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Nr. K. — 11. 1. 35. Sächsische Volkszeitung. Cciie 5. I^v-ILEN Der vesuck ^svsls beim Papst unrt in 6ei« petei»skircke Wenn der Außenminister Frankreichs gelegentlich seiner Zusaminciikuiijl mit Mussolini auch dem Papste sei nen besonderen Besuch machte, hatte dies nicht nur staats- und kirchenpolitijchen Charakter, sondern war auch ein Alt religiöser Huldigung des katholischen Ministers eines im Kern katholischen Landes vor dem Stellvertreter Jesu Christi auf Erden. Dies kommt klar zum Ausdruck, wenn man ausjer dem schon durch die Presse über den Empfang nach der politischen Seite hin berichteten, aus den besonderen reli giös-kirchlichen Nahmen des Empfanges hinweist und vor allem über den Besuch Lavals in der Peterskirche Näheres erfährt. Es war sicher nicht bloß eine offizielle Geste, wenn der Heilige Vater dem französischen Aussenminister den höchsten päpstlichen Orden während der Audienz verlieh und im Anschluß an die fast einstündige Privataudienz derTochterdes Aussenministers in der Privatbshliothek einen ko st baren goldenen Rosenkranz über reichte. Und es war mehr als ein höfliches Geschenk, wenn LavaldemPapstewertvolleWerkeaus dem 17. Jahrhundert in kostbaren Einbänden de dizierte, u. a. „Le sacre de Louis XV." und „Les Chro- niqucs de France". In herzlicher Weise bedankte sich der Heilige Vater für diese Geschenke. Nach der Papstaudienz begab sich Laval zur Petcrs- kirche, die er durch das Hauptportal betrat. Er wurde von hohen päpstlichen Prälaten empfangen. Bischof Msgc. Pe- lizzo, der Verwalter der Kunstschätze der Peterskirche, reichte dem französischen Außenminister das Weihwasser, mit dem sich Laval andachtsvoll bei seinem Eintritt in das Gotteshaus bekreuzigte. Zur Nechten Msgr. Pelizzo. zur Linken den französischen Botschafter, durchschritt Laval das ganze Mittelschiff und kniete für einen Augenblick zum Gebet vor dem Allerheiligsten nieder. Ebenso verharrte der Minister einige Zeit im Gebet am Grabe der Apostel- I fürsten Petrus und Paulus. Im Anschlag besichtigte er I dasselbe unter Führung von Msgr. Pelizzo. Als der französische Außenminister die Peterskirche g mit seinem Gefolge verlieh und das päpstliche 'Automobil 8 bestieg, begrüßte ihn eine große, den Petersplaß iüllcnde 8 Menge. Während des Besuchs in der Peterskirche hatte 8 päpstliche Gendarmerie den Ordnungsdienst. kilkempo tn welchem die westliche Presse die kommende europäiich. Entwicklung sich vollziehen sieht, steht in einem unüberbrü.i- baren Widerspruch zu allen früheren Erfahrungen. Frank reich hatte immer Zeit, viel Zeit, wenn es sich darum han delte, in oder außerhalb Genfs an unbequeme Fragen her anzugehen, es hat sich fünfzehn Jahre Zeit genom men, ohne hinsichtlich seiner Abrüstungsverpstichtungen zu irgendwelchen konkreten Ergebnissen zn gelangen. Ein Eil tempo ließe sich aso nur daraus erklären, daß es für Frank reich heute bequemer wäre, zu schnellen und übereilten Er gebnissen zu gelangen. 'Wenn in den römischen Verhandlun gen die berühmte Gleichberechtigungserklä rung vom 11. Dezember 1032 eine wichtige Nolle spielte, so können wir uns des Eindrucks nicht erwehren, als ob mau in Paris die damalige diplomatische Lage wiedcrhersteilen 8 möchte. Die Mächte waren damals übercingckommen, k „Deutschland und den anderen durch die Venräge abgerüste- I ten Staaten die Gleichberechtigung zu gewähren in einem I System, das allen Nationen Sicherheit bietet, und daß die- I ser Grundsatz in einem Abkommen, das die Beschlüsse der » Abrüstungskonferenz enthält, verwirklicht werden soll". I Deutschland kehrte aus Grund dieser Erklärung in die Ab- ! rüstungskonserenz zurück, und MacDonalbs Vermittlung-;- Z Vorschlag sand die