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--TL s L weise abzulegrn und sich für richtige Lantbildung anzustren gen. Zweitens aber ist es hier bei der Ausdrucksweise un seres Kindes wie bei so vielen Dingen im Leben: Alles ist zu seiner Zeit schön und angängig. Was beim Heinen Kind entzückt, dieses Stammeln und das Unbeholfene, wird beim größeren Kind als „geistig wohl nicht ganz rege", oder „albern" abgetan. Fremde find oft etwas lieblos in der Bezeichnung so kleiner Schwächen, aber gehören tut sich die beibehaltene Kleinkindersprache wirklich nicht, und reiz voll wirkt sie eben auch nicht mehr. Darum ist es gut und richtig, zu einem gewissen Zeit punkt — jede Mutter wird es fühlen, wenn es so weit ist — nicht mehr Nachahmerin der Kindersprache zu bleiben, son dern leise selber zu einem klaren Deutsch, ohne jede Laut veränderung, zurückzukehren; auch die Verkleinerungen einzu schränken und unser Kind an den „Du"-Begriff zu gewöh nen. Der Keine Kindergeist ist so biegsam und der Nach ahmungstrieb des Kindes so groß, daß es in den meisten Fällen spielend gelingt, Sprachlaute und Ausdrucksformen bei ihm höher zu entwickeln. Allerdings hat die Mutter in dieser Zeit eine besondere Verpflichtung auf ihre eigene Art zu sprechen, achtzugeben. Im allgemeinen sprechen wir gern ein bißchen nachlässig; Endsilben werden verschluckt, Laute zusammengezogen, die unbedingt Zwischenlaute zur Ergänzung brauchen; es ist hier nicht eine feste Dialektfor mung gemeint, sondern nur nachlässiges Sprechen. Unserm Kind ist für die Schule ein schlechter Dienst getan, wenn es mit zu fehlerhafter Grundlage an die hochdeutsche Sprache herankommt. Es ist beinahe leichter, eine fremde Sprache neu zu erlernen, als die fehlerhafte Muttersprache in ein reines Deutsch umzubiegen. Der Klang der Nachlässigkeits laute ist dem Ohr vertraut geworden, jede Umbildung wirkt fremder als die fremdeste Sprache; manche Kinder meinen, sie sprächen geziert, wenn sie jetzt richtig sprechen. Die Grammatik und die Orthographie fallen diesen Kindern un gewöhnlich schwer, besonders wenn nur die Schule die rich tige Aussprache und Satzbildung pflegt. Wohl gibt es Ausnahmen, die es allein schaffen, die in der Schule gut in Sprache und Ausdrucksform find und draußen „ihr" Deutsch reden. Aber im allgemeinen sollen wir Großen uns auch bemühen, richtig und schön zu sprechen, als Vorbild. >k. >l. Erziehung der Hausgehilfinnen Treue und Hingabe an den Beruf An der Erziehung unserer Jugend wird jetzt überall und fortgesetzt gearbeitet. Wir wecken das Bewußtsein in der jungen Generation, daß jeder Stand — sei er noch so schlicht, so einfach — seine Würde hat. Wir fassen im BDM Haus töchter, künftige Studentin, Verkäuferin, Arbeiterin, Haus gehilfin und dazwischen alle anderen Berufe zusammen, aus gehend von dem Gedanken, daß alle Mädchen einmal Frauen und voraussichtlich Mütter werden. Es gibt keine trennenden Schranken mehr. So lernt es die Jugend. Sie ist selbstbewußter, tatkräftiger, fordernder und gestaltender als die Generation ihrer Mütter. Gibt es wirklich keine Schranken mehr? Sind wir alle gleich? Doch, es gibt Unüberwindliches, aber das liegt nicht im Aeußeren, das liegt in der Menschlichkeit des einzelnen be schloßen. Charakter und Neigungen trennen die Menschen. Das wird immer so bleiben. Zum Selbstbewußtsein haben wir — um zum Thema zu kommen — vor allem unsere Hausgehilfinnen erzogen. Das Wort „Dienstbote" fehlt heute völlig im deutschen Sprachschatz, und wo es noch fällt, da wirkt es unzeitgemäß, herausfordernd, obwohl das Wort „dienen" beispielsweise im Christentum