Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 06.07.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19150706023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1915070602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1915070602
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-07
- Tag 1915-07-06
-
Monat
1915-07
-
Jahr
1915
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
oienmag, S. JuU ISIS. tÄpzti« «ae-vum. Nr. sss. ttruL>»ll,,iio». erUr s. de» Kriege» nur strichweise niedergegangen; weit» Strecken liegen unbeschädigt, an ihnen merkt man nicht viel von dem. was gewesen ist. — Sambor hat seinen Markttag. Der ganze Ort scheint nur um da» riesige Biereck herumgebaut, und Hunderte von Bauernwagen, Tausende von Menschen ichirben sich durcheinander. Es flirrt und flimmert vom Knall» bunt der Tücher. Schwaden von Gerüchen ziehen mit dem Staub über die Fläche. Bei Sambor geht es über ein grösstenteils aus getrocknetes Flußbett, breit ins Tal verzweigte isand» und Kteselflächen. die hier und da von einem dünnen Rinnsal gefeuchtet sind: das ist der obere Dnjestr; hier noch nicht der furchtbare Berteidt» gungsgraben, dessen Uederwindung werter ostwärts wir bewundernd erlebt haben. In bläulichem Zug geleiten den ganzen Weg die Karpathen: anmutig zu sehen, weicher und gestreckter in den Bergformen als die Boralpen. Jenseits der Bystryca tauchen die ersten Bohr» türme auf, der Wind führt Petroleumgeruch; wir nähern uns Lrohobycz und Boryslaw, den Oel- städten Galiziens. Bei Boryslaw wächst ein Walo von Bohr türmen auf, Tanks, gleich Gasanstalten, erheben sich viele Dutzende. Einige Haden sich schief geunkt oder sind wunderlich von Geschossen zerbeult, wie alte Kochkessel; im ganzen aber sieht der Schaden nicht be deutend aus. Reben ihnen .steht sich die Stadt hin, petroleumvünstend, amerikanisch. Wirtschaften, Läden, Arbeiterhäuser) Baracken; um des Erdöls willen, das in Qualstern die Strafen befleckt, ist alles gebaut. 1854 hat man hier das erste Erdwachs ge graben. Kirchenkerzen entstanden aus dieser primi tiven Gewinnung. Bor 18 Jahren aber begann man zu bohren. Reichtum quoll sprudelnd aus der Erde. Die Schächte schleuderten ohne Maschinenhilfe das Oel. bis zu 60 Wagen ein jeder täglich. Dann flössen die Quellen karger, die neue Jnduilrie wanderte gen Tustanowice. Dort wiederholten sich die grossen Er träge, bis man bei 1250 bis 1200 m Tiefe auf Wasser stieß. Ob tiefere Bohrungen (bis etwa 1800 m Tiefes wieder Oel fördern, mutz sich noch ergeben. Einst weilen wird die Hauptmrnge wieder in Boryslaw, im Südteil gewonnen. Alle Anlagen: Türme, Tants, Gasbeheizung. Rohr leitungen folgen ' amerikanischem Muster. Vor dem Krieg hatte Boryslaw mehr als fünfhundert Förder türme, darunter 360 bis 370 produktive, 230, meist produktive, wurden von den Russen zerstört, eine Oel- menge von 36 000 Waggons (zu 10 000lr-) im Werte von 120 Millionen Kronen verbrannte; die Förderung sank von 1500 Zisternen (Waggons) monatlich aus einstweilen 95 Zisternen täglich, also etwa ein Drittel. Gleichwohl istdieser Ertrag bei den verminder ten Transportmöglichteiten mehr als hinreichend. Richt weniger als 44 000 Waggons lagen auf Vor rat. Die russischen Flieger haben sich mit Bomben» würfen viel Mühe darum