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Sächsische Volkszeitung : 09.06.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193606097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360609
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360609
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-06
- Tag 1936-06-09
-
Monat
1936-06
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.06.1936
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j)auline Bonaparte Die Schwester Napoleon» — Sin an Gegensätzen reiche« Fvauenschieksal Was diese Frau in das Rampenlicht der Geschichte bringt, ist nichts, aber auch gar nichts anderes, als die Tatsache, das) sie die Schwester Napoleons ist. Ein Kind des Glückes, ein Sonnenkind, mar diese Frau, und doch möchte kaum jemand ihr Schicksal erlebe». Die Schwester Napoleons zu sein, das mar für eine wenn auch kurze Zeitspanne ein Glück, um das die ganze Welt lslau- line Bonaparte beneidete. Aber dieses Glück sand »ichl die Tiefen ihres Herzens, verfing sich im Acuszeren und lieh die Seele arm und kalt. Es sprengte die Fesseln eines Charakters, in dem alle Leidenschaften der Welt zusammcnströmlen: der Trug des Glückes trieb sie in Unruhe umher, von Menschen weg, die ihr treu und ergeben waren, trieb sie anderen in die Arme, denen sic nichts als ein Gegenstand flüchtigen Genusses ivar. Und nicht mehr los lies; sie das tolle Spiel der Cupido, hetzte sie wieder zu anderen. Immer leidenschaftlicher wurden die Gluten, immer grötzer der Verlauf ihres Lebens. Das ivar Pauline Bonaparte, die keine Mätresse war, wie sic die ehe maligen Könige von Frankreich besahen, aber eine Frau, der die Vorstellung von der gratzen Mission der Frau und von der wahren Grötze einer Fran völlig fehlte. In den Zeiten, als das französische Königtum nur mehr einen Schatten darstelltc, den jeder nach Herzenslust schmähen und beschimpfen durste, begann dieses Leben, fern von dem Zentrum, das damals die Welt bedeutete, weit von tstaris, in Ajaccio. Paolettc Bonapartc war die zwcitc Schwcster Na poleons. Wie cin Mildbach stürzte ihre Jugend dahin. Das Grollen der Revolution nahte ans der Ferne, kam immer näher, crfahte alle die Alten und die Jungen Ans dem bildhübschen Kind erwuchs cin junges Mädchen von heiher Schönheit, die bei dem anderen Geschlecht den Atem beklommen machte. Traum nach Schönheit! Wie ist er dach so alt, so uralt wie die Welt selbst: ist der Fran mit in die Wiege gegeben. An Paolettc hatte er sich erfüllt. Sle wird lange Zeit als die schönste Frau Frankreichs verehrt. Die Dichter kennen nichts Schöneres In ihren Gesängen, als echte Frauenschönhcit. Aber auch darin sind sie sich einig, dah wirkliche Schönheit nicht allein aus dem Körperlichen kom men kann. Sie muh auch ein Spiegelbild der Seele sein. Wo diese Tiefe fehlt, entsteht leicht ein Konflikt, der zwar Triumphe der Schönheit zuläht, aber meist auch den Sieg des Bösen über das Gute zur Folge hat. Mo dieses Schönheitsgesühl die Frau so beherrscht, dah sic es gar nicht mehr weih dah auch diese Schön heit keine eigene Leistung, sondern ein Geschenk dessen ist, der der Vater aller Menschen, der schönen u. der hählichcn ist. da be ginnt der Mensch sich gegen die Grundgesetze der Natur zu richten, die das Seelische höher bewertet als den Körper. Und mit der Seele geht dann auch der Körper in den Abgrund. So endete jedenfalls auch die Schönheit jener Frau, in