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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 30.04.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140430017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914043001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914043001
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-30
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
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Seite e. Nr. 216. Morgen^Nusgsde. Leipziger Tageblatt. Oonnerstsg, 30. April 1914. Kettrt unü Sericvk. königliches Landgericht. Leipzig, 29. April. « Mit Rauchwarendiebstählen und Hehlerei be- ichäftigle sich die dritte Strafkammer des Landgerichts in einer zweitägigen Verhandlung, die sich gegen den ."».'»jährigen Handarbeiter Friedrich Julius Böttcher, den 20jährige»» Händler Arthur Mar Schweizer, den 28jährigen Rauchwarenhändler Jiichel Stahl, den 43jährigen Kausmann Abrahahm Moses 1z i a r und den 40jährigen Färbermeister Nikolaus Worony richtete. "Nach dein Anklagebeichlusje wurde Woron») beschuldigt in der Zeit vom Juni 1912 bis Oktober 1913 dem Rauchwarenhändler R. 35 Zobelschweite im Gesamtwerte von etwa 500 .//, entwendet zu haben. Er war bei R. angestellt und bezog einen monatlichen Gehalt von 1000./»:, außerdem hatte er noch Einkünfte von jährlich 5000./>, so das! sich jein Jahreseinkommen aus 17 000 stellte. Böttcher war beschuldigt, im vergangenen Sommer den» Rauchwarenhändler Tb etwa l30 Astrachanselle im Gesamtwerte von d.'»o entwendet zu haben, während Schweizer angeklagt ist, für 50 ./ü Fehjulter von einem Lehrling O., der diese Jelle gestohlen hatte, gegen einen Brillantring eingetauscht zu haben, obwohl er von dem unrecht mäßigen Erwerbe der Pelzfiücke gewußt hat Auch soll er bei dem Absätze von zehn gestohlenen Bisam fellen, die 200 ./l wert waren, an Mar mitgewirkt haben. Mar war insofern der Hehlerei angejchul- digt, als er die Jelle, die Woran»; und Böttcher entwendet haben sollen, von ihnen unter reellem Preise gekauft hat und Stahl soll Mar und Schweizer mit der Erwartung auf Entgelt miteinander be kannt gemacht haben, um die Hehlergeschäfte einzu leiten. Rach den Ergebnissen der Beweisaufnahme lautete das Urteil des Gerichtshofs wegen Dieb- slahls gegen Böttcher auf zwei Rio nute Ge nin g n i s und gegen Moroni) auf drei Monate Gefängnis, wegen einfacher Hehlerei gegen Schweizer und Stahl auf je vier Monate Ge fängnis und wegen gewerbs- und gcwohnheits- mäßiger Hehlerei gegen Klar auf ein Jahr zwei Monate Zuchthaus und vierjährigem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte Durch die Unter- juchungshaft sind verbüßt beiBöttcher ein Monat, bei Schweizer eine Woche, bei Stahl vier Wochen und bei Klar drei Atonale. I Ein vielgereister Mann. Der 48jührigc Ingenieur Gustav Hermann Bardage aus Stock holm, der sich wegen Betrugs vor der siebenten Strafkammer des Landgerichts zu verantworten hatte, ist ein vielgereister Mann, der behauptet haben soll, daß er seine Reisen im Auftrage der schwedischen Regierung uusgeführt habe. Er ist in mehreren Fabriken als Ingenieur angestellt gewesen und hat sich dann der Amateurphotogrciphie zu gewandt, worin er auch Unterricht erteilt hat. Später hat er