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Sächsische Volkszeitung : 18.04.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193604182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360418
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360418
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-04
- Tag 1936-04-18
-
Monat
1936-04
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.04.1936
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hindern, da sich die Verhältnisse inzwischen stark verändert und weiter kompliziert haben. Und schließlich würde die Einführung eines Systems der Meistbegünstigung einen völligen Umbau europäischer Handelsbeziehungen er forderlich machen. Manche der französischen Vorschläge zur Wiederher stellung des Wirtschaftsfriedens sind vieldeutig und ver schwommen, manche umständlich und kompliziert, während andere der aufgestellten Ziele ohnehin allgemein anerkannt sink». Es ist jedoch angesichts der bisherigen Entwicklung nicht die geringste Gewähr dafür gegeben, daß Frankteich auch wirklich bereit ist, an der Verwirklichung dieser For derungen mitzuarbeiten. Die Berechtigung dieses Zweifels läßt sich an unzähligen Beispielen begründen. Es sei hier jedoch nur ein einziger Fall herausgegrisfen, aus dem her vorgeht, wie weit in feierlicher Form veröffentlichte Grundsätze französischer Wirtschafts- und Außenpolitik von der Praxis abweichen. In dem Vorwort des oben erwähn ten Briand-Memoranduins vom Jahre 1930 heißt es u. a.: „Die Verständigung zwischen europäischen Staaten muß auf dem Boden unbedingter Souveränität und völliger politischer Unabhängigkeit erfolgen. Es wäre übrigens unvorstellbar, im Nahmen einer Organisation, die nach reiflicher Erwägung unter die Aussicht des Völkerbundes gestellt ist, im geringsten an politische Beherrschung zu den- Ken, denn die beiden Grundprinzipien des Völkerbundes sind gerade dte Souveränität der Staaten und die Gleich heit ihrer Rechte." Das hat der verantwortliche Leiter der französischen Außenpolitik vor sieben Jahren ausgesprochen und, obwohl die Ünhaltbarkeit und Gefährlichkeit des früheren Zustandes immer deutlicher wurde, hat man Deutschland die ihm zustehenden Rechte solange vorenthal ten, bis es durch den franzüsisch-sowjetrusstschen Pakt ge zwungen wurde, sich diese Rechte s e l b st zu nehmen. Eine Feststellung in den französischen Vorschlägen ver dient trotz alledem auch von deutscher Seite größere Beach tung. Es heißt da im Zusammenhangs mit der Notwen digkeit der Revision gewißer Kolonialstatuten — natürlich „nicht auf dem Gebiete der politischen Souveränität" — daß sich die europäischen Staaten als Gesellschafter und nicht als Rivalen betrachten müßten. Die ge nannte Revision soll unter dem Gesichtspunkt der Gleich heit der wirtschaftlichen Rechte und der Kreditzusammen arbeit zwischen den europäischen Staaten durchgesührt wer den. Als Gesellschafter und nicht als Rivalen, diese Fest stellung gilt keineswegs nur für die Revision der Kolonial politik, sondern auch für die weitere Entwicklung der Be ziehungen innerhalb der europäischen und der Weltwirt schaft. Die gegenwärtig immer noch sehr schwierige Lage der französischen Wirtschaft dürfte auf die Formulierung der Vorschläge nicht ganz ohne Einfluß gewesen sein. Es ist bekannt, daß die Defizitwirtschaft des französischen Staates die Staatsschuld auf etwa 340 Milliarden Fr. hat anschwellen laßen. Da der Staat im Inland keine Anleihen mehr aufnehmcn kann — der fran zösische Sparer hat gegenüber den Staatssinanzen und der Währung ein berechtigtes starkes Mißtrauen — bemüht er sich seit geraumer Zeit um Ausländsanleihen. Die vor kurzem in England aufgenommenen drei Milliarden Fr. find in weniger als zwei Monaten verbraucht worden. Vor wenigen Tagen ist mit holländischen Banken ein neuer Kredit von 1 Milliarde Fr. abgeschloßen worden. Die Kapi