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Sächsische Volkszeitung : 29.01.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193601290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360129
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-01
- Tag 1936-01-29
-
Monat
1936-01
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.01.1936
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«r. 24. — 20. 1. 38. Sächsische Volkszeitung Seite 5 vei» lrlseke In dem gewaltigen Trauergeleit. das am heutigen Tag den» König von England auf feinem letzten Wege folgt, wird eines der britischen Dominien nicht offiziell vertreten fein: Der irische Freistaat. Die Regierung in Dublin hat sich geweigert, Eduard VIII. im Freistaat zum König aus- zurnfen, und sie hat auch die Trauerzeremonien unterlassen, die in allen Teilen des britischen Erdteils den Heimgegan genen König Georg V. ehren sollen. An dieser Haltung Ir lands trägt die große Politik, nicht aber Georg V. die Schuld. Es ist bekannt, daß der verstorbene König mehr als einmal auf die Londoner Regierung im mäßigenden Sinne eingewirkt hat, als der Bürgerkrieg in Irland immer bluti gere Formen annahm, und noch unvergessen sind die Worte, die Georg V. im Jahre 1928 in Belfast anläßlich der Er- össnnng des Parlaments von Ulster an die Iren richtete: „Ich spreche ans der Tiefe meines Herzens, wenn ich bete, daß mein heutiges Kommen nach Irland der erste Schritt zur Beendigung des Zwistes unter seiner Bevölkerung un beschadet ihrer völkischen Zugehörigkeit und ihres Bekennt nisses sein möge. In dieser Hoffnung fordere ich alle Ir länder ans, die Hand der Versöhnung auszustrecken, zu ver geben und zu vergessen und zusammen dem Lande, das sie lieben, eine neue Aera des Friedens, der Zufriedenheit und des guten Willens zu erschließen." Des Königs Hoffnungen sind nicht in Erfüllung gegangen. Im englisch-irischen Ver trag von Jahre 1921, der einen langen blutigen Bürger krieg beendete, hat die englische Negierung den Freistaat als ein „gleichberechtigtes, sich selbst regierendes Dominium" in der eommonrvoaUK ok dlntiarw anerkannt. Im Statut von Westminster wurde im Jahre 1931 dieser Status da hin gekennzeichnet, daß Irland eine „autonome Gemein schaft innerhalb des britischen Reiches" sei, deren Bindung nur in der Treuepflicht gegenüber der Krone bestände. Wie in den anderen Dominren trat an die Stelle des Vertre ters der Londoner Negierung der p e rs ö n l i ch e Vertreter des Königs. Die Regierung de Valera, die 1932 das Regime Cosgrave ablöste, hat von Anfang an eine völlig unabhängige Republik Irland gefordert, die keinen aus ländischen König Uber sich anerkenne und ihm keinen Treueid leisten könne. Die Frage des Treueides wurde neben der Zahlung der L a n d a n n u i t ä t e n der Haupt streitpunkt mit der Londoner Negierung, welche die irische Weigeruitg mit einem Zoll- und Wirtschaftskrieg beant wortete. Der Minister für die Dominien, Thomas, berief sich vergebens auf das Westminster-Statut. Dublin zog vielmehr alle staatsrechtlichen und diplomatischen Folge rungen aus seiner Grundforderung. So wurde z. B. aus dem neuen irischen Etaatsbiirgerrecht der Begriff „dritmti- sudjoct" gestrichen und das Vetorecht des königlichen Rates verneint. Es