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Sächsische Volkszeitung : 26.06.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193606263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360626
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360626
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-06
- Tag 1936-06-26
-
Monat
1936-06
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 26.06.1936
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Abschied von Staatssekretär von Bülow Adolf Mer bel der Trauerfeler in der Kalser'Wilhelm-GedächtniSklrche Berlin, 25. Juni. Wieder einmal wehen von den Gebäuden in der Wilhelm» strotze die Fahnen auf Halbmast. Aus einem aufopfernden, anderthalb Jahrzehnte langen Wirken heraus hatte der Tod den Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Dr. Bernhard Wilhelm von Bülow, in die Ewigkeit abberufen. Am Donnerstagmittag nahmen seine Mitarbeiter im Amt, fast das gesamte Diplomatische Korps, zahlreiche Minister, viele Staatssekretäre und die Amts- und Abteilungschefs der anderen Ministerien in einer Trauerfeler in der Kaiser- Wilhelm-Gedächtnis-Kirche Abschied von dem uner müdlichen Beamten. Der Führer ehrte durch seine Teilnahme an der Trauer feler den Mann, der bis zum letzten Atemzug die Interessen des Deutschen Reiches im Ausland erfolgreich vertreten hat. Um 9 Uhr war die sterbliche Hülle des Staatssekretärs in aller Stille nach der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche überge führt worden. Im Vorraum empfing der Reichsautzenminister Freiherr von Neurath die Trauergäste und nahm ihr Beileid ent gegen. Als die Angehörigen des Verstorbenen, die Stiefmutter, 3 Schwestern und der Schwager in der Kirche erschienen, erhob sich die Traucrgemeinde zum stillen Grutz von den Plätzen und bcgrlltzte auch stehend den Führer, der vom Reichsautzcnminister in die Kirche geleitet wurde. Zur Rechten satz der Führer mit dem Reichsautzenminister, hinter ihnen das persönliäie Gefolge, zur Linken die nächsten Angehörigen. In der ersten Bankreihe sah man die Reichs minister Freilierr von Blomberg, Freiherrn von Eltz-Rübenach. Graf Schwerin von Krosigk und Seldte und den Reichsleiter Rosenberg. Der preutziscl>e Ministerpräsident war durch Staats sekretär Körner, Reichsminister Dr, Goebbels durch Staatssekre tär Funk, Botsclmfter von Ribbentrop durch Herrn von Rau mer vertreten. Auch von der Partei und ihren Gliederungen sah man viele Vertreter. In den linken Bankreihen hat das gesamte Diplomatische Korps Platz genommen. Leise klang sie Melodie des Orgelpräludiums von Bach auf und leitete über zur Liturgie, die der Pfarrer des Elisabeth- Krankenhauses. Freiherr von Rotenlmn. abhielt. Wieder erfüllte Musik, von der Orgel und der Kapelle des Wachrcgimcnts ge spielt, das Totenschiff, die die Ansprache des Pfarrers einleiteie. Der Geistliche schilderte die aufrechte, zuverlässige, von Innen heraus vornehme Persönlichkeit des Verstorbenen. „Wilhelm von Bülow hatte einen ganz grotzen persönlichen Auf trag für sein Vaterland, für den er sich verantwortlich wutzte, verantwortlich gerade auf dem Wege, den er geführt wurde und gehen mutzte. Hier hatte er ein Ziel vor Augen, für das er sich verantwortlich wutzte und dem seine selbstlose Arbeit galt: Deutschland!" Mit vollen Akkorden setzten die Orgel und die Kapelle des Wachrcgimcnts ein und