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Oer Empfang Lavals beim Papst privataudlenz von so Minuten Sauer - Der französische Außenminister mit dem Großlreuz des piusordens ausgezeichnet Vatikanstadt, 10. Ian. Der Empfang des französischen Außenministers Pierre Laval durch den Heiligen Vater sand Montag mittag kurz vor 12 Uhr statt. Vier Autos, mit den kirchlichen und den französischen Farben geschmückt, holten den Minister, der von seiner Tochter, dem sranzösischen Botschafter Charles Roux sowie einigen hohen Beamten des Außenministeriums und des Kolonialministeriums begleitet mar. im Hotel „Exzelsior" ab Bor dem Hotel hatte sich eine große Menschenmenge angcsam- melt. die dem Minister zujubelte. Der Zug wurde im Damasus-Hose des Vatikans von zwei Kammerherren in mittelalterlicher Tracht empfangen. Der Leibkämmerer Sr. Heiligkeit Papst Pius XI. geleitete den Zug kmnn nach den Privatgemächern des Papstes. Außenminister Laval wurde zunächst allein vom Heilig»» Vater empfangen. Die Audienz, die in der Privatbibliothek stattfand, dauerte genau SV Minuten Am Schluß der Audienz stellte Laval seine Tochter dem Heiligen Vater vor, der gütige Worte an sie richtete und ihr einen kunstvollen Rosenkranz aus in Gold gefaßten Korallen überreichte. Der französische Außenminister überreichte dem Papst als Geschenk der Regierung drei wertvolle alte Bücher aus dem 17. Jahrhundert. Später stellte Minister Laval dem Heiligen Vater auch seine übrige Begleitung vor. Der Papst erteilte der Delegation seinen väterlichen Segen und zog sich dann zurück. Im Verlaufe der Privataudienz wurde dem französi schen Außenminister das Großkrenz des Pius-Ordens verliehen Der Papst hing ihm persönlich die Insignien dieser Auszeichnung an. Von den Privatgemächern des Papstes aus begab sich die französische Delegation mit Laval an der Spitze durch den Her» zogsaal und de« Königsaal bi» zur berühmten Bernini-Treppe. Nach der Besichtigung des Denkmals Karl» de, Größen vegav sich der Zug in die St.-Peters-Kirche, wo Laval durch Msgr. Pclizzo in der Krypta die heiligen Pnlladien goezeigt wurden, die der Papst demnächst den Erzbischöfen und Bilchösen über geben wird. Um 17.35 Uhr begab sich Laval in Begleitung des französi schen Botschafters zum zweiten Riale in den Vatikan, um diesmal Kardinalstaatssekretär Pacelli einen Höflichkeitsbesuch abzu statten. Die Unterredung dauerte ungefähr eine halbe Stunde. Wie von französischer Seite verlautet, wird die französische Ne uerung Kardinalstaatssekretär Pacelti und dem Pariser Nuntius das Großkreuz der Ehrenlegion überreichen lassen. Ueber die Bedeutung des französischen Staats-Besuches, des ersten nach sechzig Jahren, schreibt der „Ojservatore Romano" u. a.: „Dieser Besuch ist nicht nur der traditionelle Gruß sür einen Souverän, sondern die Huldigung des Bertretcrs einer großen Nation an das Oberhaupt ihres Glaubens und ihrer Kirche, die seit 1500 Jahren ihren Namen, ihren Ruhnr und ihre kulturel len Eroberungen mit denen des französischen Vaterlandes ver einigt." Im Hinblick aus die laizistische Vergangenheit Frank reichs muß diese Wendung als ungewöhnlich herzlich bezeichnet werden. Weiter heißt es dann: Ein großer Weg habe sich ausgetan. Laval komme zum Statthalter Christi, dem Fürsten des Friedens, am Tage nach einer der wichtigsten Abmachungen. Am Weihnachtsvorabend habe Pius XI. an den Vrudersinn der Völker gemäß der Weihnachtsbotschast, die den Menschen guten Willens geworden fei, appelliert Zu Epiphanie erfolgte daraus die Antwort an den Stellvertreter Gottes: eine Antwort, di« der Einladung entspreche, die der Papst in der Weihnachtsbotschast