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Mittwoch, 3. November ISIS 5 Leipziger Tageblatt Nr. SSI. Abend-Ausgabe. Seite 3 Hinter den Pariser Kulissen (VcnelnembefonderenMttarbeiter.) (r.) Genf, 2. November. Ich hatte Gelegenheit, in Lyon mit einem hervorragenden französischen Parlamentarier zu sprechen, der mir interessante Einzelheiten über Vorgänge bei der N e u b i i d u n g d e s K a b j - netts mitteilte und sich auch über die Gründe auslteß, die Joffre zu seiner Neise nach London veranlaßt haben. Der Par lamentarier äußerte sich ungefähr: Der Rücktritt des Kablnettes Diviani und die Neubildung des Kabinetles Briand ging nicht so leicht vonstakten, wie man nach den Zeitungsberichten wohl meinen sollte. Die Pariser Zensur hat alle Mitteilungen über die Streitigkeiten und Kämpfe rücksichtslos unterdrückt. Es hat große Mühe gekostet, Biviani zum Rücktritt zu bewegen. Biviani glaubte immer wieder, daß sein Ministerium noch einmal eine gute Mehrheit in der Kammer erlangen würde. Es kam soyar zu einem persönlichen Eingreifen des Präsidenten Poincare, der Vivioni auf die Schwierigkeit der Situation hinwies und ihm klar machte, daß im Interesse des Vaterlandes die Ministerkrise nicht länger hingezogen werden könne. Nachdem auch noch die Führer sämtlicher Parteien Blviani erklärt hatten, daß er ihr Vertrauen nicht weiter besitze, entschloß sich dieser endlich zur Demission. Nun machte es große Schwierigkeiten, die Persönlichkeit zu finden, die die Neubildung des Kabinetts übernehmen sollte. Leon Bourgeois lehnte wegen hohen Alters ab, wollte sich aber sonst beteiligen. Briand war zuerst nicht zu haben, aber sein Freund Poincare wußte ihn schließlich zu bestimmen, die Neubildung zu übernehmen. Briand hat sich von Poincare hinsichtlich der einzuschlcmcnden äußeren Politik Frankreichs bestimmte Garantien geben lassen. Briand ist nicht gewillt, das Saloniki-Unter nehmen fortzusehen oder gar zu erneuern. Er will nicht zu geben, daß die Front in Frankreich irgendwie geschwächt werde. Wenn aus dem Balkan eingegriffen werden müsse, so sei er für Aufgabe der Dardanellcnoperation. Der .Rat der Alten" im Ministerium ist eine gemeinschaftliche Idee Briands und Pojncares, die in dem Ansehen der berufenen Männer eine starke Rücken stärkung für die kommenden Friedensverhandlungen sehen. Joffres Reise nach London steht nur im losen Zu sammenhangs mit der Neubildung des Ministeriums, in der Haupt sache waren militärische Meinungsverschiedenheiten zwischen der englischen und französischen Heeresleitung die Veranlassung. Der jetzige englische Truppennachschub füllt nicht zur Zufriedenheit Joffres aus, und es sind tiefgehende Meinungsver schiedenheiten zwischen Joffre und French entstan den. Iosfre wirft den Engländern vor, daß sie ihn bei der letzten großen Offensive auf ihrer Front nicht genügend unterstützt hätten, und daß dies eine der Haupkursachen sei, daß die Offensive nicht den gewünschten Erfolg gehabt habe. Joffre wollte sich nun per sönlich davon überzeugen, wie es mit der englischen Rekrutierung eigentlich aussehe, und wie groß die englischen Verstärkungen für die nächste Zeit seien. Außerdem wollte er mit Kitchener einen gemeinsamen Operationsplan für die kommenden Er eignisse fesllegcn. Der Lieblingsgedanke Joffres, eine Beteiligung Italiens am Kriege in Frankreich, kam in London auch zur Sprache. Joffre ist der Meinung, daß die Mitwirkung Italiens den Verbündeten