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Sektton der Kommunistischen Internationale Bezirk Sachsen Dresden, Dienstag den io. Mai 1Y32 Nummer 108 8. Jahrgang zmietti MII mit rrttlüronüen aie rrnerdslosen odsvelsen Neue Protestaktionen gegen den Hunger Regierungserklärung verbietet Unterstützungszahlung. Kampshandlungen der krwerbsloseu Bautzner Fürsorgearbeiterftreit Reichstag hinter Polizeiketten Bautzen, den 10. Mai 1932. (2'8- Bericht) HungerproteftaMo« in Leipzig WodUadrlsamt »ertrammert Leipzig, S. Mai Rö,ig»platz gebrüng««. Erst ,»s der »»gliche» Fohrbnh« de» Rö«ig»pl»tze» ko„«, die Polizei de» gewaltige« Z»g «»flöfe». Labet wurde» «i,ig« Berhoft»«gr» »segn»»»»«. 'ürückt«Ü»'»e »— v-u^i-pr-lse«. <r r nirch bild« »l««kila Der Fjnsngminrft«, stellte seit, — was auch k» jeder wettz dotz der Fehlbetrag im Neichshalthali immer gröber wirb. Lr schätzt selbst daaLefizst a»f »der »mt»ter««l Miliare, «ä^ mch at» von den RationaUazuU«st«n merkt« ma» tast überhaupt nicht». Stumm losten st« ae f den Plätzen »ich wagte tz'-anaesichts der Rsgie«u»g»verbandlungen nicht einmal m»hr einen Zwrschen- ruf dei d«r Dnerrichrede. St« mutzten förmlich zum Sprochen ge« zmunqen «erden Ihr Redner Reinhardt benähte sich eine hold« Stand« lang, «inyze War»« zu stammeln Luch der «np^ituchst« Zuhörer afprie, dost «» bereit» eine sttll« Roalitian der Mosten« au »Plünderung von den 2oz»Nxmotroten di» zu den Rar,»aal« da, »ar ad«« »ach d«r Ra»pfe«,i>« do, P-otetoriol^ da, wa« dl« Sprach« der rtt«, SOHettsfrmrz gegen -»»Oe«, gascht«»»», »ad «rlSA. -art« »atsach«». pwitrge,»« stögik, tt»M»tt«»p« Ulan, «MptzOllch« - " de» Mets« durch de» st» SeaaGe» Sch—»«,. Mit ,»«« «irrdri »glicht« ^igt« Lenkst« Sch»««» dt« «»Oedear« RrchMMfoh«. dt« M«tch»d»« d« Rrt^gM. An io unoerdlumr«, L<eUc Aad der Führer der iozraldsmokza, tvchen Rrichstagsfrakrion zu erkennen, dost d'e loz»aldemokratt« scheu Führer nicht» gegen die Reg,erung»ud«rnahm« der Ratio« nallozialrsten «inzuwenden Haden So demaskierte Breitscheid kochst den „chompi" der SPD-Führer gegen den Folchi»mu, ve.such, durch übliche» parlamemarüchc» lhearer den Mosten das Bestehen einer vollm>ertr«tung oorzugaukeln, leinen Erfolg mehr Hot. Wer die Red« de, Reichsnnanzminister» Dietrich Höne, mustt« den Eindruck Haden, dost au» den Worten diele» höchsten Finonzgestalter, der Brüningregierung nicht» andere«. Bor der W»H»„g al—s Erwerbslose«, der exmittiert «me» de» follte, —rfammelte» sich gester» zahlreich» Arbeitslos«. L«r Le»:cht»—llzleh»e Netz i» Begleit»», »o, zwei Pokizeibeamte» di« Möbel auf die Strotze schasse». Die Erwerb» lose« tr»«»« portierte» sie kurz e»tschl»ste» i» die Wohn»,g zurück. Liese« Spiel mi«derh»Ne sich »erschiede»« Mal«, bi» d«r sazial« »«»akratisch« Polt^idez«r*r»t ei» Ueberfalkommondo schickt«, da» mit »em Gummiknüppel gege» die Lrdeit»l«se» »ar« ging. U»ter de» Lr»ck »er versammelte» sah sich di« Stadtverwaltung gezw—gen, »em Ermittierte« sasart »in» andere «oh»»»g znr verfüg«», ,» stell«,. i^citern sruh traten die Fürsorgearbeiter in den Streik, »och- tcm Iie einen üa«psau»schutz gewählt »nd ihr« Fard«r»»ge» a» Lu -tadtverwalluag ausgestellt hatte». L» de» ei»zel»e» Ar« dlirsIirNen wurden Ltreilposten »ulgestellt. Einzelnummer io Pfennig Vat Zett»»g»hä,»r«r» »nd ,» Rtö^ttl «rhiMNch Finanrmiuifter Dietrich stellt den Bankrott fest . Breittchetd