deren Nach bildung einer der gröhten modernen Italienischen Künstler Canova, sein Meisterwerk schuf. Man schrieb das Jahr 1703. Napoleon kann von seinem kleinen Osfiziersgehalt nicht viel zu dem Unterhalt der Familie beitragen, die inzwischen nach Marseille übergcsiedelt ist. Die Signora Letizia, die Mnttcr, ist tavfer, wie nur eine Frau sein kann. Sic entschlicht sich, als Wäscherin ihr Brot zu ver dienen, und Paolette und die anderen Geschwister trugen die Wäsche an die Kunden aus. Wer hätte gedacht, dah es sich hier um Kinder handelt, die einst als Majestäten zu den höchsten Ehren der mensch- ltcl)«n Gesellscl)gst emporsteigen würden? Sie selbst vielleicht am allerwenigsten. Bis dahin war auch nichts an diesen Mensckien und in dem Leben dieser Menschen, das sic über die anderen hinaushob. Doch das Spiel des Glückes begann. Aus dem unbekannten Offizier aus Ajaccio wurde der Feldherr der Italienarmee. In Paris regierte der Abschaum der Menschheit, Danton. Marat, Robespierre. Es floh mehr Blut als aus dem Schlachtfeld. Einer war der Feind des anderen. Alles ging in Trümmer. Menschen standen gegen Menschen wie Tiere gegen Tiere. Im falschen Freiheitstaumcl raste das Volk. — Bis Napoleon den glühenden Lavastrom des sich selbst rrerzehrcnden Volkes zu bändigen verstand. Er wühle sehr wohl, dah das Volk ohne Maral auch das Volk ohne Treue ist, und deshalb begann er seine Reform an Haupt und Gliedern. Es ist schwer, Menschen, die zur Raserei neigen, mit Gründen d. Vernunft zu überzeugen. Immerhin wagte Napoleon wenigstens den Versuch, machte Vor schriften, die die Moral des Volkes heben sollten und die auch bei vielen Eindruck machten, nur bei seiner Schwester Pauline nicht. Sie hatte keinen Ehrgeiz, Irgendwie politisch hervorzu treten. Sie hatte das Empfinden, dah ihr Bruder wohl in zwischen ein groher Mann geworden sei, im übrigen kam es ihr aber darauf an, dah er ihr möglichst grohe Einkünfte er öffnete, so dah sie die grohe „Dame von Welt" spielen konnte, die ihr Ehrgeiz anstrcbte. Und wie das damals so war, be deutete dies, dah sie mit allerlei galanten Abenteuern sich zer streute, die jenseits der Grenzen lagen, die für eine anständige Frau erträglich waren. Es ist rührend, wie der grohe Bruder die Ausschweifungen seiner Schwester immer wieder zu verhin- dcn suchte. Mit Strenge, mit Geld, mit Ermahnungen, es half alles nichts. Der schönen Frau genügte es nicht mehr, dah die Kreatur Mann buchstäblich ihr vor den Fichen lag, sie lieh ihren Begierden freien Lauf. Die Legende von der» angeb lichen Vergiftung Schillers Ein« heftige Widerlegung Prof. Petersens auf der Tagung der Goethe-Gesellschaft. Weimar, 8. Juni. In der Mitgliederversammlung der Goethe-Gesell schaft, die am Sonnabend die Hauptversammlung einleitete, nahm der Präsident der Gesellschaft, Professor Dr. Julius P e - tersen, Berlin, nach einem Bericht des B. T. in seiner Be- grichungsansprache sehr eingehend Stellung zu dem politischen Kampf gegen die Grohen des Weimarer Kulturkreises, insbe sondere Goethe und Schiller Die von Professor Max Hecker bearbeitete Publikation der Goethe-Gesellschaft „Schillers Tod und Bestattung" sei in weite sten Kreisen als eine Erlösung begrüht worden. Jene aber, die diese Dokumentenguelle überhaupt nicht läsen und sich ihr Ur teil lediglich aus Grund der gegnerischen Schriften gebildet hätten, seien der Heckerscheu Veröffentlichung mit einem ver dammenden