an höchster Stelle steht und die eigentliche christliche Ethik um schließt. Damit ist allerdings nicht das äußere Dienen allein gemeint, vielmehr die innere Hingabe an die Idee der Arbeit, an den Berus, an alles, was wir je beginnen. Und mir scheint, daß heute gerade in bezug auf unsere Hausgehilfinnen zu wenig von dem feinen, kleinen Wort „dienen" gesprochen wird. Wir nehmen den jungen Menschen freudig in unseren Haushalt auf. wir geben ihm Unterkunft und Brot, sind ihm Zuflucht und Halt. Wir find richtungweisend für sein ganzes ferneres Leben und vertrauen ihm, denn ohne Vertrauen kein dankbares Zusammenarbeiten. Wir vertrauen ihm unseren Haushalt, unsere Kinder, unser eigenes Wohl und Wehe an. Dieses Vertrauen ist etwas Großes, daß es nicht eigentlich Selbstverständliches werden kann. Es ist immer wieder wie ein Geschenk, wenn man es so recht betrachtet. Das junge Mädchen, das zu uns kommt, ist durch mancher lei Vorbereitung gegangen. Vielleicht besuchte sie einen Kursus und bekam ein Zeugnis über ihre Befähigung, einen Haushalt zu versehen. Vielleicht mußte sie daheim schon tüchtig mit zu fassen, vielleicht war sie schon in anderer Stellung oder gar im Arbeitsdienst. So hat sie gelernt, wie man kocht, bäckt, wäscht usw. Sic ist auch ganz geschickt zu allen Arbeiten. Aber — hat sie auch eines gelernt: eisernes Pflichtbewußtscin?? Hat sie gelernt, dem fremden Haushalt mit der selben Verantwortung gcgcnüberzustchen, wie die Hausfrau? Denkt sie bei Verrichtung ihrer Arbeiten, bei denen ihr Kostbarkeiten durch die Finger gehen, wie wertvolles Kristall, Porzellan usw., daß sie verpflichtet ist, so behutsam da mit umzugehcn, als sei cs das eigene? Hegt und pflegt sie die ihr anvertrautcn, lebendigen Kostbarkeiten ihrer Herrschaft, die Kinder, wie sie ihre eigenen hegen würde, in äußerster Ge wissenhaftigkeit? Oder stellt sie bei den Spaziergängen das Schwätzchen mit der Nachbarin oder gar dem Fremden über die Aufmerksamkeit, die eigentlich den Kindern gehören sollte? Diese Fragen sollte man über alle anderen stellen, wenn man die Heranwachsenden jungen Mädchen zur hausmütter lichen Erziehung zusammenfaßt. Wichtiger als alles Können ist das treue Herz, die seelische Hingabe und die innere Durchdringung des Berufes. Nirgends stehen sich Menschen verschiedener Kreise so nahe, wie eben im Haushalt. Einer Hausfrau wird eine Hausgehilfin, die peinlich ge wissenhaft ist, immer lieber sein, als eine ewig freundlich lächelnde, die mit großartiger Gleichgültigkeit ihr Tagewerk verrichtet und mit ihren Gedanken überall, nur nicht bei ihren Pflichten ist. Tlr.vrn zVonclte-Ottons. ooo Gute und preiswerte Gerichte von Seefisch Ein Nahrungsmittel, das leider bei weitem nicht die Wür digung erfährt die ihm infolge seines Nährwertes wie auch seiner besonderen Bedeutung für uns Deutsche gerade in der heu tigen Zeit zukommt, ist der deutsche Seefisch! Nicht nur unsere Hochseefischerei, die in Sturm und Wetter hart um ihr Dasein kämpft, ist an seinem Verbrauch interessiert, sondern die Stei gerung des Seefischverbrauchcs bietet auch eine weitere Möglich keit, uns von fremder Einfuhr freizumachcn und unsere Er nährung aus eigenen Mitteln sicherzustcllen. Gegen den Seefisch besteht vor allem im Binnenlande ein altes, aber völlig unberechtigtes Vorurteil, denn der Zubringer dienst ist heute so fabelhaft organisiert, daß man selbst im süd lichen Deutschland völlig frischen Fisch kaufen kann. Der eigent liche Grund des Vorurteils liegt wohl darin, daß viele Frauen den Fiich nicht richtig zubcrcitcn können, und daß der unan genehme Fischgcruch durch