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Sonntags- Ausgabe. Bezugspreis: tt> »»e ,«»>»«> e-ßNch ws 0«», «»»««lich « >^>S W»ee«n«»ett<» or «./d. t«i Sddsi«, «i»a««>K 0i u— .„ch ««I.r« »»»«">««» ^ «>«»«» U>» V««» „»,och> —<,»>1«» M ILtt M.'Uch Uc .»«ch »I« Voll lonerdaid v»,ii<dia»0« «»»at- «ch « «I,e,«I,ad'»ch «t <»> ,o,„»u,M'ch psftde»«»,«»»», SchnNI.U»», ««» ch.ich.Ii.»««, 1oda»»,«g«ß, N». > ftnrtsbtcrU des Rates und des PoUzettuntes der Stadl Leipzig 10?. Jahrgang , I«, ch«.«!,«» ««. Bm«^G ' »t« ,1n1,«M.. » Vt. —« »»«»SN« INI Vs- ,»» Sedtrten <» «mklich», «,ti »ch Peiitj«!!« 81 Pf.: .1,1», »I« pelllj««« S1 Vs„ «»»ttl,». a»j«>„. i»pf.. ch.Kd.U.anj,!««» »tt piafioorichill«—>» pe«ll, ,,»»»«. Boi»««»: Leiom'-iillo,« w. »«, r««i,i>» «»»ich«. V»««.»Itze. y»ni!»e»ch Nulchlptz N« ><»!. I<0» ««. 1««». Anzeigenpreis Nr. S0S Sonntag, den 28. November ISIS Me MmerhKhUSte« f Der österreichische Tagesbericht Hvld. Wien, 27. November. Amtlich wird mitgeteilt: Russischer Kriegsschauplatz Nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz Die Artillerie- und Angriffstätigkeit der Italiener er streckte sich gestern auf die ganze küstenländische Front. Vorstöße gegen unsere Stellungen aus dem Mrzli Drh und südlich dieses Berges wurden teils im Handgemenge, teils vor den Hindernissen unter schweren Verlusten des Feindes abgewiesen. Vor dem To! meiner Brückenkopf hielt unsere Artillerie jeden Angriffsversuch nieder. Auch bei Plava griffen die Italiener vergeblich an. Am heftigsten waren die Kämpfe am Görzer Brückenkopf. Bei Oslvlja schlugen Abteilungen des dalmatinischen In- fanterie-Regiments Nr. 22 sechs feindliche Stürme blutig ab. Das gleiche Schicksal hatten starke Angriffe gegen Pevna und die Podgora-Höhen. Die Stadt Görz steht unter andauerndem Feuer schwerer Kaliber. Einer unserer Flieger brachte im Lufkkampf einen feind lichen Doppeldecker zum Absturz nach San Lorenzo di Mofso, wo das italienische Flugzeug durch unsere Artillerie zufammengeschoffen wurde. 3m Abschnitt der Hochfläche von Doberdo endete das Gefecht am Nordhang des Monte San Michele mit der vollen Behauptung unserer Kampffront. Am Sudrand des Berges geriet die feindliche Angriffs bewegung schon in unserem Geschühfeuer ins Stocken. An -er Tiroler Front wurden vereinzelte Aagriffsversuche in den Dolomiten vereitelt. Südöstlicher Kriegsschauplatz Im Raume von Casnlca und lm Sandschak Novl- bazarist die Lage unverändert. Auf der Suha PIaniaa westlich von Mikrowlca warfen unsere Truppen die Ser ben gegen dle montenegrinische Grenze zurück. Die Zahl der Gefangenen erhöht sich stündlich. InMilrowiea wurden feit Einnahme der Stadt 11000 serbische Soldaten und 3500 wehrpflichtige Zivilisten eingebracht. Bei Pristina wur den neuerlich 800 Mann gefangengenommen. Auch weiler hinter den Angriffsfronten werden viele Versprengte aufgegriffen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Höfer, Feldmarfchalleulnant. Bulgarischer Tagesbericht Telegraphischer Bericht wtb. Sofia, 27. November. Amtlicher Bericht vom 26. November: Die Verfol gung der Serben seitens der bulgarischen und verbündeten Truppen in Richtung auf Prizrend und Ipek dauert fort. Wir nahmen 3500 Mann gefangen und erbeuteten acht Kanonen, fünf Munitionsroagcn und viel Kriegsmaterial. Wir er beuteten auf der Bahnlinie Ferisovic — Pristina drei Loko motiven und 100 Eiscnbahnwaggons. Die Donau im Bunde mit den L'entralm achten Eigener Drahtbertcht (r.) Köln, 27. November. Aus Wien berichtet die .Köln. Zig.', daß bisher 38 S ch l e p p- schisfe mit 1440 Wagg nlcdunaen Munition für Bul garien und die T ü r k c i die D o n a u p a s s j e r l en. Auf d:n zuletzt durchgckommeiien neun Schleppschiffen, d e ein Monitor be gleitete, wurden