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Tageszeitung der KPD / Sektion der Kommunistischen Internationale / Bezirk Sachsen Verbreitungsgebiet Ostsachsen / Beilagen: Der rote Stern / Nund um Sen Erdball / proletarische Sozialpolitik / Fiir unsere Frauen / Der revolutionäre Jungarbeiter > t I s < a p l « ' » : bl« »«unmal a«Ioatlen« Nonpareille«»« oder Seren dL PI.. für garnUie-an^eig»» ro Pf., für dl« Neklamejeil» fa»l<hllei<«nl c, sr, Srellpalli««» T«U einer Texlfeltef I,L0 RR. rlnzelaeu«An»abm« »ur vnn » Udr an in der Trv^Ulon Dresden.« 1 oiiUerdnbndl'Mralie Äejuasprer«: Ire, hau, monaUIch L.S0 RR I^rhld>.r im aorausf, nirl, dl« Post !,S0 RR (oha, Zusl«llg«tll-rf, Dl« „«r-eltersti»»«' «fchet»t »a. llch auker an Sonn- und Neierta-nn. In J-Urn höherer e,«wall belleh« kein Anlprvai aul Llelerun- der 3-Ivinn der -ul .gurüi'adlunn de, Veruq,prelle« I lierlaq: Drr.duer P«rlag.ael.lllch°st mbH. L>revLen.kt. »eichalisüell« und R«. I satt«»»: lbülerbahnhoMr. 8. Fcrnruf 17 2SS. ^ostlch-ilkonlo: vr«»den l» °Ü0. I Sprechstunden: Monlaq, ll^-18 Uhr allg. Sprechstunde, Rlilwoch, l7—kS Uhr I delrlebs- und arbellrrechil. straaen. Irellaa» 18 Uhr «uristllche Sprechstunde. 7. Jahrgang Dresden, Donnerstag den 9. Juli 1931 Nummer 134 Gemeinden zahlen keine llnterMung mehr Retter oder Lohnröuber? Die 500-Millioue,-Garantie des Monopolkapital» Neue „hochherzige Retter Deutschlands" find auf de« Plan getreten, ste werden in der kapitalistischen Preffe in den höchsten Tönen gefeiert. Etwa tausend große Firmen unter Führung der Großbanken und solcher Riesenunternehmen, wie KloeEner» werke, Bereinigte Stahlwerke, AEG., Siemens, Rheinische A.»G> für Braunkohlenbergbau (10 Prozent Dividende im Notjahr 1S»1). Haden der Gold-Diskont-Bank eine Ausfallbürgschaft von bOOMilltonenMark zum Zwecke der Beschaffung neuer ausländischer Kredite angeboten. Durch diese Gesamt» Haftung der großen Unternehmungen soll erreicht werden, daß der Abfluß ausländischer Kredite gestoppt wird. Dte Sold- Diskont-Bank soll mit den ausländischen Notenbanken eine Der» etnbarung abzuschlietzen versuchen, daß auch die auslSudtfche» Notenbanken durch Einwirkung auf die private« Gläubiger des Abzug der Kredite aus Deutschland hemmen soll«. Durch die Ausfallbürgschaft soll das Vertraue« der ausländische« Geld geber gehoben, ein neuer Zufluß vo« Kredit« hmbetg^fichet u«d> so „die Wirtschaft belebt" werden. Ader abgesehen davon, daß es noch gar nicht gefügt P, daß, di« angeborene Verpfändung deutscher Wert« (soweit sie noch nicht verpfändet find) wirklich ein« erheblichen neu«. Zustrom ausländischer Kredite zur Folge hob« wird, abgesehen? davon, daß in keinem Fall für die Arbeitslosen Arbeitsmöglichkeit Und Immer mehr Arbeiter werden ausgesteuert Arbeltsdienstpfllcht für Bettelpfennige / Rüstet zum Reichsekweebölosentag am 12.2uti! Mannheim, 8. Juli. Die Slot der Gemeinden hat in den zum Einnehmereibezirk Binnweilcr gehörenden Orten katastrophale Aus mage angenommen. Die Hälfte der Gemeinden sah sich gezwungen, wegen Fehlens jeglicher Geldmittel die Zahlun- -cn ciuzustellen. Weder sind die Mittel sür die zahlreichen Ausgesteuerten und deren Angehörige vorhanden, noch konnten den Gemcindebcamten und Arbeitern die fälligen Löhne ausgezahlt werden. Auch in Mitteldeutschland tibcu eine Reihe Gemeinden die Zahlungen an die Wohlsahrtsernpfängcr eingestellt. Auch in einigen Giemeinden -ochsens werden Maßnahmen dieser Art erwogen. Dresden, 9. Juli 1931 Aus dem neuesten Bericht des Arbeitsamtes ist zu ersehen, koz die Zahl aller gemeldeten (!) Erwerbslosen in Lachsen am kein Oeici — llunger — cler Ausweg: Kämpfen! ganisationen und Veranstaltungen und Theater werden gestrichen. cs Kürzung aller Gehälter aus 59» Mark monatlich. In der Vorbereitung des 15. Juli, des Kampstages gegen die Erwerbslosigkeit und den ttntcrstiihungvraub, gilt es gleich« zeitig de» Kamps geaen die Arbcitsdienstpslichtpläne der Unter nehmer« und Gcwcrkschastsbürokrati« zu