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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.01.1917
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19170117020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1917011702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1917011702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-01
- Tag 1917-01-17
-
Monat
1917-01
-
Jahr
1917
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Mittwoch, 17. Sarmar 1V17 Die Laufbahn Sürst Sotttzins Skvckhol«, 17. Januar. (Drahtderlcht »uferss SnudarderlchterstuNers.) lieber den neue» russischen Minister- peäfldrnt«» Vvlitzi» erhalt« ich folgend« biographisch« Angaben: ALrß Gvlltzi, begann seine diplomatische Tätigkeit l« Slaatsdleuft bet Mnlpertumt des Inner». Nachdem er Mitgliä »erfchtedener Kom missionen für bi« Lösung der Bauernfrag« geworden war, wurde er Btzedirektor bet wirtschaftlichen Departement« im Ministerium bet Annen», dann Gouverneur von Archaagel und KabnKa, 1SS7 Gonoernenr von Twer, 190S Senator und 191» Mitglied de« Reichs- ratet, wo er jedoch niemals hervorzutreten versuchte. Ftrft Golitzlns TLti-keit in Twer soll besonders reaktionär gewefea fei». Er bemühte sich, die Stäblesemstwos gewaltsam zu unterdrücke«. Unter seiner dortigen Tätigkeit führt« auch Stürmer di« Revision der Semstwos durch, die seinen Ruf als Rückschrittler begründeten. .Rj«tsch' erklärt, Eoiitzins Verkündung: „Alles für den Krieg be denke wohl, all« Reformen dis nach dem Kriege aufzufchiebe«.' De« Vorschlägen der «Börsenztg." gegenüber versprach Fürst Golitzia, wie es alle neuernannten Minister zu tun pflegen, er werd« eine ver- stärki« Zusammenarbeit mit den städtischen und parlamenta rischen Verbänden anstreben, besonders mit der Duma. Der Press« würde er ein« große Verachtung angedeihen lassen. Sein« Regierung, so erklärte er weiter, würde bloß vor dem Kaiser die Verantwortung tragen. Das schlief?« jedoch nicht aus, daß die Duma «in Recht habe, sich sür die Tätigkeit der Regierung za interessieren. Duma and Reichs- ratskrelfe charakterisieren Kürst Solistin als einen liebenswürdigen Gesellschafter, der sich sehr wenig für politische Fragen interessiere und durchaus nicht fähig sei, di« verantwortlich« Leitung für die russische gesamle Politik zu übernehmen. Ueber die bevorstehenden weiteren Ver- ändernngen sagt «Rjetsch", es wäre mit großer Sicherheit anzanehmen, datz der politische Kurs in immer schärferen Formen hervortrete und darum neue Männer sordere. Das Hin- und Herschwanken sei in Zukunft unmöglich. Die gegenwärtige Lage kennzeichne sich dadurch, das, ein Mittelweg nicht mehr bliebe. Jedermann wisse, wohin der Kurs geht. Heber den Wechsel im Unterrichtsministerium herrsche großer Jammer, da Graf Ignatjew der einzig liberale Mann in der Regierung gewesen sei. Eine Rechtfertigungsrede Bratianus (r.) Stockholm, 17. Januar. (Drahtbericht unseres Sonderberichterstatters.) Im rumänischen Parlament ver- s chü« Dratianu in einer großen Rede seine Kriegspolltik zu rechtfertige v. DaS Koalitionäministeriom, so sagte er, hab« di« Aufgabe, seine Verantwortung zu erleichtern. Unsere Armee ist vor dem verzwe.felt kämpfenden Feinde zusammengebrochea. Er