Volltext Seite (XML)
Nr. 34. — 9. 2. 35. Sächsisch« Boir-^ituns. Gelte » einigen Tagen au, den Friedensvertrag von Ponysmonth vom Jahre 1905 berusen, der durch das russisch-japanische Abkommen in Peking vom 20. Januar 1925 verlängert wurde und auch heute noch gilt, und die Einstellung aller russischen Befestigungen an der Grenze mit der Man dschurei verlangt. Demgegenüber betont Molotow, daß Japan selbst nicht die Bestimmungen des Artikels 3 de» Portsmouther Vertrages beobachtet l»at, der eine vollstän dige -äuberung der Mandschurei von sremden Truppen vorsieht, vielmehr japanische Truppen in großer Zahl nach der Mandschurei gebracht habe, so daß diese geradezu als ein Aufmar,chgebiet gegen Rußland erscheine, dessen Grenzbefestigungen nur eine notwendige Abwehr darstellten. Dazu kommt noch ein zweites: Tokio bleibt nach wie vor bei der Ablehnung des ihm von Moskau angebotenen Nichtangriffspaktes, und diese Ablehnung wird im Kreml eben nur dahin verstanden, daß Japan seinem Kriegswillen keine Schranken auszuerlegen wünscht. Recht interessant ist auch der Kommentar den Radek zu der außenpolitischen Haltung Moskaus in seinem Artikel „Die internationale Politik zwischen dem 0. und 7. Räte kongreß" l.,Jsvestia" vom 28. Januar 1935) gibt. Radek betont lwas wir ja auch schon aus den amtlichen ..Ergeb nissen oes ersten Fünfjahresplanes" wissen), daß die Industrialisierung Rußlands im wesentlichen auch dessen Ausrüstung bedeute und sügt hinzu: „Die Feinde ließen die Zeit verstreichen, ohne sich zu koalieren und loszuschlagcn. Unterdessen durchschritten wir die gefährlichste Zone, auf die der Feind in erster Linie rechnete. Wir erhoben die Rote Armee bis zu einem Niveau, daß man ohne Ueber- treibung behaupten kann: In unseren Händen sind alle Mittel, die die heutige Wissenschaft und Technik geben, um uns zu verteidigen. Schon dies allein genüat, nm den Angriff gegen uns aufzuhalten. Gewiß der Haß gegen uns ist nicht geringer, wohl aber die Anost vor uns ist größer geworden." Um die gesamte meltvolitiicke Situation mit einem Schlaglicht zu beleuchten, führt Radek Lit winows Wort an, der Friede sei ein unteilbares Ganzes. Ein Krieg gegen Rußland würde daher in Wirklichkeit nur die erste Etappe eines Weltkrieges sein. Die Krieqsentste- hung im Fernen Osten würde dort auch die Kräfte Eng lands and der Bereinigten Staaten festhalten; daher würde sich auf dem europäischen Kontinente Frankreich Deutsch land gegenüber sehen. In keinem Falle wäre aber eine Lokalisierung des Krieges denkbar. Und was wäre das Schlußergebnis? Natürlich: der Sieg desKommu- nismns überall. Dis außenpolitischen Sorgen und Erwoonnaen haben, wie gesagt, das Bild des soeben beendeten Rätekongresses weitgehend bestimmt. Demgegenüber traten inneruolitische Probleme stark in den Hintergrund. Zu diesen gehört vor allem die beschloßene Neukodisizierung des Bersafsnn"s- rechts im Zeichen einer „Demokratisierung". Diese soll be deuten svergl. die „Prawda" vom 3. Februar d. I) „Ab lösung des nicht ganz gleichen Wahlrechts durch ein glei ches, der oielstusigen Wahlen durch direkte, der offenen Abstimmung durch eine geheime". Dieser Beschluß wirft ein kennzeichnendes Licht aus die bisherige Wahlpraris im Rätestaat. Er ist symptomatisch für das Bewußtsein der innerpolitischen Stabilität, seine verfassungsrechtliche Trag weite kann aber erst beurteilt werden, wenn das Gesetz selbst vorliegt und in die neue Praxis umgesetzt wird. Vater und Schwester mit der Axt niedergeschlagen Der Täter verübt Selbstmord. Lübbe» sSpreewald), 8. Februar. Ein« furchtbar« Fami- Nentragödie spielte sich in der Nacht zum Freitag in der Woh nung des Polizeihauplwachtmeisters i. R. Joses Nonnast in der Kirchstraße ab. Der etwa 