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Sächsische Volkszeitung : 31.07.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193607318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360731
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360731
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-07
- Tag 1936-07-31
-
Monat
1936-07
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 31.07.1936
- Autor
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Wenn nicht olles täuscht, legen die Nationalisten, -die schließlich von erfahrenen 'Militärs geführt werden, es darauf an, die Großstädte auszuhungern, zumal diese Großstädte sich fast ourchweg im Besitz der Marxisten befinden. Aber das alles sind Annahmen, die möglich sind, die sich aber auch ganz anders entwickeln können. Zum Kriegführen, also auch zum Biirgerkrisgfiihren ge hört schließlich auch Geld, Geld vor allem deshalb, unr nicht nur Lebensmittel, sondern auch Waffen und Muni tion sicherzustellen. Wieder kommt es darauf an, welche Partei es fertig bringt, über jene Beiriede zu verfügen, in denen Munition oder Kriegsmaterial hergestellt wer den kann. Mit einem Ueberraschungssieg der einen oder anderen Seite ist vorläufig wohl nicht mehr zu rechnen, ebensowenig mit einer Verständigung, weil es hierfür schon an einem Vermittler fehlt. Aber die Gefahr ist groß, das; sich von auhen Kräfte eindrängen, die dazu bestimmt sind, im Bürgerkrieg einzugreifen. Moskau wird wenigstens nichts unversucht lassen, um Unter stützung zu leiste» sowohl durch Mannschaften als vor allem auch durch Material. Nur lätzt sich noch nicht über setzen, wie das zu erreichen ist, wenigstens in einer Form, die den Marxisten nützen kann. Moskau hat diese Ent wicklung in Spanien sicher vorausgesehen, zumal es nun mehr erwiesen ist, daß Agenten der Komintern schon seit Fahren ununterbrochen in Spanien gewühlt haben. Auch die Führung der Kommunisten und Anarchisten läßt darauf schließen, daß Moskau entweder geeignete Kräfte in Spanien selbst herangezogen hat oder daß es gelungen ist, revolutionäre Kräfte dieser Art rechtzeitig durchzuschmuggeln. Wer eine Bestandsaufnahme dieses Bürgerkrieges machen will, der muß sich auch daran er innern, daß es in diesem Volke Gegensätze gibt, die nicht nur durch das Aufkommen' politischer Richtungen und Leidenschaften entstanden sind, sondern die unter der Oberfläche schon seit Jahrhunderten fortglimmen. Das alles wirkt mit anderen Leidenschaften und Gegensätzen zusammen, die noch niemals ausgeglichen waren, die aber von Zeit zu Zeit aufeinanderprallten, um heute eine Generalabrechnung zu suchen. Sir Robert Bansittart kommt nach Berlin London, 30. Fuli. Der ständige Unterstaatssekretär im englischen Außenamt. Sir Robert Bansittart. wird sich in den nächsten Tagen zu einem Privatbesuch auf 0 bis 10 Tage nach Berlin begeben und Quartier in der britischen Botschaft nehmen. Die Meldung über die Reise Vansiltarls nach Berlin wird von Preß Association in folgender Form gebracht: „Sir Eric Phipps fährt nach Deutschland zurück, um an den Olympisck>cn Spielen teilzunehmen. Sir Eric Phipvs, der briti sche Botschafter in Deutschland, der sich aus Urlaub befand, kehrt morgen nach Berlin zurück, um