bisher keine Erleichterung gebracht habe. Man müsse aus den Tatsachen, die der Krieg geschaffen habe, neue Lehren ziehen. Joffre hält es für ausgeschlossen, daß die Italiener nach so viel mißlungenen Versuchen die österreichische Front durch brechen könnten. Es wäre zweckmäßiger, wenn die Italiener sich gegen Oesterreich lediglich auf die Defensive beschränken würden, dadurch würden ca. 400 000 Mann frei werden, die die französi schen Linien verstärken könnten. Joffre forderte Grey auf, den englischen Einfluß auf Italien einzusetzen, daß Italien end lich seine Verpflichtungen erfülle, Frankreich Ver stärkungskruppen zu stellen. Joffre hält daran fest, daß seinerzeit bei den Verhandlungen mit Italien wegen Beteiligung am Kriege ausdrücklich Hilfe für Frankreich zugesichert worden sei. England habe die ganzen Verhandlungen mit Italien geführt und es müsse dafür sorgen, daß Italien seine Verpflichtungen restlos erfülle. Rücksichten der englischen Zensur auf Rußland (r.) Rotterdam, 3. November. Der englische Zensor verbot dis private Drahtlibermittelung von englischen Z e i t u n g s st i m m e n über die russische Mi tt i st e r k r i s i s. Da auch keine englischen Zeitungen mehr eingchen, ist eine Nachkontrolle dec Neuterdepeschcn über die Haltung der eng lischen Presse gegenüber den Vorgängen in Rußland nicht mehr möglich. Italien und die Alpen Der Ausgang der Zsonzoschlacht Drahlbertcht vtb. Wien, 2. November. Aus dem Kriegspressequartier wird unter dem 1. November ge meldet: Nach dem heutigen amtlichen Bericht endete die zweiwöchige Isonzoschlacht mit dem Zusammenbruch des feindlichen all gemeinen Angriffes und der vollen Behauptung der Verteidigungsfront durch unsere unerschütterlichen Truppen. Dieser für unsere Massen sieg reiche Abschluß war natürlich kein plötzlicher. So muß auch, wie jener Bericht durchblicken läßt, mit einem Wiederaufflammen deS Kampfes gerechnet werden. Von einer wirklichen Offensive aber kann in nächster Zeit keine Rede mehr sein. Dafür fehlt eS an Soldaten, die vorwärtszubringen sind, und an den für die Angriffsvor- bereitung ausschlaggebenden Munitionsmassen. Für den nun abge schlagenen allgemeinen Angriff an der Isonzofront war die Hauptkraft des italienischen Heeres eingesetzt worden. Zwischen dem Krn-Gipfel und dem Meere wurden neun feind liche Armeekorps mit zusammen mindestens 24 Infanteriedivisionen und zwei Alpinigruppen festgestellt. Diese Kräfte, die bekanntlich der die Hochfläche von Doberdo angreisenoen Ilt. Armee (Generalleut, nant Herzog von Aosta) und der nördlich anschließenden II. Armee (Generalleutnant Frugont) angehören, mochten vor der Schlacht etwa 320 000 Gewehre, 1300 Feld- und Gebirgsgeschütze und 130 schwere Geschütze gezählt haben. An der Kärntner Front stehen verhältnis mäßig schwächere feindliche Kräfte, an der Tiroler Front vier Gruppen mit mindestens elf Infanteriedivisionen, die zusammen auf 170 000 Ge wehre, 700 leichte und gegen 100 schwere Geschütze geschätzt werden kön nen. Diese Zahlen und dir gewiß nicht zu hoch angegebene Verlust- Ziffer von 150 000 Mann veranschaulichen am besten die Größe des Krafteinsatzes und der Niederlage des Feindes. Daß unser amtlicher Bericht keine Gefangenen erwähnt, ist daraus erklärlich, daß unsere Truppen in erbitterten Verteidigungskämpfen nicht Gelegenheit finden, viele Feinde gefangenzunehmen. Immerhin fielen vom 21. Oktober biS 29. Oktober 67 Offizier«, 3200 Mann