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Sächsische Volkszeitung : 23.02.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193602236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19360223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19360223
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-02
- Tag 1936-02-23
-
Monat
1936-02
-
Jahr
1936
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.02.1936
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Ungenauigkeit haftet auch dem gregorianischen Kalender noch an, sie ist aber so gering, daß sie erst nach 3000 Jahren einen ganzen Tag ausmachen wird. Schwierigkeiten für die Flottenkonferenz Für staatliche WevermMlung Ein neuer Vorschlag zur EhesSrderung. Das Problem der öffentlichen Ehevermittlung, das In letz ter Zeit schon von mcbreren Stellen zur Debatte gestellt wurde, wird ietzt auch 'n der Zeitschrift des Reichsausschusies sür Voiks- gcsundheitsdienst erörtert. — Dr. Pfotenhauer führt dort ans, dah der Staat an der Förderung hochwertigen und der Verhin derung minderwertigen Nachwuchses das größte Interesse habe. Damit hätten aber private und eigennützige Einrichtungen zur Ehcvermittlung, die dieses Ziel nicht kennten, keine Daseins berechtigung mehr. Die Eheschließung sei eine Handlung, die in Verantwortung vor Volk und Staat geschehen müsse und des halb von allem Oefsentlichen und Gewerbsmähigem zu befreien sei. Wo eine Ehevermittlung erforderlich sei, müsse sie aus- schlietziich von staatlich anerkannten und überwachten Stellen dnrchgcführt werden. Der Referent hält cs für möglich. In jedem größeren Bezirk an einem städtischen Gesundheits amt eine solche Ehevermittlung einzurichten, die die Aufgabe hätte, dem großen Heer der unfreiwillig Unverheirateten Ehe- anbnhnungsmöglichkeiten zu geben Seine natürliche Begren zung fände der Arbeitsbereich einer solchen Vermittlung aus die, die den Rat der Vermittlungsstelle erbäten. Eine zweite Aufgabe der staatlichen Ehevermittlung läge in der Betreuung der ledigen, unfruchtbar gemachten Personen, soweit sie als gemeinschaftsfähig anzusehen seien. Ihre Zu- sammenführunn mit gleichartigen Ehegatten würde zugleich unter Beweis stellen, daß der Staat den Erbkranken nicht aus der Gemeinschaft ausstoßen wolle. Schließlich könne man die Stellen, die sich ml» Adoptionsvermittlung befaßten, in die staatliche Ehevermittlung eingliedern. Zweck dieser Bolksche könne und dürfe nur sein die Erhaltung des gesunden Erbgutxs. Staatliche Ehemaßnahmen seien kein Eingriff in die Gesetze der Natur, sondern lediglich eine in letzter Stunde angewandte Kor rektur menschlicher Verantwortungslosigkeit, und sie seien so lange erforderlich, bis das Gefühl sür gesundes Blut wieder Gemeingut des gesamten Volkes geworden sei. Verleihung der Rechtsfähigkeit an Vereine Berlin, 22. Febr. Das preußische Staatsministcrium hat durch eine mit dem 1. März 1936 in Kraft tretende Verordnung Zuständigkeiten für das Vereinswesen geregelt. Danach ist zu ständig zur Verleihung der Rechtsfähigkeit an einen Verein, dessen Ziveck aus einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb gerichtet ist. und zur Erteilung der zu einer Satzungsänderung eines solchen Vereins oder seiner Auflösung ersorderlickum Geneh migung die Aufsichtsbehörde. Aufsichtsbehörde ist der Regie rungspräsident, in dessen Bezirk der