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Sächsische Volkszeitung : 26.05.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193605264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360526
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360526
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-05
- Tag 1936-05-26
-
Monat
1936-05
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 26.05.1936
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Seit« 4 W tstomas in der letzte» Versichernngs- lWeltbild, Ms »dschicht heim- zenfahrer vor- I» Bollgas und der Radsalpvr riicksichlsiolen rech er un allen sich diel sdorss, Ezernq ilreiäx'r schnx- sischen Mienz- 15. 12 und 10 -echer ver- aflete den »um I>len 30 Ja Ine nun einer vül- ikert luille lick letzter Zeil in Mn erden, wie die Verdi nduuaen irdarlen — liir ich dalier. u»n in 28, Mai di. en ertrunken intag sichr ein rt des Mainzer Hann und eine canken Tochter. >er Anton Hre- die 'Nachricht, it sei Do der Zus; nach Krem- cnlsernt liegt, r mit dein Zug Sonntag gingen > Südbulgarien, e nach Pelrillch der Verkehr in aus den Fei- aister hat neue tsbeihilfen i. Grundsätzlich ! die durch Ein ist tragen. Nur kann ein staat- Schule gewährt der Schule ein Gewähr bietet, ationalsozialistt« und die Reichs- isam in einem die den Wan« urden, durch die »den auch durch Darüber hinaus nzelnen Hand« leberlassung vo» r st ü tz « n. der griechische k>n di« Nachricht Drachme von den sei. Weder »terstehenden Be« d in der neuen ausstellung Nr. 121. — 28. 8. 38. Sächsische Volkszeitung Sette 6 ^IvklLSN der letzten Belgrader Beschlüsse auch diesen Umstand nicht autzer Acht lassen können. Die offizielle Schlußverlautbarung ver kündete nicht nur die völlige Uedereinstimmuug, sondern dar über hinaus auch di« vollkommene Einheitlichkeit der gesamten Außenpolitik der Kleinen Entente. Dabei wurde auch die abso lute Identität der Politik der drei Verbündeten gegenüber allen Staaten betont, zu denen sie in wesentlichen Beziehungen stehen, und es fehlte auch diesmal nicht der Hinweis auf das einigende Band gemeinsamer Lebensinteressen. Inwiefern ober über diese recht allgemeinen Feststellungen und Forderungen hinaus in Belgrad eine eink-eitliche Haltung und Eiustellung zu den un mittelbaren praktischen und konkreten Daseins- und Interessen fragen der drei Staaten herbeiaeführt werden konnte, wurde indessen nicht gesagt. Dabei haben die in der amtlichen Er klärung angezogencn Lebensinteressen sich gerade in der letzten Zeit als recht divergierend erwiesen. Ja man kann, ohne sich einer Uebertrcibung schuldig zu wachen, sogen, daß das Ausmaß der Fragen, in denen die Interessen der drei Verbündeten aus- einonderlaufen und eine ganz individuelle Einstellung zur Folge haben, gegenüber früheren Zeiten gewiß nicht kleiner geworden ist: so daß über die gemeinsame negative Tendenz der Ab lehnung einer Entwicklung hinaus ohne weiteres überhaupt kaum ganz natürliche Interessengeuieinschasten erkennbar sind. Schon die Einstellung der drei Verbündeten zu Oester reich läßt die ganze Verschiedenartigkeit der Standpunkte er kennen, je nackdem ob es sich um die Restauration, die Unab hängigkeit Oesterreichs, oder die Einführung der allgemeinen Dienstpflicht handelt. Hier eine zzemcinsame Linie zu finden, ist allerdings auch um so schwieriger, als die Kleine Entente ja außerdem noch die mehr oder weniger nachdrücklich geäußerten Interessen ihres großen westlichen Verbündeten in Betracht z« ziehen hat. Aehnlich liegen die Dinge gegenüber Italien und der italienisch'» Politik in Mitteleuropa und aus dem Balkan. Was für den einen Kontrahenten der Kleinen Entente vielleicht als