Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 17.01.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193501172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19350117
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19350117
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-01
- Tag 1935-01-17
-
Monat
1935-01
-
Jahr
1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.01.1935
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 14. — 17. 1. 35. Sächsische Volkszeitung. Seite k Heinrich Werner Schicksalswende l^tachdrucl verbalen» Platz Kat!" grollte Didier. „man Kat sich Immer kler ge- mücblich Zeit zu allem aelaffen und ist mit dem '"Ausbau der Hohltraversen nicht fertig geworden." Es war Zeit, an die Ge'chüke zu gehen. Der Alke machte sich mit seinem Herrn "«recht. Wie stolz war man aus Vauban geme'en. der einst mit Ludwig XIV. hier eingedm ngen war und jiir die damalige Zeit in einer genialen Mene den F-cstungsbau erweitert und verbessert hacle! Aber seine Nochso'gcr waren herzlich unbedeutend gewesen. Nach der Mitte des ach"ebnten Iabr- bunder's. nachdem man noch mit einigermaßen Interesie den Ausbau von Strasburger Aese'iigungsa erken von Frankreich aus betriebe» h-'tte, irwr alles in gemächlichstes Tempo versunken, Und seht...? Mas jetzt kommen muhte — war es die Verael'ung für den ..Sonnenken'o " blinde Eroberunaswut? Muhte das beutige Frankreich dafür büßen? Cl'ovmnet kam ins Grübeln. Vergeltung, Buhe? Kal, es das? Und hatte nicht auch er manches zu vergelten und zu bähen? — Drangen auf den Mallen empfing sie eine kühle, regne rische Nacht. Vom Innern der Stadt her leuchteten schon einige Feuerherde. Unablässig blitzten am Nachtbimmel die Lichter der aussteigendcn Kranaten und Bomben aus der Ferne zur Stadt herein. Hoch loderten und schwelten dis Flammen empor, und im ausgehenden .H-erbstwind beleuch tete der Feuerschein plötzlich für Momente die gewaltig aus ragenden Umrisse des Ministers. „Gehe lieber nach Hause!" laste der Hauptmann zu Didier, ,,man wird dich dort brauchen können!" Aber der Alte antwortete nur mit einem Ausruf der Entrüstung, weil er sich hier am Platze fühlte. Der Hgnptmann subr n"ch einem kurzen Ueberblick fort: „Es ist gut, das, wir heute rechtzeitig angcfangen haben. Menn die Gegend der Oberhausberger Chaussee von uns aus gut bestricken wird, können wir den Anmarsch der feindlichen Truppen und der Mnnitionstransporte er schweren, so dasz die beabsichtigte Trace nicht sestgehalten werden kann." Dan» stand er Stunde um Stunde und gab seine Be fehle. Mehrmals trafen vom Hanptguartier und benach barten Lünetten Meldungen ein. Erbleichend erfuhr er die Nachrichten von schwerwiegenden Verlusten an Offizieren und Mannschaften auf den andern Teilen der Mülle, vom Vordringen des Feindes in nnbeo h et angelegten Schützen gräben. vom Brand der Hospitaltirche, in die sich zwölf hundert Menschen geflüchtet. Mie eine immer schwerer werdende Last zog ibn das alles herab. Verzweiflung erfüllten ihn. Mie zuversichtlich und stolz hatte er mit seinem frischen, iringen Soldatenblut den Krieg begrüszt! Schon die 'Niederlage bei Mörth muhte auf diesen Elan niederschmetternd wirken. Eine schnelle Umzingelung von