30jährige Sohn Gerhard bedrohte Vater und Schwester mit der Axt und verletzte sie so schwer, daß eine sosortige Uebersühruug in dos Krankenl>aus Lübben not wendig war. Die Verletzungen des Polizeihauplwachtmeisters sind so schwer, datz er bäum mit dem Leben davonkonnneu dürst«. Daraus schloß sich der Sohn Gerhard in sein Zimmer rin, begotz die Möbel init Spiritus und setzte alles in Flammen. DI« sosort alarmiert« Feuerwehr konnte den Brand nach ange strengter Tätigkeit lokalisieren. Bei den Ausrüumungsarbsi« tuen ivurde die völlig verbrannte Leiche des jungen Mannes ge borgen. Gerhard Nounast stand kurz vor seinem Doktorexamen. Kleine Lkronik Reichspost- und Reichsverkehrsminister Frhr. v. Lltz-Riibenach 60 Jahre. Am 9. Februar vollendet Reichspost- und Reichsverkehrs- minisler Frhr. v. Eltz-Rübenach jein vü. Lebensjahr. v. Ribbentrop bei einem leichten Kraftwagenunsall unverletzt geblieben. Berlin, 8. Febr. Am Donnerstag kurz nach 12 Uhr mit tags kam es au der Eharlollenburger Chaussee in der Nähe des Rosengartens zu einem leichten Berkehrsunsalt. Ein Pri- vainrastivagen mutzte durch die Schuld eines Radfahrers nach links ausweichen und ist dabei von einem aus entgegengesetzter Richtung kommenden Kraftwagen gestreift worden. Der In sasse des einen Fahrzeugs, der Sonderbeauftragte des Führers, v. Ribbentrop, blieb unverletzt. Er setzte seine Fahrt in einem anderen Kraftwagen fort. Beide Wagen wiesen Beschädigungen aus. Mutter erdrosselt ihren 16jährigen Sohn. Erfurt, 8. Febr. Eine furchtbare Familienlragädie spielte sich am Donnerstagvormittag in einem Hause der Poststratze in Hochheim bei Erfurt ab. Dort erdrosselte eine 46 Jahre alte Ehefrau ihren noch schlafenden 16jährigen Sohn mit einer Wäscheleine. Sie versuchte dann, sich selbst mit Leuchtgas das Leben zu nehmen Bewohner der darunter gelegenen Woh nung. durch einen dumpfen Fall aufmerksam gemacht benach richtigten den Ehemann, der beim Betreten der Wohnung die bereits bewußtlos gewordene Frau und seinen toten Jungen vorsand. Die Frau wurde mit einer schweren Gasvergiftung Ins Krankenhaus gebracht. Der Getötete war tn einem Hoch heimer Geschäft tätig und wurde am Mittwoch wegen Unrcgcj- mätzigkeiten sristlos entlassen. Rakosi zu leb«nslänglich«m Zuchthaus verurt«ilt. Budapest, 8. Febr. Nach mehrwöchiger Verhandlung fällte das Strafgericht heule vormittag das Urteil gegen den ehe maligen k o i» >n u n i st i s ch e n Volkskommissar M a t I h i a s R a k o s i. Er wurde des Verbrechens des Hoch verrats, des Aufruhrs, des L7sachen Mordes, der Mittäterschaft an Hsnchem Mord sowie der fortgesetzten Geldsätschung für Die Baugefchäste beim Berliner Rundsunk Berlin, 8. Febr. In der heutigen Sitzung des Rundfunkprozesses wurde bei der Erörterung des Bausallcs dem Angeklagten Dr. Magnus vorgehalten, datz beim Verkauf des Vox-Hauses in der Pots damer Stratze, ivo früher der Rundfunk untergebracht war, das erste auf 2,7 Millionen lautende Angebot trotz Genehmi- gung des Verwaltungsrates der Neichspost abgeiviesen worden sei, während ein zweites Angebot angenommen ivurde, obwohl es nur einen Verkaufspreis von 2 550 000 Mark enthielt. Die Anklage bezeichnet es als besonders ausfallend, datz dieses zweite niedrigere Angebot, das schließlich angenommen ivurde, im Ge gensatz zum ersten nicht dem Verwaltungsrat der Neichspost mitgeteilt worden sei. Der Angeklagte Dr. Maymis erklärte dazu, das zweit» Angebot sei trotz des zahlcnmätzig niedrigeren Verkaufspreises günstiger gewesen als das erste. Bei diesem zweiten Angebot sei das Geld gleich bar bezahlt worden, während das erste An gebot die Zahlung in Raten vorgesehen hat. Das habe bei dem groben Objekt einen wesentlichen Zinsgewinn gebracht. Au ßerdem habe der