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Sächsische Volkszeitung : 28.01.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193601288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360128
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-01
- Tag 1936-01-28
-
Monat
1936-01
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 28.01.1936
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Oie Beisehungsseierlichkeiien für Georg V. Landon. 27. Jan. Der Trauerzug, der am Dienstagmorgen von der West« minsterhall nach dem Bahnhof Paddington geht, wird eines der eindrucksvollsten Ereignisse werden, denen die Bevölkerung Londons jemals beigewohnt hat. 11 WO Mann britische Truppen. Abteilungen der Flotte und der Luftstreitkräfte sowie Abordnun gen der Armeen Indiens und der britischen Dominions werden an der sechs Kilometer langen Strecke Spalier bilden. Am Hydepark iverden WO Mitglieder des englischen Frontkämpfer verbandes British Legion und Vertretungen der Frontkämpfer verbände des Auslandes Aufstellung nehmen. Vor der Geschütz lafette, auf der der Sarg ruht, iverden Abteilungen aller Regi menter, deren Oberbefehlshaber der verstorbene König war, in einer Stärke von insgesamt 1500 Mann marschieren. Hinter dem Sarg wird die Könlgsstandarte getragen. Ihr folgt König Eduard in Marineuniform; er wird die ganze Strecke zu Futz gehen. Dem König folgen die übrigen Fürstlichkeiten. Den Abschluß des Zuges bilden mehrere Staatskarossen für die Königin und andere Damen der königliäien Familie. Während der zwei Stunden, die der Trauerzug durch die Straßen Lon dons geht, werden im Hyde-Park und am Toiver jede Minute Geschüßsalven abgcfeuert werden. Die Beisetzungsfeier lm Schloss Windsor wird auf Wunsch des Königs Eduard äußerst einfach und schlicht gehalten sein. Das allgemeine Stillschweigen von zwei Minuten soN genau in dem Augenblick «insetzen, in dem der Sarg König Georgs in die Grabstätte versenkt wird. Wie Daily Telegraph meldet, wird die englische Königin auch in Zukunft die amtliche Bezeichnung „Königin Mary" führen. Sie wird daher nicht, wie es in früheren Fällen üblich war, den Titel einer Königinmutter übernehmen. Die deutsche Trauerabordnung tu London elngetroffen London, 27. Ian. Die deutsche Abordnung zur Teil nahm« an den Beisetzungsfelerllchkelten für König Georg ist am Montagvormittag in London elngetroffen. Dl« Mitglieder der Abordnung, Reichsaußenminister von Neurath, General der Infanterie von Rundstaedt. Admiral Albrecht, General der Flieger Kaupifch, wurden bei ihrer Ankunft in London von Botschafter von Hoesch sowie von Vertretern des eng lischen Heeres und der Marine begrüßt. Ein Pressegespräch mit -em Führer Paris, 27. Ian. Der Führer gewährte der Vertreterin des „Paris Soir", Madame Titayna, eine Unterredung, über die sic ihrem Blatt u. a. folgendes berichtet: „Gleichgültig, welche politische Meinung wir auch vertreten, immer wird die Persönlichkeit der Männer, die in die Ge schichte ihres Volkes und damit in die Welt eintrcten, wie in diesem Falle Adolf Hitler, unsere Anteilnahme erwecken. Keiner wird ihr entgehen können. Das Palais in der Will-elmstratze, in dem der Führer arbeitet und wohnt, ist von einer Einfachheit der