gegeben; aber sie hatten kein Glück. Eine Fabrikanlage in Boryslaw gewinnt aus Oelgas die leichten Benzine: tausend Liter täglich, je zehn Kilo aus hundert Kubikmetern Gas. Die leicyte FliWgkeit, die kühlend auf der Hand zergeht, ist das beste Mittel der örtlichen Schmerz» betäubung; sie kommt den Verwundeten zugute. In Drohobycz sind die Raffineriewerke. Sie erhalten das Rohöl aus den Tanks von Boryslaw in Rohren ingeleitet, vergasen es und lassen das Gas durch treppenartig gelagerte Kessel fließen, auf diejeWeise die leichteren von den schwerereuProdukten sondernd. Vom Benzin bis zu den schweren Asphalten werden hier alle Erzeugnisse des Rohöls gewonnen. Bon hier aus erhalten die Flieger ihren Brennstoff; in mächtigen Zisternen ist, zur Abstillung rn Bahn» ranks bereit, das Gasöl geschlossen, das die Unter» seeboote heizt. Diese ganze wiedereroderte Industrie treibt die Lastautos, dre den Heeren folgen, hebt die Flugzeuge in die Luft, führt in der Wassertiefe den Kamps gegen Englands Panzer und lindert die Schmerzen der Verwundeten. Der Krieg trägt sie und wird von ihr getragen. Ur. Hermann Friedemann. Sächsischer Landtag Zweite Kammer (Zehnte öffentliche Sitzung.) bä. Dresden, 6. Juli. Einziger Punkt der Tagesordnung ist die Schlutzüeratung über oen Bericht der Depu tation 3 über das Dekret wegen Abänderung der Bestimmungen des Schonzeitgeictzcs und des Kaninchenzesrtzes. Abg. Donath (Kons.) berichtet über die Deputa- tionsverhandlungcn, die zu dem Antrag an die Kammer geführt haben, der Verordnung nachträg lich ihre Zustimmung zu geben. Abg. Barth (Kons.) wünscht, daß die Verordnung kräftig durchgesührt werde, damit die Landwirt- t auch Nutzen davon habe. lach einigen Ausführungen des Abg. Singer (Natl.) stimmt die Kammer dem Anträge einstim mig zu. Nächste Sitzung morgen, Mittwoch, vormittags SN Uhr. Tagesordnung: Bericht der Deputation 3 über das Dekret wegen der Reklamationsfrist der Kriegsteilnehmer. Schlug der Sitzung 10 Uhr 20 Minuten. O weitere Nachrichten aus -em Lan-toge (r.) Dresden, 6. Juli. (Eig. Drahtbericht.) Die außerordentliche Deputation 3 der Zweiten Kammer beriet in ihrer Montagssitzung wieder über das Dekret 6, den Entwurf eines Gesetzes über das Reklamationsrecht der Kriegsteil nehmer bei der Einkommensteuer. Be- kanntlich hat die Deputation zu diesem aus vier Paragraphen bestehenden Gesetzentwurf eine Anzahl Fragen an die Regierung gerichtet, die diese in kommissarischer Beratung mit der Deputation beant wortet. Nachdem dies bereits mündlich geschehen war, legte der Berichterstatter auch noch eine schrift liche Auskunft der Regierung vor, der noch einige weitere Erklärungen beigefügt waren. Mit diesen erklärt man sich durchweg einverstanden. Hiernach erfährt der Entwurf eine nicht unwesentliche Umgestaltung. Namentlich finden die wetter gehenden Vorschriften des nur für das Gebiet der Staatseinkommensteuer ins Auge gefakten Entwurf» nunmehr auch für die Steuelsachen der bürger - lichen, Schul- und Kirchen gemeinden Anwendung. Ebenso sollen die neuen, nur für das Deklarationsoerfahren vorgesehenen Vorschriften nunmehr auch für die Auskunft im Einschätzungsver fahren gelten und das Gesetz schlechthin „Gesetz Uber das Reklamationsrecht der Kriegsteil nehmer» Heiken. Anderen Anregungen, wie