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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.10.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19161002012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1916100201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1916100201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-10
- Tag 1916-10-02
-
Monat
1916-10
-
Jahr
1916
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Seite S. Rr. SOI. Morgen-Ausgabe Leipziger Tageblatt Montag, 2. Oktober ISIS Amtliche Bekanntmachungen GenMetreivellde, Hm-Mer md Kaufleute! In entscheidender Stunde ist das deutsche Volk in der Heimat wiederum zur Teilnahme an dem großen Kampfe aufgerufen, den unser Vaterland um seine politische und wirtschaftliche Existenz zu führen hat. Es gilt der Zeichnung der V. Kriegsanleihe! Eindringlich wird auf das Gebot der Stunde hingewiesen. Gewerbe treibende, Handwerker und Kaufleute mögen sich bewußt sein, daß auch ihre wirtschaftliche Zukunft abhängt von dem Ausgang des Krieges, der durch englische Tücke nicht zuletzt ein Wirtschaftskrieg geworden ist. Für die weitere Gestaltung des Krieges wird das Ergebnis der V. Kriegsanleihe entscheidend sein. Je günstiger ihr Ergebnis, je mehr wird ein endgültiger Sieg gesichert und beschleunigt. Wer sich jetzt von der Kriegsanleihe fernhält, verlängert den Krieg! Unser Hauptfeind ist England! England ist nicht nur politisch und wirtschaftlich, sondern auch finanziell die Seele des gegen unser Vater land gerichteten Vernichtungskrieges. Diesem Hauptfeinde soll der Kampf des deutschen Volkes gelten. Schafft hierzu die Waffen, zeichnet die Kriegsanleihe! Leipzig, am 27. September 1916. Die Gewerbekammer. E. Grüner E. Herzog 6«21 Vorsitzender. Syndikus. Bekanntmachung. Die Bekanntmachung vom 5. September ISIS, betreffend Pflaumenpreise, wird hiermit aufgehoben. E« gilt infolgedessen für den Klelnverkauf von Pflaumen (Hauszwelschen) nur noch der Höchstpreis von 2S Pf. für da« Pfund. K1O54 Leipzig, am 1. Oktober ISIS. Kr.-S.-A. III. Der Rat der Stadt Leipzig. Pferdeausfuhrverbot. Für die Zeit vom 1. dis mit 31. Oktober 1916 wird verboten, im Bereiche des stellv. Generalkom mandos XII. A.-K. Pferde aus einem Gemeindebe- ztrke in einen anderen auszuführen. Für besonders begründete Fälle ist durch die Verwaltungsbehörde (Amtshauptmannschaft, Stadt rat) die Genehmigung des stellv. Generalkommandos betzuziehen. Der Bereich des stellv. Generalkommandos XII. A.-K. umfaßt die Kreishauptmannfchasten Dresden und Bautzen sowie die Amtshauptmannschaften Flöha und Marienberg. Der Pferdeaushebungsbezirk Riesa mit nachstehehends genannten Orten* ist jedoch im Sinne dieser Verfügung als nicht zum Korpsbereich gehörig anzusehen. Zuwiderhandlungen gegen das Verbot in Absatz I werden nach 8 9d des Preuß. Gesetzes über den Be lagerungszustand und dem Gesetz vom 11. Dezember 191S, R.-G.