Verein seinen Sitz hat; sür Berlin der Polizeipräsident. London, L2. Febr. Wie Preß Association zu den gestrigen Besprechungen zwischen Außenminister Eden und den Mitglie dern der englischen und französischen Flottenabordnungen be richtet, hat die französische Regierung durch Botschafter Cardin wissen lassen, dah der britische Protokollvorschlag, der das Verfahren für die Einbeziehung der übrigen Mächte in das geplante Flottenabkommen regeln soll, in seiner gegen wärtigen Form nicht annehmbar sei. Die englische Agen tur bezeichnet die Lage trotz der französischen Einwände jedoch keinesivegs als hoffnungslos. Lin ermutigender Umstand sei, daß die Franzosen die Notwendigkeit der Zugehörigkeit anderer Flottenmächte zum Vertrag anerkennen, falls das von den vier Mächten zu erzielende Abkommen überhaupt irgend einen praktischen Wert haben solle. Die Agentur bestätigt ferner, daß französischerseits die Frage eines Lustabkommens aufgeworfen wurde mit dem Hinweis, daß die gegenwärtige Flottenkonferenz hierzu eine gute Gelegenheit biete. Es sei jedoch, so fügt die Agentur hinzu, eine Uebertreibung, wollte man sagen, daß die Franzosen den Abschluß eines qualitativen Flottenabkommens von einem Luftabkommen abhängig gemacht hätten. Admiral Biscia, ein führendes Mitglied der Italienischen Flotten abordnung, der am Freitag aus Rom hier eingetroffen ist, habe mit seiner Regierung Rücksprache über die beiden oben erwähn ten Fragen gehalten. Auch das Reuterbüro veröffentlicht einen längeren Bericht Uber den Stand der Flottenkonferenz und bezeichnet die Be sprechungen der letzten 48 Stunden als die wichtigsten seit dem Ausscheiden Japans. Es seien europäisch« politisch« Fragen aufgeworfen worden, die weitere Verwicklungen hcrbeizuführen drohten und wegen deren Erörterung der amerikanische Vertreter Norman Davis am Donnerstag bei einem Besuch beim Außenminister Eden Einspruch erhoben habe. Wie verlautet, habe der englische Au ßenminister mit dem Vertreter Amerikas darin übcreingestimmt, dah sich die Konferenz soweit wie möglich auf die technischen Flottensragen beschränken sollte. Die Lage, so fährt Reuter fort, werde jedoch durch die Ent scheidung, dem eigentlichen Flottenvertrag ein Protokoll anzu hängen, verwickelt. Der Zweck des Protokolls würde darin be stehen, die Maschinerie für die Befragung anderer Mächte wie Japan, Deutschland und Sowietruhlano zu liefern mit dem Ziel, die Unterschriften dieser Machte noch vor Schluh des Jahres zu erhalten. In der Zwischenzeit würde der Flottenvertrag selbst le diglich von den jetzt verhandelnden Mächten mit einer vorläu figen Unterschrift versehen werden. Was die Italienische Seite angehe, so verlaute, dah Musso lini nicht die Aufhebung der Siihnmaßnahmen oder die Zurück ziehung der britischen Flotte aus dem Mittelmeer verlange, dah er aber durch den Mund Brandts den Wunsch ausgedrückt habe, eine Formel einzufügen, mit deren Hilfe später diese oder an dere politische Fragen auf diplomatischem Wege verhandelt wer den könnten. Andererseits werde In amerikanischen Kreisen erklärt, daß Norman Davis ein Schriftstück, das über ein Flottcnabkommen hinausgehe, nicht einmal mit einer vorläufigen Unterschrift ver sehen könne. Die amerikanische Meinnng sei in starkem Mähe auf Neutralität festgelrgt. Reuter schließt seinen Bericht mit der Feststellung, daß keine weiteren Sitzungen