auch einige hundert Soldaten und einige Kraftwagen befördert. Hottentotten für Mazedonien Telegraphischer Bericht Aus San Nemo wird gemeldet: Der englische Oberst Hul- ton, ter sich nach Saloniki unterwegs bcf nd t, te ile einem Mit arbeiter des Giornale d' Italia* mit, daß 40 000 südafri kanische Neger, deren Verwendung ursprünglich für Ost afrika geplant war, von Durban nach Saloniki abge- gangcn sind, um sich dem englischen Expeditionskorps anzu- schlief.en. Angst vor DierLundsspko en in Saloniki Telegraphischer Bericht vld. Saloniki, 27. November. DaS Neukersch« Bureau läßt lick von seinem Sonderberichterstatter aus Saloniki melden, Salon,Ni sei ein Paradies der Spione, die dort ganz ungehindert zu Werke gingen und jeden Fremden sofort «in« eingehenden Musterung unterzögen. Kein militärischer Transport würde von diesen übcrsrben. Di: Engländer und Franzosen müßten fre e Hand bcko: men, um sich dagegen zu wehren. Sie mühten das Kontrollrecht über alle ankommenden und abrelscnden Per sonen und über alle cinlauscnden und abgehenden Berichte erhal ten. Ferner mühten sie die Befugnis haben, alle unerwüns.t t:n Ele mente auS der militärischen Zone zu verweisen. Keine Verhandlung über die griechische Abrüstung? Bon unserer Berliner Schrtftletlung <D Berlin, 27. November. Wie das .B. T.' erfährt, ist die Frage der Demobili sierung überhaupt nicht Gegenstand von Verhand lungen zwischen Griechenland und den Bierverband S- mächt en gewesen. Bon griechischer Seite sei niemals und niemand gegenüber eine teilweise Demobilisierung versprochen worden. Neue Note des Dierverbandes an Griechenland Telegraphischer Bericht vök. Athen, 27. November. stzavaS.) Die Gesandten des Dierverbandes überreichten henke vormittag der griechischen Regierung eine neue ge- meinsame Note, die sich an die in den letzten Tagen über reichte Note anschllehk. Die neue Note, die einzelne Fragen be handelt, soll gleichfalls sehrwichkig sein. Im Anschluß an -en Besuch der Gesandte« des Vierverbandes Hal der Ministerpräsident Sk »ludis «ine Besprechung mik dem König gehabt, wor auf ein Ml n i st e r r a t einberufen wurde. Die neue Role bestimmt genau die materiellen Verfügungen, die die Verbandsmächte von -er griechischen Regierung gemäß dem Abkommen, über -äs schon vorher eine grundsätzliche Einigung erzielt war, erwarten. Nach dem die erste Note die Grundsätze festgelegt hat, nimmt der Vier oerband an, daß Griechenland der praktischen Durchfüh rung sich nicht widersetzen wird, besonders nach den wohlwollen den Maßnahmen der Alliierten hinsichtlich des griechischen Handels, dem für die Zukunft in der Warenzusuhr Erleichte rungen zugesichert worden sind. „König Peter sucht den Tod" Eigene Drahkberichle fr.) Köln, 27. November. Die .Köln Vollrs-Ztg.' meldet aus der Schweiz: Der Bericht erstatter Magrini berichtet, zchntauirnd gefangene Oesterreicher und ebensovicle Albanier arbeiteten fieberhaft an dem Straßen bau zwischen Liuma und Dtbra unter der Leitung des Ver- kehrsministcrs. KönigPeter habe der Schlacht bei Pirok beigcwohnl; zwei Soidaicn hallen ihn auf dem Pferde gehalten. Jetzt befindet er sich bei Kossowo und suche den Tod. Die Serben seien ohne Hoffnung, so äußerte sich eine hochstehende Per sönlichkeit. Cie sehen sich von der Entente verlassen. Die ge sandte Hilfe erschien zu langsam, zu gering und zu spät. Is. Rotterdam, 27. November. Aus Montenegro wird unkerm 25. November gemeldet, daß die italienische, französische, englische und russische Gesandtschaft bei der serbischen Negierung in Andriejvice in Montenegro cingetroffen sind. Nikitas Sorgen und geheimen Pläne Eigener Drahtbericht (r.) Wien, 27. November. .A Nap" meldet auS Sofia: Der schwer erkrankte König von Montenegro ließ den Kronprinzen Danilo auS Italien nach Hause rufen, damit er Im Kronrak bei der Beratung der schwierigen Lag: tcS Landes den Vorsitz führe. Dem König verursacht groß« Sorge, daß Montenegro außerstande Ist, die 70 060 Serben, die nach Monte negro geflohen sind, zu verpflegen. Oer König hat die Befürchtung ausgesprochen, daß Montenegro Serbiens Schicksal teilen werde. Berlin, 27. November. Die .Nat.