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Sächsische Volkszeitung : 16.02.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193602168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360216
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-02
- Tag 1936-02-16
-
Monat
1936-02
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.02.1936
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Nr. 40. — 18. 2. 88. Sächsisch« Volkszeitung Sette 4 Das Glück in nassen Stiefeln Tauwetter. Schade um den herrlichen Schnee! Unter freundlicher Mitwirkung eines warmen Sprühregens verwan delt er sich sachte in Erbsensuppe. Die Straßen sind mit Schlamm und schmutzigem Wasser bedeckt. Die Rinnsteine von 'Massen schmelzend-'» Schnees verstopft Co ein widerliches Wetter! Denke ich. Tas gibt es ja das ganze Jahr nicht wieder. Den ganzen Tag darf man in nassen Schuhen herumlausen. An so einem Tag, da freut einen das ganze Leben nicht mehr. Fröhlickes Pfeifen reißt mich aus solchen trübseligen Ge danken. Mir entgegen kommt ein Junge, der so eifrig be schäftig« ist. daß seine Backen hochrot vor Eifer glühen. Er marschiert nämlich nicht auf der schon Halbwegs gereinigten Fußgängerbahn. sondern immer geradeaus im Rinnstein, wo der Dreck am dicksten ist. Mit großer Sorgfalt achtet er darauf, daß er ja keine einzige Pfütze ausläßt. Wird sich die arme Mutter freuen, wenn sie diese Stieseln sieht! „Ra", sage ich. „das macht wohl mächtigen Spaß?" „Klar!" rukt er voll Freude und Stolz. „Tas ist Sache!" Laßt Euch begraben, Ihr Pessimisten! Es gibt in dieser angeblich so schlechten Welt überhaupt nichts, ivas nicht irgend wen freute und zu irgendetwas gut wäre. Sogar das Sau wetter und der Cchneematsch dieser Tage des hinschmelzenden Winters... Mikroskop. vfS5<ivN : Polnisch« Juristen besuchten Dresden. Am Freitag tra fen etwa 8ü polnische Jung-Juristen in Dresden ein. Nach einer Rundfahrt durch die Stadt und einem Besuch der Dresdner Amts- und Landgerichte wurden sie vom Oberbürger meister Zürn er im Rathaus cmpsangen Oberbiirgermei- ter Zörner wies auf die sreuudschnstlichcn Beziehungen zwi cken Polen und Sachsen hin, die in den gegenseitigen Besuchen ührendcr Männer gerade im letzten Jahr ihren Ausdruck ge linden hätten. Der Führer der polnischen Juristen Richter- Applikant Doberski dankte zugleich im Namen des Ober sten Rates der Iungjuristen Polens dem Oberbürgermeister für den freundlichen Empfang in dem schönen Dresden, das mit der Geschickte Polens so eng verbunden sei und gab dem Willen der polnischen Iungjuristen Ausdruck, getreu dem Willen des Mar schalls Pilsudski mit dem großen Nachbarland Deutschland in friedlicher Verständigung und freundlicher Zusammenarbeit ver bunden zu bleiben. Der Bizekonsul von Polen, Tulasie- wiecz. überbrachte die Grüße des polnischen Konsuls Czu- dowski-und dankte dem Oberbürgermeister für die aaslsrcund- liche Ausnahme keiner Landsleute. — Nach einem Besuch des Kurortes Bad Weißer Hirsch setzten die polnischen Juristen die Fahrt noch München und Garmisch Partenkirchen fort. : Kameradschastsnbend. Unter der Losung ..Fahrt ins Schmarre" vereinigte sich die Gefolgschaft des M inisteriu m s für Wirtschaft und Arbeit zu ihrem ersten diesjähri gen Komeradkchailsabend. Die Fahrt führte nach Lößnitzarund, wo die Berukskaineradcn und Kameradinnen bei unterhaltenden Vorträgen aus eigenen Rechen und lustigen Weisen einer klei nen Musikkapelle in fröhlicher Stimmung beisammen