ausge sprochen habe. Den Weg frei zur Verständigung! Saarbevollmächtlüter Virrckel vor der in- und ausländischen presse Der Saarbevollmächtigte des Reichskanzlers, Gauleiter Btirckel, sprach gestern abend 8 Uhr in einer öffentlichen Kundgebung in der Fruchthalle zu Kaiserslautern vor den Ver tretern der in- und ausländischen Presse Uber das Thema: „Am 13. Januar: den Weg frei zur Verständigung!" Die Rede wurde aus alle deutschen Sender übertragen. Wir geben im folgenden ihren wesentlichen Inhalt wieder: Di« Welt stellt am kommenden Sonntag die Frage: Wer ist Sieger? Wer ist Besiegter? G b» man s.cfer Frage einen anßenpolitilchen Charakter, dann könnte sie. ganz gleich, wie der 13. Januar sie beantwortet, die Urfache neuer Konflikte wer den. Aber nur dann, wenn man Deutschland und Frankreich als dir beiden sich bekämpfenden Parteien herausstellt. Bei gewissenhafter Betrachtung wird man erklären müssen, daß die Saarsrage außenpolitisch keine Konjliktvsrage. sondern eine reine Liquidationssrage ist. Sobald die Saarsrage aus dein Nahmen internationaler Erörterungen herausgehobcn wird, ist sie ein« rein deutsche Angelegenheit Innerpolitisch gesehen wird das Treubekenninis am 13 Januar zeigen, daß es an der Saar nur einen starken deutschen Volksckfarakter gibt, jenen deutschen Charakter, der die alleinige Kraftquelle dar- stellt, aus welcher die deutsche Ration ihre Lebensbehauptung seit je herleitct Aus der Tiefe seiner ewigen deutschen Seele Nur der oeutiä>e Volkscharaktcr ist bas Entscheidende. Der Versailler Vertrag hat einen deutschen Voltsteil aus seine deut schen Charaktere vor die Geschichte zitiert. Mit dieser Prüfung hat der Versailler Vertrag zugleich eine grundsätzliche Frage vusgerollt, die durch ihr« Klärung den Lcbensraum zweier Nationen sür alle Zukunst ieftlegen müßte. Zwischen die beiden Thesen, zwisckren bi« französische, nach der eine Willens kundgebung genügt, um Glied einer anderen Nation zu wer ben, und zwischen die deutsche, nach der die innere Zuge hörigkeit zum angestammten Volkstum entsck-eidet, ichob man aber noch eine dritte Lösung: Das Kompromiß des Status quo! Daß ein« solche Lösung weder völkisch noch kulturell, noch wirtschaftlich lebensfähig ist, war den sranzösischen Poli tikern ebenso klar wie es allen Saarländern von den Kommu nisten bis zu den Nationalsozialisticn klar war. Diese Lösung war van vornherein undiskntierbar. Separatismus war noch nie di« Sehnsucht des Saarvolkcs. Die Franzosen haben deshalb auch von vornherein das Saar gebiet reif mackien wollen sür eine Entscheidung für Frankreich. Die deutschen Parteien des Saargebietes erklärten ausnahms los immer wieder: Wir sind nichts als deutsch! Für uns alle gibt es ohne Rücksicht aus Weltanschauung oder Parteizuge hörigkeit und unabhängig davon, welche Negierung in Deutsch land herrscht, nur ein „Zurück zum Reich". Der Marxismus ist entlarvt Nun aber vollzog sich in Deutschland der große innenpoli tische Umbruch. Damit mußten auch der Marxismus und seine Partei verschwinden. Im Saargebiet jedoch hatte er die Möglichkeit, sich weiter zu behaupten. Er konnte insbesondere von hier aus in eine parteipolitische Opposition zu seinen polr- lsck)«n Gegnern in Deutschland treten. Diese Opposition mußte aber zu einem Kamps gegen das ganze Volk führen, nachdem bas deutsche Volk zu einer einigen Voltsgeineinsckfas« zusammen- geschlveißt war. Damit wurden die marxistischen Parteien vor die Frage gestellt: „Geht dir das deutsch« Vatrrland Uber alle, oder entscheidest du dich für die Partei?" Der historische Augen- blick war gekommen, wo der Marxismus bekennen mußte, ob er wirklich nationalpolitischc