die ganre Wohnung zieht, wenn sie ihn wässern, anstatt ihn nach dem Einkauf sofort mit Kräutern, Zwiebel und Zitronenschale einzurcibcn, nach einiger Zeit nur kurz abzuwaschen, ihn neuerdings zu marinieren und dann erst zu verwenden. Wird er so behandelt, so wird der bekannte un angenehme Fischgeruch völlig vermieden. Und nun einige empfehlenswerte Zubcreitungsarten: Dicke Fischsuppe. Zutaten: Ein Pfund Fisch, einen Löffel Fett, einen Löffel Mehl, Wurzeln, Gewürze. — Das Fischflcifch wird zerpflückt und mit Zwiebeln und Wurzeln gargekocht. Dann bereitet man eine Helle Mehlschwitze und gibt die durch ein Sieb geschlagene Suppe daran. Zum Schluß wird die Suppe mit e-nZL (veNc,. »Z so manche unserer Zimmerblumen, wie Rechtzeitiges Amtopfen von Zimmerpflanzen Lieschen, blühten), Es muß in den Dorfrühlingsmonaten vorgcnommen werden, wenn sich an den Pflanzen die ersten neuen Triebe zeigen. Auch alle im Keller überwinterten Pfanzen dürfen dabei nicht vergessen werden, die sowohl neue Töpfe, wie neue, gehaltreiche Erde benötigen. Wichtig ist dabei, daß die verschiedenen Pflanzen, wie Gummibaum, Zimmerlindc, -farn, Palme u. a. m. ganz be. für ihren Körper in den bisher von ihnen benutzten töpfen finden können. Vor allem Zimmerlinde, Zierspargel, Fleißiges Nelken, Alpenveilchen (die im vorigen Jahr schon Fuchsien und Pelargonien sollte man möglichst in jedem Früh jahr in größere Töpfe mit nahrhafter Erde umpflanzen. Bei langsam wachsenden Blumen genügt ein Umtopfen alle zwei oder drei Jahre. Die Frühlingslust verleitet manche Blumen dazu, besonders wenn ihr Ucberwinterungsraum nicht hell genug und zu warm ist. lange, dünne, schlangenartige Triebe wachsen zu lassen. So geht es vielfach unseren Pelargonien im Keller. Sie sehen dann aus, als wenn sic lange Hälse machten und mit ihren Köpfen durchaus ans Fenster wollten. Damit sie hierzu keine Kraft mehr verschwenden, muß man jetzt diese langen Triebe der Pelargonien, Fuchsien. Zimmerlinden ziemlich stark zurück schneiden. Bei dieser Gelegenheit nimmt man gleich alle schwächlichen, zu eng stehenden Triebe gänzlich fort. Wenn jetzt die Frühlingssonne schon manchmal ziemlich stark an die Fenster scheint, dann entsteht zwischen unseren Doppel- Petersilie, Salz und Maggi fein abgcwürzt. Eie muß kräftig schmecken. Gebackener Schellfisch mit Salaten. Zutaten: Zwei Pfund Schellfischfilct, Petersilie, Zitrone. Zwiebel, ein Ei, Brösel, Salz. — Das Filci wird, um den Sccfischgcruch zu verlieren, eine Stunde vor dem Backen mit einem Echack von Petersilie, Zwie bel, Zitronenschale und Salz tüchtig cingcricbcn. Dann wäscht man cs leicht ab. wälzt es in Ei und Brösel und übcrbäckt cs in der Röhre leicht braun Nach Geschmack kann man etwas Par- mcsankäsc darüber streuen. Als Beilage gibt man Sellerie-, Blumenkohl-, Kartoffel- oder Krcssenfalat. Fischfrikasscc. Zutaten: Zwei Pfund Fischfilet (75 bis 50 Pfennig), einen Löffel Fett, einen Lössel Biehl, eine Tasse Milch. Sens. Zitrene Gewürze. — Aus Fett und Mehl bereitet man eine Helle Schwitze, gießt sic mit Milch aus und würzt sie gut mit etwas Sens. Zitronensaft. Maggi und Salz ab und läßt die Fischfilets darin langsam gar werden. Man gibt in etwas Fett geschwenkte, mit Petersilie bestreute Salzkarlosscln dazu. stimmte Erdmischungen haben müssen, die man bei jede» Handelsgärtner erhält. Die übrigen Sommcrpflanzen gedeihen jedoch auch in einer Mischung von guter Mistbeet- und Lauberde, die mit gut ausgewaschenem Flußsand und altem, verrottetem Lehm gemischt ist. Weiter müssen die Töpfe, sofern sie sich zur Wiederverwendung eignen, innen und außen mit