z. B. den Wünschen, die Reklamationsfrist der Kriegsteilnehmer auf sechs Wochen zu verlängern, gab man dagegen keine Folge. Ebenso beschick man sich weiteren Wünschen auf dem Gebiete des Ver» anlagungsversahrens gegenüber zurzeit bei der Er klärung der Regierung, in geeigneten Fällen durch Steuererlasse und dergl. abzuhelfen, da man die Ueberzeugung gewonnen hat, daß die Vorlage, deren ZMck ist, h» der VergLM-itn« für dich Kriegsteil nehmer noch weiter als bisher zu gehen und den Verlust des Reklamationsrechts als Folge unter lassener, verspäteter oder nicht formrichtiger Dekla- ration ganz auszuschließen, nicht zu viele, dem Zwecke fernliegende Bestimmungen enthalten dürfe. (-.) Dresden, 6. Juli. (Eig. Drahtber.) Ueber den Stand der Landtagsarbeiten in der Ersten Kammer ist folgende» zu berichten: Bisher wurden in der ersten Deputation erledigt die Gesetzentwürfe über die Hinausschiebung der Kemeindewahlen, die Erhaltung der Anwartschaften auf die Knapp- schaftsversicherungen und die Geldfor» derungen des öffentlichen Rechtes gegenüber Oesterreichern und Ungarn. Ueberall wird Zustimmung zur Regierungsvor- läge empfohlen in Uebereinstimmung mit den Be- schlüssen der Zweiten Kammer. Die Beratung über den Entwurf wegen der Verlängerung der Mandate der Zweiten Kammer hat be- gönnen. Weiter haben gemeinsame Besprechungen zwischen beiden Deputationen der Ersten Kammer über die Denkschrift wegen der Lebensmittel- Versorgung stattgefunden. Die Regierung hat zahlreiche Fragen ausführlich beantwortet. Aus der Mitte der Deputationen wurde angeregt, größere staatliche Beihilfen an die Gemeinden zu gewähren zur reichlicheren Unterstützung der Krie- aerfa milien. Die Regierung hat ihr Einver ständnis damit erklärt. Beschlüsse konnten indessen noch nicht gefaßt werden, da zunächst die Zweite Kammer sich mit dieser Angelegenheit zu be fassen hat. LehteUttchvichteu Tagesbericht üer Obersten Heeresleitung Großes Hauptquartier, 8. Juli. Westlicher Kriegsschauplatz. Nachts wurden zwei französische An» griffe bei Les Eparges abgewiefen. Die Beute der Erfolge am P r i e st e r w a l d e hat sich um ein Feldgeschütz und drei Maschinengewehre erhöht; außerdem fiel ein Pionierpark mit zahlreichem Material in unsere Hand. Unsere Flieger griffen den Flugplatz Tor» cieux (östlich von Epinal) und ein französisches Lager am Breitfirst (östlich von Krüt in den Vo gesen) an. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heute am frühen Morgen wurde der stark be festigte Wald südlich Biale-Bloto (westlich der Straße Suwalki-Kalwarja) er stürmt; dabei nahmen wir etwa 500 Russen gefangen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Lage bei den deutschen Truppen ist un verändert. Deutschland und Amerika (Von unserer Berliner Schriftleitung.) G Berlin, 6. Juli. „Deutsche Tageszeitung" und „Volkszeitung" schlagen Lärm wegen eines Artikels, den Exzellenz von Truppel im roten „Tag" veröffentlicht hat. Herr von Truppel hat in dem Aufsatz zu einer ruhigen Betrachtung der amerikanisch-deutschen Dinge aufgefordert und die Aussichten abgewogen, die eine Zuspitzung der Beziehungen oder gar ein Krieg haben könnte. Man braucht diese Auf fassungen nicht zu teilen; immerhin hat, scheint uns, ein Mann, wie der frühere Gou verneur von