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Nr. 25. — 30. 1. 35. Sächsisch« Volkszeitung. Seit« H t.siprig ^us «ivr I-avsikr 100 Zahre Gaslicht in Leipzig Leipzig. Ain 29. Januar 1835 wurde in Leipzig ein Ver such unternommen, der in seinen Folgewirkung:» außerordent- lich bedeutsam siir die weitere Entwicklung der Stadt war. An diesem Tage wurden um 6 Uhr abends zum ersten Male Kandelaber mit Gaslaternen vor der stillgelegten Glockengie- herei in der damaligen Holzgasse (jetzt Slernwartenstraße) in Betrieb gesetzt. Mit Genehmigung des Rates wurde von den Herren Jakobi aus Leipzig und Seeburg aus Homburg dieser Versuch durchgesiihrt. und zwar unter Verwendung von sog. Kuochengas, das in besonderer Apparatur aus Knochenabsäilen erzeugt worden war Tie Gasbeleuchtung hatte zu der Zeit schon viel von sich reden gemacht. Im Jahre 1811 ivar in London die erste ös- fentiich: Straßenbeleuchtung mit Steinkohlcnzas eingerichtet worden. Die Vorteile dieser Art der Straßenbeleuchtung wa ren so augenfällig, daß die Gasbeleuchtung sich nicht nur in England, sondern auch aus dem Fesllandc sehr schnell aus breitete. Englische Gesellschasten gründeten n Deutschland, z. B. in Hannover, Berlin, Aachen. Köln u. a. Gaswerke mit englischem Kapital. Auch in Leipzig und Dresden wurde schon 1824 von englischer Seite versucht. Gaswerke zu gründen, doch wurden solche Projekte wegen Schwierigkeiten wegen der si- nanzicllen Sicherstellung abgclehnt. Inzwischen waren durch deutsche Ingenieure die Versuche über die Herstellung von Gas aus Steinkohle und dergleichen soweit fortgeschritten daß man mit deutschen Krästen und deutschem Gelde an die Errichtung von Gaswerken Herangehen konnte. Hier ist vor allen Dingen der Name des Dresdner Ingenieurs Blochmnnn zu nennen, dessen Gutachten nach dem ersten Versuch von Jakobi und See burg zur Errichtung eines städtischen Gaswerkes in Leipzig führte. > Propsteigemeinde Leipzig. Mittwoch, den 6 Febructr, 20 Uhr, im großen Saale des Centrallheaters, Gotlichedstraße, Vorführung des Kulturfilms des bekannten Fliegerpaters Schulte „Tas Vermächtnis eines Missionars". Am Nachmittag findet eine Kindervorführung statt. ) Wegen Unterschlagung und Untreue wurde Alwin Stoll- Hof aus Leipzig von der Großen Strafkammer des Landgerichts in Leipzig zu einem Jahr drei Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrenrechtsvcrlust verurtcilt. Stollhof hatte in Leip zig als Blockwart Winterhilfsabzeichen verkauft und das Geld für sich verbraucht, auch hatte er Parteineider einkassiert und nicht abgeliefert. Der Angeklagte, der sich in keiner wirtschaft lichen Notlage befand, hat insgesamt 700 RM. in kurzer Zeit veruntreut. Leipzig. Aus der Anwaltschaft ausge schlossen. Das Ehrengericht der Sächsischen Anwalts kammer hat den hier wohnenden jüdischen Rechtsanwalt Iustizrat Dr. Marlin Drucker wegen einer den Staatsinter essen zuwiderlausenden Handlungsweise für Lebenszeit aus der Deutschen Anwaltschaft ausgeschlossen. Dr. Drucker, der früher Präsident des Deutschen Anwaltsvereins war, hat gegen diesen Beschluß Berufung eingelegt. Konsole im Aaumburaer Dom beschädigt Naumburg. Vor einiger Zeit wurde 'm Naumburger Dom eine der wundervollen Konsolen am Lettner neben der Maria zerstört. Ein großes Stück des seinen Blattwerkes ist herausgebrochen. Da keine Bruchstücke gesunden wurden, wird angenommen, daß die Zerstörung bewußt erfolgt ist und daß die Teile vielleicht als Briefbeschwerer auf einem Schreibtisch oder als sonstiges Andenken ausbewahrt werden. -f Greiz. Greizer Defraudant in Wien ver haftet. Der nach Unterschlagungen bei der K.eisbauernschaft Greiz und einer dortigen Pserdeversichcrung flüchtig gewordene