Volltext Seite (XML)
Nr. 12. — 15. 1. 35. Sächsisch« Volkszeitung. Seite 5. ^OklLSN U/o «len 6Isube iekl», Zuckerl «len Adenglaude Im Anzeigenteil fast aller astrologischen Zeitungen wird der elementare Drang vieler Menschen nach Wissen der Zukunft oder Angst vor Erkrankungen zum Zwecke des Geschäftemachens ausgenützt. Was wird da alles an Irrphantastik der Leichtgläubigkeit des Publikums ge boten. Da wird z. B. ein „Lebensspiegel" angepriesen, sachmannisch astrologisch ausgearbeitet, für nur 6 Mark, der Fragen in jeder Lebenslage beantwortet. Ein Echwingungsgürtel Astral, „eine Wohltat in gesunden und kranken Tagen schafft Lebenskraft". „Unglückliche Liebe ist sofort heilbar. Verblüffende Erfolge. Diskrete Auskunft gratis." Astrale Heilmittel für Krankheiten aller Art werden mit ausdringlicher Marktschreierei an gepriesen. Es gibt sogar „Geburtstagstassen, nach astrolo gischen Grundsätzen hergestellt". Eine besondere Erwäh nung verdient eine Anzeige, die fast in allen astrologi schen Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen zu finden ist unter dem Titel: Ueberraschende Voraussagungen eines großen Astrologen, „dessen Voraussagungen die an gesehensten Leute beider Erdteile in das grötzte Erstaunen versetzt haben." Und alles kostenfrei! Nur für 25 Pfennig Rückporto! Wer ist dieser Menschenfreund? Er nennt sich „Prof." Roxroy. „Dieser qualifizierte Exponent der wahren ci-aldäischen Astrologie" weissagt Uber alles: über Geschäft, Ehe, Liebe, Gesundheit, Reisen, über glückliche und unglückliche Zeitabschnitte usw. Dieser „Menschen freund" ist aus London ausgewiesen, weil er durch seine „Voraussagungen" den Tod eines Menschen verschuldet l>at, und er darf jetzt ungestört von Paris und dem Haag aus sein schädliches Gewerbe weitertreiben. Und es ist ein geradezu glänzendes Geschäft. Nach der Schwei zer Winterthurer Volkszeitung vom 28. November v. I. beschäftigt sein astrologisches Institut in Paris zur Zeit 70 Angestellte, die allein aus dem Erlös der Rückporto marken besoldet werden. Der jährliche Aankumsatz Roxroys m der Schweiz beträgt nach dein genannten Blatte 120 000 Fr. Alles leslsment un«1 I-eki^pIgn Im „Lehrplan für die Voltsjchule der Stadt Leipzig 1934" heißt es zum Thema des Grundsätzlichen über den evangelischen Religionsunterricht: „Der Neligionslehrer mutz sich immer dessen bewußt jein, daß die deutsche Jugend aus das Wissen um die religiösen und ethischen Anschauungen ihrer Vorjahren viel mehr Anspruch hat als auf die Kenntnis der Ge schichte des Alten Testaments. Deshalb hat er bei jeder sich bietenden Gelegenheit die germanische Religion zum Vergleich heranzuziehen und die Kinder mit dem alt germanischen Brauchtum bekanntzumachen. Auf der Oberstufe aber sind die germanische Religion und das Eindringen des Christentums in die germanische Reli gion und das Eindringen des Christentums in die ger manische Welt zu behandeln. Hierbei darf nicht ver schwiegen werden, daß die Kirche ein gut Teil germani schen Freiheitsgeistes unterdrückt hat. Jesus ist der deutschen Jugend nicht als der stille Dulder hinzustellen, sondern als Kämpfe!: gegen eine ihm feindliche Welt, als der Tcinpelremiger, als der kraftvolle Beseitiget des Muckertums. Es ist zu be tonen, daß er Galiläer war und schon wcg'N seiner arischen Abstammung als ein Feind des Judentums angesprochen wurde." Die Ausführungen zeigen, wie weit bereits der Ein fluß der dcutschgläubigen Ideen sich gegen den christlichen Glauben an das Alte Testament als einen Teil göUlicher Offenbarung, die für alle Völker und alle Zeiten gilt, auswirkt. kNsnxistiLcke Millionte jenseits «les k?keins Wir haben es in Deutschland an den sozialistischen und kommunistischen Abgeordneten, unter denen es nicht nur