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Dresden, Dienstag den 26. 2chril 1932 8. Jahrgang Nummer 97 Nn s!Ie cteutscksn Arbeiter! ge- es, r Den en^Usekv Velkünl^ vov Ser plett« stt» iiftntr t viertel - N" ?erervl«ri r nach Sdp,»«,,^ er ,r ,««! d g«ge» w, Zützi» Leverlng, -iUrr- echerische tzatzill- klalst. Marschim sbundeö sbr »tz rktätigen v»ltrt 1ÜK5 UNÜ I fa8M5M eradkn! det sich an ««4 »i N.«ll>en,ni,<a«, r-ni-u-> >^>7 g , dIr 11 » n: dar »rfellschast enthoben ward««, nachdem der Konzern bei ver schiedenen holländischen Banken um einen sofortigen Stützung*, kredit in Höhe non 86 Millionen Gulden gebeten hatte, um ge wisse Verlustgeschäfte abwickeln zu können. Deterding sei durch den Generaldirektor Kehl« von der ..Attgemeen«» Bankverelni« gang soe d« Niederlande" «letzt morden. E, heißt dann iveiter: 0n» T«ntr»Ist«>mltss <k«r Apv unrl Knkckistomlt«« cker «SO »n alls os««rkrckaklllck ors»nkl»rt«n Krdeitsr, bArglloekor «1«, ÜV0S une» rsrlalekomolerntlikksn Krdsltsrk Ivurstwa«» ischii, e» E»,!«,!>«« Einzelnummer 10 Pfennig Bei ZrltnagshSndltrn und t« Kiosk«« rrhältltch enseind llck i Kamps! Dii nk gebot! Berotrü^j Mdanner de» «w. ,M'i! Deterdtngs MiNlonen für russische Weißgardisten und deutsche Nazis . 40 Millionen dostünblsche Suiden sttr Korruptionsgetder Tageszeitung der KPD . Sektion der Kommunistischen Internationale . Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostsachfen . Beilagen: Der rote Stern . Rund um den Erdball . proletarisches Feuilleton . Das Bild der Woche abe silr die i, ad zu-, n»,!u utzen. Mittrntz:, , sozialistisch«, K:»>, it, jür FiieL«, ui Dresden lx» r». April 1K3L. Lin Berliner Monlagblatt bringt gestern eine fensationelle Enthüllung d« Amsterdamer Zeitung „Moasbode" die unter der Uoberfchrift. „Detaedin, por de» Zusammenbruch" Mitteilungen über den englischen Shell-Konzern veröftentltchl. Danach ist Deterding bereit» praktisch feiner Funktion al» Vorsitzender L, ß;!'i Aufgabe der Gegenwart betrachten. Mr diesen Zweck hat er sein« Privatarmee ausgebaut mit den Millionen des englischen Oelkänig» und der deut>chen Finanz« und Industkiekapttalisien einen riesigen Reklamefeldzug während der Wahlen durchgeslihrt. An dieser Tatsache ändern die wohlfeilen Ableugnungserklärun- gen der nationalsozialistischen „Lügenabwchrstellc" gar nicht* Hitler und seine Partei gehören zu den wichtigsten Kriegoinjtru- menten der Weltbourgeotsie. Mit der beispiellos demagogischen Phrasen von der „nationalen Befreiung" haben sie Millionen verzweifelter Mittelsiändler und teilweise sogar Arbeiter geko, dert, um sie in Wirklichkeit mit Versailles, mit Poung- und Dawesplan al» Fremdenlegionäre an den krieg»wlltigen Weltiin- pertalismu» zu verkaufen. Gemeinsam rüsten sie mit der faschistischen Bourgeoisie, de» Vrüningregierung und ihrem sozialsaschistischen Zwilllng»brud«r für den kapitalistischen Ausweg aus der Wirtschaftskrise. Die>kr Au,w«g aber bedeutet für di« Mass« der Werktätigen grenzrnlo- seo Elend, Massrnnot und Verzweiflung, imperialisiilchrn irrieo Diesen Weg dürfen di« Werktätigen nicht mitgehenl Heraus au» der Front der mit Millionen gekauften Nazipartei, heraus aus der Front der sozialdemokratischen Führer, die mit von der Partie siudl Hinein in dir rot« Einheitssront zum Kamps gegen kapi