waren. : 00 Prozent der Schülerschaft der Hans-Schemm-Sckule ln der HF. Durch gemeinsame Erziehungsarbeit von Hitler jugend. Schule und Elternhaus konnten über 00 Prozent der Schülerschaft der Hans-Schemm-Tchule Dresden in der Hitler- ugend erfaßt werden, so daß die Angehörigen der HI und hrcr Gliederungen nunmehr geschlossen in Uniform an den chulischen Veranstaltungen teilnehmen. Die Hans-Schemm- Schule ist die erste Dresdner Volksschule, die über 90 Prozent der Schülerschaft in der Hitlerjugend hat. : Wlntersportverkehr ab Dresden Hbf. nach dem Ost erzgebirge am Sonntag, 16 Februare Nach Allenberg: 5.11, 5.40. 5.48. 615. 7.11, 6 2.8. 8 4.8, 0.50 Uhr. - Nach Kips dorf: 5.42. 5.45, 6 17, 6 80, 6 51. 7.16. 7.88, 8 12, 0 00, 10.00 Uhr. — Nach Hermsdorf-Rehefeld und Moldau: 6 05, 6 84 llhr. — Nach Frauenstein. 6 84 und 0.12 Uhr. — Nach Gottleuba: 6.15, 8 01 und 0.50 Uhr. : Zum Besten des Winterhilfswerkes veranstalten die katholischen Schulen Dresdens am Sonntag, dem 16. Februar, im großen Saale des Vereinshauses eine Ausführung. Beginn 15 Uhr? : Eine Englandreise Ist zu gewinnen! Der von der Ctädt. Kurverwaltung Bad Weißer Hirsch vorgesehene große „Fast- nachtsball an Bord der Bremen" am cnstag, dem 25. Februar, In fämtlichen Räumen des Parkhotcls wird wieder zu einem besonderen Karncvalsereignis wero-n. Tie SchikfslcUung wird für vielfache Uekerraschungen sorgen I.- der Tombola locken Seereisen nach England und Helgoland und andere schöne Ge winne. : Einen heiteren Abend mit Tanz veranstaltet die kathol. Militärgemeinde Trcsden am Montag, dem 17. Februar, 20 Uhr, im Soldatenheim sTaucr bis 12 Uhr). : 80 Fabre FloUenbund deutscher Frauen. Die Ortsgruppe Dresden im FloUenbund Deutscher Frauen begeht am kommen den Mittwoch, dem 10. Februar, 10 Ubr, In den Sälen des Hotels Bellevue, Adolf-Hiller-Platz, die Feier ihres 80jäb>-igen Bestehens. Die Führerin des Bundes In Sachsen, Frau Marie Fröhlich, wird aus diesem Anlaß zu den Mitgliedern und Götten sprechen Im künstlerischen Teil wirken Kammersänaer Fritz Vogelstrom, das Ehrenmitglied der Sächsischen Staatstheatcr, und, am Flügel, Professor Karl Prehsch zusammen. : Bei einem Sturz Im Hofe zog sich ein 81 jähriger Abitu rient am Freitagabend im Grundstück Kesselsdorferstraße 33 einen O b e r s ch e n k e I b r u ch zu. : Bewilligung ausreichender Lieferfristen. Die Industrie« und Handelskammer Dresden hat ein Florpostpapier über die Ü'eivilligung ausreichender Lieferfristen fertig gestellt. Es soll der Ausklärung dienen und hat Postkartengröße. Es eignet sich txsouders gut zur Beilage im jeweiligen Firmenschriftwechsel und kann von der Kammer zum Selbstkostenpreis bezogen werde». : Mit Gas vergiftet hat sich auf der Borsbergstraße am Freitag ein 25jahriges Mädchen. Die Gründe der Tat sind nicht bekannt. Dresdner polizelberlcht Diebe im Kühlraum und Kontor. Unter Anwendung von Nachschlüsseln gelangten Diebe in der Nacht zum Sonnabend in die Geschäftsräume eines Fleischers im Stadtteil Friedrichstadt. Eie brachen den Kiihlraum gewaltsam aus und erbeuteten 80 Psuird Speck, 65 Pfund Schwcinskamm, 25 Pfund Kasseler Nippens,«eer und einen Posten Pökelfleisch. — In einen« Grund stück an, Freiberger Plaß wurden zwei Firmen von Einbre- cl>ern l;eimgcsucht. Di« Diebe hatten sich gewaltsam Zugang zu den Lager- und Kontorräumen verschafft und brachen an einer Stelle verschiedene Pulte auf. Gestohlen wurden Seifenwarcn, ein Betrag Wechselgeld und eine