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-lummer 4L. Sächsische Volkszeitung 19. Februar 193«. Der Todesmarsch von Lhesapeake Von* Life eingeschlossen — Freiwillige an -ie Front — winterliche Tragödien an der Ostküste Amerika» Erneute schwere Schnccstürme und Hogelregen lebten tn den Oststaaten Amerikas In verschiedenen Meßenden jeden Ver- kchr lahm und verursachten mehrere Verkehrsunsälle. Allein in Newyork kamen dabet drei Personen ums Leben, während über 5» verletzt wurden Die Küstenwachtschisfe mutzten mehre ren Fischerbooten zu Hilfe eilen, die an der Atlantikküste in folge des schweren Eisgangs In Seenot waren. In Nord- und Süd-Dakota sowie in Minnesota und In einigen anderen Nordstaaten hält die Kältewelle unvermindert an. Die Zahl der Toten ist in den letzten Tagen erheblich gestiegen. Zahlreiche Ortschaften sind durch Schneeverwehungen bereits seit zwei Wochen von der Autzenwelt abgeschnitten. Schwere Wolkenbrüche richteten tn Kalifornien erheblichen Schaden an. während verschiedene Siidweststaaten von erneuten heftigen Sandstürmen heimgesucht wurden. Auch hier wurde grotzcr Schaden angerichtet. Die von ungeheuren Schneestiirmen begleitete arktische Kältewelle, die seit Wachen die Ostküste der Vereinigten Staaten Helmsucht, hat bereits zahlreiche Menschenleben gefordert. Fast täglich berichten die Blätter von neuen Tragödien derer, die vom Eis eingcschlosscn sind, oder der Tapfere», die ihnen zu Hilfe eilen. Eines der dramatischen Meschehen spielt sich seit zwei Wochen in der Chesapeake-Bai, im Staate Maryland, ab. Diese Vai. die weit ins Land hineinrcicht, ist vollkommen zugefro- rcn. Für die Bewohner der kleinen Inseln, die in der Chesa- piake-Bai verstreut liegen, ergaben sich damit von allem An fang an die grössten Mefahren. Sic waren von der Autzenwelt abgeschlossen und drohten einem langsamen, qualvollen Hunger tod cntgegcnzugehen. Diese Mefahr wurde rasch erkannt. Man setzte alle Mit tel ein, um de» Bedrängten Hilfe zu bringen. Als erstes star tete ein Kleinluslschiff. dem es dann tatsächlich auch gelang, den in Lebensgefahr schwebenden Bewohnern der Inseln Smith und Tangier Lebensmittelpakete und Medikamente in grösseren Mengen abzuwerfen. Ein Bombenflugzeug im Rettungsdienst. Ein Teil dieser kostbaren Fracht ging allerdings verloren. Kalter rieselnder Regen verschleierte mit einem trüben Netz den grossen Hos des GPU Gefangenenlagers mit seinen nied rigen schmutzigen Baracken und den Tausenden zerlumpten, abgemagerten Menschen. Diese Tausende, die Häftlinge des Konzentrationslagers, wurden auf den plötzlichen Befehl des Kommandanten aus den Baracken herausgeholt. Es war nicht die übliche Zeit zu einem allgemeinen Appell. Gewöhnlich war die Abcndkontrollc viel später, kurz vor dem Schlafengehen. In zerfetzten Kleidern, die meisten barfutz, wurden diese unschuldigen „Verbrecher" in voller Stille zu einem grossen Viereck ausgestellt. Was die Ursache dieses plötzlichen Appells sein konnte, mutzte niemand. Es hatte sich nichts Aussergewöhnliches er eignet, mit Ausnahme, das; bei dem gestrigen Fluchtversuch beim Holzfällen zwei der Flüchtlinge gelötet und ein dritter nngeschossen worden war. Doch dieses Ereignis konnte nicht die Ursache sein. Das war ein viel zu gewöhnliches Vorkomm nis in dem unerträglichen Leben der Häftlinge dieses GPU.