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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 06.07.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19150706023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1915070602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1915070602
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-07
- Tag 1915-07-06
-
Monat
1915-07
-
Jahr
1915
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Seite 4. Nr. 33S. Svenü-Llussadr. Leipziger Tageblatt. VIcnsts,, ö. luU ISIS. ä« Qiprig unü Umgebung Leiste. 8. Juli. Zamilieauachrichte» verletzt r yrl. «dkl« Schreck« mit txrr» PvstsrkvetLr tzermann HLIelbarth t» L«tp»tä. Art. Srteda voaki mit v«rr» «Gels Jahn l« L.-<dohli«. —> yrt -richa Enrlh «Ül Herrn yri» Hein,« t, L^Utteritz. vetzerrn: Herrn «rthnr veyer mch Fran ,«tz. Mich« in Leiv»«, ein 1k« lx. Gestortze«: Herr Lisenbahn-ObersetretLr Gatlhold Herv- mann in L.-Äohli», 49 ^ahre. Beerdigen, DonnerStaz 4 Uhr Äohtiser Friedhof. — Herr Gustav Grumdach in Leutzschs Lindenaurr Strome 4, 67 ^Zahrr. Beerdigung Donnerstag 4 Uhr Lirdenaner Friedhof. —< ^rau Helene Kun»« geb. THaßler in Leipzig, Thoma sktrchhof 16. Beerdigung Donnerstag '/.IO Uhr Johannislrievhvs. — Herr tkrnsl Robert Etzold in Leipzig Molktestrabe 14, 49 Jahre. Beerdigung Mittivoch 11 Uhr Süd« sriedhof. vrrwertung -er Korbweide Immer wieder wird der Versuch gemacht, unsere Eewebeindustrte für eine Reihe von Gewebesorten vollständig unabhängig vom Ausland zu machen. Das hervorragendste Rohmaterial zur Herstellung der in Landwirtschaft und Industrie gebrauchten Säcke, die Jute, wurde in der Hauptsache aus Ostindien ein geführt und besteht aus den Bastfasern gewisser Holzgewächse, sogenannten Corchorosarten, die sich bei uns nicht anbauen.lassen, da es mehrjährige Gewächse sind, die unseren Winter nicht aushalten. Wohl liefert die bei uns gedeihende Hanspflanze einen der Jute mindesrens gleichwertigen Rohstoff. Bedenken aber geyen den Anbau der Hanfpflanze äußert Paul Kaiser in den „Mitteilungen der Deutschen Land» wirtschaftsgesellschast". Ihre großen Ansprüche in bezug auf den Boden (sie verlange besten, tief- gepflügten Kulturboden in warmer launiger Lage), ihre Empfindlichkeit gegen Maschinenhallen, ihre starke Abhänaigkeit vom Wetter und die Arbeit, die mit dem Rösten und Brechen der Hansstengel verbunden ist, dies alles spreche gegen die Züchtung der Hanfpflanze. Nun haben wir aber in Deutschland eine Gehölzart, die ebenfalls eine sehr haltbare Ba st faser ent hält: die Korbweide und ihr« verschiedensten Abarten. Natürlich werden die Rinden der ein zelnen Weidensorten recht verschieden sein inbezua auf ihre Brauchbarleit zur Gewinnung von Rohstoff für die Eewebeindustrie, und darauf müssen die Kornweidenrutenzüchter Rücksicht nehmen. Da die Weiden sich ungeschlechtlich durch Steckholz ver mehren lassen, so können auch besondere Eigen schaften der Rinde fixiert werden. Dazu kommt, daß die Benutzung der Weidenrtnde von erheb licher Bedeutung auch für die Lederfabrikation ist. Und da die Einfuhr von ausländischen Gerbstoffen heute fehlt, so ist die Benutzung von Weidenrinden zu Gerbereizwecken sehr willkommen. Außerdem wird durch Korbweidenkultur geringwertiger roher Boden mit Nährstoffen bereichert, und durch alljährlich starken Blätterabsall werden bet Verwesung dieser Blätter Humusschichten gebildet, die für die