talflucht aus Frankreich hat dazu in der letzten Zeit wieder holt bedrohliche Formen angenommen. Vorläufig ist die französische Wirtschaft noch recht weit von geordneten Ver hältnissen entfernt. Deutschland vertritt dagegen seit langem die Auffaßung, daß eine Gesundung des Welthandels nur auf der Grundlage gesunder Vinn en wirtschaften möglich ist. Es hat durch die Regelung seiner innerwirt schaftlichen Verhältnisse die Voraussetzungen dafür ge schaffen, im geeigneten Zeitpunkt einen wesentlichen Beitrag zu diesem Wiederaufbau leisten zu können. Deutschland vertritt weiterhin die Auffassung, daß die Voraussetzungen für die Entwicklung von Handel und Wohlstand e r st n a ch dem politischen Friede nsfchluh gegeben find. Diese Ansichten sind in dem konstruktiven deutschen Friedens plan klar und eindringlich formuliert worden. Wenn die französischen Absichten ebenso ernst gemeint sind wie die deutschen Vorschläge, werden nach dem politischen Friedens schluß auch die Grundlagen geschaffen sein „zur Verbesserung der Wirtschaftslage in Europa sowie der von dieser nicht zu trennenden Weltwirtschaft". Deutsche- Militärflugzeug abgestflrzt DNB. Berlin, 17. April. In der Nacht zum Freitag Ist ein dreimotoriges Flugzeug der Deutschen Lustwafse aus einem Ucbungsflug infolge Teil störung und dadurch verursachter Fehlorientierung aufSchwc >» z « r Gebiet geraten und in der Nähe von Viel abgestürzt. Von der fünsköpfigen Besatzung sind dabei drei Mann ums Leben gekommen. Die beiden anderen wurden schwer verletzt. Dao Flugzeug wurde zerstört. Xlvinv Lkronile Elly Beinhorn plan» «inen neuen Balkanflug. Berlin, 17. April. Die deutsche Fliegerin Elly Beinhorn wird auf Grund des großen Erfolges ihres kürzlich in Oslo stattgcfundenen Vortrages Ende des Monats In Bergen und anderen norwegischen Städten Vorträge halten. Anschließend plant Elly Beinhorn einen neuen Balkanflug. Zusammenschluß pfälzischer Zeitungen. Eine Anzahl von pfälzischen Tageszeitungen. „Der Rhein pfälzer". der „Landauer Anzeiger", beide in Landau, das Pfäl zische Dolksblalt". Kaiserslautern, die „Pfälzische Zeitung" in Speyer und deren Kopfblätter haben sich zu einer neuen Heimat zeitung zusammengcschlossen. Die Zeitung, die den Namen „Pfälzer Anzetz^r" erhalten hat. wird in verschiedenen -Heimat« ausgal>en für den Kaiserslauterner, den Speyerer und den Be zirk Südpfalz getrennt gedruckt. » Petroleumtank explodiert. — Drei Tot«. London, 17. April. In einem Petroleumlager in Hüll er eignete sich am Donnerstag eine schwer« Explosion, durch die zwei Arbeiter und ein Ingenieur getötet wurden. Die Ex plosion ereignete sich, als ein Petroleumtank, der seit mehreren Wochen unbenutzt geblieben war, einer Druckprobe unterzogen wurde. Der Tankdeckel, der einen Durchmesser von 24 Meter halte, wurde mitsamt den auf ihm befindlichen drei Personen in die Luft geschleudert. Oer Prozeß um das Baugrubenunglück in der Hermann- Göring-Straße Im Baunglücksprozeß wurden am Donnerstagvormittag zunächst die nach dem Einsturzunglück beschlagnahmten Ramm pläne durchgesprochen. Ein Sachverständiger bemängelte, daß bei den Ausrammungen die Kabel- und Rohrleitungen nicht ge nügend berücksichtigt worden seien. Der Angeklagte Roth er klärte, die nach dem Einsturz in der Baugrube gefundenen zer brochenen Steifen seien nicht infolge eines Ueberdruckes des Erdreiches geborsten, sondern infolge sekundärer mechanischer Einwirkungen der Erdmassen oder der Eisenteile beim Einsturz selbst. In der Nachmittagssitzung des Vauunglücksprozesses äu- kerte sich Bauleiter Noth von der Berlinischen Baugesellschaft über die Schwierigkeiten personeller Art, die er bei seiner Arbeit gehabt habe. Direktor Hoffmann habe ihm erklärt, daß er mit seinen Leistungen sehr zufrieden sei; wenn er aber mit der Direktion nicht zusammenarbeiten könne, müsse er ihn entlaßen. Hoffmann erklärte dazu, eine derartige