Linie in der Architektur und der Ausstattung, die mit der völkischen Gerad heit des neuen Deutschland iibereinstimmt: eine breite Helle Treppe, eine Galerie, schlichte Räume und dann das Arbeits zimmer des Führer. Ich brauchte nicht lange zu warten. Fünf Minuten vor 11 Uhr kam ich an. Ich war für 11 Uhr angesagt. Staatssekre tär Funk holte mich aus dem Vorzimmer, das mit modernen bequemen Sesseln ausgestattet ist7 In dem Augenblick, als ich mich in einen von ihnen hincingesetzt hatte, mußten ich an den Empfang denken, den ich einige Monat« früher bei Mussolini gehabt hatte. Damals hatte ich den Duce in einem Zimmer er warten müssen, das reich ausgestattet war mit harten gotischen Holzstühlen. Als ich bei dem Diktator Italiens eintrat, stand er etwa 30 Meter von mir entfernt und durch ein endloses Parkett von mir getrennt zwischen einem Fenster und seinem Schreib tisch. Heute ist der Haupteindruck des Empfanges durch Hitler der einer großen Einfachheit. Der Führer kommt mir mit aus gestreckter Hand entgegen. Als ich telegraphlsch nach Berlin gerufen wurde, macht« ich mir nachts im Zuge etwa ein Dutzend Fragen zurecht, die ich entschlossen war. unter allen Umständen zu stellen. Uebrigens könnten nur die Antworten indiskret sein. Aber schon bei den ersten Worten sehe ich, daß der Führer sich nicht hinter diplo matische Formeln verschanzt, sondern mit völliger Offenheit zum französischen Volk spricht. In dem Zimmer ohne Nachhall scheint mir meine Stimme, die deutsche Worte spricht, unsicher. Ich versuch mich und damit «ns zu erklären: „Der Franzose fürchtet mehr als alles andere den Krieg, und weil er ihn fürchtet und haßt, glaubt er leicht an seine Möglichkeit. Ich möchte gern aus Ihrem Munde hören, daß Deutschland seine äußere Politik auf pazifistischer Grundlage aufbaut." Der Mann, der mir gcgeniibersitzt und den Ich eindring lich anfehe, denkt einen einzigen Augenblick« nach, nicht länger, dann spricht der Führer: „Das Wort Pazifismus hat zwei Bedeutungen und hat in Frankreich nicht dieselbe Bedeutung wie bei uns. Wir kön nen einen Pazifismus nicht anerkennen, der den Verzicht auf eigene Lebensrechte bedeutet." Er hält einen Augenblick inne, um seine Worte noch besser zu formuiiercn: „Für uns Kann sich der Pazifismus nur verwirklichen, wenn er auf der allgemein menschlichen Grundlage aufgebaut ist, daß ein sedes Volk Recht hat, zu leben. Ich sage zu loben und nicht zu votieren. W-r den Frieden aulrichten will, mutz zuerst dieses Recht der Völker cknerkennen. Mit anderen Wor ten: es gibt keinen «lnzkgen Deutschen, der den Krieg wünscht. Der letzte hat uns zwei Millionen Tote und 714 Millionen Verwundete gekostet. Selbst wenn wir Sieger geivesen wären, so wäre doch kein Sieg es wert gewesen, diesen Preis dafür zu bezahlen." „Ich weitz, wie sich der deutsche Geist gegen den Vertrag von Versailles aufgelehnt hat. Aber selbst zu gegeben, daß feder Mensch sich einig ist in der Notwendigkeit, daß dieser Vertrag revidiert werden mutz, — wie könnte das geschehen, ohne die Interessen anderer Völker zu verletzen?" „Der Vertrag von Versailles hat zwei Folgen gehabt. Er bekräftigt einen territorialen Sieg und er stellt einen moralischen Sieg her. Jede territoriale Lösung hat ihre Schwächen. Bei Gebietsfragen sollte allein di« Stimme des Volkes entscheiden und seine wirtschaftlichen Bedürfnisse. Mer unter dem Ge sichtswinkel der Moral Ist eg unmöglich und unzulässig, ein Volk zu diskriminieren und es zu demütigen. 