späteren Kulturen von hohem Wert sind. Als Erstlingsfrucht bei der jetzt in Angriff genommenen Urbarmachung von Hoch- und Niederungsmooren wird und muß die Korbweide eine hervorragende Rolle spielen, denn sie wächst gut in frischem, der Kultur erst erschlossenem Boden, und gleich im ersten Jahre bringt sie eine Ernte. Ein weiterer Vorzug der Korbweide ist, daß sie auch dort gedeiht, wo der Anbau anderer wichtiger Kulturpflanzen nicht mehr lohnt: in rohem Moor- boden, dürftigen Viehweiden, frischem Sandboden, an Ufern von Gräben und Teichen, entwässerten Brüchen, auf schwer zu bearbeitenden Abhängen, sauren Wiesen, endlich auch in Flußniederungen, die Ueberschwemmungen ausgesetzt find. * Stadtrat Baurat Max Pommer s. Zum Tode des Baurats Bommer wird uns noch von amtlicher Stelle geschrieben: Am Montag vormittag verstarb im 69. Lebensjah»e Hierselbst der Architekt, Kgl. Sächsischer Baurat und Stadtrat Mar Emil Pom mer. Der Verblichene war am 4. Avril 1847 in Themnitz aeboren. Er besuchte dort auch die Bürger- und Realschule und erhielt seine Ausbildung als Baugewerke durch Erlernung des Zimmerhandwerkes und den Besuch der Bangewerkenschule. Danach ar beitete er in verschiedenen Meisterateliers Deutsch lands, um sodann an der Polytechnischen Hochschule zu Hannover zu studieren. Seiner Militärpflicht ge nügte er als Einjährig-Freiwilliger bei der 3. Bat terie de» 12. Feldartillerie-Regiments in Dresden. Am Kriege 1870/71 nahm er bei der 6. Batterie des 10. Feldartillerie-Regiments teil und erwarb sich am 16. August 1870 das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Nach Beendigung des Feldzuges war er zunächst als Archi tekt in Leipzig tätig; er übernahm dann die Bau führung am städtischen Kunstinstltute zu Frankfurt a. M. und kehrte dann nach Leipzig zurück. Hier ist er seit 1880 als Architekt selbständig gewesen. Sein Eilenbetonbaugcschäft unter der Firma Max Pommer zählt zu den bedeutendsten seiner Art. Am 1. Januar 1884 trat er in das Stadtverordnetenkollegium und am 14. Februar 1903 in das Ratskollcgium ein. Aus diesem ist er am 1. Oktober 1914 ausgeschiedcn, wobei ihm in Anerkennung seiner der Stadtgemeinde Leipzig gewidmeten gemeinnützigen Tätigkeit mit Ge nehmigung des Königs der Titel Siadtrat verliehen wurde. Im Natskollegium wirkte Stadtrat Pommer u. a. in den Deputationen für Bcbauungs- und Auf- tcilungspläne, Elektrizitätswerke, Hochbauwesen, Ortsbauordnung. Im besonderen hat er sich neben dem verstorbenen Stadtrat Ehmig als Sonderdepu tierter für den Neubau des Neuen Rathauses, des Stadthauses und des Handelshofes verdient gemacht. Bekannt ist auch seine vicljährige verdienstvolle Tätigkeit im Vorstande der Stiftung für Erbauung billiger Wohnungen in Leipzig. Seine Verdienste um das Gemeinwohl wurden durch Verleihung des Titels Königlicher Baurat und des Ritterkreuzes 1. Klasse des Albrechtsordens anerkannt. * Einen erfreulichen Erfolg hatte das am ver gangenen Donnerstag im Palmengarten unter Leitung des Kantors P. Prehl und des Lehrers C, Helfer veranstaltete Kinderkonzert. Als Reinertrag dieser so freudig aufgenommenen Veranstaltung konnte der Kriegsnotspenoe der Bei trag von 452,11 überreicht werden. * Kursus über Kriegsernährung und Gemüse- und Obstverwertung. Um geeignete Kräfte auch in den kleinsten Orten des Bezirkes der Amtshauptmann- schgft Leipzig zu gewinnen, die beratend tätig sein können, wendet sich