Drohung sei ihm nicht ernst gewesen. Noth will sie aber durchaus ernst aufgefaßt haben, denn er hat sich daraufhin nach einer anderen Stelle umgesehen. Aber auch mit dem Reichsbahnbaurat Weyher will Noth erhebliche Auseinandersetzungen gehabt haben. Wenher habe die ganze Baustelle „verrückt gemacht", da er seine Anordnungen dauernd widerrufen und durch andere ersetzt habe. Aus einer Baubesprechung Mitte Juli 1935 sei Noth ihm gegenüber „massiv" geworden und habe ihn« erklärt, daß er überhaupt nicht mehr nach mündlichen, sondern nur noch »ach schriftlichen Anweisungen von Weyher arbeiten werde. Hoffmann sei bei dieser erregten Auseinandersetzung zugegen gewesen und habe ihn Hinterher wegen seiner schlechten Zusammenarbeit mit Weyher zurechtgewiesen. Hoffmann ergänzte diese Angaben dahin, daß er Noth nur wegen seines Tones^zurechtgewiesen, ihm in der Sache selbst aber Recht gegeben habe. Banrat Weyher will sich an diese erregte Besprechung überhaupt nicht mehr erinnern. Sie Nerhandlung am Freitag - Berlin, 17. April. In der Freitagvormittags-Sitzung des Baunnglückspro« zesses beschäftigte sich das Gericht weiter mit der Erörterung des beschlagnahmten Brief- und Planmaterials. Eine längere Auseinandersetzung knüpfte sich an die Verlesung eines von der Reichsbahn unter dem 14. Februar 1935 an die Berlinische Ballgesellschaft gerichteten Schreibens Uber die sta- tiscl-en Berechnungen. Es werden darin einige Zeichnungen für ungültig erklärt und die Regelblätter ctufgesührt, die Gültig keit behalten. Der Bries trägt einen Vermerk, weleii« leiten den Herrn von ihm Kenntnis crlmlten haben. Aufsälligeriveise fehlt dabei der Name Noths, des verantwortliä)«n Bauleiters in der Hermann-Göring-Straße. Auf Fragen des Vorsitzenden, ivarum Noth keine Kennt nis davon erhalten hat, gibt Hoffmann ausweichende Antwor ten und meint, es sei Sache der Zentrale gewesen, darüber zu entscheiden, wer von den an sic gerichteten Briefen Kenntnis zu erhalten habe. Im übrigen drehe es sich lediglich um statische Dinge, die Noth nichts angingen. Der Vorsitzende weist darauf hin, daß sich in dem Schrei ben auch Anweisungen über die Bohlenstärke für die Außen wände befänden, Angaben, die ziveifellos für Noth von erheb, lichem Interesse gewesen seien. Dock) Hoffmann bleibt dabei, daß auch die Berechnung der Bohlenstärke lediglich eine Ange lege nl>eit des Statikers ge wesen fei. Die Aussprache über diesen Punkt wird beendet mit der abschließenden Feststellung des Vorsitzenden, daß Noth be stimmt die Abschrift eines Briefes hätte erhalten müssen, in dem einige Pläne für ungültig erklärt wurden. Sodann wird ein Schreiben der Berlinischen Ballgesell schaft an das von Weyher geleitete Reichsbahnneubauamt ver- lefen. Dieses Schreiben Ist übrigens erst am Unglückstage, dem 20. August eingegangen und bestätigt den wesentlichen In halt der Baubesprechungen vom 10. August. In diesem Schrei ben wird einerseits festgcstcllt, daß die Ausschachtung bis zur Sohle erst dann fortgesetzt werden soll, wenn mit Sicl)crheit anzunehmen ist, daß die statische Berechnung binnen 14 Tagen genehmigt wird. Andererseits wurde aber vereinbart, daß die Sicherung der 15 Träger, die nicht mehr die erforderliche Ein- bindeticse haben, verschoben werden soll, bis die Stärke der Bausohle feststeht. In diesem Zusammenhang kommt der Vorsitzende noch einmal auf deix auffälligen Umstand zurück, daß die Leiche des Schachtmeisters D. mit einer von Noth angcfertigten Kiste liescr aufgefunden wurde, als die Ausschachtung zum damaligen Zeitpunkt zugelassen war. Noth erklärt diesen Widerspruch folgendermaßen: Der Schichtmeister stand an der Stelle, wo der Bagger in das Erd reich griff. Es ließ sich praktisch nicht vermeiden, daß der Bagger zuweilen tiefer kam als vorgesehen, iveil der Bagger führer das von oben nicht genau übersehen konnte. Der Schachtmeister stand auf dem