in unsere Hände. Auch wurden elf Maschinengewehre erbeutet. An den letzten beiden Oktobcrtagcn wurde noch an zahlreichen Punkten der Isonzosront sehr heftig gekämpft. Am Krn versuchte der Feind mehrmals, über die Deckungen vorzudrechen, wurde aber immer sofort abgewtesen. Dasselbe Schicksal hatten wiederholte Angriffe gegen einzelne Abschnitte des Tolmeiner Brückenkopfes. Der Abschnitt von Auzza bis zum Monte Santo stand gestern nachmittag unter starkem Geschühfeuer, ebenso griff feindliche Infanterie unsere Stellungen bet Zagora vergeblich an. Der Mont« Sabatino wurde in den letzten Tagen nicht mehr angegriffen, dagegen versuchten die Italiener dem Brückenkopf von Görz durch neuerliche Vorstöße gegen unsere Linien bei Pevma und aus der Podgora beizukommen, wie immer ohne Erfolg. Drangen sie da oder dort in einen Graben ein, so war ihr Aufenthalt dank unserer Bajonette und Handgranaten nie von langer Dauer. Der Nordabschnitt der Hochfläche von Doberdo stand un unterbrochen unter schwerem Artilleriefeuer. Schon vorgestern wurde der Anmarsch starker italienischer Kräfte über Sagrado und deren Verschiebung gegen Sdraussina beobachtet. In der klagenden Nacht kam eS am Nordhange desMonte San Michele zu heftigen Nah kämpfen. Gestern nachmittag setzte hier ein sehr starker, von konzen trischem Geschützfeuer begleiteter Angriff ein. Die tapferen tzonved- Insantcrie-Regimenter Nr. 3 und 4 kamen jedoch keinen Augenblick inS Wanken und schlugen den Feind blutig zurück. Auch gegen den Ab schnitt südlich vom Monte San Michele versuchten die Italiener noch einige Vorstöße, die aber keine Kraft mehr hatten und schon im Feuer zusammenbracken. An der Kärntner Front kam eS während der Isonzo- schlacht zu keinen größeren Kämpfen. In Tirol ist der Raum von Buchen st ein ständig unter schwerem Feve'. Auf dem Eol di Lana hat sich der Feind einige hundert Schrille vor unserer Haupt stellung eingegraben. Italienischer Generalstabsbericht Telegraphischer Bericht vtb. Rom» 3. November. Amtlicher Bericht vom 2. November: Im Ledrotale er öffnete der Feind, außerstande, uns aus dem Becken von Bezzccca zu verjagen, ein heftiges, anhaltendes Artilleriefruer auf die Dörfer. Bezzccca und Locca wurden beschädigt, Lemzumo in Brand ge setzt. Unsere Truppen behaupteten fest die eroberten Slellungen. 3m Sertenhochtale (Drava) waren feindliche Truppen, die am In- nich-Riedclknotcn beobachtet wurden, daS Ziel deS genauen Feuers unserer Artillerie. Im Feliatale bei Lusroa, südlich von LuSnitz, wurde eine feindliche Abteilung durch die Unsrigen ange griffen und zerstreut. Sic lieh Gewehre und Munition zurück. Auf den Höhen der Podgora drückten wir die vierfache befestigte feindliche Schüyengrabenlinic ein und überschritten sie und machten 114 Gefangene, darunter drei Offiziere. Ein feindlicher Gegenangriff aus die Flanke mit von den Görzer Brücken heraufgehollen Truppen wurde unter schweren Verlusten für den Gegner zurückgcschlagen. Auf dem Karat vermochten unsere Soldaten, nachdem sie während der Nacht heftige Gegenangriffe des Feindes zurückgeschlagen und dem Feinde starke Ver luste zugcsügl hatten, während des Tages längs der Nordhänge des Monte San Michele und gegen San Martino und De', Car so vorzurücken. Allenthalben geben unsere Truppen bewunderns würdige Beweise von Widerstandskraft, Tapferkeit und Opfermut. Letzte Depeschen und Fernsprechmeldungen Keine Friedensunterhandlunge« durch Bülow