der Verband von Garten- und Schrebervereinen, e. V., Sitz Leip zig, an die gebildeten Stände zur Teilnahme an diesem Kursus. Dieser wird in der Zeit vom 14. bis 15. Juli unter Leitung bewährter Kräfte in der städtischen Carolaschule zu Leipzig stattfinden, und es ist die Beteiligung für jedermann kosten frei. Auf die ländlichen Verhältnisse soll Lei der Kriegskost besonders Rücksicht genommen werden. Der Verwertungskursus wird auch die alten be- währten Methoden behandeln und der Gewinnung von Brotaufstrich besondere Aufmerksamkeit zu wenden. Anmeldungen werden an die Geschäftsstelle des Verbandes von Garten- und Schreberveretnen, « V.» Leipzig, Davidstraße 2, II., erbeten. * Eellertfeier in Leipzig. Der Verein Gel- lert-Tisch, Hainichener Landsmannschaft zu iiailäkkrsiwilg Ml! MMlMiMe kMäzclM üöi'Leilvei'IlkIu' Io der heutigen berliner vörsenversammlung schien man vergessen zu haben, dal) vir iw Welt kriege leben. I9ie Lpekulation stürzto sich, wie uns unsere Lcrliner Randelsrodaktion «trabtet, ckurck <lvn nunmckr käst einjährigen Lürsenschluü etwas stark gowinnsllckti-- geworden, auk die Xktlsn cler Werks, die an Kriegslist« rungvv jetzt verdienen. Wohl noch nie lmt der Roisemonat duli derartige Kurssprüngv ru verzeichnen ge habt, wiv in diesem dakr. Von Kriegsmaterialwerten favorisiert» man Rkviometall, Köln-Rottweiler Pulver, Deutsch« Walken, Ovbrüder Lvkler, Kirsch Kupfer und R. Krister. Daimler und Löwe waren dagegen nach den lotzttägigon starken Lteigerungen zunücbst etwas niedriger, besserten »ich aber später hin wieder auk. Linen sensationellen Kurssprung hatten heute die Aktien der Ledorkabrlk ^dler « Oppovkeimsr zu verzeichnen. prozvntweiso hoher waren auch Hansa, Lromer Vulkan, Stettiner Vulkan, Kackener Tuch, Lckwartzkopkk, Okemnitzor Ximmerwann, DuLslakl Döhlen, Lacksvn- werk, Telephon berliner, 6. Lorenz, dis Tvxttl- und Ickliklenwerte. Rrdölaktiev schwankten stark, waren aber schließlich niedriger. Von heimischen Lankwerten lagen besonders Deutsche bank und Disoooto-Oesellscdakt dvksr. In ausländischen Lankwerten kam es zu keinen Dm- sätzen. blltiinomontanpapiere lagen vernachlässigt; Phönix und Deutsch-Luxemburg zogen leickt au. Lckikkadrlswerte lagen ohne Oesckäkt. Llektrizitätspapiere besserten sied unter plldruug der K. p. O.-Kktlo auk. Lnter den Kobenwsrten zeichnete man Dvnamit-Trust durch veacktung aus. Heimische -Xnlugeekfekten konnten sich gut behaup ten- von fremden schwächten sied Russen ab. Der Devisenmarkt tendierte schwach; Rubel noten besonder», auch Wechsel auf nordische Plätze gaben stärker nach; Österreichische Valuta konnte sich dagegen aukbessern. Km Leldmarkt waren keine Veränderungen zu verzeichnen. * Lei durchaus fester Oruodtondcnz beweis »ich das Oesckäkt im krvivo Lürssuverkvkr am Leipziger Platze in ungefähr dem gleichen Rahmen wie gestern. Kucd heute dielt am Llarkts der Industriewert« da» later- esse kllr W u r z v n er K u n » t m 1t k I vn an, die um eine Kleinigkeit Köber als gestern bezahlt wurden. Kerner zeigte sied «edr guter Kaukdegedr ktlr Hugo Schneider, deren Kura sied um ungefähr 1 Pro zent hob und die weiter schart gesucht blieben. Kuch in Kanskeldvr Kuxen wurden Kleiners Le- träge umgesetzt, allerdings odoo proisdessorung. Kuüerdem sind als gebandelt Sondermann L Stier auzukükren, die sich gegen den letzten Kur» vor Kriegsausbruch nicht unwesentlich niedriger stellten. LcklieLIich ist zu bemerken, daü Kltvv- burger Rier auk alter Rasi» umgingen. In Xack- krage »tanden kacksenwerk, Onvedtel und llallvsek» Lucker, sämtlich okoe Rrelsänderung. Von ln- du-trieodUgatiooen kamen 4proz. Kaniketder in Lv, tracht. Unter den Lankaktlea bevorzugte man Kll- gsmvinv Deutsche Oredit und Sächsische Lank. Der Kniagemarkt tendierte fest. Kriegs anleiben veränderten sieb uicbt, 3K>proz. Reicks- anleiken ebensowenig. 