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Sormtag, v. November ISIS Leipziger Tageblatt Mischen Pustomyty »nd Zat»rey immer roteber a»f h« v« General von der Marwitz befehUgien Abschnitt. Di« rnssiscyen Kolou- a«n brachen meist schon vor unseren Hindernissen zosamrn«. Gelang «s ihnen, an einzelnen Punkten in unsere Stellungen etnzubrtnaen. so wurden ste im Gegenangriffe wieder geworfen. Das Schlachtfeld war von toten und schwerverwundeten Austen bedeckt. Die verhältnismäßig geringe Zahl von Gefangenen zeugte für di« Erbitterung, mit der ge kämpft wurde. Am IS. September wiederholten di« Rosten ihr« An griff«, »nd der bei Korytnica mit den Haupkkräften angesetzte Vorstoß wurde drei Tage lang wiederholt. Schltetzllch gelang es den Rusten, unsere Front in ungefähr vier Kilometer Brette nordöstlich von Koryt- nlca etnzudrücken und flch, sozusagen, ein Einfallstor für weitere An griffe zu schaffen. Vorläufig fehlt« es aber den Russen an genügender Kraft, um den errungenen Erfolg auszunühen. Die Verbündeten kamen darum den russischen Plänen zuvor, und am 27. September wurde nach gründlicher Artillerievorbereitung ein Gegenstoß gegen die Russen unter nommen und das am 20. September verlorengegangene Gelände bei Korytnlca restlos zurückgewonnen. Die vorstürmenden deutschen Truppen erreichten nicht nur die ursprüngliche Linie, sondern stürmten über 500 Meter darüber hinaus, wobei sie auf russische Verbände, die gerade zu einem Angriff geordnet wurden, stießen. In den sich enkspinnenden, erbitterten Nahkämpfen wurde das vierte sibirische Armeekorps der maßen geschlagen, daß es von Kaledin aus der Front gezogen werden mußte. Damit waren aber die Kämpfe westlich von Luzk nicht abgeschlossen. Schon am 1. Oktober lieh starkes russisches Trommelfeuer gegen unsere Front erkennen, daß eine Phase wuchtiger russischer Angriffe begonnen habe. Tatsächlich unternahmen die Russen am 2. Oktober unerhört starke Angriffe gegen die Front zwischen Korytnica und Zubilno, nördlich der Turyo. Auf einer 23 Kilometer langen Anzrifssfront setzt:« sie ungefähr 12 Divisionen mit rund 200 000 Gewehren ein. Die ge samte Garde griff in tiefgegliedcrtsr Ordnung siebzehnmal Hintere n- ander an. Das russische Trommelfeuer von einer ungeheuren, hinter der Front aufgestapelken Munitionsmenge gespeist, war viel stärker, als seinerzeit am 4. Juni bei Olyka. Die Russen beschränkten sich nur auf die Beschießung unserer Gräben und auf die Errichtung einer Sperr- seuermauer hinter unserer Front, um den Anmarsch von Reserven zu verhindern. Artillerieduelle fanden, wie überhaupt in der letzten Ze k, nicht statt. Das Dröhnen der Kanonen und das Platzen der Geschosse hörte sich an, wie ein unaufhörlich tackendes Riesenmaschinen-ewehr. Stellenweise explodierten Gistgaägeschosse, die mit Lhlorgas gefüllt waren. Chlorgas, schwerer als die Luft, hat die Eigenschaft, am Boden zu bleiben, und alles Lebende zu betäuben. Aber weder Trommelfeuer noch Chlorgas waren imstande, unsere Verteidigung irrezumachen. Mik unerschütterlichem SiegeSwlllen harrten die verbündeten Lsterreichisch- ungarischeu und deutschen Truppen in ihren Stellungen und Reserve- unterstänoen aus. An einzelnen Stellen gelang es den Rusten, in unsere erste Linie einzudringen. Fast automatisch setzten sich dann unsere Re- >e vsn zum Gcgcnc noriff i' Bewegung, und irrt einer staunensw:cten Raschheit waren dir ungebetenen russischen Gäste draußen. So brachte denn der neueste Riesenangriff auf der Linie Korytnica—Stzckoorv— Zaturey—Zubilno den Rusten keinen Erfolg. Ihre Verluste waren wiederum ungeheuer, und sind mit ungefähr 25000 Token und der doppelten Anzahl von Ver wundeten zu veranschlagen. Manche feindlichen Regimenter sind voll ständig ausgcricben. Die verbündeten Truppen sind guten Mutes. Es soll nicht geleugnet werden, daß nach dem gelungenen russischen Durch bruche bei Luzk auf unserer Seile ein gewisses Unbehagen