Kiautschou, der zugleich doch auch ein Fachmann ist, wohl auch das Recht, in dieser Frage sich vernehmen zu lassen, und es geht u. E. nicht an, jeden, der über die Aussichten des II-Boot-Krieges abweichende Meinungen äußert, mangelnder Vater landsliebe zu zeihen und ihn so mundtot zu machen. Auch die Angriffe, die bei der Gelegenheit, nebenbei nicht zum ersten Male, von der „Deutschen Tages zeitung" gegen Herrn Dernburg erhoben werden, sind nach unserer Kenntnis unzutreffend. Herr Dern burg Hal, darüber sind alle, die seine dortigen Leistun gen zu beurteilen vermögen, sich einig — in Amerika sehr ehrlich und redlich gearbeitet. Der beste Beweis, wie unangenehm Herr Dernburg schließlich den ame rikanischen Englandfreunden geworden ist, besteht doch wohl darin, daß sie, je länger, je stürmischer, auf seine Abfahrt drangen Im übrigen können wir nur wiederholen, was wir am Sonnabend schon hier ausführten: die Antwortnote an Amerika ist in Vorbereitung: an ihr wird dauernd noch gearbeitet und gefeilt, und sie wird voraussichtlich Ende dieser Woche, vielleicht aber auch noch etwas später herauskommen. Schon heute aber darf man mit aller Entschiedenheit die Vorstellung abweisen, als ob aus dieser sorglichen Vorbereitung ein irgend wie schwächliches Machwerk enrstehen werde. Kein Mensch denkt daran, vor England die Segel zu streichen; das Ziel, das durch den lll-Boolkrieg er reicht werken soll, wird auch in Zukunft für uns un verrückt bestehen bleiben. Diplomatische .Enthüllungen* (-.) Köln, 6. Juli. (Eig. D r a h t d e r i ch t.) Die „Köln. Ztg." meldet von der schweizerischen Grenze: Ein neutraler Diplomat, der, von Berlin kommend, Part» berührte, erklärte dem „Figaro": Kaiser Wilhelm hat in der letzten Woche in einer Rede vor Offizieren und Soldaten geschworen, daß e» keinen Winterfeldzug mehr geben werde, da der Krieg im Oktober zu Ende gehen muffe. Diese Nachricht hat in der Stadt, in der die Rede gehalten wurde, außerordentliche Erregung hcrvorgerufen, denn das Land sehe einem neuen Winterfeldzug mit unsagbarer Angst entgegen. Hierzu bemerkt die „Köln. Ztg.": Wenn dieser Dtplo» mat mit dem „Land" Deutschland meint, ist er ans dem tzpltzwey. der mißglückte englische Angriff auf Terjchelliag tu. Amsterdam, 6. Juli. Ein hiesige» Morgen blatt bringt folgenden Bericht eine» Augenzeugen über den Angriff de» englischen Geschwa ders aufTerschelling. Gegen 12 Uhr mitter nachts sahen wir 8 englisch« Kriegsschiff«, und zwar 4 Torpedoboote und zwei größere Fahrzeuge. Eie kamen in einer Linie heran. Eines der Torpedo» boote löste sich von den anderen, fuhr ab und zu, be» schrieb einen Kreis um unser Schiff und entfernte sich, als es unsere neutrale Nationalität festgestellt hatte. Etwa tzs/z Stunden später, also gegen 4 Uhr, erschienen plötzlich 4 Zeppeline, die nordöstlichen Kurs nahmen. Sie fuhren den englischen Schiffen ent. gegen, die sofort begannen, ihren Kurs rückwärts zu nehmen. Die Zeppeline verschwanden, um dann etwa 2 Stunden später wieder zurückzukehren. Wir befanden uns 5 Kilometer von den Schiffen ent fernt. Wir hörten mehrere Schüsse, worauf zwei Zeppeline aus unserem Gesichtskreis verschwanden, die beiden anderen Luftschiffe blieben, über den eng lischen Schiffen kreuzend, die aus Furcht vor Bomben sich