möglicher Anknüpfungspunkt ersä>eint, empfindet der an dere als störende Bekundung eines fremden und ihm bedrohlich erscheinenden Willens. Auch das Verhältnis der Kleinen Enlente zu Eowsetrußland läßt, trotz mancher hilfreicher Bemühungen von außen, noch immer keine Einheitlichkeit, sondern eine Interessen-Abstufung erkennen, die von der engen politischen und militärischen Bindung bis zur Ablehnung diplomalisihr Beziehungen reicht! Einig waren sich die Staaten des kleinen Verbandes eigentlich immer nur in »«nativen Zielsekungen, in der Abwehr und Ablehnung gewisser Entwicklungsgesetze des Völkerlebens, auf di« sie sich ursprünalich selber berufen hatten. Wenn heut« dort mehr denn j« di« Erfahrung gemacht wird, daß eine solche Zielsetzung weder ausreicht, um den Anforderungen der Zeit gerecht zu werden, noch eine ausreichend verläßliche Basis ge» meinsamen Handelns bedeuten kann, so ist das nur zwangs» lausig. Auch diese Staatengruppe würde sich selbst und der Zu kunft Europas nur den besten Dienst erweisen, wenn sie —- auch unter Ausschluß jeden zusätzlichen auswärtigen Einflusses — den wahren Lebensinterefsen jedes ihrer Mitglieder Raum zur Entfaltung gäbe, anstatt sie in ein eher künstliches Schema zu zwängen. Den „pensonikiriei»»« lenke." Mit der Hinrichtung des Massen-Knabenmörders Adolf keefeld ist der Schlußstrich gezogen unter ein grauenvolles und erschütterndes Kapitel menschlicher V«rirrung und Entartung, menschlicher Verschlagenheit und Boshaftigkeit, menschlicher Hinterlist und Vertiertheit, menschlicher Gefühlsroheit und Elumpsheit. „Während des Prozesses Seefeld", sagte in Schwe rin am Schlüsse des Prozesses gegen das Untier in Menschen gestalt der Staatsanwalt, „hat es uns manchmal so schinen wollen, als wenn in Person des Angeklagten der personifizierte leusel durch die deutschen Gaue gegangen ist. Mindestens 100 Knaben hat dieser Verbrechr verdorben, und mit 30 ist die Zahl der von ihm hingemordeten Jungen sicher nicht zu hoch einge- sctzl.» Am 22. Februar 1036 ging der Schwurgerichtsprozeß gegen Seefeld, nachdem er fünf Vrrhandlnngswnchcn hindurch die Teil nahme des ganzen Volkes in Anspruch genommen hatte, zu Ende. Uel»er dem entarteten Verbrecher wurde der Stab zer- brochn. (Hegen soläw Verbreek-ernaturen, wie der Schweriner Knaben-Massenmörder und -Verderlxnc einer war, kann in der Tat nur das Notzvehrrecht des Staates und der Eltern Geltung haben. Ein Unmensch wie Seefeld mußte ausgemerzt werden aus der Gemeinschaft der Men seinen. Uel»er diese Selbstver ständlichkeit hinaus brachte der Prozeß einige Lehren und Erkenntnisse, an die noch einmal zu erinnern Pflicht ist: einmal die ernste Lehre für Eltern und Er ziehungsberechtigte, mit scharfen Augen ülier dem Be- wahrtblcibcn des ihnen anvertrauten hol»en Gutes deutscher Jugend zu nmchn; und zum anderen die allgemeine Erkenntnis von der Richtigkeit des Weges unserer Gesetzgebung, die gegen den uuverl»elserl>ki>en Verbreche die Sicherheitsvcrwahruug mög lich gemacht hat. „Eltern", so führte in Schwerin ein In Kriminaldingen besonders erfahrener Gerichtsarzt eindrucksvoll ans. „schützt eure Kinder!" Aus seinen Eindrücken während der Beiveisauf- nahme wies er mich, daß Seefeld — angesichts ungenügender Warnung und Aufklärung der Kinder voi» seilen ihrer Ellern — mit der leichtfertigen Sorglosigkeit der von ihm ins Garn ge zogenen Kualien gegenüber dem amzeblich „guten Onkel" leich tes Spiel gehabt hätte. Bedauerlicherweise nur in ganz seltenen Fallen hätten sich Knaben, an die sich Seefeld herangemacht hatte, der ihnen in sittliche und kör,»erliche Beziehung drohen den Gefahr entzogen! Die Kriinlnalgeschichle aller Länder kennt