grundsäßliche Zustimmung der deutschen g Regierung. Frankreich dagegen sabotierte diese und sede ö ähnliche Lösung unter Verusung aus seine besonderen Sicher- 8 heitsbedürsnisse, und verdrängte dadurch Deutschland aus 8 einem Gremium, das sich den französischen Sabotageakten » nur zu bereitwillig zur Verfügung stellte. Frankreichs letzte il Weisheit in der Abrüstungssrage wurde in der Erklärung ! vom 17. April 1934 niedergelegt und bestand in der Fest- ö stellung, daß Verträge unter allen Umständen innegehalten 8 werden müssen. Von den verletzten s r a n z ö s i j ch e n Ver- I tragsverpslichtungen wurde in diesem Zusammenhang nicht ß gesprochen, und es wurde gleichzeitig übersehen, daß durch die Eleichberechtigungserklärung vom 1l. Dezember 1932 in der Frage der Nüstungen eine völlig neue Situation entstanden war. Glaubt Frankreich, die Politik der Be harrung aus die Spitze treiben zu können, indem cs die europäische Entwicklung um volle zwei Jahre zurückdreht, glaubt es, daß Deutschland unvorsichtig genug sein würde, aus Zusicherungen zu bauen, die sich bereits einmal als gegenstandslos erwiesen haben? Wir kennen zur Genüge das Spiel, das man bisher in Europa mit den Begriffen Friede und Sicherheit getrieben hat, und neue Namen und Bezeichnungen können uns nicht darüber hinwegtänschen, daß jedes System der Kollektivpakte irgendwie seine Vater schaft aus das Genfer Protokoll vom Jahre 1924 zurücksühren kann. Man hat die Berliner Negierung in loyaler Weise über den Verlauf der römischen Besprechun gen unterrichtet, aber man wird doch nicht bestreiten wollen, daß diese Verhandlungen ohne deutsche Beteiligung er folgt sind, und daß sie die Freiheit der deutschen Entschlie ßungen in entscheidenden Punkten vorwegzunehmen suchen. Die neue diplomatische Methode unterscheidet sich also nur der Form, nicht dem Inhalt nach von den Vorbereitungen, welche für den Abschluß des Ostpaktcs getroffen worden waren, eines Paktes, mit welchem man nicht allein Deutsch land, sondern auch Polen vor „vollendete Tatsachen" stellte. Gerade bei dem starken Einfluß, welchen das Londoner Auswärtige Amt auf die europäische Politik und insonder heit aus die römischen Entschließungen ausübt, muß cs wun der nehmen, daß man von London aus nicht sorgfältiger Vorsorge getroffen hat, daß die römischen Verabredungen, soweit sie über den französisch-italienischen Verständigung«» komvlex hinansreichen, nicht das Schicksal des Ostpaktes er leben. lins kann es nur recht sein, wenn die sranzösisch- italienischen Spannnngen im Interesse des europäischen Friedens überbrückt werden, aber wir haben mit der P o l i- tik der kolonialen Kompensationen in Roms deutsche Kolpingssöhne beim Papst Der Sl. Vater rühmt dle deutsche Treue Am vergangenen Sonntag empfing der Heilige Va- ter aus Anlaß des Mjährigen Vereinsjubiläums die Mit. glieder des deutschen Katholischen Gcsellcnvcreins in Nom in Eonderaudienz. Eine sehr große Anzahl deutscher in Nom ansässiger Handwerker nahm an diesem denkwürdigen Empfang teil, unter Führung ihres Ehrenpräsidenten Msgr. Anton Wynen und ihres derzeitigen Vcreinsprü» ses H e i n e in a n n. Zusammen mit ihren römischen Kol- pingsbrüdern waren auch zahlreiche Abordnungen aus Deutschland zur Audienz erschienen, die zur Jubel feier nach Nom gekommen waren. Die Audienz fand im Konsistoriumssaal statt, wo vor dem Thron des Papstes eine große holzgeschnitzte Büste Vater Kolpings Ausstellung fand, die vor einigen Jahren die jungen Gesellen des „Kolpingsvcreins" dem Heiligen Vater zum Geschenk gemacht hatten. Nachdem der Papst jeden einzelnen zum Handkuß zu gelassen hatte, richtete er an die deutschen Handwerks gesellen väterlich-herzliche Worte. Er meinte, daß ihr hei- ligmüßiger