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Nr. 24. — 29. 1. 8«. Sächsische Volkszeitung Seite 2 Die letzte Fahrt König Georgs V. visier Rohstoffmangel verhindern den Aufbau elge« ner Industrien. Wenn unter allen diesen Umständen noch kein größerer wirtschaftlicher Zusammenbruch erfolgt ist, so liegt das zu einem groben Teil auch an der Anspruchs losigkeit der ländlichen Bevölkerung, die bereits die verschiedensten Wirtschaftsexperimente über sich ergehen lassen muhte. Trotzdem Iaht sich die Situation in den ein zelnen Donauländern nicht auf einen einzigen Nenner bringen. Manche Länder machen erst jetzt eine Entwicklung durch, die für die groszen mitteleuropäischen Staaten des neunzehnten Jahrhunderts kennzeichnend gewesen ist. Es ist kaum möglich, einen Ueberblick über alle die zahlreichen Donaupläne zu geben, von denen jedoch bisher nicht ein einziger verwirklicht worden ist. Immer noch stehen auf der einen Seite die Mitglieder des römischen Dreierabkommens, auf der anderen der Wirtschaftsblock der Kleinen Entente. Wenn keiner der zahlreichen Pläne bis her verwirklicht werden konnte, so liegt das in der Haupt sache daran, dafz die letzte Entscheidung auch über wirt schaftliche Vereinbarungen bei den einslutznehmenden Erosz- mächten liegt, die sich natürlich allein von den Erwägungen politischer Zweckmäßigkeit leiten lasten. Aber auch dann, wenn einer der Pläne in die Tat umgesetzt worden wäre, hätte er kaum zu dem gewünschten Erfolge geführt, daDentsch - land regelmäßig darin ausgenommen worden ist. Es sind besonders die Vertreter Oesterreichs und der Tschecho slowakei bei derartigen Wirtschaftsverhandlungen gewesen, die den Gedanken einer „Schließung des Donauraumes" und einer möglichst restlosen Ausschließung Deutschlands vertraten. Demgegenüber können sich die klaren und nüch ternen Erkenntnisse anderer Donauländer, die in Deutsch land ihren wichtigsten und unentbehrlichsten Handelspartner erblicken, nur schwer durchsetzen. Trotzdem ist zu erwarten, daß angesichts der veränderten Stellung Italiens diese Erkenntnisse auch in denjenigen beiden Ländern, die sich bisher am stärksten gegen eine Ein beziehung Deutschlands in die Wirtschaftsverhandlungen der Donaustaaten gewehrt haben, nämlich Oesterreich und die Tschechoslowakei, allmählich Platz greifen. Jeder Wirt- lchaftsplan, der sich auf der großösterreichischen oder pan slawistischen Idee aufbaut, muß dazu verdammt sein, ein Torso zu bleiben. Ein wirtschaftlich lebensfähiger und ge- stucker „Donauraum" kann, wie die nüchternen Tatsachen immer wieder von neuem beweisen, nur unter Einbeziehung Deutschlands geschaffen werden. Ivooo Tote aus abessinischer Gebe? Nom, 27. Januar. Die amtliche Mitteilung 1V7 enthält folgenden italienischen Heeresbericht: An der Somalisront hat am 23. Januar eine unserer motori sierten Kolonnen einen Erkundungsvorstoß aus Wadera, rund 7g Kilometer nordwestlich von Neghelli an der Grenze zwischen Gala Voran« und Sidamo ausgeführt. Nach kurze in Wider stand hat der Gegner das Feld geräumt, nachdem er zuvor ei» Munitionslager in die Luft gesprengt hatte. Zahlreiche Gefangene wurden eingebracht. Lebensmittel und Materiallager fielen in unsere Hand. Eine aus Schwarz hemden mit Etraßenpanzerwaagen gebildete Kolonne ist unter dem Befehl des Generals Agostini entlang des Daua Parma vorgestoßen, nachdem abessinische Streitkräfte unter dem Befehl eine» griechischen Offiziers zurstckgeworsen worden waren, und hat gestern Malca Murrt, 210 Kilometer von Dolo entfernt, besetzt. Bei den Kämpfen dieser Kolonne haben die Abessinier 1467 von uns gezählte Tote verloren. lieber Addi, Führer der Somali-Digodia, hat