Vonunserer Berliner Schrifkleltung E) Berlin, 3. November. Seit Fürst Bülow, der seit Jahr und Tag nicht eigentlich ausgespannt und einen schweren Winter hinter sich hat, mit seiner Gattin sich zu einer Herb st fahrt nach der Schwei z begeben hat, wollen die Gerüchte nicht verstummen, Fürst Bülow sei nach Luzern gefahren, um dort auf neutralem Gebiet mit Staats männern aus dem Lager unserer Feinde zusammenzukommen und Vorverhandlungen über einen Frieden zu führen. In der amerikanischen Presse haben diese Gerüchte, die auch unsere Städte durchschwirrten, sich sogar zu der ganz positiv austretenden Meldung verdichtet: Fürst Bülow hätte in Luzern eine Begegnung mit Salandra gehabt. Man kann diese Nachricht mit einem kurzen Worte abtun: eingroteskerUnsinn. Allerseelenfeier auf dem Schlachtfelde von Gorliee Telegraphischer Bericht vtb. Wien, 3. November. Aus dem Kriegspressequarller wird gemeldet: Auf dem blutgetränkten Schlachtfelde von Gorliee, von dem der SiegeS- zug der verbündeten Armeen und der schwere Zusammenbruch der rus sischen Heere den Ausgang nahm, fand gestern eine allen Teilnehmern tief zu Herzen gehende Allerseelenfeier statt. Auf der Höhe unmittelbar nördlich der Stadt Gorlice und auf der Cole 402 bei Tarnow wurden in herrlicher landschaftlicher Lage und einfacher, edler Architektur zwetgroßeHeldenfriedhöfe geschaffen, die gestern daS Ziel vieler andächtiger Besucher waren. Zur Allerseelenfeier in Gorlice trafen in Vertretung des Armeeoberkommandanten der Komman dant des Kriegspressequartiers, Generalmajor Ritter von Höen, in Vertretung der deutschen Obersten Heeresleitung Oberstleutnant im Großen Gcneralstab von Hahnke, ferner Abordnungen der an der Gorlicer Schlacht beteiligt gewesenen Heereskörper und zahlreiche An gehörige gefallener Krieger ein. An der höchsten Stelle des einen weilen Rundblick gewährenden Heldenfiicdhofes, in dem, nach Gruppen ge ordnet, österreichisch-ungarische, deutsche und russische Krieger zu ewigem Schlafe gebettet sind, steht ein Obelisk, vor dem ein Allarpavillon und ein Zelt errichtet waren. Die Feier, der auch eine Gruppe russischer Gefangener bei wohnen durfte, wurde mit einer Feld messe eingeleitet. Hieraus wurde die Einweihung des Friedhofes vorgenommen, woran sich eine Feldpredigt mit Gebeten der Militärseelsorger aller Bekennt nisse anschloß. Sodann begaben sich die Kranzabordnungen zum Obelisk, wo Generalmajor Röen den Kranz des Armeeoberkommandanken nicderlcgte, wobei er der Treue der gefallenen Helden und ihres SicgeS- lohnes und des unerschütterlichen Zusammenstchens der verbündeten Heere gedachte. Er schloß die Rede mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf die beiden verbündeten Kaiser. Ebenso begleitete der Vertreter der deutschen Obersten Heeresleitung, Oberstleutnant Hahnke, die Niederlegung eines Kranzes mit kurzen markigen Worten. Am Nach mittage wurde auch der Heldcnfriedhof bet Tarnow durch Einsegnung der Gräber in feierlicher Weise eingewciht. Zum letzten Zeppelinbesuch in London Eigener Drahtbericht (r.) Kopenhagen, 2. November. Trotz Bemühungen der englischen Zensur, den Schaden, die die Z c p p c l i n a n a r i s t e aus London hervorgcrusen haben, zu ver heimlichen, ist cs durwgcsickerl. daß der letzte Zeppclinc.nqrifs b e - sonders großenSchaden ungerichtet hat. Dieses wird auch von einem dänischen Reisenden, der am Sonntag in Kovenhaaen, direkt aus London ankam, bestätigt. Er gibt der