Gründer nicht nur in lener vor seinem Thron ausgestellten Büste, sondern in diesen» Augenblick auch auf andere Weise unter ihnen sei. Er selbst sei hocherfreut, sie, die er licbgewonnen habe und als arbeitsame und durch Frömmigkeit und Charakter sich auszeichnende Jungman- nen sehr schätze, bei sich zu sehen. Zwar sinde dieser ihm jo liebe und schöne Empfang in schwierigen Zeitverhällnissen statt, weil der christliche Glaube angefeindet werde und ihm viele Gefahren drohen. Was würde, fügte der Heilige Vater hinzu, wohl Adolf Kolping zu den Kämpfen und Irrtümern unserer Tage gesagt haben? Was würde er wohl angesichts so vielen Mißtrauens, so vieler Gegnerschaft gegenüber gesagt haben, die sich gegen den Katholizismus und gegen alles, was deir Katholiken lieb und teuer ist, richtet? Er würde ganz gewiß jenes Wort wiederholt haben, das allen Deutschen jo lieb ist: „Deutsche Treue." Noch mehr aber würde er, der ein so guter Sohn Deutschlands und besonders auch seiner Kirche war, gesagt haben: Vor allem und über alles christliche, katho lische Treue! Deswegen wolle er, der Heilige Vater, seinen gelieb ten deutschen Jungmännern wiederholen: Treue und Liebe zum eigenen Vaterland, vor allein aber absolute Treue, freigebige Treue dem Glauben der Väter, der heiligen katholischen Religion. Der Papst fügte im Gedenken an den kostbaren Wert des katholischen Glaubens und des ihm unbedingt zukom menden Schutzes den lebhaften Wunsch hinzu, daß ein sol cher Glaube immer lebendiger in den Herzen der jungen Menschen sein möge, wozu er ihnen von Herzen gern den Apostolischen Segen spende. Alsdann überreichte der Papst Msgr. Wynen einige Medaillen, die zwar keine Kolpingsmedaillen wären, aber demjenigen gewidmet sind, der wohl der italienische Kol ping genannt werden kann, Don Bosco. Er solle jedem der Anwesenden eine solche überreichen, so daß sie saget» könn ten, sie hätten sie aus der Hand des gemeinsamen Vaters empsangen. Nach dem Segen jubelten die deutsche»» Hand werkergesellen dem Papste zu und stimmten begeistert das Kolpingslied an. Or. Frick über wichtige Fragen der deutschen Neugestaltung Berlin, 10. Jan. Neichsminlster Dr. Frick beantwortete dem Berliner Mitarbeiter der Hearst Preß jur die amerika nische und die demsche Oessenllichkeil aktuelle Fragen über den Ausbau des neuen Deutschland. Aus die Frage, ob beab sichtigt sei, dem deutschen Ball» eine neue Bersassung zu geben, erwiderte Tr. Frick: Ter Führer und Reichskanz ler Adolf Hiller hat nach der Machtergreifung am 30. Januar 1!G3 bewußt daraus verzichtet, seine Machtstellung sofort durch ein fertiges Bersassungswerk zu befestigen. Heute arbeitet die Regierung an der Bermirklichung der innerpolttisci-en Grundsätze des national jozialcstijarcn Ttaatsge dankens und vollendet ans legalem Wege den Neuaufbau des Reiches. So wachst organisch mit der sortfchreitenden Entwicklung Tag für Tcrg ein neues Stück Verfassung, und am Schluß der vom Fahrer beanspruchten Bier-Fe.hres-Frist wird das Werk minde stens im Rohban vollendet dastehen. Das deutsche Volk wird dann selbst Gelegenheit haben, dazu Stellung zu n e h m e n. T ie st a a t s re ch t l i ch e Stellung des Führers u n d Rei ch skanzlers ist starker als die eines Souveräns, denn er hat die Aemler des Reichspräsidenten mit dem des Reichskanzlers in seiner 'Person erstmalig »reinigt. Alle Reahsminisler, Reichsslatlhaitcr, Beamten, Offiziere und Lvl- daten sind nur ihm verantwortlich. Tie Regiernngsgewall ist in seiner P.rson zusammengejaßl, und er ist selbst nur der 'Ration veranlwortiich. 