-Bl. S. 813, bestraft. Im übrigen bewendet es bei dem Pferdeaus fuhrverbot vom 21. Juli 1915 (abgedruckt in der Sächs. Staatszeitung vom 24. d. M.). Dresden, am 30. September 1916. Stellv. Generalkommando XII. A.»K. Der kommandierende General K1053 v. Broizem. * Bauda, Bobersen mit Gutsbezirk, Colmnitz mit Gutsbezirk, Forberge, Glaubih mit Sagerih und Langenberg, Glaubitz (Gutsdezirk) Gostewitz, Gröba mit Gutsdezirk, Grödel mit Gutsdezirk, Gröditz mit Hoische, Heida mit Wüstmiltitz, Jahnishausen mit Böhlen, Jahnishausen (Gutsdezirk) Schäferei Böhlen mit Gutsdezirk Großholz, Kleintrebnlh mit Fichtenberger Rustelmark, Kobeln, Koselih mit GutS- bezirk, Lessa, Leutewih, Lichtensee mit Hatdehäuser, Marksiedlih, Mehltheuer, Morgendorf, Merzdorf mit Gutsbezirk, Moritz, Nauwalde, Nickrih, Nieska, Nünchritz, Oelsitz, Vahrens, Pausitz, Peritz, Pochra mit Gutsbezirk, Poppitz, Prausitz, Promnitz mit Gutsdezirk, Pulsen, Radewltz, Repvi«, Riesa, Roda mit Gutsdezirk, Röderau, Schweinfurth, SpanSbera, Streunten, mit Gutsbezirk, Tiefenau mit Gutsdezirk, Weida, Wülknitz, Zeithain, Zschaiten mit Gutsbezirk. Sparkaffe Gautzsch. Zeichnung für die 5. Kriegsanleihe sowie Ausgabe von KriegSsparkarlen zu 2, 8 und 10 -L. Geschäftszeit: 8—1 und 3—5, Sonnabends 8—2 Uhr. Tagt. Verz. der Spareinlagen mit 8 Postscheckkonto 14601 Leipzig. »6015 Oetzsch Gemeindeamt Oetzsch, Nähe Staats- u. Straßen bahn. Fernspr.: 35771. Postscheckkonto Leipzig 14999. Smein-esMiW SM'MMleMjs Geschäftsstellen: MM »«Ml. Gemeindeamt,a.Bahnh., 8-1 u.3—5Uhr,vonnabds.8-8. 8»2 Sparkaffe Markranstädt. Unter Garantie der Stadtgemeinb«. Einleaerguthaben 11 Millionen Mark. Rücklage ea. 600000 Mark. Tägliche Verzinsung der Spareinlagen mit Geschäftszeit: 8—1 Uhr werktäglich. Fernsprecher 1. Postscheckkonto Leipzig Nr. 18267 Gemeindeverbandsgirokonto Nr. 1. Bankkonto: Allgemeine Deutsche Eredit-Anstalt, Depofltenkasse Markranstädt. Kontrollmarken, Stahlschlleßfächer. 3»1 »NA Markkleeberg: Rathaus Markkleeberg 7 Min. von ü. Endstation L.-Dölitz.-Linie I)u. 6.— Fernfp.: 35473. Postscheck konto Leipzig 50857. Einlegerguthaben: 10 000 000 Mk. Zinsfuß 2'/,°/,. Tägliche Verzinsung. Geschäftszeit: 8—1 u. 3—5, Sonnabends 8—2 Uhr Sparkaffe Leutzsch. (Unt. Garant, d. Gemeinde. Reserven üb. 1003009 -//) Geschäftszeit: Wochentags 8—1 und 3—5 Uhr, Sonnabends durchgehend von 8—2 Uhr. Wchiistslokal: AL«!. L° Hl! 0! Die Verzinsung der Ein- s jr iS. lagen erfolgt täglich. Haltestelle der Straßenbahnlinien L-, ls und Postscheckkonto Leipzig Nr. 3307. Girokonto bei der Allgemeinen Deutschen Credit- Anstalt und der Gemeindeverbandsairokasse Leutzsch. SpärkäffeSöhlitz-Ehrenberg Gemeindeamt, Haltestelle der A Straßenbahn, 15 Min- v. Bahnhof u. den Straßenbahnlinien 8 u. L,, Leutzsch. Geschäftszeit8—1 und3—5, Sonnabends8—2Uhr., Tägliche Verzinsung. Zinsfuß 3'/,°/,. Kontrollmarken. Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren Postscheckkonto Leipzig 9101. Fernspr. 34100. a,, GlMilldesMrkasse Paunsdorf. Geschäftsstelle: Rathaus, Erdgeschoß recht«. Zinsfuß für Einlagen: 3^1-. Tägliche Verzinsung. Postscheckkonto Leipzig Nr. 12221. Kontrollmarken. Slahlschließfächer. Fernsprecher Rr. 4267. Geschäftszeit: Montags bis Freitags 9—12 u.2-5 Uhr, Sonnabends 9—2 Uhr.»,,, „ leitet. Aus dem Besuche dieser Veranstaltung, der kaum einen Platz in dem großen Ruud unbesetzt gelassen hatte, konnten bereits Schlüsse auf das gute Gesamtergebnis der Leipziger Opferlage ge schlossen werden. Eine besondere Anziehung Halle die Feier durch die Mitwirkung des Vize-Admirals Kirchhoff, der als Marinesachver ständiger im Laufe des Krieges weiteren Kreisen bekannt geworden ist und in halbstündigem Vortrag darlegte, warum unsere Flotte den be sonderen Dank der Heimat, der sich in Opserfreudigkeit in diesen