Massenmörder von besonders grauenvoller Furchtbarkeit. In Hannover wurde kn Jahre El der Massenmörder Hamann vierundzwanzigmal .rum Tode verurteilt. Zwei Jahre vorher batte der Blaubart Frankreichs Landen van den Versailler Geschworenen sein To desurteil empfangen. Im gleichen Jahre kamen auch die Fälle des Franenmörders Großmann und des Menschenschlächters Denke zur Aburteilung. Im Jahre 1021 empörte die Ehikagoer Sckwuraerichlsverhandlung gegen zwei Milliauärs-Söhue die Oesfentlichkeit der Welt, die zur Befriedigung ihres Sadismus einen lliährigen Knaben zu Tade aemartert hatten. Wir in Deutschland erlebten im Februar 1000 den Prazeß des Grauens, den Prozeß Seefeld. Die Zenaen Aussagen verstörter Knalwn, vergrämter entsetzter Eltern klingen in uns nach. Demgegen- lll>er kml'en wir die Gewißbeit, dak ein ziveiter Fall Seefeld dank den Maßnahmen der dentschn Gesetzgebung nicht mehr möglich ist. Vie Tussmmenkunkt in vuksnesk In Bukarest werden demnächst Prinzregcnt Paul von Iugoslavien und der tschechoslowakische Staatspräsident De. Vene sch zu einem Staatsbesuch bei König Karol ein- tressen. Nachdem kürzlich erst die Belgrader Tagung der Auszcn- minister dieser drei Staaten mit einer nachdrücklichen Kund gebung im Sinuc des Bündnisses der Kleinen Entente ausklang, soll die geplante Zusammenkunft der Stclatsobcrl)äupler osfen- bar als eine erneute und besonders eindrucksvolle Bekräftigung der Solidarität dieser Staatengruppc in Erscheinung treten. Mancherlei Umstände legen allerdings die Frage nah, ob hier nicht die äußere Demonstration das ersehen soll, was der Kleinen Entente an einheitlicher Zielrichtung und innerer Ge schlossenheit gerade im Laufe der letzten Zeit verlorengegangen ist: und ob nicht die geplante Bukarester Zusammenkunft nicht zuletzt gerade auch ein Symptom für das Vorlzandensein interner Schwierigkeiten und Gegensätzlichkeiten ist. die die direkte Ein schaltung der Staatsoberhäupter angebracht erscheinen lassen. Schließlich zeigt auch ein Blick auf die bisherige Entwicklung der Kleinen Entente, daß dieser Staatenbund in den 16 Jahren seines Bestehens so mancher Bemühungen bedurfte, um ihn in seiner ursprünglichen Zielsetzung und Bedeutung zusammenzu halten. Man erinnert sich in diesem Zusammenhang des soge nannten Genfer Organisalionsprotokolls vom Jahre 1903, das die völlige Bcreinheitlichung der gcsainten Politik der Kleinen Entente vorsah, und doch die Talsach nicht aus der Welt schaffen konnte, daß die natiirlick-en, vielfach auseinanderlaufen den Interesten der drei Staaten nach wie vor ihr volles Ge wicht behielten. Sv wird man bei der Frage nach dem praktischen Wert n Scknr-aer des daß Knrvanch Fam -e Rolen- Golditück« von Fremb'.ina ver dau Goldmünzen . Jede Goldmünze, die einmal Kn ü, sei als Gold im Sinne des De ges ainu'-.'ieil, daran ändere weh an dem 'cbnuick Kacken V.r:v> Franksuct a. M., 25. Mai. Am Freitag tagte das Sonder gericht, um die De v i se n a s f ä r e der Z i ge u ne r s i p p« Kor patsch zu bereinigen. Das Gold der Zigeuner stammt aus aller Herren Länder. Die über 130 beschlagnahmten Mün zen stellen einen Wert von 7600 NM. dar. Es sind Franken, Pesos, Gulden, indische, spanisch, argentinische Goldstücke, hauptsächlich aber Golddollars. Eine Anzahl von Münzen sind von Familienmitgliedern der Sippe Korpatsch in den Pfandhäusern von Frankfurt a. M., Mainz und Mannheim ver setz! gewesen. Hierbei handelte es sich ausschließlich um durch- sochteStücke odcrMünzen mitOesen. Die Anklage sieht gerade darin ein Zeichen für das Schuldbewußtsein der Angeklagten, denn sie hätten gemußt, daß ungelocht« Münzen ausgefallen und beschlagnahmt waren wären. Den