Boden der Baugrube, das Gesicht dem Bagger zugekehrt und soll, mit der Hand in Richtung Brandenburger Tor weisend, ausgcrusen haben: „Da hinten stürzt sa die Baugrube ein!" Dann hat er sich umgedrehl und Ist In sich zusammengcsackt, wahrscheinlich infolge eines Herzschlages. Dabei ist er In das frische Vaggerioch hinein gefallen. Vorsitzender: Nus der schriftlichen Vestätignng der Baubesprechung ergibt sich also: Die Ausschachtung sollte ruhig weitergeführt werden, obwohl man die mangelnde Einbindetiese gekannt hat, sobald nur die statischen Berechnungen vorlagen, mit deren Genehmigung binnen 14 Tagen zu rechnen war. Sie waren sich darüber einig, daß die Träger zu kurz waren. Ihre Sicherung sollte aber vorläufig nicht vorgenommen werden, weil die Stärke der Tunnelsohlc noch nicht feststand. .Darin liegt für mich", so betonte der Vorsitzende, „ein unerklärlicher Widerspruch!'^ Noth (erwidernd): Cs Ist doch klar, daß man erst die Sicherung vornimmt ehe man weiter ausschachtet. Vorsitzender: Dann Ist dieses Schreiben also un richtig? Noth: Das ist Unfug. Diese Schriftstellerei hat siir mich auf der Baugrube auch gar keinen Zweck. Auf die Zmischenfrage eines Sachverständigen räumt Noth ein, daß zunächst nur über die Sicherung der zu kurzen Träger in der westlichen Mittelwand gesprochen worden sei und fährt dann fort: „Aber ich hätte auch die Sicherung der anderen ver langt, wenn erst klar war, wie tief geschachtet werden sollte". Die Verhandlung wird fortgesetzt. Zst Herzschlag heilbar? Ein aufsehenerregender medizinischer Fall in Oxford. London, 17. April. Ein aufsehenerregender medizinischer Fall wird aus Oxford berichtet, wo eine Studentin ganz plötz lich einen Herzschlag erlitt. Ein Arzt befand sich gerade in dem Hause, als di« 22jährige Studentin einen Herzanfall hatte. Der Arzt stellte fest, daß das Herz zu schlagen aufgehört hatte. Die Patientin war den äußeren Umständen nach tot. Eine sofort vorgenommen« Toramin-Herz-Einspritzung und künstliche Wie derbelebungsversuch« brachten es nach 15 Minuten zustande, daß das Herz wieder zu schlagen begann, obwohl das Bewußt sein zunächst nicht wieder zurückkchrte. Die Patientin wurde fpäter in ein Krankenhaus übergeführt. wo ihr Zustand sich so weit gebessert hat, daß sie als gerettet gelten kann. Vflckerflreik in MM Mexiko-Stadt, 17. April. Am Donncrstagmittag traten die Belegschaften von 500 Bäckereien der Hauptstadt und des Bundesdistrikts in den Streik, insgesamt etwa 8000 Mann. DI« Brotversorgung für mehrere Millionen Einwohner ift gefährdet. Li« neuer Dediseiwme- Traunstein (Oberbayern), 17. April. Wegen Devisenvcrgehen hatten sich zwei Geistliche des bayr. Kapuzinerordens am Donnerstag vor dem Schöffengericht in Traunstein zu verantworten. Der 46jährige Heinrich Wolsard (Pater Eduard) hatte am 17. Februar 1932 30 000 RM. heim lich nach Bliescastel im Saarland gebracht, von wo aus die Gelder ins Ausland gingen Im November 1932 wurde von Wolsard eine weitere Summe von 17 009 RM. nach dem Aus- Furchtbare- Verbreche« in der Me »en Stade Stade, 17. April. Am Karfreitag wurde in der R8H« von Stad« auf einem Acker eine weiblich« Leiche gesunden, di« dort vor längerer Zeit eingegraben worden war. Es gelang der Kriminalpolizei jetzt, die Leiche als di« der Ehefrau Breuer aus Stade- Camper zu ermitteln, di« seit Juli 1984 vermltzt wurde. Ihr Ehemann gestand unter dem Druck der Beweismittel nach an fänglichem Leugnen ein, sein« Frau während «ine» Streite» erdrosselt zu haben. Di« Leiche hat er zunächst auf seinem Grundstück im Hühnerstall verscharrt und erst nach etwa drei Monaten auf dem Acker vergraben. Dos Verschwinden der Frau hatte seinerzeit großes Auf sehen erregt. Alle Nachforschungen blieben ergebnislos. In der Bevölkerung hat dann allmählich di« Ueberzeugung Platz ge- grisfen, daß Breuer seine Frau selbst aus dem Weg geräumt hab«. Anfang April