1870 hat der Frie densvertrag sich mit einem materiellen und territorialen Siege begnügt, ohne die Ehr« Frankreichs anzutasten. Jeder Be schluß, der die Persönlichkeit eines Volkes herabmindert, schafft nur Bitterkeit und Haß bei den Unterdrückten und Mißtrauen bet den anderen. Der Mensch hat das Recht zu loben, sei es als Nation, sei es als Einzelneri" „Was also soll man nun im Falle des Versailler Ver trages tun?" „Das menschliche Gewissen sollte die Gerechtigkeit über Interessen und Parteien stellen. Jedes Volk hat das Recht, auf seinem Boden zu leben, mit seinem Glauben seiner Geschichte, seinen Gewohnheiten und seinen wtrtschastltchen Möglichkeiten. Die einen zum Schaden der anderen zu bevorzugen, ist absurd, weil das das Gleichgewicht der menschlichen Gesellschaft zerstört. Der Friede kann nur aus dem Gleichgewicht gckboren werden, also aus der Gerechtigkeit. Was -le einzelnen Maßnahmen an geht, «nn diesen Frieden auszurichten, so sind sie leicht zu finden, wenn jeder mit menschlichem Gefühl, Verständnis und Klugheit an st« herangeht." „Sicherlich. Wir berühren eine sehr ernst« Frage. Di« Bevölkerungspolitik, die in Deutschland propagiert wird, schasst notwendigerweise einen Expansionodrang aus dem Bevölke rungszuwachs, — also Krieg. Sie beklagen sich, nicht genug Brot zu haben und wollen doch noch mehr Menschenl" „Es gibt talentierte und nichttalentiert« Völker auf der Welt. Die ersteren haben vorwiegend «inen Mangel an Le- bcnsraum, während den anderen eine große und vielfach un- ausgenützte Lebenssläche zur Verfügung steht. Di« europäischen Staaten gehören zur ersteren Kategorie. Mai« muß sich bewußt iverden, daß sie in dieser Hinsicht eine Völkergemeinschaft dar stellen, «vcnn sie auch manchmal eine streitsüchtige Familie sind." „Sie brauck>en also wegen der wachsenden Volkskrast Deutschlands Kolonien?" „Meinen Sie das nicht auch?" „Wie wollen Sie dieses Ziel in der Praxis erreick-en?" ..Wenn das Gewissen der übrigen Völker den Gedanken des Ausgleichs und der Gerechtigkeit zuließe, dann würden die materiellen Einzelheiten leicht zu regeln sein. Was mich augen blicklich am meisten beschäftigt, ist das Erwachen der Einsicht der Welt, daß der gute Wille der Völker eine Zusammenarbeit ohne Hintergedanken schaffen muß, uni jedem einzelnen Volk ein besseres Leben zu gestatten. Im übrigen, ich wiederhole es, Weder Werburn noch Adreffenmaterlal durch die Dienststellen Berlin, 27. Januar. Der Reichsgesckiäftssührer -es Bun des Nationalsozialistischer Deutscher Juristen hat an di« Unter gliederungen ein Rundschreiben gerichtet, worin er darauf hin weist, -aß grundsätzlich die Dienststellen sich jeglicher Werbung zugunsten bestimmter Wirtsckmftsunternehmungen zu enthalten haben. Desgleick>en ist die Aushändigung von Adressenmaterial zum Zivecke der Werbung verboten. Die wirtschaftlichen Unter nehmungen, die irgendwelche Erzeugnisse anb-ieten wollen, sol len« ufdenWegderAnkünolgungdurch An zeigen verwiesen