Mercedes-Schreibmaschine, Nr. 52 665. — Ferner wurde in einem Werke in Mockritz ein Aufent- haltsraum ausgcbrochen und ein Posten Zigaretten entwendet. — Sachdienliche Mitteilungen, Insbesondere über den Verbleib der gestohlenen Sachen, erbittet das Krimincllamt nach Zim mer 86. Bon einem Hühnerdieb bedroht. Ein Anwohner von Alt striesen, der am Sonnabend in den zeitigen Morgenstunden nach seinen Hühnern sehen wollte, sah sich plötzlich einem Einbrecher gegenüber, der im Stalle gewesen war. Es entspann sich zwi schen beiden ein heftiger Kampf, in dessen Verlaus der Ver brecher den anderen mit einem Messer bedrohte. Unter Zurück lassung eines grauen Rucksackes aus Wildleder, in dem sich zwei alxzeschlachtete Hühner befanden, und einer blauen Schisser mütze ergriff der Dieb schließlich die Flucht und entkam. Ein weiteres Huhn lag abgeschlachtet vor dem Stall. — Der Täter wird beschrieben: 45—48 Jahre alt, etwa 170—172 Zentimeter groß, breitschultrig, bartlos, hat volles Gesicht und war bekleidet mit dunkler, geschlossener Joppe. Wer vermag hierzu Angaben zu mael-en? Zvzendllche Dlebe abgeurlellt Wegen zahlreicher, zum größten Teil unter dem erschwe renden Umstand des Bandendiebstahls durchgesührtc Diebereien mußten sich der bereits vorbestrafte 18 Jahre alte Richard Wiedemann, der 28 Jahre alte Bruno Wiesner und der 18 Jahre alte Walter Richter vor dem Dresdner Amtsgericht ver antworten. Tie drei Angeklagten hatten im Jahre 1035 in zahlreichen Fällen in verschiedenen Gastwirtschaften in Dresden, Kötzschenbroda und Radebeul, in denen sie sich auf den Tanz sälen rumzutreiben pflegten, Handtaschen tanzender Frauen und Mädchen, und, wenn sich Gelegenheit bot. aus den Garde roben der Gaststätten Mäntel gestohlen. Nach einiger Zeit gingen sic dazu über, systematisch und nach besonderer Verein barung auf Beutezüge zu gehen. Während einer, meist der Angeklagte Wiesner, den eigentlichen Diebesgrisf tat, lenkten die anderen die Aufmerksamkeit der Gastslältenbesuchcr ab und deckten dem Tieb den Rücken. Die Angeklagten erbeuteten nicht nur Bargeld und Wertgegenstände, wie goldene Ubrcn, sondern schädigten die Bestohlenen empfindlich dadurch, daß sie die entleerten Taschen einfach wegwarsen. Wiedemann und Wiesner erhielten je neun Monate Gefängnis: Richter kam mit sieben Monaten zwei Wachen Gefängnis davon. Daß der Anacklaate Wiedemann trotz seiner 18 Jahre auf dem besten Wege ist, ein Verbrecher zu werden, bewiesen weitere Straftaten, die er allein verübte. Eine Stellung als Gärtnerlehrling, In der er freie Wohnung und Kost und einen recht ansehnlichen Verdienst hatte, verließ er ohne Grund, nur weil ihm die Arbeit nickt mehr paßte. Dafür stahl er an der Großmarkthalle einen Korb Sparael und Maraarine und in mehreren Fällen non der offenen Straße Fahrräder und Fahr- radznbehörtcile. Für diese Diebstähle erhielt W-edemann zwei weitere Strafen von sechs Wochen und drei Monaten zwei Wochen Gefängnis. Auch der 22 Jahre alte Karl Huth, der sich weaen einfa chen und schweren Rücksattdiebstabls nnr dem Schöffengericht verantworten mußte, war trotz seiner Jugend bereits zweimal vorbestraft. Im November und Dezember hatte er wieder mehrere dreiste und niederträchtige Diebstähle verübt. Einem Rentner, den er um eine Hose gebeten hatte, stahl er nach dessen Ablehnung einfach eine Hase aus d-m Sckrank. Bei einem Zahnarzt, der ibn behandelt Halle, ließ der Anaeklagte einen wertvotten Mantel milaehen. den er verletzte. Geieaent- lich