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haben und neue Triebe beweisen, daß sie in der neuen Erde heimisch geworden sind, also anwuchsen, sollte man allzustörende Zweige zurückschneiden und „zustutzen". Ein scharfes Messer ist zu dieser notwendigen Prozedur bester geeignet wie eine Schere. Damit auch dieser Rückschnitt von der Pflanze gut ver. tragen wird und sich an diesem neuen Eingriff in ihr Dasein bald erholt, sei man mit dem Eiehen, und noch mehr mit dem Düngen, sehr vorsichtig, sollte dafür aber durch Auflockern der oberen Erdschicht für gute Durchlüftung derselben Sorge tragen. bl. 2. Hustenlindernde Heilkräuter In der kalten Jahreszeit sollte man in der Hausapotheke oder einem dazu vorgesehenen Schränkchen stets mehrere hustenlindernde Heilkräuter bereit halten und nicht erst be ¬ sorgen, wenn sie benötigt werden. Don bewährter Wirkung sind Althecwurzel (kalt aufsetzen, dann kochen), Huflattich (brühen). Isländisch Moos (kochen), Katzenpfote (brühen), Knöterich (brühen), Thymian (brühen), Wollblume (brühen). Ergänzend sei noch bemerkt, dah kalt aufzusctzende Kräuter mit kaltem Master übergossen, sechs bis sieben Stunden ziehen mästen, dann erst gekocht werden sollen. Zu brühende Kräu ter, mit springend kochendem Master übergossen, müssen nach Iv Minuten abgcgosten werden. Im allgemeinen rechnet man einen Teelöffel bis einen Eßlöffel voll Tee aus eine Taste Master und säht mit Kandis, Fenchelhonig oder Lakritzen nach Geschmack. Diese Heiltees sind abends vor dem Schlafengehen oder noch bester, morgens nüchtern, zu trinken, wobei zu be rücksichtigen ist, dah zwischen Trinken und Einnahme des Früh stückes eine Frist von rund einer halben Stunde liegen sollte. S. D. Der Arzt spricht: Es ist jetzt die Zeit des Schnupfens und anderer Erkältungs krankheiten und da zeigt sich, wer gegen sie genügend abge härtet ist. Viele erreichen dieses Ziel nie und zwar meistens deshalb, weil sie zu gewaltsam vorgehen und durch scharfe Mittel erzwingen wollen, was nur durch wohldurchdachtes, systematisches Handeln errungen werden kann. Ziel und Zweck der Abhärtung ist, die natürlichen Widerstandskräfte Les Körpers gegen Krankheiten zu stärken. Da nun der größte Teil der Erkältungsleiden durch Reize auf die Körperhaut zustande kommt, ist vor allem diese abzuhärten. Die Haut wird aber widerstandsfähig gegen diese Krankheiten, wenn sie gut durchblutet ist. Eine gute Durchblutung der Haut wird durch kurze Kältereize herbeigeführt, unter deren Einwirkung sich zu nächst die feinen Muskeln der Blutgefäße der Haut zusammen ziehen und Las Blut nach dem Inneren des Körpers drängen, dann flutet das Blut rasch wieder in die Blutgefäße zurück und durchströmt sie lebhaft, wodurch sich die Haut rötet und straff und gesund anfühlt. Dauert aber der Kältereiz zu lange, so tritt eine Blutstauung in den Hautgefäßen ein, die die Wärme regulation des Körpers empfindlich stört. Um die Haut in richtiger Weise abzuhärten, darf demnach der Kältereiz nur so lange auf sie einwirken, bis sie sich rötet, was nach etwa einer Minute schon der Fall ist. Dann muß der Kältereiz sofortaufhören, sonst wird die Haut statt abge härtet nur empfindlicher und anfälliger für Erkältungs- und Hautkrankheiten. Eine richtige Abhärtung wird demnach durch folgende Maß nahmen erzielt: Luftbad von etwa fünf Minuten Dauer in reiner und frischer, aber durchaus nicht zu kalter Luft, in einem möglichst lichtreichen Raum. Kurzer Kältereiz durch Duschen oder Abreiben mit kaltem Wasser, das aber keineswegs eiskalt sein und nie länger als 1ZL Minuten wirken soll. Oberfläch liches Ablrocknen oder Bürsten des Körpers mit einer nicht zu harten Bürste. Während des Luftbades oder des Trocknens bzw. Bürstens leichte Zimmergymnastik, wie Freiübungen, Kniebeu gen. Man soll nicht täglich den ganzen Körper kalt duschen oder abreiben, sondern Lies ;. B. nur eine Woche lang durch führen, dann eine Woche lang nur den