iverden. Vlullaer Abschluß eines Fußballsvleles in Wien Wien, 27. Januar. Nach einem Fußballivcttspicl zwischen den Vereinen „Hertha" Wien und „Sturm" Wien in Ottakring kam es zu einer wüsten Schlägerei. Die Anhänger der beiden Mannschaften, die mit den« Spiclausgaug nicht zufrieden waren, stürmten den Matz, und nach wenigen Sekunden war eine Schlägerei im Gange, bei der zivei Personen schiver und vier leicht verletzt wurden. Die Polizei konnte nur mit Mühe die Ruhe wiederherstellen und nahm 26 Verhaftungen vor. s weitere ArbeitSkammern errichtet Berlin, 27. Ian. Durch Anordnung des Reichsleiters der DAF. ist die Bildung folgender neun weiteren Arbcitskammeru versügt worden: Bayerische Ostmark sSitz Bayreuth), Franken (Sitz Mrüberg), Halle-Merseburg (Halle a. d. S), Koblenz- Trier sSitz Koblenz), Mainfranken sSitz Würzburg), Mecklen burg-Lübeck sSitz Schwerin), Schleswig-Holstein sSitz Kiel), Schwaben sSitz Augsburg), Weser-Ems (Sitz Bremen). Vom Führer beanadiat Berlin, 27. Ian. Der Führer und Reichskanzler hat die vom Schwurgericht in Oppeln gegen die am 16 November 1012 geborene Ehefrau Emilie Mnich geb. Wotka wegen Raub mordes erkannte Todesstrafe mit Rücksicht auf die bisherige Unbestrastheit und die Jugend der Verurteilten in lebenslange Zuchthausstrafe umgewandelt. Der Ausgang -er griechischen Wahlen Athen, 27. Ian. Auf Grund der bis 3 Uhr morgens nach Athen übermittel ten Wahlergebnisse verteilen sich die 300 Parlamentssitze fol gendermaßen: Venizelilten 125 bis 130 Sitze, Volkspartei Tsal- daris 60 bis 65, Anhänger von Kondylis und Theothokis 70 bis 80, Anhänger -cs Generals Metaxas 10, Kommunisten 10 bis 12. Rund 15 Sitze fallen den kleinen Parteien zu. Der Führer der Venizelisten, Sophulis, sprach di« Ansicht aus, daß der Wahlausgang eine innenpolitische Versöhnung be deute. Es müsse daher eine Regierung der nationalen Einigung gebildet werden. 12 Zaire AaKthaa- für einen SltllichkelU- Verbrecher Schwerer Mißbrauch der Erzlehergewalt. Frankfurt svder), 27. Ian. Das Verfahren gegen den 1888 zu Pasewalk geborenen Albert Gau de wegen schweren Sitt lichkeitsverbrechens, das sich in achtstündiger Verhandlung vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Frankfurt sOder) abrollte, erinnerte stark an den Prozeß gegen den Lehrer Lie- pold, der vor dem Kriege berechtigtes Aufsehen erregte. Wie schiver im Falle Gaude die Sittlichkeitsverbrechen gewesen sind, zeigt schon allein das Urteil, das unter Berücksichtigung mil dernder Umstände auf 12 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehr verlust lautet«. Außerdem wurde Unterbringung in eine Heil- und Pflegeanstalt und daneben auf Sicherungsverwahrung erkannt. Eine Anrechnung der säst einjährigen Untersuchungs haft wurde abgeleknt. Gaude, der als Erzieher auf verschiedenen großen Gütern Pommerns, der Neumark und zuletzt im Kreise Lebus tätig war, hatte eine jede dieser Stellungen dazu mißbraucht, uin sich an seinen Zöglingen in einer Weise zu vergehen, die, wie das Gericht bestätigt«, fast ohne Beispiel in der Geschichte der deut schen Kriminalistik steht. ist es stir das Leben Deutschlands und Frankreichs und für das Wohl der Menschheit notwendig, daß der Wohlstand Europas gesichert wird." .... Da