organisieren. Die KPD zeigt statt der bürgcrlich-sozialdemokratisch-uatio- nalsozialistischcn Politik der Verpfändung der deutschen Wirt schaft, der Abwälzung der Auswirkungen der Krife und der ge waltigen Zinscnlasten auf dir Massen in ihrem Programm der sozialen und nationalen Befrriun den Weg: Volksaktion für Arbeit, Brot und Freibeit, Erkämpfung eines freien sozialistischen Nätedeutfchland. Reue Kursstürze auf der Börse '." Juni 509 987 betrug, also gegen 15. Juni nicht, wesentlich vnunLtrl li Prozent geringer) ist. Die Zahl der Wohlsahrts« nwndKolen Lachsens ist in dieser Zeit von 231519 aus 233 190 Ingen. Es sind also allein in den legten Juniwochcn rund? ii Männer und Frauen ausgesteuert worden Fiir alle s tlnrekd,losen sollen am 13. Juli die schweren Kürzungen der ll-ileriiuizung durch die Notverordnung in Krast treten. -l i l Mai wurden in Berlin 155 282 Wohlfahrtserwerbs- < ,;ü>il. Bis zum 30. Juni stieg die Zahl der Ausgesteuer te aus lli9ti25. Demnach sind allo in Berlin in der Zeit von ! s nicht weniger als 5 213 Männer und Frauen aus der c:->:dslo!eniiirsorgc ausgesteuert worden. Berlin, 9. Juli 1931 (Eig. Bericht) tlui Vorschlag des Präsidenten der Reichsanstalt für Ar- b ^rmitlluiia und Arbeitslosenversicherung. Dr. Lurup, fand D i.'tag eine Konferenz aller beteiligten LpitzenverbÜnd« cbrr den Arbeitsdienst stall Ausdrücklich erklärte Dr. Syrup, i di, Gelder aus der Arbeitslosenversicherung mit verwendet wird,» sollen zur Durchführung der Arbcitsdicnstpslicht und : in der Form, daß die Arbeitsdicnstpslichtsoldaten als Ent. lohnung den üblichen Unterstützungssatz erhalten. Also keine larismäszigt Bezahlung, sondern jämmerliche Unlerstittzungs- " ni:c aus die die Erwerbslosen sowieso Anspruch hätten, v!« ,:igt sich deutlich der Sinn der ganzen „freiwilligen" Ar- bü ^dicnstpjlicht. Hunderltausende Arbeitslose besonders Ju- Aiche, erhalten keinerlei Unterstützung mehr; sie sollen ge> cn werden, um aua, nur ein paar Pfennige zu erhalten, 'n die „freiwillige" Armee des Arbeitsdienstes zu marschieren. ' ' in in Wirklichkeit schlimmste Sklavenarbeit. Die wzial- r slralisihcu Bonzen klatichten zu den Ausführungen des Dr. -n.'np Veijall und erklärten sich im wesentlichen einverstanden. * die KPD zeigt den Weg. Fiir Freital z. B., wo man i''' e der sozialdemokratisch-bürgerlichen Methoden und trotz ' r t'elaslung der' Massen am Ende des Lateins ist und die - i'simclzung mit Dresden erwogen wird, hat jetzt die KPD- Aktion von Fre tal und die von Dresden gemeinsam z» der - rr Stellung genommen und unter Ablehnung der Bürger- und ü : u'ucr ihren Kampfplan wiederholt: >. a) Durchführung eines Wohnungvprogramms zum Bau von Arbeiterwohnungen, Mietpreisbildung nach der sozialen Lage des Mieters. (Für Dresden 8090 Wohnungen, sür Freital 709.) bj Neu- und Erweiterungsbau der Dresdner Volksschulen in Freital, Neubau der Lesfingfchulc und Ausbau der be stehenden Volksschulen. cs Erneuerung des Wasserlcitungsnctzes und Durchführung , der Kanalisation in Freital. - Tic unter I genannten Arbeiten werten durchgesührt im sreirn Arbeitvverhältnis (keine Pslichtarbeit), 10-Stunden- Woche mit Lohnausgleich. ' Zur Finanzierung obengenannter Arbeiten wird a> eine Wohnungvlur.ussteuer iür alle Wohnungen über >090 Mark und mehr Friedenvmiete, gestaffelt von 25 bis 190 Prozent, eingesührt. b) Alle Mittel für Polizei, bürgerliche, sozialsaschisttsche Or. Die Börse wurde von der Auofallbürgschaft der 1000 deutschen Großunternehmer für den 500-Mittionev-Marr- Kredit unbeeinflußt und reagierte statt mit Kurssteigung mit neuen Kursstürzen. Die Berliner Börsenzeitung schreibt von „scharfen Rückgängen", Maschinen- und Metallwerte, Elektro«, Chemie- und Bauwerte fielet), auch TextU-, Brauerei-, Warenhaus-, Großverkchrs- und Schiffahrtsaktien sanken, Kohlen- sowie Papier-Werte verloren. Der Dresdner Anzeiger verzeichnet für die Dresdner Börse: Starke Nervösität . . Bei stärkerer Zurückhaltung neigten die Kurse eher nach