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Nr. 184. — 8. 8. 38. Sächsische Volkszeitung ' Sette S De?' Kriminalroman von T'«5«5 Orsieberrchurrrechr clurcb ciie Verlrgzanrrrlt ^lanr, München * ^Ile R.eokre vorbokrlren 5. Fortsetzung. „Ich glaube, Irving, wir müssen den Passagieren mit Ausnahme von Miß Vird den Weg von Bord freigeben." Irving nickte stumm. „Dann werde ich mit Ihrem Einverständnis, meine Herren, diesen Bescheid den Paßbeamten übermitteln und Ihnen Miß Vird schicken." Der Kapitän entfernte sich. Mac Town und Irving wechselten keine Silbe miteinander. Sie sahen in Nach denklichkeit versunken. Die Unterlagen in dieser Mappe da waren dermassen exakt und erschöpfend, dermaßen klar und eindeutig in der Schilderung der Vorgänge, daß buchstäblich jede Handhabe fehlte, den Fall in das Gebiet des Krimi nellen zu ziehen. Selbstmord — bis ins kleinste einwandfrei bewiesener Selbstmord. Wenn der Funkspruch nicht wäre und der anonyme Brief. Es gibt jemanden in Neuyork, der um Mrs. Glad stones bevorstehenden Tod gewußt hatte, sich für ihn in teressierte — also kann es kein Selbstmord gewesen sein, sondern nur ein Mord. Und zwar hing er mit dem an dern Mord in der Crawleystreet zusammen. Oder bestand zwischen Mrs. Gladstone und der unbekannten Person eine geheime Beziehung? Lebte von ihr in Neuyork eine Freun din, die einen Einblick in ihr Eemütsleben hatte und die Katastrophe ahnte, die Gladstones jähes Ende heraufbe schwören würde? Die Fälle, in denen ein Gatte dem anderen freiwillig ins Grab folgt, sind -war nicht an der Tagesordnung, aber sie kommen mitunter vor. Und ein Detektiv muh an alles denken. „Bitte schön!" Kapitän Burn geleitete Miß Vird in seine Kabine. Mac Town und Irving bedursten ihrer ganzen Veherrschungskunst, um einen Ruf des Erstaunens zu unterdrücken. Das getreue Ebenbild Nelly Virds, der Sekretärin des ermordeten Gladstone, stand vor ihnen. Das war an sich durchaus nicht verwunderlich. Zwillings schwestern gleichen sich oft zum Verwechseln. Aber ein sol ches Spiel des Zufalles unter diesen Umstünden und in diesem Zusammenhang konnte nicht ohne absonderliche Wirkung bleiben. Ethel Bild trug Trauerkleidung. Der Schmerz um den Verlust ihrer Herrin prägte sich deutlich in ihren abgespann ten Eesichtszügen aus. Irving bedeutete seinem Kollegen, die Vernehmung auf morgen zu verschieben, aber Mac Town lehnte energisch ab und nahm Miß Vird in ein zähes Kreuz verhör. Sie antwortete auf alle Fragen rasch und unbefan gen, machte jedoch genau wie ihre Schwester kein Hehl daraus, dah sie diese Maßnahme im höchsten Grade unan genehm berührte. Die Aussagen brachten nichts Neues, wiederholten nur den Inhalt des Protokolls. Selbstmord bestätigte eine Kette von Beweisen, an der kein Glied fehlte. Mord mahnte eine Stimme Tac Town. Er verbiß sich in diesen Gedanken und war gewillt, die Kabine nicht zu ver lassen, ehe er nicht einen Lichtschein in diesem Dunkel ent deckte. „Mrs. Gladstone hat Ihnen ihren Schmuck vermacht, Miß Vird. Kann ich ihn sehen?" Sie öffnete ein hellgelbes Lederkösserchen, das sie neben sich auf einen Stuhl gestellt hatte, und schob es Mac Town über den Tisch hin: „Bitte!" Der Detektiv betrachtete sich die einzelnen Fächer und zog dann plötzlich aus einem schlitzartigen Täschchen einen schmalen, mehrfach gefalteten Streifen Papieres. Er ent hielt eine Aufzeichnung der Schmuckstücke. „Mrs. Gladstones Handschrift?" Ethel