wir über politische Dinge gesprochen haben, wüge ich noch eine delikate Frage: „Was denken Sie über den Anschluß?" „Das ist «ine Frage, Uber die sich hier niemand ausregt. Dieses Schreckgespenst benötigt man in Wien aus innerpolitisck>en Gründen. Die Anschlußsrage ist in Berlin nicht Auf meiner Uhr sehe ich die Zeit vorriicken, und ich fürcht«, nicht mehr alle Fragen stellen und alle Antworten hören zu können. Ich frage rasch: „Und die Rolle der Frauen? Glauben Sie. daß sie wirklich nur dazu da sind, um von den Männern Kinder zu bekommen?" Diesmal lacht der Führer. „Wer hat Ihnen das gesagt?" „Die Presse!" „Ich gebe den Frauen das gleiche Recht wie den Männern, cck'er ich glaube nicht, daß sie ihnen ähnlich sind. Die Frau i st die Lebensgefährtin d e s M n u u e s. Rinn soll ihr nicht eine Arbeit aufbürden, für die der Mann geschaffen ist. Ich stelle mir kein« Frauenbataillone vor: ich glaube, daß sie besser aus die soziale Arbeit eingestellt sind. Aber in jedem Fall hat eine Frau, die nicht heiratet, und wir haben viele in Deutsch land, da wir nicht genug Männer haben, das Recht, ihren Lebensunterhalt zu verdienen wie der Mann. Ich erinnere Sie übrigens daran, daß es eine Frau war, die den großen Partei tagfilm gemacht hat und daß eine Frau den Olympiafilm drehen wird. Ein Wort noch zu den Olympia-Spielen. Wir sind glück lich. wir freuen uns. hier Franzosen und möglichst viele be grüßen zu können. Wir werden alles tun, um ihnen zu zeigen, daß sie willkommen sind, und daß das deutsche Volk ihnen mit voller Herzlichkeit gegenübertritt. Ich wünsche sehr, daß Ihr« Reisenden nicht nur zu den sportlichen Ereignissen kommen, sondern daß sie auch unser Land besuchen werden, das ganze Land. Sie werden hier kein« Propagandareisen hergerichtet finden, die ihnen die Wahrheit verbergen. Wir werden ihnen nicht sagen, daß Deutschalnd das Paradies ist. denn so etwas gibt es auf dieser Erde nicht. Aber sie können in voller Frei heit hier l>eruingehen und selbst sehen, daß Deutschland in Rul)« und Ordnung und in der Arbeit lebt. Sie werden unseren Auf schwung, unsere Anstrengungen, unseren Friedenswillen sehen. Das ist alles, was ich wünsche." Der Führer erhebt sich. Ich habe feststellen können, daß er bei bester Gesundheit ist und daß alte Gerüchte über seine Krankheit falsch sind. Ich ziehe mich zurück, glücklich, seine Gedanken dem französischen Volk vermitteln zu können. Die Unterhaltung hat 50 Minuten gedauert." Der Angeklagte bestritt bis zuletzt die ihm zur Last geleg ten Verbrechen, doch wurde er all der verübten Scheußlichkeiten voll überführt. Genau so wie in dem Falle Seekeld-Schwerin wurden diesem Verbrecher seine eigenen Aufzeichnungen in No tizbüchern zum Verhängnis, in denen er Tag für Tag genaueste Eintragungen, wenn auch z. T. mit Geheimzeichen, machte. Da neben bildeten unzählige Photos, die all die begangenen Ver brechen im Bilde sesthielten, ein einwandfreies Üebersühruugs- material. Dem ReichSfinanzminiffer wurde das achte Kind geboten Berlin, 27. Jan. Frau Gräfin Schwerin von Krosigk die Gattin des Reichsministers der Finanzen, wurde am Sonnabend, den 25. Januar, von einer Tochter entbunden. Der Reichs- sinanzminister ist nun Vater von vier Söhnen und vier Töchtern. Deutsch-amerikanisches Abkommen Deutsch« Abordnung reist nach Washington. Berlin, 27. Januar. Nach Mitteilung -es Reichsluftsahrt« Ministeriums wir- sich Ansang Februar eine deutsche Abord nung, bestehend aus Vertretern des Neichsluftfahrtministeriums. des Reichspostministeriums und -er Deutschen Lufthansa nach Washington begeben, um mit den zuständigen itz.'hördi?