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Sächsische Volkszeitung : 20.02.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193602202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360220
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360220
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-02
- Tag 1936-02-20
-
Monat
1936-02
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.02.1936
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^OtlLSN 2unekmen6e passen veelenken gegen «len Soujetpskt Als der rote Marschall Tuchatschewski seinen Pariser Anscnlhalt bis zum Ende der vergangenen Wocl>e verlängerte, hatte er gewitz gehasst, in seinem Gepäck die Natistzierung des fra»zösisch-soivejetrussisct)en Paktes mit nctch Hause zu brin gen. Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. In Paris wüchsen die Bedenken gegen den Bund mit den Sowjets. Und es ist wohl kein Zufall, dah In diesen Tagen die Pariser Presse die Aus- siihrungen deutscher Blätter zu dem geplanten Bündnis in stei gendem Maße abdruckt. Auch der polnische Botschafter Chla- powski hat gestern mit Flandin ein« Unterredung gehabt und die polniscl)«» Besorgnisse in dieser Angelegenheit zum Ausdruck gebracht. Flandin ist sich der Gefahren, die die Ratifizierung sür die Freundschaft mit Polen birgt, durchctug im klaren, und die französische Ocsfentlichkcit ist daraus gefasst, dah die In- kraftsetzung des Paktes auch Rückwirkungen an der deutschen Westgrenze haben könne. Die Abgeordneten der Rechten maci)en sich die deutschen und polnischen Argumente zu eigen, und es ist noch gar nicht abzuschen, wann di« Rednerliste in der Kam mer erschöpft sein wird. Zwei Dutzend Abgeordnete haben sich noch zum Worte gemeldet, und die Regierung dürste noch manches Rededuell in der Kammer zu bestehen haben. Man glaubt, das; Flandin schon in den nächsten Tagen in die De batte einareifen wird, trotzdem bleibt es zwciselhast, ob diese Wache noch die Erledigung des Paktes in der Kammer bringen wird. faulksde? — 25 Zskne visekol Am l-entizzen Tage feiert der Erzbischof von München, Kardinal Michael von Faulhaber sein 25. Bischossjubiläum. Am 1». Februar 1911 wurde er im Kaiserdom zu Speyer zum Bischof geiveiht. Sechs Jahre lang verwaltete er als Oberhirt die psälziscl)e Diözese. Nach dem Tode des Kardinals 'Vettin- ger wurde er auf den erzbischöflichen Stuhl von Müncl)en be rufen. Im Jahre 1921 ernannte ihn der Papst zum Kardinal. Diese wenigen Zahlen kennzeichnen ganz kurz de» Ausstieg dieses Mannes zu einer der höchsten Würde der katholischen Kirck>e. Sic sind aber nur die ausfälligsten Merksteine am Wege eines reichen Lebens. Kardinal Faulhalier ist Untersranke. Er wurde in Heidenfeld nm 5. März 1899 geboren. Wie so viele gros;e Persönlichkeiten stammt er aus dem Handwerkerstand. Sein Vater war Bäckermeister. Die Ellern waren nicht mit Gtücksgütcrn gesegnet, eine harte Jugend steilen die Jahre seines Studiums dar. Bor seiner Priesterweihe diente er als Einjähriger Im 9. Bayerisci)«» Insanlcrie-Neaiment. Ain 1. August 1892 wurde er zum Priester geiveiht. Zunächst führte ihn dann sein Weg in die praktische Seelsorge. Er war Stadt- Kaplan. Hilssgeistlicher, Eeminarpräsckt und Pfarrvikar. 