herrschte, und daß unsere Truppen stellenweise das Gefühl hatten, letzten Endes gegen die ungeheuren russischen Massen nicht aufkommen zu können. Diese, wenn auch nur in ger'ngem Maße vorhanden gewesene seelische Depres sion, ist jetzt vollständig überwunden. Aus Aeußerungen einfacher Plänkler erkennt man, in welch hohem Maße das Vertrauen in den glücklichen Aurgang der Operationen bei Luzk gewachsen ist. Man Kan» nicht gen»- hervorheb««, wie reichlich verpflegt »ab ws« gut ver sorgt unsere Trupp« find. Besonder« Anerkennung des Vaterlandes gebührt unserer und d« deutschen Artillerie, der «s zu» -roß« Teil« z» verdanken ist. daß di« Russen keinen Erfolg erringen können. 2m selben Maße, in dem dl« allgemeine Moral bet den Verteldlgera flch gebessert hat. sank sie auf russischer Seit«. Wie seinerzeit in den Karpathen, wo die russischen Kommandanten ihren Truppen vorsptegel- lea, daß sofort hinter den Bergen das ersehnt« Budapest Kege. so er zählen die russischen Offiziere ihren Soldaten in Wolhynien, daß das einzige Ziel der russischen Kriegführung gegenwärtig Wladtmir-Wolynski sei, daß diese Stadt vier Kilometer hinter der Front liege und in einem Ansturm erreicht werden könne. Diese Lüge» verfa»gea aber nicht. Die furchtbaren Verluste bei den Angriffen, die Tatsache, daß die russi schen Offiz'ere weit hinten, Polizeibütteln gleich, sich auf das Vor peitschen der Soldaten beschränken, ohn« persönlich mitzugehen, wirken immer mehr demoralisierend. Oft konnte man beobachten, wie eine vor- gekommene russische öchwarmlinie wegen mangelnder Führung in Ver wirrung geriet, n chk ein und auS wußte, von eigenen Truppen beschossen wurde und schließlich, in voller Auflösung, zurückflutote. M. Waldmaus. Kriegsberichterstatter. Deutschlands Seegeltung und Kolomalpolitik als proletarische MaffenfordOenng Das ehrenwerte Mitglied des englischen Unterhauses Le verton Harris hat in seiner Wut über den deutschen U-Boot- Krieg vom Ministerium Asquith die Abcwbe der Erklärung ge fordert, daß nach dem Kriege deutsche Schiffe weder in britischen Kohlenslationen Kohlen einnehmen noch in irgendeinem Teile der Welt englische Kohlen beziehen dürsten. Als ein Schreckschuß ge dacht, der den deutschen Tauchbootkrieg beeinflussen soll, beleuchtet diese naiv-größenwahnsinnige Forderung Englands Gelüst aus eine despotische Beherrschung des Weltmarktes. Gleichzeitig badeutst sie eine weitere Kriegserfahrung dafür, daß auch die größte Wehr haftigkeit Deutschlands zu Lande uns die nationale Freiheit nicht sichern kann, wenn ste nicht durch eine ausreichende Wehrhaftig keit zur See ergänzt wird. In solchem Sinne ist die Forderung des Abg. Harris eine unvermutete kräftige Stütze des Stand punktes, den der bekannte Revisionist Dr. L. Ouessel in der neuesten Ausgabe der „Sozialistischen Monatshefte" vertritt. Nach Qucsseis berechtigter Auffassung kann keine auf Erringung wirk licher Freiheit bedachte Klasse es ertragen, daß ihr körperliches Dasein durch die herrschende Klasse eines anderen Landes jederzeit in Frage gestellt zu werden vermag. Größere Wehrhaf tigkeit zur See muß daher — folgert Ouessel — zu einer wichtigen Klassen Forderung des deutschen Pro letariats werden, wenn dieses seinen freiheitlichen Idealen treu bleiben und seinen Nacken nicht unter das Joch der britischen See tyrannei beugen will. Ouessel ist sich jedoch klar darüber, daß selbst eine starke, auch durch militärisch wertvolle Bündnisse gesteigerte Seerüstun.g der deutschen Arbeiterklasse das körperliche Dasein und die nationale Freiheit nicht sichern kann, wofern nicht ein für daS Proletariat ausreichender Kolonialbesitz hinzukomme. Denn von den drei Hauptdingen, die das Proletariat zu einem menschenwürdigen Leben brauche: gesunde Wohnrüume, ausreichende Kleidung und Ernähr»»-, Setz« flch »»r die WodmA»« a»t heimischen Roh stoffe» Herstellen. Schon bei deren Ausstattung aber seien wir auf dl« Kolontalwirtfchast «n^awteseo. die uns Wolle, Baumwolle und Polsterungsmaterial zar Herstellung von Decken. Vorhängen, Matratzen osw. liefern müsse. Noch abhängiger sei die Herstellung der proletarischen Kleidung oo» der Kolontalwirtfchast, die uns für diesen Zweck erstaunlich große Mengen an Baumwolle, Wolle und Häuten liefen» müsse. Was schließlich die Ernährung des Proletariats betreffe, so habe uns der Krieg die Augen üb:r den engeu Zusammenhang zwischen heimischer Fleisch-, Milch-, But ter- und Spelsefetterzeugung und der Zufuhr der stark öl- und eiweißhaltige« kolonialen Oeifrüchte and Sämereien so g. ndlich geöffnet, daß es der ökonomischen Unwissenheit des Radikalismus in Zukunft ziemlich schwer fallen werde, mit Witzen über D ic!- kisten usw. die große Bedeutung der Kolonialwirtschaft für die Bolksernährung in Zweifel zu ziehen. Es müsse daher daran fest gehalten werden, daß bei wachsender Bevölkerung die soziale Not des Proletariats nur durch Intensivierung und Ausweitung der Kolonialwirtschafk gemildert werden könne. Da aber die wirtschaftliche Kriegführung Englands darauf gerichtet sei, die deutsche Industrie nicht nur von allen wichtigen Absatzmärkten der Welt, sondern auch von dem Bezug der kolo nialen Rohstoffe auszusperren, lasse sich letztere Gefahr nur durch eigenen Kolonialbesitz beseitigen, der uns mit den wichtigsten tropischen und subtropischen Rohstoffen versorgt und uns zugleich wertvollen Schutz vor monopolistischer Ausbeutung durch fremde Rohstoffländer gewährt. Daraus ergebe fick, daß Deutschland seine erfolgreiche Arbeit auf kolonialem Gebiet nicht ausgcben dürfe. Weshalb anderseits eine ausreichende Kolonialwirtschafk Deutschlands die beste Friedens sichcrung sei, habe Ge nosse Bloch treffend wie folgt dargelegt: .Der ökonomische Gegensatz zwischen Deutschland und England wird erst dann seine Gefahr für den Weltfrieden verloren baden, wenn der deutsche Kolonialbesitz zu einer unumstößlichen Tat sache geworden und derartig gesichert ist. daß England nicht mehr daran denken kann, ihn zu beseitigen, daß cS sich damit absin-det und nunmehr, statt einen andern herabdrücken zu wollen, seine eigenen schaffenden Kräfte neu belebt und vergrößert." Zur unumstößlichen Tatsache könne der deutsche Kolonialbesitz aber nur werden, wenn das deutsche Volk es verstehe, ihn durch eigene Seegeltung und Bündnis mit anderen Staaken gegenüber England ausreichend zu sichern. Für die Arbeiterklasse könne cs daher keine Wahl zwischen Ecegelkung und Kolonialpolikik geben. .Weil Kolonialpolikik für uns zualeich Friedenspolitik ist", schließt Ouessel, .kann es für uns auch nicht heißen: Kolonialpolikik oder Seegeltung, sondern nur Kolonialpolitik und Seegclkuna,- nur in der Bereinigung beider kann ein die physische Existenz des deut schen Proletariats sichernder Dauerfrieden gefunden werden." o !or^>o oöo k 0^0 unsererd^undsehast vor und laden alle Ireunde seiner Orienk- Seppiebe zur Besichtigung ohnejeden^Xauszwang ergebensk ein. ZederDerkaus von Trient-Teppichen an Zündler ist völlig ausgeschlossen. 0O2 2 02 20» oOo sOo 202 oOo o<7>o oOo c>Oo i j ! »Oo ! 202 j2O0 20« !2O° soOv 20« 1202 !oOo 202 20° ! «02 ! 202 . 202 I 202 ioO>2 oOo 1202 2O>2 oan-. mux 0<">2 c>e—n r>Oc> o<—'o Trotz des immer fühlbarer werdenden Warenmangels, besondere in echten orientalischen Teppichen. ist es uns gelungen, noch einen gwAen Tosten hervorragend schöner Teppiche in den verschiedensten Drohen sehr preiswert Zu erwerben. Darunter befinden sich: ^XirmanZ, TabrizZ, §>arues, Mesheds, IoraghanZ, Neris', -Mahals, Docharas, JomukhZ, -RfghanZ, Aeidenkeppiche, sowie kleinere Ztücke und Derbindungsftücke der verschiedensten Herkunft. ^ir führen wunderbare Exemplare, welche von^ennern als Werken des Orients bezeichnet wurden, in unseren Zehausenskern 6er TekersskraAe und MarhgrasenstraAe, sowie im 8eppichsaak des Dauses in einer großzügigen 200 sOo 2O2 2O2 2O2 0O>2 0O0 0O0 0O0 0O2 oO« 2O2 0O0 2O2 cOo