erfüllten das bis auf den letzten Platz besetzte Gotteshaus mit der Melodie „Wachet auf, ruft uns die Stimme". Nach dem Vaterunser, das der Geistliche sprach, klang das Largo von Händel auf, dos den Abschluss der Traucrfeier bildete. Nach dem allgemeinen Segen sprach der Führer »och einmal den nächsten Anverwandten sein Beileid aus und verlieh, begleitet von Rcichsautzenminister von Neurath, die Kirche. Die feierliche Beisetzung findet in den Nachmit tagsstunden auf dem „12-Apostei-Fricdhof" in Schöneberg statt. Driands und der einstigen Kartellregierung; eine praktische Bedeutung haben diese Reminiszenzen im gegenwärtigen Augenblick jedoch nicht Die Erfahrung hat erwiesen, datz weder die Veröffentlichung und Kontrolle der Bewaffnung und Massenherstellung, noch die Nationalisierung der Rüstungsindustrie ein zuverlässiges Vorbeugungsmittel ge gen die Aufrüstung darstellen, und Blum bleibt durchaus in der Kontinuität der französischen Politik, wenn er vor der Unvorsichtigkeit warnt, „bereits jetzt den Stand unserer Verteidigungskräfte unseren Hoffnungen anzugleichen". Blum bekennt sich ebenso nachdrücklich wie Baldwin und Eden zur Idee des Völkerbundes und lehnt sich in seinen Vorschlägen auffallend stark an das englische Beispiel an. Er verteidigt die Aufhebung der Sanktionen, um derent willen die französische Linke seinerzeit Laval so stark be drängt hat und deren Aufrechterhaltung die Pazifisten und Eanktionisten vor allem in England von ihm erwartet hatten. Blum greift auch die englischen Ideen hinsichtlich der Reform des Völkerbundspaktes auf und macht sich zum Anwalt des von ihm vertretenen Grundsatzes regionaler Unterstützungsabkommen als Ergänzung kollektiver Wirt- schaftssanktionen. Dabei schlägt er drei Regionalabkommen für das Mittelmeer, für die Donauländer und für West europa vor, während er den Barthouschen Lieblingsgedan ken eines Ostpaktes mit keinem Wort erwähnt. Da Blum nicht sagt, auf welcher Basis er sich die Ausführung dieser drei Projekte denkt, so können wir nur die alten Zweifel und Bedenken wiederholen, die durch den Gang der Dinge nicht aufgehoben, sondern verstärkt worden sind. Sicherlich ist der Mittelmeervakt durch den Sanktionskonflikt am greifbarsten in den Vordergrund gerückt. Die Idee des Donaupaktes ist ungreisbarer denn je, seitdem das Dreieck Rom—Wien—Budapest und die Kleine Entente sich so stark gegeneinander festgelegt haben und der französische Einflutz in Südosteuropa anderen und stärkeren Einflüssen gewichen ist. Was am Rhein geschehen kann, wird davon abhän-^ n, ob man in London und Paris nach der Bereinigung des abessinischen Konfliktes bereit ist, an die deutschen Friedens vorschläge heranzutreten, welche die Erundzüge eines west europäischen Ncgionalabkommens enthalten. Hierher ge hört auch der Lustpakt, der von Deutschland von der ersten Stunde ab grundsätzlich bejaht worden ist, und für dessen Cteckcnbleiben sich Löon Blum bei seinen beiden Vorgän gern bedanken mutz. Leon Blum ist mit bemerkenswertem Wagemut an die Lösung der innerpolitischen Fragen herangegangen, er hat völlig neue Wege eingeschlagen, über die wir uns ein Wert urteil versagen. Will er auch autzenpolitisch einen neuen Start beginnen? Die Gelegenheit war selten günstiger, denn die gesamte europäische Entwicklung ist in vollem Flutz, und wenn irgendjemand in Frankreich, so kann der neue Mann der