der Flottenkonferenz stattsinden wür den, ehe nicht diese Fragen hinter den Kulissen in irgend einer Form erledigt worden seien. Regierungsmehrheit bei -en japan. Wahlen Tokio, rr. Febr. Nach den um v Uhr früh vorliegenden Wahlergebnissen haben die Regierungspartei Mlnfeiio 155, die oppositionelle Seiyukai-Partei 112, die Arbeiterpartei 15, die Showakei 15, die Kokumin-Domel 9 und die übrigen Parteien 5 Sitze erhalten. Die Zahl der gewählten unabhängigen Abge ordneten beträgt 19. Die endgültigen Ergebnisse werden frühestens am 23. Fe bruar oorliegen jedoch ist man in Regierungskreisen bereits jetzt überzeugt, dah die Minseito 219 Sitze erlangen wird, so daß die Regierung zusammen mit den 49 Sitzen der regierungsfreund lichen Parteien insgesamt über 259 Stimmen von 466 Abge ordneten verfügen wird. Die politische Lage könne daher als die jüdisch verheirateten nlchtjUdiscl)en Aerzte. — Weiter be stimmt der Reichsärzteführcr, dah nichtjüdische Acrztc sich nicht durch jüdische Acrzte, jüdische Aerzte sich aber nur von jüdischen Aerzten vertreten lassen dürfen. Nichtjüdisck-e Aerzte dürfen ihre nichtjüdischen Patienten nur nichtjüdisck)en Fachärzten, Krankenhaus-, Sanatoriums- usw. -ärzten überweisen und um- üdiscl)er Mischling als Arzt lx-stallt werden darf, ein Deutscher, der mit einer Jüdin oder einem ischiing verheiratet Ist. gekehrt. Dagegen dürfen nichtjüdische Aerzte, insbesondere Kran kenhausärzte, Ueberiveisungcn von jüdischen Aerzten annchmcn, wo ärztliche Verhältnisse dies notivendig erscheinen lassen. Schltchlich teilt der Reichsärztesührer klar, dah für die nächste Zeit, von bestimmten Härtesällen abgesel;en, kein Jude und auch kein ebensowenig jüdische» M Grippegefabr ist überwunden Berlin, 22. Febr. Auf Grund der Meldungen von 23k Ortskrankenkassen mit rund 6,8 Mill, gegen Krankk>eit ver sicherten Personen ergibt sich nach einer Mitteilung des Reichs verbandes der Ortskrankenkassen e. V. für den 1. Februar 1936 ein Krankenstand von 2.96 (im Verhältnis zur Mitglieder zahls gegenüber 2.88 im Vormonat und 3,87 am 1. Februar 1935. Im übrigen lasse sich aus dem Verlaus der Kranken- standskurvc schon jetzt sagen, daß die Gefahr von Grippe erkrankungen im Ausmaß des Vorjahres überwunden sei. Silkswerk «-Butter und Mud" 19ZS Berlin, 22. Febr. Die im Jahre 1934 begonnene Arbeit des Hilfswcrkes Mutter und Kind der NSV. hat sich so erfreulich entwickelt, daß der jetzt herausgcgebene vorläufige Jahres bericht für 1935 bereits mit stolzen Zahlen aufwartcn kann. Danach beträgt die Zahl der hilfsbedürftigen Familien, die von der wirtschaftlichen Hilfe erfaßt wurden i 236 634, die Zahl der ixt re utcn Familienmitglieder 4 762 526. Es wurden weiterhin 466 329 iverdende Mütter und Wöchnerinnen sowie 17 168 ledig« Mütter betreut. In 24 336 Fällen wurde Anbeitsplatzhilsc ge währt. Zur Erholuno verschickt wurden im Berichtsjahr 65 676 Mütter. Uebcr 99 666 Helfer und Helferinnen haben sich im 2^erichtsjahr in den Dienst der Arl»eit gestellt. Die Hilfs- und 2k?ratungsslellen wurden von 2,6 Millionen Besuchern ausge sucht. Zur Durchführung all dieser Leistungen wurden mehr als 27 Millionen RM. ausgewendet, wovon aus die Mütter erholung rund 9,8, auf die mirtlcl>aftlick>« Hilfe einschliehlich Bett- und Kinderwäsche, Ernährungsbeihilfe nnd Kleidung 16,8 und auf die Hilf« für werdende Mütter, Wöchnerinnen und