zusammen mit den Notabeln und Kriegern seines Stammes bei unseren politischen Behörden seine Unterwerfung angezeigt. Die Digodia haben das italienische Protektorat Italiens bereits mit dem in Lug am 25. November 1895 von Vittorio Vottego ab geschlossenen Vertrag angenommen. Währeud der Schlacht am Kanäle Dorio und der anschließen de, Verfolgung hat der Gegner nach weiteren Feststellungen 16 066 Tot« oerloren. Unsere Verluste an Offizieren und nationale, Truppen sind gering. Die iEngeborenentruppen ver lort, einig« hundert an Toten, Verwundeten mck Vermißten. Sie Kältewelle in den Vereintsten Staaten 235 Todesopfer. Newqork, 28. Januar. Di« Oststaatcn werden zur Zeit erneut von einer Kältewelle heimgesucht. Im Mittelwellen dauert die furchtbare Kälte nunmehr seit sechs Tagen ununter brochen an. Die Gesamtzahl der Todesopfer ist inzwischen aus 235 gestiegen. Ter Sckzadcn beträgt mehrere Millionen Dollar. Kleins Lkronilc Benzinexploflon in Trioden. Dresden, 28. Jan. In einer Drogerie am Nürnberger Platz erfolgt« am Tlenstagvormittag ein« folgenschwere Benzin explosion. Beim Umfüllen von Benzin aus einer Fünf-Liter« flasch« in der Näh« des Ofens schlugen plötzlich Flammen hervor. Durch di« Explosion und den dadurch entstehenden Brand wurde großer Sachschaden angerichtet. Ein Trogisteniehrling erlitt erheblich« Brandwunden und mußte dem Friedrichstädter Kran- kenhaus zugesührt werden. Ter Laden ist vollständig ausge brannt und auch das erst« Obergeschoß des Hauses wurde durch di« Explosion in Mitleidenschaft gezogen. Dl« Feuerwehr er schien- mit Lösch- und Pionierzug unter Leitung von Brand- dlrektor Ortloph, löschte die Flammen und beseitigt« weitere Gefahr. 4 Leichenfund. Lllllschthal, 28 Jan Am Sonntagnachmittag wurde aus der Zschopau die Leiche einer 30jährigen weiblichen Person ge borgen. Es handelt sich wahrscheinlich um Selbstmord. Die Tote wurde bereits seit Sonnabend in Grießbach vermißt. » Dem Nelchsoerkehrsminister ein« Tochter geboren. Berlin, 28. Januar Freifrau von Eltz-Rübenach, die Gat tin des R«ick>spoll- und Reichsverkehrsministers, hat am Diens tag früh einer Tochter das Leben geschenkt Die Familie des Ministers hat nun einen Sohn und fünf Töchter. Reichsausschuß zum Schutz« des deutschen Blutes Berlin, 28 Ian. Ter Reichsausschuß für Ehegenehmigungen, der beim Reichsministerium des Innern gebildet worden ist. erhält von - fetz« ab den Namen: Reichsausschuß zum Schutz« des deutschen Blutes. (Fortsetzung von Sette 1.) ganzen Weg entlang waren sämtliche Gebäude mit schwarzen und purpurnen Trauergirianden verhangen. Die Leuchter aus den Straßen trugen violette und schwarze Fahnen. Vereinzelt waren Denkmäler und Erinnerungsplaketten mit Lorbeerkrän zen geschmückt. Das Trauergefolae Der fast 2 Kilometer lange Trauerzug wurde durch einen Offizier aus dem Kriegsministerium eröffnet. Es folgten Ab ordnungen der Regimenter, deren persönlicher Chef der König war. Jedes Regiment hatte 20 Mann und 1 Offizier entsandt. Unter anderem waren vertreten Abordnungen: der Garden, der Londoner Offiziersschule, des Kolonialkorps, der Lustmacht, der Dominlonfiotten und -Heere, der Territoriai-Armee, der indi schen Truppen. Die Truppen in Paradeuniform und mit ver hüllten Fahnen traten den Marsch In der bekannten englischen Begräbnisordnung an: Voran scwcils der Offizier mit verkehrt gehaltenem Degen unter dem Arm, hieraus die Mannschaften in Dreier-Reihen. Es folgten dann Abordnungen der Leibwache In ihren malerischen blauen und roten Mänteln und Sonderab ordnungen der Kgl. Marine. Dann kamen die Vertreter der ausländischen Wehrmächte. Ihre bunten Uniformen waren meist durch dunkle Mäntel verhüllt. Unter