seiner Mitwirkung als Statist in einer Onernvarttellnug stahl der Angeklaate zwei anderen Statisten aus der Garderobe se drei Mark. Dieser Tiebttabl nw'-de entdeckt. Dabei stellte sich heraus, daß er noch zwei Einbrüche in Gastwirtschaften ans dem Gewissen batte, bei denen ihm außer erheblichen Varoeld- beträgen und Lebensmittel,, auch andere Gegenttände und Ra- battsparmarben in die Hände aekatten wäre» Mit einem Jahr sechs Monaten Gefängnis kam der Angeklagte überaus gut davon. Opfert für das Winterhilfswerk! Aus dem Dresdner Kunssleben Luise Schelbach-Psannstiehl sSopran) und Lieselotte Mieze ^Mezzosopran) sangen in der Kausmannschast Lieder und Duette, deren Auswahl Geschmack bewies und den Hörern ebensoviel Freude wie Interesse bereitete. In den klassischen Duetten von Bach und Händel und In den schlichten Liedern von Schumann wirkte sich die Harmonie beider Stimmen be sonders aus. während der schöne Sopran in der Trompeten- Arie aus „Samson" von Händel zu schöner Geltung kommen konnte. Der klangvolle Mezzosopran paßte sich am besten den Italienischen Volksliedern an. Der Beifall war überaus herz lich Mit Recht nahm Kapellmeister Erich Schneider, der dir Vorträge am Flügel wirkungsvoll und seinsühlig unterstrich, am wohlverdienten Beifall teil. F. Elfriede Elemen. hervorgegangen aus der Klaviermeister« Klasse non Professor Waller Dachmann, hinterließ wieder von neuem im 41. Kunsterziehunasabend der Scharnhorst-Heimschule recht erfreuliche Eindrücke. Von unserem einheimiscl>en, sehr ge- schätzten Komponisten Kurt Bcythien interpretierte die junge Künstlerin zwei eigenartige, aber hochinteressante Klavierstücke aus op. 20a: Impromptu und Marsch. Besonders das erstc re bestach durch seine modulationsreiäicn Verkettungen. Von Ioh. P. Thilman, einem jungen Dresdner, spielte Elfr. Elemen ein kleines Variationswerß über ein Thema von Händel, das beson ders durch sein« verschiedenartigen Abwandlungen des Themas, interessante Eindrücke hinterließen. Beide Komponisten konn ten sich mit der hochbegabten Pianistin eines aufrichtigen Bei falles erfreuen. Klavierwerke von Draeseke, Neger-Schubert, Ecriabine und Balakirew interpretiert« die junge Künstlerin mit technischer Meisterschaft und musißalisel-em Stilgefühl. Sonaten-Abend von Eugen Forster und Hugo Steurer. Das Dresdner Konzerlpublißum Ist trotz oster künstlerischer An sprüche, die es stellt, geduldig und wohlerzogen. Wenn daher mitten in einem Konzert eine förmliche Auswanderung einsetzt, muß es schon schlimm sein. Das war es aber leider auch in diesem Violin-Sonaten-Abend, ans den man sich um des sehr schönen Programms willen szwei Mozart-Sonaten, die Mozart« Virlationen von Beethoven und Regers e-moll-Sonate) gefreut hatte. Eugen Forster Ist über die Anfangsgrilnde des Mci- genspiels nicht sehr weit hinausgekommen. Hugo Steurer, der pianistische Partner, war eine ungleich erfreulichere Erschei nung. Dr. W. Im Staatlichen Schauspielhaus wird als Faschingslustspiel die Komödie „Der Sprung aus dem Alltag" von Heinrich Zer- Kaulen am Sonnabend, dem 22. Februar, zum ersten Male aufgesiihrt. — Das Weihnachtsmärchen „Christkinds Schleier" von Paul Hermann Hartwig wird nur noch zweimal, und zwar am Sonntag, dem 16. und 23. Februar, aufgesiihrt. Staat!. Kunstgewerbebibllothek Dresden, Eliasstr. 