Angeklagten wird zum Vorwurf gemacht, daß sie seinerzeit der behördlichen Aufforderung, dem Finanzamt ihr Vermögen anzugeben, nicht nachgekommen seien, und daß sie die nach dem Tevisengesetz auszuführcnde Anbletungspflicht der Devisen an die Reichsbank nicht erfüllt hätten. Es soll damit nicht nur gegen das Devisen gesetz, sondern auch gegen das Volksvcrratsgesetz verstoßen worden sein. Auf der Anklagebank hatten sich der 67jährige Ianosch Korpatsch, seine 64jährige Ehefrau Maria, sein 34jähriger Sohn Oskar (genannte Damo) und seine etwa 27jährige Tochter Ma- rinka eingesunden, von denen letztere nur der Begünstigung beschuldigt wird. Die jahrelang in Altona ansässigen Korpatschs ivaren im vorigen Jahr ins Saargebiet gezogen und von dort vor Weihnachten nach Frankfurt a. M. gekommen. Am 11. Ja nuar kam es in einer Wirtschaft zu einer Schlägerei mit der Sippe Rosenberg. Bei den Auseinandersetzungen zwischn den Zigeunern war Korpatsch Devisenschieber genannt worden, und dieser Vormurs gab der Polizei Veranlassung, die Wohnwagen der Zigeuner zu durchsuchen. Man gelangte auch an einen Wagen, in dem sich eine taubstumme Verwandte der Marinka Ix'fand, die eben vom Wagen sprang, als die Beamten erschienen. Hierbei nahmen die Beamten ein verdächtiges Klirren wahr. Die Taubstumme hatte einen Gurt unter den Kleidern ver borgen, der das Klirren verursachte, und dessen sich die Beamten bemächtigten. Ter Gurt mit seinem kostbaren Inhalt hatte, als der Streit losbrach, in einem Schränkchen am Bett des alten Korpatsch in dessen Wohmvagen gelegen, und der alte Kor,misch, der befürchtete, daß Rosenberg mit Verstärkung kommen und ihn berauben wolle, soll der Mitangeklagten Marinka den Schlüssel zu dem Schrank mit der Weisung gegeben h.cken, schleunigst den Goldschatz zu verbergen. Die Tochter soll auch danach gehandelt »nid den Goldschatz zu der Taubstummen ge tragen haben, damit diese ihn unter ihren Unterkleidern ver berge. Mutter Korpatsch soll sich dermale, als der Msitz be schlagnahmt wurde, wie toll gebärdet und behauptet haben, daß es sich um ihren Hochzeitsschmuck drei,«. Das Gericht bemühte sich in der Verhandlung, zunächst ein mal Klarheit über die Eigentumsverhältnisse an den Gold münzen zu gewinnen, was infoloe der wechfelvolleu Angaben der Angeklagten nicht so einfach festzustellen war. Der alle Kor- potsch will die Mehrzahl der Goldstücke in Hamburg gekanit haben. 1919 kaufte er in Altona ein Haus. Es kostete 46 006 NM. und wurde auf den Namen der Fra», einoetraaen Vorsitzender: „Woher hatten Sie denn das Geld?" An,geklagter: „Ich bitte Sie. da hat man doch verdient, ich hatte zehn bis zwölf Pferde im Stall." Das Haus will er 1928 für 13000 RM. verkauft und dabei rund 0000 RM. bar in die Hand bekommen hoben. Dieses Geld habe er unter die Kinder verteilt, sieb Pferde gekauft und vielleicht 800 bis 2000 RM. siir Geldstücke angelegt. Als Korzxusch kurz nach seiner Verhaltung vernommen wurde, gab er an. daß er von dem Erlös aus dem Grundstücksverkauf Goldstücke gekauft habe. Als dem Angeklagten das Verhältnis zu Rosenberg ge fährlich erschien, will er. wie er in der Verhandlung erstmal» aus sagte, den Schlüssel zu dem Schrank an seinem Bett seiner Tochter gegeben haben. Er habe vier Töchter, welcher von ihnen er den Schlüssel einhändigte, wisse er nicht mehr. Aus der »veiteren Aussage des Angeklagten geht hervor, daß er den Goldschatz als Kopsunterlage benutzte. Die Münzen mit Oesen habe er sriiher als Kette aus seiner Weste getragen. Nach dem Kriege habe er eine Anzahl Münzen durchlochen lassen, sie sollten der Schwiegertochter als Schmuck dienen. Die Durchlochung sei von einem alten ehrlichen Mann