Strafzburg schien allen ausgeschlossen, da man hierzu dreißig bis vier ig Tage für nötig hielt. In den Augen Frankreichs hatte Straizburg noch nichts von dem Nimbus verloren, den cs dem Namen Vauban dankte. Dann stand man plötzlich der Tatsache gegenüber, dasz Strafzburg binnen kaum vierzehn Tagen derartig eingcnchlossen war, dasz man schon am 2ö. August das regelrechte Bombardement eröffnen konnte 'Fortictzung tolltk Minister sollen wir für vier'ehnlaukend Mann Besatzung auf vier Monate hinaus Bror-ie.nt lo' n. Nach den lebten Listen aber haben wir hier zwanziglawcnd Mann! Kof>ee, Zucker, Mein ist genug da, Branntwein nur zu viel. Aber das Fleisch !" „Bedenke, dasz es mit der Bewassnung und der Mu nition noch viel bedenklicher steht." Didier wiederholte, was er und sein Herr schon so ost erörtert: die achttausend Zentner Pulvervorrat allein nähten nichts. Das Arsenal neben der Zitadelle war abge brannt. In den unteren Räume hatten Lasettcn gelagert, Vorratsräder und siebzigtausend Perlussionsgewehre. Didier wetterte auf Soldatenart. „Dasz es bis jetzt auch nicht möglich gewesen ist, in der Stadt Kautschukpl-iti.ben und Nadeln als Ersatz hcr'ustcllcn! Menn diese zwei Tci'e entzwei waren, muszt.n wir iedesmal ein ganz neues (Ge wehr hcrausgcgeben. Man ist leichtsinnig bei uns gewesen! Man hätte unser Arsenal ganz anders bewachen müden! Dann hätte das Feuer am Arsenal gar nicht in dieser Meise um sich greisen können!" Auch drauszen im Dienst auf Schritt und Tritt nngenü- geiide Vorbereitung. Mangel an klebe» sicht. an Umsicht! Selbst die wichtige Bastion des Hanplmann Chcppinet hatte bei einer Armierung von neun ehn Gce'ch tzen nur vier Hobltraversen Drei von ihnen waren mit Bulver zu sofor tigem Kcbrauch aesüllt. So nwr der übrige Baum von fünfzig Quadratmeter für d'e Mannschaft als Aufenthalt viel 'n eng. Die Mann'chast, immer übermäßig angestrenat, selbst im Zustand der Rübe viel ni lehr zummmepae'fercht, war'ete in dem sch'eclt ventilierten Räume, bis die Mitter- nachtsstunde sie zum Dienst rief. Der alte Didier loh -n-gminengekanert neben seinem Hauptmann im Unterstand, d-m er nach einmal alle Rap porte der letzten Ta^e vor'e'ezt hatte. Ein Zeitunasb'-Ut lag am Boden Der Alle bo'' cs auf und las. Es w"r eine Nummer des ..Innw-ial du Rhin": „Menn der Feind oe- hosst hatte, unser» Mut nicdcr'nleqen. so hat er sich icll'am getäuscht. Ans soviel Ruinen und Unglück geht nicbt die Entmutigung, sondern neues Feuer hervor. Die unent'chlos- senen Kemiiter sind fest geworden. Alle streitbaren Männer fordern Massen und Munition, um an der gemeinsamen Verteidigung tcil'unchmen —!" Der Alte senkte den Kopf. Ja, so streute man den Leuten Sand in die Augen, aber — hier drauszen auf den Müllen machte man sich nichts vor! Bon drinnen ertönte das Summen der eingepferchten Mannschaften. „Die Hohltravcrfe ist so eng, das; nicht ein mal die nötigste Vedienungsmannschakt für die Geschütze 18. ForUetzung. „Du dost fast alles aufgefammclt?" Seine Stimme wurde unsicher. „Alles — was — du jetzt hier vermiszt! Damit cs nicht von unrechten Händen gesunden würde." Aber sie vermochte jetzt ihr Uebermas; an Bitterkeit nicht mehr stumm zurückzudrängcn, sondern sie trat dicht an ihn heran und sagte, mit einer eindringlichen Empörung, die er noch nie an ihrer vornehmen Gleichmässigkeit bemerkt: .