34, 1. Die Ausstellung der Dresdner Photographischen Gesellschaft: „Dresden und Umgebung" und „Dildmäßige Photographie" ist noch bis Sonntag, den 15. März, bei freiem Eintritt geöffnet, und zwar Sonntags 10—13, Werktags S—10 Uhr. Aus dem Ichzlaer Kunfiiebe« Han, Nielsen, der jugendliche Held und Liebhaber der städtischen Theater in Kiel, ist an die städtischen Bühnen in Leipzig verpflichtet worden. Löcksisckvs Die Spielpläne der Freilichtbühnen anmeldeni Dresden, 15. Febr. Die Landcsftelle Sachsen des Reichs ministeriums für Volksausklärung und Propaganda teilt mit: Zur Vorbereitung der diesjährigen Sommerspielzeit siir die Freilichtbühnen in Sachsen haben die Gemeinden sowohl ihre eigenen, als auch die im Privatbesitz befindlichen Freilichtbüh nen an den Landeskullurwaiter, Landesstelle Sachsen des Reichs ministeriums siir Volksausklärung und Propaganda, Dresden-A. 1, Augustusstrnße, Eingang H, unter den, Kennwort „Freilicht bühnen", bis zum 2». Februar 1036 zu melden. Mit der Mel dung ist gleichzeitig anzugeben, welche Absichten für die dies jährige Spielzeit bestehen. Freilichtbühnen, welche bis zu die sem Termin nicht gemeldet worden sind, laufen Gefahr, in diesem Jahre zur Bespielung nicht zugelassen zu werden. Zur Erklärung wird noch bemerkt, daß unter Freilicht bühnen auch aste Freilichtaufführungen zu rechnen sind, wie: Stadtfeiern. Festaufführungen in Schloß- und Burghöfen, auf Märkten und dergleichen. Meldepslichtig sind mithin alle zur Aufführung im Freien vorgesehenen Theater- und theater ähnlichen Veranstaltungen Abdichtung von Milchkannen. Dresden, 15. Febr Nach Paragraph 10 Nr. 5 der Ersten Verordnung vom 15. Mai 1031 zur Ausführung des Mitckgesetzes dürfen zum Verschließen oder Abdichten von Gegenständen, die wiederholt mit Milch in Berührung kommen Stosse, die Milch aufsaugen, nicht verwendet werden. Zu diesen Stossen gehört auch Pergamentpapier. Seine Benutzung siir jenen Zweck ist daher unzulässig und strafbar. Es liegt Veranlassung vor, hier auf aufmerksam zu machen, da in letzter Zeit wiederholt be obachtet worden ist, daß Pergamentpapier zum Abdichten von Milchkriigen und Milchkannen bei ihrer Besörderung vom Er zeuger zur Molkerei benutzt worden ist. Generalbetricbsappell wegen Vertrauensratswahlen verlegt. Die RBG. „Eisen und Metall" plante am 18. Februar einen Gcncralappell für „Schönheit der Arbeit". Um Schwie rigkeiten zu vermeiden, die sich aus den in der gleichen Zeit stattfindenden Vorbcreitungsarbeiten zu den Vertrauensrats- wahlen ergeben, ist der Termin des Generalbetriebsappells nunmehr siir einen späteren Zeitpunkt vorgesehen worden. sNSG) Kindererziehnng bei Mischlingen. Dresden, 15. Febr. Nach der Scheidung von Mischehen, d. h. Ehen zwischen Ariern und Juden, entsteht die Frage, wer von den geschiedenen Eheleuten die Sorge für die minderjährigen Kinder, also insbesondere das Recht und die Pflicht der Er ziehung der Kinder, haben soll. Grundsätzlich hat dieses Recht der an der Scheidung unschuldige Teil Ist der unschuldige Teil der jüdische Ehegatte, so würde er nach der grundsätzlichen Regelung des Gesetzes die Sorge siir die Perlon und dann« das Recht zur Erziehung der Kinder ebenfalls haben. Dieses Recht kann ihm aber nicht zugcsprochen werden, wenn es sich um Kin der handelt, die nach dem Reichsbürgergesetz und nach dem Gesetz zum Schutze des Deutschen Blutes und der Deutschen Ehre nicht Juden werden, sondern erbbiologisch im deutschen Volke auf gehen sollen. Das sind insbesondere Müchlinge, die nnr einen vollblütigen jüdischen Großelterntcil besitzen. Die 17. Zivil kammer des Landgerichts