rcchtzeilia zu den Olympischen Spielen dort anioesenü zu sein. Da Lady Pb'pps sich nicht wohl genug fühlt, um die Reise zu machen, wird ihre Stelle als ttzast- geber n der Berliner Botschaft vorübergcltend durch ihre Schwe ster Lady Bansittart eingenommen werden, die mit ihrem Ge mahl, Sir Robert Bansittart, dem ständigen Unterstaatssekretär für auswärtige Angelegenheiten, zusammen mit Sir Erie reisen wird. Sir Robert, der am Sport stark interessiert ist und ein Mitglied der Lawn-Tennis-Association ist. nimmt einen kurzen Urlaub ivährend der geczenwärtigen Muse in den diplomatischen Angelegenheiten und beabsichtigt den Spielen beizuwohnen." Neuer Urlaub Edens London, 30. Juli. Wie der diplomatische Korrespondent der „Times" l>erichtet, wird Außenminister Eden sich zum Wo chenende zu einem 14 tägigen llrlaub nach Porkshire be geben. Er wird von Lord Halifax vertreten, wird jedoch jeder zeit. falls es die europäische Lage erfordert, sofort nach London zuriickkehrcn. Prof. Sr. Vu'pius, Seibewera 1* Heidelberg, 30. Juli. Ter bekannte Heidelberger Orthopäde Prof. Tr. Oskar vulpius Ist bei einem Kraftwagenunfall in Unter eisesheim lKreis Heilbronn) ums Leben gekommen. Geheimrat Vulpius, der im Alter von 60 Fahren stand, studierte in Heidelberg und Berlin. Später war er Leiter der orthopädischen Ambulanz und Privatdozent sür Chirurgie in Heidelberg. Schon 1800 begründete er seine Klinik sür Orthopädie, die er ans kleinen Anfängen zu einer der größten Privatkliniken entwickelte. Der Ruf dieser Klinik ging über die ganze Welt. Das Hauptarbcitsgebiet von Oskar Vulpius bildete die Behandlung von Lähmungen, insbe sondere die Behandlung der epidemischen Kinderlähmung. Seine Methoden der Sehnenüberpslanzung und andere Gelenk- und Schnenoperationen brachten einen großen Aufschwung in die moderne Orthopädie. Zm Mnlerosaaebiel vom Schneeflurm überrascht Ein Talesianerzögling erfroren. Mailand, 30. Fuli. Fm Monterosagebiet wurde eine Gruppe von elf Salesianer zöglin gen, die unter Führung eines Lehrers und von 2 Bergsteigern einen Aufstieg unternommen halte, von einem Schneesturm über rascht. Der eisige Schneesturm machte jedes Weitcrkommen unmöglich und nahm jede Sicht, so daß die schützende Hütte nicht gefunden werden konnte. Die Bergsteiger bemühten sich nach Kraft:n, die Zöglinge durch Massieren vor dem Erfrieren zu schützen. Als es endlich gelang, die Hütte zu erreiäien. gab einer der Fungen kaum noch Lebenszeichen von sich. Er wurde in die Schutzhülle getragen, wo er nach kurzer Zeit starb. Die plaatatsbeschuldlauna gegen Lehar DI« verurteilte schreibt an Mussolini und den Papst Wien, 30. Fuli. Wie jetzt bekannt wird, hat die Polizei die Schriftstellerin Helene Lanik-Laval vor zehn Tagen wegen 'Verdachtes der Erpressung im Zusammenhang mit den Plagiatsbeschuldtzmngen, die sie gegen den Komponisten Franz Lehar erholten hatte, verl-altet und erst am Mittwoch wieder auf freien Fuß gesetzt. Das Verfahren läuft weiter. — Helene Lanik-Laval hat seinerzeit Franz Lehar beschuldigt, den Stoss und auch Einzelheiten zu seiner Operette „Giuditta" einem von ihr ihm übersandten Textbuch entnommen und an die späteren Textautoren wc ibergegeben zu haben. Dieser Vorwurf war Gegenstand eines langandauernden