'Aus die Frage nach der Zukunft des Reichstages antwortete Rc-chsminister Tr. Frick: Der Deutsche Reichstag wird nach dem Willen des Führers auch weiterhin bestehen bleiben, rverl er das Forum ist, vor dem der Führer und Reichskanzler die großen außen- und innenpolitischen Schicli- salssragen der Nation zur Erörterung und Entscheidung stellt, soweit er sie nicht unmittelbar dem deutschen Volke unter breitet. Es ist nicht daran gedacht, dem Reichstag ein Ober haus zur Seit« zu stellen. Las aiiczemeine, gleiche, unmittel bare und geheime Wahlrecht zum Reichstag wird srir beide b)eschlechter aller deutschen Staatsbürger weiterhin in Geltung bleiben. Die Frage, ob die mchtarische Bevölkerung des Drit ten Reiches das aktive Wahlrecht erhält oder nicht, Hanoi von der iveiteren Gestaltung des Siaatsöürgerrechts im Deutschen Reiche ab. Nach den Grundsätzen der NSDAP vom Fahre 1920 sollen Staatsbürger des Teulschen Reick-es nur Teutsel)« sein. Deutsch ist aber nur der, der deutschen Blutes ist. Ueber die Frage des Mitarbeiters der Hearst Preß nach den Grundsätzen im Drillen Reich jährte Tr. Frick ans: Die Grundlage des Deutscl)en Reiches iß die wahre Volke« gemeinschast nach dem naiionaljozialisiifchen Grundsatz: Ge meinnutz geht vor Eigennutz. Ter Naiionalsozmtzsmus lehnt den Klassenkamps in pder Form ab, er picht den Ausgleich zwisci-eu Arni und bleich, Sladi und Land und fordert die nationale Solidarität von jedem Teulschen. Zum Schluß beantwortete der Reichsminister die Frage nach den staats- und verwaltungsrechtlichen Befugnissen der Leiter der künftigen 20 Reichsgane. „Ten künftigen zwanzig Reichsgauen", so sagte Tr. Frick, „werden Reichsslaithallcr als oberste Reichsbeamle mit iveitgehenoen Befugnissen vor stehen. Die 'Neugliederung des RRcPs wird den Lchlußpunkt unter eine lansendjähricze Entwickelung setzen und sobald wi« möglich erfolgen." früheren Jahren zu schlechte Erfahrung"»» gemacht, als daß wir nicht mit berechtigtem Mißtrauen jede Verquickung eines Ausgleichsversuchs unter den lateinischen Rationen mit den gemeinsamen europäischen Fragen, die auch uns an gehen, beobachten müßten. In den Rüßungslragen hat bis heute Italien eine von Frankreich erheblich abweichende Stellung angenommen, und es würde l-ch zweifellos nur um einen hohen Preis diese seinen eigenüen Interessen die nende Stellungnahme crblausen lassen. Die Diplomatie des >I<> ,,t «la-, wirkt sricdcnsförd.rnd nur, wenn sie sich nicht aus Kosten eines Dritten abspiclt, und wir sind den Tagen der obcrfchlesischen Teilung und des Nnhreinmarfches zn weit entrückt, nm uns mit der Nolle eines Objekts der inter nationalen Politik absinden zn können. Wie anch immer der Garanliepakt ausjehen mag. den man den Mächten znr Unterzeichnung oder Ab'ehnnng vorlcgt, Deutschland kann ihn nur im Lickte von Grundlätzen beurteilen, die anch — vorgegcbenermaßcn — die Grundsätze des Völkerbundes und der sogenannten europäischen Friedenspolitik sind. Der Papst über die „Fülle des priesterlichen Lebens" Rom, 10. Fan. Dieser Tage empfing der Papst den Rek tor, die Superioren und die Alumnen des püpstlichen fran zösischen Seminars in einer Sonderaudienz. In den Mittelpunkt seiner Ansprache, die in französischer Sprache ge halten wurde, stellte der Hl. Baler die Dreiheit: Frömmig keit. Studium, Aktion die alles tn sich begreife, was die Kirche von ihnen erwarte, wenn sie einmaj das Pricsteramt ausüben würden. Mit der Frömmigkeit müsse man beginnen, denn sie sei nützlich für alles. Nichts, auch nicht das Studium sei nnchrhast fruchtbringend ohne die Frömmigkeit. Die Wis senschaft ohne die Frömmigkeit verleihe dem Menschen leicht das Schwindclgesühl der Eitelkeit. Die Frömmigkeit sür den Willen, das Studium sür den Geist! Man müsse den Willen heiligen, aber auch erleuchten. Tie Frömmigkeit heilige das Studium und nehme von ihm die Gefahren, die ihm eigentüm lich seien: aber das Studium müsse die