d. I. stellte di« Polizei neue Ermittlungen an, die jedoch ebenfalls keinen Erfolg hatten. Diese Ermitt lungen bildeten tagelang den Gesprächsstoff der Einwohner schaft. Dabei erinnert sich ein Bauer, der ein Stück Ackerland In der Camper-Feldmark besitzt, an eine seltsame Begebenheit, die sich im vorigeck Jahr ereignet hatte. Als er seinen Acker umflügte, waren die Pferde an einer bestimmten Stell« mit den Hufen wiedrholt tieser eingesunken. Gleichzeitig halten sich di« Tiere beim Ueberschreiten dieser Stell« jedesmal unruhig gezeigt. Als der Bauer jetzt an der fraglichen Stell« seines Ackers nachgrub, stieß er In etwa 80 Zentimeter Ties« auf menschliche Knochen. Er meldete den Fund sofort der Polizei, die dann die Leiche freilegte und Breuer sestnahm. land verschoben, wobei ihm der Ordensangehörige Otto Fries (Pater Cornelius) und ein Pater Kestel halfen. Vater Kesiel ist seit der Saarabstimmung flüchtig. Das Urteil lautete ge gen Wolsard entsprechend dem Antrag des Staatsanwaltes aus 2 Jahre 9 Monate Zuchthaus unter Anrechnung d. Un tersuchungshaft und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren. Auß rdcm wurde auf eine Geld strafe in Höhe von 50 000 RM. erkannt. Pater Otto Fries wurde zu einem Jahr Gefängnis und zu 20000 RM. Geldstrafe verurteilt. Für die Geldstrafen haftet der bayerische Kapuzinerorden. pariser SerzspezlallN gestorben Pari», 17. April. Einer der bedeutendsten Aerzte siir Herzkrankheiten, Professor Vaguez, Ist im Alter von 76 Jahren an einer Lungenentzündung gestorben. Er war eine der her vorragendsten Persönlichkeiten der französischen Medizin und genoß Weltruf. Religiöse Morgenfeiern im Deutschen Rundfunk am Sonntag, dem 19. April 1930: Katholische Morgenfeiern über Rcichssender München, 8,55 Uhr; Redner: Pater Hugo Lang OSB. Reichssender Frankfurt, 9 Uhr; aus der Zister- zienscrabtel Himmerod (Eifel); Ansprache: P. Konrad Koch, Chor der Mönche — Chorleiter P. Augustin Lang. Reichssendcr Königsberg, 9 Uhr Rcichssender Stuttgart, 9 Uhr; Redner: Kaplan Breucha, Stuttgart. Thema: „Heiliger Frühling". Reichs sender Köln, 9,15 Uhr; „Zum Weißen Sonntag". Es singt die Grcgorius-Lhorgemeinde Münster. Gesamtlettung Domvikar Leiwering, Münster. Evangelische Morgenfeiern über Reichssender Berlin, 8,55 Uhr; Redner: Pfarrer Llc. Erdmann, Berlin; es singt die Motettenvereinigung. Me «e'Mhau« AM- Mit Berlin, 17. April. Die Entlastung der Reichsbank war auch in der zweiten Aprilwocho nur verhältnismäßig gering. Sie be trug 18,6 v. H. gegen 14,0 v. H. in der ersten Woche des Monats, züsammen also 33,2 v. H. gegen 53 v. H. tn der entsprechenden Berichtswoche des Vorjahres. Das Zurückbleiben gegenüber dein Vorjahre erklärt sich aus dem diesjährigen früheren Termin des Osterfestes. Rllteldevtsche Vörse vom 17. Aprll Abgeschwächt. Dte Mitteldeutsche Börse verkehrte heute zu überwiegend nachaebenden Kursen. Das Geschäft blieb In engen Grenzen. Am Anlagemarkt waren Reichsanleihe Altbesitz etwas fester. Etadtanlrihen hatten nur Heringe» Geschäft; nur einige Pfandbrlefserien erzielten größere Umsätze. Am Aktten- marnt verloren Vereinigte Stahl 1,25 Prozent, Rosenthal waren um den gleichen Prozentsatz gedrückt. Steingut Colbitz verlo ren gleichfalls 1^5 Prozent. Niedriger waren auch Gärliher Waggon um 1 Prozent. Schubert uno Salzer um iH Prozent, Schönherr um 1,75 Prozent. Wanderer um 2 Prozent. I. T. Farben 1.5 Achtel Prozent Einbuße. Fester notierten lediglich Pittler vlus 2 Prozent, Lindner und Langbein je plus 1 Pro zent, Leipziger Baumwolle plus 1 Prozent. Reichswetterdtenft, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage siir Sonnabend, 1». April: Nordwestliche bis nördliche Winde. Wechselnde, vorwiegend stärkere Be wölkung. Niederschläge, im Gebirge als Schnee. Im Lause des Tages nachlassende Schauertätigkeit. Sehr kiihl.
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