Ehrcnbeleidigungsprozesses, der mit der illerurteilung der Schriftstellerin endete. . Anläßlich einer bevorstehenden Ausführung von „Giuditta* <n Ftalien hat Helene Lanik-Laval jetzt Briefe an verschiedene ttalienisä-e Belwrden und sogar an Mussolini und den Papst geschrieben, worin sie die gleich» Vorwürfe erlwb und Verbot der Ausführungen forderte. Franz Lcl>ar erstattet« hier auf die Strafanzeige. Arbeitsfltzung -es Internattonalen Olympischen Komitees Berlin, 30. Juli. Im Epiegelsaal des Hotels Adlon begann heute vormittag die erste Arbcitssihung des Internationalen Olympischen Komitees unter dem Vorsitz seines Prä sidenten Graf de Baillet-Lütour. Der Vollzugsausschuß und die Mitglieder des Komitees waren fast vollzählig erschienen. sUcber die feierliche Eröffnungssitzung berichten wir auf S. 6.) In der Tagesordnung sind neben der Bildung des Büros für die 11. Olympischen Spiele eine Reihe wichtiger Entschlie ßungen vorgesehen. Dazu gehört auch die Bestimmung der Stadt, der die Durchführung der 12. Olympischen Spiele über tragen werden soll. Auf einem Tisch war in kräftigem Einband das Ehrenband für die 11. Olympischen Spiele ausgelegt, das die Namen aller an der Vorbereitung und Durchführung der Spiele Beteiligten, der Ehrengäste und der Sieger und Sie gerinnen in den Olympischen Wettbewerben verewigen soll. Deutschland war durch den Präsidenten des Organisationsko mitees, Dr. Lcwald, der Mitglied des Vollzugsausschusses ist, Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg und Dr. Karl Ritter von Halt vertreten. Eine stattliche Anzahl in- und ausländischer Presseleute mar ebenfalls erschienen, konnte aber der Sih u n g nicht beiwohnen, da sie nicht öffentlich ist. lieber ihren Verlauf wird eine amtliche Verlautbarung des IOK aus gegeben. In der Bewerbung um die 12. Olympischen Spiele ist London z u r il ck g e t r e t r n, es bewirbt sich ober um die 13. Olympischen Spiele 1044. Dann machten die Vertreter Tokios die Gründ« geltend, die für eine Verlegung der Spiele nach Japan sprechen, während am Nachmittag Hel- singfors durch Stadtdirektor von Fraenkel, Oberst Mar toka und den ehemaligen Außenminister Procop« sein« Bewer bung geltend machen wird. Ob die Entscheidung noch iin Lause der Nachmillagssitzung fallen wird, ist ungewitz. Ser griechische Thronfolger auf dem Wege nach Berlin Sofia, 30. Juli. Auf dem Wege nach Berlin zu den Olym pischen Spielen traf Donnerstag früh um 10 Uhr In einem Sonderflugzeuge der Lufthansa der griechische Thron- folger Prinz Paul in Begleitung eines Adjutanten auf dem Sofioter Flughasen ein, wo er vom Prinzen Kyrill, Mi nisterpräsident Küsseiwonoff und mehreren Mitgliedern des Ka binetts, dem Generaladjutanten des Königs, General Zanefs, dem griechischen Gesandten in Sofia, dem Legationssekretär v. Bülow als Vertreter der deutschen Gesandtschaft sowie zahl reichen anderen Persönlichkeiten begrüßt wurde. Nach halbstündigem Aufenthalt setzte der griechische Kron prinz seine Reise nach Berlin fort. Mit der zu gleicher Zeit abgehenden flugplanmäßigen Maschine begab sich auch der Ge- neraladjutant des Königs Boris, General Zanesf, zur Berliner Olympiade. Die ersten AamenSlisten deutscher und aus ländischer Svanien-Flüchtltnae Berlin, 30. Fuli. Aus St. Fean de Luz trafen am Mitt woch die ersten Namenslisten deutscher Volksgenosse» ein, die aus Spanien in Sicherheit gebracht werden konnten. Dir Listen enthalten auch eine Reihe von Namen ausländischer Staatsan gehöriger, die aus Spanien flüchten mußten. Liste Nr. 1 sohne Gewähr). 