sich in der Hauptjache damit be schäftigt, in höheren Schulen Aufnahmen der Schüler- klasfen zu machen und diese Bilder zu verknusen. B. hat die meisten Länder Europas durchreist! seine Reisen haben ihn auch nach Sibirien und in den Orient geführt. Nach seinen Angaben hat er seine Bilder auch in Deutschland an Ministerien und Be amte anderer Behörden abgcsetzt. Er ist vom Jahre 1805 bis zum Jahre 1000 init seiner Jrau unterwegs gewesen, dann ist er mit ihr in Differenzen geraten und er liegt mit ihr in Ehescheidung. In Berlin hat er dann ein Mädchen kennen gelernt, mit dem er eiir Liebesverhältnis einging, und mit seiner Ge liebte»» ist er weiter in der Welt umhergezogen. Auf ihre Verwendung nahm er als Diener, den er namentlich im Orient brauchte, einen Verwandten seiner Geliebten mit auf Reisen. Dieser junge Mann war der Sohn eines Berliner Brief trägers H. Als B. sich in Ron» aushielt, schenkte ihm seine Geliebte ein Kind und nur» begannen die Betrügereien, die ihn vor Gericht gebracht haben. Dem Angeklagten wurde zur Last gelegt, daß er im Jahre 1012 seinen Diener veranlaßt habe, daß dieser an seinen Vater nach Berlin schrieb, der Vater solle an B., der sich in augenblicklicher Geldverlegenheit befinde, durch telegraphische Postanweisung 250 nach Rom senden. B. der angeblich deutsche Schrift nicht lesen kann, fügte dem Briese die Bemerkung zu: „Dankbar, wenn Sie den Dienst mir machen »vollen" B. hat weiter noch zweimal ie zwei hundert Mark gefordert und auch bekommen. Zur Hergabe dieser Summen soll er den Briefträger H. dadurch bewogen haben, daß er ihm vorspiegelte, er reise im Auftrage der schwedischen Negierung und erhalte von ihr auch Unterstützungen. Die Antlage benagte no.h weiter, daß B. dem Briefträger H vor gespiegelt hat. er habe eine photographische Erfindung gemacht, die einen Wert von 30 000 ./k habe, sie wiege jetzt schon mindestens 18 000 ./r aus, wodurch H. sich dazu verstanden hat. ihn» nochmals 000 ./z zu schicken. Im August 1012 ist B. mit seiner Begleitung nach Leipzig gekommen, hat sich in einem hiesigen Hotel eingemietet und den Hotelier durch die Angabe, er reise als Beauftragter der Regierung Schwedens und werde von ihr auch unterstützt, zur Kredit gewährung veranlaßt Unter Hinterlassung einer Schuld von 1100 ist er dann eines Tages verschwunden, nachdem er bis Weih nachten gegen 3000./« insgesamt bezahlt batte. Der Briefträger H., der als Zeuge vernommen wurde, erklärte, daß er geglaubt habe, feine Verwandte mache eine gute Partie und bekomme einen reichen Mann; er hatte keinerlei Zweifel, baß er die Bar dage geliehenen Summen zurückerhalte»» werde. Bardage ist eines Tages selbst bei ihm gewesen, hat ihm geklagt, da» er in augenblicklicher Bedrängnis sei, aber bestimmte Aussichten habe, in der nächsten Zeit ein Geschäft abzuschließen, wobei ihn» für seine photographische Erfindung schon 18 000 Mark geboten worden seien, er hoffe aber, einem noch höheren Preis zi» bekommen. Von der jchwedischen Regierung er halte er jährlich zweimal bedeutende Unterstützungen, »ein jährliches Einkommen stelle sich auf 40 OOO Mark. Durch das fichere Auftreten bat derZeugeH. sich dann auch bestimmen laßen, nochmals t»00 zu lechen. Rach der Aussage des Hoteliers R. hat