ehemalige Amtsgehilfe Ernst Emde konnte jetzt, wie aus Wien gemeldet wird, dort verhaftet werden. Das Auslieferungsver fahren wurde cingeleitct. k Grethen bei Grimma. Jugendlicher Lebens retter. Ein zwölfjähriges Schulmädchen brach au? dem Eise des Großen Kirckteiches plötzlich ein und ging unter. Der gleichaltrige Volksschiiler Ernst Heinze, der den Einbruch des Mädchens beobachtet hatte, eilte herzu und es gelang ihm, un ter eigener Geiahr das Mädchen vor dem Tode des Ertrinkens zu retten. Opfert für das Winierhllfswerk! Drelköniaswethe der Kath. Oberschule l. Bautzen. Nach Schluß des Nachmlttagunterrichtcck ver sammelte sich am Montag die Schulfamilie, Eltern, Lehrer und Schüler, um den Altar des Schulsaales, um In feierlichster Form das Schulhaus zu weihen, ein Brauch, der den Heim schülern eine jahrzehntealte, liebe Gewohnheit ist und an dem Heuer alle Glieder der Schule Anteil haben sollten. Die An dacht war umrahmt von ausgeivählten Gesängen aus einer Wiener Singmcsse von Joseph Lechthaler, op. 33, Text von R. Henz, die von den Schülern der Oberschule, die im Bischöfl. Konvikt wohnen, unter Studienrat Dr. Joseph Neubners Leitung vorgetragen wurden. Studienrat Dr. Walther Iehne legte in seiner Ansprache den hohen Wert der Dreikönigsweihe dar. die iiber die Mauern unserer herrlichen Schule hinaus reichen möge auf all die Häuser und Wohnungen, die unseren Schülern als elterliches Heim lieb und teuer sind Während die Schüler die Antiphon und das Magnificat sangen, nahm Oberstudiendirektor Paul Löbmann unter Assistenz von Oberstudienrat Prof. Isidor Klaus und Studienrat Dr. W. Iehne die feierliche Weihe des Hauses vor, die während eines Hausumganges vollzogen ward. Vor dem Allerheiligsten wurde die Namen-Iesu-Litanet gebetet, und nach dem gemein samen Gesang des Tantum ergo von Camerländer (Schirgis- wälder Weise) erhebt sich der Gute Hirt in der Monstranz zum Segen Uber alle Familienglieder der Schule hier und im wei ten Sachsenland. Und jubelnd klingt die Weiheandacht aus mit dem Schlußlied: „Singt, Engel, dem Herrn!" Iotwe. l. Panschwih. Am Sonntag feierte die Freiwillige Feuerwehr St. Marie nstern im Ortsgasthos ihr 66. Stiftungsfest, das traditionell alljährlich am vierten Sonntag des Januar begangen wird. Ter gegenwärtige Hauptmann der Wehr, Schmiedemeister Paul H a u s ch-Panschwitz, begrüßte die sehr zahlreichen Gäste. Alsdann ging der Schwank „Bör- scnfieber" oder „Er träumt von Ilse" von Max Reimann und Otto Schwartz in Szene, ein Stück voll köstlichen Humors und tollster Einfälle. l. Piskowitz. Einen seltenen Besuch erhielt dieser Tage der Wirtschaftsbesitzer Schwede. Eine Bisamratte hatte sich in der Küche eingefunden, in die sie durch eine Schleuse gekommen war und sich an gekochten Kartoffeln gütlich tat. Beim Nahen der Hausbewohner flüchtete sie, wurde aber bei einem zweiten Besuch in einer Falle gefangen. Es handelte sich um ein starkes, ausgewachsenes männliches Exemptar. l. Großpostwitz. Der 4. Ge me t ndeabend der kath. Psarrgemeinde unter Leitung des Herrn Pfarrer I. Ziesch vereinigte 600 Gäste, die der Saal des Forsthauses kaum zu fassen vermochte. Im Mittelpunkte des Abends stand ein Vortrag von Lehrer K. Wenzel-Bautzen über das Thema „Wir Eltern und unsere Kinder". Den unterhaltenden Teil des Abends hatten die ehrw. Schwestern vom hl. Karl Borromäus mit ihrer Kinderschar (kath. Kinderheim) übernommen Wort, Ton und Bild vereinigten sich zu kleinen Kunstwerken, die Zuhörern und Zuschauern tiefe Eindrücke vermittelten Ende Februar wird der 5. Abend in Form eine« „Lustigen Faschings abends" mit mancherlei Ueberraschungen aus Prinz Karnevals Narrenreich steigen. — Der Chorgesangverein