Tagen äußern soll, verdiene. Konnte der Redner auch wesentlich Neues nicht vorbringen und mußte er sich an bekannte Tatsachen halten, so wußte er doch durch die geschickte Art, mit der er einiges aus dem großen Hcldenbucke der Flotte herausgriff und es mit schöner Würdigung der Helden, die diese Taten vollbrachten, erläuterte, ungemein zu fesseln. Sc sprach er von Kapitän v. Müller, von Wcddigen und vom Grasen Spee, erzählte er vom Kapilänleulnant v. Mücke, schilderte er die größeren Treffen, in denen Deutsche und Engländer auf hoher See zu- sammcngcratcn waren, erzählte er zugleich von dem aufreibenden Wacht- dicnst der deutschen Patrouillenboote und gab damit eine anschauliche Vor stellung von dem vielseitigen Dienst, den unsere Blaujacken zum Schutze des Vaterlandes ausübcn müssen. Die schlicht-natürliche Vortrags- und Ausdruckswcise des Redners, der gelegentlich auch in das politische Fahrwasser hinübersteuerte, sanden unbestrittenen Beifall und erhielten einen würdigen Abschluß durch das gemeinsam gesungene .Deutschland, Deutschland über alles". Den musika ischen Teil des Abends bestritt ein großes Aufgebot namhafter Künstler. Elena Gerhardt und Opern sänger Hans Lißmann, beide von Elisabeth Philipp wie immer auf das geschmackvollste am Flügel begleitet, erfreuten durch Einzelvor träge und Zwiegesänge, und man mag eü beiden zu besonderem Lobe an rechnen, daß sie bei der Auswahl der Lieder d>ie breite Lyrik des Volks mäßigen der derberen Gattung des Kunstgesanges vorgczogen hatten. Eingeleitet wurde der Abend durch den Vortrag der Ouvertüre zum .Fliegenden Holländer" durch die vereinigten Kapellen des l. Ersatz-Bataillons .Infanterie-Regiments Nr. 107 (Muslkleiter: Stein bach), Ersah - Bataillon Landwehr - Infanterie-Regiments Nr. 106 (Musikleitcr Heise), Ersatz-Bataillon Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 107 (Musikleitcr: Köcher), Ersatz-Abteilung Fe!darkillerie-Regi- inents Nr. 77 (Winter), die auch die teilweise Begleitung zu den wie immer künstlerisch einwandfreien Vorträgen des Leipziger Männerchors und des Leipziger Kriegsmännerchors unter Leitung des König!. Musikdirektors Wohlgemuth übernommen batten. * Das Eiserne Kreuz 2. Klaffe erhielt der Masch.-Maat auf einem Marine-Luftschiff Karl Schwabach, Sohn des Steinsetzobermeisters Otto Schwabach in Leipzig. - Geschäftsjubiläen. Die bekannte Kohlen- und Kokssirma Gustav Stock inL.-Lukrihsch beging am 1.Oktober dieFeier ihres40jährigenBe stehens. Ami. Oktober 1876 von Gustav Adolf Stock als Kohlen-Detail- Geschäft gegründet, entwickelte sich die Firma mit zu den ersten am hiesigen Platze. Seit 1890 hat die Firma den Kleinhandel aufgcgeben und betreibt nur noch den Großhandel. Iehiger Inhaber ist Paul Stock, der Sohn des Begründers. — Heute, am 2. Oktober, vollenden sich 25 Iahre, seitdem der Klempnermeister Max Werner, Schützen- stiaße 13, die von Konrad Nagel im Iahre 1863 gegründete Werkstatt für Klempner-Bauarbeiken, Gas- und Wasser-Installation übernommen hak. * Opferlag für die deutsche Flotte. Heute abend 8>; Uhr findet als Abfluß der Veranstaltungen für den Opsertag noch je ein großes Konzert im Palmengarten und im Zoologischen Grrlen statt. Im Pal mengarten spielen die Kapellen des 1. Landsturm-Bataillons XIX 3 (Musikleitcr Hauwede) und der Ersatzabkeilung Trainbataillons 19 (Musikleitcr Hoffmann). Ferner wirken u. a. das Ehepaar Dr. Hel ling-Rosenthal (Gesang) mit. Im Zoologischen Garten spielen di« Kapellen des 1. Ersatzbataillons Ins.