Oberkörper, eine Woche nur Arme und Beine behandeln und das abwechselnd vorneh men. Schwächliche, Blutarme und Kinder sollen Abhärtungs kuren mit lauwarmem Wasser beginnen und nur allmählich zu kälterem übergehen. Nach der Haulbehandlung soll man sich warm anziehen. Durch leichte Kleidung und ungenügend geheizte Zimmer wird die Durchblutung der Haut nachteilig beeinflußt, dadurch tritt also das Gegenteil einer Abhärtung ein. Jede Abhärtungslur wird mehr oder weniger ergebnislos bleiben, wenn sie nicht mit einer entsprechenden Lebensweise verbunden ist. Vor allem ist auf richtige Ernährung zu achten, die dem Körper Vitamine und Mineralsalze in genü genden Mengen zujührt Dann ist tägliche ausreichende Bewe gung im Freien dringend geboren, besonders an sonnigen Ta gen, wobei aber immer die Kleidung der Temperatur angepaßt sein muß: man darf nie frieren! Ferner muß man sich während einer Abhärtungslur vor lleberarbeirung und starten seelischen Anspannungen hüten. K. Erprobte Rezepte Kaninchen und „Ernährungsschlachtt'! Die vom Reichsbauernsührer DarrL seinerzeit ausgegebene Parole der „Erzeugungsschlacht", zur Sicherstellung der Ernährung durch einheimische Erzeugnisse, führte natur gemäß auch zur Höherbcwerruna der deutschen Kleintier- und der Kaninchenzucht im besonderen. Zumal der „Srall Hase" nicht nur als Fleisch-, sondern in erster Linie auch als Pelzlieferant in Frage kommt. Ist er doch bis zu 60 Prozent an der Pelzvroduklion beteiligt und nicht zu vergessen, an der so wertvollen Erzeugung von Angorawolle. Jedenfalls vermag die Hausfrau Lurch erhöhte Verwendung des Kaninchenfleisches in ihrer Küche, die Kaninchenzucht in erwünschter Weise zu fördern, zumal es auch in ernährungstechnischer Hinsicht sehr wertvoll isl dlebertrifft es doch mit seinen 10,15 Proz. Nährwerten bestes Ochsenfleisch mit seinen 21 20 Proz. Wie dieses, läßt es sich sehr vielseitig verwenden, so z. B. als Pikantes Kaiiiuchenragout. Das in Portionsslücke zerteilte, vorbereitete Kaninchen wende man nach flüchtigem Aowafchen in Mehl und brate es in reichlich träftigcm, Neingefchniireneii Speck von allen Seiten an. laste es in einem Lopj mi! heißem Wasser übergossen, mit einer u-eltenbesteckten Zwiebel, 3 bi 4 Pfeffer- und Kewürzkörnern 2 3 Wacholderbeeren, etwas Lorbeerblatt, l Teelöffel Salz und etwas Zitronenschale dämpfen und die mit Mehlschwitze verdictte Soge schmecke man mit Zitronensaft sei was Weinl und Butter pikant ab. Gefülltes Kaninchen. Zur Fälle kann man entweder ein geweichte ausgedrückte, in Butter gedünstete Semmel verwen den die man "mit l Ei ".steifer, Salz und geriebener Semmel mischt oder Bralwurstmaffe. mit der man die innen mit Salz und Pfeffer ausgeftreute Bauchhöhle füllt, die mit Zwirn oder gebrühtem Bindfaden vernübl wird. Darauf mit Speck von allen Setten ungeheuren, lasse man es mit halb Sahne, halb Wasser weichjchmoreu Kaniiuh.n aus Jägerart sti.nzu wird das Kaninchen mit !rüstig geräuchertem Speck, cutt auch mit Harttä'e in überstizten Reihen gespickt und mit Salz und Psetter innen beflreuc, mit ,erlassener Butter iiberg.'sten a .ge. rette» und mit saurer Sahne oder Buttermilch zttca st st Stunde gedämpft. Würziger Kaninchen-Pz.Zer. Das in Portionsstücke zer teilte Kaninu»i- laste man mit H.r-,. Lunge und Leber, sowie st Llr. Wen. ssig in dem man eine i.elkenbeneckle Zwiebel, Pfesser und Gewitt Zör'a.r. iow-e erbiengroß Lorberblali auf» kochen liest zwei Tag? cug.deckst sttbea. Die abgetrocknelen Fleischst!: st i cd.-, denn mit Speck schön angebrcklen. mit der .Zfi «u. eistnst I ! -e n I. .ageichmort. die Soße mit lrau-t.l ..n l .nbc. c : u .d oiiaul mit Ziironensajl, LuU i.iett.il an. e».o...- ck .u.