hat den Anschein, als werde der Nachfolger von Thomas, MacDonald, den Versuch machen, die Beziehungen mit Dublin zu normalisieren und den Wirt schaftskrieg zu beendigen. Dieser Versuch dürste dadurch erleichtert werden, daß de Valera bei aller Kompromiß- losigkeit in der Frage der Unabhängigkeit nach wie vor auf eine enge außenpolitische Zusammenarbeit mit Groh-Britannien Wert legt. 3eknumpßung Seit dem Beginn dieses Jahrhunderts tritt die Geburten krise, die für die meisten europäischen Völker charakteristisch ist, auch in Deutschland stark und bedrohlich in Erscheinung. Leider ist es bisher infolge mangelnder Unterlagen nicht möglich gewesen, genau anzugeben, inwieweit der Geburten rückgang auf einer Abnahme der kinderreichen Fami lien beruhte und inwieweit er die Folge des Verzichtes zahl reicher Ehepaare auf Nachwuchs überhaupt oder der Ueber- gang zum Ein- und Zweikindersystem lvar. Diese Lücke in der Statistik ist durch die 1933 durchgeführte Volkszählung im wesentlichen ausgefüllt worden. Die Hauptergebnisse einer familienstatistijchen Untersuchung auf neuer Grund lage konnte kürzlich in einem Sonderheft des Statistischen Reichsamtes zu „Wirtschaft und Statistik" verösfentucht werden. Diese Untersuchungen haben ergeben, daß von den Ehen, die 1907 und früher geschlossen waren, fast 40 v.H. mit fünf und mehr Kindern gesegnet waren. Nur knapp 9 v. H. der Ehen aus dieser Zeit waren ohne Kinder geblie ben, während sich der Rest je zur Hälfte auf kinderarme Paare mit ein oder zwei Kindern und auf Paare mit drei ^us oller Welk Aufklärung einer Mordtat München, 28. Ian. Nm 20 November abends mar der Bauer Greimel in Esterndorf bei Dorfen durch einen Schuß sclpver verletzt morde», der von der Hofseite her durch das geschlossene Kuchensenster abgegeben morden mar. Greimel starb am 26. November im Krankenhaus. Der Verdacht der Täterschast lenkte sich zunächst auf einen 14jährigen Gastwirts sohn. Am 21. Januar wurde nun in der Nähe von Traunstein die 34jährige Maria Gallenberger aus Esterndorf unter dein dringenden Verdacht des Mordes sestgenoinmen. Sie mar dort seit Anfang Dezember unter salsä-ein Namen in Stellung. Die Gallenberger hat bereits ein umfassendes Geständnis abgelegt. Eie erklärt, aus Haß aus Greimel geschossen zu haben. Der Gastwirtssohn murde heute aus der Untersuchungshaft entlassen. Zwei Kinder ertrunken. München, 28. Januar. Zivei Kinder des Hilfsarbeiters Bretzner aus Deg,zendors wurden am Sonnabend früh im Alt wasser der Donau ertrunken aufgcfunden. Di« beiden Kinder, der acht Jahr« alte Josef und die zehn Jahre alte Katar na Bretzner. waren am Freit igabend vom Spielen nickt nach Hause gekommen. Nack-dem die gan.ze Nacht über rurcgebiich nach ihnen gesucht ivorden mar, wurden sie in den 'ruhen Marin stunden des Sonnabend in -er Nähe -er Sirlusiverke !