Virds Wimpern zogen sich leicht in die Höhe. Die typische Bewegung eines Menschen, der irgendeinem Ge danken nachhing und durch eine plötzlich an ihn gerichtete Frage aus seiner Besinnlichkeit gerissen wurde. Dann atmete sie kurz auf und antwortete fachlich ruhig: „Nein, die meine. Ich habe das Verzeichnis auf Mrs. Gladstones Wunsch geschrieben." Mac Town schien indes auf die Antwort keinen Wert mehr zu legen. Er griff nach der blauen Mappe, blätterte zerstreut in ibr herum, stand aus und stellte lick mit dem Rücken gegen Miß Vird unter die Deckenbeleuchtung. Eine Weile regte sich kein Laut im Raum, in den sich nur dann und wann wie von ferne eines der Geräusche des Hafens verirrte. Allmählich aber rieselte es aus dieser jäh ein getretenen Stille wie ein Gefühl des Unbehagens über die am Aktenstudium Mac Towns Unbeteiligten. Der Kapitän rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her und fing schließlich über eine belanglose Sache zu reden an. Mac Town ließ sich dadurch nicht stören. Klapp! — Er hatte die Mappe zugeschlagen und nahm feinen alten Platz wieder ein. „Etwas von Bedeutung gefunden?" fragte der Kapitän. Mac Town überhörte die Frage und musterte scharf Ethel Vird. „Miß Vird!" „Mr. Mac Town!" „Den Abschiedsbrief von Mrs. Gladstone haben Sie selbst geschrieben." Miß Vird entfärbte sich. „Leugnen Sie es?" Die Hände des Kapitäns krampften sich in die Stuhl lehne und er starrte mit weitgeöffneten Augen, unfähig, seiner Erregung Herr zu werden, das Mädchen an. Irving saß mit zujammengekniffenen Lippen reglos. Miß Vird senkte den Kopf und kaum hörbar kam es aus ihrem Munde: „Nein — ich leugne es nicht." Auf Veranlassung Mac Towns wurde sie in der glei chen Stunde noch in Untersuchungshaft abgeführt. Nachdem sich Mac Town von Irving getrennt hatte, winkte er einem Auto und fuhr verabredungsgemäß nach der Villa Nunneys. Sie lag ziemlich weit außerhalb der Stadt in einem Park versteckt. Aeußerlich unterschied sie sich durch eine betonte Schlichtheit des Stils von den übrigen Prunkbauten der Millionäre, inmitten deren Gesellschaft sie sich befand. Dafür bargen ihre mit erlesenem künstle rischem Geschmack ausgestatteten Räumlichkeiten unschätz bare Werte an Gemälden und Altertümern. Erst kürzlich hatte Nunney, wie eingeweihte Kreise versicherten, einen der schönste» Wandschränke der Renaissance, einstmals im Besitz Cesare Borgias, um die phantastische Summe von einer halben Million Dollar erworben. Seine Bekannten nannten ihn nur den Kunstfanatiker, und das mit vollem Recht. Für die Leidenschaft, mit der er die seltensten Meisterwerke vergangener Jahrhunderte an sich zu reißen suchte, paßte kein anderer Ausdruck als Fana tismus. Ob diese Sammelwut einem inneren künstlerischen Be dürfnis entsprang, oder, wie manche behaupteten, seiner unbezähmbaren Sucht, überall der erste zu sein, diese Frage war kaum zu entscheiden. Nunneys Villa glich in vielen Dingen einer kleinen Festung. Unangemeldet auch nur den Hauseingang zu er reichen, war unmöglich. Sobald sich die Gartcntiire hinter dem Besucher schloß, nahm ihn ein Wächter in Empfang, der lautlos hinter einem der Büsche hervor auf den Weg trat. Seit einem Einbruchsversuch, der nur durch Zufall recht zeitig entdeckt wurde, hatte Runney eine ständige Wache eingerichtet. Der Präsident der Minerva Oil Company erwartete den Detektiv in seinem Wohnzimmer. „Ich habe mich etwas verspätet, Mr. Nunney, dafür