plädiert fttr Nortkoakttton Senoste Schneller rechnet mit den Kriegstreibern ab Bereit» am Freitag herrscht« ein« „geh«»««« Empörung, °ls drn Fürsorgempsangern die Unterstützung ans Lnweisnng drr Nrrishauptmaunschast wesentlich gekürzt wurde. Ler «DSB wollt« die Empörung adlenlen und beries sür de, Rachmitlag eine Brrlammlung ein. Unser« lbeness«,, zu« gröstt«, Teil au»- «r!chloHen, Gewerkschaftler, erzwangen sich den Zutritt z» dieser Brrlammlung und stellten den Antrag, den Unterstützungaäbba» am Montag mit dem Streik zu deantwarten. Di« Gewerkschaft»- donzrn versuchten vergeblich, ihr« Mitglieder ans parlamentari« l<^« Verhandlungen zu vertrösten. Segen süns Stimmen w»rd« drr Lireil beschlossen, der daun gestern auch durchgesührt «urd«. ?ie Bonzen versuchten den Ltreildruch zu organisieren, indem sie rin Flugblatt herau.gab«», in »em sie di« Wohlsahrt»«rw«rb»- loie» aulsordeen, »sich nicht zu uorechlmötzigen Handlungen hin» r^ien zii lasttts.- Dits« Bursche, stehen aber unverhohlen aus leiten de» lapitaltftischen Staate», i, desi», I»t«r«sfe sie d«> Kamps dcr Erw«rb»losen um da» trocken« Brot abwürgen »alle». t^v Mk k^tlito». ml. Leeode». Siltlitkr. 7. tz«., r*t. N5L! <,d«t«to>: Dr -tt., »aterbe-n-otkir. t, lel. 17 sprach. Dietrich neurmalm einig« trocken« Zahlen heeunter Rein Mensch verstand sie. Di« wenigsten Abgeordneten machte, über« Haupt den versuch, -UMchtzren. Di« Kommunist«, schenrus den Ainanzmi Veranlaht durch die Rundgebungen der Wohlsahri«erwerb«kosen, Hai di« Schieckregierung heut« eine LrNärung vcrösscntlicht, die den Massen der Wohlfahrt«erwerb«losen zeigt, dass sie non dieser Stelle au» auch um ihre letzte» Hungergrojchen geprellt werden sollen. Zn der Srkliirung heitzt e,: ..Zn einzelnen sächsischen Orten, namentlich in der Stadt und im Landbezirk Chemnitz, sind wegen der Herabjetzu», ver-Fürsorgerichtsätze von radikaler Seite Schwierigkeiten und Ruhestörungen veranlatzt worden. Man versucht in,« tciondcre einen Druck auf die öffentlichen (Gemeindeverwaltungen auozuüben, dast diese die Unterstützungen nach den lirhcriqen Sätzen auszahlen. Die einzelnen Gemeinden handeln nach bindenden Anweisungen der Rrei«hauptmann« ii'iast. die wiederum von der Regierung den entsprechenden Auftrag erhalten haben. E» ist wohl hinreichend bekannt, »>g die Zahl der Unterstützungsempfänger ständig gestiegen ist und datz die Aürsorgeoerbänd« die Unterstützungslaften vir mit erheblicher Reichshilse tragen können. Die Reichsregierung hat die Gesamtsumme der Beihilfen für Mai um L,S Millionen Mark gegenüber April ge- kürzt. Schon dadurch macht sich zwangsläufig «ine Herabsetzung der Richtsätze nötig, wenn überhaupt noch einiger« mögen gleichmästig und pünktlich gezahlt werden soll. Sollten einzelne Verwaltungen fich bewegen lassen, mehr zu zahlen, al, sie anorbnungdgemätz zahlen dürfe», s, können sie keinesfalls mit einer Erhöhung der ihnen zugestandenen Beihilfe rechne»." Nachdem «» bereit» am Freitag bet »er «,»zahl»»g d«r gekürzte, «ohlsahrl»„t«rstütz„g z, lebhasi«» A»^t,„d«»« s«tz»»ge» vor d«m Wohlfahrtsamt gekomme» »»ar. »ermet^ gert«, dt« Pslichtarbett«» gester, früh bt« U»s»,hme »er Arbeit. E» kam z» grötzere, A»samml»»g«,, geg«, dt« dt« Polizet vergiß. Am Fr«itag forderten die Arbeitslosen in ein«r gut besuchten Versammlung di« sosortige Einberufung de» Stadtverordneten kollegium» und