-Rcgts. 106 (Musikleiter Orthaus) und 1. Landsturm-Ersatzbataillons XIX 6 (Musikleiter Reiche). Frau Konzertsängerin Clara Zekme-Iansen singt Lieder von Richard Wagner und Fräulein Hedda Wardegg trägt zeitgemäße Dichtungen zum Teil unter Begleitung von Amadeus Nestler vor. Alles Nähere ergeben die öffentlichen Bekanntmachungen. Der Besuch dieser Konzerte sei auf daS wärmste empfohlen. Sie bieten reichen Kunstgenuß, und jeder Besucher hilf! dazu, daß sie dank der uneigennützigen Hingabe der mikwirkenden Künstler und Kapellen noch einen ansehnlichen Beitrag für die schönen Zwecke des Opfertages liefern. * Erhöhung de« Pflaumenhöchfiprelse« für Leipzig. Nach ein« ^Bekanntmachung im amtlichen Teile der heutigen Ausgabe hpt der^ Rat die von ihm festgesetzten Höchstpreise für den Kleinverkauf von Pflaumen aufgehoben. Für diesen gilt somit nur noch der vom Stellvertreter des Reichskanzlers festgesetzt« AüchstpeiS von 25 Pf. für das Pfund. Als Kleinverkauf gilt der Ver kauf an den Verbraucher in Mengen von 20 Pfund und weniger. Wie wir von zuständiger Stelle hierzu hören, wird der Kleinhandel die Pflaumen zunächst für 22 Pf. verkaufen können, da ihm der Zentner im Einkauf etwa 18 kosten wird. * Den Mitgliedern de« Flottenbonde« deutscher Frauen (Orts gruppe Leipzig) sei in Erinnerung gebracht, daß heute nachmittag um 3 Uhr eine kleine Feier am Ehrenteppich stattfindet, bei der Pfarrer Wangemann sprechen wird. Alle Mitglieder, die heute ein Scherslein für unsere Marine opfern wollen, werden gebeten, einen Stich (50 Pf.) in unseren Ehrentepptch, der die Söhne unserer Stadt bei ihrer Heimkehr, als Zeichen treuen Gedenkens und Opfer sinnes der Leipziger Frauen grüßen wird, zu tun. * Zehn Iahre Bethaniengemelnde. In schlichter Weise beging die Bethaniengemeinde zu L.-Schleußig am gestrigen Sonn tag ihr zehnjähriges Bestehen. Vormittags wurde in dem fest lich geschmückten Kirchlein ein Festgottesdienst abgehallen, zu dem sich der Kirchenvorstand und zahlreiche Gemeindemitglieder einge sunden hatten. Der Kirchenchor sang unter Leitung des Oberlehrers Kantor Schild ach vor der Festpredigt .Halleluja' von Hummel. Pfarrer Flor legte seiner Festpredigt das Schriftwort des Apostels Paulus an die Eorinther: .Darum, meine lieben Brüder, stehet unbe- weglich und nehmet immer zu in dem Werke des Herrn' zugrunde. Zehn Iahre seien, so führte der Geistliche aus, verflossen, seitdem die Be thaniengemeinde von Kleinzschocher abgeirennt und eine eigene Ge meinde wurde. Zehn Iahre sei zwar kein langer Zeitraum, doch müßten wir Golt danken, und ihm die Ehre geben, daß er die Gemeinde bis hierher geführt habe. Bethanien-Kirchlein sei das Gotteshaus getauft worden, Bethanien-Gemeinde heiße die Gemeinde. Es sei das gute Teil, von dem Iesus zu Maria in Bethanien gesprochen habe. Dies gute Teil müsse in der Gemeinde hochgehallen werden. Dazu gelangen wir, wenn wir auf Christum unseren Glauben gründen, denn ohne ihn kämen wir zu keinem sicheren Standpunkt und keiner Gewißheit. Darum müsse auch unsere Bitte sein, die Bismarck noch auf seinem Sterbebette ausgesprochen habe: .Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem Unglauben!' Mit aufrichtigen Segenswünschen für die Gemeinde, die sich mehr und mehr vereinigen möchte, damit die Arbeit nicht umsonst sei, schloß Pfarrer Flor seine Predigt. — Abends fand in der Gastwirtschaft .Zum Elstertal' ein Famillenabend statt, bei dem u. a. die drei Geistlichen der Bethaniengemelnde und Mitglieder des Kirchenvorstandes sprachen. Außerdem halten der Kirchenchor, die Damen Fräulein Eharlotle Hübschmann, Elisabeth Dolkmann und Herr Walter Wünsch mann in selbstloser Weise ihre Mitwirkung zugesagt. X- 25jährigcS Jubiläum der .Deutschen Moden-Zellung'. Zu einer schlichten, der Krlegszeit angepatzten, aber würdigen und schönen Feier waren gestern der Inhaber und dos gesamte Personal der .Deutschen Moden-Zeltung' in dem schönen neuen Heim, das sich in dem von Baurat Dybwad erbauten Prachtbau am Rathausring befindet, zu- sammengckommen. Ein reicher Schmuck der schönsten Herbstblumen gab der Feier, die ein warmer und herzlicher Ton zwischen Verleger und Angestellten wie ein roter Faden durchzog, ein freundliches Relief. In seiner Ansprache gab der Inhaber der .Deutschen Moden-Jeitung', Otto Bep er, einen kurzen Abriß über die Begründung und Entwicklung dieser weitverbreiteten, echt deutschen Zeitschrift, die von dem ersten Tage ihres Bestehens für die deutsche Richtung in der Mode ein trat und sie von den Unsinnigkeiten des ausländischen, besonders des Pariser Geschmackes unabhängig machen wollte. Den schönen Auf schwung, den das Unternehmen habe nehmen können, führte der Redner auf die Treue und den Fleiß seiner Angestellten zurück, von denen brr Prokurist Möbius und die Schriftleilerin Frl. Nledner auf eine 24jährige, der Zeichner Schneider auf eine 25jährige Tätigkeit im Hause zurückblicken können. Leider habe der Krieg Ihn verhindert, seinen Herzenswunsch, nämlich die Erweiterung des Ferienheimes für die Angestellten in Lauenstein im Erzgebirge vorzunehmen. Mit einem herzlichen Danke an seine treuen Mitarbeiter schloß der Redner. Darauf beglückwünschte der Vorstand des Buchhändlerveretns Leipzig den Iubilar und überreichte eine künstlerisch ausgestattete Adresse. - Glückwünsche brachte ferne; der VorstAy^ de« Bych- handlungSgehilfenvereins dar, der auf die weite Verbreitung der ZLtkung (über IVO OOS Abonnenten) htnwieS und fük dk'fl« Hilfskaff« des Buchhandlungsgehllfenverelns gestiftete Spende dankte. Dank und Glückwunsch der Angestellten brachte der Prokurist Möbius zum Aus druck, der auf das gute Verhältnis zwischen Inhaber und Angestellten hinwles und besonders den sozialen Sinn des Iubilarj betonte, der den Angestellten auch in dieser schweren Zeit die vollen FriedenSgehälter weiter zahlte und das Ferienheim in Lauenstein im Erzgeb. schuf, in dem die erholungsbedürftigen Angestellten gegen ein geringes Entgelt Aufnahme und Verpflegung finden. Als Festgeschenk der Angestellten überreichte er eine kostbare astronomische Standuhr. Innerlich tief be wegt, dankte der Iubilar für die Ehrungen, Geschenke und Blumen spenden und lud die Anwesenden zu einem recht reichhaltigen, fast un kriegsmäßigem .Kriegsimbiß' ein. Line kleine, herzliche Feier mag noch erwähnt werden, mit der «in Teil der Angestellten ihren Abteilungs vorsteher, den Prokuristen Möbius überraschte, der, wie bereits er wähnt, schon 24 Iahre im Hause tätig ist. Die ganze Feier in den pracht vollen neuen Räumen war sehr