>n Alt- ivasser der Donau nnter Ser Ei-Hecke tot ausgefunden. Die Kn>der waren offenbar aus dem Eis eingebeochen. Neben der Einbruchstelle fand inan den Rodelschlitten. D e Familie Bretz ner verlor durch diesen entsetzlichen Unglücksfall zivei von ihren neun Kindern. , Gefaßter Brlefmarkendleb. Berlin, 28. Januar. Ter aufsehenerregende Einbruch in eine Vriefmarkenhandlung >n -er Nähe der Bülowltraß« im Berliner Westen, bei dem im Dezember vorigen Jahres dem Einbrecher eine Markensammlung im Werte von 9000 Mark in die Hände gefallen ivar. konnte jetzt aufg.'klär' werden. Der Täter, der vielfach vorbestrafte 31 Jahre alte Paul Lamprecht, wurde in Hamburg durch die dortigen Polizeibehörden beim verkauf der Briefmarken sestgenoinmen. Im Besitz« de« Em. und vier Kindern verteilte. Bereits in ^e'n letzten Dor- kriegsjahren änderte sich dieses Bild beträchtlich. Blieb der Hundertsatz der Kinderlosen bei den tn der Zett von 1908 bis 1912 geschlossenen Ehen auch jetzt noch sehr gering s10,9 v.H.), so wuchs dafür der Anteil der linder ar men Ehepaare bereits auf 37Z v.H. an; kinderreiche Ehen wur den 1912 nur noch 22,7 v. H. und 1913 sogar nur 18ch v. H. gezählt. Nach dem Kriege haben sich die Auflüsungstenden- zen, die tn diesen Ziffern schon sehr deutlich zum Ausdruck kommen, hemmungslos ausgewirkt und Ausmaße erreicht, die man früher kaum für möglich gehalten hätte. Insbe sondere wuchs der Anteil der linder losen Ehepaare unauf haltsam an. Er stieg bei den Ehen des Jahres 1922 bereits auf 20, bei denen von 1927 auf 26 und bei den 1929 ge schlossenen Ehen schließlich auf mehr als 30 v.H. an. Auch die Zahl der kinoerarmen Ehen vermehrte sich in fast gleichem Verhältnis. Der Anteil der Einkindehe, der vor dem Kriege zwischen 10 bis 18 v.H. lag, erhöhte sich bei den Ehen der ersten Nachkriegszeit aus 25 v.H. und stieg bis 1928 auf 37 v.H. Beachtenswert stabil geblieben ist da gegen der Anteil der Ehe mit zwei Kindern; er macht bei iümtlicben Leiratsjahrgängen von 1913 bis 1928 rund ein Mertel ar»v. Ader auch vle kinderreiche The wurde in den Strichel dieser Lebensverneinung hineingerissen. Bis 1928 sank der Anteil der Frauen, die drei Kinder zur Welt brach ten, auf weniger als 10 v. H. Die gleiche Tendenz ist auch für die Ehen mit mehr als drei Kindern festzustellen. Von den Ehen des Jahres 1923, die also bei der Volkszählung bereits zehn Jahre bestanden haben, wiesen nur 0,5 v.H. vier Kinder, 5,8 v.H. fünf und mehr Kinder auf. Zu- lammengefaßt bietet diese Statistik ein getreues Spiegelbild der wachsenden Materialisierung unseres Volkes, die bereits in der Vorkriegszeit begann, um sich dann in den Nach- kriegsjahrzchnten hemmungslos anszuwirken. Während der Geburtenrückgang der Vorkriegszeit in der Hauptsache zu nächst nur den Verzicht auf das dritte und vierte Kind be deutete, vollzog sich in den Ehen der Kriegs- und Nachkriegs zeit der Uebergng zum Zweikindersystem. Das letzte Jahr zehnt ist schon völlig beherrscht von der Praxis der Ein kindehe und in einem ebenso starken Maße auch schon von der kinderlosen Ehe. Ein ununterbrochener Abstieg, der erst in den letzten beiden Jahren durch die Maßnahmen der Reichs regierung und eine beginnende seelische Wandlung aufge halten, aber noch nicht völlig überwunden werden konnte. Staatsoberhaupt und Kanzler Staatssekretär Lammers über Präsidialkanzlei u. Reichskanzlei Zum dritten Jahrestag der Uebernähme der Führung des deutschen Volkes durch Adolf Hitler hat di« NS.