Urteil cntgegengetreteu. Die Goethe-Gesellschaft trete völlig hinter Max Hecker, auch deshalb, weil die Angriffe auch gegen sie selbst gerichtet seien. Allein die Tatsache, dah die Gesellscl-aft die Dokumente herausgcgeben habe, um einer Legende über Schillers Tod entgegenzutreten, die schliehiich zu einem Missbrauch In politischen Tendenzen sührie, werde von den Gegnern als eine ungeheuerliche Handlungsweise gebrand- markt. Sieben Jahre, so erklärte Professor Petersen, habe di« Goethe-Desellschaft geschwiegen; dies«« Schweige« s«l «l» «l« Es wurde nicht anders, als Ihr groher Bruder sie ver heiratete. Nur wenige Jahre dauerte die erste Ehe mit dem stell vertretenden Gcneralstabschef und späteren Gouverneur von San Domingo Leclcrc. Napoleon betraute Leclerc mit auswär tigen Missionen, um seine Schwester Pauline aus der Pariser Atmosphäre, In der sie einen Skandal an den anderen reihte, zu entfernen. Nach dessen Tod wird der F ü r st Camillo Borghese mit List dazu gebracht, die Witwe Pauline zu heiraten. Aber zur Ehefrau, für häusliches Glück, ist diese Frau nicht geschaffen. Sic flicht, von Unruhe getrieben, vor ihrem Mann, von Ort zu Ort, von Abenteuer zu Abenteuer. Jetzt ist sic Majestät, der Bruder Kaiser, der mächtigste Mann der Welt. In diesem Glück will sie sich sonnen, in diese Märchen welt voll ungewohnten Prunkes und Glückes schliesst sie sich ganz ein, ist sie die Prinzessin, deren Fuhspitze zu küssen für viele schon cin grosses Glück ist. Tom Schönhcitsbcdürsnis entspringt bei ihr der Sinn für Schönheit bei der Auswahl ihrer Toiletten. Sie weih, dah Schönheit eine gute Waffe ist. und sie weih diese Waffen zu gebrauchen. Ihr ganzes Leben ist ein Kult siir diese Schönheit, und von dieser Schönheit spricht ganz Paris, ganz Frankreich. Auch in Italien gibt es zur Zeit keine schönere Frau. Das bedeutet viel. Denn auch Iosefinc, die Gemahlin Napoleons, ist eine schöne Frau, im Grunde genom men derselbe Typ wic Pauline, nur cin wenig zurückhaltender in ihren Ausschweifungen. Aber ebenso inhaltlos, ebenso un- glücklich ist auch ihr Leben. Napoleon wendet sich von Jose- fine ab, als sie zu altern beginnt, und auch um Pauline wird es stiller, je älter sic wird. Und so wie viele leidenschaftliche, mit Fehlern behaftete Menschen, hat auch Pauline ihre grohen Momente. Sie, die vom Glück verwöhnte Frau, die Uber Gold und Juwelen, über Land und Leute verfügt, bekommt plötzlich den Wechsel des Glückes zu spüren. Ihr Bruder muh nach Elba in die Ver bannung. Da entschlleht sie sich, die schweren Stunden mit ihrem Bruder zu teilen. „Ich habe den Kaiser nicht als Souverän geliebt, ich habe ihn als meinen Bruder geliebt, und werde ihm treu bleiben bis zum Tod", so schrieb sie an ihren Schwager. Sie ist jetzt auf Elba ganz Schwester des grohen Bruders geworden, folgt allen seinen Wünschen, versteht es ganz aus gezeichnet, die Langeweile zu zerstreuen, richtet eine Art kaiser- Der Saal ohne Fenster Im Herbst dieses Jahres findet in Iohannisburg eine Ausstellung statt, bei der die schönsten und wertvollsten Diamanten und Brillanten gezeigt werden sollen, die jemals in Südafrika gefunden wurden. Dazu gehören die herrlichsten Steine der Welt, die einen unerhörten Werl repräsentieren. Um der Ausstellung einen entsprechenden Rahmen zu geben und die Diamanten richtig wirken zu lassen, wird der Juwelen saal keine Fenster haben, und soweit Fenster vorhanden sind, werden sie