war bester bewaffnet als unsere sämtlichen Verbündeten. Darin beruht Deutsch lands Ucberlegenheit. Die Verbündeten gaben mir vor dem Eingreifen die Zusage, daß der deutsche Vorsprung jetzt ein- geholt sei. Diese Zusoge stellte sich als falsch heraus. Trotzdem beschloß die rumänische Regierung den Verträgen nicht untre« zu werden. Wir fügten Oesterreich, solange es ein Element des Friedens und des Gleichgewichts war. 1013 sagte ich bereits dem österreichischen Ge sandten. datz der VnndeSvcrtrag nicht erfüllt werden könnte, weil er n-cht mehr unseren nationalen Interessen entspräche. Später hab« ich erklärt, sowohl in Berlin als auch in Wien, der serbisch« Krieg bedeute den Krieg für ganz Europa. Oesterreich wäre ein ver- nichtendcs Element geworden. Wenn auch Rumänien eine Riederlaqe erlitten habe, bedauere er doch nicht die Teilnahme am Krieg«. Rumä nien würde sür eine gerechte Sache sterben. Die heutige Generation leidet für alle vergangenen. Ader selbst wenn wir nicht an den Sieg glaubten, mutzten wir dennoch in den Krieg ziehen. Es war unsere moralische Pflicht. Mutzten zukünftig alle Rumänen in der Welt umherirren und würde unser Land ein einziger Schutthaufen werden, der Krieg war notwendig. Wichtige Konferenzen im Ententekriegsrat n-td. London, 17. Januar. (Amtlich.) Lloyd Georg« und die Mitglieder Les Kricgsratcs hatten Montag und Dienstag eine Reihe wichtiger Besprechungen mit General Nivelle und General Haig. vtd. Bern, 17. Januar. (Drahtbericht.) Pariser Blättern zufolge ist beabsichtigt, die untauglichen Mannschaften der Jahresklassen 1917 bis 1896 sowie alle Zurückgestellten mit Ausnahme der infolge von Kriegsverwundungen für untauglich Erklärten erneut auszumustern. Der entsprechende Gesetzes antrag wird beute der Kammer vorgelegt werden. ivtb. Berlin, 17. Januar. (Drahtbertchl.) Wie daS „Berl.. Tgbl.' berichtet, muhte in Paris eine der bedeutendsten Motorkraftzentralen, die die bedeutendsten Wäschereien in der Umgebung von Paris zu ihren Abonnenten zählt, wegen der Kohlennot den Betrieb ein- stellen. Infolgedessen sind 200 Wäschereien zu schlichen genötigt. Neue australische Anleihen (r.) Frankfurt o. M., 17. Januar. (E i g. D r a h 1 b e r i ch t.) Der Frkf. Zig." wird auS London berichtet: Die australische Re gierung beschloß, Im Lause dieses Jahres in London 4 Millionen Pfund Sterling Anleihe für die australischen Einzelstaalen aufzu nehmen. Die Staaten werden in Australien eine weitere Anleihe von 4,33 Millionen Pfund Sterling ausnehmen. Neu-Süd-WaleS bat sich dem Abkommen nicht angeschlossen. tu. Amsterdam, 17. Januar. (Drahtbericht.) Die portugie- fische Regierung ist zur Aufnahme einer inneren Anleihe von 100 000 Eontos (4 500 000 ^t) ermächtigt worden. Die Lebensmlttelfrage in England «tb. London, 17. Januar. (Reuter.) Die Untersuchung der Kommission für Lebensmittel und Brennstoffe in Lardiff ergab, daß neutrale Schiffe trotz des in England herrfchenden Lebeusmiltel- mongels verhältniSmähig grohe Vorräte einnehmcn. Die Kommission fordert nur. dl« Aufstellung eines Lebensmittelkontrolleurs in jedem Hafen und verlangte weiter, doh die neutralen Schiffe Listen der an Bord befindlichen Vorräte vorlegen und dah