-gewürzt. k praktische Hausfrau BLAttsr? Me U-stbtiLHs Jnlsrsssrrrtl. MWWWWDWWWWW«WD!WDM Muttersprache, Mutterlaut... Wie spreche ich mit meinen Kindern? Es gibt wenig Schöneres, als die ersten Versuche un seres Kindes, sich verständlich zu machen. Die seltsamsten Laute werden von unsern Kleinen gestammelt, und eine Freude ohnegleichen empfinden wir, wenn wir erst diese Laute verstehen. Es dauert gar nicht lange, dann weiß die junge Mutter genau, was ihr Liebling sagen will. Und Mutter und Kind verständigen sich lebhaft und beglückt. Jeder, der da zu hört, spürt einen Hauch dieses reinen Glückes: Mutter und Kind, zusammengehörig sogar durch ihre eigenste Sprache! Menn kein Mensch versteht, was das Kleine will. Mutter weiß es! Die Entwicklung unseres Kindes geht voran. Aus den unverständlichen Lauten, einer Geheimsprache beinahe zwi schen Mutter und Kind, formen sich deutlichere Wörter. Alle fangen an, das Kind zu verstehen. Ein neuer Reiz liegt jetzt in der Unfähigkeit des Kindes, jeden Laut nachbilden zu können. Die drolligsten Wortbildungen entzücken immer wieder die Erwachsenen: Das Kleid ist ein ..Teidchen", der Roller vom großen Bruder ein „Moller", geben heißt „deben", . . . und so geht es fort, weil die „K"-Laute im Mortanfang und die „R"-Laute eben gar so schwer auszu sprechen sind. In fast allen Familien wird es eine Zeitlang üblich sein, diese kindliche Aussprache nachzuahmen. Es heißt dann: „Was will mein Tindelein?" „Hat du dir Töpfchen detoßen?" Oder man spricht zu seinem Kind nur in der dritten Person, niemals in der „Du"-Betonung: „Hat Bubi Hungerchen?" „Will Gerdelein Schokolädchen?" Eine gewiße Zeitspanne haben alle diese Dinge: die kindlichen Wortbildungen, die Anredeform in der dritten Person und die vielen Verkleinerungen einen Reiz, der sich nicht wegleugnen läßt Alles Behütete, Weiche, Zärtliche, das von einem sonnigen Menschenkind im Kleinkindalter gar nicht wegzudenken ist, kommt darin zum Ausdruck. Wer so ein Wesen, das hilflos, und nur auf Güte und Liebe angewiesen, mir dem trockenen Ton seiner täglichen Um gangssprache begrüßte, der hat auch unbedingt ein trocke nes^ Herz. Blick und Ton und Sprache werden wie von selber weicher, milder, gütiger, sehen Kinderaugen voller Unschuld und voller Vertrauen zu uns auf. Ein rauher Ton könnte diesem Kind die erste Menschenfurcht, das erste Erschrecken vor den Erwachsenen, die doch so mächtig find, bringen. Ueberhaupt darf es im Leben des kleinen Kin des nichts Plötzliches geben. Langsam ist sein Wachstum, langsam, unmerklich müssen die Uebergänge sein. Es kommt ja meistens alles wie von selber. Und doch besteht eine Gefahr: daß übersehen wird, wie weit das Kind schon entwickelt ist,' daß es längst imstande wäre, klarere Laute, eine straffere Ausdrucksform zu ge brauchen — wenn nur richtig vorgesprochen würde! Wer zu lange den ganz kindlichen Wortwechsel bei behält. der vergißt zweierlei: Erstens, daß es unserm Kind ipäter um io schwerer fällt, richtig sprechen zu lernen, weil das Ueberschreilen des normalen Zeitpunktes die natür liche Biegunqsfähigkeit der Organe herabmindert: vielleicht kommt im schon bewußter denkenden Kind noch eine gewisse Trägheit hinzu, die es ablehnt, die so bequeme Ausdrucks- >l. Ilaria-,^nclrea Lolclumrin. ob einst die Saar nach langer Zeit des Wartens Lebensmittag vielleicht doch noch durch braune Scholle steigt. Denn Keule weist die Seele Gott und schweigt und neigt sich demuksrob dem Herrn des Gartens. So vieles ward, ganz leise und ganz schlicht, von Gottes Gnade sonnenhast beschienen: So reifen Früchre still am Dienst der Viencn, so kreist der Saft im sommerwarmen Licht. Er kennt am besten das, was jedem sromml. Er wird zur rechten Zeil Gedeihen geben, wird wandeln dunklen Keim zum Sonncnleben und wird sein Land beglücken, wenn er kommt. Von dunkler Glut und schön zur Ruh gestillt und ofr verklart blühn nun die Roreubaume, gedieben zur Wirklichkeit zu manche jungen <raume, und die nicht reisten, stehn und harren mild, Nabr er im Herbst, dann wird wie Trost er sein: auch wenn im Sichelsingen er die Ernre kündet: weil Gottes Gnadenstrcm doch endlich mündet zurück in Gottes ewigen Gnadenschrcin . . .