erregung unter den Scmelndearbeltern Dresdens / Restloser Streik tn Düffeldorf Dresden, 28. August. Gestern sand im großen Saale des Keglerheims eine Versammlung der Straßenbahner statt, di« einstimmig beschloß, den Streikbeschluß der Betriebsversammlung vom Sonntag in die Tat umzusetzen. Heute werden aus den Bahnhöfen -Versammlungen stattfinden und die Durchführung des Streiks für die Verhinderung des Lohuraubcs und für die Wicdereinstellung der gemaßregelten roten Betriebsräte Gruner, Lade und Götze beschließen. Sttabenvadnkk! Feyt gilt es. in geschlossener Front unter Führung der NGO den Kamps ouszunrhmrn! Der Sieg, die Durchsetzung unserer Forderungen ist gewiß. Erwerb Skds-1 Unterstützt durch Stellen von Masienftreikposten die streiken den Gemcindearbeiter. Betrtebsarbettei-! Erklärt euch in Belegschastsbeschlüsseu mit den streikenden Ztraßendahnern solidarisch. Dadurch unterstützt ihr nicht nur die r'.iaßenbahner, sondern schlagt eure eigenen Lohnräuber zurück! Anoestrllte und Beamte! ^hr seid gleichfalls von Gehaltsraub und Entlassungen be- unterstützt durch Sympathiekundgebungen die Streikenden! f- . durch praktische Solidarität den Sieg erringen! MteUlündlei'! Der geplante Lohnraub an den Straßenbahnern ist ein i auch gegen euch, deshalb helft durch eure Solidarität mit ireikenden Straßenbahnern euch selbst. Arbeiterfrauen! Der Kamps der Straßenbahner gegen die Lohnräuber ist der K -ps gegen eure erbittertste» Feind«, die euch und eure Kinder