von den britischen Behörden Bestimmungen über die elnzunehmenden Höchstsummen an Vorräten erlassen werden. ivtb. Berlin, 17. Januar. (Drahtbericht.) Aus London wird be richtet, daß Asquith und seine Familie Ihre Wohnung nach der Insel Wight verlegt haben. Der frühere Premierminister werde aber an jeder Sitzung tm Unrerhausetetlsiehmen. Norwegen und England wtd. Kopenhagen, 17. Januar. (Drahtbericht.) Der Korrespondent von .Berlingske Tldende" meldet aus Ehrlstiania: Die bisherigen Pressemeldungen über norwegische Repressalien gegen über England wegen des Kohlenausfuhrverbotes sind nyr Vermutungen. Wenn dagegen England am Ausfuhrverbot eng- lischer Kohl« nach Norwegen sestyalten sollte, könnte Norwegen ge zwungen werden, diejenigen Verkehrslinien e i nzu s ch r ä n k e n. die bedeutende Kohlenmengen erfordern, darunter die Bergen-Bahn und di« Postdampferlinie nach Newcastle, die beide für die englische Verbindung nach Osten außerordentlich wichtig sind. vtd. Stockholm, 17. Januar. (Drahtbericht.) Der heute dem Reichstage vorgelegie BudgeLanschlag balanciert mit 48V 724 200 Kronen, 66^4 Millionen Kronen mehr als im vorigen Jahre. Zur Verminderung der Teuerung und zur PreiSregolierung werden 40 Millionen Kronen verlangt. Die Ausgaben für das Heer betragen 86 Millionen Kronen, für dle Flotte 35 A Millionen. Der Kriegsminister kündigte Regie rungsvorlagen wegen Anschaffung neuer schwerer Artillerie und Reorganisierung und Erweiterung der Fliegerwafse an. Die Er höhung der Steuern wird auf 18 Millionen Kronen berechnet. Der chinesisch-japanische Konflikt beigelegt tr.) Stockholm, 17. Januar. (Drahtbertcht unseres Sonderberichterstatters.) Heber den Tsintfchatlnsche« Zwifche «fall wurde folgendes Abkommen zwischen Japan und Ehl na getroffen. Ehina bestrast bi« Schuldigen, erseht den verlast unk btttet um Cntfchaldl-nng. Japans Forderungen. China satte japanische Roleber berufe» unk t» der ssiktlche» Manktchural «km japanische PvVzet «besetze», wird durch Ankerhandtunge» der fapa- 8 Leipziger Tageblatt »Ischen «e^erun, «tt de« lokalchlnefischen Behörden geregelt werden. Der japanisch« General Aokt, der in Tokio von einer Reise aas Lhtua eingetrvssr, ist, dementiert das Gerücht, China stünde vor einer ne»en Revolution, und erklärt, Einwohner des nördliche» »»d des süd lich«, Lhiaas hätten sich zusammen,«schlosse«, »m di« Regierung zu de- Kämpfe». Tür die Freiheit Europa» «ab der Meere Bo» unserem Kriegsberichterstatter. (r.) Protzes Hauptquartier Weste», IS. Jauuar 1S17. Der 12. Dezember und der 12. Januar —- bas sind bi« beiden Tage, bi« jene vier Woche» umfassen, in bene» seit dem Friedensange bot des Denlschen Kaisers in ganz Europa, nein l» der ganzen Welt alle Menschenherzen die Möglichkeit, dah dieses grohe Biutver- giehe» in absehbarer A«U beendet werden könnt«, sehnsüchtig näher fühlten. Am 12. Januar Haden nun di« Alliierten endlich, nach über drei Wochen, den Mut gefunden, die Note des amerikanischen Präsidenten zu deanlworten. Am sich hinter ihrer Furcht vor dem Frieden verstecken zu könne«, hoben sie ihre Frirdentbedingangen ziemlich scharf umrifs-n be- kanntgegeben. Sogleich klatscht dle Preff« der Entente einhellig Beifall und bläst