älkarum hast du mir das angetan?" Sie kam nicht weiter, er konnte keine Antwort geben, da drauszen der schnelle leichte Schritt von Angelique schon über den Vorplatz kam und sie im Nahmen der Tür erschien: „Didier meint, es sei Zeit für den Herrn Hauptmann, denn es sei gleich sieben Uhr!" Und der Hauptmann wandte sich zum Gehen, als müsse er dieser Frau gehorchen. Aver Charlotte ging letzt zuerst an den beiden vorüber und stieg die Treppe hinab. Sie betrachtete es wie ein Omen das, diese Fran — ja, gerade diese Frau —, in diesem Moment zwischen sie und ihren Gatten trat. Stumm und gedrückt ging der Hauptmann nachher neben dem allen Didier den Müllen zu. Zerrissen von dem inneren Zwiespalt, stand immer noch oer Moment vor seinen Gedanken, wie er eben fein Haug verlassen hatte: er hörte die lockende Stimme von Angeliaue. Er sah Charlottens traurige, wissende Augen. Und seine Mutter Hatto ihm noch an der Haustür '«ge flüstert: „Es wird bald ein Ende haben, denn die Preu ßen müssen wieder abziehen! General Douyt kommt zum Entsatz von Belfort herauf!" — Wenn seine Mutter gewuszt hätte, wie es in Wirklich keit um Strafzburg stand! Und die schweren dienstlichen? Sorgen schoben sich wieder gebieterisch vor das Bild der drei Frauen. — Didier brachte ihm schlechte Nachrichten vom Tag. Es Hatto sich herausgestellt, das, bei dem Brand der Zitadelle auszer vieler Munition große Vorräte an Proviant mit verbrannt waren. Der Alte jammerte: „Und wir haben ohnehin nicht zu viel Proviant! Salz ist ganz ungenügend vorhanden. Das Fleisch wird bald knapp werden. Und mit der Fourage steht es ganz schlecht." „Aber Brot ist reichlich vorhanden, Didier." „Die Verproviantierung ist aber ganz falsch berechnet!" beharrte der Alto. ..nach der Bestimmung vom Kriegs- fragen hinter der Wand Freundliche Antworten für humorige teilte Marabus Rezepte sind dl« besten. P. B. In D. — Nein, eine größere Genugtuung habe ich lange nicht mehr erlebt! Ihr habt also die Weihnachtsgans nach meinem Rezept zubereitct, d. h. beim Bräunen sparsam mit zerlassener Butter begossen. Und sie hat vorzüglich ge schmeckt! Das ist ein Festtagsbratcn. von dem sich alle die un gläubigen Thomasse im Geist eine Scheibe herunterschneiden kön nen, die gemeint haben, Butter passe unter keinen Umständen zur Gans. Ich aber muh mir ernstlich nbwlegen, ob ich nicht oen Beruf wechsle und Koch werde — vielleicht habe ich dazu mehr Begabung.... Wozu ist eigentlich ein Sperling gut? A. E. in P. — O Sie Böser, Sic wollen unseren werten Freund Spas; aus L. anpslaumen und fragen höhnisch, ob ich „als Besitzer eines Privatzoos" nicht angeben könne, wozu ei gentlich ein Sperling gut sei. Natürlich kann ich das! Sagt doch schon das Sprichwort, dasz ein Sperling in der Hand mehr wert sei als eine Taube auf dem Dache. Und wenn Sie neulich in Dresden oder Leipzig Gelegenheit gehabt Höllen, die Regens burger Domspatzen zu hären, dann würden Cie zugeben, das; es sehr li-bensivürdiae Snntzen geben kann. Aber selbst wenn Sie die Nützlichkeit der Kunst bezweifeln sollten swas ich kei neswegs annehmes, dann mühten Sie doch eine weitere