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3S. Iakrg volkssettung Srschel»« I mal »üchknlllch. KomMchei vezugspcel» vuich rillger etnlcht SV Plg bz», 10 Psg. r,lgerlohn 1,70; durch »I« P-ft 1.7V etnlchtlebllch poftütcerwellllngsgebllhr, »uzNgllch 10 Psg Poft-Bellellgetd. Ulez«liui»mer tü Pkg. dt« 8onn>rk>,nd. Eonnlog- »dH tzestlagicumm», 7V Plg. Beitogeoil vee-de». Ilnzelgeiipretl«: dl« NpalNg« v mm drei!« grtl« 1 Vs-1 II« gamMenanc-Ige» I PI» Sir Platzwllnlch« «inne» »I» lel»e Dru-Lhr xlft««. ÄächMe » SchrtlNettung; Deeeden-«., PoNecste. >7, gerniuf 70711 » 7101» Lelchllstestell«, Druck u>ch Verlag: Termanl, Buchdrucker«! und Verlag DH. und lL. Mnkel, Polleiftrah« 17, Ferurus 71017, Postlcheck: Nr. I07L, Van«: Vtadtbanl Dre»d«n Rr 1X787 Miklwoch, 19. Februar 1939 Zm Salle von HSHerer Lewa«, verbot, «lnl,elender «elrled» ftSrungen hat der Bezieher oder vjerbungtielbend« lein« <» iprllch«, lall, bl« gellung In deich,Inklem Umlange, -erleHIet oder nicht «lcheint. — ErlliNungoor« Die«»«». — — — s Gewaltiger Aucl nach Ms in Spanien Das vorläufige Ergebnis der Wahlen «echi-parleien: i«8 - Zealrumsparieied: II — ünlsparielen: rri Silie Alarmzustand Der das ganze Land verhängt Madrid, 1». Febr. Die vorläufigen schätzungsweisen Ergeb nisse der spanischen Landtagoivahlen lauten wie folgt: Katholisck)« Bolksaktion <Ceda) 120 Spanisch« Erneuerungsbewegung 13 TradltlonsIIsten ll Agrarier >2 Unabhängige >2 Rechtsparteien 108 Katalanisck)« Rechte (Lliga) IN Nadibale Eigentliches Zentrum lPortelisten, Pragressisten und Unabhängige) 2t Mauristen 2 Baskisch« Nationalisten 3 Zentrumsparteien 41 Republikanisch« Union 27 Linksrepublikaner 03 Sozialdemokraten 77 Katalanische Linke (Esguerra) 22 Kommunisten l > Syndikalisten 2 Katalanische Union 5 Verschiedene andere katalanische Linksgruppen 7 valenelanisch« Esguerra l Unabhängig« 5 Foederalisten 1 L i n k s p a r t « l e n 221 Bei dieser Aufstellung ist zu berücksichtigen, datz noch 42 Sitze fehlen. Damit ha« sich der bereits gestern geäutzerte Eindruck von einem großen Erfolg der Linken als richtig erwiesen. Die Links- Parteien verfügten seither über nur 110 Abgeordnete. IRstli Madrid, «7. Februar. Der Ministcrrat hat am Mittag beschlossen, über ganz Spa nien den Alarmz u st a n d zu verhängen. Der Ministerpräsi dent wurde ermächtigt, den Kriegszustand in denjenigen Pro vinzen zu erklären, wo diese Mas,nähme notwendig erscheint. Die Familie des Staatspräsidenlen ha« ihr« Privalwohnnng verlassen und ist in den Notionalpalast Ubcrgesiedelt, um Belästi gungen aus dem Wege zu gehen. Der Ministerpräsident crtlärte, das, der Bolkswil'e unbedingt respektiert würde. Ebenso aber würde er die Ordnung im Lande mit allen Mitteln ausrcchterhaltcn. Zn den Vorstädten Madrids kam es zu Schiehcreicn, wobei ein Toter und mehrere Verwundete am Platze blieben. Die spanische Regierung gib« bekannt, das, der Alariuzu- stand zunächst aus achl Tage begrenzt ist. Die Pressezensur und bas Bersanimlungsoerbot sind wieder in Krast gesetzt. Der Unterslaalssekrelär des Innern hat die Führer der Linksrepublikaner. Aza na und Martinez Barria, zu sich be- rusen und sie gebeten. Ausschreitungen der Massen zu verhin dern und den politischen Gegner zu achten. Panzerwagen fahren zur Ausrechterhaltung der Ordnung durch die Stadt. Zum Ge- neralgouvcrneur