1914er preulZiscko Lekatz- anweisungen gaben eine Kleinigkeit nach. Von pkanddrieken wurden die 3^ und 4proz. prbILn - der sowie 4proz. Landwirte nack wie vor ge- sucbt. Later den Ltadtanleikeu zeichneten sich 4-, 3Ar- und 3proz. Leipziger durch Umsätze aus. ÜU8 äkm * Weitere bedeutende Lpritpreiserköhuag. Dio Lpirituszontrale teilt uns mit, sie dabo den Preis kür Primasprit frei Leipzig zur promp ten Liokeruag auk 101 kestgesetzt. Die Lntwickluug dos Lpiitusproises in den letzten dabron, wie er »iou am Litz dorLentraleinkolge der verschiedenen Koaderungen stellte, illustriert nachstehende Tabelle: -4t 18. Ickärz 1910 . > 46,00 1. Kpril 1910 . . 46,90 29. Kprll 1910 . . 47,20 27. Llai 1910 . . 47,60 24. duni 1910 . . 48,00 29. duli 1910 . . 48,40 14. Oktober 1910 , 48,80 18. Kovomb. 1910. 49,30 2. Dozmnb. 1910 . 49.70 6. davuar 1911 , 50,10 27. daauar 1911 . 50,50 24. Lobruar 1911 . 50,90 31. Llärz 1911 . , 51,30 26. Kai 1911 . . 52,10 30. dum 1911 . . 52,50 28. duli 1911 . . 52,90 15. Kugust 1911 . 58,50 18. danuar 1912 , 61,50 29. Llärz 1912 . . 69,50 20. Kpril 1912 . . 75,50 25. Okwb. 1912 . 69,50 15. Xovemb. 1912 65.50 20. Kobruar 1913 . 62,50 16. Oktober 1914 . 69.00 16. danuar 1915 . 74,00 10. Kvbruar 1915 . 79,00 26. pebruar 1915 . 89,00 5. duli 1915 . . 100,00 Die Verbrauchs abgsbs källt bekanntlich wckt 125 «k zu Lasten de« Käufers. * Norddeutsche bau-Kkt.-Oes. vorm. L. und 0. Koerner in Liqu. in Lütow. la der nächsten Oenerslversammlung der Oesellsckakt, die früher der pirma Oarl Xeuburger vakestand, soll u. a. über den Verkauf do» Lütower Werkes Lescbluö gekaöt werden. * Lur Lesetznng von Olavi durch die Lagiäader. Reuter Kat gemeldet, Votd» dabo Otavi besetzt, bekanntlich besitzt die Otavi-Oesellsckakt dort Kupferminen, von denea dis wichtigste die Lrz- lagerstättv voa Tsumsd ist. Dis Lerg- werksrecdts erwarb die Oesellsckakt iw dakrs 1903 von einer englischen Oesellsckakt, der 8outk West äkrica Oompanv Limited in Londov. Oleickzeitig erwarb die Oesellschakt das Reckt auk dea Lau einer Lisenbabn oacd der Küste voa Deutsch - Llldwestakrika. Diese Lada (Lwakop- muad—^Tsumeb) übernahm das Deutsche Reick im Oktober 1909 von der Otavi-Oesellsckakt gegen Lak- iung eines Kaukpreises von 22 LliUioven ölark, das Reick verpachtete aber den Letried der Lada ad die Oesellsckakt aus vorläufig 10 dakro. Im Kpril 1910 kaufte das Reick von der Louth Wcstakrica Oo. die vakn ()tavi—Orotkonteia kür 2,3 likillionen 5Iark, und auch diese Linie «-urdo an die Otavi-Oesellsckakt verpacktet. L« entsteht nun die Krage, wie sich die englische Regierung gegenüber dem deutschen Ligentum verhalten wird. Hier bei ist zu bemerken, daö auch englische» Kapital, und zwar die Louth Wcstakrica Oo. an der Otavi-Oesellscdakt beteiligt ist: die englische Oesellsckakt besitzt nämiick einen erheblichen Posten von Oenullscdeivea der Otavi-Oesellscdakt. Die Direktion de» Unternehmen» selbst i»t okoe jede Kaokrickt von ihren Laternehmungen und