vorgenommen worden, der inzwischen gestorben sei. Die Durchlockungen seien- etwa 1922 ausgeführt worden, nachher habe er nie wieder eine Durchlochung vornehmen lassen. .... Der Vorsitzende stellt hier die merkwürdige Tatsache fest, daß nach dem Münzenbeiund also eine erst 1928 verausgabte Dollarmünzc schon 1922 hätte gelocht sein müssen, was nicht gut möglich sei. Der Angeklagte meint, daß eine solebe durchlochte Münze vielleicht durch Umwechslung in seinen B utz kam. Aus der weiteren Vernehmung des An .klagten er at ück. daß er auch einmal im Besitz von drei goldenen Kämmen war. die er sich von Hamburg nach Trier kommen ließ, wo ne versetzt wurden. Irgend ein Familienmitglied hat diele Kamme ansgelölt: wo sie sich heute befinden, weiß der Angeklagte angeblich nicht. Es wird dem Angeklagten voroehalten, da'' er beute das Gold als Familienbesitz bezeichne, während er Kulver stets behauptete, es handle sich um Anschauungen aus verdientem (0eld. Mutter Korpatsch, die so tut, als kenne ne die Z hl brer Kinder nicht, bekundet, daß das Haus an der Wasserkante aus ihren Namen gekau't morden kei. daß aber beim Ankauf ihr Mann das Geld bekommen habe. Das Gold lei von Krem Mann und zwei alten Frauen, darunter einer Hundernahrigen, eingenäht worden. Der Vorsitzende hat den Eindruck, daß 'ich die Anoekiaote verstellt. Sie weiß nicht, ob ihr Alaun Soldat war sie will sich nicht entsinnen, ob sie Golo und Schnuck batte und ob sie von ihren Eltern Schmuck bekam. Nur daß sie eine silberne Kette hatte, ist ihr bewußt. Die anoeklagle Tochter gab die Schmucnbeseiligung -u und auch der Sohn. Unter den Zeuge» beiondeu sieb nvei 'Mitglieder der pa- milie Rosenberg. Der eine Z re gab an. daß es bekannt ge wesen sei, daß der alte Korpo.Mck ein Vermögen von einer halben Million besessen habe. Der Ze oe wurde gefragt, ob er über die Devisenbestimmungen or'cniierl 'ei. was er zuaab. Ais der Zeuge in Saarbrücken mit den norvoncks enie Auseinander setzung hatte, will er dem Korpatsch gedroht baden, leinen Wohn- ivaaen nach Devisen durclnuch'n zu iaö.u. Gelegenlüch eunnal Hobe Kor,milch gesagt, daß er lo v i Gold besitze, ^aß er davon leben könne. Der andere Zeiu-e Rosenberg, eii - Korpatsch. äußert u. a.. daß km bekenn: war schon vor dem Kriege rüel Gold !"lle. In Xr berg wurde davon gesprochen, doß Korpaisch sechs bis-sieben Pfund im Besitz habe Als Sachverständiger wurde Reichsbeinkral nommen. In seinem Gu'rchlen führte er aus ' als Devisen anzusehen lind. Zahlungsverkehr gewesen :c viK-n- und Volksverrak nichts, ivenn sich eine Oe'e an Am Stück bu'mde. Auch Gold stücke. die zu Schmuckstücken V.rweudung a. '„„den buben, und nicht nx''entInh eingearbeitet lind, gelten noch als Devilengoid. Die durchiockten Stücke haben nur noch Goldwert, sie und nicht mehr kurs'akig. Von der 'ib'rleG'.oung wurde dara n hinge- w.esen. daß diese einschneidenden Bestimmungen sicher im Publi kum nicht genügend bekannt seien. Der Prozeß dauert an. Das Gold -er Zigeuner Devlsenaffäre der Zlgeunerstppe Korpatsch vor dem Frankfurter Sondergerlchi Verstaatlichung der österreichischen Mungs- lndustrle? Loudon, 25. 