bisherigen oppositionellen Linken einen Schlutz- strich unter verjährte Fehler und Irrungen setzen. Grund lage jeder Zusammenarbeit ist das Vertrauen, und es spricht zugunsten Blums, datz er trotz seiner ideologischen Einstel lung dem Führer des Reiches die Glaubwürdigkeit und Ver trauenswürdigkeit nicht abspricht. Wir können am Vor abend eines ersten Brückenschlages stehen, wenn Blum seine innenpolitische Stärke und auhenpolitische Unbelastetheit dazu ausnutzt, eine Chance wahrzunebmen, wie sie seit den Tagen des ersten Locarno nicht mehr bestanden hat. Die bisherigen Enttäuschungen und Rückschläge warnen vor je dem goldroten Optimismus, aber sie verbieten uns nicht, hoffnungsvoll zu sein. Schutz der Mutterschaft gegen Schmähung Ehebruchversolgung nur mit Zustimmung des Verletzten. Berlin, 25. Juni. Die Vorschläge der amtlichen Strafrechts kommission für das neue Strafgesetzbuch enthalten einen be sonderen Abschnitt über Angriffe auf Ehe und Familie. An seiner Spitze steht die Schmähung von EIK und Mutterschaft. Wer öffentlich die Ehe oder die Mutterschaft schmäht oder bös willig verächtlich macht, wird mit Gefängnis bestraft. Es ist dabei unerheblich, ob cs sich um eheliche oder uneheliche Mutter schaft handelt. Für die Doppelehe wird Zuchthaus oder Ge fängnis angedraht, das nur fahrlässige Schlichen einer Doppel ehe bleibt jedoch auch weiterhin straflos. Ebenso werden die Erschleichung der Eheschliessung, der Ehebruch, die Verletzung der Unterhaltspflicht und das Verlassen Schwangerer mit Strafe bedroht. Für Ehebruch ist Gefängnis vorgesehen. Die Tat wird nur verfolgt, wenn die Ehe wegen des Ehebruchs geschie den worden ist. auherdcm muh der Verletzte gehört werden, bevor über die Verfolgung entschieden wird. Wie Landgerichts präsident Dr Lorenz als Referent der Strasrrchtskonunission dazu mittcilt wird eine innere Dienstanweisung dem Staats anwalt grundsätzlich untersagen, einen Ehebruch zu verfolgen, wenn der verletzte Ehegatte sich gegen eine Strafverfolgung ausgesprochen hat. Den Ehebruch allgemein, also auch bei Fortbestehen der gebrochenen Ehe, mit Strafe zu bedrohen, hat die Kommission abgclchnt Dagegen hat sie sich auf den Stand punkt gestellt, daft man den Ehebruch, wenn er einmal bestraft werden soll, nicht, wie im geltenden Strafrecht, nur mit Geld strafe ahnden kann. Auch die französische Kriegsmarine durch die Streiks in Mitleidenschaft gezogen Paris, 25. Juni. Nunmehr ist auch die französische Kriegsmarine durch die Streikbewegung in Mitleidenschcrft gezogen morden. Eiwa 300 Arbeiter der Werft van St. Denis bei St. Nazairt. die an Bord zweier Kreuzer und an Bord van vier Unterseebooten Ausbcisc- rungsardeitcn durchführen, haben die Arbeit niedergclegt. Die Arbeiter wollten zuerst an Bord der Schiffe bleiben und sie nach bekanntem Vorbild „besetzen". Später entschlossen sie sich aber, zwei in der Nähe der Werft liegende Hallen zu besehen, dort di« rate Fahne zu hissen uiü) hier die Erfüllung ihrer Forderun gen abzumarte». 