-Veamtenzcitung sich von berusener Seite über den bisherigen Ausbau des Dritten Reichs berichten lassen. Der Staatssekretär und El>ef der Reichskanzlei Dr. L a m nie r s schildert das Wirken des Führers als Staatsoberhaupt und Reichskanzler. Dabei erklärt er, daß mit dein Gesetz über den Neuaufbau -es Reichs vom 30. Januar t!)34, das den Einheitsstaat schuf, der Reichsrcgierung zugleich das unumschränkt« Recht zur Setzung neuen Versassüngsrechts eingeräumt worden sei. Damit habe die Weimarer Verfassung auch in aller Form den Charakter eines den Versassungsschutz genießenden Staatsgrund gesetzes verloren. Adolf Hitler sei als Staatsoberhaupt auch in aller Form von jeder parlamentarischen Verantwortung gegenüber den» Reichs tag entbunden; nicht befreit aber sei er von der 'Verantwortung gegenüber der Gesamtheit des ganzen Volkes. Er weise dem Volk nicht die Pläne, sondern das vollbrachte Werk vor, sobald das Volk an den Früchten der Schöpfung deren Wert zu er kennen vermöge. Ein solcher Mann könne, das sei schon be grifflich ausgeschlossen, weder neben sich noch viel weniger über sich einen zweiten Führer haben, auch wenn ein solcher aus ein l>estimmtes Gebiet lxZchränkt wäre. Nur Gehilfen, Unterführer könne es neben dem Führer geben. Die Präsidialkanzlei bearbeite unter ihrem Staatssekretär und Cl)«s Dr. Meißner im wesentlicl)en die Angelegenl-eiten des früheren Büros des Reichspräsidenten, d. h. alles das. was früher dem Reichspräsi denten in seiner Eigenschaft als Staatsoberhaupt oblag. Hierzu gehöre vor allem die völkerrechtliche Vertretung des Reichs, Vollmachterteilung sür völkerrechtliche Verträge, Nalisikation von Staatsverträgen und eine Fülle von Repräsentationsaus- gaben, Erlaß van Organisalionsverordnungen, Erteilung von Ehrenurkunden, Uebernähme von Schirmherrschaften usm. Die Reichskanzlei habe politische, staatsrechtliche, Regierungsaufgaben. Das Dritte Reich habe keine geschriebene Verfassung. Es habe zwar einige Etaatsgrundsatze, diese scien aber nur teilweiser Abschluß einer lebendigen Entwicklung. Das Staatsrecht des autoritären Füh rerstaats sei noch in, Werden begriffen. Eine besonders wichtige Aufgabe der Reichskanzlei sei es deshalb, dem Führer bei der Formung des neuen Reichs und seiner Blersassung nach seinen Aufträgen zur Hand zu gehen. Die Reichskanzlei sei iveiter das eigentliche Führungsamt Adolf Hitlers, ein zwar verhält nismäßig kleines, aber leistungsfähiges Instrument, dessen er sich bediene, um eine ständige, vielfältig« Einwirkung aus das Staatsleben des Reichs bei aller Selbständigkeit der Ministerien usw. sicherzustellen. Sie sei ferner gewissermaßen ein Sieb und ein Prellbock und habe aus ungezählten Eingabe», Wünschen, Beschwerden usm. das Unwesentliche auszuschalten und nur das Wesentliche vor den Führer zu bringen. Cie habe über die einheitliche Linie zu wachen. Im Kabinett gebe cs keine Mehr heitsbeschlüsse mehr, sondern die Auffassung des Führers und des betr. Fachministcrs entscheide, so daß man weniger von einem Kabinett im alten Sinne als vielmehr von einem Führerrat sprechen könne. Die Reichskanzlei verkörpere demnach ein Stück lebendige deutsche Geschichte. Der Räuber von Vaden-Vaden 'Verhaftung Konrad Stäubers in Straßburg. Mannheim, 28. Ian. Wie gestern aus Straßburg gemeldet murde, ist dort der 24jährige deutsche Staatsangehörige Konrad Stäuber aus Ritzin- gen tn Bayern verhaftet worden, der vor einer Woche am hell lichten Tage ein bekanntes Iuweliergeschäst in Baden-Baden