Schwerreiche, sondern sogar Millionäre gab, erlebt, wie in den marxistischen Kreisen der „Sozialismus" praktisch zur eigenen Bereicherung führte. Das ist nicht nur hierzulande der Fall; denn die französische bürger liche Presse weiß z. B. heute folgendes über den marxi stischen Sozialismus links des Rheins zu berichten: Leon Blum besitzt ein Jahreseinkommen von 345000 Franken. Der sozialistische Abgeordnete Spinasse besitzt ein Jahreseinkommen von 132000 Franken. Herr und Frau Zyromski, ein Ehepaar, das zu den wildesten sozialistischen Agitatoren von Paris zählt, ver dient gemeinsam an der Präfektur 100000 Franken. Der sozialistische Depule Baron ist Eigentümer des Schlosses „Bourgerette" in der Isere. Der sozialistische Depute Brunet besitzt das Schloß „Petit Pelican" bei Montelimar. Der sozialistische Depute Compere-Morel besitzt das Schloßgut von „Trible" im Gard. Der sozialistische Generalsekretär Paul Jaure ist Eigentümer des Schlosses Mauzae in der Dordogne. Der sozialistische Senator Morizet ist Eigentümer des Schlosses Mansod im Iura. Von vielen anderen wollen wir gar nicht reden, sonst müßten wir auch noch den Kammerpräsidenten und sozialistischen Multimillionär Herrn Bouisson auf marschieren lassen. Kein Wunder, daß die „Etineelle so- eialiste", das bekannte sozialistische Organ, neulich die Worte schrieb: „Wir haben bei uns Sozialisten große Bourgeois, Multimillionäre, reine und authentische Pro dukte der kapitalistischen Korruption. Sie stehen in Per- Kunstgeschichte, Deutschtum, Christentum Wie ein Streit um »ine gestickte Decue Anlaß werden bann zu einer Revolution der Knnstgeschichte, zeigt ein Artikel, der vor einiger Zeit in der Wochenschrift .Der Brunnen für deutsche Wesensart" erschien. Das Blatt bringt Auseinandersetzungen über christliche Religion und Kirche, die von beiden manchmal derart verzerrte Bilder ergeben und dazu von einer Tenkkunst getragen sind, daß man manchmal geradezu versucht ist, so et was nicht mehr ernst zu nehmen. Unter der Ueberschrift „Deutsche Frauenkultur" erschien unlängst folgender Artikel: „Im „Brunnen" wurde eine gestickte Decke die jüdische und christliche Sinnbilder zeigte, als des neuen Deutschland unwürdig gekennzeichnet. Diese Arbeit stammt von Frau Schicsll, Gattin des berühmten fränkischen Malers. Frau Schiestl, die auf ihrer Decke u. a. Käleb und Josua, die Erz juden mit ihrer sagenhaften Weintraube darstcllle, fühlt sich un rechtmäßig angegriffen Von dem, was damals gesagt worden ist, bann keine Silbe zurückgenommen werden, denn was wahr ist, muß wahr bleiben. Aber an den eingegangenen Protest gegen die seinerzeitige Veröffentlichung kann ein kleiner, recht lehrreicher Gedankengang angcknüpft werden. Trotz ihrer Darstellung jüdischer Gestalten suhlt sie sich als eine urdeutsche Frau. Niemand ivird das Deutschtum von Frau Schiestl wegen dieser einen Arbeit in Frage stellen. Wäre das Werk für die Gesinnung des Künstlers unbedingt entscheidend, dann müßten wir Erwin v. Steinbach, den genialen Schöpfer des Straßburger Münsters genau so als undeutsch ablehnen, wie meinetwegen Albrecht Dürer der zeitlebens saft nur aus schließlich jüdisch-christliche Heiligenbilder malen mußte, um nicht zu verhungern. Und dennoch trotz des aufgenötiglen christlichen Rahmens! — spricht aus ihren Werken reinstes und edelstes — sogar heimisches — Deutschtum. Jene mußten diesen jüdisch-christlichen Rahmen siir ihre nordische Gestaltungskraft brauchen, weil sie sonst keine andere SchönheUsmöglichkeit hatten. Und Frau Margarethe Schiestl? Ihr wurde kein Nah men von außen ausgezwungen, aber der Zwang wird ihr — ihr unbewußt — von innen her dascin. Viele glauben noch: alles hohe Menschentum sei christlich und damit zwangsläufig