-Ztg.* berichtet: 5m .Berner Tazbia'.r* will ein bewährter Ballranirenner die Geheimnisse Ad o n I e n e g r o ü lösten: 3m Augenblick des Zusammenbruchs Ser biens wolle König Nikita die Gelegenheit ergreifen, um einen Plan zur Vergrößerung Montenegros auszusühren. ES sei nickt wahrscheinlich, daß er nach Wien Gesandte geschickt habe, di« einen Sonderfrieden erbaten, bei dem «in Teil AltferblenS an ihn Hütte fallen sollen. Dam » würde er sich anderseilig zu sehr verfeindet haben. Aber clwaS Wahres sei an den Gerüchten, daß er mit den Verbands. Mächten verhandelt habe und daß er, nachdem diese Serbien fasten ge laßen haben, bereit sei überzulausen, wenn man ihn haben will. Er wollte sich Skutart als unumgänglich nötigen Besitz sichern. Man verbat sich solch« vorzeitigen Sondergelüste und drängte um Hilf« für Serbien. Vor allem habe man Ein. halten der pekuniären Verpflichtungen verlangt, nachdem das Londoner Bankhaus B. Brothers k Co.» da- 1909 eine Anleihe von 250 000 Pfund Sterling auf den Markt brachte, beim Vierverband vorstellig geworden war, weil der Juli-Kupon der zu 97 Proz. aufgelegten, aber schon vor dem Krieg stark zurückgegangenen Anleihe nicht bezahlt worden ist. Daß man Nikita noch nicht ganz fasten läßt, hat seinen Grund darin, daß man seiner zur Hilfeleistung bet den Serben noch bedarf. Ader Nikita wird sich wohl aus der Schling« ziehen. Gcklhenlknd Zur neuen Reichstagstagung Bon Ernst Bassermann Mitglied deS Reichstags Fürst Bülow hak in einer Unterredung, die er jüngst in Luzern mit einem amerikanischen Journalisten hatte, sich folgender maßen geäußert: .Der Krieg muß ausgckämpft werden. Deutsch land ist sich einig, Hot alles, waS es braucht, und ist fest ent schlossen, den Krieg fortzusetzen, bis die Waffen entschieden haben.' Diese Worte geben in scharfumrissener Form den Willen deS Volkes wieder. Nichts ist falscher, als wenn im Aus lande der Eindruck einer tatsächlich nicht vorhandenen Kriegs müdigkeit erweckt wird. Gewiß, wer litte nicht unter diesem Bölkerkriege mit seinen täglich neuen Opfern! Bis in die Grund festen ist die europäische Welt erschüttert, und keinen anderen Ge danken vermag daS Gehirn zu fassen, als diesen Krieg, der unser Volk aus den gewohnten friedlichen Bahnen gerissen hat. In wem läge nicht eine liefe Friedenssehnsucht, wer würde nicht den Tag mit Jubel begrüßen, der dieses fürchterliche Morden beendet? Alle diese Empfindungen haben aber mit dem festen Entschlüsse: .d u r ch z o h a l t e n', nichts zu tun. Nichts wäre falscher, als aus solchen sentimentalen Erwägungen heraus das große Ziel Sü den Augen zu lasten. Ans ist dieser Krieg aufgezwungen. Mil gutem Gewissen können wir sagen, daß niemand in Deutschland diesen Krieg gewollt hat. Den aufgezwungenen Krieg hat deutsche Bolkskraft mit ganzer Energie ausgenommen, und wir müssen ihn zu Ende führen und ein Ziel erreichen, daS unS Sicherheit vor Wiederholungen so furchtbaren Krieges gewährt. Gänzlich verfehlt ist eS, wenn da und dort Deutschland die Ausgabe zuge wiesen wird, durch ein neutrales Land Frledensverhand« lungen in die Wege zu leiten. Nichts würde mehr den Eindruck der Schwäche erzeugen und damit den Krieg verlängern, als wenn wir den Anschein erwecken würden, daß wir um Frieden bitten. Die immer noch vorhandene Siegeszuversicht unse- rerFelnde gründet sich einmal auf