ausgeplündert hatte. Er erbeutete bei dieser Gelegenheit Schmucksachen im Werte von 25 000 RM. Im Augenblick seiner Verhaftung in Straßburg fand man bei Stäuber einen Teil der entwendeten Juwelen. Die übrige Beute soll sich in einem Koffer befinden, der in einem Hotel in Basel abgestellt wurde. Der Dieb war von zwei Tänzerinnen, einer Schweizerin und einer Deutschen, begleitet, die gleichsalls in Hast genommen wur den. Alle drei werden vermutlich ausgeliesert werden. Llntersuchungsverfahren gegen ehemaligen belgischen Minister Brüssel, 28. Ian. Die Genter Presse berichtet, daß die Staatsainvaltschaft gegen den ehemaligen Minister Anseele ei» Verfahren wegen Vilanzsälschmig eingeleitet habe. Staats minister Ansecle bekleidete die Stelle eines Vorsitzenden des Vorstandes bei der marxistische» „Arbeitsbank", die im März 1035 ihre Zahlungen eingestellt hatte. brechers fand man noch zahlreiche Wertgegenstände, sie zweifel los gleichsalls aus Straftaten hcrstammen. * Immer wieder Kindesmitzhandlungen in Frankreich Paris, 28. Ian. Kindesmißhandlungen sind gegenwärtig In ganz Frankreich an der Tagesordnung. Ei» bescmders er schütternder Vorfall dieser Art wurde in der Nähe von Rouen ausgedeckt. Die Polizei war mit der Untersuchung der Ur sache» eines Brandes beschäftigt, der am Sonnabend aus einem Bauernhof ausgebrocl)«» war. Bei der Besichtigung der Keller räume des Wohnhauses stießen di« Beamten auf einen er schlossenen Raum. Sie sprengten die Tür und fanden in dem naßkalten, stockfinsteren Kellergewölbe eine eiserne, mit Stroh bedeckte Matratze, auf der ein vollkommen unbekleidetes Mäd chen in« Alter von etwa 5 Jahren lag. Das unglückliche Kind war bis zum Skelett abgemagert und durch den langen Aufent halt in dem dunklen Raum erblindet. Es wurde sofort ins Kran kenhaus von Rouen überführt, während die entmenschte» El tern verhaftet wurden. * Flaschenpost au» dem Jahr« 1785 enthüllt Seemannstragödie. Tokio, 28. Januar lieber eine phantastische Seemanns tragödie, die sich vor nicht ivcniger als 151 Jahren alxzespielt haben soll, ivciß die japanische Presse zu berichten. Im Jahre 1785 wurde von einein japanischen Unternehmer ein Schiss aus gerüstet, um di« „Insel der SctMe" zu finden, die sich nörd lich der japanischen Inseln befinden sollte und von der die Sage ging, daß von Seeräubern dort große Reichtümer vergraben ivorden seien. Ein Kapitän und 44 Matrosen segelten ab, das Schis geriet aber bald in einen schweren Sturm und war siebzig Ta,ze lang ein Spiel der Wellen. Schließlich wurde es auf einer uulxnvohnten Insel an Land geworfen. Da sich auf der Insel keine NahvungsmöglIchkeitvn bolen. verhungerten d'e 45 Seeleute einer nach dem andern. Schließlich blieben nur noch zwei Mann übrig, die vor ihren, Hungertod« eine Flaschenpost verfertigten. In der sie über ihre Erlebnisse berichteten. Diel« Flasci>e war über 151 Jahre Im Wasser und wurde erst jetzt in der jalianisö-cn Provinz Aomori an Land gespült. Aus den Aufzeichnungen der Seeleute, die nur mit Mime entzisf-rl iver- deii konnten, erfuhr inan etwas von dieser Secmannstragöüie aus dem Jahre 1785, und -le japanisch Presse ist osfenbar fest davon überzeugt, daß sich diese Begcbeuheit so und nicht anders abgespielt hat. „Unbedingte Genugtuung" Ein Münchener