Qualitäten hat, oder ob er sich ledig lich international gebunden fühlt. Die Entscheidung des ossi- ziellen Marxismus lautet nun: Partei gegen Volk. Sein« früheren Bekundungen hat er in diesem Augenblick Lügen ge straft und demaskiert als das, wofür er vom Nakionalsozialis- mus längst erkannt worden ist: Verräter am eigenen Volks tum! Man luchte den Verrat zu tarnen, indem di« marxi- stischen Parteien aus der nationalpolitischen deutschen Frag« eine innerdeutsche Parteisrage machten. Run wurd« klar, daß st« all« früher nur deshalb zum Reich zurückwollten, weil ihnen Deutschland als der gr- eignete Vod«n erschien, aus dem sich der Marxismus aus- wirtrn konnte, und daß st« beute nicht zu Deutschland zurückwolle», well cs hier ein für allemal mit der marrk- stischen Zersetzung aus ist. Damit hat der Marxismus in seinem Sinn« den Bcgriss „Volk und Vaterland" desiniert. Der Marxismus hat sein eigenes, besonders geartetes Vater land Es liegt nirgend und überall wie seine Väter nirgends zu Hauie sind und dock, überall die Völker in ihren Klauen lmllen. Wo der Verbuch gemach! wird, vieler Schmarotzerpflanze den Boden zu entziehen, da beginnt der Haß, der leine Grenzen kennt und der das Gesetz des Blutes verleugnet. ylufnelwt der Lii"e Als die sogenannte g r e l y e I t s f r o n t am letzten Sonntag durch die Straßen der Stadt Saarbrücken marschierte, da gab sie einen diesbezüglichen Anschauungsunterricht. Diese „besseren Deutschen" schrien stundenlang „Heil Moskau!", „Nieder mit Hitler!", „Völker, höret die Signale!" Aber denjenigen, die als Fremde deutsches Land und deut sches Volk dieser Prüfung unterzogen, müssen wir eigentlich in einem bestimmten Sinne noch dankbar sein. Sie haben ihr Teil beigetragen zum Bekenntnis am 13. Januar. Wenn man bedenkt, daß der deutsche Gruß als Demonstration sür Deutsch land betrachtet wird, wenn man weiß, daß derjenige, der davon redet, als Deutscher sterben zu wollen, sich strafbar macht — wenn man erlebt, daß deutsche Menschen, die ihre deutschen Brüder aus Amerika empsingen, deshalb von Emigranten- Polizisten auseinandergetrieben werden, dann muß man wahr lich bekennen: sie machen alles richtig, weil sic es salsch machen, und weil sie alles so salsch gemacht haben — deshalb war cs im Grunde so richtig, sie sind wie jener Geist, der stets das Böse will und doch das Gute schasst. Meine Herren von der ausländischen Presse: Sie haben ja selbst ein wenig von dem allen erlebt. Aus dem Versammlungs platz der „Freiheitssront" in Saarbrücken befanden sich mit allen Elsässern, Lothringern, Emigranten und Minderjährigen Achtung, Saarabstimmungsberechtigte! 12 Gebote sür die Saarabstimmuncz! 1. Jede politisch« MrinungoSußrrung Im Wahl lokal sührt unnachsichtlich zum S t i m in o c r l u st. 2. Auch der Deutsche Gruß, ja sogar das Erheben des rechten Armes gilt als verbotene politische Meinungsäußerung. Trage auch keinerlei Abzeichen oder Plaketten im Abstim- muugslokal. 3. Sprich am besten kein Wort im Wahllokal. t. Beantworte nur dir Fragen der Mitglied» des Wahl büros. Vermeide auch hierbei jede politische Acußerung. 8. Halte Dich, bis Du zum Wählen drankommst, nur in dem Teil des Abstimmungslokals aus, der ausdrücklich als Warteraum gekennzeichnet ist. 8. Füge Dich widerspruchslos allen Anordnungen des Vor sitzenden des Wahlbüros, auch wenn Du sie nicht begreisst. Beginne keine Polemik. 7. Fülle Deinen Stimmzettel nur in der Isolierzelle aus. 8. Zeichn« Dein Kreuz in den entsprechenden Kreis de» Stimmzettels nur mit einem schwarzschreibenden Bleistift rin, da jedes ander« Schreibzeug, auch Tinte, Buntstift oder Kopierstift, Deine Stimme ungültig machen. 