24. Juli nach St. Jean de Luz mit englischem Zerstörer „verity": Frau Kircher, Frl. Zipplies, Frl. Lindner, Eickhorn Werner, Windisch Bruno, Haos Wilhelm, Pomeyer Phylomena, Knapp Rudolf, Frau Knapp, von Grimm, Gramat Christine, Dreßler Emil, Harnisch Egon, Juan Schmolz und Frau Schmolz, Prof. Ouiring, Fran Oniring und 21 Zöglinge, Dreßler Frau und 2 Kinder, Kemmrich Maria, Krenl Hildegard, Westphal Else, Pirckt Erna, Wittenberg ltzertrnd, Frl. Haßlinde. Wille Heinz, Lomnitz Alfred, Joost Emma, Kaiser Antonis, Noll Ste fanie, Berkenbach Josephine, Hansen Pauline, Frau van der Dell, Haustochter Fohanne. Französischer Kreuzer am 24. Juli: Flamme Vera. Engel hardt Franzi, Schreiber Lotte, Premier Kurt, Lieper fSieper?) Walter, Herller Georg, Wolf Georg sSiemensvertretcr) mit Fa milie (sieben Personen). Ungewiß ob ans französischem oder englischem Kreuzer: Veiscl lOrtsgruppenlciter), Neigen Alfred nnd Frau, Kleb Hein rich, Schröder Karl, Elisabeth und Magda Sclmurbns und schätzungsweise weitere 10 Personen, dazu 1 Danziger. 1 Ungar mit Frau, 1 Oesterreicher, 1 Schweizer sTottoli), 1 Grieche mit Frau 2 spanische Kinder. Transport am 25. Juli aus französischem Danmler „Meri- que" nach St. Nazaire: Zielinski Max. Zielinski Maria, Zie linski Ottilie, Zielinski Therese, Zielinski Margarete, Zielinski Paul. Am 27. Juli mit Panzerschiff „Deutschland" und Damvler „Chronos" nach St. Jean de Luz transportierte Reich-deutsch«: Ziesler Carl, Niesscn Arnold, Nicssen Maria, Niessen Elise, Nicsscn Edith, Lerch Karl, Lerch Erwin, Lerch Alex, Lerch Da- niza, Kranich Frmgard, Friedrich Marin, Goder Marianne, Kausmann Ludwig, Wiebe Kurt, Rehmann Karl Konsul, Reh mann Ilia, Kaufmann Max, Kaufmann Susanne, Eldagsen Ro bert, Eldagsen Elise. Eldagsen Anneliese, Eldagsen Fritz, Philipp Fritz, Philipp Erna, Gailer Anna Maria, Wagner Else, Kierner Johanna, Kaufmann Elsa. Schmidt Friedrich, Falls Werner, Elsberg Wilhelm. Christiansen Waller, Schmidt Alfred, dazu Deutsche Botschaft: Botschaftsrat Boelckers. Konsnlatssekretttr Nostitz, Fran Nostitz, Kons.-Sekr. Pilz. Amtsgehilse Kircher, Leg.-Sekr. Fischer auf „Deutschland" verblieben. Liste Nr. 2. Am 28. Juli 1936 mit Dampfer „Bellona" von der Neptun lini« nach St. Jean de Luz transportierte Reichsdeutsche: Oito Hinrichsen, Maria Hinrichscn, 'Maria Ottilia Hinrichsen, Rudolf Hinrichsen, Marie Teichman», Wolfgang Just. Hilde Just, Karin Just, Annemarie Lauer, Hanna Goertsches, Günther Tenbergcn, Martha Tenbergcn, Joseph Schnarr, Adela Stadler, Ines Stad ler, Friedrich Wiedemann. Friedrich Neidhardt, Ella Neidhardl, Eugen Slohrer, Mathilde Humpert, Georg Roock, Hedwig Roock, Josef Voogen. Theodore Boogen, zwei Kinder Boogen. Anna Voogen. Willy Boogen. Rudolf Schmitz, Thekla Schmitz, ein Kind Schmitz, Paul Keßler. Irmgard Keßler. Heinrich Lecher, Elisabeth Lecher, Elisabeth Lecher, Paul Steller, Luise Blumen stock, Heinrich Schlungs, Heinrich Werner, Anna