talistisch« Korruption, gegen den imperialistischen Krieg, für Ver teidigung der Sowjetunion und de» Frieden». Am l. Mai marschieren di, Arbeitermassen unter diesen Lo sungen hinter den roten Sturmfahnrn der KPD sür Arbeit, Brot, Freiheit und Frieden. lsrs die kapitalistische Nationalisierung begrüßten und ihr« Durchführung mit allen Mitteln unterstützten. Die Führer der Sozialdemokratie und de» ADGB sind es, di« im Reichstage für all« Rstoerordnungrn, für den Lohn«, Unter. ftUtzung». und Sozialabbau gegen die Arbeiter und Arbett»losrn gestimmt hoben Di« Führer d«r Sozialdemokratie und de» ADGB sind «», di« gemeinsam mit den Brüningschen Rrgterung»part«i,n durch d«n Preisechbauschwtndel die Arbettermossen bet der vierten Notverordnung betrogen haben. DI« Führer der Sozialdemokratie und des ADGB sind di« jetzt durch di« Beschlüsse ihre» „Krisenkongress«»" unter d«e betrügerischen Parole der „Arbeitsbeschaffung" di« Gewerkschaften sür dir Groenersche Arbeitsdirnstpslicht ein letzen «allen, di« besonder» di« jugendlichen Arbeiter in die militärische Zwangsjacke des Lrbeit»dtenste» pressen soll. Wir Kommunisten sagen euch: V« Ankündigung der Führer der Sozialdemokrglt« und do» ADGB über Kampfmaßnahmen gegen den neuen Lohn« und Unt«rftützung»abban war nur em Wahlmanä» »er. Wir Kommunisten und revolutionären Gewerkschafter wen. d«n un» an euch sozialdemokratisch« Arbeiter und Mitglieder der N 11t«: »I, ,nu>«»r «,»»,^«,»,11, »» «I. n>, g«nlll»n,n,,u,«» ro tzf, NrNeseeetli ,» »«» »s«ilo,lliiir» r«il «I„I «t „D,, Z»I,r«I' NI« I,t«k,l«». eliii.ft, 7. p«. r«l rÜ 8si v,»!»«ck v,««»«« r« r» : Lr-».. ». r«l. 17 ft» v, sfem' aren-unä M blimdii — ö-r-lWS W Ta N Ul PoIUch«<tt»x«» Dr«,»«» w <0, v « r « , « w » « > t > ch iS, U«t«I^' Ott» cklb-l. Dre»d«>: Nu«l«,d: Nail Vi.tj,»,,. v-ilin: Itd«I,«r I«il: Erich Sri»«»«»», tilr I»I«i,t«iU,i1: gri, Sttilch,», Di-.d-i,: Duck »id Veit«,: V,iI«g»o,I,aich«t,. Dre«dr».«lIft,I>l Sgl,r»,i»d»II>l«Il« 7 r«l,»h»x 17 V» Voftlchtlk«,!, Dr«»r>k, Ni ipsso. „Besonderen Skandal hab« unter den Aktionäre» da» Bekanntwerdeu von großen Bsstechungosummen erweckt, die Deterding au» politisch«» Gründen an die Politiker oerschtedener Länder gezahlt habe. So soll u. a. der rumänische Mi. nistervräsident Iorga 2V666 Pfund erhalten haben, während König Karol weit Uber fünf Millionen Franken wäh rend seine» Pariser Aufenthalt, eingesteckt habe. Auch die russischen Emigranten in Part», u. o. Bei« s«d»«frt und Geueral Müler, hätten Unsummen erhalten. 2» letzter Zeit lei auch Hitler «it«iu»r Summe, die überb Millionen Gulden betrage, subven. tioniert worden. Die gesamte Bestechungssumm« wird auf über tv Millionen Gulden geschätzt. Deterdina hab« mit d«m S«ld der Aktionär« vollkommen willkürlich seine politischen Abenteuer betrieben. Daher sei jetzt seine Kaltstellung erfolgt.