Frömmigkeit erleuchten, sic müsse der Frömmigkeit die beste Nahrung geben. Auch auf die Frömmigkeit sinde das Wort Anwendung: Nihil volitum, nist praecognitum. So müßten sich Frömmigkeit und Studium gegenseitig durchdringen. Ihr großes Studium sei die Theolo gie. Aber cs gebe einen Zweig der Theologie, der mehr die Vision des Herzens als die Vision des Geistes erfordere. Und dieser Zweig, der am leichtesten In den Dienst der Frömmig keit gestellt werden könne, sei die aszetische Theologie. Fröm migkeit und Studium seien zwei prachtvolle Dinge, aber cs sei noch ein Drittes erforderlich, die Aktion, die Aktion des Am tes, das ihrer warte, das ihnen die Möglichkeit geben werde, nn» sich scnc Schätze des Lichtes, der Güte, der Wissenschaft, der Heiligkeit anszustreuen, die sie sich durch Frömmigkeit und Studium angccignet hätten. Tas sei die schöne und prächtige Dreieinigkeit, der Widerschein der göttlichen Dreielnigkeit und Einheit in den Geschöpfen. Tas sei auch die Fülle de« priesterlichen Lebens: Frömmigkeit, Studium, Aktion! Vor allem gelte cs das Studium der heiligen Wissenschaf ten der Theologie. Er sage gern: Vor allem! Tenn wenn man, besonders in der heutigen Zeit, noch etwas Zeit und etwas Raum dem widmen könne, was nicht gerade in den Rahmen der heiligen Wissenschaften falle, dann umso besser. Alles sei nütz lich sür das Heil der Seelen. Eine heilige Seele habe mit Recht gesagt, daß sie in der Ausübung des Apostolats alles wissen möchte, denn alles könne nützlich sein, um die Seelen zu ret ten und Gott zu verherrlichen. Aber vor allem die heiligen Wissenschaften und nn Lichte des Studiums dieser Wissenschaften die priesterliche Frömmigkeit. Geistliche in der Verwüstung der MA Präsident Roosevelt ernennt Katholiken, sür wichtige Armier Als Präsident Roosevelt seine Antrittsrede hielt, zeig ten seine Ausführungen über Arbeit und Industrie ein« be merkenswerte Verwandtschaft m.t der Enzyklika Quadrag«- simo Anno. Und nun sind verschiedene Geistliche der Ver einigten Staaten in sehr hohe uno verantwortliche Funktionen incrhalb der NRA. eingesetzt worden, die Arbeitsfragen zu untersuchen und an der Beilegung oder Verhinderung von Streiks und Ausschließungen zu arbeiten haben. Ein Katholik, 'Mr. Frank 'Murphy, ist vom Präsidenten zum Generalgouverneur der Philippinen ernannt worden, und ein weiterer Katholik, Mr. Iesferson, ist von Roosevelt zum Gesandten von Kuba ernannt. Di« Statistiken des letzten Jahres weisen aus, daß im Jahre 1933 49 181 1<ersonen in den Vereinigten Staaten zur katholisä-en Kirä)e uberczetreien sind; das sind 8955 mehr als im Borpchre. Alljährlich emp fangen run<> 1000 Studierend« in den Vereinigten Staaten di« Priesterweihe. Augenblicklich lausen Vorschläge für ein« Wie deraufnahme der Beziehungen zum Hl. Stuhl, di« von den 'Ver einigten Staaten zur Zeit der Bildung des Königreiches Ita lien und der Raubung des Kirchenstaates abgebrochen wur den. Vlullaer Zwischenfall in Indien Sieben Mohammedaner erschossen. Bombay, 10. Ian. In Ilschalkaranji im Staat« Kol» hapur kam es zu einem blutigen Zwischenfall zwischen indische« Polizei und den mohammedanischen Einwohnern. Tie Polizei hatte den Auftrag, einig« Personen zu verhaften, und wurde dabei von einer großen Menschenmenge angegriffen. In ihrer Bedrängnis gab sie schließlich »in« Salve ab. durch dir siebet« Mohammedaner getötet und zwanzig verletzt wurden. Schwerer Zugzusammenstotz In Sowselrutzland. — Sechs Tot«. Moskau, 10. Ian. In der Nahe von Rostow am Don fand ein schwerer Eisenbahnzusammensloß stall. Aus bisher nicht geklärter Ursache fuhr ein Personcnzug in das Ende des vor ihm fahrenden Personenzuges hinein. Bei dem Unglück sande» sechs Personen de» Tod. 23 wurden verwundet.