Werner, zwei Kinder Werner. Paul, Callnm, Adolf Bartz, Heinrich Adols Bartz, Therese Bartz, Reine Marie Bartz. Annemarie Bartz. An ton Uthemann, Friedrich Schmidt, Werner Wolfs, Ludwig Kauf mann, Richard Kliemann, Marga Kliemann, Hans Arno Klie mann, Berthold Koerting, Theodor Schmickler, Fran Schmickler, Maria Obermaier, Wilhelm 'Meyer, Carmen Mener, Gnidn Preis;, Angela Preiß, Joses Ludwig Preitz, Emma Preis;, Lalle Goebel, Werner Bogt, Else Vogt. Gert Bogt Heinrich Brcüt- wiescr. Gretel Vreitivieser. Walter Puderbach, Paul Plank, Victoria Camnos-Blank, Maria Luise Blank-Campos, Curt Teichgraeber, Fran Teichgraeber, Kind Teichgraeber, Georg Teichmann. Margarete Mohne, Paul Müller, Alfred Wenz, Kurl Meißner. Alle ans Bilbao. Schlußsitzung des Wettkongreffes für Freizeit und Erhöhung Errichtung eines Internationalen Zentralbllros. Hamburg, 30. Juli. Ter Weltkongreß für Freizeit und Erholung faßte in seiner Schlußsitzung am Donnerstag eine Generalentschlie- ßung, in der es u. a. heißt: Ein Zent ralbüro, dem ein Institut zur Er forschung der Fragen der Freizeit und Erho lung einzugliedern ist, soll in Deutschland einge richtet werden. Der ständige Sitz des Zentralbllros ist Berlin. Dr. Ley als Präsident des Weltkongresses fllr Freizeit und Er holung 1936 in Hamburg wurde durch den Präsidenten des IVK ermächtig«, den Leiter dieses Zentralbllros zu ernennen und alle weiteren notwendigen Maßnahmen und Einzelheiten zu veran lassen, um diesen Beschluß praktisch durchzusiihren Im Einver nehmen mit dem Präsidenten des IBK. Der nächste Kongreß fllr Freizeit und Erholung wird im Jahre 1938 inRom abgehalten. Anschließend gab Dr. Ley bekannt, daß er die Leitung des „Internationalen Zentralbllros für Freude und Arbeit" über nommen und zum Geschäftsführer Herrn Rentmeister er nannt habe. Der stellvertretende Generaldirektor der Reichsbahn a's Zeuge Der Baugrubeneinsturz in der Hermann-Göring-Straße Berlin, 30. Juli. Tic vorübergehend unterbrochene Be weisaufnahme im Berliner Baunglücksprozeß wurde am Don nerstag mit der Vernehmung der letzten drei Zeugen fortgesetzt. Zunächst kam der ste l'll ne r t re t« n de General direktor der Deutschen Reichsbahn Kleinman» zu Wort. Mit aller Entschiedenheit trat der Zeuge der Dar stellung des Paumeisters Rath von der Berlinischen Bauge sellschaft entgegen, der angeblich mit ihm und Weyher ge sprochen habe. Rath hat wenig« Tage nach der Kcltastropl)« aus seiner frischen Erinnerung Auszeichnungen über die ganzen Ereignisse und die zwischen den 2teteiliaten geführten Ge präch« gemacht. Nach dieser Niederschrift soll Weyher gesagt haben, er habe noch vorher alles geprüft und in Ordnung befunden. Weyher selbst bestreitet die Richtigkeit dieser Aussagen und erklärt, Rath müsse einer Personcnverivechslung zum Opfer gesotten sein, numn er den stellvertretenden Generaldirektor KlcinmcMn als Partner jenes angeblici)en Gespräcl)es in der Un- glücksnacht genannt habe. Die Bekundungen Raths sind insofern von besonderer Bedeutung, als Weyher sich ja damit verteidigt, daß er während der letzten Ta,^ vor dem Einsturzunglück nicht mehr auf der Grubensohle gewesen sei, so daß er das unzulässige Tiefer schachten nicht bemerkt habe und auch nicht dafür verantwort