bringe ich aber wichtige Nachrichten. Mrs. Gladstone ist ermordet worden. Die Mörderin sitzt bereits hinter Schloß und Niegel." „Wonderful," sagte Mr. Nunney seelenruhig und blies eine dicke Rauchwolke von sich. „Ihre Persönlichkeit beweist einwandfrei den inneren Zusammenhang zwischen den beiden Verbrechen. Sie ist nämlich die Schwester Nelly Virds." „Ethel Vird die Mörderin von Frau Gladstone?" „Und Nelly Vird vermutlich die des Herrn Gladstone." „Wäre es nicht Mac Town, der mir das sagt — ich würde ihn auslachen. Unfaßlich! Sind Ihnen die Beweg gründe des Verbreckens bekannt?" „Zum Teil. Ich hoffe, morgen einen tüchtigen Schritt vorwärts zu kommen." „In unserem beiderseitigen Interesse möchte ich Ihnen das von Herzen wünschen. Ahnt übrigens Nelly Bild die Katastrophe, der sie entgegengeht?" „Vorerst bestimmt nicht. Die Verhaftung ihrer Schwester wird allerdings die Sicherheit, in der sie sich wiegt, bedenklich erschüttern. Es wäre mir aber lieb, wenn Sie in Ihrem Verhalten ihr gegenüber keine Aenverung eintreten ließen. Bleiben Sie unbefangen." .Mlso auch keine Kündigung?" „Unter keinen Umstünden!" „All right!" Mac Town, der seinem Kollegen Irving einen tüchtigen Schlaf empfohlen hatte, fühlte nach seinem Abstecher zu Runney ein nicht minder starkes Schlafbedürfnis und wär herzlich froh, als er den Schlüssel in seine Haustüre stecken konnte. Im Wohnzimmer brannte noch Licht. Miß Jakson, die Sekretärin, saß in einem Klubsessel und las. „Nanu, Francy!" „Gott sei Dank, Jonny, daß du da bist. Seit ein Uhr läutet alle halbe Stunde das Telefon und es meldet sich ein Herr, der dich dringend persönlich zu sprechen wünscht." „Der Teufel soll ihn holen. Stell den Kasten ab, ich will schlafen. Bin hundcmüde." „In zehn Minuten ist es halb drei, da läutet er wieder. Warte den Anruf ab, Jonny, wer weiß, wofür es gut ist." „Also warten wir. Du leistest mir dabei Gesellschaft." „Mein Herr, das ist eine Selbstverständlichkeit, und ich finde es merkwürdig, sie besonders zu erwähnen", rief Francis Jakjon und legte ihren Arm zärtlich und mit großer Selbstverständlichkeit um seinen Hals. „Und nun verrate mal, Jonny, was hast du alles an gestellt, entdeckt und nicht entdeckt, und wie bist du mit dir zufrieden?" „Sieh mal einer an, was diese entzückende, kleine Person nicht alles wissen möchte." Er gab ihr einen Kuß und berichtete getreulich die Er eignisse des Abends. Francis Jakson, so lautete ihr Mädchenname, war seit einem Jahr Mac Towns ehelich angetrante Gattin. Außer ein paar guten Freunden wußte aber kein Mensch darum. Aus beruflichen Gründen hielt der Detektiv diese Ehe geheim. „Miß Jakson" galt der Welt gegenüber als die Sekre tärin des berühmten Kriminalisten. Mac Town vertrat den Standpunkt: Erstens: die Leute bilden sich alle ein. Detektive müßten Weiberfeinde, zum allermindesten jedoch "nverheiratet sein. Sonst taugen iie nichts. Den Leuten eine Dummheit widerlegen zu wollen, heißt noch dümmejk sein als sie selbst. Ergo bleibe ich für die Leute ledig. — Zweitens: mein Privatleben geht die Leute nichts an. Mac Town erzählte also seiner Frau, und zwar, wie e« seiner Gewohnheit entsprach, ausführlich bis ins kleinste. Er war noch nicht weit mit seinem Bericht gekommen, al» das Telefon klingelte. „Das ist er, Jonny." „Hallo!" '.Selbst am Apparat." „Allein, jawohl." Er blinzelte Francy zu, die de« Nebenhörer ans Ohr hielt. „Was soll ich tun? — Mein Radio