Deutsch. Wie falsch! Was heute noch gut in uns ist, echt und sauber, sind nordische Urelemente im deutschen Menschen, die das Christentum noch nicht zu zerstören vermochte. Wer kennt denn das Christentum überhaupt? Wer kann von sich wirklich sagen, er habe das Alte und das Nene Testament vor der ersten bis zur letzten Seite wirklich gelesen? Kaum einer unter vielen Tausendcn. Und so kommt es, daß ungezählte Menschen ihre Anständigkeit dem Christentum unterschieben lohne es zu wis sen's. daß sie durch den altüberkommenen nordischen Adel ihres Wesens das Christentum veredeln. Soweit geht die Selbsttäu schung sogar, daß man Madonnen mit nordischen Gesichtern darstelll. anstatt schwarze, krummnasigc Jüdinnen, wie es der Wahrheit entspräche, und in den Aposteln nordische Menschen sieht Tas ist ein geistiger Zustand von gestern: aber aus die ser geistigen Haltung heraus, für die das neue Deutschland kein Verständnis mehr hat. mag die deutsche Frau Margarethe Schiestl diese merkwürdige Decke geschasfen haben. Zusammengesaßt: Nicht das Deutschtum dieser Frau sollte angegriffen sein, sondern lediglich das eines bedingungslos Deutschen unwürdige Motiv der in Frage stehenden Arbeit. 'Mochte auch die Gattin des großen Malers Schiestl die Zeichen der Zeit verstehen lernen und in ihren zukünftigen Arbeiten zeigen, daß der nordische Mensch das aus nordischem Wesen empfundene Bild gestaltet und nicht asiatische!" Was soll man dazu sagen? Es hält schwer, keine Satire zu schreiben. Stellen ivir zunächst einmal fest, daß tatsächlich kleine Ursachen große Wirkungen haben können! Tas hätte die unschuldige Decke der Frau Schiestl sicher nie gedacht, daß sie der Anlaß werden könnte, geradezu eine Revolution in unserer Auffassung von der deutschen Kunst des Mittelalters hervor zurufen. Bedenken wir doch: der arme Albrecht Dürer! Sein unsterblicher Genius ist — und das erfahren ivir erst heute — ein grausames Opfer jüdischer Finanzoerskbwung geworden, die ihn zwang, „trotz des ausgenöligten christlichen Rahmens, christlich-jüdische Heiligenbilder" zu malen. Und das Ver blüffendste dabei ist, daß aus den Produkten dieser jüdischen Vergewaltigung, die christliche Heiligenbilder machen läßt, „reinstes, edelstes, sogar heidnisches Deutschtum spricht!" Wir haben demnach noch vieles zu enträtseln und zu lernen! Die leidige Decke, ursprünglich vielleicht nur dazu be stimmt, in irgendjemandes Stube an der Wand zn hängen, wird in unserem Artikel derart zerzaust, daß der Leser schließ lich vor lauter „Problemen" von der Decke gar nichts mehr sieht! Alan hat den Eindrnck, daß der Verfasser, der sich hin ter den Buchstaben W, S. verbiegt, alle nur immer im .Brun nen" gebräuchlichen Tendenzen gegen christliche Dinge znsam- mengetragen hat, um sie über Frau Schiestls Decke zu ergie ßen. Von Kunstsragen kommt er auf „nordische Elemente" und stellt fest, daß ungezählte Menschen ihre Anständigkeit dem Christentum unterschieben. Die Frage: „Wer kennt denn das Christentum überhaupt?!" dürste ihm Anlaß zu ernster Selbstbesinnung werden Vielleicht würde er dann wenigstens doch die dein „Brunnen" geläufige Methode fallen lassen, jüdisch asiatisch orientalisch-christlich immer aus eine Stuke zu stellen Der „Brunnen" hat schon wiederholt in seinen Ausgaben an seine Leser die Frage gerichtet: „Wer kann Wesentliches gut sagen?" Er will damit zur Mitarbeit aussordern. Wir müssen schon seslstellen, daß sein Mitarbeiter „W. S." hier weder We sentliches gesagt hat, noch daß er das Gesagte „gut" gesagt hat. Er sah das unglaublich schreckliche Gebilde der Decke mit der biblischen Szene und beschloß, dagegen zu Felde zu ziehen Nun siel ihm aber doch wohl ein. daß man dann leicht mit der ganzen mittelalterlichen Kunstgeschichte in Konlli!