schnell zerstreuten. Weiterhin bringt das Blatt den Bericht eines Pmuidener Fischers, der erzählt, daß er in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag zwischen Nmeland und Schier monnikoog, und zwar 23" 28" nördlicher Breite und 4* 30" östlicher Länge, von 7 Uhr abends bis zum Morgen schweren Kanonendonner gehört hätte. Kurz vor Mitternacht fuhren 6 Torpedoboote in rasender Fahrt in nordöstlicher Richtung vorbei, doch konnte er die Nationalität nicht feststellen. Um 6 Uhr er schienen 4 Zeppeline, die sämtlich schwarze Kreuze hatten, und starke Armierung zu haben schienen. Nach mehreren Stunden kamen 6 englische Torpedoboote an ihm vorbei. Er hatte von einem Seegefecht nicht bemerkt, sondern nur starken Kanonendonner gehört. Aus -em englischen firbeiterregister vtb. London, 6. Juli. Die Zahl der r e g ist r i e r» ten Munitionsarbeiter beträgt vis jetzt 7 0 0 0 0. Die freiwillige Anwerbung soll bis Sonn abend fortgesetzt werden. Greps ,Urlaub" verlängert (r.) Rotterdam. 6. Juli. (Eig. Drahtber.) Die „Morning Post" erfährt, daß Sir Edward Greys Urlaub verlängert wurde und Grey nur auf kurze Zeit in das Kabinett zurückkehren werde. Der jranzösische Generalftabsdericht ivt,b. Paris, 6. Juli. Der amtliche Bericht von gestern nachmittag besagt: Im Gebiete nördlich Arras wurden zwei feindliche Angriffs versuche, denen eine heftige Beschießung vovnus- gegangen war, gegen 10 Uhr abends angel-alten. Der eine war gegen unsere Stellungen vor Souchez gerichtet. Die Deutschen drangen mehrere Male, mit Handgranaten bewaffnet, aus ihren Schützengräben vor, wurden aber gezwungen, zurückzugchen. und ließen zahlreiche Tote auf dem Gelände. Der andere Angriff erfolgte im Labyrinth. Er wurde sofort durch unser Feuer angehalten. Im Laufe des aefirigen Nachmittags und Abends ergriffen die Deutfchen die Offensive aus etwa 5 Kilometer Front, von Fey-en-Haye bis zur Mosel. Oestlich Fey-en-Haye sowie im Westteile des Priesterwaldes, d. h. auf einer Gesamtfront von etwa einem Kilometer, gelang es ihnen nach einem Bombardement von äußerster Heftig- keit, in ihren ehemaligen, früher von »ns eroberten Linien wieder Fuß zu fassen. Trotz der Wucht ihrer Aktion konnten sie nicht über diele h'nin?gelangen. Weiter östlich, von Eroix des Carmes bis zum Gehöft Ha u t d e R u p t an der Mosel, mißlang der deutsche Angriff vollkommen. Der Feind : > >eyr schwere Verluste. Auf der übrigen Front nichts Wichtiges. wtb. Paris, 6. Juli. Der amtliche Bericht von gestern abend lautet: Der Tag war auf der ganzen Front verhältnismäßig ruhig. Keine Infanterie aktion. Es kann lediglich die besondere Tätigkeit der feindlichen Artillerie zwischen Maas und Mosel gemeldet werden. Insbesondere im Gebiet des P r t e st e r w a l d e s war das Feuer von Ge schützen großen Kalibers sehr heftig. vechajtunserr in Paris aus fingst rvtb. Lyon, 6. Juli. Der „Nouvelliste" meldet aus Paris, daß die Polizei fünf Personen ver haftet hat, an deren Fenstern verdächtige Lichtsignale i?) beobachtet wurden. fius Lemdelgs ttujsenzeit (2.) Wien, 6. Juli. (Eig. D r a h t b e r i cht.) Die „Wiener Allgemeine Zeitung" meldet aus Lemberg: Rach dem hiesigen Blatte „Depessa" wird der an etwa 20 Punkten der Stadt angerichtete Feuerschaden auf über 50 Millionen Kronen