1895 promovierte er in Würzburg, dann setzte er seine Studien in Rom fort, wo er zugleich in der deutschen Seelsorge tätig war. Im Jahre 1899 lieh er sich als Privatdozent in Würzburg nieder. Drei Jahre später wurde er zum Professor der alt- lestamentlick)«» Exegese an die Universität Stratzburg berufen. Im 41. Lebensjahr übernahm er im Jahre 1911 die Bürde des Bischofsamtes. Drei Jahre später brach der Krieg aus. Er selbst hat einmal gesagt, die Kriegs- und Rcvolutionsjahre mühten In seinem Leben doppelt gezählt werden. Kardinal Faulhaber war im Weltkrieg bekanntlich Feldpropst der bayerischen Armee. Er hat in diesen Jahren mehr als einmal sein deutsches Mannestum durch die Tat bewiesen. Nicht umsonst wurde er als erster Bischof mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Er, der ja schon vor dem Kriege de» blauen Rock des bayerischen Infanteristen getragen hatte, der dann seine milttnrisäpm Hebungen und düs Offiziersexamen ge macht hatte, zog im Kriege selbst das graue Ehrenkleid des deut schen Fcldsoldatcn an. Als Feldpropst führten ihn seine grohen Frontrcisen in di« vordersten Stellungen der Westfront, der Ost front und der Balkansront. In mühevoller Kleinarbeit orga nisierte «r die F e l d s e e l s o rgc; um dem vielgeplagtcn Feld- geistliclien guten Predigtstosf zu bieten, gab er gemeinsam mit Bischof Keppler und Dompropst Donders eine Sammlung von Feldpredigten, „Die Waffen des Lichtes" heraus. Ost hat er selbst in den Felsenkellern und Sprengtrichtern dicht hinter der Front seinen Feldaltür anfgeschlagen, hat dort das Messopfer dargebracht und gepredigt. Eine seiner Reisen im Krieg« galt dann den Internierungslagern deutscher Kriegs gefangener in der Schweiz. Hier wie immer galt sein Wir ken nicht nur den katholischen deutschen, sondern allen seinen Volksgenossen. In besonderer Weise bewährte sich seine Eharaktergröhe, sein Bekenncrmut und sein« Hirtenliebe in den stürmischen Ta gen der Münchener Revolutionszeit. Er hat Mllnä-en und seine Wohnung während der Eisner-Revolution und der Räterepublik nicht verlassen. Er lieh sich nicht zurückschreckcn, als in den ersten Tagen der November-Revolution 1918 Kurt Eisner Ihn als Geihel zu verhaften drohte, weil die er.zbischöf- licl»e Stelle in Bümberg an der Schaffung der Bolkswehr aktiven Anteil genommen hatte, als die Ncvolutionsgröße» am Tor der erzbischöflichen Wohnung zwei Maschinengeivehre ein bauen liehen, weil sic glaubten, König Ludwig III. habe in der Sie Sielluna der ASDAP ln der pollzel lieber ein Fünftel der Polizei Parteimitglieder. Generalleutnant Daluege gibt In der Zeitschrift „Der deutsche Polizctbcamle" einen Rückblick aus die Entwicklung der Polizei in den vergangenen drei Jahren. Mehr als ein viertel der Träger des Gummiknüppels der früheren Zeit habe die Polizei verlassen, ohne dah es durch andere Kräfte erseht worden sei. Das Berufsbramtengesrh sei bei der TKützei mit besonderer Schärfe angenmndt worden, um sie von Schutt und Schlacken zu reinigen. Daluege betont, dah die Lücken bewuht nicht mit neuen Ainvärtcrn ausgesüNt worden seien. Nur alte verdiente Parteigenossen seien eingestellt worden, di« einen festen Kern nationalsozialistischer Glaubcnskämpfer in der Po lizei darstellten und böaranten dafür seien, dah die Polizei bester, volksverbundener Teil des Staates geworden sei. „Mehr und mehr", so heiht es weiter, „nahm die Polizei ein« Stellung ein, di« man am besten als Mittlerin zwischen Staat und Tiartei be zeichnen kann. Nach dreijähriger Arbeit kann heut« der Teil des Staatsapparates, der