Cä- cilia hielt am Mittwoch seine Jahreshauptversammlung ab. Der Jahresbericht konnte ein sehr erfreuliches Bild reger Tä tigkeit im verflossenen Jahre nuszeigen, dessen Höhepunkte zwei kirchenmusikalische Aufführungen bildeten (Besuch der Uebungsstunden durchschnittlich 70 Prozent). Chorführer O. Seifert sowie Herr Pfarrer Ziesch dankten allen Mitgliedern für die geleistete treue Arbeit. Die bisherigen Vereinsvor standsmitglieder (2. Vors. V. Glatzel, Kassierer P. Rudolf und Schriftführer R. Prokesch) wurden vom Chorleiter wieder in ihre Aemter eingesetzt. Der Arbeitsplan 1935 machte die Sän ger mit einer Reihe neu einzniibenber Werke und kommender Veranstaltungen bekannt. I. Bernstadt. Wegen Grippeerkrctnkung mußt« der Un terricht in der hiesigen Volksschule bis aus weiteres eingestellt werden. — Die älteste lslerson Bernstadts. P. Schimpke, ist im gottbegnadeten Alter von 92 Jahren gestorben. l. Kunnersdors. Kommenden Donnerstag kath. Ge meindeabend im Klostcrstübel. Wichtig. Wenn jemand von den Lesern der Sonntagsnummer der SV. Vollabonnent werden will, der meld« es tunlichst rechtzeitig dem Küster der Gemeinde. l. Wittichenau. Ein Bau.nveteran vom Sturm vernichtet. Bei einem Sturm, der an Häusern, Leitung.'«, Bäumen usw. bedeutenden Schäden anrichtete und an einem hiesigen Wohnhaus sowie an e.ner Scheune in Sollschwitz dis Zwei Komödien des Alltags Erfolgreich« Erstausführungen aus Leipzigs Schauspi«lbühn«n Mit scharfsichtig treffender Lebenstreue und liebevoll kari kierender, drolliger Drastik stellt uns in «rsahrener bühiren- bcwanderter Wirksamkeit Maximilian Böttchers „Krach im'Hinterhaus" das buitte und munter« Milieu der Berliner Miets kaserne, insbesondere ihres unsriedlichen Hinterhauses dar. Um einen aus Klatsch und Tratsch entstehenden seindnachbar- lichen Vergeltungsakt und seinen sonnig versöhnlicken Ausgang gruppiert und bewegt sich «ine bunte Reil)« köstlich und lebenswahr gezeichneter, erheiternder Typen Berliner Klei ner Leute, die mit schlagfertigem Mutterwitz und gesunder sachlicher Lebensbesorgnis ihre Aicgelegenheiten untereinander austragcn. — Ein gefälliges, lachlustig unterhaltendes Volks stück, ein dichterischer Einblick in» alltäglicl)« Menschenleben, das «ine reiche Reihe dankbarer Ausgaben gibt, die vom Leip ziger Schauspielhaus in seiner temperamentvollen und milieuechten Erstausführung in Inszenierring sowohl als Darstellung glänzend gelöst wurden. Unter Otto Werl Hers seinspiirend Sie Sphäre aussüllcnder Spielleitung ragten noch besonders heraus, bei durchweg volltrefsender Rollengestaltung: die mütterlich fürsorgliche, lebenstüchtig resolute Biigelsrau der Annemarie de Bruyn, die erstaunlich weiter wächst bei uns in ihren Leistungen: die frühreif vorlaute Berliner Göhre von Zillescher Prägung, die in Hilli Wildenhains Verlebendigung eine Sehenswrüdigkeit ist; Hilde Sessaks hübsch und srisch ge spielte höher hinaus kommende Tochter der Büglerin; Zim mermanns unverbesserlich stehlender und klatschender Hausver walter; Balques Postschaffner mit „höherer Beamtenchre" und Schaffganz' treuherziger frauenfreundlicher Bäckergeselle und -meister. — Sie alle erspielten dem glücklicl-en anwesenden Autor den Sieg seines Stückes im anhaltend sichelnden Beifall des vollbesetzten Hauses. Auf verwandten Wegen bewegt sich el'enso lebenswahr humorvoll, nur den Blick zuweilen etwas tiefer nach dem In nern der Menschen gewandt, die im Alten Theater am Sonntag crstausgeführle Komödie des Alltags von Jochen Huth: „Ultimo". Mit feinem Sinn siir das äußerlich und innerlich Erregend« und Beivegende gestaltet der Autor hierin bühnenwirksam das Alltagsleben im zusammenwohncnden Daheimsein berusslätiger