Bardage in dein Hotel für Miete samt voller Verpflegung täglich 0 ./L bezahlt. Bis Weihnacht 1012 ist er seinen Ver pflichtungen auch nachgetommen und hat Zahlungen geleistet, dann aber »vor er in Verzug geraten, da ihm auf Veranlassung der hiesigen Photographen von der zuständigen Behörde der Vertrieb seiner Bilder untersagt worden war. Unter Zurücklassung seiner Geliebten und des Kindes ist Bardage im März vorigen Jahres nach Berlin gefahren, von wo er an den Hotelier loo .N bar und einen Wechsel über 700 ./i einsandte, dann hat er nichts wieder von sich hören lassen. Einige Tage darauf ist auch die Geliebte mit dem Kind nach Berlin nachgereist. Die photographischen Apparate, eine Anzahl Kleidungsstücke und gegen tausend Bilder hat sie im Hotel zurückgelassen. Bardage ist nun nach Neapel gefahren, da er dort früher gute Geschäfte gemacht hatte und Geld zu verdienen hoffte. Das ist ihm aber nicht geglückt, und bei seiner Rückkehr nach Deutschland in diesem Jrühjahr erfolgte seine Verhaftung. In der Ver handlung bestritt der Angeklagte, daß er die Absicht gehabt habe, den Briefträger H. und den Hotelier N. irgendwie zu schädigen. H. habe er auch keine falschen Vorspiegelungen gemacht, überhaupt es nicht jo dargestcllt, als ob er iin Auftrage der schwedischen Regierung rerse und die Aufnahme in den Schulen mache. Der Airgeklagte hatte von einer pädagogischen Ge sellschaft in Stockholm eine Empfehlung bekommen, die er später in Berlin beim Ministerium vorgelegt hat, dort scheint man der Meinung gewesen zu sein, daß diese Empfehlung einen amtlichen Charakter habe und so ist B. aus den Gedanken gekommen, sich ihrer in dieser Richtung zu bedienen, um bei seinen photographischen Geschäften ein größeres Entgegen kommen zu finden und dadurch mehr Erfolg zu haben. Dein Briefträger H. und dem Hotelier R. gegen über will er indessen davon keinerlei Gebrauch ge macht haben. Das Urteil gegen den Angeklagten Bardage lautete auf eine Gefängnisstrafe von drei Monaten und zwei Wochen, diese Strafe gilt als durch die Untersuchungshaft verbüßt. Der Angeklagte wurde aus der Haft ent lassen und auf sreten Fuß gesetzt. —8- Augsburg, 29. April. Zopsabschneider und Mörder. (Fortsetzung.) Die Beweisaufnahme in dem Bester Mädchenmord. Prozeß gegen den Buchbinder Nepoinuk Rumpf aus Eichstätt brachte an erster Stelle die Vernehmung der Pester Geliebten des Angeklagten, mit der er etwa 0 Jahre in Pest zusammengelebt hat. Diese Zeugin, die ledige 44 Jahre alte Katharine Schimpko, jetzt Köchin in der Gendarmeriestation Silvae-Marosz. belastet mit ihrer Aussage über die Vorkommnisse am Tage der Ermordung der kleinen Gisela Schwarz den Angeklagten sehr. Den Behauptungen des An geklagten, daß er an jenem 31. Mürz 1913, dem Tage des Verschwindens des Mädchens, zu bestimmten Zeiten zu Hause gewesen sei und an diesem Tage selbst den Tee in der Küche gekocht habe, trat die Zeugin entgegen und behauptete, daß der Angeklagte erst nach Mitternacht nach Hause gekommen sei. Am Tage nach dein Morde, dem Montag den 1 April, hat die Zeugin, während der Angeklagte sich umzog, vom Küchenfenster aus fünf Herren in Zivilkleidung in das Haus eintreten sehen. Sie teilte dies dein Angeklagten mit, der sich sofort init einem