ledige Mütter 1,7 Millionen RM. entfallen. Schließlich ist noch der Betrag von 4.6 Millionen RM. hervorzuheben der sür Kindertagesstätten und örtliche Erholungspslege ausgewendet worden ist. Verre!chlikbung des Kastenwesens der Mii Berlin, 22. Febr Zur weiteren Durchführung der Ver- reichllchung der deutschen Justiz hat der Rcichsjustizminister im Einvernehmen mit den, Reichsfinanzministcr bestimmt, daß zum 16. März 1936 bei den Obcrlandesgerichten in Bamberg, Braun schweig Darmstadt, Hamburg, Karlsruhe, München, Nürnberg, Oldenburg, Rostock und Saarbrücken je eine Oberjustizkasse er richtet wird. Die Iustizhauptkasscn beim Kammergericht und den Obcrlandesgerichten Breslau, Celle, Düsseldorf, Frankfurt a. M., Hamm, Kassel, Kiel Köln, Königsberg, Marienwerder, Naumburg und Stettin heißen ab 16. März 1936 gleichfalls „Oberjustizkasse". gefestigt angesehen werden. Blnifierpräsident Sodza in Velarad Belgrad, 22. Febr. Der tschechoslowakische Minister präsident und Außenminister Dr. Hodza Iras am Sonnabend um 9 Uhr In Belgrad ein. In Semlin, der letzten Haltestelle vor Belgrad, empfing er den tschechoslowakischen Gesandten, der ihm einen Bericht über die Lage erstattete. In Belgrad wurde Hodza von Ministerpräsident und Außenminister Stojadlno- witsch sowie von den Gesandten der Kleinen Entente und des Baikanbundes begrüßt. Außerdem hatten sich Vertreter der Skupschtina sowie eine Gruppe von Mitgliedern der außerpar lamentarischen Opposition elngefunden. Die „Politika" erklärt, daß die Darlegungen des tschc- choslowakifch. Ministerpräsidenten Hodza In Belgrad glühte Be achtung finden werden. Das Blatt knüpft jedoch an die tsche choslowakischen Absichten In Mitteleuropa gewisse Vorbehalte. Es weist darauf hin, dah einige Großmächte, die sür die Aus fuhr der Donaustaaten sehr wichtig seien, erklärt hätten, keinem Kollektivabkommen zuzustimmen, das ohne ihre Beteiligung abgeschlossen werde. In der österreichischen Frage hebt die „Politika" hervor, dah der Sinn ihre: hilfsbereiten Geste gegenüber diesem wirtschaftlich schwächsten Donaustaat noch nicht ersichtlich sei. Vorläufig bemerke man in Oesterreich nur eine Stärkung des Legitimismus und vernehme zweideutige Aeuhcrungen seiner Staatsmänner in der Habsburger Frage. Dies seien Tatsachen, die die edle Absicht einer Wirtschaftshilfe für Wien hemmen mühten. Mische und nichtjüdische Ä<zke Berlin, 22. Febr. Reichsärztesührer Dr. Wagner hat mit Bezugnahme auf die Nürnberger Gesetze auch sür di« deutsche Aerzteschast die notwendigen Folgerungen gezogen. In einer zu diesem Zweck ergangenen Anordnung bestimmt der Reichs ärzteführer, daß in Zukunft zu unterscheiden ist zwisckrcn jüdi schen und nichtjüdischen Aerzten. Jüdische Aerzte sind: Die Voll juden mit vier jüdischen Großelternteilcn, die Dreivierteljudcn mit drei jüdischen Groheltcrnteilen und diejenigen Halbjuden mit zwei jüdischen Großelternteilen, die aln 16. September 1935 der jüdisckien Religionsgemeinschaft angehört haben oder danach in sie ausgenommen sind oder werden, oder die am gleichen Termin mit einem Juden verheiratet gewesen sind oder sich danach mit einem solchen verheirateten oder verheira ten. Sämtliche anderen Aerzte gelten als nichtjüdische Aerzte, also auch die jüdischen Mischlinge (Viertel- und Haibjuden) und Klein« Lkronilc Woldemaras als Zeuge. Kowno. 