beziffert. Das von den Rußen in Brand gesteckte Hauptpostgebäude konnte dank dem recht zeitigen Eingreifen der städtischen Elektromonteure gerettet werden. Gerettet ist auch die Aktienbrauerei Lesienice, deren Verwalter ein entsprechendes Löse geld entrichtete. Die von den Ruffen weg ge führten 18- bis 50jährigen Männer wur- den in einer Eisenbahnstation noch vor der galizi- sck>en Grenze auswaggoniert und zu Schanzarbeiten verwendet. Die Familienmitglieder der Ausge. hobenen wurden ins Reichsinnere gebracht. Da große Garntsonspttal haben die Rußen ver- nichtet. Während alle übrigen Lemberger Finanz institute wegaeschafft wurden, sind die Industri e. bank und die galizische Landessparkasse unversehrt am Ort« geblieben. Vie Pest in Sü-rustlan- d-. Mo »kau, 6. Juli. In Astrachan (Süd- eußland) und Umgebung breitet sich die Pest immer mehr aus. Der Seuche sollen bi»her 20 Menschenleben zum Opfer gefallen fein. Die sanitäre« Maßnahmen sollen »öllig unzureichend sein. Ver UaUenische Seneralstabsbericht reib. Rom, 6. Juli. Der Generalstabsbertcht vom 5. Juli lautet: Das Artilleriefeuer dauert mit Wirk samkeit gegen die Befestigungen von Malb 0 rgelh und Previl an. Unsere Offensive ans dem Hoch plateau vonKorsiko entwickelt sich mit Erfolg. In den gestrigen Kämpfen machten wir 400 Ge fangene. In der Nacht bombardierten unsere L u f t- schiffe wirksam da» feindliche Sager md die Um» g«un- »0« D 0 Herd 0, sowie daß mifen-ahndlote«. punkt Dörnberg — Prvaeino and beschädigten di« Streckenverzwergung und die Eisenbahnstation Vrvacino. Nachdem sie da» Artillerie-mmr geleitet hatten, kehrten st, uiwersehrt hei«. (geg.) Cadorna. Elu (Vesterreicher in Itallea zum To-e verurtrllt (r.) Wie«, 6. Juli. (Eig. Draht bericht.) Die „Reichcpoft" meldet au» Lugano: Das italienisch« Kriegsgericht in Tormon» verurteilte den öfter- reichischen Staatsangehörigen Francesco Berc» wegen Spionage zum Tode. Mißernte in Italien! (r.) Wien, 6. Juli. (Eig. Drahtbericht.» Die ..Reichspost" meldet aus Lugano: Zuverlässig ver. lautet, daß die italienische Ernt« durch Regengüsse schwer geschädigt ist. Deshalb beruhigen bereits die offiziösen Blätter das Volk und erklären, daß trotzdem kein Brotmangel «tntreten werde. Vie Kämpfe im Kaukasus >vtb. Petersburg, 6. Juli. Amtlicher Bericht der Kaukasus-Armee vom 3. Juli: In der Küstenaegend Gewehrfeuer. In der Legend von KaraDerHent, westlich vom Dorfe Albazik, griff eine unsertzg Ka valleriepatrouillen zwei türkische Reiterschwadronen an, die in panischem Schrecken die Flucht ergriffen und die Infanterie mit sich rißen. An der übrigen Front keine Veränderung. rin -ranzöstscher Transport-ampser vor -en Dardanellen versenkt vtb. Konstantinopel, 6. Juli. Da» Hauptquar tier teilt mit: An der Kaukasus. Front ver» folgen wir die von unserem rechten Flügel zu- rückgeschiagene feindliche Kavallerie. — An der Dar» -anellenfront versenkte am 4. Juli nachmittag» ein deutsches Unterseeboot vor Seddil Bahr «inen großen französischen Transportdampfer mit zwei Schornsteinen. Der Dampfer ging in drei Minuten unter. — An der N 0 rdgruppe wollte der Feind in der Nacht zum 4. Juli nach lebhaftem Gewehr feuer gegen unseren rechten Flügel starke Auf. klärungsaoteilungen verrücken laßen, die wir aber zurückwarfen. Bei der