Dresden hat daher in einem solchen Fall die Sorge für die Kinder der deutschbliUigcn Mutter über- tragen, obgleich sie nach der grundsätzlichen Regelung des Bür gerlichen Gesetzbuches das Sorgcrccht nicht hätte beanspruchen können. Handel mit Tabakwaren und Branntwein Dresden, 15. Febr. Das Sächsisck)« Berwaltungsblatt ver öffentlicht eine Verordnung des Sächsischen Ministers für Wirt schaft und Arbeit vom 12. d. M. Darnach haben lstersonen, die Groß- oder Kleinhandel mit Tnbakworen und Zigarcttenpapier oder Handel mit vollständig vergälltem Branntwein lBrenn» spiritus) betreiben wollen, dies vor Eröffnung des Handels dein zuständigen Zollamt« anzumclden. Nrlaubsregelung für Lehrlinge bei Behörden Dresden, 15. Febr. Die Ministerialverordnung vom 17. 4. 1035 über die Urlaubsrcgelung siir Lehriinge, jugendliche An gestellte und Arbeiter bei Behörden gilt sinngemäß auch für da» Urlaubsjahr 1036. Diejenigen Lehrlinge, jugendlichen Ange stellten und Jungarbeiter, di« beabsichtigen, an einem Sommer lager teilzunehmen, haben dies vor Ausstellung des Urlaubs« plans ihrer Dienststelle anzuzeigen. Aus der KrelShauvimanMafi Dresden d. Klotzsche. Nächtliche Gedenkfeier siir Rue dolf Schröter. Am 12. Februar 1031 ließ der HUlerjunge Rudolf Schröter, dessen Namen der Unlerbann der Rudolf Schrö terschule in Klotzsche trägt, im Kampfe um ein neues Deutsch land sein Leben. Aus Anlaß der sünsjährigen Wiederkehr sei nes Todestages veranstaltete der Unterbann auf dem Heller berge eine mitternächtliche Gedenkfeier. Der Feier wohnten auch der Vater und die Verwandten Rudolf Schröters bet. d. Heidenau. Folgenschwere Explosion. Am Donnerstagabend ereignete sich in einer hiesigen Molkerei eine Explosion, wobei der schivcre eiserne Deckel eines Futterdämp fers In die Luft flog. Der Sohn des Nctricbssiihrers Max Martin wurde am Kops getroffen. Er erlitt einen Cchädelbruch und schwere Verbrühungen. Ter tm 26. Lebensjahre stehende Verunglückte mußte dem IohannUcr-Krankenhause zugeführt werden, wo er bald daraus seinen Verletzungen erlag. d Bad Schandau. Ein Sch andauer Kurball in Berlin wurde am Donnerstagabend in den Berliner Clou- Sälen abgehaltcn. Er vereinigte 2000 Sckandauer mit ihren Kurgästen aus Berlin. Magdclmrg und Halle. — Die Zahl der Kurgäste von Bad Schandau ist bekanntlich in den letzten Jah ren ständig gestiegen: 1035 betrug sie 58 000 d. Mühlberg. Havarie einer Motorkahns. Seit Tagen herrscht auf der Elbe abschnittsiveise der von den Schif fern gefürchtete Nebel. Nur vorsichtig und langsam kommen die Fahrzeuge vorwärts. In Mühlberg hätte um ein Haar eine plötzlich auftauchende Nebelwand zu einem Unglück geführt. Ein Motorschiff havarierte mit der eben auf der Fahrt zum jenseitigen Ufer begriffenen Uebcrfähre, die gut besetzt war. Das Motorschiff fuhr gegen die Leine, an der die Fähre hängt. Sie zerriß, so daß die Gierfähre abgetrieben wurde. Erst zwei Kilometer stromabwärts bei Plotha konnte sie an Land ge bracht werden. Menschen sind dabei glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen. Mißverständnis. Der Generalmusikdirektor war verzweifelt. Dreimal Hatt er schon abgeklopst, da der Posaunist statt Us« immer l) blies. Dabsi war der Posaunist unschuldig. Denn in seiner Stimme stand irrtümlich I). Er stürzte aujgeregt zum Dirigenten und zeigt« auf da» Notenblatt: „Ja, Herr Generalmusikdirektor, ist denn dös v dös Vs,, dös dös ve» sein soll?"
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