cinstellen? St« erlauben sich wohl einen, nebenbei bemerkt, recht unange brachten Scherz." Er wollte den Hörer einhängen, aber Francis fiel ihm in den Arm und winkte heftig mit dem Kopf ab. „Hallo! — Wiederholen Sie, ich habe nicht ganz ver standen." '.Welle 90. — Drei und einen halben Strich zurück drehen. — Einen Augenblick." Er legte den Hörer aus den Tisch, rückte den Stuhl und blieb sitzen. Francis stellte schon die befohlene Wellenlänge. „Fertig!" Die Verbindung wurde abgebrochen. „Das kannst du dir bei meinem Schlafbedürfnis hoch an rechnen." „Was?" „Na, daß ich den Unsinn bis zuletzt mitgemacht habe." „Du hältst das für Unsinn?" „Aber natürlich. Ein vernünftiger Mensch kommt doch nicht auf die wahnsinnige Idee, wenn er schon einmal telefoniert..." Ein Geräusch aus dem Radio ließ ihn verdutzt auf- horche"' lForcletzung ,o>M Der Lust-Trunkenbold Ein Spezi al läster, dem man zumeniasteus nickt das Prä- diliat ..modern" absprechen bann, Hal fick in den letzten Jahren der 29jährige. ofs.'nbar ergiebig mit irdischen Glücksgiitern ge segnete Amerikaner John E. MaeDonell angeschasit und ange wöhnt. Er ist gleichsam der notorische „Luit-Trunkenbold" der Weltgeschichte. MaeDonell bevorzugt bei seinen vielen Reisen seit Jahren schon Flugzeuge mit Bordbiisfet und widmet kick dann während der Reiie derart den hier erhältliclien spiritualen Säften, daß er regelmäßig bei der Ankunft an seinem Ziele sich in äußerst bedenklichem Zustande befindet und schon längst der Schrecken aller Luftfahrtlinien geworden ist. So kam er auch dieser Tage wieder von Frankreich lier auf den englischen Flugplatz Croydon voll wie ein« Strandhaubitze an, verließ lallend und torkelnd das Flugzeug und den Flug platz und hielt dann auf der Anfahrtsstraße draußen den ge samten Verkehr durch seinen Zickzackkurs und seine Ansprack>cn an d-e Passanten eine halbe Stunde lang auf. bis die Polizei sich seiner erbarmte. Beim Aufwachen in der Polizeiunterkunst wußte er überhaupt nicht, in ivelchem Land« er sich eigentlich befand. Bor dem Polize-aericht erhielt MaeDonell eine Geld strafe wegen öffentlicher Trunkenlxüt und groben Unfugs, und es wurde ihm an-aedroht, baß man ibn nach dem nächsten Ver gehen dieser Art fiir immer von der Benutzung englischer Flug strecken ausst»erren n»erüe. Kamps mit einem Wahnsinnigen auf einem Riesenschorn stein Zu Ausbesserungsarbeiten eines Riesenschornsteins der Brauerei von Tisbury Halle der bekannte Schornsteinbauer Lar kins zwei lOehilsen mitgebrackst. Die Besteigung des Schornsteins verlief programmüß-g. Man begann mit der Ausbesserung des Schornsteinrandcs. Die Arbeit giicg schnell vonstatten. jedoch alle drei Personen litten unter der furchtbaren Sonnenhitze. Als die Fabriksirene die Frühstückspause ankündigte und auch Lar kins die Arbeit unterbrach, bemerkte er plötzlich, daß der eine seiicer Helfer inst schmerzvollem Gesickstsausdruck seinen Kopf und sein Genick hielt, auf dem Schornstein zn taumeln begann und plötzlich wilde Drohungen ausstieß. Er machte sich daran, die Haken uno Seile zu lösen, mit denen die Sckuvebebretter ge halten wurden, auf denen Larkins arbeitete. Es gelang letzte rem in letzter Sekunde, sich selbst »och auf den Schornsteinrand hinaufzuschwinczen Sein zweiter Gehilfe kam ihm zu Hilfe. Aber der Wahnsinnige riß die beiden Männer wie Federbälle hin und her, so daß sie nach außen oder in das Innere des Ri.'