-Lagers am nördlichen Ufer des Baikal-Sees. Die angetretenen Häftlinge waren vollständig durchnätzt und fröstelten vor Kälte und Feuchtigkeit. Irgendwelche Be wegungen und Unterhaltungen waren strengstens verboten. Ungefähr eine Stunde standen so die unglücklichen Men schen. Endlich kam vom Tor eine Gruppe von Uniformierten. Das waren der Kommandant des Lagers, ein finster aus sehender Lette, ferner sein Gehilfe und sechs LagcrschUtzcn. Die Schlitzen waren ebenfalls Häftlinge, doch keine „poli tischen", sondern Kriminalverbrecher, Mörder und Banditen. Die Sowjetmacht schenk« ihnen Vertrauen, Indem sie ihnen verschiedene Dienstobliegenheiten zu verrichten gibt und sogar Gewehre mit scharfer Munition anoertraut. Zu solchen ver- trauensdlensten gehört das Bewachen der Häftlinge im Lager selbst, bei Arbeiten, beim Transport nach anderen Lagern usw. Diese „Schützen" dienen gewöhnlich zur Aushilfe den etats- mätzijsen GPU.-Aufschern und Beamten Auch werden diese „Schützen" zur Ausführung von Exekutionen verwendet. Die Vorgesetzten betraten das Karree. — „Stillgestanden!" ertönte das Kommando. „Genosse Kommandant wird gleich eine Verordnung verlesen", rief der Gehilfe des Komman danten mit lauter Stimme aus. Die Häftlinge standen wie versteinert da. So ohne weiteres wurde niemals eine Verordnung bekannt gemacht. Es mutzte schon ganz etwas Autzerordentliches da hinter sein. Der Kommandant zog aus der Seitentaschc seines recht schmutzigen Dienstrocks ein schäbig aussehendes Stück grauen Papiers und begann laut zu lesen: „Laut Bestimmung des Lagcrtribunals sind folgende Häftlinge: die Geistlichen Peter Wosnessenski, Sergius Sokoloff, Nestor Bogoluboff und die ehemaligen Mönche lfolgen die Namen) für konterrevolu tionäre Umtriebe und religiöse Propaganda im Lager zum Tode durch Erschiessen verurteilt." Hier machte der Kommandant eine Pause, wischte sich die Regentropfen mit der Hand vom Gesicht und scharf die nächsten Häftlinge ansehend, fügte er hinzu: „Das Urteil soll in An wesenheit aller Häftlinge des Lagers vollstreckt werden." Wieder ein Handstrich am Gesicht, ein Räuspern: „Zu dieser Verordnung kann ich noch folgendes beifügen: Jede Sichtbarmachung der religiösen Gefühle, wie das Sich-Bekreuzen, lautes Beten und die Ausführung des religiösen Kultus in seqllcher Form und Weif« wird auch künftig mit dem Tode bestraft. Merkt euch das, ihr kapitalistisches Gesindel. Ihr seid hier im GPU.-Konzentrationslager und nicht zu Hause, und mützt all das dumme Zeug vergessen! Nur eins müht ihr euch merken, ihr verfluchten Bourgeois, das; die Religion ein Opium für das Volk ist, das von unseren Feinden — den Kapitalisten aller Länder — erfunden und gepflegt wird, um das Proletariat ;u betrügen und besser exploltiercn zu können. Habt ihr ver- standen, kapitalistische Parasiten?" Das Schweigen der Tausende von Häftlingen ivard ihin zur Antwort. Die Menschen waren niedergeschlagen und glaub- ten kaum Ihren Ohren. Der Kommandant sah nochmals prüfend und mitztrauisch die Häftling« an. — „Na, ivenn ihr kapiert habt, so hab« ich Das erklärte sich daraus, datz die Besatzung des Luftschiffes alle Mühe hatte, gegen die Stürme, die von drautzen, vom Atlantik her, ununterbrochen hcranbrausten, zu manövrieren. Aus die sem Grunde cntschlotz man sich, den Versuch der Verprovian tierung der bedrohten Inselbewohner das nächste Mal mit einem Bombenflugzeug zu wiederholen. Das Experiment soll in der Tat vorzüglich gelungen sein. Statt der Zentnerlasten an zerstörenden und tödlichen Explosivstoffen warf dieses Kriegsflugzeug in friedlicher Mission Nahrungsmittel, Kleider und Wäsche ab. Von einer wirkliclsen Hilfe konnte trotzdem nicht die Rede sein. Man beschloss daher, eine Expedition zum Marsch nach den vom Eis belagerten Inseln zu unternehmen. In Anbetracht der Lebensgefahr, die mit einer solchen Expedition bei der herrschenden bitteren Kälte und dem undurchdringlichen Schnee gestöber verbunden war. erging ein Aufruf an Freiwillige. Es haben sich 15 junge Bursche», die der Küstenmache zügeteilt waren, bereit erklärt, das kühne Wagnis zu versuchen. Vor Kälte wahnsinnig geworden. Es sollte für manchen von diesen jungen Männern ein Marsch in den Tod sein. Die Expedition hat nie ihr Ziel er