während der Dauer der Ausstellung schwarzes Glas erhalten. Man will durch geheimnisvolle Veleuchtungscsfekte erreichen, das; das Feuer der Diamanten seinen ganzen Reiz entfaltet. In der Mitte des Saales wird ein Modell der Diamanten mine von Kimberley zu sehen sein, jenem Fundort, aus dem im Laufe der Jahre für Milliarden funkelnde Steine in die Welt hinausgingen. Mit dem Namen dieses landsckmfllich lo kümmerlichen Fleckens ist die Geschichte der Diamantenindustne eng verknüpft. Mancher wurde durch Kimberley zum Millio när. mancher wieder zum Bettler, und es ist ein altes Wort, dah der glitzernde Reichtum keinem wahre Zufriedenheit ge bracht hat. Die wertvollsten Objekte der Ausstellung werden unzwei felhaft die Steine aus der Sammlung de Beers sein. Dazu gehört ein Diamant, der das phantastische Gewicht von 200 Ka rat hat. Natürlich bieten die hier gezeigten Werte Anreiz für die Verbrecher der ganzen Welt, und darum haben die Beratun gen über die Schutzmahnahmen der ausacstellten Pretiosen einen sehr breiten Raum bei den Vorbereitungen der Ausstellung eingenommen. Die Steine werden so angeordnet sein, dah die Zuschauer sie wohl betrachten können, aber nicht in der Lage sein werden, den Blick dauernd auf sie zu heften. Zu diesem Zwecke hat man Türme konstruiert, die aus schwarzem Glas bestehen und sich ständig langsam drehen. Auf diesen Türmen sind die Steine befestigt, so dah erstens eine starke Schwer,z-wcih Kontrast wirkung entsteht, und zweitens durch die Bewegung eine ge wisse Sicherheit gegeben ist Um ganz sicher zu gehen, hat man die letzten Errungen schaften der Kriminaltechnik anoewandt. Bei der Berührung der Drahttürme wird cin elektrischer Kontakt ausaelöst, der be wirkt. dah der Beriikrer photographiert wird, und dah fick auf der Stelle sämtliche Türen des Hauses automatisch üblichen. Daneben werden Detektivs aus Fleisch und Blut in un- Zeichen der Schwäche und des Zugeständnisses ausgelegt wor den; aber man habe geschwiegen. weil die ganzen Gerüchte als läckerlick, unerträglich, un würdig und als nicht ernst empfunden worden seien. Ja man sei schliehiich des Glaubens gewesen, dah eine solche Schrift wie die über die angebliche Vergiftung Schillers von dem ganzen deutschen Volke als Schmach und Schande für die Nation abgelehnt werden würde Dies sei aber leider nicht eingetrelen; man sehe vielmehr, dah diese Schrift in den Schulen, in Jugend organisationen und auch in solchen Kreisen, in die vornehmlich Schauergeschichten eindringen und am besten Fuh fassen, immer mehr um sich fresse. Es sei aber nicht der heilige Oueil deut scher Kraft, aus dem dieses Produkt hervorging, es sei vielmehr eine Kloake, die schleunigst zugedeckt werden müsse, damit die Pest nicht weiter um sich greifen könne Ter Kampf dagegen werde nur deshalb geführt, damit die Wahrheit endlich sestge- stellt werde, und das letzte Wort in dieser Sache werde doch die Wahrheit sein. Betrachtet man aber nun noch die zu dem Hcckerschen Werk erschienenen Gegenschriften, die dazu über gehen. dem Arzt Dr. HuschKe der wissentlichen Vergiftung Schillers auf Befehl Karl Augusts zu bezichtigen, dann bleibt als Endergebnis des Verleumdnngsseldzuges nur dies, dah ganz Weimar als eine Verbrecherhöhle betrachtet werden müsse, und dah das ganze deutsche Geistesleben als ein Mordpsuhl erscheine. Damit aber werde Schmach und Schande über die ganze deutsche Nation gebracht, so dah die Goethe-Gesellschast mit Schiller aus rufe: -Nichtswürdig ist di« Ration, di« nicht ihr Alles setzt in ihre Sh«.