Menschen in einer menschlich bunt zusammengesetzten Pen sion. Außenwelt steht in diesem Heimleben gegen In nenwelt und dies gelangt zum teils herben, ost heileren seelisci)«» Austrag. — Wie dies aber geschieht, mit welcher verhaltenen Herzenswärme, mit welci-er poetischen Realistik und realistischen Poesie, mit wie gut und klug gewürztem Dialog — das macht eigentlich alles aus, vor allem den sonst unerklärlici-en Glanz erfolg, der insonderheit sodann frei lich einer an launisci)em Stimmungswert nahezu unübertreff lichen Inszenierung und Darstellung unter Spiel leitung Peter Stauch inas zu danken ist. Die realistisch« und poetische Lebenslust dieses Bereiches war bezwingend ein gefangen und ausgedrückt. Di« überragende schauspiclerisä-s Leistung des Abends schuf in karikaturistisck)«r und humor voller Komik der Gestalt Alfred Schlaget« r. — Der Autor erlebte einen beglückenden Erfolg von ungewöhnlici-em Aus maß. Der jubelnd« Dankeserweis nahm kein Ende. — Di« schlichte Poesie des alltäglichen Lebens leuchtet« und be zwang. Dr. Adolf Karl Sauer. Kammermusik-Abend. Für den vom Rat der Stadt Leipzig veranstalteten vierten Kainmermu'ik-Abend hatte man das Genzcl-Ouartett gewonnen. Anläßlich W. A. Mozarts Geburtstag (27. Ian. 1756) wählte die Vereinigung dessen D-moll-Streichquartett (K. V. 421) in Abänderung des Programms zur Eröffnung des Konzerts. Hugo Wolfs (18M-1903) Italienische Serenade in G dur gaben die Künstler mit allem sprechenden musikalischen Leben und gcistvosier, fast humoriger Art wieder. Das Streichquartett E nioll (Äus meinem Leben) von Friedrich Smetana (1824—1884) ließ die ganze Tragik des von der fürchterlichen Taubheit befallenen Musikers erstehen. Die Wiedergabe dieses Werkes erschütterte geradezu und erfüllte die Hörer mit einer Spannung und künst lerischem Erleben wie sie nur große, reise Künstler vermitteln können. Zweifellos besitzt Leipzig In dieser Quartettvereini- gung, den Herren Franz Genzel, Georg Hanstedt, Arnold Matz und Fritz Wanorowsky, eine Gemeinschaft, die durchpulst ist von glühendem, musikalischem Leben, die ersiillt ist von ihrer hohen künstlerischen Mission, die man mit Recht wohl zur künstlerisch und technisch hochwertigsten dieser Art zählen muß. Erfreulich, daß das „Genzel-Quartett" sich eine so große Ge meinde bereits geschaffen hat, die denn auch mit ihrer Begei sterung und dankbaren Anerkrnung nicht kargte. Georg Trexler. Ehrenpreis de» Führers für den „Preis d«r Nationen". Der Führer und Reichskmrzler hat al« Ehrenpreis für d« „Preis der Nationen" des Berliner Reit- und Springturniech eine bronzen« Reit«rstattce gestiftet, die von dem Berlins Bildhauer Hermann Fuchs — einem früheren Mitarbeiter de» verstorbenen Professors Tuaillon — geschaffen wurde. Giebel abriß, wurde auch ein im Garten des Flcischermeisters Ialnckitz stehender Mispelbaum umgebrocl-en. Der Baum Katt« ein Alter von 200 Jahren, Schirgiswalde im Zahre 1934 In der ersten diesjährigen Stadtverordnetensitzung am vergangenen Freitag bot Bürgermeister Vogt, wie bereits kurz berichtet, einen ausführlichen Ueberblick iiber die von der Stadt im verflossenen Jahre geleistete Arbeit. Im Vordergründe aller Maßnahmen staird di« Arbeitsbeschassung. So wurden an öffentlichen Arbeiten folgende ausgesührt: Steinschlagen als Winterarbeitsbeschaffungsmaßnahme (-WO Tagewerke), Erneue rung einer Straßenstrecke zwischen Neuschirgiswalde und itbeisa (1600 Tagewerke), Bau des Sportplatzes (2700 Tagewerke), Anschluß des Stadtteils Petersbach ans Wasserleitung-Metz iM Tagewerke), Straßenschiittung aus Bauern- und Oberstraß« (300 Tageiverke) und Neubau einer Teilstraßenstrecke aus dem Bahnhofsgclände (300 Tagewerke). Dies« Arbeiten verursach ten einen Kostenaufwand von N 189,— RM. Weiterhin wurden für Instandsetzungs- und Umbauarbeiten an össentlichen <tze- bäuden weitere 12 700 RM. ausgcgeben. Außerdem wurden die letzten 8 Kleinfiedlcrstellcn sertiggestellt, sowie 4 Notwohnungen geschaffen. Ein iveiterer wesentlicher Faktor zur Verminderung der Arbeitslosigkeit mar die am 19. 