Politiken' fol genden Bericht: Der Schaden, der bei dem letzten Zeppelinangriff verursacht wurde, ist von bedeutend größerem Umfang als bei den früheren Bombardements. Die offiziellen Telegramme besagen wohl den Verlust an Menschen, verschweigen aber den materiellen Schaden, der durch das Bombardement entstanden ist. Die Zeppeline fanden sicl schnell über der Hauptverkehrsader der Millionenstadt .The Strand zurecht. Es war noch am frühen Abend — die Uhr zeigte die 1.0. Stunde an -- und der Verkehr war sehr rege. Besonders heimgesucht war das Stadlvierlel, in dem das prächtige Gebäude der .Morninq Post' liegt. Hier wurden sämtliche Fensterscheiben »errrümmcrr. Eine Bombe siel in die Garderobe des Lyceum- Theaters', wo alles vernichtet wurde. Die Explosion wurde tm Spielraum als starke Detonation gehört, und es entstand elne Panik unter den Zuschauern, die als Resultat hatte, daß die Vor stellung abgebrochen werden mußte. Ferner wurde noch daS .Strand-Thealer' sehr stark demoliert. ES kamen aber keine Menschen ums, Leben. Nennenswerten Schaden richteten die Zeppeline bel dem .Flnsbury Pavemenk" und in den Seiten straßen um Liverpool-Street-Slation an. In der Nähe deS .Rüssel Square' durchschlug eine Bombe ein dreistöckiges Haus, das vollständig zerstört wurde. Die deutschen Südfeeinfeln Telegraphischer Bericht iu. London, 3. November. Die .Times" melden aus Tokio: Baron Schimadzu, Mitglied des Oberhauses, ist dieser Tage aus der Südsee zurück gekehrt. Er erklärte, daß die S ü d s e e - I n s e l n, die Deutsch land weggenommen worden sind, Japan einverleibt wer den sollen. Der Baron setzte auseinander, daß diese Inseln ja vor Jahrhunderten schon durch Japan verwaltet worden seien. (Heber daS Schicksal der deutschen Südseeinseln wird in Europa, nicht in Tokio entschieden werden. D. S.) Die monarchistische Bewegung in China Telegraphischer Bericht. ' ^k. London, 3. November. .Exchange Telegraph" meldet aus Peking: Die japa - nische Warnung gegen die Rückkehr zur Monarchie wurde allgemein unfreundlich ausgenommen und mit Argwohn betrachtet. Chinesen in hervorragender Stellung sagen, die monarchistische Bewegung sei so weit fortgeschritten, daß die Regierung ohne Verlust an An sehen nicht mehr zurück könne. Portugal gibt keine Truppen sür Gibraltar Eigener Drahtbericht (r.) cugono, 3. November. Römischen Meldungen zufolge hat die englische Regierung auf ihr Ansuchen an Portugal um Ueberlassnng portugiesischer Truppen für die in Gibraltar zum AblranSport flehenden englischen Truppen eine ntchtzufriedenstellende Antworterhalten. Portugal beabstchligl nicht, aus seiner Neutralität im europäischen Konflikt herauszutreten. Die bevorstehende Getreide-Bestandsausnahme Von unserer Berliner Schriftleitung Berlin, 3. November. Am 16. November findet, wie bereits gelegentlich gemeldet, die Bestandsaufnahme von Brotgetreide, Hafer und Mehl statt. Die Ergebnisse dieser Aufnahme werden von der größten Bedeutung für unsere ganze Nahrungsmittclvcrsorgung sein. Von ihrem Ausgang wird es abhängen, ob die Reichs- getreidestelle sich zu einer Erhöhung der Rationen und zur Frei gabe einer gewissen Getreidemenge zu Futterzwecken entschließen wird. Carmen Sylva operiert Telegraphischer Bericht wtb. Bukarest» 3. November. Der Augenarzt Landolthat gestern vormittag eine Ope - ratlon an der Königin Elisabeth vorgenommen. Die Operation ist durchaus günstig verlaufen. * Serliuer Slektriritätswvrk«, ^Kt.