'Mai. Der Wiener Korrespondent des „Dail» Telegraph" erführt, daß Bundeskanzler Schuschnigg beabsichtige, die öster reichische Rüstungsindustrie zu verstaatliche«. Diese Maßnahme werde sich gegen den österreichischen Muni- tionschcs und Präsidenten der Hirtenberg Fabrik, Fritz Mandl, richten, der als „der Mann der Heimwchr" bezeicknet wird. Mandl scl ein enger Freund des abgeletzten Vizekanzlers Star- Hemberg und des der Heimwehr angehörenden Finanzministers Traxler Neben Italien sei Mandl der Hauptlieferant von Dassen und Geld für die Heimwehr geivesen. Die Lira folgt -em Schwert Zweigstelle der Bank von Italien in Addis Abeba. Am Freitag fand die Eröffnung einer Zweigstelle der Bank von Iiallen In Addis Abelm statt. Durch sic soll die Liquidation der Bank von Aethloplen, die man möglichst bald vornehmen wlll, vorbereitet werden. Zur Lösung sämtlicher damit in Zusammenhang stehenden banktechnischen, wirtschaft lichen und finanziellen Fragen soll übrigens eine besondere Ab ordnung von Sachverständigen aus Rom entsandt werden. Die ltallenlschc Währung beginnt allmählich auch bei der Eingeborenenbevölkerung Anklang zu finden Der abessinische Taler, der vor einigen Wochen noch 14 zu 1 stand, wird jetzt bereits auf offenem Markt für fünf Lire angeboten Die Schwierigkeit einer endgültigen Regeluna bestehl darin, daß man auf die Mentalität primitiver Völkerschaften besondere Rück sicht nehmen muß. die nur kliiiaende Münzen als vollwertige Zahlungsmittel anzuerkennen pflegen. Sie abessinischen Vum-Vum-Geschoffe stammen ans der Sowjetunion? London, 25 Mal Der militärische Mitarbeiter der SuiKmq Dispatch veröf fentlicht einen Artikel, in dem behauptet wird, die Dum- Dun, - G e s ch o s se , deren Vorhandensein in Abessinien auch auf englischer Seite nicht bestritten werde, seien in der Haupt sache von S o w j e t r u ß l a n d geliefert worden. Die Sen dungen, die sowohl aus Waffen als auch aus Munition bestan- d»n hätten, seien im vorigen Jahr in dem Augenblick auf den Weg gebracht worden, als Moskau die Unvermeidlichkeit des italienisch-abessinischen Krieges erkannt habe. Als Grund für diese Lieferungen führt der Mitarbeiter des Blattes die Tatsache an, daß Sowjetrußland im abessini schen Konflikt eine ausgesprochen Italienfeindliche Haltung ein genommen habe, nicht etwa aus Liebe zu den Abessiniern, son dern aus Furcht, daß die Platinvorräte in Abessinien in italie nische Hände fallen könnten. Das Weltplatinmonopol sei prak tisch in russischem Besitz Um die Glaubwürdigkeit der Mel dung zu verstärken, ist die Photographie eines sowjetrussischen Dum Dum Geschosses beigefügt, das nach England gesandt wor den sei und das das Signum des Herkunftslandes trage. Nie 10. faschistische Aushebung der üai. Zngen- Rom, 25 Mai. Ganz Italien seierle am Sonntag die zehnte faschistisch». Aushebung der italieni schen Iu g e n d. 271 000 Iungiaichisten und 47 000 jugendliche Italienerinnen aus der Iahresklalse 19t4-l5 leisteten den seier- lichen Schwur auf den Duee und sind damit Volksmitglieder der Partei bzw. der faschistischen Miliz geworden Besonders eindrucksvoll war die Feier in Rom, an der zum ersten Mal auch eine Vertretung aus Li- bqeu mit 1100 jugendlichen Eingeborenen teilnahmei,. Nach der Eidesleistung zog die faschistische Jugend mit klingenden« Spiel in Begleitung von Milizsormationen auf die Piazza V« nezia, um Mussolini ihre Huldigung öarzubringen. Gemeinsames Vorgehen Gnalaids, Frankreichs und Velaiens gegen den überhandnehmenden Schmuggel. London. 25. Mai. Wie die Sonntagszeilung People meldet hat der «chmuztzzel zwischen England einerseits und Belgien ui^ Frankreich andererseits derar. tig überhand genommen, daß di» Regierungen der drei Länder gemeinsame Maßnahmen tressen, um dem unerlaubt n Warenhandel Einhalt zu bieten. Angeb lich soll sich die Schmuggelbande neuerdings sogar eines U- Bootes bedienen. Erwiesen ist nach den Mitteilungen des Blat tes, daß die Schmuggler für den Transport von Waren aller Art von England und Belgien nach Frankreich auch Flugzeuge benutzen. Außerdem sollen sehr schnelle Motorboote festgestellt morden sein, die meistens zur Nachtzeit den Kanal überqueren.
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