die bekannten Phrasen-Luftballons noch einmal zu ungeheurer, fast platzender Gröhe auf. Nach «Temps" bedeute« di« ausgesprochenen Kriegsztele die Befreiung Europas und Deutschlands selbst vom preuhi- schen Joch«. Diejenigen sollen befreit werden, denen Deutschland und seine Genosse» das Ledensrecht genommen haben. Das bedeut« zugleich die Wlederaufrichtung aller mit Füßen getretenen Recht«. Bel- giens Antwort sei von einer hohen, rührenden Würde. Das .Journal 0e Göntve", ein Blatt, dessen erkaustes, jeder Neutralität spottendes Parteigängertum uns seit Monaten schlimmslens bekannt ist, muh den ausgezeichneten Eindruck der Note rühmen. Das sei di« feste and wür dige Sprach« des Freimutes, der Geist der Freiheit und Gerechtigkeit erfülle das Dokument. Die englisch« Presse schlägt sich iclbsllobcnd und theatralisch auf dl« Brust, dah England in der Note sür sich selbst keinerlei Entschädigungen verlange, solche vielmehr nur sür seine Ver bündeten fordere. Daher werd« sich jetzt Amerika ohne jede Be denken gern als Wortführer der Entente gegen Deutschland hergebea. Die «World" rühmt, dah die Rote von höchstem politischen Idealismus erfüllt sei und für die Nachwelt ebensosehr arbeite wie für den gegen wärtigen Augenblick. Df« deutsche Preff« hat Inzwischen ihre Ansichten über die Note aus führlich und offen und einmütig wie niemals veröffentlicht. Dieses Do kument des WahywiheS mute fast wie eia verfrühter Faschingsscherz an. Das ist auch durchweg dl« Ansicht des einfachen deutschen Soldaten, den ich gestern und heute la dieser Angelegenheit immer wieder aasprechen zu müssen glaubt«. Auch ohne die schlichten und grohcn Worte unseres Kaisers au sein Heer weih man jetzt, dah man bis zum allerletzten Ende flahlhart sein muh. Und sie all« werdea es sein, selbst diejenigen, die in den letzten Monaten des langen Krieges irgendwie etwas pflaumen weich geworden waren, und die der ersten FriedenSwillcnoerkündlgung doppelt begeistert znjubelten. Dle letzten Schranken der Parteien find nmgeweht. Und — auch dessen ist sich der einfache Soldat an der Front sogleich bewvht gewesen — die Kräfte, die uns mit unseren Bundesgenossen vereinen, besonders mit den Türken, schweitzeu sich noch helher und enger zusammen. Für dle wirkliche Freiheit Europas and der Meere, nicht für dle Phrase, nicht für die Schein heiligkeit, wie sie England wahrhaben möchte für sich und seine nur noch notdürftig zusammengelelmlen Verbündeten. Der deutsche Soldat an der Front atmet wieder auf. Einer sagte mir: «Gott sei Dank, dah es nun vorläufig mal mit den ewigen Noten vorbei ist! Jetzt dürfen wir ihnen mal die Flötentöne belbringen!" Das ist ein herrliches und her ziges Wort gerechten Zornes, der heute ganz Deutschland von neuem geeint hat. ES geht um ein immer gröheres Ziel. Es geht wirklich um den Frieden der ganzen Welk. Tiefst erschüttert sehen es die deutschen Soldaten ein, daß die Menschlichkeit, um die unsere Feinde täglich jammern, nur durch die Gewalt der Massen geschaffen werden kann. Nun wohl — wir sind bereit! Bis zum letzten Mann! Alfred Richard Meyer, Kriegsberichterstatter. Die Entente und König Konstantin (r.) Von der Schweizer Grenze, 17. Januar. (Draht- bericht unseres