>t kommen könnte. So machte er den Umweg über den „jüdisch christlichen Nahmen", wobei er in die Sackgasse geriet So war er nicht einmal in der Lage, das Unwesentliche wenigstens ..gut zu sa gen". Doch wir wollen nns Mäßigung anserlegen und <V:rrn W. S. wieder einmal Gelegenheit geben, unsere „Anständigkeit" dem „Christentum zu unterschieben". Ein großes Wunder in Lourdes Das „Journal de la Grotte des Lourdes" verössenllicht einen Bericht des Doktors Ballet, des Präsidenten des ärztlichen Büros zur Konstatierung der Heilungen. In diesem Bericht wird die Heilung eines schwerkranken und gelähmten Kindes, des Mo Goucan, erzählt, der am 2t). August 1933 von Lourdes vollständig wieder hergestellt ist von seiner Krankheit. Die Eltern hatten das Kind nach Lourdes gebracht mit dem natio nalen Pilgerzug vom 18. August 1933 und eine Krankenbahre mitgenommen und nach Gebrauch des Bades m der Pissina trat die restlose Heilung des Kindes ein. Der Gouverneur von Tanganjika bei den Msslo« nami In dem ehemaligen deutsch-ostasrikanischen Missionsgebirt, auf dem die Weißen Väter heute wirken, erstattete Sir Harold Mac Michael, der Gouverneur von Tanganjika, der Missions station der Weißen Väter zu Kigoma einen Besuch ab. Er wurde mit großer Begeisterung von den Schülern der Mission empfangen, die zu seinen Ehren verschiedene Musikstücke vor führten und den Gouverneur durch kindliche Gedichte begrütz- ten. Ter Gouverneur besichtigte die Anlagen der Missionsschu len und stattete dann dem Apostolischen Vikar, Msgr. Birrcaux, einen Besuch ab und sprach ihm seine große Befriedigung über die Eindrücke in der Mission aus. Eine Heiligsprechung? Der „Times" wird aus Rom gemeldet, daß die Heilig sprechung des Thomas Morus und des John Fisher, Bi schoss von Rochester, „aus außerordentlichem Wege" erfolge und rasch bevorstände. Es wird, wie es bei 'Märtyrern vorgesehen ist. von der Erbringung eines neuen Wundernachweises aus Fürbitte des Seligen dispensiert. Ein kath. Professor an einer chinesischen Universität An der chinesischen Universität Anhwei sAnking) doziert zur Zeit Professor Sii, geboren in Kiansi und Mitglied der Ka tholischen Aktion, für Zeitungswissenschaft. Professor Sil ist ein sehr geschätzter katholischer Journalist, dessen Artikel von der chinesischen Regierung hoch geschätzt werden. Neben seiner Do- zcntentätigkeit an der Universität gibt er aber auch Unterricht an der Katechetenschule, die der Heranbildung der Katecheten dient. Er doziert Uber das Thema „Ter Fortschritt des Katho lizismus in der ganzen Welt" und gibt seinen Hörern ein Bild über die glänzenden Aussichten, die das Evangelium gegen wärtig aus die Eroberung der Welt hat. Sin wunderbares Schicksal einer Sanlehandschrifi Die marcianische Bibliothek in Rom erhielt dieser Tag« durch die Regierung Italiens eine der wertvollsten Dantehand« schriftcn mit dem Kommentar des Benvenuto von Immola zur göttlichen Komödie zum Geschenke. Die Handschrift der gött lichen Komödie wurde im Jahre 1398 vom Kanzler des Prodesta der Insel Istria hergestellt mit Randbemerkungen versehen. Ter angesügte Kommentar des Benvenuto stammt vom Jahre 1400. Von Italien gelangte diese Handschrift nach Spanien, wo sie vor einigen Jahrzehnten ein Sammler entdeckte und sie nach Amerika hinüberschafste. Nunmehr ist es der italienischen Regierung gelungen, diese eine der wertvollsten Codices der bindung mit mächtigen internationalen Finanzgruppen. Diese großen Bourgeois, diese Multimillionäre, haben bei uns Carriere gemacht und stehen an der Spitze einer gefügigen Manöveriermasse, und diese Manöoeriermasse ist die sozialistische Partei." Das ist die Theorie und die Praxis bei den Sozia listen. Göttlichen Komödie für den Preis von 300 000 Lire zurückzu gewinnen und sie der 'Nationalen Bibliothek von Can Marco in Venedig einznvcrleiben. Die Sowjelrussen machen sich beim Voler- bimo lend: Die Union der Sowjetrepubliken ha! als allererste der lm Völkerbund vertretenen Nationen ihren OuaValsbcitrag !