9. Verlast« die Isolierzelle nicht eher, bis Du den Stimm zettel ungesaltet in den Umschlag gesteckt und diesen ver- schlosten hast. 10. Sprich mit niemandem mehr im Wahllokal, wenn Du Deinen Stimmzettel erhalten hast, sprich auch mit nie mand, bevor Du nicht das Wahllokal verlassen hast. 11. Enthalt« Dich auch nach Abgabe Deines Stimmzettel» jeder politischen Meinungsäußerung durch Wort oder Gruß, bevor Du nicht da» Wahllokal verlassen hast. 12. Präg« Dir diese Vorschriften gründlich rin, besolge sie aus da, genaueste, sorg« dasvr, daß Drin« Stimm« nicht >»- gültig wirk etwa 20 080, vielleicht auch 23 088, mrletwegcn 38 008 Menlchen, der Platz saßt nämlich mit alle» Tribünenplätzen insgesamt nur rund 50 000 Menschen. Herr Braun begann seine Rede, indem er sagte: Ich begrüß« die mehr als 1001)00 hier ver sammelten Freiheitskämpfer. Wahrscheinlich hatte sogar eine Zeitung im Vordruck schon die Anwesenheit von 150 000 sest- gelegt, und so verkündete dann Herr Braun am Straßburger Sender ein paar Stunden später ebensalls, daß 150 000 Frei heitskämpfer sür den Status quo demonstriert hätten. Sie haben vielleicht gehört wie der gleiche Sender das Verhältnis zwischen der deutschen und der antideulschen Demonstration aus de» Kops stellte. Zn diesem Verhältnis zwischen Wahrheit und Lüge bearbeitet Herr Matz Braun, bearbeiteten gewissenlose Hetzer schon Jahr und Tag die ausländische Presse. Wieviel werden Sie schon crsahren haben von der Wucht und Macht der Slntus-quo-Vewegung, und was haben Sic im Saargebiet angel rossen? Im Lause dieser Woche dürste wohl die höchste Leistung aus dem Gebiet der Lüge und der Niedertracht der Welt vorgesetzt werden. Sie fragen mich in diesen Tagen: Ist es richtig, was Herr Braun schreibt, daß sosort nach der Rückgliederung ein Konzentrationslager in Neunkirchen errichtet würde? Diesen Gefallen werden wir den Emigranten nicht tun. Denn sie wünschten sich ein Konzentrationslager in Neunkirchen, da mit sie nach ihrem Absrhub aus einem anderen Versteck wieder Grund hätten zur Fabrikation von Greuelmärchcn. Ich ver sichere feierlich, daß wir den saarländischen Arbeiter aus den Klauen dieser Hetzer über den Weg einer kameradschaftlichen Verbundenheit und mit größter Sorge um sein soziales Wohl ergehen befreien werden, und wenn von mir, wie das in den letzten Taaen häufiger geschieht. behon"«et >v>rd ich lei e-n Freund von Konzentrationslagern, so sei ihnen gesagt, daß es in meinem Gau kein Konzentrationslager gibt und daß ich selbst noch nicht einen einzigen Menschen in ein Konzentrationslager bringen ließ. Ich bin der Aufsagung, daß man in den meisten Fällen Hunger und daraus entstandene politische Verwirrung und Haß nicht beseitigen kann durch Konzentrationslager, son dern indem man verhetzten Menschen die unsozialen Voraus setzungen zu ihrer Einstellung nimmt. Die Hetzer und Volks betrüger gehören in Konzentrationslager. Andere fragen mich: Ist es richtig, daß nach dem 13. Januar ein Kulturkampf in Deutschland ausbricht? Dazu folgendes: Der Führer der Nation hat sich vorgcnommen, eine große Aus gabe zu lösen, eine «nzerslörbarr Volksgemeinschaft zu schassen. Eine unzerstörbare Volksgemeinschaft schmiedet man nicht mit Kulturkämpfen und Konzentrationslagern. Damit zerschlägt man ein Bolt. Die Zeiten des Dreißigjährigen Krieges sind vorbei. Es leben andere Menschen, die von der praktischen Religion nicht die Aus- fassung haben, wie sie bei den Propagandisten und salsckicn Pro pheten des Kulturkampfes üblich sind. Wir sührcu in Deutsch land keinen Kulturkamps, weil cs die Separatisten an der Saar Voraussagen. Wir führen keinen