lich gemactjt werden könne. Zur Ausklärung der Widirkprüch« stellt« da» Gericht di« beiden Zeugen Kleinmann und Rath einander gegenüber. Baumeister Rath blieb bei seiner Darstellung, die Klein mann als „Phantasiegebilde* bezeichnet«, wogegen sich Rath «nergisch verwahrt«. Der stellr>ertretende cOeneraldirektor Kleinmann trat auf das wärmste für die Angeklagten Kelllrerg nnd Weyher ein, die er beide als hervorragende Fachleute und als verantmor» tungssrendige und verantwortungsbewußte Istersönlichkeiten be» zeichnete. Die Verhandlung wird fortgesetzt. Dresdner Schlachtvtehmarlt vom 30. Zull Preise: 1. Rinder: —. 2 Kälber: A. Sonderklasse: —. B Andere Källrer: a) 72-76, b) 62 72. c) 54-61, d) —. 3. Lämmer, Hammel und Schafe: —. 4. Schweine: —- „ Austrieb: Rinder 5, darunter Ochsen 1, Bullen 1, Kühe 3, Färsen —. Zum Schlachthos direkt —, Ochsen —, Bullen —, Kühe —, Auslandsrinder —, Kälber 652, direkt —, Ausland —, Schafe 128, direkt —, Ausland —, Schiveine 137, direkt —, Aus land —. Uelrerstand: —. Marktverlaus: Rinder, Schafe und Schweine belanglos, Kälber mittel. Mteldeulsche dörse vom 30. Zull Fest. Die Grundstimmnng war am Donnerstag fest. Da» Geschäft blieb allerdings noch gering. Am Rentenmarkt kam es vereinzelt zu größeren Umsätzen. Reichsanleihe Aitbesih wa ren ein Achtel Prozent schwächer. Stadtanleihen und Psctnd- briefe lagen still bei wenig veränderten Kursen. Am Aktien markt geivannen Vereinigte Stahl 2,75, Colbitzer Kohlen 1,5 und Mansfeld 2 Prozent. Kirchner zogen um 1,5, Hugo Schnei der um 3. Deutscher Eisenhandel nm 1 drei Achtel, IG. Farben um 1,25, Dittersdorfer Filz um 2 sieben Achtel und Erst« Kulm um 1,5 Prozent an. Dagegen stellten sich Anhalter Kohlen um 2 Prozent, Görlitzer Waggon um 1,25 Prozent und Maschinen Pagen um 1 Prozent schwäche. Wettervorhersage sür die Zeit vom 30. Juli bis 8. August 1936, l-erausgcgeben von der Forsehungsstclle für langfristig» Witterungsvorl>ersage des Reichsamts f. Wetterdienst: Die Groß wetterlage ist in einer Umgestaltung begriffen. In den nächsten Tagen wird zwar das Wetter bei ivechselnder Bewölkung ziem lich kühl und zu schauerartigen Niederschlägen geneigt sein, im ganzen wird alrer von Westen nach Osten fortschreitend eine nwrkliche Abnahme der Regenhäufigkeit eintreten. Die Schauer werden im Osten des Reiclres, in Schlesien und im Alpenvorland stelleniveise recht ergiebig sein. Zum Wochenende wird sich auch im Osten die Besserung des Wetters durchsetzen, so daß in der nächsten Woche all,hinein mit schönerem und vormiegeiü» ivarmem Wetter gerechnet iverden kann. Ganz störungsfrei wird das Weller allerbings nicht sein, vielmehr Ist mit zunehmeirder Erivärmung das Auftreten von Gewittern zu envarten. Gegen Ende des Borl)ersagszcltraumes wird im Westen und Süden de» Reiches wieder ein« Verschlechterung des Wetters eintreten, während es Im Nordosten voraussichtlich noch schön bleibt. Reichswetterdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter« vorhersage fllr Freitag, 31. Juli: Schwache bis mäßige Winde aus Nord bis Nordwest. Wolkig. Zeitweise auf- heiternd. Vorwiegend trocken. Tagsiiber durch Sonnen» etnstrahlung etwas wärmer. Nachts recht kühl.
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