- Nach den Mitteilungen der Zeitung habe Shel aus diese Feststellungen mit einer unbefriedigenden Erklärung geantwor- tte, in d«r die Gesellschaft allgemein ihre Liquidität betont. Diese Enthüllungen kommen nach dem Zusammenbruch des schwedischen Zündholzkönig, und MiUtonenbeirügei, Kreuger keinesfalls überraschend. Bereits im Zusammenhang mit den Veröffentlichungen darüber, daß auch Kreuger Millionen an Korruptionsgeldern zahlte, um seine Monopolpolttik in den ver« schiedrnstrn Ländern erfolgreich betreiben und alle antibolsche- wlstlschen Kreise im Kamps gegen die Sowjetunion unterstützen zu können, ist daraus hingewiesen worden, daß Deterding Mlllto- nen an die deutschen Nazis zahlte. Und das ist gar nicht verwunderlich, denn gerade der englisch« Shell-Konzern ist der aktivste Kriegstreiber gegen dir Sowjet union, um durch di« Intervention Besitz von den sowjetnisit- schen Oelquellen zu ergreifen. Zur Unterstützung dieser Politik hat sich dieser Konzern die europäisch« Konterrevolution gekauft um aus ihre Frrmdenlegionärtruppen gestützt, seine Kriegspläne gemeinsam mit den übrigen Impriialisten zu verwirklichen. Und es ist kein Zufall, daß der deutsch« Nazihrros Hitler in einer Linie mit dem rumänischen König Tarol und seinem Ministerpräsidenten und den weißgardistischen russischen Emi granten in Frankreich genannt wird. Gerad« Hitler hat mehr als einmal —an di« Adresse der englischen Finanzboprgcoisie ge richtet — beton«, daß «r und sein« Partei den Kamps gegen den Bolschewismus in den Vordergrund rückten und al» die wichtigste ij-jÄs., ' it ! ! i Proletarier, Klaffenbrstber! Ei» neuer Lohnabbau steht de« deutsche« Proletariat jetzt nach d«n Wahlen bevor. Sech» bi» sieben Millionen Arbeiter stehe» vor Tarisklludigungen. Million«» Erwerbs losen droht ein «euer Abbau ihrer tzungkrunterstützong. Elend, Hunger und Not der Millionen kommunistischer, so zialdemokratischer, christlicher und parteiloser Arbeiter, gewerk schaftlich organisierter und unorganisierter, ist unerträglich worden. E» gibt in Deutschland keine Partei und kein« Gewerk schaft, die e» wogen könnte, da» lurchbar« Wachstum von Not, Hunger und Elend zu leugn«». Würde die deutsche Arbeiterschaft auch diesen jetzt brvor- stehenden Vorstoß der Unternehmer und ihrer Regierung kampf los hinnehmen, dann würden weiter« brutale Angriffe des Un- »rnrhmertum» folgen, dann wird det faschistische Terror der Kourgeoisi« noch brutalere Formrn annehmen. Wie lange noch will da» deutsch« Proletariat di« Un« ternehmrrangrisfe, die arb«iterfelndiich« Politik der Prü- nng-Hindenburg-Severing-Negierunge«, d«n Terror d«r faschistischen Banden dulden? Mir Kommunist«, und revolutionär«, G«w,eksch»It«r hat«» di, Arbeit«« und Augestellt«, ständig gegen den Lohn» nut ll»- Irrsnitzungsobba« zu« Komps gernsen. Wir haben ununterbrochen d«n Kampf gegen kapitalistische TaNonalisierung und gegen die Notverordnungen geführt. Wir Laben die Berliner Metallarbeiter, die Kumpel, an d«r Ruhr, die See- und Hafenarbeiter an der Wofserkant«. dl« Bauarbeiter nd die Landarbeiter zum Kamps gegen den Lohnabbau organi« !>rt. Wir haben den rücksichtslosen Kamps gegen da« Streik- brtchcrlum der Nazis In den Betrieb«» geführt und di« weh,. Last, Wuvrhr gegen den Naziterror organisiert. Es ist un» bi, letzt nicht gelungen, in diesen Kämpfen die Offensive der Un- lrrnchmer entscheidend zurllckzuschlogen. Die Führer der ADGB- und christlichen Gewerkschaften haben sich jedesmal gegen dl« lampfenden Arbeiter gewandt. Akdetter, Arbeiterinnen! Ihr müßt und könnt euch «rfolgreich gegen di« Unter nehmer rxhrenl Unsere Klafsenbrüder in Polqn und Tschechoslowa kei, in Frankreich, Amerika und England, sogar in item kleinen Bulgarien und Holland, haben bewies«», süiich in den schwersten