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Sächsische Volkszeitung : 17.01.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193501172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19350117
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19350117
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-01
- Tag 1935-01-17
-
Monat
1935-01
-
Jahr
1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.01.1935
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Oie Rückgliederung des Saargebietes Eine Unterredung des AeichSminifferS Zrilk mit dem Eheskorrespondenten der Associated preß of America „kin L«n»bonsi»I-Vendrecken!" Die Skavijktzkommijslon nahm dieser Tage die Aus laden des Journalisten Dekrez über die Assäre Prince ent- gegen: dieser hat in einem Buch davon gesprochen, dah Prince einem Verbrechen der Loge zum Opfer gesotten sei: Der Präsident: Sie behaupten in Ihrem Vuch, es handle sich um ein Verbrechen der Freimaurerei. Zur Stützung Ihrer These führen Sic drei Tatsachen an: 1. Das Messer ist die rituelle Waffe des von der Freimaurerei gegründeten Carbonarismus. 2. Das Messer hatte einen weihen Horn- grifs. Weiher Criss und schwarze Klinge seien bei der Frei maurerei symbolisch. 3. Die Fabrikmarke des Messers sei ausgeseilt gewesen. Auch dies sei ein verabredetes Zeichen, das Zeichen des königlichen Geheimnisses. Zeuge: Vci einem gewöhnlichen Verbrechen hätte ich diesen drei Feststellungen weiter keine Beachtung geschenkt. Aber die Ermordung des H. Prince hängt mit der Sta'visky- assäre zusammen, in der auch die Freimaurerei die Hand im Spiele hatte. Viele Freunde des H. Prince haben mir gesagt, er sei Freimaurer gewesen. Den absoluten Beweis hierfür konnte ich nicht finden. Aber man hat mir den Namen seiner Loge genannt. Wenn Prince tatsächlich Freimaurer gewesen ist, so würde dies vieles erklären. Er soll im Jahre 1927 aus der Loge Isis Monlhyon ausgetre ten sein. Die Polizei, die den Mord aufklären sollte, ist selbst der Freimaurerei verschrieben, so die Kommissare Kennet und Belin, bekannt als Vertrauensleute der Frei maurerei. Der Inspektor Malo von der Loge Isis Mon- thyon, der Inspektor Chennevier von der Loge „Les Pro pres Eivigue". Ist das ein Zufall? Hat man nicht zur Aufklärung eines Frcimaurervcrbrechens eine besondere Polizei ausgesucht? Einige Tage nach der Ermordung des Herrn Prince sagte mir jemand, dessen Vater eine bedeu tende Persönlichkeit der Freimaurerei gewesen ist: „Ein Carbonari-Vcrbrechen." Zn diesem Mann habe ich absolu tes Vertrauen. Seine Bemerkung machte mich stutzig. 1i»su. scksu, wem k Vor einigen Tagen wurden in Moskau unerwartet neue Ein- und Fünsrubeluoten ausgegeben, die zwar viel kleiner sind als die alten, aber hübscher gedruckt Das Debüt der neuen Noten ist nicht ohne Reibungen und kleine Zwischenfälle vor sich gegangen. So lehnte eine Ltrahen- bahnschassnerin mit Entrüstung eine der neuen Noten ab und drohte mit dem Nus nach dem Schutzmann. Ein Ver- kehrsschutzmann wiederum sühne einen Bürger zur Wache, der mit einer Fünfrubelnole die aus drei Rubel la llende Geldstrafe bezahlen wollte, die sür falsches Absteigen von der Strahenbahn aus der Stelle sättig war. Ein Portier in einem Ausländerhotel, dessen Vorliebe sür „wirkliches Geld" bekannt ist, stürzte atemlos mit einer neuen 'Note, die er als Trinkgeld erhalten hatte, zum Kassierer, um sich über ihren Wert zu erkundigen. Die neue Einrubelnote weist eine bemerkenswerte Aeuderuug gegenüber der alten aus. Die alten Noten trugen die reichlich überholte Ver sicherung, „ein Goldrubel" und ferner den Vermerk, dah sic ans Verlangen gegen Gold eingclauscht würden. Jetzt tra gen dic Noten den etwas bescheideneren, aber der Wirklich kcit mehr entsprechenden Vermerk „Ein Rubel", verbunden mit der Forderung, dah sie als gesetzliche Zahlungsmittel sür alle Zahlungen „zum nominellen