Südgrupp« sprengte unsere Artillerie am 4. Juli ein feindlich«» Munitionslager in die Luft und rief in den feindlichen Batterien einen Brand hervor. Die Explosion dezimierte di« feindlichen Soldaten, die herbeteilten, um das Feuer zu löschen. An der Irak - Fr 0 nt in der Gegend von Vaffo- rah wurde eine feindliche Truppenabtei lung, die mit der Euphratbahn befördert wurde, von unseren Truppen und Freiwilligen in die Flucht geschlagen. Der Feind ließ über 60 Tote, darunter einen Major und zwei andere Offiziere, zurück. Auf der Flucht führte der Feind auch zwei mit seinen Verwundeten gefüllt« Faür» zeuge weg. Wir erbeuteten eine Menge Gewehre und Munition. Auf diese Weise haben wir die ena- lische Unternehmung in dieser Gegend in einen Rück zug verwandelt, der unter dem Schutze der auf dem Flußlause befindlichen englischen Kanonenboote aus» geführt wurde. Auf den übrigen Fronten nichts von Bedeutung. Prinz Friedrich Leopold von Preuße« Student an der Münchener Universität vib. München, 8. Juli. Prinz Friedrich Leo» 0 0 ld (Sohn) von Preußen ist heute vom Könia in Audienz empfangen worden. Der Prinz hat in München Wohnung genommen und wird hier längere Zeit weilen zwecks Studiums an der Universi tät und Akademie. Leichte Erkrankung König Zer-lnan-s br. Frankfurt a. Main, 6. Juli. Wie die „Franks. Ztg." meldet, muß König Ferdinand von Bul garien wegen einer leichten Erkältung seit meh reren Tagen das Bett hüten. Wetterbericht der Königl. Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden. Vorhersage für den 7. Jult: Wechselnde Winde, meist heiter, zu warm, Ge witterneigung, sonst vorwiegend trocken. Sonnenaufgang: 4 Uhr — Minuten, .Untergang: 8 Uhr 18 Minuten. Mondaufgang: Mrg. — -untergang: 4 Uhr 26 Minuten. Wetternachrichten vom 6. Juli: Pöhlberg: Glänzender Sonnenuntergang, Hirn- melsfürbung orange. Temperatur -es Zlußwasters Abends 6 Uhr mittags 12 Uhr Schwimmanstalt (Elster) -i-22'/,6 -s- 21 0' -i-22'/»0 Germaniabad -i-21'/,0 -s- 22 6 ft- 22 0 Auensee «Lunapark) -i- 23 6 -i- 20 6 ft- 20 0 Aeltrrer, vielerfahrener Fachmann (Akademiker), der als Tagesjonrnalist. Zeitschriften- und Verlags« redakteur sowie al« Verleger tätig gewesen ist, sich auch mühclo« auf jedem neuen Gebiete einarbeiten würbe, sucht Berblndllng mit BerlagSdruckerei in Leipzig oder Um gegend, Nr eine HlllSkraft braucht. Kleine Wochenschrift winde in Gegenrechnnng al« Lruckauftrag gegeben. Auf Wunsch auch Angebot zettaemätzer Reugrändnng. Gefällige Offerten unter 2. 833 an di« Expedition de« Leipziger Tageblatte«. 801« Brillanten, Gold, Silber, Platina usw. kauft Auricher, Markt S, 1. Et.Nür LmielsiltiiWeil Schretbmaschinenarbetten, koUnintrtsr, Reumartt 7d, Eingang Gewandgätzche«. vokark Vervielfältigungen, „Presto" Leplaysiraße 0. Telephon 110LL. Die vorliegende Ausgabe umfaßt 4 Seiten. vonptscheisaetteer Oaa» Gchaack. verantwortt.chc -Schriftleiter: fttr Polrtik Br. Ara» ORattzerr sär di« chnnüel-»ettun, U»«lth«« Uchiadlerz für Leipzioer und sächsisch«' Un,ikie,«nh«uku Arnol» gitnte; für »nnst und Wissen schaft Lr. Srtrvri» Lrbr.ch«: sür Musik «>»«» Geaattzr Gericht Hearfelv; iär die Siris«., Bäder- und «erkrtr»wtvnie Latzwia Metze». Für den «l eil -eia». Belfer. Verla,: «etv»»O«r
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)