schön und herzlich und offenbarte ein wirklich patriarchalisches Verhältnis zwischen Inhaber und Angestellten. Die Besichtigung der neuen Geschäftsräume zeigte den Gästen, daß sie ge- gesundheitlich und praktisch gleich mustergültig sind. d. Jubelfeier der Iohannlsgemeinde. Am kommenden Donnerstag vollenden sich 25 Iahre, daß die Iohannlsgemeinde gegründet wurde. Zur Erinnerung an diesen Tag wurden am gestrigen Sonntage in der mit Blumen und Girlanden reich geschmückten Iohannisktrche zwei Festgottesdlenste abgehalten. Im Hauptgottes- dienste am Vormittag, zu dem Vertreter der ^Behörden und der Klrchengemeinden Leipzigs erschienen waren, hielt Pfarrer l). theol. et phil. Rültng die Festpredigt. Der Geistliche, der beinahe ein Vierteljahrhundert in der Iohannlsgemeinde wirkt, hatte sich das Wort von der ersten Kirchengemeinde in Jerusalem, von der «S in der Apostelgeschichte heißt: .Sie blieben aber b-rständig in der Apostel Lehre und in der Gemeinschaft' gewählt. Diese erste Christengemeinde müsse der Iohannisgemelnde jederzeit ein Vorbild sein, und zwar in dem Be suche der Gottesdienste, in der Pflege der christlichen Gemeinschaft und in der Bewährung des praktischen Christentums. In dem Rückblick von dem scgensrrichen Wirken der Iohannlsgemeinde in den verflossenen 25 Iahren dankte der Geistliche insbesondere dem Rat der Stadt Leip zig als Kiichenpatron, den Vertretern der Schule, den Kirchenvorständen sowie auch den christlichen Vereinen der Iohannisparochie für ihre wert volle linierstützung und Förderung. Nach der Predigt brachte Pastor Dr. Schröder von der Thomasgemeinde in Vertretung des Super intendenten O. Cordes der Iubelgemeinde herzliche Glück- und Segen«- wünsche dar. Den Fcstgottesdienst umrahmten Gesänge des Kirchen chors. Außerdem trug die Konzertsängerin Fräulein Else Siegel unter Harfen- und Orgelbegleitung (Frau Memmlnger und Herr Karg-Elert) den 23. Psalm: .Mein Gott, der ist mein Hirt/ weihevoll vor. — Abends hielt Pastor Köhler den Festgottesdienst ab. * Zörnihsche Exerzlerfchul«. Am Sonntag, den 24. v. M., hielt der Sommerkursus der Zörnihschen Ererzierschule seine Michaelis- Prüfung im Saale .Kaiser Friedrich' in L.-Gohlis ab. Zahlreich« An gehörige und Gäste füllten den Saal. Es wurden Freiübungen, Gewehr- Übungen, Wendungen, Griffe, Vorübungen zum Florettfechten sowie et« Parademarsch vorgeführt. Lust und Liebe zur Sache leuchteten jedem der Kleinen aus den Augen und alle hatten sichtlich das Bestreben, ihr Beste« zu geben. Möge dieser Geist der Zörnihschen Schule erhalten bleibrn, dann wird sic immer sein, was sie fein soll: eine, wenn auch kleine Werk statt, in der tüchtige Menschen geschmiedet werden. p. Schreckliche Tat eine« Irrsinnigen. In seiner Wohnung im Nordviertel hat am Sonnabend gegen 7 Uhr abends «in Einwohner, anscheinend in einem Anfälle geistiger Umnachtung, sein« schwachsinnig« 13 Iahre alt« Tochter derart mit einem Hammerschlag auf den Kopf verleht, daß di« Schädeldecke zertrümmert wurde. Darauf stürzte sich der Mann aus einem Fenster im ersten Stockwerk in den Garten des Hauses hinab, ohne jedoch Schaden zu erleiden. Da« be dauernswerte Kind wurde nach dem Krankenhause gebracht, wo e« der schweren Verletzung bald erlag. Der Vater mutzte nach b« Nervenkllnik übergeführt werden.
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