3. 19.34 erfolgt« Wie der - in betrieb nähme der hiesigen Fabrik durch die neue Firma Renlsch. Fast 200 Arbeiter kamen dadurch iviedcr in Lohn und Brot. Anfang dieses Jahres hatte Schirgis walde 82 Alu.-, 79 Kru.- und 76 Wohlu.-Empfänger, das be deutet «inen Rückgang um 58 Prozent. Die Opfer- und Ge be s re u d ig k e i t, die unsere Bevölkerung bei alle« Saminlungen für ihre unlerstiitzungsbediirstigen Volksgenosse« zeigte, erhielt ein besonderes Lab. Im verflossenen Iah« konnte endlich auch der Arbeitsdienstabteilunq 3 der Gruppe 152 eiiw wohl einfache, aber angenehme Unterkunft gefäraffs» werden, hierbei erwuchs der Stadt ein finanzielles Opfer von reichlich 6000 RM. Aus dein Gebiete des Wohnungsbaues wurden 21 neue Wohnungen errichtet. Dank der auch hier spürbaren Wirtschastsbelebung ist in der finanziellen Lage der Stadt eine leichte Besserung «ingelreten. Die hiesige Sparkasse diente nicht nur der städtischen Bevölkerrn^, sondern sie hat bereits seit 1871 den Spargedanken im ganze« Amtsgerichtsbezirk Schirgiswalde geweckt und gefördert. Ihr Umsatz betrug im Vorjahre bei 10 400 Konten 1 627 000 RM Der Umsatz der angegliederten Girokass« betrug 11928 000 RM. bei fast 77 000 Konten. Der städtischen Feuerwehr könnt« eine neu« Motorspritze, kombiniert mit dem neuen Lustschaum- verfahren, zur Verfügung gestellt werden. An der katholischen Volksschule wurden 836 Kinder von 12 Lehrkräften und an der evangelischen Volksschule 85 Kinder von 2 Lehrkräften unterrichtet. Bei de« Berufsschule bringt das nahende Ostern euren großen Zusammenschluß dreier bisher bestehender Verbände. Die neu« Verbandsberussschule zeigt ab Ostern solgenoes Bild: 19 Klassen für Knaben (1 Bäckerfachklasse, 1 Fleischer-, 2 Landwirt-, 8 Handelsgeiverbe-, 3 Mctallgeiverbe-, 1 Üiauhandwerker- und Maier-, 1 Steinmetzen-, 2 Holzgewerbc-, 1 Bekleidunq»czen>erbe«, 3 Textilarbeiter- und 1 Hilfsklasse). Für di« Mädchen sind vor gesehen 12 hauswirtschastliche Pslichtklassen und 2 oder 3 Volt klassen. Es sei noch ermähnt, daß die Beschlüsse über di« Zen tralisierung des Berufsschusivesens in Schirgiswalde in allen Orten einstimmig gesaßt wurden. 5üclv/sst-5ocksen h. Chemnitz. S ä n g e r I a g u n g. Der Kreis Chemnitz des Deutschen Sängerbundes hielt hier eine gut besuchte Ar beitstagung der Vereinssiihrcr und Chormeister unter Leitung des Sängerkreissührers Raschke ab. Der Kreis umfaßt nach der Neucinteilung des Gaues jetzt noch 224 Verein« mit über 7000 Sängern. tz. Zwickau. Brandstifter fe st g e n o m m c n. Am Sonntagabend war, wie gemeldet, in Voigisgrün die Feldscheune des Gutspüchters Schubert in Brand geraten. Wie das Krimi- nalamt Zwickau mitteilt, wurde jetzt der 33 Jahre alte Otto Härtel aus Planitz, der schon längere Zeit ohne Wohnung ist, fcstgcnommen. Nach längerem Leugnen gab er die Brandstif tung zu. tz. Plauen. Nicht von der Straßenbahn sprin gen! Ein hiesiger Einwohner sprang von einer In voller Fahrt befindlichen Straßenbahn, um seinen ihm vom Winde entsührten Hut zu retten. Der Man» kam zum Sturz und zog sich eine schwere Kopfwunde zu. Er mußte in besinnungslosem Zustand dem Krankenhaus zugesührt werden. Die Verletzun gen sind nicht ungefährlich. Chemnitz. 525 Jahre Bäckerinnnng Die hie sige Viickerinmma feierte ihr 525jährige» Pxjtehen mit Kiner schlichten Gedenkfeier Im Jnnungshau».