Goldwert" angenommen werden mühten. Alle neuen Geldscheine werden mit Mihlrancn bc trachtet, und dieses Mihtraucn versinkt erst, wenn die Scheine länger im Gebrauche sind. Dies ist in der Nach kriegszeit wohl überall der Fall, und zwar auch in Lin dern, in denen niemals ein Knistern im Gebälk der Wäh rung vernehmbar war. Vei den Russen hat die Geschuhte aber ihre Tücken: der rollende Goldrubcl ist dort zum flat ternden, flüchtigen, flauschigen, slimmerndcn, slitschigen, flackernden, fleckigen, slnnkernden Papicrschein geworden, und daher ist dort das Mihtrauen gegen neue Scheine be sonders stark. Es scheint, dah das Mihtranen um so grö- her ist, je schöner die Scheine sind: der Schein trügt. Dom ersten Tag der Abschaffung der drotmarken in Boskau Ain Telesou des Leiters der Berkaussstell« Nr 33: „Ist dort die Brotbückcrei Nr. 3 k" „Jawohl." „KcNin ich schnell Gclreidebrot bekommen?" „(Semih, in einer Stunde." Es vergeht eine Stunde und tatsächlich: Tas Brot trisst ein, aber nicht das gewünschte (Selreidekornbrol, sondern Rog genbrot, dessen Wiederverkauf schon aus das äußerste be schrankt ist. Neues Ferngespräch. Ter Spcisemeister Pawlow, der Ver teiler des Brotes, „hat sich geirrt". „Nitjchewo." Innerhalb einer Viertelstunde werden ivir anderes Brot schicken. Es vergehen 15 Minuten, es vergehen 30 'Minuten und noch ist kein Brot da aus der Brotbäckerei, von welcher der Wagen mit dem wenigen nutzlosen RvMenbrol zurückkehrl. Solck)e (Sesck)«hnisse kamen aber nicht nur bei der Ber- kaussstelle Nr. 33 vor. In dein sog. „Proletarierviertel" der Stadl ereigneten sich ähnliche Fälle, wo anstelle des dringend nolivendigen Brotes anderes eintras, während das von der brei ten Masse ersehnte und sür sie allein in Frage kommend« Brot nicht einmal in die dasür vorgesehenen Listen eingetragen war. Das „Moskauer Journal" kommentiert diese Zustande, in dem es schreibt: „Der Berteilungsapparat der Bäcker muh mit der Genauigkeit eines Uhrwerks arbeiten. Die tatsächlichen Zwischensalle am ersten Bcrlerluugstage dürfen sich aus keinen galt wiederholen." Werden die Mahnungen der Zeitungen genügen? MurerStochter und Bknifferssohn heiraten Tas Tagesgespräch von Washington ist eine Verlobung, die allen Ansprüchen romantischer Naturen genügt: die Braut ist die Tochter eines seit Jahren arbeitslosen Maurers, der Vräu.igam der Cohn eines amtierenden Kabinellsministers: Fräulein Helen McCollam, die als Stenotypistin im Dienst der ARA steht, und B. Der», der Sohu des Staatssekretärs sür den Krieg. Berlin, 18. Ian. Nach Bekanntgabe des Saarabstimmung ergebnisses äuherte sich !>t e i ch s m i n > st e r Dr. Frick dem Ehekkorrespondcnten der Associated Preh, Lochner, gegenüber über die Rückgliederung der Saar. Er erklärte, die Reichsregierung könne die Rück gliederung des Saargebietes in kürzester Frist bewerkstelligen. Die nach dem Aloisi-Bericht an den Völkerbundsrat vom 3. De zember 1034 vorgesehene Mindestsrist von einem Monat werde genügen. Die Negierung sei auch bereit, Uber etiva auf tauchende handelspolitische Fragen mit Frank reich zu verhandeln. Seilens der Deutschen Front sei alle Vorsorge getrosten, um Zwischensälle so gut wie unmöglich zu machen. Darüber hinaus habe die Reichsregierung von sich aus Mnhnahmen vorgcnommen, damit alle Zwischenfälle, soweit das irgendwie in ihrer Macht liegt, verhindert werden. So seien z. B. die Mrenzbeamten zu schärfster Handhabung ihrer Anweisungen angehallen und alle Grenzstellen zisiernmähig verstärkt worden. Gauleiter Bürckel habe in seiner Eigenschaft als oberster SA-Führer des Grenzgebiets jegliche Pelätigung der SA, SS und anderer Gliederungen der NSDAP, in einem Umkreis von 40 km strengstens verboten. Aus eine Frage Lochncrs, ob Reichsminister Frick befürchte, dah Frankreich die Rückgabe des Saargebietes aus die lange Bank zu schieben versuchen werde, erwiderte