muü «ick Leipzig, beging am Sonntag den 200. Geburtstag seines heimischen Dichters Christian Fürchtegott Gellert noch durch eine besondere Feier, die am Abend im Vereinslokale, Ulrichs Bierpalast, statt fand. Sie wurde mit einer Begrüßungsansprache und dem Gesang des Gellerischen Chorals: ..Auf Gott und nicht auf meinen Rat" eingeleitet. Die Festrede, die Pastor Köhler von der Johanniskirche über nommen hatte, war ganz von Gellerts Geist und Gellerts Gedanken durchdrungen, und würdigte so recht das Heimatgefühl aller Hainichener Landsleute. Eine Dame des Vereins brachte dann den von Emil Hoyer in Hainichen dem Gellert-Tisch zu Leipzig gewidmeten Prolog in wirkungsvoller Weise zum Vorträge. Der weitere Verlauf des Abends brachte abwechselnd Deklamation Gellerischer Gedichte und Lieder, sowie ernste musikalische Vorträge, die in an gestammter Heimattreue vom Musiklehrer Fritz Bunge geboten wurden. Die Feier wird allen Teilnehmern in lebendiger Erinnerung bleiben. — Bemerkt sei noch, daß die Vereinigung am Vormittag auch am Eellertdenkmal in den Promenadenanlagen einen Kranz niedergelegt hatte. * Die Bermittelungsstelle des Landesobftbau- Vereins teilt mit, daß der Obstverkehr in den letzten Wochen sehr lebhaft gewesen sei. Die Nacbirage überflieg zuweilen bas Angebot. Starke Nachfrage herrscht zurzeit nach Johannisbeeren, nach Kirschen für Einmachzwecke und reifen Stachelbeeren. Die Züchter sollten nicht versäumen, ihre Erträgnisse rechtzeitig mitzuteilen. Alle für Gelee- und Marme- ladebereitung tauglichen Früchte werden sehr gesucht. Hier möchte auch an Rhabarber und das sich bald einstellende Fallobst erinnert werden. Fallobst kann ebenfalls zum Verkauf angeboten werden. * Battenberg»Theater. „Vom Glück ver gesse n", ein Schauspiel in acht Auizügen nach einem gleichnamigen Roman von Fr. Lehne, erlebte gestern im Battenberg-Theater seine Ur- aufiührung. Die Dramatisierung des Romans stammt wieder von Ernst Ritterfeld t, der mit viel Geschick und Routine die wirksamsten Dialoge aus dem Roman herausgenommen und zu packenden Szenen für die Bühne bearbeitet hat. Er kennt jein Publikum und dessen Geschmack und auch die Mittel, die fast nie versagen. Da sowohl die Inszenierung und auch die Darstellung kaum etwas zu wünschen übrig ließen, so konnte ein voller Erfolg nicht aus bleiben. Das gutbesuchte Haus, namentlich die weib lichen Besucher, die die übergroße Mehrheit bildete, spendete nach jedem Aufzug so reichlichen Beifall, daß der Vorhang sich stets mehrere Male, somit im Laufe des Abends einige dukendmal beben mußte. Nach dem durchschlagenden Erfolg der Uraufführung ist als sicher anzunehmen, daß es mindestens ebensoviele Wiederholungen wie der vorige von Ritterfeldt dramatisierte Lehnesche Roman an derselben Stätte erzielte, oder pch vielleicht noch länger halten wird. Zweifellos ist die Handlung in dem neuen Schauspiel wesentlich geschickrer geschürzt und „macht", was besonders anzuerkennen ist, nicht gar so viel in Rührseligkeit. Man erlebt dre Freuden und die noch größeren Leiden von drei Liebespaaren mit, von denen aber nur dem einen das ersehnte Glück zuteil wird. Von den Hauptpersonen des Stückes glauben sich nicht weniger als vier „vom Glück ver- gessen", darunter sogar eine Prinzessin, weil sie sich nicht mit einem jungen Arzt, über alle Standes- rücksichten hinweg, nach flüchtiger Bekanntschaft schort Hals über Kopf verloben