ür 1935 an die Kasse des Bundes gezahlt. Es ist deswegen ange sichts der durch die Zahlungssciumig.eit vieler Volkerbmds- staalen schwierigen Finanzlage des Völkerbundes durchaus zu verstehen, daß man diesen Eiser des noiieidenden Sowjetstaates dadurch dankbar anerkennt, daß schon während der nächsten Sitzung des Rates die Ernennung der einzelnen S»iu tvertreler sür die großen Kommissionen nnd Komitees des Völkerbundes vorgenounnen werden soll Rußland hat also wieder einmal verstanden, wirkungsvoll seine Interessen, d. h. die des bol schewistischen Regimes, und der Internationale zur Geltung zu bringen und möglichst schnell aktiv dem „Friedensbnud" der Völker seine „wertvolle 'Mitarbeit an der Verwirklichung de» Weltfriedens" zu sichern!... Der Sl. Valer an den „Osservarore No-nano" Wie bereits bekannt, hat der Hl. Vater Pius XI., der die hohe Bedeutung der Presse so oft in Ansprachen nnd Verlaut barungen gezeichnet hat, seinem (offiziösen! „Osservatore Ro mano" und dessen Wochenausgabc ein herzliches Segensichrei- ben gewidmet, das wir hier wörtlich wiedergeben: „Unserem treuen lieben „Osservatore Romano", der immer unser „Osservatore Romano" bleibt, und seinem Klemen Sprößling, dem „Osservatore Romano vom Sonntag", spenden wir von Herzen einen ganz besonderen Päpstlichen 2eg.m und wünschen, daß er sich immer weiter verbreite, um das katho lische Gewissen der Leser immer mehr zu vertiefen und zu er leuchten". Mit dem Handschreiben des Papstes an den „Rowischen Beobachter" fühlt sich die gesamte katholische Weltpresse heiz- lich milgeehrt. Erneuerung des Fuldaer Domes In diesem Jahr, das die Tome von Bieslaa. Pahau Lim burg, Augsburg in neuem Glanz erstehen sah. schickt sich auch das preußische Hochbauamt in Fulda an. die Grabeski rche des hl. Bonisatius einer Uebcrholung des Innen.aumcs zu unterziehen, nachdem schon in den vorausgchendm Iahrrn Zug um Zug das Aeußere des Baues bis in alle Emzcthcilen weidgerecht und zeitbcdacht hergerichtct wurde. Der preußische Staat hat die Unterhallungspsiicht an den zahlreichen Baudenk mälern aus Fuldas Klosterzeit übernommen, nachdem .hm in der Säkularisation und ihrer Folgezeit der Besitz der einst w berühmten Neichsablei in die Hände gefallen war Die Innen renovation des Domes wird nichts zutage sördern oder als Folge ergeben, was die andern großen Erneuerungsarbeiten dieses Jahres gezeitigt haben. Tas Bauwerk reicht nur in Fun damenten und steinernen Kernen der Wände über das 18. Jahr hundert hinaus, wenn von einigen kleineren Ausstatlungsgrgen- ständen des Inneren abgesehen wird. Die uralte romanische Stiftskirche hat Abt Adalbert von Schleisras um die Wende des 18. Jahrhunderts radikal beseitigt, um über das Grab des deutschen Apostels Bonifatius durch den berühmten Bam berger Meister Dlentzenhofer, der am römischen Barock geschult ist, den Fuldaer Tom bauen zu lasten, als der er allein in Deutschland bekannt ist. Vorläufig ist nun im Inneren ein Joch eingerüstet, um vielleicht nach Farbspurrn der ersten Tünche, mit einer dann fortschreitenden Ausstreichung dcs ooa- zen Tomes zu beginnen. Bei der Gelegenheit darf darauf hin- gewiesen werden, daß auch dir nach dem Aachener Oktogon älteste deutsche Kirche, die Michoelskirckr in Fulda, von Grund aus durch das preußische Hochbauamt er neuert wird. Und schon beim Beginn dieser Arbeit erfolgten Entdeckungen und Freilegungen zur Baugcschickle und Innen ausstattung, die von ganz starker Eindruckskrast sind.