unten. Die Börseufüchse wissen natürlich genau Bescheid Uber die „Hooversonne" und die ,Äet- tungvaktion" der 1000 Unternehmer mit über 5 Millionen Mark Betriebsvermögen, die laut der gestrigen Notver ordnung für den 500-Millionen-Mark-Kredit „mithasten". Die Börsensüchse lassen sich nicht täuschen. Nur die Mas sen sollen getäuscht werden. Diese Tatsachen stellen z. B. den gestrigen neuen Täu schungsversuch der Volkszeitung ins richtige Licht. Da schreibt Krötzsch einen Leitartikel, betitelt „Der ReUungsgürtel"; er preist den hooverschwindcl als „Erfolg sozialistischer Forderun gen und internationalen sozialistischen Wirkens" und appelliert ausgerechnet an Brüning, die Notverordnung zu „mildern". Eine Heuchelei ohnegleichen und eine dumme dazu, angesichts dessen, daß die Notverordnung bereits in voller Auswirkung ist, daß am 13. Juli die Kürzung der Erwerbslosenunterstützung erfolgen soll, daß die Unternehmer noch 20 Prozent Lohn- und Gehalts, abbau durchführen wollen, daß die Gemeinden die Zahlungen an die Aermsten der Armen einzustellen im Begriffe sind, daß in Kürze durch Diktat der Gemeindekammer für Dresden die Bür« gerstcuer aus 150 Prozent erhöht und die Fürsorgegelder um 6,5 Millionen Mark abgebaut werden sollen. Mit der KPD sür die soziale und nationale Befreiung! ExlronprinzbeimKavallerietagIresden „Frischer Reltergelfl" für den nächsten Krieg / Reichswehr mit dabei / GPD-Biatt schwelut Die Reaktion und die Kriegstreiber Dresdens und Sachsens rüsten eifrig zum chauvinistischen „Waffentag der Kavallerie in Dresden vom 1t. dis 13. Juli". Unsere Mitteilung, daß die Reichswehr mit den Faschisten und Monarchisten mitmarschieren soll, hat sich bestätigt. Der Er.kronprinz will ebenfalls kommen und nur, wenn das außenpolitisch im Moment nicht ratsam er scheine, einen Vertreter senden. Der Charakter dieses Wasfentages wird restlos enthüllt durch einen Artikel in den dcutschnationalen Dresdner Nachrichten von heute, in dem mitgeteilt wird, daß „nicht nur die alten Kavalleristen . . ., sondern mit ihnen auch die ländlichen Reitervereine", also diese faschistischen Reiterbünde nach Dresden kommen und daß das Tressen „kein Fest, keine Feier, sondern eine ernste vaterländische Kundgebung" ist. Ls heißt dann am Schluß: „Jeder Bewegungskrieg erfordert rasches Auftreten von Truppen an empfindlichen Punkten. Nach der Ansicht in- und ausländischer Heerführer wird die Bedeutung der Rriterwafse durch die Maschine nicht etwa vermindert, sondern wesentlich erhöht. Darin liegt die Z u kunst der Kavallerie . . Zeigen soll der Wafscntag, das Treffen alter Kavalleristen und der Aufmarsch der Jungreiter, daß der frische Reiter, geist lebt und leben wIrd." Der „Wafscntag der Kavallerie" dient also eingestandenermaßen der Züchtung des „frischen Reitergei^tes" der Kavallerie für den Bewegungskrieg der Zukunft, der Vorbereitung des neuen imperialistischen Krieges. Daß die offen bürgerlichen Blätter Dresdens den Kavallcrictag unterstützen, ist selbstverständlich. Charakteristisch ist, daß auch die Volkszeitung nicht gegen diesen Wafscntag vorgcht; sie ist in Wahrheit für ihn nnd setzt damit nur ihre lncgs,.sozialistische" Tradition von 191 >/l8 fort. Die Volkszeitung begeisterte sich z. B. am 8. Oktober 1911 über den „Wundermörser" von Antwerpen (Tagebuch eines Feldwebels) wie folgt: Dresdner VolkSzettnns 8. O'tover 191« „Man kann sich nicht losreißen von dem fesselnden Bild . . . Das einzige hörbare Geräusch ist das uietallip e Krachen unserer Artillerie. Die beneidenswerte Artillcriehauptleutc unseres Stabes müssen eine unvergleichliche Aussicht haben ... Zu bcideii Seiten Jnsantrie und das Feldherr der durchfahrenden Dörfer steht stumm Spalier und blickt freudestrahlend und stolz auf den Sieger von Lüttich, von Namur, aus unseren (!) W u n d e k m ö r j e r. Keiner zweifelt, daß er es auch hierschassen wir d." i iz,»» lmLllMeIlun680S«S8l(8kell l) dUer dls>ier > visire im inneren a vialleb) O , ßiZvLv l11 Ski Men