ihnen wurden die Vertre ter der deutschen Wehrmacht im Stahlhelm und die Vertreter der Reichsmarine viel bemerkt. Es folgten die Feidkapiäne. der Marine, der Armee und der Luftwaffe in schwarzen Röcken und schwarzem Zylinder. Hinter ihnen sckritt der Kommandeur der Luftwaffe mit den Abordnungen der al. Luftflotte, und zwar der gesamte Keneralstab der Luftflotte, das gesamte Hauptquartier, der Beirat sowie sämtliche Obersten der Luftwasse. Tann folgten die entsprechenden Vertreter der Armee, etwa 20 Feldmarsckälle, der Generalstab, der Kriegsrat, alle mit wehenden weißen FederbiUchen und im langen dnnkel- grauen Mantel Ihnen schlossen sich die Vertreter der Flotte in blau, sämtliche Admiräle und ein großer Teil der Kommandan ten der Kriegsschiffe an. Ein lnstonderes Bild boten hieranf die etiva 40 ehemaligen FlNaelNdjutonten, die im Laufe der 25 Jahre nacheinander zur Tienstlcistiing bei dem Köuia lvfohlen worden waren. Es folgten hierauf die Musikkapellen der gesamten Garde regimenter, und zwar zunächst die Musikkapelle der Garde- Kavallerie. ober zu Fuß. hierauf die Kapelle der Garde-Husaren und der übrigen Garde-Regimenter, zuletzt die schottische Dudel sackpfeifer-Kapelle. Die Lafette mit dem Sara des Milas Unmittelbar hinter den Militärkapellen folgte der Sarg des Königs auf einer Geschütz-Lafette, die in gleichmäßig langsamem Trauerschrlit von 120 Matrosen in Paradeuniform gezogen wurd«. Zur Seit« schritten Abordnungen und Herolde Das deutsche Reich ehrt König Georg V. Der Führer beim Trauergottesdienst in der englischen Kirche. Berlin, 28. Jan. Zur selben Stunde, da König Georg V., begleitet von dem ehrfurchtsvollen Gedenken des Britischen Weltreiches, sich auf der Fahrt zur letzten Ruhestätte in Schloß Windsor befand, veranstalteten die britische Botsck)ast und die Gesandtschaft der Südafrikanischen Union in Berlin in der englischen Tt. Georgs- Kirche einen Trauergottesdienst für den Heimgegange nen Monarchen. Der Führer und Reichskanzler be zeugte durch seine Gegenwart seine Anteilnahme an dem Ver lust, den die britische Nation erlitten hat. Sämtllcke Ehefs der auswärtigen Missionen, sowie zahlreiche hohe deutsch« Persön lichkeiten wohnten dem Gottesdienst bei. Die deutsche Kriegsmarine am Tage der Beisetzung König Georgs Kiel, 28. Jan. An der Biück)«r-Brücke im Kieler Hasen, wo außer dem Segeischulschisf „Gorch Fock" der Flottenleuder „Heia" mit der Flagge des Flottenchefs liegt, wurden ljeule morgen mit Flaggenparade Topilaggen gesetzt, und zwar aus Anlaß der Beisetzung des englischen Königs die englisck)« Kriegs flagge im Großlop. Nachdem die deutschen Kricgsslaggen vor gehißt waren, gingen sie auf Halbmast. Auf dem Kommando gebäude der Ostseestalion und den übrigen Tienstgebäuden der Kriegsmarine weht die deutsche Kriegsslaggc halbstock. Die drei Auslandsschiffe der deutsch« Kriegsmarine haben sich gleichfalls dem Zeremoniell aus Anlaß der Beisetzung des verstorbenen englischen Königs augeschlofsen: Kreuzer „Em den" in Portland (Vereinigte Staaten), Kreuzer „Karlsruhe" in Jlo-Ilo (Philippinen) und Linienschiff „Schlesien" in Porto da Praia (Kap Verden). Die deutsche Flotte befindet sich zum größten Teil gegenwärtig in See. Erdrutsch infolge Regens Paris, 28. Ian. In der Näl>e von Toulon sind infolge der heftigen Niederschläge der letzten Tage größere Erdmnstcn ins Rutsckien gekommen. In dem Orte St. Mandrier mußten mehrere Häuser geräumt werden, da Einsturzgefahr besteht. * 13 Todesopfer einer Schnerlawln« auf Sachalin. Moskau, 28. Ian. Auf der Insel Sachalin haben, wie ans Chabarowsk gemeldet wird, große durch starke Stürme her- vorgcrufene Schneelawiuen in einem Fischerdorf