reicht. Sie wurde auf halbem Wege von der hereinbrechenden Dunkelheit überrascht und verlor die Orientierung. Stall sich a»f die Inseln zuznbcwegen, liefen die Unglücklichen stunden lang im Kreise herum. Schliesslich schleppten sie sich nur noch mühsam vorwärts. Die ersten brachen vor Erschöpfung zusam men und blieben einfach liegen. Die Kameraden bemühte» sich zwar um sie, aber auch ihnen waren die Glieder zum Teil schon abgrsroren. Als ain übernächsten Tag eine Hilsserveditlan von Beam ten der Küstcnwache von Chesapeake die Verschollenen endlich entdeckte, da kam die Hilfe bereits zu spät. Drei Mann wa ren tot. Vier weitere waren vor Kälte wahnsinnig geworden und rannten vor ihren Rettern in Schnee und Eis hinaus. Alle übrigen haben sich Hände und Fütze erfroren, so datz ihnen teilweise die erstarrten Glieder amvntiert werden mutzten. Ganz Amerika nimmt an der Tragödie in Chesapeake regen Anteil. nichts mehr beiznfiigen", und sich zu seinen Gehilfen wendend, sagte er mit erhöhter Stimme: „Macht Platz an der Wand!" Das Karree wurde so umgcbaut. datz ein Teil der steiner nen Wand vom Schuppen von den Häftlingen freigemacht wurde. — „Die Verurteilten sollen hcrgeführt werden!" befahl der Kommandant. Zwei Schützen eilten sogleich zum Tor. Es regnete ununterbrochen. Der graue Himmel mit nie drig dahinziehendcn Wolken wirkte nach niederdriickender auf die Stimmung der Anwesenden. Schon bei den Worten des Kommandanten: „Macht Platz an der Wand" war cs allen klar, was jetzt geschehen würde. Einige Minuten später sah inan die traurige Prozesston der zum Tode Verurteilten. Langsam bewegte sich die kleine Schar, umzingelt von „Schützen" und den GPU.-Aufsehcrn Die Verurteilten gingen ohne Kopfbedeckung, barfuss, in ihren schwarzen geistlichen Gewändern. Voran der alte Geist- Einer der bekanntesten Afrikaforscher, Tr. Ralph Eberl- Elber, veröffentlichte vor einiger Zeit einen spannenden Bericht über seine Expedition aus den im Gebiet der Temne- Ncger gelegenen Berg Masoma Die Temne-Neger leben in Sierra Leone an der West küste Afrikas. Sie leben dort in den nördlichen Teilen des Landes, die auch heute noch von einer ungehemmt wuchernden tropischen Vegetation überzogen sind. In die Einsamkeit und Abgeschlossenheit dieser Urwälder haben sich bisher nur sehr wenige Wcitze vorgewagt. Das grösste Heiligtum dieser noch heidnischen Temne-Neger ist der Berg Masoma, der den Urwald zu seinen Fügen weit überragt. Aus diesem Berg befinden sich seit uralten Zeiten die Grabstätten der Temne-Häuptlinge. Diese Grabstätten be stehen aus mächtigen, zu Pyramiden aufgeschickteten Stein blöcken. die unbehauen bleiben. Die ältesten Gräber dieser Negerfürsten sind längst wieder von dichtem Buschwerk über- wuchert, aber gerade das macht diese Stätte so geheimnisvoll. Diese Begräbnisstätte auf dem Givsel des Berges Masoma ist in der Vergangenheit häufig der Schauplatz eines blutigen und grausamen Zeremoniells gewesen. Auf einer Sänfte in den Tod. Eine uralte Stammessilte der Temne-Neger bestimmt, datz keiner ihrer Fürsten einen Tag länger leben darf, als es be reits zu Beginn seiner Herrschaft von den Priestern festgelegt wurde. Bricht der letzte Morgen für den Häuptling de-- Temne- Neger an. dann erscheint der höchste Minister des Stammes, der Kumrabai, vor dem Zelt des Negerfürsten und über reicht diesem eine kostbare Schale In dieser Schale befindet sich ein tödlich wirkendes Gift. Der Brauch schreibt nun vor. das; der Häuptling dieses Gefätz bis aus den letzten Tropfen ;u leeren hat. Während sich dieser Vorgang in dem Zelte abspielt, sammeln sich drautzen die Träger, um den dem Tode geweihten Häuptling in einer festlich geschmückten Sänfte aus den Berg Masoma zu tragen. Das Gift, das dem Häuptling zum Trunk gereicht wurde, ist so geschickt