Sonderberichterstatters.) Laut .Zürcher Tagesanzeiger" meldet «Petit Parisien": Die Ententemächte haben sich verstäadigt, König Konstantin zn einer klareren Sprache zu zwingen und ihn zu veranlassen, zur Tat überzugehen. In Athen ist bereits ein diesbezüglicher Schritt ankernommen worden. >vtb. Piräus, 16. Januar. (Reukermeldung.) General Kal la r l s, -er während der Ereignisse des 1. Dezember Kommandant des ersten Armeekorps war, wurde durch den Adjutanten des Königs, Tannakitsas, der im Kabinett Skudulis Kriegs minister war, ersetzt. tu. Genf, 17. Januar. (Drahkbericht.) In Saloniki wer den Gerüchte verbreitet, wonach Ministerpräsident La mb ros demissioniert habe und durch Gunaris ersetzt werden solle. Der oenlzelistische Minister Simos erklärte: Die Entwaff nung der royalistischen Truppen wird uns freie Hand lassen. Der Bankrott Konstantins wird nach dem Kriege geregelt werden und wir werden die Konkursverwalter sein. Eine englische Stimme -um Kaiserbrief an den Reichskanzler tu. Frankfurt a. M., 17. Januar. (Drahtbericht.) Aus dem Haag wird der «Franks. Ztg." gemeldet: .Westminster Gazette" schreibt zum Bries des Kaisers an Bethmann: Wir wollen im Augenblick die Absendung des Briefes nicht bezweifeln. Es ist unser Interesse nicht zu glauben, datz dieser Brief die ein zige oder die wichtigste der zwischen beiden Parteien gemachten Mitteilungen war, bevor die Frtedensnote vom Stapel ge lüsten wurde. Der Kaiser und der Reichskanzler konnten doch kaum glauben, über ein Anerbieten zu unterhandeln, das durch die Behauptung unterstützt wurde, das deutsche Heer sei siegreich und die Welt könne von den Kriegsletden befreit werden, ohne daß die Feinde zugeben, dah sie besiegt seien. Man nennt in der Friedensnote keine Bedingungen, und man könnte hieraus den Schluß ziehen, daß, wenn nicht die Bedingungen mitgeteilt würden, sie derart seien, dah ihnen ein menschenfreundlicher Charakter nicht zugeschrieben werden könne, sondern dah sie Be dingungen eines Siegers seien. Der Kaiser und der Reichskanzler können nicht so unschuldig sein, dah sie dies nicht wissen sollten. Politische Nachrichten * Znr Reichstagsersahwahl in Potsdam-Osthavelland hat die deutsche Staakshandwerker- und -arbeiteraemeinschcrft, die in Spandau durch fünf Verbände bei den militär-technischen Instituten vertreten ist, Stel lung genommen und beschlossen, einen Kandidaten auS ihren Reihen aufzustellen, und zwar den ersten Vorsitzenden Eugen Fortendacher auS Spandau. * Vom preußischen Abgeordnetenhaus«. Heute abend wird t!e verstärkte UnterrlchtSkom Mission des preußischen Ab geordnetenhauses zu einer Sitzung zusammenireten. Aus der Tages ordnung steht der Antrag Dr. Friedberg auf Befreiung b r Dtsstdentenktnber vom Religionsunterricht. Wie er innerlich, sah sich der Abgeordnete Dr. Friedberg in dem TagungS- abschnikt vor Weihnachten veranlaßt, dagegen Verwahrung clnzulegen, daß di« verstärkte UnterrichtSkommisston damals die Beratung des An trages nicht vornabm, sondern sie bis zum Januar vertagte. Die Ver wahrung gegen dieses Verschleppungsmanöver hat leider n-chtS ge fruchtet. Man wird im Auge behalten müssen, wie die verstärkte Unter- riktskommissivn nunmehr mit dem Anträge