400 weitere Arbeiter der Loirewerft St. Denis bei St. Nazaire der Abteilung Tnrbincnbau haben ebenfalls den Streik erklärt und die betreffenden Werflanlagcn beseht. Sie Strelklage in Marseille Varls, 25. Juni. Die Streiklage in Marseille ist vorläufig noch unverändert. Nach wie vor lind die Schiffe von ihren Mann- säraften beseht, und die rote Fahne weht auf den Malten. Mä rend Vertreter der streikenden Matrosen und der Schissseigen- tiimer am Mittwochnachmiltag in Paris beim Ministerpräsiden ten Leon Blum und bei dem Unterstaatssekre-tär im Han delsministerium, Tasso. weilten, traf ein Telegramm aus Mar seille ei.i, das die grundsätzliche Zustimmung der Schifssgefell- schaslen zu den Forderungen der Streikenden brachte. Es bleibt nun abzuwarten, ob die Aufforderung des Ministerpräsidenten, nach Annahme oer Matroscnsorderungen durch die Schiffsgefell« schäften die Arbeit auf den besetzten Schiffen sofort auszunch- rnen, von den streikenden Matrosen auch befolgt wird. Unterstaatssckretär Tasso erklärte am Mittwoch, datz der Schmeling Freitag nachmittag in Berlin Berlin, 25. Juni. Mit dem Luftschiff „Hindenburg" trifft Max. Schmeling am Freitag mittag, voraussichtlich gegen 12 Uhr, in Frankfurt a. M. ein. Ein von Berlin entsandetes Sonderflugzeug wird ihn von Frankfurt a. M. abholcn. Die Ankunft auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof erfolgt vor aussichtlich zwischen 14 und 15 Uhr. Auf dem Flughafen wird Schmeling im Auftrage von Reichsministcr Dr. Goebbels durch Staatssekretär Funk, durch den Stellvertreter des Reichs- sportsiihrers, Breitmeyer und dem Leiter der Fachgruppe für Boxen, Rüdiger, empfangen werde». Die Relchsfeftsviele Seidelbera 19Z6 Berlin, 25. Juni. Die Reichssestspiele in Heidelberg, deren Beginn auf den 12. Juli scstoeseht ist, führe» Spielleiter, Schau spieler, Bühnenbildner und Musiker aus dem ganzen Deutschen Reich zu gemeinsamer Arbeit zusammen. Die Theater der Rcichshauptstadt, die Theater in München, Hamburg. Altona. Frankfurt. Dresden, Köln, Leipzig, Düsseldorf, Darmstadt und andere senden die hervorragendsten Vertreter ihres Faches nach Heidelberg, um durch sie im Hofe des Schlosses Zeugnis ablegen zu lassen von der Höhe deutscher Theaterkultur. Der Spielplan beginnt mit Hebbels „Agnes Bcrnaner", wird fortgesetzt mit Shakespeares „Komödie der Irrungen", Goethes „Götz von Berlichinaen" und sicht als 4. Spiel Paul Ernsts „Pantalon und seine Söhne" vor. Anläßlich der heutigen Vertagung der Montreux-Konferenz meldet Reuter, es müsse zugegeben werden, datz sehr viele po litische als auch wirtschaftliche Fragen vorhanden seien, deren Lösung einige Schwierigkeiten biete: cs sei jedoch noch zu früh, von einem toten Punkt zu sprechen, da sich die Konferenz im Anfangsabschnitt befinde. Es sei aber unwahrscheinlich, datz Grotzbritannien mit seiner Jahrhunderte alten Mecrengenpolitik ohne weiteres irgendeiner Konvention zustimmcn würde, die den sowjetrussischen Kriegsschiffen volle Bewegunassreiheit geben würde, während die britischen Schiffe vom Schworzen Meer ferngehalten würden. Das märe die Verneinung aller Grund sätze, für die sich Grotzbritannien seit den Tagen vor dem Krim- Krieg eingesetzt habe. Roosevelts Wiederwahl gefordert L? Philadelphia, 24. Juni. Auf dem zur Zeit hier tagenden demokratischen Nationalkongreh hielt Senator Alben Barkley eine Rede, in der er die Wiederwahl des Mannes forderte, der sich sein politisches Ansehen selbst geschaffen habe, nämlich Roosevelt. Der Senator betonte, datz die iiutzerst ungünstigen Bedingungen, die Präsident Roosevelt in den Vereinigten Staaten und darüber hinaus in der ganzen Welt vorgesunden habe, seine Arbeit ungeheuer erichwert hätten. ' Streik nunmehr beendet sei. Wie er weiter