gemischt, datz der Todgeweihte noch lebt, wenn der feierliche Zug endlich ans dem Berg Masoma anlangt. Dort angekommen, wird der dem Tode verfallene Stam- messürst zu dem Grabe geleitet, das schon bereit ist. seinen Leichnam aufzunehmen. Er kann sich an Ort und Stelle über zeugen, ob das Grab die in dem Ritual vorgeschriebene Grütze aufiveist. Unmerklich tritt bei dieser Besichtigung des eigenen Grabes dann der Oberpriester des Stammes hinter den Fürsten und trennt ihm mit einem einzigen Hieb das Haupt von seinem Leibe. Zu dieser grausamen Hinrichtung wird ein schweres und langes, besonders geschärftes Sckivert verwendet, das als heilig« Waffe gilt und zu keinem anderen Zweck dienen darf. Dieses abgeschlagene Haupt wird nun nie mit dem Leich nam de» Getöteten zusammen bestattet. Es wird nach einem Ucl)«, der vor Schwäche und Alter kaum die Fütze bewegen konnte. Der Greis stützte sich auf einen hochgewachsenen kräs- ftgen Mönch. Als die Todeskandidaten sich dem Vorgesetzten näherten und stehen blieben, rief der Kommandant, ohne seine Opser anzusehen: „Weiter — zur Wand!" Die Gesichter der dem Tode Geweihten waren blas;. Eine seelische Ruhe lag in ihren Zügen, und unwillkürlich mutzte man die Selbstbeherrschung der Unglücklicher bewundern. Die Prozession setzte sich wieder in Bewegung nnd schritt langsam durch das breite Spalier der Häftlinge. An der Wand blieben die Verurteilten und die Wache stehen. Das Karree wurde wieder umgebaut, aber so, das; alle die Hinrichtung sehen mutzten. Der Kommandant trat einige Schritte vor und verlas noch einmal das Todesurteil „Wollen wir beten, meine Brüder", ertönte auf einmal die Stimme des alten Pfarrers. „Unsere Todesstunde ist ge kommen. Gedenket, das; auch unser Christus..." „Hör auf mit deiner Agitation, aller Gauner!" schrie wütend der Kommandant aus. „Ientefts kannst dn plappern, so viel du willst — aber hier halte dein Maul!" und sich an die Schützen wendend, sagte er: „Schützen, seid bereit'" „Legt an!" erscholl das Kommando. Die Schützen legten die Gewehre an und zielten auf die Opser. Es vergingen unheimliche drei bis vier Sekunden, und dann folgte das unvermeidliche — „Feuer!" Es folgte eine unexakte Salve. Fünf der Verurteilten brachen zusammen. An der Wand blieben drei Mönche stehen. Bei einem floss das Blut aus dem Oberarm. Ihre äusserst bleichen Gesichter nnd die fieberhaft glänzenden Augen waren ruhig und entschlossen „Macht Schluss!" ries der eine. „Beeil dich nicht, kommst noch ran!" erwiderte spöttisch der Gehilfe. Dann wandle er sich an die Schützen und kom mandierte: „Legt an!... Feuer!" Diesmal sielen auch die letzten drei. Aber von den acht Opfern lagen nur zwei unbeweglich am Boden. Die übrigen, blutend aus mehreren Munden, stöhnten laut und her.nerrei- tzend. Besonders unmenschlich litten diefenigen. die Bauchschüsse hatten. Der vom Regen nasse und schlammige Boden mar rot vom Blut geworden. In der Todcsstille, die nach der letzten Salve eintrat, konnte man einzelne Worte der Schwerverwundelen hören: „Jesus Christus, verlob mich nicht" — „Heute wird euch vergeben" — „Vater unser..." „Verdammte Schurken, nicht mal schieben könnt ihr!" brüllte der wütend gewordene Kommandant die „Schützen" an. Macht Schlnk mit diesen Langhaarigen!" befahl er den Leuten von der GPU. Und als Beispiel voran zog er seinen schweren Dienst- revolver und schritt eilig zu den stöhnenden Verwundeten. Die GPU.