Umstand, datz die Wertzuwachssteuer nach dem absoluten Verkaufspreis berechnet wird, bei dem zweiten An gebot zu wesentlich niedrigeren Steuerauswendungen geführt, als sie bei dem ersten Angebot hätten gemacht werden müssen. Das Ausschlaggebende sei aber gewesen, datz im Gegensatz zu dem ersten Angebot beim zweiten Angebot der Rundfunkgesetl- schast die weitere mietfreie Benutzung der Räume des Bor- Hauses eingeräumt worden sei. Im Ergebnis lei atso der Ver kaufspreis beim zweiten Angebot ebcnsohoch gewesen wie beim ersten. Darum habe man auch eine neue Benachrichtigung des Verchaltungsrates nicht für nötig gehalten, weil der Verwal tungsrat > g ja mit dem ersten Angebot bereits einverstanden erkiärt habe. „Die Dämonen von Dostojewski" Auch eine Zeitsalire aus dem bolschewistischen Rußland. Der bekannte russische Staatsverlag Gos Isdat hat die bolschewistische Regierung, ohne es zu wollen, in eine außer ordentlich schwierige Situation gebracht. Unter den wenigen Autoren von dem vorrevolutionären Rußland hat »och am meisten der Verfasser der Gefängnisse, des Totenhauses und der armen Leute: Feodor Dostojewski, Gnade gesunden. Der Gos Isdat brachte nun dieser Tage eine neue Auflage der Werke Dostojewskis heraus, die aber in der bolschewisti schen Oefsentlichkeit großen Widerspruch erfahren haben. Die bolschewistische Kritik findet es unverzeihlich, daß dieser Gos Isdat, an dessen Spitze der bekannte Gottesleugner Iaro- siawski steht, cs über sich gebracht hat, ein Werk, wie die „Dä monen" Wort für Wort von dein Original abzudrucken, wo doch jedermann weiß, datz hier mit einem prophetischen Blicke, mit der Sicherheit eines religiösen Sehers der geniale Autor alle Irrtümer des bolschewistischen Regimes beschrieben und dessen unheilvolle Folgen den Lesern dargelegt hat. Ein bekannter kommunistischer Schriftsteller, Zaslamski, schreibt in der lite ¬ rarischen Zeitung einen Artikel, in dem er die Th le vertritt, daß die „Dämonen" des Dostojewsui eine böse Satire des Sowjet-Regimes darstellten, aus der die Kontrareoolutionnre alle Argumente gegen den Kommunismus schönsten. Eine ähnliche böse Verlegenheit hat ebenfalls dieser Ver lag dem Bolschewismus geschaffen, indem er jetzt zum 750. Jah restag des Todes des großen kaukasischen Dichters Schota Rustaveli, den man auch den Dante des Kaukasus nennt, dessen Heldengedicht herausbringt, das lautet: „Der Mensch mit dem Felle des Leoparden". Die russische Oefsentlichkeit, namentlich die lOOprozentigen Kommunisten, sind entsetzt, daß die Heldin dieses Stückes die Königin Tamara, die im Kaukasus als Heilige verehrt wird, ist, und so in Tamara wieder eine christ liche Königin, ein gekröntes Haupt vor die Augen des kau kasischen Volkes tritt. Die Regierung hat auf diesen Protest der Kommunisten hin eine Kommission von Schiedsrichtern gebildet, die sich mit diesem Skandale befassen sollten. Dieser Kommission ist es nun tatsächlich auch gelungen, den Protest niederzuschlagen, indem sie erklärte, daß diese Königin Ta mara im Heldengedichte Nustavelis nichts anderes zu bedeu ten habe und nichts anderes darunter zu verstehen sei als die Freiheit des Proletariats. Eröffnung der Olympia-Ausstellung durch den Aeichssportslchrer Berlin, 8. Febr. Das starke Interesse, das die vom Reichssportsiihrer und vom Prcpaganda-Ausschutz sur die Olympischen Spiele veran staltete Olympia-Ausslellu.ig findet, kam bereits bei der Er öffnung in Berlin am Freitagvormittag durch den Relchssport- süyrer zum Ausdruck. Der Relchssportführer konnte insbeson dere Reichsarbeitsminister Seldte, General von Reichenau als Vertreter Les Rcichswehrminislcrs, Oberbürgermeister Dr. Sahin und Gruppensuhrer Uhland als Vertreter der SA be grüben. Sie sterblichen Reste eines VizelönlgS von Peru Während seiner langjährigen Studien über die spa nische Kolonisation in Südamerika hatte den argentini schen Forscher Robert Levillier die Gestalt des Vizekönigs Don Francisco de Toledo viel beschäftigt. Francisco de Toledo war einer der bedeutendsten Gouverneure von Peru in den Zeiten, da Peru noch der Name für ganz Südamerika war. Zahlreiche Briefe an die „Katholische und Heilige Majestät von Spanien" sind aus seiner Ver waltungstätigkeit erhalten. 