der Minister: Die deutsche Reichs regierung ist der Auffassung, dah sich Frankreich durchaus loyal verhalten und der Rückgliederung des Saargebietes keinerlei Schwierigkeiten machen wird. Wir unsererseits sind der Ueber- zcugung, dah der 13. Januar 1935 der Ausgangspunkt einer neuen Epoche der Beruhigung und Befriedung Europas werden kann. Das Saargeblet soll dem Willen des Führers und Der Besuch Lavals beim Papst im Lichte der französischen presse Im allgemeinen kann man zusamncensajsend seststellen, dah der Besuch des sranzösisä-en Außenministers Laval beim Papst ein gutes Echo in der Presse Frankreichs, spez. der von Paris, gesunden hat. In der katholischen Zcilcucg „La Croix" schrieb Van- neusville einen Aussatz, ive-lä-cr die grohe historisä-e und gei stige Bedeutung des Besuchs Lavals im Vatikan herausstellte. Er sagte u. a.: „Das, was besondere Bedeutung hat, ist die Talsack)e, dah sich Frankreich und Italien sür ein neues Gleicixfewicht der Well gemeinsam einsetzen. Wenn vor ungesähr 30 Jahren das Oberhaupt des srnnz»sijct>cii Staates seine Schritte zum König von Italien lenkte, so erschien das als ein gegen das Papsttum gerichteter seindlicher AKI. Dies ist nicht etiva so zu verstehen, bah die Festigkeit des Heiligen Stuhles nicht geneigt gewesen wäre, nicht irgendeine Anpassungsmnglichkeit zu sinden bei diesem Besuch: Denn die Artikel Barr< res liehen unzweideutig erkennen, dah von seilen des Vatikans ein Akt der 'Nach giebigkeit in Erwägung gezogen war, bah es nl>er damals Eombes an einer kriegerisäien Geste gelegen war. Dasselbe ge schah in Italien, als es in Streit mit dem Heiligen Stuhl stand. Dies ist heute alles gänzlich verändert. Frankreich un terhält die herzlichsten Beziehungen mit denn Heiligen Stuhl, und Italien Hal keine anderen Beweggründe den» Vatikan ge^nüber als solche des Einverstündnistes." „Le Tempo" schreibt: „Die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Frank reich sind getragen von ciirer nusrichligen Herzlichkeit." Er sährl dann sort: „Der letzte Akt der Reise Lavals wird vom Standpunkt oes moralischen Einslnjses in der 'Welt nicht geringe 'Bedeu tung hal»en. Der 'Minister des Auswärtigen wurde vom Papst in Audienz empsangen und hat sich zum Knrüinalslaalssekretär Pacelli begeben. Darin liegt mehr als eine Höslichkeitsgesle gegenüber denn Heiligen 'Baler, dem Oberhaupt der ganzen ka- iholischen 'Mit. Die politische Wichtigkeit dieses Schrittes wird Damenzopf steht in Frankreich unter Aus nahmerecht In Paris hat ein sonderbarer Pcozeh slattgesunden, der dort die Damenwelt erregt, aber auch auherhalb Frankreichs bei Damen mit langen Haaren Interesse erwecken wird. Der Pariser Appeüalionshof hat nämlich jetzt ein Urteil gefällt, das sür alle Damen mit langen Haaren von eminenter Be deutung ist — denn aus ihm geht hervor, dah solche Damen keine Schadenersatzansprüche an den unaufmerksamen Friseur stellen können, der sie versehentlich ihrer Zöpfe beraubt. Die ser salomonische Urleilsspruch erging im Falle des Filmstars Brnnca, die sich in ein elegantes Friseuretablisscment in der 'Nähe der Place de la Madeleine begcben Halle, um die langen Goldlocken zurechtschneiden zu lassen Kaum halte die Schere des Coiffeurs ein paarmal geklappert, als Fräulein Branca »iedcrblickle und zu ihrem Entsetzen ihre goldenen Flechten aus der Erde lieget» sah. Aufspringcn und ihre Meinung über den Uebelläter höchst bestimmten Ausdruck zu verleihen, war sür Fräulein Brnnca eins: aber sie lieh es damit nicht bewen den, sondern strengte gegen den bestürzten Zopsabschneider eine Schadensersatzklage aus 25 000 Francs an, mit der Begrün dung, dah ihre langen blonden Flechten ein notwendiges Re quisit für ihre Filmkarriere darstellten. Der Friseur wurde zu 10 000 Francs Schadenersatz verurteilt, gab sich aber nicht zu frieden und beantragte Revision — und nun hat das