darf. So kehrt denn der Titel des Stückes recht oft als Ausruf in der Handlung wieder. Die sympathijchste Figur ist zweifellos die arme Baronesse Gwendolins, mit der die talentierte Tilly Wötzel als Darstellerin der Hauptrolle den Löwenanteil zu dem vollen Er folg beitrug. Recht aut fanden sich auch di« übrigen Mitwirkenden Gretel Buhrow (Prinzessin Matta Christina), Else Tittel lBlanka), Cläre Thomas (Hanna) und besonders auch Thilo Schmidt (Malte) mit ihren Rollen ad. Alle» klappt« und ging wie am Schnürchen, was bei einer Uraufführung bekanntlich selten der Fall ist. p. Mißglückter Fluchtversuch. Bei der Revision eines Gasthauses in der Seeburgstrahe sanden Krimi nalbeamte die Tür eine» im 1. Stock befindlichen Fremdenzimmers von innen verriegelt vor. Nach der Aufforderung zum Oefsnen suchte sich die Bewohnerin des Zimmers ihrer bevorstehenden Festnahme wegen fortgesetzten wohnungslosen Umhertreiben» durch einen Sprung aus dem Fen st er zu entziehen. Durch unglückliches Ausfallen zog sie sich dabei an scheinend schwere innere Verletzungen zu. Mit dem Krankenwagen brachte man sie nach dem Kranken hause. Es ist eine 26 Jahre alte Arbeitersehefrau. p. Kupserdrahtdiebstahl. Von einem Rollwagen sind am 30. Juni auf dem Wege von einer Güterlade stelle des Hauptbahnhofs bis zur Roscherstraße 50 Kilogramm nicht umsponnener Kupferdraht ge stohlen worden. Das Kolli war ,Z. K. L bl. 7035" gezeichnet. Die Kriminalpolizei ersucht um Bekannt gabe etwaiger Wahrnehmungen. p. Unfälle. In einem unbewachten Augenblicke hat das dreijährige Töchterchen eines Obrrleitungs- aufsehers in L.-Thonberg den Fensterflügel eines Küchenfensters geöffnet und ist aus dem ersten Stock werk, vermutlich infolge überweiten Hinausbeugens, in den Hof hinabgestürzt. Mit Verletzungen an der rechten Kopfseite wurde die bedauernswerte Kleine nach dem Kinderkrankenhause gebracht. — In der Zsthocherfchen Straße zu L.-Plagwitz siel eine 18jährige Modistin von einem in der Fahrt be findlichen Straßenbahnwagen herunter auf die e-traße. Sie erlitt dadurch augenscheinlich schwere Kopfverletzungen. In bewußtlosem Zustande brachte man die Verunglückte nach dem Krankenhaus«. ?. Selbstmorde. Ein schwer nervenleidender Bäckermeister der inneren Stadt hat seinem Leben durch Erhängen gewaltsam ein Ende gemacht.— In seiner Wohnung im Waldstrassenviertel erhängte sich ein pensionierter Postschaffner. Der Grund zur Tat soll ein langjähriges schweres Leiden sein. — Auf dem Feldwege von Leutzsch nach Schönau ver suchte sich ein noch nicht 17 Jahre alter Arbeits bursche aus L.-Lindenau mit einem Revolver zu erschießen. Er jagte sich eine Kugel in die rechte Schläfe, die im Kopse sitzen blieb. Schwerverletzt brachte man den jungen Menschen, der als Grund seines Selbstmordversuches Lebensüberdruß angegeben hat, mit dem Rettungswagen nach dem Krairkenhause. * Leutzsch, 6. Juli. Der Kriegsfürforge- ausschuß hat im zweiten Viertel des laufenden Jabres 18 400 Unterstützungen gewährt, die zur Hälfte vom Bezirksverbande zurückerstattet werden fallen. Etwa zuviel gezahlte Unterstützungen an Kriegerwitwen sollen von Fall zu Fall erörtert und tatsächlick-e Mehrleistungen nur unter gewißen Voraussetzungen zurückgefordert werden. — Bei den, Straßenbahnschaffnerinnen sollen bei Berechnung der Unterstützungssätze 30 -4t ihres Monatsverdienstes nicht in Anrechnung gebracht werden. Durch diese Maßnahme tritt