22. Febr. In dem Anfang dieser Woche begonne nen große» Vankprozeh gegen den früheren Bankpräsidcnten Martinas Ptschas gab es in der Hauptoerhandlung eine kleine Sensation. Es wurde nämlich der elngckerkerte frühere Mi nisterpräsident Woldemaras als Zeuge verhört, der seiner zeit Vorsitzender des Revisionsnusschusses dieser Bank war. — Woldemaras wurde unter starker Bewachung vorgesührt. Er machte einen sehr elenden Eindruck«. Seine Aussagen waren für den Hauptangeklagten Im allgemeinen günstig. Nach zivei- stllndigem Verhör wurde Woldemaras wieder unter starker Be wachung aus dem Gerichtssaal geführt. zuführende Tarmkrankheit, die sedoch glücklicherweise nur leich terer Natur ist. Die Aerzte stellten einen dem Typhusbazillus verwandten Krankheitserreger fest. Die Regierung hat Arznei mittel in grohen Mengen nach Covhocton geschickt. Sin kranzösl'cher VeriM über Florenz Gegen mitteleuropäisch« Einmischung Sowfetrußland». Paris, 22. Febr. Der Sonderberichterstatter des Matin in Florenz meldet Uber den Besuch des österreichischen Auhen- ministers Berger-Waldcnegg, der Minister habe außer Suvich keine politische Persönlichkeit gesehen. Die österreichischen An gelegenheiten, so schreibt der „Matin" weiter, beschäftigten aber zu sehr die politischen Kreise Europas, als dah man sie einfach übergehen könne. Der größte Teil der mitteleuropäischen Staa ten stehe einer zu weitgehenden Einmischung Sowjetruhlanda in die mitteleuropäischen Angelegenheiten und insbesondere einer von verschiedenen Selten angekündlglen Ersetzung Italiens durch Sowjetruhland in den Mitteleuropa interessierenden Fra gen ablehnend gegenüber. Zahlen, die anklagen Prag, 22 Februar. Im Schuljahr 1933/34 gab es in -er Tsck>echosloivak«i 866 tschcchisck-e un- slowakisck-e Kindergärten, -ic aus Staatsmitteln erkalten wurden, mährend auf deutsckrcr Seile nur 7 (!) Kindergärkn dem Staate ihre Erhaltung ver dankten. Massenerkrankungen in einer amerikanisch«» Stadt. Newyork, 22. Febr. Von den 11 666 Einwohnern der Stadt . Coshocton (Ohio) liegen weit über 2660 Personen krank darnie der. Es handelt sich um eine auf schlechte» Trinkwasser zurück- Vie Kennziffer der Großhandelspreise Berlin, 22. Febr. Die Kennziffer der Grobhandelspreise stellt sich sür den 19. Februar aus 163,6 (1918 gleich 166); sie hat sich gegenüber der Vorwoche (163,5) wenig verändert. Die Kenn ziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarstoffe 164,7 (unverän dert), Industrielle Rohstoffe und Halbwaren 93,7 (plus 6,1) und Industrielle Fertigwaren 119,9 (unverändert). Zn sichere Verwahrung Als der jetzt fast 37 Jahre alte Erich Walter Fritz Maucksch nach Beendigung des Weltkrieges aus dem Militärdienst schied, ging es ihm besser, als vielen anderen jungen Leuten, die kein Unterkommen fanden. Er fand als Stellenanwärter Beschäfti gung bei einer Staatsbehörde mit der Aussicht aus eine An stellung als Beamter. Diese Möglichkeit und die Stellung ver scherzte er sich aber durch Straftaten. 