Sorte Spatzen als nützlich anerkennen, die bei allen Deutschen schwä bischen Stammes sich höchsten Ansehens erfreuen: >ene herrlichen „Spätzle", die man mit Kraut oder Käse, vor allem aber mit der gehörigen Menge von Schweinebraten oder Pökelfleisch ge nießt. Also bitte: Hut ab vor den Spatzen! Bei so viel nütz lichen Spaken dürfen Sie schon ein paar unnütze Sperlinge mit in Kauf nehmen. VcrkchrsdiszipUn. K. A. in L. — „Was hat die Polizei nicht schon alles getan, um die Menschen zur Berkehrsdisziplin anzuhnltcn!" schreiben Sic ebenso anerkennend wie verzweifelt. „Aber cs hilft alles nichts! Weder Belehrung noch Strafen sä)eincn zu fruchten. Vielleicht können da unsere Techniker Helsen? Kann man nicht einen Automaten erfinden, der dem Kilometerzähler ähnelte und den Menschen hinderte, Bcwcgumzcn zu machen, die den Verk"hrsvorschristcn widersprechen?" — Phantastische Idee! Aber wenn eine solche Erfindung wirklich gelänge, dann würden sich ihrer wohl nicht nur die Verkehrspolizei, sondern auch andere Leute bedienen Zum Beispiel die Ehcsrauen, die ihre Männer veranlassen wollen, um 10 Uhr abends nach Haus zu kommen, würden sicher einen Speziaiapparat für diesen Znreck konstruieren lassen. — Glücklicherweise aber hat es mit einem solchen Marterinstrument noch weile Wege. Und inzwi- scl>en wird man sich wohl mit kleineren Hilfsmitteln lregnügen müssen. Vielleicht ist ein Beispiel lrencblenswcrt, das die Lon doner Polizei gibt: Die bildet aus Wunsch jeden Hund kostenlos so aus, daß er sich genau an die Vcrliehrsvorschristen hält. Dabei mag schon der geheime Hintergedanke milsvielcn, daß der so erzogene Hund auch seinen Herrn zur Berkehrsdisziplin erziehen wird. So können die Hunde verhindern, daß die Ber- kchrsdisziplin aus den Hund kommt . . . Geglücktes Porträt. B. S. in R. — Du schickst uns eine sehr gelungene Kari katur zu, die einen Herrn mit langem Spitzbart in tiefsinniger Betrachtung vor dem Käsig eines Marabu zeigt, und schreibst kozu: „Kürzlich sand ich diese» Bild. 'Mich interessiert zu wissen. ob das ein Photo von Dir ist, während Du Dich mit Deinem Namensvetter in der Bogelspraci;e nnlerhältst." Es könnte beinahe sein! Die Zeichnung ist wirklich gut. Kann man nicht erfahren, woher sic stammt? Die beiden Figuren aus dielen» Blatt scheinen sich wirklich — ivic mir einmal ein Führer in der Burg Neuschwanstein bei Erklärung eines Bildes laate — „iilx>r die licssten Fragen zu unterhalten, die ivo cs überhaupt gibt" . . . Unrentable Sehenswürdigkeiten. K. K. in Z. — Du schüttelst den Kops iilxr einen monströ'en Bauplan, den man gegenwärtig in Paris erwägt: „Der Eissel turm soll in Schatten gestellt werden durch einen kilometer hohen Leuchlturm, der zugleich als Großgaragc dient. Das Stadtbild von Paris muß durch ein solches Ungeheuer doch gänz lich zerstört werden!" — Nun, das ist eine städtebauliche Sorge, die uns nur mittelbar angeht. Ter Bau einer Untergrundbahn Anhalter—Stettiner Bahnhof in 'Berlin, bei dem gegenwärtig ein guter Teil der l»crühnilen Bäume „Unter den Linden" alxzehackt werden, der Plan einer unterirdischen Großgarage in Leipzig und die Neugestaltung der Giintzwiesen in Dresden interessieren uns wahrhaftig mehr. 