vor der Machtübernahme die geringste Zahl von Partei,zciiossen in seinen Reihen hatte, über 20 Prozent seiner Angehörigen als Parteigenos sen aufweisen," In fast allen mahgebenden Stellen der Polizei, sowohl in den Ministerien wie im Reich, besänden sich Mitglieder der NSDAP., und hier sogar meist älteste Mitkämp fer Adolf Hitlers. So sei in den drei Jahren die notwendige Vorarbeit geleistet, um nun den Neuauflmu der deutscl)«n Poli zei nach einheitlichen reichsvechtlichcn M-stiminung-n, der eine der noiivcndlgsten Ausgaben der Zukunst sei. aus jungen natio« Wohnung des Kardinals Unterschlupf gefunden. Damals, als die Eisner-Regierung auf dem Höhepunkt ihrer Macht stand, hat er es gewagt, sie öffentlich als „eine Regierung von Iehovüs Zorn" zu geiheln. In seiner grohen Rede aus dem Katholiken tag 1922 aus dem Königsplatz in München bezeichnete er die Revolution von 1918 als Meineid und Hochver rat, in einer Zeit also, als der Marxismus in Deutschland in seiner vollen Machtfiille stand. Er war auch einer der ersten, die den Versailler Vertrag als Wurzel alles Nebels tu-zeich neten. In der furchtbaren Notzeit der Inflation trat er eine Reise nach Amerika an, einmal um als deutscher Kar dinal die Vorurteile gegen Deutschland zu zer streuen, und zum andern, um den Amerikanern ein wahres Bild der deutschen Not zu zeichnen. Kardinal Faulhaber hat gelegentlich dieser Reise und im angedeuteten Sinne in sieben Wochen 78 Predigten gehalten. Er hatte damals auch eine Unterredung mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten, Harding, dem er in mahnenden Worten die ungel>eur« Gefahr, die das Diktat von Versailles sür die ganze Welt dürstelle. vor hielt. Als echter Seelsorger, Priester, Prediger, als echter deut scher Mann hat Kardinal Faulhaber sich auch in den folgenden Jahren erwiesen. In Wort und Schrift hat er immer wieder das Wort Gottes gepredigt. Sei» Charakter, sein ungewöhnlich reiches Wirken haben ihn zu einer der markantesten Persönlich keiten des deutschen Episkopats gemacht. Alu'r auch als gefeier ter Kirchcnfiirst ist er persönlich immer der schlichte und ein fache Mann geblieben, ohne sich freilich jemals etwas von seiner Würde zu vergeben. Bezeichnend für ihn als Menschen ist ein Wort, das er in seiner Festrede anlählich seines l>0. Geburtstages sprach. Er gedachte damals seiner Mutter, der einfache» Bauers frau. die einst dem armen Studenllein so ost in besorgter Mutter liebe geschrieben habe und deren Glückwunschbries an seinem Ehrentage fehle. „Heute, so sagte der Kardinal wörtlich, ..lausen Berge von Briefen und Telegrammen ein: bloh der Brief der Mutter ist nicht dabei." Gegen den politischen Mißbrauch kirchen. amtlicher Vlätter Das Deutsche Nachrichtenbüro teilt mit: Der Reichsminister für Volksausklärung und Propaganda hatte bisher auf Grund einer ihm gesetzlich zustehenden Befug nis die katholischen und evangelischen Zeitschriften, die zur Ver- öfsenttichuna der kirchenamtlichen Anordnungen und der sonsti ge», die geistlick« Leitung der Gläubigen betreffenden Verfügun gen. bestimm« find, von der Anwendung des Schrlstleitergesetzes ausgenommen. Leider Ist diese Befreiung von einer grohen Anzahl kirchen amtlicher Blätter beider Konfessionen dazu mihbraucht worden, um entgegen der vorgenannten ausdrücklichen Einschränkung gleichwohl über polltlscsxe Dinge zu berichten, politische Stellung nahme zu