1920 beging er gegenüber einem Arbeitskameraden einen Geiddiebstahl und kurz danach entwendete er eine Schreibmaschine, die Staatseigentum war. Noch im Jahre 1926 folgten nicht weniger als fünf weitere Vc- strafungen wegen Diebstahls und Unterschlagung. Zehn Jahre lang verübte er dann Straftat auf Straftat. Nach Verbüßung längerer Gefängnis- und Zuchthausstrafen, zu denen er 1930 verurteilt worden war, wurde Di. Ende Juli 1935 entlassen. — Vor der 32. Grohen Strafkammer des Dresdner Landgerichts tand M. jetzt wegen Unterschlagung und Rückfallbetruges sowie chwercr Urkundenfälschung. Fünf Wochen nach seiner Entlas- ung aus dem Zuchthaus unterschlug der Angeklagte einer Wit we, die ihm 266 Mark anvertraut und ihn gebeten hatte, das Geld bei einein Rechtsanwalt einzuzahlen einen Betrag von 136 Mark. Die Frau wurde schwer betroffen, denn es handelte sich nicht um ihr eigenes Geld. Sie mußte es ersetzen, und das kostete ihr Mühe, denn sic mar mittellos. Niederträchtig und raffiniert war ein Betrug, den der Angeklagte an einen, Gast wirt beging. Der hatte einen Schuldner Der Angeklagte er fuhr es durch Zufall, ging ohne Auftrag zu dem Schuldner, täuschte ihm Auftrag des Gastwirtes vor und erreichte mit Hilfe einer gefälschten Vollmacht, dah der Schuldner begann, seine Schulden ratenweise zu tilgen. Der Gastwirt, dem das Geld zukam, ahnte nichts; ter Angeklagte zog ohne Skrupel nach und nach 160 Mark ein und verbrauchte das Geld kür sich. Die Strafkammer verurteilte den Angeklagten zu drei Jahren Zucht haus. 166 Mark Geldstrafe und fünf Jahren Ehrverlust Der Staatsanwalt hatte überdies Sicherungsverwahrung beantragt. Das Gericht sprach sie aus, nachdem es bei genauer Prüfung der bisherigen Straftaten des Angeklagten zu der Ue- berzeugung hatte kommen müssen, daß der Angeklagte ein ge fährlicher Gewohnheitsverbrecher ist der nnch in Z "'"inst nicht würdig sein wird, in Freiheit zu leben und der Volksgemein schaft cmzugehören. BitteldeuWe Börse vom 22 Februar »Eigene Draktmeldung» Freundlich. Nm Wochcnschluß war die Börsenlendenz wie der freundlich. Bei geringen, Geschäft ergaben sich meist Kurs steigerungen von 1 bis 2 Prozent. Photo-Aktien waren lest. Dr. Kurz plus 2 Prozent. Thüriimer Gas stellten sich 1,5 Pro zent chöl)er. Von Maschinen- und Mctallakticn wurden Kirchner 1,5 Prozent höher gehandelt. Auch Steingut Colditz konnten 1 drei Achtel Prozent ausholen. Tcxtiliverte verkehrten im allgemeinen aus alter Basis. Lediglich Industrie Plauen konn ten 1,5 Prozent gewinnen. Im späteren Verlauf wurden Ver einigte Zünder 2 Prozent höher bewertet. Am Markt der fcst- verzmsuckM Werte hatten Neichsanleihe Allbesitz lebhaftes Geschäft bei einer Kurseinbuhe von 6.5 Prozent. Auch Reichs schätze von 1935 und Sachsenanleil;«,, hatten lebhafte Umsätze bei meist unveränderten Kursen. Thüringer Staatsanleihen wären gefragt plus 6.25 Prozent. Am Markt der Stadtanleihen wurden in Dresdner 35 606 Mark umgesetzt. Der Kurs stellte sich 6,25 Prozent höher. Dagegen waren Leipziger Stadt anleihen ein Achtel bis 6,25 Prozent schwächer. Nachfrage be stand nach Kommunal Altbesitz. Der Pkandbriesmarkt verkehrte ruhig mH zumeist auf alter Kursbasts. Liqui.-Werte waren gefragt. Mittelboden-Pfandbriefe hatten lebhaftes Geschäft bei «in Achtel Prozent Ausschlag. Musikaussükrung in der Hoskirch«. Sonntag, den 23. Fe bruar 1936: Messe von Ctt, achtstimmtg; Graduale: Jubilate Deo von Aiblinger; Offertorium: Benedietus von Kretschmer. Relchswetterdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter- vorher gge sitr Sonntag, den 2». Februar: Lebhafte aus Süd b s Sildwest drehende Winde. Wolkig bis bedeckt. Noch keine wesentlichen Niederschläge. Temperaturen wieder ansteigend.
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