Appella tionsgericht das Urteil umgestohen. In der heutigen kurzhaa rigen Zeit, so erklärte das Gericht, sei jede Frau mit langen Haaren verpflichtet, die Hantierungen ihres Friseurs zu über wachen — besonders, wenn sie so grohen Wert auf die Erhal tung ihrer langen Flechten lege Ten Friseur treffe daher keine Schuld. Fräulein Branca muh sich nun mit ihrem neuen Bubi kopf zufrieden geben... Slne zweite Trau LlavW? Ein Pariser Blatt berichtet, dah die Witwe Stcwiskys während der Aussage vor dein parlamentarischen Untersuchungs- ausschuh bedeutende Enthüllungen gemacht habe. Sie habe be hauptet, dah es neben ihr eine zweite, falsche Frau Stavisky gegeben habe, die in alle Angelegenheiten ihres Mannes eingeweiht gewesen sei und ihn aus mehreren Reisen nach Ungarn und zur Konferenz von Stresa begleitet habe, während sie selbst mit ihren Kindern immer im Haushalt ge blieben sei. Die Polizei habe >.n Kenntnis dieser Sachlage die falsche Frau StavZky entkommen lassen und an deren Stelle sie selbst sestgcnommen. Der lustlae Abgeordnete will in Sunaerffre'k treten Wie man aus Paris berichtet, ist der wegen seiner tollen Streiche auch polizeilich verfolgte Abgeordnete Philippe Besson im Flugzeug nach Paris zurückgekehrt, denn während der Par- lamentstagung Kani» er nicht verhastet werden. Deshalb ver- Reichskanzlers gemäh nicht der Zankapfel, sondern die Brücke zwischen Deutschland und Frankreich sein. Reichsminister Frick erklärte weiter, dah die im Abkommen vom 3. Dezember 1934 seslgelegte Zahlungssorm sür den Rückkauf der saarlän dischen Kohlengruben einschliehlich einiger Eisenbahnen und Zollbahnhöfe den, Deutschen Reich deoisenmühig keine Schwierigkeiten mache. Die Ausbringung der sür die Um wechslung der 900 Millionen Franken auszuwendcnden Reichs markbetrüge sei im Hinblick aus die Höhe des deutschen Reichs haushaltes nicht schwer. Aus die Frage des amerikanischen Korrespondenten, wie sich die Reichsregierung zu den Status g u o - B e s ü r w o r t e r n stellen werde, betonte Reichsminister Frick, die Regierung sei willens, die Erklärungen restlos ein zuhallen, die sie am 4. Juni 1934 und am 3. Dezember 1934 abgegeben habe, wonach keine Verfolgungen oder Cchlechler- stellung wegen der Haltung im Abstimmungskampf vorgenom- mcn würden. Der Minister führte weiter aus, die Regierung iverde einen grohzügigen Arbeilsbeschassungsplan sofort nach der Rückgliederung des Saargebietes durchführen, »cm die Er werbslosigkeit im Sanrgebiet zu beseitigen. Der Kohlenabsatz des Saargebietes iverde nach seiner Ueberzeugung glatt van- stallen gehen. — Die Frage, ob die Deutsche Front ge schlossen in das nationalsozialistische Partci- gebtlde übernommen iverde, verneinte Dr Frick. Vielmehr werde jeder Sanrdeutsche für seine Person in die NSDAP, oder ihre Gliederungen einlreten und sein Eintritts gesuch frei und ungezwungen nbgeben können. Zum Schtuh erklärte Reichsminister Frick, das Sanrgebiet werde zunächst ein geschlossener Verwaltungsbezirk bleiben und im Zuge der Reichsreform einem der neuen Reichsgaue eingegliedert werden. wohl von keinem Geist übersetzen werden, welct)«r die Gegen- wnrtsereignisse aufmerksam betrachtet. Die Beziehungen zwi schen den» Heiligen Stuhl und Frankreich sind getnrgen von einer aufrichtigen Herzlichkeit, und das kann nicht nebensäch lich sein angesichts der Gefahren, welche noch die Kultur be drohen und angesichts des Päpstlichen Souveräns einer Religion von ausgesproctzen universalem Charakter, welche den Frieden aus Erden den Völkern verheiht, die eines guten Willens sind." „Le Figaro" bringt aus der Feder Wladimir D'Or- messons einen Aussatz über die Annäherung Frankreichs an die Kirche. Er schreibt u. a.: „Lange Jahre hindurch halte die „römische Frage" zwi- scl/en beiden Fronten just uuubenvindliche Hinüeruijse ausge- lürmt. Wer erinnert sich nicht der Zwischenfälle bei