scharfer Bürste oder Metallappcn gereinigt werden Alte Töpfe mit weißem Kalkansatz ringsum sind dazu untauglich, weil dieser die Poren verstopfte. Neue Töpfe dagegen lege man zuvor zum Vollsaugen in klares Wasser, damit sie in trockenem Zustande nicht die Erd- feuchtigkeit der „angegossenen" Pflanzen ausfaugen. Auch ver meide man die Wahl zu großer Töpfe, da sonst die Pflanzen nur schwer Halt finden. Die passende Größe ist jene, in der der alte vom neuen Tops umschlossen wird. Wichtig ist auch, daß das Abflußloch einen Topfscherbcn oder Kieselstein erhält. Beim Einpslanzcn gebe man erst ca. einen Finger breit Erde in den Top,, halte die Pflanze mit dem Wurzclballcn genau in die Milte und so hoch, daß nach dem Ausfällen mit Erde noch ein ca zcntimctcrbrciter Gicßrand bleibt und außerdem die oberen Wurzeln noch fingcrboch mit Erde bedeckt sind. Festes Andrücken derselben ist notwendig, damit die Pflanze guten Halt bekommt. Nach vorsichtigem Angießcn mit lauem Wasser müssen die Pflanzen noch im gebeizten Zimmer an das Fenster zum ..Anwurzcln" gestellt weiden und öfteres Beipritzen -er sich neu bildenden „Laubkronc" fördere ihr Gedeihen in gewünschter Weise Erst wenn sie diese Störung ihrer Ruhe gut überstanden fenstern, wo sonst Primeln. Alpenveilchen, Hyazinthen, am besten gedeihen, sehr leicht ein starker Wärmeunterschicd zwischen Tag und Nacht. Solcher schadet aber unseren grünen Hausgenossen genau so wie uns. Deswegen schiebe während der Nacht, wenn sie kalt zu werden scheint, ein Zeitungsblatt zwischen deine Pflanzen und das äußere Doppelfenster. Das verhindert auch ein Anfrieren der Blätter deiner Pflanzen. Und wenn die Fcbruarsonne so stark in deine Fenster scheint, dann kann es passieren, daß junge Blätter und Triebe Brennflecke bekommen. Also auch dann ist das Zwischenschieben eines Zeitungsblattes für deine Pflanzen von Nutzen. Deine Hyazinthen werden auf Gläsern jetzt noch lustig blühen. Und Primeln, Azaleen, Kamelien werden ihnen Gesell schaft leisten. Aber wie wär's, wenn du diese Blumengesellschaft noch durch einige Maiblumen vergrößern würdest? Diese echt deutsche Blume mit ihren lieblichen, weißen Glöckchen und ihrem Wohlgeruch, kann jetzt schon bei dir erblühen, wenn du dir im Blumengeschäft Maiblumenkeime, in Papptöpfchen eingepflanzt und mit einer Stanioldecke versehen, kaufst und ins warme Zimmer stellst. Dann noch etwas! Besorge dir jetzt aus einem Garten abgeschnittene Zweige mit Blütenknospen von Rofen Zierjohannisbeeren, Zierkirschen, Eoldglöckchen oder gar Magno lien. Wenn du diese Knospenzwcige im warmen Zimmer in» Wasser stellst, dann erlebst du dort bald schon den Frühling in deinem Heim. Wenn der Wettergott uns im Februar auch meistens noch Schnee und Eis bringt, so fühlen doch alle lebenden Wesen schon jetzt das Naben des Frühlings. Auch in unseren Blumen, ganz gleich, wo sie stehen, regt sich's nach der Winterszeit jetzt von neuem. Wir merkcn's ihnen deutlich an. Ter Eummibaum im Zimmer reckt sich und streckt sich beim Erwachen, und das Hüllblatt seiner Spitze fängt sich an zu spannen, weil ein neuer Trieb mit neuen Blättern bald mit seiner Entwicklung be- ginnen möchte. In unserem Keller, in dem wir einen Teil unserer Zimmerblumen unterbringen mußten, sehen wir zu un- serer Freude, daß unser Liebling, die Amaryllis, aus ihrer dicken Zwiebel einen Blütenstand mit dicken Knospen her- auspreßte. So kurz ehe ihr neuer Trieb beginnt, ist die richtige Zeit zum Umtopfen aller der Zimmerblumen. die nicht mehr ge- nügend Platz für ihre Wurzeln und nicht mehr genug Nahrung > Blumen. Blumenpflege im Februar