verfährt, und ob es der konservativ-klerikalen Mehrheit der Kommission dieses Mal mlt der Absicht ernst ist, den Antrag so rasch zu erledigen, daß er nunmehr nach ttd-rretchkcher Verschleppung tm Akgeoednetenhaase zur Beratung kommen kann. Nr. 28. Abend-Ausgabe. Sette S We IrahtmAHten Des Kaisers Dank an die Gewerbekammer Chemnitz Auf dl« von der Gewerbekammcr Chemnitz als Vorort der sächsischen Gewcrbekammern an Seine Majestät den Deutschen Kaiser gerichtete Kundgebung zu dem kaiserlichen .'Ausruf an das deutsche Volk' vom 12. Januar 1917 ist bei der Gewerbekammer Chemnitz dos nachstehende kaiserliche Danktelegramm ein gegangen: «Ich habe die treue Kundgebung der sächsischen Gcwerbekammcrn mit Befriedigung enlgegcngenommen, danke herzlich und vertraue aus die durch heiligen Zorn vermehrte Kraft des deutschen Volkes und seiner Waffen. WilhelmI. U.' Der Kreuzerkrleg O Berlin, 17. Januar. fDraht bericht unserer Ber liner Schristleitung.) Der bereits mehrfach erwähnte Kapitän leutnant Wünsche ist von einem auherordenUich glücklichen U-Boot- Streifzug heimgekehrt. Er hat bei dieser Gelegenheit insgesamt 18 Schiffe mit zusammen 26000 Vruttorcgistertonnrn ver senkt. Von den Schissen waren zwei mit McüS, drei mit Kohlen, drei mit Früchten, zwei mit Schwefcikics, zwei m l Fischen und je eins mit Salpeter, Eisenerz, Grubenholz und Kupfer beladen. zvld. London, 17. Januar. (Drahlbericht.) «Lloyd»" melden: Der britische Dauner «B r o o k w c a d t3-9ü Tonnen- uno der na. ve„, che Dampfe. „Tboima" (i-96 Tonnen) soilen ve ser.kl worden se,a. Der norwegische Dampfer .Vraas jeld" stieß aus eine Mine und slo- in die Lust. Fünf Matrosen wurden ^erctlct, die anderen sind vcro.en. "tb. London, 17. Januar. (Drahlbericht.) «Lloyds" meldet: Der Dampfer «Martin" (1904 Br.-A.-T.) und der schwet-'chc Dampfer «Norna' sind versenkt worden. Räumung der Bukowina? (r.) Budapest, 17. Januar. (Draht he richt unseres Sonderberichterstatters.) Die „Tribuna" will auS besonderer Quelle erfahren haben, daß der russische Gencralstab di- Räumung der Bukowina vorbereite. Der amerikanische Admiral -- wtd. Washington, 17. Januar. (Renlernuldung.) Admiral Dewey ist gestorben. Der Admiral der Vereinigten Staaten von Nordamerika George Dewey wurde am 26. Dezember 1837 zu Mont pell er (Vcnnonk) geboren, besuchte 1834—58 die Marineakademie in Annapolis und kämpfte im Bürgerkriege unter Admiral Farragut auf der Seite der Nordftaa! n. > m . e- !"':>) wi.r)c cr Kapitän, 1890 Kommodore und erhielt 1898 beim Ausbruch des Krieges mit Spanien den Ober befehl über das ostasiatische Geschwader, mit dem er am 1. Mai in der Vai von Manila die spanische Flotte unter Admiral Moniojo vernichtete und dann dle Eiadl Manila blockierte. Darauf ei folgte seine Ernennung zum Konteradmiral, und 1899 wurde er unter lieb r- sprlngen der Vizeadrntralscharge zum Admiral befördert. vvtb. New Jork, 17. Januar. (Neulermeldung.) Der oiurri- kanisch-mcManiscr-en Kommission ist es Nicht gelungen» d.e zwischen den Ländern bestehenden Schwierigkeiten zu beseitigen; sic wurde dchchD' aufgelöst. Trotzdem rieten amerikanische Mitglieder Wilson, dcn Botschafter Fletcher nach der Stadt M e x i k o zuriickzuichic'ren Und