dir Richtd,rchführ»,g der Anweisung der Rrei»« hauprmannschaft. die Wohlsahrtssätz, zu kürzen Zn der Ver sammlung wurde glriMzeitig die «mverb»l»se,fch»tzft,ff«t M» «eitert. . Müllabfvhramg«, quer vor de» Et,g,»g stellte». Zwei Polt« ziste» sahen, »h«e «iazagreife», Sie versuchte, rt,r. Per« kaufe« der Römpfert» zu »erhaft«,. Da» wurde durch di« Er« w«rd»l»s«, verhiudert. Z» dem «»tstehe^e, S«drä»g« m»ede der Schutzura«, z» Bode« gertsiem A»ch hier tzrtff «i, U«b«r» fallkommaud» ei« ,«d räumt« die Strotz«. Bereit» am Sonuabeud gelang «» «ach Abschlntz «i»er a»f dem Mrstrplatz stattgesundenen Versammlung, »ach de» Mel« du»ge» der bürgerliche» Presse, grotz«, Gruppen von De«»»- ftrantr« sowohl di« Bannmeile «l» ouch de» Ei,ga,g z,r Innenstadt — trotz aufgestellter Polizeikord»,« — z, d»rch« brech«, „d l«» I«»«r« der Stadt eiu,u»ri,g«m Al» e« der Polizei geluugrn «ar, di« Ansammlungen am Richard-Wagner« Platz au»ei»and«rzutreiben, war«, andere grotze Drupp» bereit» durch die Hatnstratze »ach dem Markt ,»d »o» dort «ach dem Tageszeitung der KPD Verbreitungsgebiet Ostsachsen . Beilagen : Der rote Stern . Runb um den Srbball . proletarisches Feuilleton . Das Bild der Woche Der Sozialdemokrat Br « i 1 fcheid macht« ot»tO« werkel« Eiitgestäitdmst«. Al» di, Nationalsozialist«, ihm «i»»al Zwischen. r»f, machte», antwortet« Breitfcheid: ^hr kb,,t «ach »^ »»« fr«,«, dotz wir.Roieemderverdrecher v»m Jahre l»18 da» Cha«, verhinderte«, den» soüst würdes ihr doch änch «»cht hier sitze, " Di« R»mm»niste, «»ittierte, dies« richtig« Feststellung mit »em Z»r»f: »Aowoht, ihr hob« »,« Ne»ol»N„ »tedergeschloge, »»d di« N»z>» grotzgezotz«,». Unter stürmisch«, Z»r»f», der Ro«m«»ist„ erklärt« do», Bwitschei» „schlirtzrnd würilich: Rach dem Willen der Schieckregierung sollen avv die Er« r.:.'üli'!cn verhungern, weil Reich und Lander die Sozialaus- x.d n srnmer mehr drosseln, damit gewaltige Summen sür '.-'.^vwehr, Polizei, Justiz und Kirche zur Verfügung stehen. » igt das kapitalistische Snstem, das von der SPD mit Mitteln gestützt wird, sein wahres Gesicht. Die Existenz ' illionen von Arbeitern und Werktätigen wird vernichtet, Nauiende von Menschen sollen verhungern, damit der rerilchc. verfaulende Kapitalismus leben kann. ur die arbeitende Klasse gibt es nur einen Ausweg aus r, Rot und Elend, nur einen Weg der die Sicherung Eriilenz gewährleistet Das ist der Sozialismus, r in Zowietmtzland verwirklicht wird n einheitlicher Front mutz sich di« Arbeiterschaft zusomm«»« imdcn, um jeder weiterea Verelendung Einhalt z» gebiete« u»d L-n Kamps für ein freie» sozialistische» Deutschland a,f,u,«hm«^ Auseilllllldersetzllng iu Meitze« SewerbOlofeimMampfoegenLwonosermiNteeuno B«Ai^ IN Mai Ist«^ Der Reichstag hol gostrr, bego,»»«. Mit Sch»pokette« >»b beritten» Potr«eill«, U»t«r he, Li^e«. Mi« AN»«»«»«» tz« Bra»b«»b»rge, Dor »,d Ueberfollslttzer^ U^ mit «i,er Neb« »,» Fi»«^»i,ister» »^ vizekorezler» Dietrich, »er «i« Beispiel sür die völlig« Hilflosigkeit wek, mit der bi« R«gi«r,»g vor btt N»1l«Oe b«z arbeite»*«« Volke» steht. Skach mermonatigor Ausschaltung begann een« kurze Da- gungsp«r,ode von drei Daqcn. Der Eindruck der Reichstag»- Verhandlungen gleich« immer m«hr dem^gela^nren zBrfalle««, ko- pitaiiftische, Sqstom. Datz Demakralt« und Parlamentarismus in Doutichland schon seit Jahren auf dem Lu st erb« e tat stehen, axitz