verölfenttichen, Mahnahmen der Regierung zu glossie. reu oder zu kritisieren und durch die Art der Veröffentlichung verächtlich zu machen. Der Relcffsminister für Volksausklärung und Propaganda hat sich daher vcranlaht gesehen, die Reichspressekammer und de« Neicksverband der deutscizen Presse daraus hinzuweisen, dah die Freistellung non den Vorlchritten des Schristleitergefetzes In Zukunft nur noch für solche kirchlichen Zeitschriften gelten kann, die sich streng an die Bestimmung hatten, dah sic nur kirchenamt- lichc Anordnungen und sonstige kirchliche, die geistlich« Leitung der Gläubigen betreffende Verfügungen wiedergclxn dürfen. Zeitschriften, die sich hieraus nicht beschränken, sind als politische Zeitschriften anzuschen und unterliegen den Bestim mungen des Schriftlelteraesetzes. Sic dürfen daher nur noch unter Verantwortung eines i» die Berusstiste eingetragenen Schriftleiters erscheinen. Die AnzemepfMt des Arztes Nur daun, wenn Erbkrankheit „erkannt" Ist. Köln, 19. Februar. Ein« bemerkenswerte Entscljeidung über di« Anzeige- pflicht des Arztes bei Erbkrankheiten fällte der Strafsenat des Oberlandesgerichis Köln. Danach ist ein behan delnder Arzt bei einem Verdacht ans das Vorhandensein einer Erbkrankheit zu einer Anzeige nicht verpflichtet. Nach der Ur teilsbegründung ist der Arzt nur dann strafbar, wenn er die Krankheit erkannt hat und die Anzeige unterlässt. Die Ver pflichtung zu einer Anzeige schon bei blohem Verdacht lässt sich aus den gesctzlichcn Bestimmungen nicht herleiten. Eine ana loge Anwendung des Gesetzes entgegen dem klar erkennbaren Willen des Geset>zelrers sei unzulässig. Auch von einer Lücke im Gesetz könne hier keine Rede sein. Lawine reißt Siedlung in die Tiefe Ncwyork, 19. Februar. Ein schweres Lawinenungliick ereignete sich im Gebiet des Rio Mancos im Staate Colorado. Ecke grohe Lawine ging über eine teilweise verlassene Goldaräbersicdlung hiniveg, d'e in M00 Meter Höhe an einem Steilhang angelegt war. Mehrere Häuser wurden von den Schneemassen in die 509 Meter tiefe Schlucht des Flusses geris- Km. Die genaue Zahl der Taten und Verwundeten steht noch n'cht fest. Bisher wurden sechs Todesopfer geborgen. Elf Ver letzte suchten aus einem Felsblock Zusluclst der jedoch durch die Lawine so gelockert wurde, dah Absturzgefahr besteht. Todesurteil lm Slroeffendorser Naubmordvrozeß Koburg, 19. Februar. Das Schwurgericht Knbura verurteilte den 29 Jahre alten Wilhelm Schroeder aus SIroessendors wegen Mordes in Tat einheit mit schwerem Raub zum Tode und zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Ter Staatsanwalt hatte die Todesstrafe beantragt. Gin galanter Krankenlransvort Auch so etwas gibt es noch auf dieser Erde: Man sah kürzlich auf der Nnkoczi-Strähe einen berittenen Polizeibcam- ten, der vor sich ans dem Sattel vorsichtig eine Fran hielt. Sie war bei einem Autounglück verletzt worden. Da die Heran rufung einer Ambulanz zu lange auf sich warten lieh, erinnerte sich der Polizeibeamte au alte Reiterkunststücke, die er einst in der Puszta lernte. Er hob die Verletzte zu sich auf das Pferd und ritt mitten durst) das Verkehrsgewühl der modernen un garischen Hauptstadt im gestreckten Galopp zum nächsten Ho spital. nalsozialistischen Männern zu beginnen. Wenn auch mit dem Neuaufbau der Polizei Vorschriften für das Alter und die Vor- und Ausbildung notwendig würden, so bleibe doch auch in Zu