bei der Stadt Alexandrowsk am Fuße eines Berges eine ganze Anzahl Häu ser verschüttet. Vel dem Unglück wurden 13 Personen gelötet. Die obdachlos gewordenen Familien wurden in anderen Häu sern untergebracht. » Krankenschwester rettet 17 Menschen vor dem Feuertod. Newqork, 28. Januar. In der Kinderabteilung der Tu berkuloseheilanstalt in Malvern (Pennsylvanien) brach, während alle Insassen schliefen, Feuer aus. Eine Krankenschwester, die den Brand von der Straße mis entdeckte, rettete unter Lebens gefahr 17 Kinder. Zwei Knaben verbrannten, «ine Kranken schwester und mehrere Kinder wurden verletzt. Löschversuck/e wurden durch di« grimmig Kälte vereitelt. Leb«nsmitt«lknappheit in Puebla wegen des Generalstreiks Mexiko, 28. Januar. Der Generalstreik der Industrie rind Landarbeiter in Puebla, der seit Mitt« voriger Woche im Gange ist, hat zu ein«r Verknappung aller Lebensnüttel geführt. Eln Kraftwagen ln einen Kanal d«r Loire gestürzt. — S. Tot«. Paris, 28. Januar. Bei Moulins stürzten am Sonntag 8 Personen nrit ihrem Kraftwagen in einer gefährlick>en Biegung in einen Seitenkanal der Loire. Erst nach mehrstündigen Ve- mührmgen der Feuerwehr konnte der Wagen gehoben werden. Alle sechs Insassen, darunter zwei Kinder, waren toi. d«s Königlichen Haushalts sowie Gardeossiziere. Der Sarg war bedeckt mit d«m Banner des Königlichen Hauses Windsor, auf dem Sarg lagen die Relchskleinodlen, di« Krone des Königs, de« Reichsapfel fowie sein Zepter und außerdem «in einfaches au» weißen Lilien bestehendes Kreuz, dag aus befände, ren Wunsch der Königin auf dem Sarg ruhte. Un- mittelbar hinter dem Sarg folgt« die Königliche Standarte, die von zwei hohen Offizieren begleitet wurd«. * Die königliche Familie Hinter d«m Sarge schritt allein König Eduard VIl7. ln der Uniform eines Großadmirals der englischen Flotte. Er war sichtlich bewegt. Ihm folgten die Prinzen des Kgl. Hauses, der Herzog von Kent, der Herzog von Park. der Herzog von Gloucester, sowie d«r Earl of Aslon. Hieraus kamen die Höch- sten Beamten des Kgl. Hauses ln ihren prunkvollen mitteiatter- lichen Uniformen sowie der diensttuende Offizier des Kgl. Haus- Halts. Ihnen folgten hieranf die M l t gl i e d e r d e r s r « m d e n Königshäuser, 5 Könige, 9 Kronprinzen und etwa »0 weitere Prinzen. Unier ihnen bemerkte man auch dcn Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha in feldgrauer Uniform und Stahl helm. Den Kgl. Prinzen folgte die S t a a t s k a r o s s e mit der Königin, von 4 Herolden in rotgoidenen Mänteln begleitet. Die Vertreter der fremden Rächte Hinter dem Wagen der Königin schritten die Führer der ausländischen Abordnungen. Hier sah man in der zwei ten Reihe Reichsaußenminister von Neurath. Anschließend folgten die Wagen mit den Prinzessinnen und den 3 Königinnen, unter ihnen die einzige nach lch-mdc Echivestcr des verstorbenen Königs, Königin Maud von Nor- wegen. Welter folgten die Beamten des Kgl. Haushaltes des ver storbenen Königs, unter ihnen die Kammerdiener in emem lan- gen Zuge, in dem wohl sämllick^ Militärnnisormen der Weit vertreten waren, dann folgte das Gefolge der Könige und der frem den Abordnungen. Hier bemerkte man unter anderen die deutschen Wchrmachtsvertreter. Schließlich folgten Abordnungen der Londoner Volnei der Feuerwehr, der Londoner städtisck>en Beamten. Ten Sh'nß bildeten wiederum Militärabordnungen der Garderegimenter. Berlin, 28. Jan. Ans Einladung der British Legion nohm Reichskriegsopferführer Oberlindober als Vertreter der deut schen Frontsoldatenbünde am Dienstag an den Beiscl'nngss'ier- lichkeiten für de» verstorbenen englischen König in London «eil. Zwischenfall bei -er proklamatlonsverlesunll