die Stärke und Bolkszahl ihrer Koalition, sie vermögen es nicht zu fasten, daß Rußland, England, Frankreich und Italien im Bunde, unterstützt durch Japan und Amerika, nicht Herr werden sollten über unseren Vier bund. Immer wieder wird die rein mechanische Rechnung der um das Vielfache überlegenen Volks zahl der Feinde vor Augen geführt und dabei vergeßen, daß, wenn die Quantität auch noch so schwer in die Wagschale fällt, die Qualität der Truppen und der Führung doch letzten Endes entscheidet. Diese starke Koalition unserer Feinde wird auch die Hoffnung, daß sie zerfällt, als eine schwache erscheinen lasten. Man sagt sich, insbesondere in Frank reich, daß es doch wohl zweifelhaft ist, ob es jemals wiederum gelingen wird, eine solche Koalition gegen Deutschland auf di« Beine zu bringen, und auch in England mag der Zweifel auf tauchen, ob es der englischen Slaatskunst gelingen wird, für Eng lands Weltherrschaft den Kontinent nochmals bluten zu lasten. Heute hält diese Koalition unserer Feinde fest zusammen, und nirgends bietet sich eine Aussicht auf ihren Zerfall. Hier müßen auch die Erfahrungen der Frlcdenszeit herangezogen werden. Die Politik der letzten zehn Jahre vor dem Kriege zielte da hin ab, den Bund unserer Feinde zu lockern, bald hoffte man auf Rußland, bald auf England. Es waren Enttäuschungen. Der Haß gegen Deutschland schürzte daS Band immer fester, bis die furcht bare Explosion des IahreS 1914 auch den hossnungSsellgsten Illu sionisten die Augen öffnete. Also gewitzigt wollen wir auch im Kriege nicht eitler Hoffnung auf einen Zerfall des Bündnisses unserer Feinde, sondern uns selbst vertrauen. Der zweite Grund der Siegeszuversicht unserer Feinde ist die Hoffnung auf den E r s ch ö p f u n g s k r i e q, den England als Parole ausgegcben hat. Durch die Absperrung Deutschlands hoffte man Munitionsmangel zu erzeugen. Die deutsche Industrie gab die Antwort in ihrer glänzenden Organisation für den Kriegs bedarf. Heute hofft man, daß der Hunger unseren Feinden ein Bundesgenosse fein werde. Auch diese Hoffnung ist eitel. Nach manchem Schwanken und mancher Verzögerung greift nunmehr die Regierung in die Lcbcnsmiltclverteilung und PrciSrcaulierung energisch ein. Wo noch Lücken vorhanden sind, müßen sie aus gefüllt werden, scde Rück'cht muß schwinden, und Privatintercste muh sich dem Lebcnsintercsse der Nation, den Krieg durckzubalken, unterordncn. In dieser Frage muß an Regierung und Volk daS dringende Verlangen gestellt werden, daß alles geschickt, waS die Unzufriedenheit eindämmt, indem cs deren berechtigte Ursachen aushcbt. Unseren Feinden muß aus maßgebendem Munde in der kom menden Reichstaastagung gesagt werden, daß die Hoffnungen, unS in einem Erschöpfungskricge zu überwinden, ebenso eitel sind, wie eS die Hoffnungen aus die Iossreschcn Offensiven waren. Wir haben keinen Grund, kleinmütig zu sein, mag der Krieg auch noch lange dauern Man dachte, uns durch Rußlands gewaltiges Heer zu überwinden und mit der Dampfwalze bis gen Berlin zu fahren. Wir haben die Russen geschlagen, ihnen Polen, Kurland, Litauen und einen Teil der Ukraine obgenommen, und mag auch Rußland heute das zweite Aufgebot seines Landsturms gegen unS führen und schonungslos ungeschultes Menschenmoterial der Ver nichtung preisgeben, Rußland wird unü nicht überwinden. Die englischen Kerntruppcn sind von uns vernichtet worden, von jenen tapferen Regimentern ist kaum noch etwas übriggeblieben. Die Ioffreschen Offensiven sind eine nach der anderen an der deutschen Tapferkeit zerschellt; mögen sie sich wiederholen, wir werden zur Stelle sein. DaS Dardanellenunternehmen ist schmählich an der Tapferkeit der türkischen Truppen gescheitert, und die Eroberung Serbiens vollzieht sich planmäßig lm