mittelste, habe der Streek der Marseiller Matrosen sich besonders für die Insel Korsika zu einer Gelahr für die öffentlickie Gesundheit ausge wirkt. da durch das erzwungene Ruhen des Schisfahrtsverkchrs keine Medikamente mehr dorthin verschickt werden könnten. Ebenfalls sei für Algerien die Stockung im Handelsverkehr mit dem französisäxen Mutterland« von iveittragenüer tlleüeu- tung. wie aus einem dringenden Amtell der dortigen Unter nehmerverbände an die Regierung hervorgeht. Inzwisck-cn haben am Mittwochabend die Marseiller Schiff fahrtsgesellschaften die Stammrollen ihrer von den Streikenden besetzten Schiffe zur Abheuerung anaemeldet. Die Schiffe gel ten also ab Donnerstag morgen als obgerüstet. Wenn unter die sen Umständen aus irgcnd>velä>en Gründen die Besetping der Sckplfe fortgesetzt werden sollte, so ailt dies als »ngelehlich und hat lpsprtige Klagcerhvbung von feiten der Schisfsaescllschasten zur Folge. * Kafenarbelterffrelk ln Oran Paris, 25. Inni. Di« Hafenarbeiter von Oran in Franzö- sisch-Nockafrika haben sich der Streikbewcguitg angeschlossen und Koben die dort im Hafen liegenden Damvfer beseht. Ein Streik im Schlachthof von Oran konnte dagegen bei gelegt werden Im S«ratz«nbahnerstreik der Stadt Lyon, die seit Tagen ohne S>ratzenbahnv"rkehr war. konnte am Mistwoäxilxmd In der Wohnung des Bürgermeisters Herriot eine Einigung erzielt werden. D'-e Stratzenbohner inerden noch im Lauf« des Don- ners'oa den Betrieb wieder aufnehmen. Dagegen ist im Streik der Kaffe«kauskellner, im Hotel gewerbe und in der Bauind>'strt« von Lyon bisher kein« Eini gung erzielt worden. Der Streik in den Erdölraffinerien hat eine starb« Verminderung des Krafinxmenverkehrs in Lyon zur Folg« gehabt. Jedoch werd«» Aerzt«, Krankenhäuser und Bäk- kereibctrirbe von der Streikleitung mit Brennstoff versorgt. Weitere statte Aeilbsbankenttastuna in der 3.Zunlwoche Reichsbankstatus bestätigt den günstigen Zeitpunkt der Anleiheauslegung. Berlin, 25. Juni. Die günstige Entwicklung des Reichs bankstatus in den ersten beiden Iuniwochen hat sich nach dem Ausweis vom 23. Juni auch in der 3. Woche fortgesetzt. Wenn im Mai die saisonmätzige Beschästigungszunahme, das Zu sammenfallen von Ultimo und Lohnzahlungckag stärkere Hcm- mungsmomcnte bildeten, die in einem Rückslutz von nur 70,5 v. H. der Ultimo-Beanspruchung bis zum Ende der dritten Mai- Woche zum Ausdruck kamen, so setzte im Juni die Entlastung bereits in der ersten Woche mit 58 v. H der Ultimo-Mai-Bean spruchung sehr stark ein, steigerte sich dann bis Mitte Juni auf 83 v. H. und ist am 23 Juni sogar aus 113.7 v. H. angelangt, eine Höhe, die nutzer im Januar in diesem Jahre noch nicht zu verzeichnen war. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres waren 00,5 v. H. abgedcckt. Zu der günstigen Gestaltung in der Verichtswochc hat auch die anhaltend leicht Goldmarktlage beiaetragen, und in diesem Zusammenhang kann erneut unter strichen werden, datz der Zeitpunkt für die Ausle gung der neuen Reichsanleihe denkbar günstig gewählt ist Die gesamte Kapitalanlage der Ncichsbank verriuaerte sich im Berichtsabschnitt um 182,3 auf 4578,1 Millionen RM. Der gesamte Zahlungsmittelumlaus stellte sich am Stich tag aus 5780 Millionen NM. gegen 5078 Millionen RM. in der Vorwoche, 5860 Millionen RM. im Vormonat und 5460 Millio nen NM. zum gleichen Zeilpunkt des Vorjahres. Dresdner Schlachtviehmatti vom 25. Zunl Preise: 1. Rinder: —. 