di« Expedition unter dem Befehl des Genecals Pershing an: Mexiko abzn rufen. ---- Die asiatischen Arbeiter des Dierverbandes (r.) Don der Schweizer Grenze, 17. Januar. (Draht - de richt unseres Sonderberichterstatters.) Der «Verner Bund" meldet: Wie die «Nowoje Wremja" berichtet, wurden in P e k i n g unter Mitwirkung der chinesischen Gesandtschaft soeben 30 000 chinesische Arbeiter sür England angeworben. Da China die Auswanderung den chinesischen Arbeitern nach Rußland untersagt Hot, werden augenblicklich vom russischen Gesandten in Tokio mit Japan Verhand lungen über die Anwerbung von Arbeitern in Korea geführt. Für Saloniki allein werden 10 WO Koreaner angeworben. E ne große Zahl Hindus haben auf dem Wege nach Rußland dieser Tage die Mandschurei passiert. Diese Hindu» werden in Handelsunkerneh- mungen in Moskau verwendet. (r.)Don der Schweizer Grenze, 17. Januar. (Draht- be richt unseres Sonderberichterstatters.) Nach einer Mailänder Meldung des «Zürcher TageSonzeigcrS" sich! die Entsendung eines großen Teiles der sich in den Vereinigten Staaten «us- hallenden italienischen Arbeiter nach Frankreich bevor. Die Mobilisierung des Vagno (r.) Zürich, 17. Januar. (E i g. Drahlbericht.) Gustave Hcim-s „Vickoire" schreibt: .Wann wird man endlich alle die Bagnos Afrikas leeren und die Galeerensklaven mitsamt ihren Wärtern an die Front schicken? Denn mehr als die Bagnosträflinge selbst lind ihre Aufseher für die sich häufende Zahl der Vcrbrech.'n verantwort lich zu machen. Mit ganz wenigen Ausnahmen nämlich, wenn es übcr- Haupt welche gibt, sind diese Gefangenwärler die größten Verbrecher, indem sie die Eingeborenen zu Verbrechen anstiften, um nur recht viel Sträflinge ins Bagno zu bekommen und auf diese Weise als unab kömmlich zu gelten und nicht an die Front zu müssen." Und da möchte inan uns einredcn. die sranzöslschcn Untertanen rissen sich danach, sür die Freiheit zu kämpscu! Nach diesem C n v- ständniS ist ihnen selbst die Unfreihell eines Bagnos noch ze n lieber! Der Papiermangel in England (r.) Frankfurt a. M., 17. Januar. (L i g. D r a h t b e r i ch t.) Die «Frkf. Ztg." meldet auS dem Haag: «Daily Telegraph", «Morn - z Post" und ,,Telegraph»" künden an, daß die Regierung ihnen nur noch die Hälfte des bisherigen Quantums Pool er zngestehk, daß aNo der Umfang der Zeitungen eingeschränkt werben wirb. Spionenlchicksa! (rJ Straßburg i. E., 17. Januar. (E . g. 0 r a h ! d e r i ch k.) Die «Slraßbvrgee Post" meldek: Am 15. Januar wurde, wir cin An- schlag des Gouvernements an de» Anschlagsäulen besagt, der am 13 7a- nuar vom Feldkriegsgericht des Gouvernements Straßburg - nn Tode verurteilt, Ingenien» Karl von Steiger, weil er zum Nach teile unseres Heeres dem Feinde Spionagedienste geleistet hol, erschaffen. grspdisvv» äu»r»tttuoL«o «orU-n Vota vv! twr tiolu UpM vaii,cr OolU t,«W Vock ltoUoov . s.-r L K.N 2N7» Il.r« 117^, Vit Iwo,»ck U2.— N 1KL.7> k-edovaon Norrck^n ,7175 l« 7S >71,7-, 7!',50 kg « Hauplfckrislläiler: Hano Schaac!: d«ran!»»iUIch«r «chrin-entl t oi! »! ' 5».:» Schi»ül»k. Letpjigkc u»» «ichä-ur wr i"» -w,n.n-ch«N Vr gr»«d«»ch s«»k<chl Ilr «»»» I<!r ^klcht. Z«IW« — »0l -«'«ich
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