1578 befiel ihn auf einem Zuge gegen die Chiriguanaer eine tödliche Krankheit. Er verfaßte sein Testament. Zwar Überstand er fürs erste die Krankheit, aber wenige Jahre später verstarb er an ihren Folgen in Escalona am 21. April 1582, nachdem er inzwischen nach Spanien znrückgekehrt war. Sein erstes Testament war aus dem Meere verloren gegangen, er mußte es durch ein neues vom Jahre 1580 ersetzen. Dies Testament entdeckte der Forscher schon 1926 im Archiv von Oropesa, der Heimat des Vizekönigs. Es enthält genaue Angaben über die Stätte sowie üb^.r die schuldig erklärt und zu lebenslänglichem Zuchthaus als Gcsamt- ftrase verurteilt. Mädchenmord aus einem Vauernhof. Bremen, 8. Febr. Im Dorf Schwarme im Kreis Hoya wurde ein Mord verübt. Als der Bauer Glander mit seiner Frau nachts von einem Besuch heimkehrte, sanden sie ihre 16- jährige Tochter Anna im Bett liegend tot auf. Das Bett brnnule, doch konnte das Feuer bald gelöscht werden. Stach den bisherigen Ermittlungen liegt Mord vor. Die Angelegenheit wird nach geheimnisvoller durch einen Brand, der in der sünsien Morgenstunde die große Scheune eines anderen Bauern in Asche legte. Bei diesem Feuer, das auf Brandslistung schließen läßt, wurden Spuren gesunden, die vom Glanderschen Hof zu der Scheune führten. Spuren ans der Scheune heraus waren nicht sestzustellen. Hierzu wird kurz vor Nedaktionsschluß folgende Meldung verbreitet: Der Mord an der 16jährigen Anna Glander In Schwarme ist bereits aufgeklärt. In der benachbarten Scheune, dl« kurz nach d«r Aufdeckung der Mordtat in Flammen ausglng, wurde dl« Leiche des 18siihrigen Heinrich Blome gefunden. Blome, der zweifellos den Mord begangen hat, hat sich erhängt. Inzwischen haben dl« ärztlichen Untersuchungen ergeben, datz Anna Glander durch Erwürgen und durch Rauchvergiftung ge tötet worden ist. Schneestürme über Oberitalien. Mailand, 8. Februar. In Oberitalicn ist ernsut der Winter he re ingebrochen. Nachdem erst vor wenigen Worten eine Kältewelle ungewöhn lich tiefe Temperaturen gebracht halte, stieg das Thermometer in den letzten Tagen plötzlich so stark, datz man sich nm einige Monate in der Jahreszeit voraus fühlen konnte. Doch nicht lange dauerte diese fast sommerliche Herrlichkeit. Nachdem In Mailand gestern ein richtiger Friihjahrsregen niedcrgegangen war, tobte in den Nachtstunden ein gewaltiger Sturm. Heute früh ist alles in -tiefen Schnee gehüllt. Vor allem ln den Gar tenanlagen glaubt man sich in den hohen Norden versetzt. Die Zweige der Bäume und Strä'ucher neigen sich unter der Schnee last tief zu Boden. In den Bergen von Piemont wurden am Donnerstagabend schon 50 bis 70 Zentimeter Neuschnee gemes sen. Die Schnecmasfen, die zur Stunde noch in unverminderter Stärke niedergcl)en, rufen Verkehrsstörungen hervor. Di« Tu riner Zeitungen sind noch nicht «ingetro-sscn. Art und Weise, wie der Vizekönig beisiesetzt sein wollte. An Hand dieser Angaben forschte Levillier nun in Oro pesa nach den Resten des Vizekönigs. Tatsächlich gluckte cs ihm, in der Krypta der alten verfallenen Kirche in einem längst vergessenen, mit Spinnengeweben üverzogi- ti?n Grabe die Ueberreste zu smden. Sie wurden pietät voll in einem Holzschrein, der seiner Zeit Eigentum des Vizekönigs gewesen