von Katalonien wurde der Linkskatalane Males ernannt. Ministerpräsident Valladares «eilte Montagabend der Presse mit, datz in ganz Spanien Ruhe herrsche. Nur an einigen Orten hätten politische Ansammlungen staltgefunden, die aber van der Polizei mühelos aufgelöst wer den konnten. Zn Valencia seien die befangenen aufrühre risch geworden. Zn Alicante habe die Menge ein Lepra- Hospital gestürmt und die Aussätzigen sreigelassen. Der Mi nisterpräsident glaubt, datz sich die Massen der Linken nach dem ersten Siegestaumel beruhigen werden. Er wies daraus hin, datz die Regierung vorläufig noch auf ihrem Posten stehe. Sie werde jeden Versuch der öffentlichen Ruhestörung mit allen Mitteln unterbinden. Aus zuverlässiger Quelle verlautet, datz bei dem Gefange- nenausruhr in Valencia ein Palizeiossizier getötet und mehrere Personen verletzt wurden. Auch bei einer Revolte im Geiänanis van Cartagena, wo die (gefangenen bei dem Vekannlwerden der Wahlergebnisse ihre Freilassung forderten, gab es einen Toten und mehrere Verletzte. Der Ausruhr wurde auch hier unter drückt. Oer Triumph von Garmisch-Parienkirchen Begeisterung französischer und amerikanischer Lporisahrer Paris, 18. Febr. Di« leitenden Persönlichkeiten der verschiedenen französi sch«» Sportoerbände sind am Montag aus Garmisch-Partenkir- ch«n kommend wieder in Paris eingetrosfen. Alle waren aus nahmslos sowohl von der Organisation der Minterolyinplade als auch von dem Empfang begeistert, der ihnen in Garmisch- Partenkirchen zuteil wurde. Der Vorsitzende des französischen Olympia-Ausschusses. Armand Massard, erklärte einem Äerlreter des „L'Auto", datz die deutsche Organisation der Winterspiele vom ersten bis zum letzten Augenblick an geradezu uuvergleichlich gewesen sei. Der Empfang, der den Franzosen zuteil geworden sei, habe sie tief bewegt, vor allem der Beifall, den die französische Abordnung gelegentlich des Vorbeimarsches der Sportler durst, die Zu schauer erhalten habe. Diese spontane Kundgebung sei im weiteren Verlauf der Spiele von den besten Beziehungen zwi schen den Leitern des deutschen und des französischen Sportes begleitet gewesen. Nenrork, 18. Febr. Als erster Augenzeuge der Olnmvischen Winterspiele kehrte der Schatzmeister des Olympischen Komitees der Vereinigten Staaten, Gustav Kirby auf der „Europa" aus Garmisch-Parten kirchen zurück Auf Fragen von Pressevertretern äutzerte er «ich so begeistert über Garmisch Partenkirchen und über das Reichs sportfeld in Berlin, datz die Zeitungen berichten, „er sprach bei nahe in Versen". Weiter sagte er, die Anlagen für die Olym pischen Spiele im Sommer seien unbeschreiblich. Er Hain; in seinem Leben nichts Derartiges gesehen und hätte der Versu chung nicht widerstehen können, auf der Aschenbahn des Sta dions einen kleinen Sprint zu machen: so schön sei sie. Zn Garmisch-Partenkirchen sei das Olympische Zdeal in jeder Hin sicht hochg halten worden. Zum Schlutz sagte Kirby" „Aber ich lasse gern die anderen erzählen, was sie gesehen haben. Zch bin überzeugt, datz kein Einziger einen nachteiligen Bericht aus Garmisch-Partenkirchen zurückbringen wird." Aufstand In Paraguay Buenos Aires, l8. Fe-r. Am Montagabend waren über Mont« Video Meldungen nach Buenos Aires gelangt, nach denen in Paraguay ein Auf stand ausgebrochen sein sollte. Diese Meldungen waren zunächst nicht