Kulturkampf, weil ihn die Separatisten an der Saar wünschen, und wir führen erst recht keinen Kulturkamps, weil wir die Ueberzeugung haben, daß di« Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat und das sich gegen seitige Vertragen unter den Konfessionen ein höchstes Gebot der Religion überhaupt ist. Meine Herren von der ausländischen Presse! Tausendfach sind die Lügen, die in den letzten zwei Jahren über Deutsch land verbreitet wurde». Heute lesen Sie, wir leiden unter Rohstossmangel. Gegen Sie durch diese Stadt, gehen Sie in jede Stadt in Deutschland und suchen Sie den Rehstossmangel. Gestern sagte man, hier in diesem Gnu ist ein Piarrer gelötet worden. Gehen Sie von Ort zu Ort und suchen Sie das Grab des ge töteten Pfarrers. Vorgestern sagten sie. ich sei Protestant. Sehen Sie meinen Tausschein nach. Vorvorgestern wußten sie zu be richten, der Vatikan betrachte die Erennung eines Protestanten, der einem Eottlosenverbnnde angehöre, zum Saarbevollmiichtig- ten als eine Herausforderung gegen das katholische Snarckolk. Fragen Sie narb dem Gottlolcnverband ob cs ie einen solchen in der Pfalz gab. Heute wißen ge zu de..aui Filter sei ein Attentat verübt worden, morgen schon ist er an dem 'Attentat gestorben, während er dann übermorgen einen Auirus erläßt an das Saarvolk, daß er den Status quo nunmehr als di« einzig richtige Lösung bezeichnet. Henker des Friedens Ich bin als Deutscher gezwungen, diese Ausführungen machen, denn wir lassen uns schließlich ni. . von Nichldeuljchen den Begrijs „deutsch" desinieren. Sie selbst waren vielleicht Zeuge, wie nm letzten Sonntag in der Kundgebung der Frei- heitsfront Herr Braun unseren Führer maßlos bcschimpjte und der Kommunist Psordl in der gleichen unerhörten Weise wieder mit Schmutz um sich warf. Sie wissen aber auch, daß diele gleichen Hetzer noch am 'Abend am Straßburger Sender in dieser Tonart ihren Status quo als urdcutsche Sache propagieren konnten. Glaubt etwa ein anständiger Mensch, daß ein solcher Zustand eine Garantie des Friedens wäre? 'Wenn man den Frieden will, dann kann man nicht diese Henker des Friedens an der gefährlichen Stelle zwischen zwei Völkern sich einnisten lasten. Wer den Frieden will, muß sich entschließen, den Störenfried dorthin zu setzen, wo er den Frieden nicht mehr stören kann. Für die Ehre des Arbeiters Immer wieder nennen die Separatisten den Arbeiter im Zusammenhang mit ihrem unsauberen Geschäft. Es muß Bcrwahrung gegen den Mißbrauch mit dem Namen Arbeiter eingelegt werden. Man will ossenbar die Ocsscnllichkeit glauben machen, daß der Arbeiter befähigt wäre, unehrenhafte Geschäfte zu besorgen. So ist es denn wahrhaftig nick». Nicht die Ar beiter sind die Träger einer verräterischen Sache, sondern immer dieselbe Sorte von Menschen benutzt den Arbeiter, um ihn aus- zubcuten, um das eigene Handwerk von ihm besorgen zu lasten. Sic allein, diese kleine Gruppe einer ost gerissenen, aber ebenso minderwertigen Intelligenz besudelt die Ehre des Arbeiters, indem sie ihm ihr eigenes unsittliches Treiben zumutet Immer wieder waren es Arbeiter, das muß einmal gesagt werden, di« sich rinsctzten gegen den Verrat, gegen di« Unehre. Der Verrat selbst wird inszeniert von Arbeitsscheuen. Brave Arbeiter werden mißbraucht, und Arbeiter sind es, die dann gegen die mißbrauchten Arbeiter den Kamps sühren müssen, während die Drahtzieher selbst rechtzeitig das Gelände räumen. So war es bei der Revolution 1918, so war cs bei den separa tistischen Putschen des Rhcinlandcs. und io ist es auch heute. Zum anderen: Die Ehre zu reiten, ist nur der befähigt, der selbst «ine Ehr« besitzt. Den Arbeiter aber ließ man jrühcr immer