-Leute folgten ihm, während die „Schützen" schweigend Ihre sich quälenden Opser anlahen. Das weitere werde ich nicht beschreiben. Tas war ein Bild, das keiner, der es gesehen Kat, bis zu seinem Tode vergessen wird. Der Kommandant mit sei nen Helfershelfern schossen auf die auf dem blutigen Baden sich wälzenden Verwundeten so nahe, datz die Läuse der Gewehre die Kleider der Abgeschlachteten fast berührten. Auch die Toten wurden nicht verschont, und tn ihre schon kalt werdenden Leich name wurde wild hineingeschossen. Die Tausende von Häftlingen standen mit weit von Schrecken und Entsetzen geöffneten Augen beinahe besinnungs los da und mussten das bestialisch-tierische Abschlachten ihrer Lcidensgenosien mit ansehen. Zweimal hatten der Kommandant und sein Gehilfe ihr« Revolver geladen Nachdem alle Patronen verschollen waren und die Opfer kein Lebenszeichen mehr von sich gaben, kom mandierte der Kommandant: „Schasst die Kadaver fort!" Und zu den Häftlingen: „Komvagnieweise nach dcn Ba racken «drücken!" Der Regen fuhr fort ;n rieseln. Als ob der Himmel die unglücklichen Märtyrer mit Tränen des Schmerses und Beileide« beklagen wollte... sK. V) streng geheimgehaltenen B>rfahren einbalsamiert und wahrend der ganzen Regierungsdaner des Nachfolgers in denen Residenz ausbewahrt. Dieser so präparierte Totenkops ist stets Gegen stand der Verehrung. Die Priester des Stammes bringen ihm täglich ihre Opfer dar. In Zeiten der Bedrängnis und schwerer Not haft der nun regierende Häuptling sogar Zwie sprache mit dem Totenkopf, der von der Höhe des- Zeltes auf die Lebenden hinunterstarrt. Erst wenn auch die Zeit des neu gewählten Stammesfürsten wieder um ist und sich die Erde auf dem heiligen Berg Masoma zu einein neuen Häuptlings grab öffnet dann findet auch der Kopf des Boraängers 'eine Ruhe im Grabe. Er wird zusammen mit der Leiche des Nach folgers bestattet. Der schlaue Boi Kasari... Seit rund M Jahren hat der Berg Masoma keinen Stammesfürsten der Temne-Neger mehr ausgenommen Tas kommt daher, datz der jetzt regierende Häuptling Bai Katari ein schlauer Kopf ist. der es bisher m't Erfolg verstanden bat, dem Schicksal seiner Vorgänger ;u entgehen. Es be'tebk mim- lich eine Borschrist, datz dem Häuptling zur festgesetzten Frist der Schierlingsbecher nur dann gereicht werden dar?, wenn jener bei völliger Gesundheit ist und sich wohlauf befindet. Jedesmal, wenn es so weit mar. ist Bai Katari. der fetzt regie rende Temne-Negersürst. prompt krank geworden Die Düte schreibt für diesen Fall vor. Satz sich dann das Ausmass der weiteren Regierungsjakre um dieselbe Zeitspanne verlängert, die ursprünglich beim Antritt der Regierung festgesetzt wurde. Die Neger würden nie wagen, an den Borschristen dieses Ge setzes ;n rütteln: so kam es. datz Bai Kasari leine Regierungs zeit bereits siveunal ;u verlängern vermochte. Aber ''eine Sterbestunde soll nun wieder ganz nabe sein. Iu-gviseben st Bai Kasari jedoch ein Greis von M Jahren gewi"-den, ''o datz man annehmen kann, datz er nicht langer versuchen wird, seinem Schicksgi zu entgehen. Rehbsck springt in ein Auto Cottbus, 1^ Febr. Autofahrer erlel'en mauchmal d e , Il- sten Sachen. Datz aber ein Bock durch die Scheibe 'pruigt. aus dem Schoss einer Fran landet und den kühnen Sprung wit dem Leben bezahlen mutz, ut wohl noch nicht daaeive en. D e Geschichte klingt zwar sehr nach Münchhausen, hat üch aber tatsächlich abgespielt. Der ..Ueberfoü" geschah aui der Land strasse vor dem Dorw Tauer bei llk.'its iNL > Zwei Rehe wech selten über die Strotze Em Bock hinterher. In dickem Auge i- blick naht ein Auto. Und dann kommt die toile Geschickte vom Sprung auf den Schoss einer Frau. Der Bock hatte sich aber an den zersprumrenen Scheiben derart r>er!elsl. datz r abgcktock.n werden mutzte. Menschen wurden nicht verletzt Die Frau war mit dem Schrecken über do» unerwartet« „Schosskind" Savonge- kommen. 8 Priester iin GOU-Lager erschossen Verbrecher crls Laaevschützen — Auf Beten steht To-e»strake — Au» -sin Aon« zentrationslaaer -er Freunde -er „europäischen Zivilisation" Line grausame Ltammessitte Der Schierlingrbrecher -er Ten?ne»Aeger — In -en Urwäl-ern von Sierra Leone