nachprüfbar, da alle Verbindungen nach Asuncion gestört waren. Auch die paraguayische Gesandtschaft In Buenos Aires mar ohne Verbindung. Gegen Mitternacht bestätigten Meldungen aus den para guayischen Städten Villarica und Encarnacion, die Uber dl« argentinisch« Gr«nzstadt Posadas eintrasen, datz in Asuncion ein Ausstand ausgebrochen Ist. Nach diesen Berichten ist di« Lage In der paraguayischen Hauptstadt sehr ernst. DI« Stratz«,, sind Schauplatz schwerer Schießereien. Die Führer des Aufstan des, d«r auf Unzufriedenheit unter den Offizieren des Heere» zu- rückgeführt wird, sollen angeblich dl« Obersten Smith und N«. cald« sein, di« sich im Ehakokrieg sehr ausgezeichnet haben. Die Telephon- und Telcgraphenleitungen rund um di« Huupistadl sollen zerstör« wurden sein. Auf Grund dieser Meldungen Hot dsts orgeniinische Ftutz- geschwaüer Befehl erhallen, flußaufwärts zu gel)en und in Ser Nähe von Posadas zu ankern. Spanische Flüchtlinge in Gibraltar Paris, 18. Febr. Nach einer Havasmeldung aus Gibraltar sind dort über IM) spanische Persönlichkeiten eingetrosfen. die ihr Land nach dem Bekanntwerden der Wahlergebnisse in Spa nien verlassen haben. Unter den Flüchtlingen, die der Ansicht seien, datz in Spanien große Unruhen bevorstünden, befindet sich auch der frühere spanische Z n n e n in i n i st e r im Ka binett Lerroux, Eioy Vaguero. Die Hotels in Gibraltar seien bis auf den letzten Platz besetzt. Trotzdem liefen noch immer Hunderte von telefonischen Anfragen nach Hotelzimmern ein. Belgrad, 18. Febr. Der tschechoslowakische Außenminister Dr. Hodza wird am 21. Februar in Belgrad einlresfen und zwei Tage in der jugoslavischen Hauptstadt verbringen. Oie Lage nach den spanischen Landtagswahien Nach einem selbst für spanische Begriffe mit unerhörter Heftigkeit und Leidenschaftlichkeit geführten Wahlkampf ist das spanische Nolk am Sonntag zum dritten Male seit der Ausrufung der Republik im April Iststl zu den Urnen ge- ichritten. Ais Staatspräsident Zamora am 7. Januar dieses Jahres auf Drängen der Linien das Auslösungs- Dekret für die Cortes unterzeichnete, geschah das in der Hoffnung, das; das Ergebnis der Neuwahlen genügend klare Verhältnisse schaffen würde, um dem seit zwei Jahren un unterbrochen währenden Krisenzustand ein Ende bereiten zu können. Zn der Einstellung des Republikaners Zamora, der nach den Novemberwahlen des Zahrcs Istlili stets ängst lich daraus bedacht mar, die starke Rechte von der Regie rungsbildung fernzuhalten, liegt es begründet, wenn diese Hossnung durchaus nicht auf ein erneutes Erstarken der Rechten gerichtet war —, was übrigens von vornherein nicht zuletzt durch die Zauder-Taktik des Führers der Volks aktion, Gil Nobles, außerhalb aller Wahrscheinlich keiten lag —, sondern sich vielmehr oarauf konzentrierte, die wachsenden Chancen der Linken sür eine Politik auf lange Sicht nutzbar zu machen, während das jeden parla mentarischen Rückhalts bare Kabinett Valladares daraus ausging, eine Art mittlerer Regierungspartei zu schassen, in der die Unzufriedenen von rechts und links ge sammelt werden sollten. Dieser letztere Plan war bei der jchacfen Abgrenzung der Fronten — der Wahlkampf wurde unter dem Schlagwort „Republik eonii-a Reaktion", das heißt also Linksblock gegen Nechtsblock, geführt — von Anfang an zum Scheitern verurteilt, und das Wahl ergebnis hat bewiesen, wie aussichtslos dieser politische Be- ruhigungsversuch der Reg'erung war, durch den die wach sende Radikalisierung der Rechts- und Linkssrout einge dämmt werden sollte. Aus dem nunmehr verässenllichlen vorläufigen-Er gebnis der Corteswahlen geht weiter deutlich hervor, daß die Erwartungen der Linken, die mit dem festen Glau ben in den Wahlkampf zog, daß nach ihrer schweren Nieder lage im Herbst 1!