- lichen Hoshalt ein, veranstaltet Bälle, Konzerte und Theater. Und währenddem findet der Kaiser Muhe, seine Flucht vorzu bereiten, ohne, dah Pauline etwas vorher erfährt. Tie grohe Politik ist ihr »erhöht. Ihr ganzes Interesse konzentriert sich darauf, das; die Machtstellung ihres Bruders wieder gefestigt wird. Als er aufs neue sein Abenteuer begann, schenkt sie ihm den wertvollsten Schmuck, den sie besitzt Napoleons Stern ist im Verbleichen. Er kommt nicht mehr wieder. Die paar Tage bis Waterloo sind balo vorüber Ter Weg nach St. Helena ist schmerzvoll und der letzte, den der grohe Korse geht. Unter den Nachrichten, die von ihrem Bruder kom men, leidet Pauline. Nach Jahren ersucht sie die englische Re gierung. ihren Bruder besuchen zu können. Zu spät! Als es soweit ist. dah sie die Reise machen kann, weilt er nicht mehr unter den Lebenden. Eino Welt ist zusammengebrochen, ein Leben in die Tiefe gerissen, das vom zu starken Glanz der Sonne geblendet am richtigen Weg irre wurde. Sie ist die Frau des reichen Fürsten Borghese, braucht also auch jetzt keine Not und kein Elend zu spüren, auch als man in ihr nicht mehr die „Kaiserliche Maje stät" verehrte. Aber sie, die nie eine Ehefrau mar wie es die- fem Ehrentitel entspricht, sie konnte es auch in ihrem Alter nicht mehr sein. Auch wenn der Fürst sie in dem letzten Jahrs ihres Lebens auch einmal neben sich duldete, Ehemann und Ehefrau bleiben sich fremd. Tie vielen Entgleisungen ihres Lebens hatten ihre Gesundheit vorzeitig geschwächt, die Erleb nisse mit Napoleon ihr Herz mit Schwermut bedrückt. Und vorzeitig mar sie auch am Ende ihres Lebens angekommen. Vierundvierzig Jahre war sie alt. als der Tod ihrem Leben ein Ende setzte, das sie wie ein Schmetterling ruhelos bunt und unbefriedigt durchlebt hat. Hände hatten sich nach ibr er haben und halten nach ihr gefalzt, viele Hände und diese Hände halten immer mehr von ihrem Schmelz herunteraestreift. und ihr Flug war immer matter geworden, bis ihre Flügel zitternd zusammenschlugen und der Frost des Todes über sie hinweg ging. Biele Frauen leben so. Es ist wahr. Aber gerade dieses Beispiel der schönen Pauline Bonaparte zeigt, dal; das Glück nichts Dauerndes ist. wenn cs sich nur auf Aeuherlichkeiten ausbaut Eine Blume, die des Lichtes entbehrt, kann wachsen, kann sich dehnen und weiten, aber ihre Blüte ist nur eine Scheinblüte, eine Blüte, die nicht zur Frucht ausreift. Eine solche Scheinblüte war das Leben Paulines, ein warnendes Denkmal für alle, die mit dem Svieoel in der Hand mit dem Leben snielcn wollen, ein Drost für alle, die vom Glück weniger beaünstigt, in harter Arbeit sich ein Leben zimmern, das wohl schwerer zu leben ist. weil es Arbeit ohne Unterlatz bedeutet. Das aber trotzdem viel glück licher sein kann, als das Leben der Frau, van der die Welk meinte, es könnte nichts Glücklicheres geben als Paulins Bona» partc. — Diebstähle unmöglich Kenntlichen Verstecken beobachten und notfalls zugreifen. M<m sieht, es wird alles getan, um jeden Diebstahl auszuschlietzen. Virhev 80 spanische Nirchen zerstört Die Ausschreitungen gegen die Kirche in Spanien Der Wahlsieg der Linksparteien hat ein arotzes Ansteigen der Kirchenfeindlickzen Ausschreitungen in Spanien gebracht. Neuerdings haben in den letzten Wochen an vielen Orlen fa natisierte Volksmengen