mar, beigesetzt. Kinder spielen mit altrömischen Goldmünzen In der Nähe der umbrischen Stadt Spoleto, des uralten Herzogssitzes der Langobarden, sah vor kurzem der Orlspfnrrer einige Kinder mit kleinen, runden Gegenständen spielen, die ihm wegen ihrer rcgelmätzigcn Form aufsielen. Er trat näher und bemerkte zu seinem Erstaunen, datz das Spielzeug der Kin der aus alten, mit Erde und Schmutz überkrusteten Münzen bestand; er reinigte eine dieser 'Münzen notdürftig und er kannte, daß er eine alte Goldmünze in der Hand halte. Die Kinder gaben auf sein Fragen an, wo sie ihr neues Spielzeug gesunden hatten, und der Pfarrer beeilte sich, die Gendarmerie zu verständigen, die sogleich an den Fundort einen Wachposten entsandte. Bei den im folgenden angcstelltcn Nachforschungen wurde eine grohe Anzahl kostbarer Goldmünzen aus vorlango- bardischer, spätrömischcr Zeit zutage gesördcrt, die grötzienteils aus der Zeit zwischen 306 und 466 n. Ehr. stammen dürften. Schweres Eisenbahnunglück in Kanada, London, 8. Februar. Wie Reuter aus Fort William mel det, ist der kanadische Expreß aus der Brücke über die K >ka- baka-Fälle mit einer Arbeiterlore zusainmcngcstoßen. Dabei wurden 9 Personen getötet und 12 verletzt. Spanischer Marxist zum Tode verurteilt. Madrid, 8. Febr. Vom Kreisgcricht in Oviedo wurde ein marxistischer Rädelsführer des Oktobcrausslandes in Asturien zum Tode und zu 50 'Millionen Peseten Geldstrafe verurteilt Es handelt sich um einen Universitäisdiener, der für die Zer störung der Universität, der Bank von Astnrien und zahlreicher anderer öffentlicher und privater Gebäude verantwortlich ist. d. Großenhain. Untreue. Betrug und Urkun-t densälschung. Tas Schässcngcricht verurteilte den vcrtiei- rateten 41 Jahre alten Erich Kurt Hertel in Naundors wegen gewinnsüchtiger Urkundenfälschung in Tateinlxeit mit Betrug in zwei Fällen und wegen Untreue in einem Falle zu einer Ge samtstrafe von einem Jahr sechs Atonalen Zuchthaus und 56 'Mark Geldstrafe, ferner zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte aus drei Jahre. Der schon achtmal, darunter mehr fach wegen gleicher Vergehen, vorbestraft« Hertel hatte verschie dentlich Geldbeträge unter salsä-en Angaben, Verwendung eines gefälschten Schreibens mit nachgemachter Unterschrift erschwin delt. Auch hatte er einen Dienststempel mißbräuchlich verwen det und cinkassiert« Zeitungsabonnementsgelder nicht restlos adgelicsert. Mteldeulsche dörfe vom 8. Februar (Eigene Drahlmeldung.) Freundlich. Bei kleinen Umsätzen war die Kursgestaltung an der Freitagsbörse nicht gleichmäßig. Am Aktienmarkt trat stärkere Nachfrage nach Banken und Textilwerten hervor. Geraer Stickgarn gewannen 2 Prozent, Brauereien und Ma- schinenwerte lagen uneinheitlich. Isenbeck-Brauerei plus 8 Prozent. Gehe u. Co. konnten gleichfalls 2 Prozent anziehen. Meißner Ofen plus 1,75 Prozent. Am Markte der festverzins lichen Werte waren Reichs- und Länderanleihen etwas schwä cher. Stadtanleihen büßten 0,25 bis sieben Achtel Prozent ein. Am Psandbriefmarkt war der Kursstand bet Materialknappheit behauptet. Industrie-Obligationen still. Leipziger Schlachtviebmarkt vom 7. Februar. Auftrieb: Ochse« 38. Bullen 34, Kühe 90, Fällen 14, Kälber 717, Schaf« 198. Schweine 1570, zusammen 2663 Tier«, außerdem dirrt« Rinder 3, Kälber 29, Schake 116, Schwein« 112. Preis«: Rinder und Schafe ohne Notiz; Kälber: Sonderklasse SO-7S: aader« Kälber: a 45-48, b 40-44, c 83-39, d 22-32: Schwein»« a2 48-51, b 47-49, c 46^48, d 43-46, « 46-42, gl « bis 47, a2 40-44. Geschäslsgang: Rinder schlecht, alles andere mittel, lleberstand: Ochsen 17, Bullen 6, Kühe 19, Färsen 4. Relchswetterdlenst, Ausgabeort Dresden: Fortdauer de» winterlichen Jrostivettero bei schwacher Lustdewcgung.