Studentenbundführer über das kommende Ehrcnrecht des NSDStB. Anläßlich der Zehnjahresscier des NSDStB. versammelt« sich die Hvchschulgruppe Müncl>en, bei der Gaulludentcnbunds- sührcr Aly den neuen Hochschnlgruppenleiter Julius Dörfler in sein Amt einsührtc. Nach einem Bericht der ,.Müncl>ener Neueste» Nachrichten" machte -er neue Hochschulgrnppcnsührcr einige bemerkenswerte Ausführungen über die zukünftige Ka- merndschaflserziehung und den Einsatz in -en Formationen der Bewegung. Aus den Erklärungen ergab sich, daß die neue Ehrcnordnung für seden Sludenteulnmdskameradcn dl« unbedingte Genugtuung vorsirht. Zu der Frage der katholische» Perbindungcn führte er aas: ..Es geht nicht an. daß irgendwelche katholischen Verbindungen in den NSDStB. ausgenommen oder als Kameradschaft eingeglie dert werden, wohl aber sind uns die einzelnen als Einzelmit- glieüer willkommen, falls sie zur ehrliclien Mitarbeit bereit sind." Er werde es aber nie zulassen, daß einzelne Kamerad schaften im Studenienbund unter dem Deckmantel des National« sozlalismus ihren früheren Laden meilermachten. Regierungspräsident Vr. Saasten in den Ruhestand versetzt Trier, 28 Januar. Regierungspräsident Dr. Saaßen In Trier wurde auf An trag zur Wiederlierstesiung der Gesundheit einstweilen i» den Ruhestand versetzt Irland und König Eduard Eine Erklärung de Baleras. Dublin, 28. Ian. Der Präsident des irischen Freistaats, de Vatern, er klärte in einein Interview mit einem Vertreter der United Preß, daß die Regierung des irischen Freistaates vollkommen im Rahmen der Verfassung gehandelt habe, indem sie es imterlicß, König Edliard Vtll, zum König des irischen Freistaates auszu rufen. „Ich sehe nich. ein, wie man diesen Standpunkt irgend wie In Zweifel ziehen könnte", erklärte do Valera. ..Ich be dauere aufs tiefste den Tod König Georgs V. und habe auch der Königinmitive mein Beileid im Namen der irischen Regie rung ausgesprochen. Darüber hinaus halte ich jede Erklärung sür überflüssig." Von Insel zu Insel durch die Südsee Der schwimmende Bischof Paris, 28. Jan. Einer der wagemutigsten und tapfersten Missionare ist zweifellos Monsignore Wade, ein Amerikaner. Seine Diözese liegt nämlich in einer der verlorensten Gegenden der Südjce. Sie umsaßt das gesamte Gebiet der Salomons-Iuseln, die eigentlich einen Archimü von vielen hundert kleinen, in diesem weiten Ozean verstreuten Eilande bilden. Will der Bischof Wade seine Missionstätigkeit ttusiiben, dann bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als jahrein jahraus von einer Insel zur anderen hinüberzufahren. Der pflichteifrige Mann ist mit seinen Schissen auch dauernd unterwegs. Das hat ihm -en Beinamen „der schwimmende Bischof" eingetragen. Vor einigen Wochen hat sich nun Monsignore Wade nach den Vereinigten Staaten begeben, in der Absicht, dort Gelder für seine Missionstätigkeit in der Südsec aufzubringen. In Amerika hat ihn nun die Hiobsbotschaft erreicht, daß seine lieidcn Schisse, die „Saint-Pani" und die „Raphael", einem schweren Sturm zum Opfer gefallen sind. Der ..schwimmend« Bischof" wird sich also zunächst um neue Schisse umsel)en müssen, sonst kann er einstweilen überhaupt nicht mehr zu den Salomons-Iuseln zuriickkehrcn.
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