2. Kälber: A. Sonderklasse: -- B Andere Kälber: a) 57—60, b) 45—56, c) 40—45. dl —. 3. Lämmer, Hammel und Schafe: — 4 Schweine: af 56. bf 1. 55, 2. 54. cf 52, d) 50, cf —, ff —, gf «Sauens 1. —, 2. —. Auftrieb: Rinder 11, darunter Ochse» 1, Bullen 2, Kül-e 8, K"^Zum Schlachthof direkt —. Ochsen —, Bullen —, Kühe —. Auslandsrindcr —, Kälber 521, direkt —. Ausland — Schafs 273, direkt —, Ausland —, Schiveine 520, direkt —, Aus land —. Ucberstand: Rinder —, darunter Ochsen —, Dullen — Kühe —, Färsen — Kälber —. Schase 140. Schiveine —. Marktverkauf: Rinder und Schafe belanglos, Kälber und' Schweine schlecht. Mitteldeutsche Sötte vom 25. Zunl Freundlich. Das Börsengeschäft war am Donnerstag ruhig. Die Tendenz etwas freundlick)cr. Di« Kursschwankungen hielten sich in engem Rahmen. Papier-Aktien und Cl>emie-Werle ivarcn kaum verändert. Der Bankcnmarkt hatte weniges Geschäft. Die Kurse hielten sich auf alter Basis. Deutscher Eiscnhandel gewan nen 2 Prozent, während Seidel u. Naumann 1,5 Prozent ein- biitzten. Montan-Aktien waren befestigt. Prehlitzer Braun kohlen hosten boi kleinem Geschäft 4 Prozent auf. Piukau wur den ex. Dividende gehandelt und kamen 2 Prozent niedriger zur Notierung. Am Renlenmarkt war der Verkehr in Reichs und Staatsanleihen etwas lebl-aster. Die Kurse waren jedoch zum grötzten Teil unverändert. Rcichsanleihe Altbesitz 0.3 Pro zent niedriger gefragt. Die Umsatztätigkeit in Pfandbriefen war ebenfalls gering. Sachsenboden-Liguidationspfandbriefe ge wannen 0,25 Prozent. Lebhaftes Geschäft hatten ferner Erb- länder und Dresdner Grundrenten-Psandbriefe. Am Markt der Stadlanleihen nmr eine leichte Belebung gegen gestern zu be merken. In Leipzigern wurden auf alter Basis 10 000 Mark umge setzt. Wettervorhersage für dle Zelt vom 25.6. — 4.7. Herausgegeben von der Farschungsstelle für langfristige Wilterungsvoraussage des Reichsamtes für Wetterdienst. Die in der letzten Voraussage für diese Woche angekün digte Verschlechterung des Wetters und Abkühlung hat im Westen und in der Mitte des Reiches bereits begonnen. Sie wird In den nächsten Tagen, an der Küste teilweise unter Ne belbildung, auch auf den Osten Deutschlands übergreifen. Bet vorwiegend westliche» und nördlichen Winden wird die Abküh lung weiterhin, jedoch im Westen und Süden nur langsam, fort schreiten Dabei ist in: Westen und Süden mit vorwiegend freundlichem Wetter und — abgesehen vom Alpenvorland — nur geringen Niederschlägen, I» Schlesien und Ostprcutzen da gegen mit bewölkterem Wetter und Niederschlagsschauern, die ansänglich gewittriger Art sein werden, zu rechnen. Allmählich wird sich das Wetter noch in stärkerem Matze unbeständig und kühl gestalten, dabei jedoch im Grotzen und Ganzen wiederum Im Westen unter dem Einflutz zeitweilig absteigender Luftbe wegung meist wärmer und freundlicher sein als Im Osten. In der zweiten Hälfte der nächsten Woche Ist eine Besserung des Wetters wahrsck)«inlich. Im Mittel über ganz Deutschland wird die Zahl der Tage mit Niederschlag von mindestens 0,1 mm mehr als 4 betragen. Reichswetterdtenst, Ausgabeort Dresden. Wetter« Vorhersage fllr Freitag, 26. Juni: Wolkig. Temperaturen weiter avsinkend. Tagsüber aber noch ziemlich warm. Vorwiegend trocken. Mätzige Winde aus nördlichen Rich tungen.
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