eine monat liche Ersparnis von rund 300 in der Gemeindekasse ein, die für andere Kriegsfürsorgezwecke verwendet werden sollen. Die Zahl der hiesigen Schaffnerinnen beträgt zurzeit 25. * Bösdorf, 6. Juli. Bei der Sammlung für di« Kaiser-Wilhelm-Spende deutscher Frauen gingen hier 175 ein. daker auch, wie sie unserm lA-illitarbeiter erklärt, jedes Urteils enthalten. Ihre Leständs und Vorräte werden möglicherweise keine wesentliche Verschie bung xe^enüber den letzten Lilsnzzikkern aukweisen. ^Vucd die finanzielle La^v diirkte keine xröLero Veränderung erkakren haben. Ob dis Oesellsckakt eine Lilanz aukstellen wird, könne man keure noch nickt saxen, jedenfalls habe man zunächst bis zum Dezember damit 2eit. * Orolle Leipziger Ltrallenbakn. Vom 28. (29.) duvi bi« 4. (5.) duli 179 965 (219 241) -^t-, seit 1. da nuar 3 756362 (4 578 387) * Llektrisede Ltraüenbalia vreslau. Im ersten Halbjahr wurden im Lakvbetrivd 55287 -F weni ger vereinnahmt als im Vorjahr. * prestowerke, ^Kt.-Oes„ in Okvmnitz. Der ^uksicktsrat Kat nach einer Dradtwsldunss unseres Okemuitzer k-Llitarboiters beschlossen, in der auk den 2. Kugust einzuberukendon auüerordent- licksn Oeneralversamwluvk eins Kapitalserkökuoe um 0,5 auk 2 IMl. blark in Vorschlag ru bringen. Dio jungen Aktien, auk je 1000 -K lautend, sollen unter ^ussekluL des Lezugs- recktos der Aktionäre zu einem über den Kennwert kinausgedenden Kurse ausgegeben werden. Drspriinglick betrug das Aktienkapital des Unter nehmens, das in den letzten dakren dividondenlos bllob, 1 100 000 und wurde durch Oeneralver- sammlungsbeschluü vom 15. danuar 1910 zum Lau de» neuen Dabrikgodäudes um 400 000 -F auk 1 500 000 erkvkt. * Istetallbank und Metallurgische Oesellsckakt, ^.Kt.-Oes^ in Trankkurt a. Ick. Dasers Kleidung vom 18. v. Ll.. nack der dis Dividende kür das am 31. Ickärz beendet« Rechnungsjahr mit 6 (i. V. 714) Droz, beantragt ist, ergänzen wir auk Orund des vorliegenden Ovsckäktsberickts dahin, daö die Krträgs aus Rkkekten und Lotoi- liguugen sieb auk 2,47 (3,6) Ickill. z'aik und son stige Oowians sich auk 1,41 (1,3) Ickill. Äark belie fen. Kus dem Bruttogewinn von 4,75 (6,0) Kill. Karle resultiert ein Reingewinn von 3,28 (4,5) Kill. Kark. Kack der vilaur Kat sich der Rkkvktonbs- stand voa 41,34 auk 46,26 Kill. Kark erkvkt, die Kommandit- und Konsortialbeteili gungen sind von 3,61 auk 3Z7 Ickill. Ickark weiter zurückgegangen, während dis Debitoren sieb nuerding» etwas erhöht haben, nämlich von 11,95 auk 12,04 zsill. ölark. Lei Lckluü des Oescliäktsjakres verkügto die (Zesellsckakt nocd über reckt be trächtliche klüssige Mittel, indem in dar, Wechseln, kankgutkaben und deutschen Ltaatsan- leiken 14,02 (13,59) Kill. Kark vorhanden waren, wäkrcno die lautenden Verbindlichkei ten »ick auk 24.83 (18.93) Llill. Kark beliefen, dar unter 10,61 (7,43) Ickill. Uark Depositengelder auk Termine, 11,17 (6.62) Mll. )lsrk sonstige Kreditoren und 3.05 (3,38) Aili. Ickark Kkzepte. .4uk einige im kerickt enthaltene weitere känzelkeitea werden wir in unserer nächsten Kusgabe noch zurückkommen. — ^Kt.-Oes. Körtings Rlektrizltätswerke in 8er- lin Die Oesellsckakt wird kür 1914/15 laut „Drkk. 21g." 4 (i. V. 6) Rroz. Dividende unter weiterer Lrkökung des Vortrage» Vorschlägen. * R. W. vuseb, ^kl.