-O«»., in Kerl in. Kackciem vir bereits sm 22. Oktober die wicdtigsten ^dsckluürikkern mitgeteilt kaben, nack denen auk die Vorrugsaktivn nieder 4Zj ?ror. und auk die Stammaktien 9 (i. V. 12) ?ror. Dividende rur Verteilung gelangen, tragen vir aus dem uns vorliegenden kieckensokaktsderiekt nock kolgendes nack: Im adgeiaukvnev Oesckäktsjakr ist der Setrag der ^nscklüssv um 19 788 Kilowatt aut 300 472 Kilowatt gestiegen, klutrdar abgegeben vurden 252 762 238 (i. V. 267 589 125) Kilo- wattstundsn. Der Verkaufspreis kür Klektriritöt stellte sieb, nack Xbrug der Abgabe an die Oeweinde, kür die Kilowattstunde auk durck- »cdoittliek 13,32 (14,22) Nennigs. Von den Vvtvillgungon Kat dis Klvktriritiits-Divk«- ruvgs-Ossollsekakt kür 1914 als Dividende 10 (i. V. 12) Srorvnt und dis Slleksiscds K1«ktriritiits-Si«ksrungs- OssvIIsvkakt vieder 10 Srorent verteilt. Seide Ontsr- nekmungsv blieben trotr lkrsr guten kundierung von den ZVvIt- erelgnlssen nickt undvrükrt. Idrs Setrtedv veissn eins Verringerung der Kinnakmen und lledvrscdllsss auk, die von den 6. K. W. bei der Severtung um so veniger auLer aekt gelassen vsrdsn duckten, al» di« Oessllsckakt au» krüksren Vereinbarungen uocd 7,5 kllll. kkark Aktien der Klektrtritäts-Diskeruogs-Ovsellsckakt adrunekmvv Kat. Daraus vr- erklkrt sied die von der S. K. IV.-Verwaltung vorgescklagsve ^bsckrel- bung von 1 dlill. klark auk „Kkkekteo und Leteiliguogen". dlit dieser vegründung ist aber auck die Forderung der sog. Sekutrvereinigung er ledigt, die statt der ^bsckreibung sine Krkökuog der Dividende ver lang. Dis vicktigsten Tikkera der Vermögensrevknvng stellen sick ru denen der vier Vorjakrv (in klllUonsn klark) vis kolgt io Vergleled: ISIS 1914 1913 1912 1911 Ktkskten und ketelliguogvn . 29,64 29,9 30,8 80,3 25,6 ^uüsnstiinde 6,6 5,1 5,0 4,8 4,9 ^laieriaibestände 3,1 4,1 2,0 2,3 3,1 Oläudiger 22,3 22,9 18.7 15.1 6,7 ZVie erinnerlick, sind die XVerke mit dem 1. Oktober d. .1. auk di« Stadt Serlin Uborgegangen. Da» Koribesteken der Oesellsckakt ist aber, wie im Seriekt kervorgekoben wird, gesickert. Von dem neuen Kraktwerke, das auk den Sraunkokienkeldern der Klektro werke, ^kt.-Oe»., erbaut wird, werden dis Sayeriscken Stiek- »totkvvrk«, >kt.-O«s., jiikrllcd 500 Kkill. Kilowattstunden ds- Liedsv; teroer ist mit der KI«ktro-8aIvet«rverke kt. - 0 « ». ein lüeterungsvertrag über jiikrllcd 240 Xtill. Kilowattstunden »bae- »eklossvn. Vorbekaltlick der Sedluüabrerknung rakll« die Stadt Serlin am 1. Oktober d. .1. 123 klill. dlark. Hiervon ist eine okkene Sekuld von 11.49 ktill. dtark ru tilgen und di« ^usraklung der Dividend« und des O«winnanl«il» der Stadt ru bewirken. Ss ist kerner der Kauk- preis ru «ntricbten kür 3 947 000 Aktien der Orubs lleopold und 5 klill. ktark Aktien der Slektrowerte. Dieser Oesellsckakt ge- wkkren die v. K. IV. di« «rkedlieken ktitt«! rur Krricdtung de» OroS- kraktw«rk«s. Server üd«roekmev di« S. S. IV. di« 7 413 000 -it Xkll«n d«r Kl«ktriLitkt»-Di«kerung»-Oe»e1I»ekakt, di« von der Sank kür «Ivk- trised« Dot«rv«kmuogen Mr di« S. S. ^v. berogen vurden. Di« vorliegend« Ausgabe umfaßt 4 Seite«. Havplschrlstleiter: Hans Schaack. ^«rnnlworttichur Srhriftteilrr tüc potittd Dl. arn» cöiinlvur iür d>« -nndultjuilunp Dattdur Lchindiur; jük e«i»jig«r und ItchfllL« Ännuluaunduitu» Arnold Zünke iür Sunst and Äiiiunlchaft Dr. Friudrich Ludruchr für Musik «unun Su-ni». 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