Sprunge durch das Fenster der zu ebener Erde gelegenen Wohnung vor der Festnahme rettete. Die Vernehmung dieser Zeugin nahm fast einen ganzen Tag in Anspruch, weil sie der deutschen Sprache nicht mächtig ist und jedes ihrer Worte von einein Dol metscher erst übersetzt werden mußte. Aus der weiteren Zeugenvernehmung sei mitgeteilt, daß ein Polizeiwachtmeister aus Eichstätt bekundete, ihm habe vor Jahren der inzwischen verstorbene Landgerichtsrat Bickel aus Eichstätt gesagt, er Halle den Rumpf für einen gemeingefähr lichen Menschen. — Der Vater der er. mordeten Gisela Schwarz, der Oberkellner Ludwig Schwarz aus Pest, jchilderte bis ins einzelne die Vorgänge an jenem verhängnisvollen 31. März 1012, an welchem Tage seine Tochrer auf so rätselhafte Weise verschwand. Zeuge Ma- fchineuwärter Schindler- Pest bezeichnete den An geklagten, den er unter dem Rainen Scheel kannte, mit Bestimmtheit als den Mann, der sich damals in verdächtiger Weise im Keller des Majchinenraumes aufgehalten hatte. Eine ganze Reihe von Zeugen aus Pest bekundeten, gesehen zu haben, wie der Angeklagte als Jahrgast der Trambahn ein großes Packet fort geschleppt habe. Obwohl diese Zeugen den An geklagten genau kennen und ein Irrtum daher aus geschlossen ist, hielt der Angeklagte Ruinpf einen Irrtum für den einzigen Ertlärungspunkt dieser Aussagen. Zum Teil behauptete er allerdings, die Zeugen überhaupt nicht zu kennen. tJortsetz. folgt.) SScbsisttre Nachrichten * Döbeln, 29. April. Zum sächsischen Bürger in e i st e r t a g treffen am Freitag nachmittag mehr als 50 Bürgermeister der Städte mit revidierter Städleordnung hier ein. Nach einer Vorstandsjitzung findet ein von den hiesigen städtischen Kollegien ver anstalteter Begrüßungsabend im Ratskellersaale statt. Für Sonnabend früh ist die Besichtigung des neuen Rathauses und anderer Sehenswürdigkeiten angcsetzt, von 9 bis 3 Uhr werden die Verhandlun gen im Sitzungssaale des Ratbauses abgehalten, sie sind nicht öffentlich. Am Nachmittag erfolgt ein Ausflug nach dem Zweiniger Grunde und der Mar- garetenmühlc, abends der Besuch des Stadttheaters. * Riesa, 29. April. Eine hiesige Einwohnerin verschaffte sich von einem Lottcriekollekteur mehrere Lose der sächsischen Landcslotterie. Die Lose verkaufte sie an andere Personen oder veranlaßte sie zum Mitspielen. Anstatt von dem vereinnahmten Gelde die Lose beim Kollekteur zu bezahlen, behielt sic die Beträge für sich. Den Inhabern und Mit spielern der Lose ist nun vom Kollekteur mitgctcilt worden, daß sie auf einen (Gewinn nicht Anspruch haben, da ihm die Lose nicht bezahlt worden sind. Die Geschädigten sind zumeist minderoennttelte Leute. * Annaberg, 29. April. Seminaroberlechrer Hein rich Schreyer begeht Donnerstag, den 30. April, sein 40jühriges Amts- und sein 25jähriges Orts jubiläum. — Die Autoomnibuslinie Chem nitz—Annaberg—Bärenstein hat im Jahre 1913 mit einem Defizit von 7500 abgeschnitten. Da man sich alber vor kurzem dazu verstanden hat, einen technischen Betriebsleiter anzustellen, hofft man schon in diesem Jahre auf ein besseres Ergebnis. i. Ansprung i. Erzg., 28 April. Ein Opfer des Alkohols ist der 32 Jahre alte ledige Maurer König von hier geworden. Er hatte io viel ge trunken, daß er zwischen hier und