'Aber beruhigen Sie sich: Es wird mit dem phantastischen Lenchtlurm nicht gar so ge fährlich werden. Wenn die Franzosen siir eine Sache Geld aus geben sollen, rechnen sie sehr genau nach, ob sie sich rentiert. Und nun steht fest, daß schon der lreriihmtc Eiffelturm, dessen Unterhaltungskosten doch wesentlich niedriger sind als die des geplanten Riesenturmes es wären, völlig un- rcntatx'l ist. Der Bestich durch die Fremden läßt von Tag zu Tag nach, und die Pariser Machten ihn überhaupt nicht. Nach dieser Erfahrung wird man sich in Paris hüten, nur aus Prestigegründen einen zweiten Ricscnturm zu bauen, der nur Geld verschlingt . . . Sorge um die Windschutzscheibe. Bo—Bä—Bi. — Schönen Dank siir die Ausklärung über die Ehrennadel des DDAC. Aber warum gleich so bissig gegen den guten Marabu? Sie fragen: „Kann Marabu eigentlich Mitglied des DDAC. sein? Unmöglich! Da wäre der Schnabel nicht nnterzubringen ziviscl>en Steuersitz und Windschutzscl-eibc!" — Haben Sie eine Ahnung! Eine Windschutzscheibe kann man abmontieren lassen, und dann ersetzt der Schnabel den „Win ker" vollkommen. — Und iveiter soll ich raten, was Ihre Unter schrift „Bo—Bä—Bi" heißt. „Bä" und „Bi" wüßte ich schon; al>er „Bo"? Vielleicht: Bonze? Oder soll die Unterschrift den Inhalt Ihres Briefes charakterisieren: Bo—Bä—Bi — boshaft, bärbeißig, bissig? Weihnachtsfeiern post feslum. F. Z. in W. — Sie sind etwas ungeduldig: „Wie lange noch werden denn in den Gemeinden Weihnachtsfeiern gehalten iverdcn? Die Festtage sind längst vorüber, man wagt schon keinem Menschen mehr zum Neuen Jahre zu gratulieren — und immer noch Weihnachtsfeiern?" — O Sie mangelhafter Kenner des Kircl>enjahrcs! Wissen Sie nicht, daß der Weih- nachtssestkreis sich dis zum Sonntag Septuagesima erstreckt? So lange also kann man, theoretisch wenigstens, Weihnachts feiern halten. Eine solche Feier einznsädeln und durchzuführen ist imchrhaftig nicht so einfach: einmal ist der einzig mögliche Scral nicht frei, dann 'kbieder hat der oder senc unentbehrlich» Verein eine Veranstaltung, die Festtage muß man siir die Fa milienfeiern frei lassen — und siehe da, bis all die verschiedenen notivendigen Faktoren zusammenpnssen, kommt man tief in den IaUuar. Das ist das Geheimnis der „späten" Weihnachtsfeiern, lind sie schaden schließlich niemandem, sondern nützen höchstens. Denn di« Faschingsseiern beginnen noch srüh genug . . . Marabu. Die ^cluüösc (Lniscdeidmig Hefte katholischer Selbstbesinnung. Herausgegeben von Dr P. Cornelius Schröder O. F. NI. I. Schnelllche Berlagsbuchhandlg. sC. Leopolds, Warendors Wests. Eine neue Schristenreihc! Und — sagen wir cs gleich vorweg — eine gute und zeitgemäße. Obviam Christo! heißt ihre Parole: Christus entgegen! Sie will helfen, echtes und wahres Christentum in der rückhaltlosen Nachfolge Christi zu verwirklichen. Sie »vill dem katholischen Menschen Helsen, die individualistische und liberalistiscke Halt ing von innen her zu überwinden, aus religiösem Sp'n ßerdasein aus aller religiösen Gleichgültigkeit, Verschwommenheit. Starrheit und Zliimpshcit herauszutreten, lebendig und schöpferisch zu bleiben in dem Sinne, das; er die göttliche Idee in sich selber und in del» mit seinem Lebenskreis Berbundcnen erspürt und gestaltet. Tie drei ersten vorliegenden eheste dienen dem gesteckten Ziele in hervorragender Weise. Sie stchen aui einen» erfreulich hohen Niveau in jeder Hinsicht, inhaltlich und formal. 