- senschornsteins hineinzusallen drohten. Nach einstiindigem Rin gen gelang es Larkins, den Tobsüchtigen auf die Knie zu zwin gen. Der zweite Gehilfe konnte ein Stück Tau losreißen, und einen Augenblick später war der Tobende gefesselt. Vorsichtig mußte er von oben l;er zur Erde hinuntergelassen werden. Die ärztliche Diagnose ergab, daß er durch eine aar zu lang aus gedehnte Sonnenliestrahlung eine schwer« Nervenstörung und einen Tobsuchtsansall erlitten halte. Rennbahn fiir Katzen In der kleinen englisck>en Stadt Porteshan lDorset) wird' demnäckist eine Katzenrcnntnrhn eröffnet mit einer Laufstrecke von 440 Meter. Sachverständige glauben, daß für die Rennen am besten zwei- und dreijährige Katzen geeignet sind. Fünf zig Katzen d.'r Stadt betreiben sckwn ein eifriges Training für dieses eigenartige Rennen. Es wurde bereits ein Proberennen veranstaltet, bei dem die Katzen schneller liefen, als man erwar tet hatte. Das Rätsel um die Schwarze Legion Bisher kümmerliches Untersuchnngsergebnis Die Untersuchung gegen die Schwarz« Legion dauert schon über zwei Monate, ohne daß es den Behörden des Staates Michigan gelungen märe, die mit viel Ausl)ebens angekiin- digtcn iveitcn Verzweigungen dieser Organisation auszudecken. Insgesamt sind 00 Personen in Haft genommen worden, von denen fünf unter Mordanklage stehen. Offenbar handelt es sich bei ihnen um eine kleine Gruppe von Männern, die Brutalität mit Unwissenheit verbanden und von gewissenlosen Politikern zur Einschüchterung ihrer Gegner benützt wurden. Der Prozeh gegen sie hat bisher zwei Morde und eine Anzahl von Bomben attentaten zu Tage gefördert, durch die man unbequeme politisch« Gegner aus dem Amt drängen wollte. Dayton Dean, der sich selbst als ,Hauptmörder" der Legion bezeichnet, hat nicht nur zugegeben, «inen Arbeiter namens Poole erschossen zu haben, iveil dieser angeblich seine vor der Niederkunst stehende Frau geschlagen hatte, sondern er gestand auch, an dem Mord eines Negers beteiligt gewesen zu sein, des sen Leich« vor einem Jahr in einem Sumps in der Nähe von Detroit von Kugeln durchlöchert gesunden wurde. Nach einem Trinkgelage, erzählte er. habe man lx'schlossen, einen Neger zu töten, und zwar „aus Späh". Mit Karabinern bewafsnet fuhren die fünf Mitglieder der Legion aus das Land hinaus, sprachest irgendwo einen Neger an, der des Weges kam, und nahmen ihn mit nach dem Sumps, wo sie ihn nicderknallten. Andere Mit glieder der Bande haben Deans Aussagen bestätigt. Dean for derte di« Polizei aus, den Sumps abzulassen, dann werde man die Leichen von noch sieben weiteren Personen finden, die von der Legion nächtlich ausgepeitscht und hingerichtet morden sein sollen. Durch die Untersuchung ist bis jetzt nicht bewiesen wor den, dah sich andere als die fünf Angeklagten solck)er Grau samkeiten schuldig machten. Die Legion, die für Freihaltung des amerikanisck-en Volkes von der schwarzen und jüdischen Rasse eintritt, scheint Mitglieder in allen Stellungen des äsfent« lick)«n Lebens zu besitzen. Sogar im Büro des Staatsanivalts, der die Tätigkeit der Legion untersucht, und in den Reihen der Polizei und Stadtverwaltung sollen sich Legionäre befinden. Alle bis auf den Mörder Dean, der eine beinahe pathologische Schwatzhaftigkeit an den Tag legt, haben bei den Verhören strenges Stillschweigen bewahrt wie die Satzungen der Legion vorschreiben. Es ist deshalb noch nicht möglich, zu erkennen, welch« Bedeutung der Schwarzen Legion zunommt.