-6e»^ zu Lüdenscheid. Wie uns unser ug Ickitardeitsr dradtot, wird dis Oesellsckakt kür das am 30. äpril abgeiauken« Oe- «ckLktsiakr voraussichtlich eins Rrkökung d«r Divlaanci« vornehm«» künrren, nachdem dl» Dividende kür 1913/14 auk 7 gegen 11 Droz, kür 1912/13 zurllckgegaogen war. * „Linkenberg", ^Kt.-Ocs. kür portlaadzemeot- und Wasserkalk-Labrikation, in Lnnigerlok bei Leckum i. W. Laut einem Drall tberickt unseres ap-^litaibeiters wurde in der außerordent lichen Oenerslversammiung Lankier WilI Wind müller aus klamm i. W. neu in den Kuk- sicktsrat gewählt. Die Dirma Windmüller war schon trüber im Kuksicdtsrat vertreten, ist aber vor drei dakren, als das Lankkaus Keuburg und seins Anhänger sich in den Lesitz der Lkekrzakl der Aktien gesetzt hatten, nickt im ^mtv verblieben. * Leipziger Produktenbörse am 6. duli. Rüdül beköstigt, 195,— nom. (vorige Kotierung: 192,—), Oetreide notizlo». 0L8 Xoillsllkonloi' im KpiegLjalip Der Rechenschaktsderieht der Rksi-, nischen Kohlenhandels- und Reeders i- 0. m. b. R. über das am 31. Llärz beendete Oe- schäktsjallr weist einen Ovwinu von 13068 810 (i. V. 11473 371) aus. Von diesem dienen 1038 555 (969 318) zur Verzinsung des Ltammkapitals und 12 026 467 (9 906429) zur Gablung von Dividenden und Vergütungen an den ^uksicktsrat; der Vortrag ermäßigt sich auk 3788 (597 623) <K. Die Divi dende beträgt 85 k°k. auk dis Tonne der Leteiligung (gegen 75 l?k. i. V.). Kerner Kat die am 3. duli ab- gekaltene Ocsellschakterversammluog zu zlülkeim a. b. Ruhr beschlossen, aus dem dahresgowion wie der eins Rrhödung der Kapitalsbetvill-' gung um 10 Droz, der ursprünglichen Ltammein- lagen zu beschließen. Hierzu sind 10 k^k. kür die Tonne errkockerlick, so daß als Dividende tatsächlich 75 Rk. ausgeschüttet werden. Der Oesamtversand ist um über 2 klill. Tonnen gegen das Vorjahr zurückgeblieben. Lr stellte sich auk 10 553 225 (i. V. 12 644 345) .4t. ^n dem Kuskall ist die ^Vuskudr nach Uollanck mit 900 000 t beteiligt. Die ersten Kriegsmonats August und Leptember haben allein einen Versand rückgang von 1440 000 t gebracht. Von Vpril bis Lade ckuni 1914 Kat der Versand trotz des lebhaften Ledsrks etwa 260 000 1 weniger betragen als in der gleicher. Leit des Vorjahres Dieser Llinderabsatz war lediglich eine Toigo des Rückganges der Lzm- dikatsliekerungen. Kndernkalls Kätto das Koklen- kontor in den erstenlckonaten des verflossenen 6e- scbäktsjahres eine beträchtliche Versandsteigerung zu verzeichnen gehabt. .4ls endlich im ckuni dio Lzm- dikatsliekerungen Zunahmen und man auf einen kräftigen Portschritt rechnen durfte, hatte der Aus bruch des Krieges allen Erwartungen und Rokknun- gen ein jähes Lndo bereitet. Der Lericbt hebt hervor, dal) die pertigstelluog des Rk ein-llerne-Kanals die Lemllkungon der preukischen Verkekrsverv altung, neben ihren gewaltigen Kobilmackungsaufgaben den allgemeinen Verkehr abzuwickeln, wesentlich unterstützte. Dio jetzige Koklonknapphcit Kat es mit sich gebracht, daü bei der p.inigung der Kanal zecken, die luk träge kür die eigenen lläken in eiater l.inie zu er ledigen, die Kanalverladungen zum Lckaden der Ver ladungen in den Rukrhäken bevorzugt werden. Dio Aussichten für das neue l-csckäktsjakr hängen, so sagt der Lericbt. ausseklieklick von den kriegerischen kireignissen ab. Die Lrennstoksmengen, die das Kokl« nkontor vom Koklensvndikat erkält, wobei neuerdings der Koksabsatz eine bedeutende Rolle »vielt, werden »Iler Voraussicht nach glatt untorgvorackt werden können.
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