ß -er Vereinigten Staaten ül>er die Durchführung des Luftverkehrs über -en Nordatlantik Verhandlungen zu führen. Dresdner Schlachtvtehmarkt vom 27 Zanuar Preise: 1. Rinder: A. Ochsen: a) 12, b) 1l—12. c) 36—10, d) —. B. Bullen: a) 12. b) 12, c) 10-12, üt — C Kühe: a) 12, b) 38-12, c) 27-37, d) 20—25 D. Färsen: a) 12 b) 10-12, c) —. d) —. E. Fresser: —. 2. Kälber: A Sonderklasse: —. B. Andere Kälber: a) 56-58, b) 17-55, c) 37-16, d) 32-36. 3. Lämmer, Hammel und Schase: A. Lämmer und Hammel: a) 1. 51-60. 2. —, b) 1. 50-58, 2. —, c) 12-50. d) 38-10. B Schafe: a) 45—50, b) 35—44, c) — 4. Schweine: a) t. 56, 2. —, b) 54, c) 52-50. d) —, e) —, f) —, g) <Saucn)- t. —, 2. —. Auftrieb: Rinder 888, darunter Ochsen 174, Bullen 111, Kühe 505, Färsen 60, Fresser 8. Zum Schlachlhos direkt —, Ochsen —, Bullen 1. Kühe 1, Auslandsrinder —, Kälber 803. direkt 2, Ausland —. Schase 787, direkt —, Ausland —, Schiveine 2379, direkt 18. Aus land —. Ucberstand: Rinder 09. darunter Ochsen 7, Bullen 10. Kühe 82. Färsen —, Kälber —, Schafe 203 Schweine —. Marktverkauf: Rinder: gute Ware glatt, sonst schief, Kälber langsam, Schafe schlecht, Schweine verteilt. MteldeutsKe Sörse vom 27. Zanuar Uneinheitlich. Die Leipziger Börse eröffnete die neue Woche in ungleichmäßiger Tendenz. Tas Geschält war ruhig. Die Kurse bewegten sich um 1 bis 2 Prozent nach beiden Sei ten. Der Bankenmarkk lag verhältnismäßig still Reichsbank zogen 2,25 Prozent an. Am Montanakticnmark» hatten Ver einigte Stahl lebhafte Umsätze bei 0,25 Prozent höh-rem Kurs. Auch Lingner-Werke wurden lebhaft umge ehi und stellten sich 3 Prozent höher. Hugo Schneider zogen sogar 3 Prozent an. Von Papier-Aktien verloren Dresdner Chromo 1.5 Prozent. Am Textilaktienmarkt, der eine uneinheitliche Tendenz hatte, stellten sich Kunz-Treibriemen 1,5 Prozent höher, während Fal- kensteiner Gardinen 1 Prozent nachgaben Von Brauereien ge wannen Gohliser 2 Prozent, während Bohrisch 1.5 Prozent ver loren. Im späteren Verlaus gewannen Glauzlg^r Zucker 2,5 Prozent. Am Markt der festverzins'lchen Werte konnten Reichsanleihc Altbesitz 0,20 Prozent anziehcu. Am Pfandbrief markt hatten Erbländer-Aufwertungspfandbriese regen Umsatz. Sie mußten bei 0,50 Prozent Aufschlag repartiert iverden. Leip ziger Hypo.-Liqui. zogen 0,30 Prozent an und hatten lebhaftes Geschäft. Sachsenboden-Ltqui.-Psandbriefe verloren dagegen 0,25 Prozent. Der Markt der Stadtanlcihcn batte eine lebhafte Umsatztätigkcit. Doch hielten sich die Kursänderungen in en gem Rahmen. Reichswetterdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage für Dienstag, 28. Januar: Auffrischende Winde zunächst aus südlichen, später aus westlichen Richtungen. Anfangs vorübergehend fönig ausheiternd, dann rnneh» mende Regenneigung. Uebergang zu Schaltern. Mild.
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