Gelegen heit des Besuchs des Herrn Loubel in Rom im April Itktl, Zwischensälle, welche schnell in den Bruch der üipwmauschen Wz ie Hungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Frankreich auf liegen. Wir sind »veil davon entiernt, einen Schritt in die Er innerung zuruckzuruien, weicher tur das Herz der Katholiken Frankreichs lies schmerzlich war. Vergessen wir die allzu lan gen Jahre, in weichen Frankreich zum Schaden seiner ureiu.n- sten Interessen sich vom Rom der Päpste sernhiclt Leit junj- zehu Jahren sind die diplomatischen Beziehungen zwischen Pa ris und dem Heiligen Stuhl wieder nugekuüpjt, und es besteht darüber bei niemandem mehr ein Zweitel. Aber abgesehen von jeder religiösen Voreingenommen^:!: wer würde nicht ein- seljen, von ivelch wesentlicher Bedeutung es ist. das; die Re gierung eines Landes in direkter Berührung mit der höchsten moralischen 'Macht der Well bleibt, einer Macht, weiche sich aus Hunderte und Al>erhnuüerte Millionen Seelen auswirkt über Berge und Meer hinweg?" In der Zeitung „La 'Presse" zitiert Claelano Berno- ville, ivas im „Le Journal" Saint-Vrice schreibt. „Selbst die Ungläubigsten konnten sieh nicht von «iuer tiesen Wwegung sernhallen." Saint Brice hebt besonders den Empfang der französi schen Journalisten beim Heiligen 'Baler hervor. Papst Pius Rl., welcher keine Gelegenheit cusher vorübergehen lies;, immer wieder die Wichtigkeit der Auigabe der Preise zu betonen, hat auch diesmal wieder die Presse die grösste 'Macht genannt, welci>e es aus der Welt gibt." schwindel er sofort nach Parlamentsschlutz. Nach seiner An kunft hat er jetzt Interoieivs gegeben und sich bitter darüber beklagt, das; man seine Diäten beschlagnahmte. Er droht mit einem Hungerstreik — doch das ist wohl wieder nur einer sei ner Scherze und die Drohung wird ebensowenig ernst genom men wie der lustige Abgeordnete selbst. Was die Tscheche« verbietet! Das tschechoslowakische Innenministerium hat u a. die nachstehenden deutschen Bücher in der Tschechoslowakei ver boten: „Geschichte des oeulschen Volkes" von Friedrich Stiene, „Handbuch des deutschen Kaufmanns" von Dr. Julius Greifzu, „Der Große Herder. N a ch s ch l a g s w e r k sur Wis sen und Lebe n". Band 3. Sie guten Aussichten der Ehemänner Nach dem Professor der Nationalökonomie E. S. Burdell t'Masiachussetss leben verheiratete Ehemänner nicht nur länger — was schon mehrfach behauptet wurde — sondern Haven auch einen geringeren Anteil an der Kriminalität als Junggesellen. Burdell behauptet, Ehemänner wurden auch seltener wahn sinnig als Hagestolze. Heirat sei die beste Versicherung der Welt gegen Verbrechen, Geisteskrankheit Armut und sruhen Tod. Wien gegen das Konkubinat Die neue Dienstordnung für die Angestellten der Stadt Wien versiigt unter anderem, das; das Eingehen einer Lebensgemeinschaft ohne Eheschließung als ein Dienstvergehen gilt, das die Entlassung zur Folge hat. Durch die Dienstentsagung verliert der Angestellte für sich und seine Familienangehörigen alle Rechte, die mit der Anstellung verbunden sind. Dic Verehelichung einer weil), kichen Angestellten gilt als freiwillige Dicnstentsagung. MrschallSgatlm als Adjutantin ihres Bannes Aus Schanghai wird berichtet, daß die Frau des Marschall« Tschang Kai-Tscheck die amtliche Zuteiiung zum Generalstab al» Adjutant ihres Gatten erhallen hat. In den letzten zwei Jah ren ivar sie als Adjutant und Sekretärin ihres Galten tätig, wohnte den militärischen Sitzungen bei und begleitete ihren Gatten an die Front und auf Inspektionsreisen. Am häufig sten weilt sie in Gesellschaft des Marschalls in Nanlschank. wo sich der Generalstab der Regierungslruppen gegen die chinesische rote Armee befindet. Die Gattin des Marschalls gehört zu den wenigen Chinesinnen, dc« «u>e höhere Schulbildung — in Ame rika — genossen haben.
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