>lü! das Pendel nun wieder nach der an deren Seite ausjchlagen werde, in weit größerem Maße in Erfüllungg e g a n g e n sind, als ihre Füh rer zu hoffen gewagt hallen. Rach außen hin Halle es den Anschein, als ob der ehemalige Ministerpräsident Azaüa, der Führer der Republikanischen Linken und der Leiter der Republikanischen Union, der frühere Regierungschef Barria die treibenden Kräne wären, die den Linksblock aus der Grundlage eines nach langwierigen Verhandlun gen erzielten Mindestwahlprogramms zuiammeugesckweißt hätten und seinen politischen Kurs bestimmen würden. Das von diesen beiden bürgerlichen Republikanern erreichte Mindestproaramm sollte onenbar zunächst darüber Hinweg täuschen, da«; in dem Block, in dem alle Linisparreien. an gefangen von den Kommunisten. Sozialisten und Snndil.i- listen über die Anarchisten und Gewerkschaften, bis bin zu den Links-Republikanern, unter einen nut gebrockt wur den. sehr bald schon der radikal-revolutionäre Marrist Largo Caballero, der nicht umionst den Beinamen eines „s panisch e n L e n i n" trägt, aus die tünslige Ent wicklung den stärksten Einfluß ausü'oen werde. Caballero hat in seinen Wahlreden auch gar keinen Hehl daraus ae- macht, daß die spani'chen Marinsten das Programm der Linkssront nurals ei n e W ahlplattf 0 rm benutzen wollten, um die politische Macht zu erobern und dann ihrs Forderungen durchzuieizen. Das ist nichts anderes als die Drohung, mit allen Kräften zu versuchen, eine ..Diktatur des Proletariat s" zu errichten. Dieier selbstsichere Ton des Marristensübrers läßt sich sehr wobt aus der durch die Entwicklung der letzten Zahre begünstigten 'Radikalisie rung der Massen besonders in den Zndnslrieprovinzen er klären. Die Sozialisten sahen sich seit den Herbstwahlen des Zahres 1!)!13 durch die unter starkem Einfluß der Rechts parteien regierenden Radikalen um die Früchte ihrer Revo lution von lkilll betrogen. Hinzu kommt, daß die »inan« zieilen Mittel der Sozialisten durch die vielen Streiks und Aufstände und durch die häufigen Beschlagnahmen der Ge« werkschaftsvermvgen bis auf das äußerste erschöpft waren, und es in diefer Situation für die geschickten Agenten Mos kaus ein Leichtes war. diese Organisationen in eine mate rielle Abhängigteit von den Weltrevoluiionären zu brin gen. Nicht umsonst sind in dem im August lstllö in Moskau angenommenen Etat sür die Finanzierung der in S"anieu aufzubauenden Wahlkoalition zwei Millionen Peseten an gesetzt worden, die aus den verschiedensten Wegen 'n monat lichen Zahlungen nach Spanien geslossen sind. Die Raoi- kalisierung beschränkte sich jedoch nicht auf die Arbeiterschaft in den Zndustrieprovinzen. wo sich neben den Kommunisten die zahlenmäßig starken und crnch finanziell kräftigen anarcho-syndikalistischen Verbünde der Linksfront an schlossen, sondern griff auch weitgehend auf die Land bewohner Uber, die von einer Durchführung der Agrar«