1. Heft: Will». Vospohl, Lebendiger Glaube. Religions lehrer B. stößt mit seiner in verschiedenen Arbeitsgemeinschaf ten erarbeiteten und durchgearbeiteten Tchrn'1 unmittelbar vor in das Zentrum katholischen Gicwbensbewußtseins und katho lischer Glaubenshaltung. Ohne sich uni die peripheren Frag.» zu kümmern versucht er nur, ii» einem Durchblick die Gat- teswirklichkeit in» Menschen anszn zeigen und das Leben aus dieser Gotteswirklichkeit. die reliaiille Oa'tung, anzudeu- t e n. Das aber geschieht bei aller Einfachheit klar und ein dringlich und überzeugend. Mst Reckt darf er schließen mit den Warten: „Das Besinnen auf diese Welt im katholischen Menschen und das Leben aus dieser Welt ist die religiöse Ausgabe und Entscheidung unserer Zeit". 2. Heft: Cornelius Schröder. Der Glaube Stefan Georges in katholischer Schau. Schr. setzt sich mit dem bedeutend«'»» Dichter der deutschen Gegenwart auseinander Begreiflich. Hat doch in seinem Wer!» der geistige llinbruck der Zeit den reinsten und stärksten Ausdruck gefunden Die Darstellung deutet Ge orges neue „Religion" des Geist-Blut Mntkos als eine Pleu - d o religion. weil sic den» Rein- und Bloßmcnschlickcn verhaftet bleibt. Eine aufrültelnde katholische Gewillensersorschun». be sonders an die kämpfende katholische Iuaend gerichtet schließt die gründliche Untersuchung, die schließlich zu der Erkcnntn-s führt, daß die überzeugende, umwandelnde, mitreißende Kreist d--s Glaubens nur dort wirksam wird, wo sich in gläubigen Menschen bedenken und reflerionslose Hingabe an den Kurios, an den einzigen und höchsten Herrn, Christus, kundtut 3. Heft: Julius Tiiciak. Oestlickes Christentum. T per sucht einen Durchblick zu geben durch das Gcsiiae der orien talischen religiösen Welt. Nur einige wenige Linien will er bloßlegen. die das charakteristische Antllk der marae-ilä-idi'ck. » Kirche bestimmen. Dos Verständnis siir die katholische d. h. die allumfassende Kirche soll geweckt werden T will uns krei macken von all den Ueberlage'mng.m zeitaeichich' lich peripherer Schachten des religiösen Lebens. Damit soll dann uns abendländisches Christentum wieder m de» .»Vrrlick- keil einer wahrhaft übernatürlichen Seinsivirklickkeit mnleuck- ten. Als-.' nickt nur zum duldenden Verstehen der moraenlän discken Kirche will uns T. führen sondern zur Erkenntnis, daß in dieser Kirche, die dem Urchristentum in vielem nach näher steht als das Abendland, eine tiefe und wunderbare A ,-d i-ck'- form christlichen Lebens offenbar wird Ganz im Sinne Mu-, XI.. der einmal gesagt bat: ..Weiß inan denn was es Wert volles. Gutes und Christliches in diesen Bruchstücken der alten katholischen Wahrheit gibt? Die von einem goldhaltigen Fellen abgctrennten Teile führen auch Gold in sich". Vielleicht man ckes Gold, was uns fehlt' Eine Beschästigung mit der morgen ländischen Kirchlichkeit ist vielfach ein Zurückgehen zu den Quellen, ivird somit zu einer ..kalk» Zischen Selbstbesinnung' n Sinne der vorliegenden Schriftenreihe. H. S.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)