kunft Bedingung, dah die Polizei nur bewährt« und erprobte Nationalsozialisten in ihre Reihen aufnchmen könne. Nur rver fortlaulend durch die Schule der nationalsozialistischen Benre- gung gezsangen sei, werde geeignet sein, das mit gröhtcn Voll machten des Staates und damit des Volkes ausgestaltete Amt eines Polizeibeamten bestens zu erfüllen. Arbeltsdlenffvfllcht der kalb. Theologlestudlerenden Eine Mitteilung der Würzburger Studentenschaft. Zur Klärung eventuellen Missverständnisses teilt die Würz burger Studentenschaft folgendes mit: Die Studierenden der katholischen Theologie haben künf tig ebenso wie alle anderen, vor Aufnahme ihres Studiums der Arbeitsdienstpflicht zu genügen. Die seitherige Sonderbchandlnng katholisstzer Theologie studenten fällt nunmehr weg. Die Deutsche Studentenschaft fordert daher ab Sommer-Semester 1986 an sämtlist)«» deutschen Hochschulen von Erstimmatrikulierenden der katholischen Theo logie den Nachweis über abgeleisteten Arbeitsdienst. Diese Bekanntgabe betrifft Insbesondere die jetzigen Abi turienten fMärz 1986). Die Studentenschaft empfiehlt, keine Besreiungs- oder Zurückstellungsgesuche eiuzurcichen. sondern sich rechtzeitig bei den zuständigen Meldeämtern ssiir Würz burg: Wörthstratze 19) um Einberufung zum Arbeitsdienst ab 1. 4. 198S zu bemühen. Laruso unter Verschluß Kostbare Arammophonplatten. die erst im Jahre 2907 ge spielt werden dürfen. Paris, 19. Februar. Mit ganz besonderer Vorsicht werden in den, Archiv der Pa riser Oper, das auch Slimmuseum genannt wird, eine Anzahl von Grammophonplatten nufbewnhrl. Es handelt sich um die ersten Aufnahmen von den bedeutendsten Sängern früherer Tage Diese Grammophonplatten wurden vor 80 Jahren von einer Gesellschaft gestiftet, die gleichzeitig die Bestimmung traf dah diese Schallplatte» erst nach einem Jahrhundert, also im Jahre 2007, zum ersten Male gespielt werden dürfen. Die kostbaren Platten, die von Caruso, Melba, Tamagno und vielen anderen weltbekannten Künstlern l-esungen worden sind, werden in lce- sonders luftdicht abgeschlossenen Schränken verwahrt und sind bisher tatsächlich noch nie zum 'Vortrag gekommen In dem Pariser Stimmuseum gibt man sich die erdenklichste Mühe, die ses wertvoll« Material brauchbar zu erlitten, denn bis zum Jahre 2097 ist's noch eine lange Zeit. Mexikanische Vonbonkuiluren Schon seit langer Zeit kennt man nicht nur in Mexiko jene merkwürdigen Honigbonbons, die eigentlich nichts anderes sind als der Hinterleib einer besonders grohen Ameisenart, die in ihrem Körper alle aufgenommene Nahrung in Honig ver wandelt. Jetzt aber geht man in Mexiko dazu über, diese Tiere in regelrechten Kulturen zu züchten. Man hasst nämlich, dah diese Honig-Ameisen eines Tages ein ganz groher Exportartikel sür Mexiko werden könnten. 25000 Pfund für ein Vaseball-Sviel Mister Leonard D. Wood ist ein glücklicher Mann Seit 14 Jahren zum ersten Male kann er lächeln, auch wenn ihn dieses glückliche Lächeln den runden Betrag van 25 090 Pfund kostet. Vor ungefähr 14 Jahren kam Wood aus Amerika nach London, um ein Geschäft zu übernehmen. Alles mastste sich prächtig, was wohl am besten daraus ersichtlich ist, dah Waad für sein Glück 25 000 Pfund zahlen kann Aber er selbst blies dennoch Trübsal. Die Hanptbedingung für sein Glück fehlte ihm. nämlich ein „ordentliches" Baseball-Spiel am Sonnabend- Nachmittag. Er ist ein ringesleisstster Liebhaber