in Aor-irland London, 28. Januar. In der nordirisckren Stodt London» derry ereignete sich bei der Verlesung der Proklamation Eannrds VNl. ein ungewöhnlicher Zwisckrenfall. Nack der Verlesung der Proklamation mis dem Guildhaliplatz flatterte plötzlich ülxr der Mcnsck-enmenge dis Flagge der irisckren Republikaner, die otsen» bar von einem der angrenzenden Gebäude beruntergeworfcn worden war. Ein Kriminalbeamter nahm die Flagge sofort an sich. Die Feier konnte ohne weitere Unterbrechung beendet werden. Der Generalstreik ln Syrien Wieder Zusammenstöße. Jerusalem, 28. Januar. Ter Genernlltreik in Syrien geht weiter. Am Montag, dem neunten Ttrciktag, gab es bei Zu sammenstößen auf beiden Seiten zwei Tote und 25 Ver» letzte. Es wurden wieder zahlreiche Verhaftungen vorqenom- men. Täglich erfolgen Aburteilungen zu teilweise langen Frei heitsstrafen. Für eine Million Geldstrafen in einem Stbmuaaelprozeß Kattowitz, 28. Januar Vor der Großen Finanzstraskam- mer in Kattowitz ging nach dreitägiger tjp.-rhnndlungsdauer ein großer Schmuggelprozeß zu Ende. Sieben Angeklagte hatten sich ivcgeu Spirilusschmuggels und H ntecgchuug der Monopol« Vorschriften zu verantworten. Tcn Amgeklaaten wurde zur Last gelegt, im Jahre 1033 aus dem zollfreien Lagec im Danzi ger Hafen 10 000 Liter Spiritus zu Exportpreisen gekauft zu haben, die sie in ein Kattowitzer Freizollager schassten. Aus dem Kattowitzer Freizollager. das unter Aufsicht des Zoll.nspek- tors Vochenck stand sind mehrere lausend Liter Sp ritus unter Hintergehung der Monopolvorschriften und der Verzollungs gesetze im Inland« wcilerverkauft worden. Außerdem sind über tausend L'ier in Autos nach Deutsch'ond geschmngaell worden. Dos Kattowitzer Gericht »xuurleitte die 3 Hauplangeklaalen. dar unter den Zollinspektor Bocl^mck zu je 350 000 Zloty Geldstrafe. Auf Grund der Amnestie wurde die Geldstrafe von zwei Ver urteilten auf 100 000 Zloty lrerabgeletzt: die Geldstrafe Bocl>e» neks wurde auf 150 000 Zloty crmäß'gt. Außerdem wurde der Zollinspektor zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. Die übrigen Angeklagten, darunter der Generalsekretär des Polnischen Auf» stündisctMverbandes, wurden mangels Beweises freigeiprochen. Mitel-eutllbe Vörie vom 28. Zanuar Uneinheitlich. An der Dienstagbörse gestattete sich die Tendenz nach festem Beginn ungleichmäßig. Es trat stellenweise Neigung zu Geminnmituahmen hervor, doch konnten sich die Kurse überwiegend behaupten. Von Maschinen- und Metallak- tien stellten sich Wanderer 1,75 Prozent. Seidel u Naumann 2,5 Prozent höher. Deutsche Eiscnhaudel und Hugo Schneider konnten sogar 2,75 Prozent anziehen. Photo Werte fest. Al bumin-Aktien besserten um 3 Prozent auf. Am Markt der ke ramischen Werte konnten Siemens Glas 4 Prozent höher be wertet werden Von Textilwerten zogen Mech. Zittauer 2,75 Prozent an. Von Brauerciaktien mußten Berliner Kindl 5 Prozent nachgeben. Chemische Werte ivaren nur geringfügig verändert. Kraftwerk Thüringen plus 2 Prozent. Am Markt der festverzinslichen Werte hatten Sachs. Schahanweisungen u. Reichsanlcihe Altbesiß rege Umsätze bei unoerändcrten Kursen. Pfandbriefe wurden etwas ruhiger gehandelt. Mittelbodcn Kommunale hatten lebhafte Umfahtätigkeit. Erbtänder Auf- wertungspfandbricfe stellten sich abermals um 3 Achtel Prozent besser. Der Markt der Stadtanlcihen verkehrte in ruhiger Haltung. Leipziger und Dresdner von 1920 und 1928 stellten sich eine Kleinigkeit besser. Relchswelterdlenst, Auogabeort Dresden. Wettcr- vorhersage für Mittwoch, 29. Januar: Mäßige Siidwest- bis West-Win-e. Wolkig bis bedeckt. Neigung zu Nieder schlägen. Temperaturen für die Jahreszeit immer noch zu hoch.