Krise» Rasten- kSmvse ixrfübrt werd«« können. In diesen Ländern ist es kn einer ganzen lAeihe von Fällen in der letzten Zett den kämpfsnden Arb«ttern I gelungen, ihre Forderungen durchzufetzen oder wenigsten, di« i Jorslöße der Unternehmer zurückzuschlagen. Ilnd war ist bei unr ia Deutschland? z» alle» Betriebe» greift der Unternehmer die Lohn« »nd I Arbeitsbedingungen an, dl« Akkochpreis« »«rdon h*rabg«f«tzl, Id» Lohn durch Kurzarbeit wrtter vrrkürzt, di« Läha« d«r Fran- Irr und Jugendlich«» b«fond«rs ti«f gesenkt, di« sozial«» Zulage» lebgebaut, der Urlaub verkürzt, drr Arbriterfchutz abgebaut, da, i Arbeitstempo durch Nationaltfieruvgsmaßaohmen vufchärft und Ii»«cr neu« Maffenentlafsungen durchgeführt. Mit dem Ablauf Ibr, Lohn- und Mairtrltarts« droht «i» neuer allfeitiger Angriff I in allen Betrieben; mit der „Reform" der Erwerbslosen, »nd I Sozialversicherung wollen Staat und Unternehmer die Unt«r- Isiiitzungro und Tozialrenten wleder ttrferdriickea. I Dies« Angriff« der Kapitalist«» trrffen gleicherweise all« stilrbkiter, ob in den freien, christlichen, roten GewerNchasten oder In der RGO ersaht, ob unorganisiert, ob sozialdemokratisch, Ihrisilich, kommunistisch oder politisch unorganisiert. IBle gemeinsame Not gebietet ven gemein samen Kampf aNee Arbeiter! I Wir Kommunisten und revolutionären Gew«rkschast«r I tüugen euch vor, gemeinsam mit u»» d«» Istamps gegen I-'ohn. und Unt«rstützung»abba» auszunehmen. Schließt mit I «» die gemeinsam« Kampffront gegen di« Lohn, und U», Isikftützungsräuber, gegen die faschistischen Mardbande». Die Fllvktf dek SVD und der SewerNchafleu I'rNärten vor den Wahlen, daß sie den neuen Lohn- und Unter- iMtzung-abhau nicht zulassen weiden. I Die'Führer der Sozialdemokratie und des ADGB waren es I«der, die auf da« Hamburger Gewerkschaft,kongroß im Jahre WOM 7.S« «', Uw ic-szn,I isD Adolf Hitler erhielt 5 Millionen holländische Gulden ilou.tzeul! strotze k um >1» tzeno «,»e>Uch tz^to m, li« »»,<> »I« V»I » vk« u»wa> Ni»<U«rM»« lilll», «»!!«, »I s,,,. ,xd rz,!«,. I«««» A, n«q-, d»b«!n »,««li r,i» »,>»<»» ,»t d«k z,«. »o«, «nd n,,li,. ^een«, bild« Xl,ckiia. D,«^<».» . ,tz, os ADGB^Sewerkfchaften: Ihr müßt tn «urr« eigensten Ant«r«ffr di« Pläne durchkreuzen und dl« Organisierung de» Kampfe» gegen nenen Lohn, und tlnterstützungsabban in die eigenen Hände nehmen. Alle klafsenbewußten Betriebsräte und Funktionäre, alle ehrlichen Mitglieder der Ortsverwoltungen und Zahlstellen des ADGB fordern wir auf, mit un» zusammen den gemeinsamen Kampf drr Belegschaften gegen den Lohnabbau zu organisieren. Wir Kommunist«« und Mitglieder der NGO und der roten Gewerkschaften wollen alle Kampsmaßnahmen er greifen. Wir erklären: Wir find bereit, mit jeder Organisation, in der Arbei. ter vereinigt sind, und di« wirklich den Kamps gegrn Lohn, und Unterpützungsabbau führen will, gemeinsam zu kämp fen. Wir Kommuuiste» schlagen euch vor: Sofort in jedem Betrieb und in jedem Schacht, auf allen Stempelstellen und Arbeitvnachweisen, in alle» Ge werkschaften Massenversammlungen der Arbeiter einzube- rufen, di« drohend« Lag« zu überprüfen, dl« g«meinfamen Forderung«, aufzuftellen, Ka«psau»schSfse und Streik« lettnnge« d«r kommunistischen, foztaldemokratischen, christ liche« und partrlloseu Arbeiter zu wählen und entschlossen