dieses amerika nischen Spiels, und während er seinen Geschäften nackging, dachte er unaufhörlich darüber nach, wie er diesen seinen Lieb lingssport nach England verpflanzen könne. Sein Nachdenken hat znm Ziele geführt und bald wird Mister Woods Basebast mannschaft aus USA eintresfen, damit er sein geliebtes Spiel chen haben kann. Deshalb ist er znm ersten Male wirklich glücklich, selbst wenn es ihm über eine Viertelmillion kostet. Der pariser Apostolische Nuntius bei Flandin Paris, 19. Februar. Auhenminister Flandin hat!« am Dienstaavarmittag «ine Besprechung mit dem Apostolisch«« Nuntius in Paris, Kar dinal Maglione. Katholischer Widerstand gezen das neue englische Srzlehungsgeseh DNB. London, 19. Februar. Einige Teile des neuen engliist)«» Erziehungsgesetzes, das vor rvenigen Tagen vom Unterhaus verabuhiedet wurde, haben beträststlist)«!) Widerstand unter den englischen Katholiken her vorgerufen. Der Katholische Erzbischof von England. Tr. H us- ley, fordert die Regierung assen heraus, indem er in Birminoham erklärte, dah zp>ei Tkstlimmunaen des (Oeselzes, die die Zulassung nicht konfessioneller Lehrer an den Katholik«»» Schuten varsäben. für die Katholik'» unannehmbar seien. Sie muhten an dem unverrückbaren Grundsatz festhalten, dah d e Kinder kastust - sstzer Eltern in katholisci» Schulen gel»n und von katholischen Lehrern unterrichtet werden sollten. Der Zöllner und die schöne Schmugglerin Im Erprch Paris — Lüttich spielte sich mch"''b solgende Szene ab: Beim Grcnzüberaang erhielten tue Beamten trotz eifrigen Pochens an einer Scklafwagentür Ke n« Auttvor: Wur den sie energischer, dann flötete eine sähe Tamenstimme: „Komm herein'" Wurde die Tür geösinet. dann schlug den Beamten «ine Wolke betäubenden Pmnüms entgegen. Verschla fen und reizvoll aber ruhte im Schlaswagenbett «in uubestre.I- bar sehr schönes Mädstzen. das schlaftrunken versistzerte, es w st« gar nicht recht, wo es sei. Meist zogen sich die Beamten mit einem höflichen L.istxln und einer gemurmelten Entschuldigung zurück. Aber endlich kam die Schöne an einen Beamten, der offenbar an Herzverhär tung litt. Er bestens) daraus, dasz die „Unwnsende" sich erhob u>st> das Abteil zur nälx-rcn Kontrolle verlieh. Wirklich ent wickle man unter ihrem Bett zwisclzen den Matrazen 1200 Pa ket« sehr wertvoller Zigaretten, teure Parfüms ein wenig Rausst)gift und eine Menge Seide. Die »allere Untersuchung ergab, dah das schöne Mädchen eine sorgsam cinstudierte Rost« spielte und im Auftrage einer berüchtigte» Schmugglerbands reiste. Ziaeunerfamilie in elnstünender Höhle begraben Madrid, 19. Fcbr. In Jean stürzte infolge des anhalten» den Regens während der letzten Tage eine Höhle ein. in der ein» achtköpfige Zigeuncrsamilic wohnte. Aus den Trümmern nun» den drei Erwachsene und ein neun Jahre altes Kind tot gc» borgen. Die übrigen vier Personen trugen schwere Verletz.n« gen davon. Zweifacher Mrd und Selbstmord lm Hotel Paris, 19 Febr. In einem Pariser Hotel tötete ein au» Nantes zugereister Kesselschmied wahrscheinlich in einem A stall seelischer Depression seine beiden 18 und 10 Jahre alten Töchter und sich selbst durch Revolverschüsse in den Kopf. Aus e nein an seine in Nantes zurückgebliebene Fran aerichleten Brief scheint hervorzugehen, dah der Unglückliche nicht mehl im Voll- besitz seiner geistigen Fähigkeiten war.
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