Kirchen und Klöster in Brand gesteckt. Statt mit Polizcimatznahmen antwortet der Innenminister auf diese Vorkommnisse mit einer verschärften Presse zen'ur gegen über den Rechtsblätkern. dami: keine Nachrichten in die Oenent- lichkeit gelangen. Trotzdem ist der „Onervatore Romano" in der Lage, eine Liste der .Kirchenbrände und Klosterverwüstunaen zu veröffentlichen, die sich in der Zeit vom 2. April bis zum 7. Mai dieses Jahres ereigneten. Danach wurden in diesem Zeiträume 8V Kirchen und Klöster ange;ünd«t oder sonstwie ;erstört. Mehrfach handelt es sich dabei um Bauten, die unter nationalen Kunstschutz gestellt waren. Nickt weniger zahlreich sind Sie Ge walttätigkeiten gegenüber katholischen Geisk'.ickzen uns La:en. Regelmätzig wurde auf den Türmen der verwüsteten K-rchen die rote Fahne aufgepflanzt oder in den übriaaebliebenen Piarr- wohnungen kommunistische Zentralen eimrerichtet In ?)ecla sMurcias wurden am 15. Avril alle fünfzehn Kirchen des Ortes verbrannt. In besonderem Matze werden die katholischen Schulen und Kollegien, die immer von Orden unterhalten werden, verfolgt. Es handelt sich hier um ein methodisch organisiertes Vorgehen der Kommunisten, die S,ks katholische Schulwesen beseit uzen wollen. Linen Thron für Baöoglis Einen Säbel für Graziani Newyork, 8. Juni. Amerikanische Faschisten und Aus« landsitaiiener in Brooklyn bestellten amzeblich einen Thron sessel für den Vizekönig von Abessinien, Marschall Badoglia. Ter Thron soll mit Gold und Diamanten sowie ml: den Sym bolen des römischen Imperiums geschmückt und in drei Mo naten fertig sein. Ferner sollen dieselben Spender beabsichtigen, Marschall Graziani einen goldenen Säbel als Gechenk anzu- bieten. Auch heitzt es. es seien 150 000 Unterschriften gesammelt worden, die dem König und Kaiser sowie dem Duce die Treu« bekunden sollen. Sicherungsverwahrung gegen Gewohnheitsverbrecher We,zen schweren Diebstahls im Rückfall, versuchten Toi- chlags, Widerstands gegen die Staatsgewalt und ^lerbreckxns zczxn Paragraph 1 des Gesetzes zur Gewährleistung des Rechis- riedens verurteilte das Berliner S o n d e r g e r i ch t Sen Gewohnheitsverbrecher Otto Laser, 13inat voröestrask mit 37 Lebensjahren zu 15 Jahren Zuchthau s, 10 Jahren Ehr verlust. Stellung unter Polizeiaufsicht und Si ch e r u n g sverwahr u n g. Das Sondergericht ivar in dem Falle Laser zuständig, da Laser — nach einem Einbruch czestellt — mit Ser Waiie einem Potizeibeamten czezzenü berge treten war. Laser hatte mit seinem Komplizen Artur Niischke in der Nacht zum 13. November 1035 in Ser Kastanien Allee im 'l^rliner Norden das Schaufenster eines Möbelgeschäfts eiu- aetreten und zwei Steppdecken aus der Auslage gestohlen. Auf der Flucht nach der Tat von Zivilisten und Polizei gestellt, hatte Laser seine Pistole gezogen und zweimal geschossen. Wei tere Schüsse hatte eine Ladel»mmung verhindert. Das Gericht hat die dreiste Ausrede des Laser, er habe Sie Pistole nur des halb aus die Einbruchstour mitgenommen, weil er sie verkaufen vc>er ivegiverfen wollte, nicht geglaubt. Vielmehr heitzt es in der Urteilsbegründung, datz alle diejenigen mit drakonischen Strafen angefatzt iverden müssen, die leichtfertig dcks Leben von Mitmenschen bedrohen. Laser sei ein Gewohuh ilsverbrecher, dessen dauernder Ausschlutz aus der Volksgemeinschaft dringend stes Gebot sei. Die wertvollste Ausstellung der Welt
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