Zöblitz liegen blieb und dann erfror. lH Johanngeorgenstadt, 29. April. Dank der Be mühungen des Bürgermeisters Rosenfeld konnte auch in hiesiger Stadt ein Zweigverein vom RotenKreuz begründet werden, dem bereits über 80 Mitglieder angehören. us. Zittau, 29. April. Zum Königlichen Bezirks- schulinspektor für Kamenz wurde soeben der Drrektor der hiesigen höheren Mädchenschule und 1. Bürgerschule Dr. phil. Groschupp abl. Juli dieses Jahres ernannt. Thüringen und Provinz Sachsen. * Greiz, 28. April. Durch landesherrliche Verord nung wird im Fürstentum Neuß ä. L. die Schon - zeit für Wild abgeändert. Diese Verordnung, die bereits in diesem Jahre in Kraft tritt, bestimmt u. a., daß die Jagd auf Rehböckc vor dem 1. Juni nicht ausgcübt werden darf. * Jena, 29. April. Dem Eemcinderat ist eine Vorlage zugegangen, für den Ausbau der Ammer- bacher Q u e l I zu f l üf s e 215000 „tl zu bewilli gen. Die Stadt l)at gegenwärtig wohl reichlich Wasser, cs hat sich aber durch mehrjährige Messungen der ein zelnen Quellen ergeben, daß ihr Wasserabfluß sehr starken Schwankungen unterliegt. In trockenen Jahreszeiten stehen der Stadt rund 3000 Kubikmeter einwandfreies Wasser zur Verfügung, während aber 3500 Kubikmeter täglich benötigt werden. Jin Ammer bacher Gebiet sind noch 3000 Kubikmeter Tages leistung zu gewinnen, weshalb man dort ein kost spieliges Projett zur Ausführung bringen will. Es ,st zur Zuführung einer starken Quelle einTunne l- bau nötig, der allein 83000 Kosten verursacht. Mit weiteren 80 000 will man die Hauptleitung nach Jena verstärken und nut 35 000 R die Hoch behälter vergrößern. Nach Ausführung dieses Pro jekts dürfte Jena auf lange Jahre hinaus genügend Wasser haben. " Schünewerda, 28. April. Seit einiger Zeit ist der 45 Meter tiefe Brunnen auf dem Vorwerk „Günthers Hof", gehörig zu Rittergut Schönewerda, vollständig verstecht. Man vermutet, daß der in der Nähe liegende Kali schacht Thüringen ll schuld daran ist, welcher jetzt geteuft wird. In dem Schacht loch, das eine Tiefe von 280 Meter erreicht hat, stehen 240 Meter Wasser. Das Teufen wurde eingestellt und sämtliche Arbeiter entlassen. Mit dem Domsonnschen Verfahren gedenkt man Herr über das Wasser zu werden. * Freyburg, 28. April. Nunmehr sind unsere Winzer und Vergbesitzer init dem Schneiden der Wein stücke fertig. Diese sind, was man anfäng lich nicht erwartet hatte, gut ausgeganqen, und so mit ist eine Bedingung für ein gutes Weinfahr er füllt. Es ist erfreulich, daß immer wieder Flächen an gerodet werden, so z. B. in einein Müstlberge, wo die neuen Zcmentsäulengänge einen sehr günstigen Eindruck machen und zu erwarten steht, daß die an den dortigen Spalieren gezogenen Reben guten Er trag geben. ringesanSt. lstür dm Inhalt der Cim'cndungrn unter dieser NuLrik übernimmt tie Redaktion außer de: vreßgeseglichen keine Verantwortung.) Ein Tag in der neubegründeten Zweiganstalt des Hubertusburger Schwesternhauses in Leipzig-Dösen. „Nun aber schnell aus den Federn, die Sonne scheint hell durchs Fenster und die Finken wundern sich schon, daß es bei uns noch still ist." Nun gibt es Leben, und bei dem Schlage 6 Uhr wandern vier der jungen Lehrschwestern nach dein Hause der bett lägerigen Kranken hinüber. Die Nachtwachen gehen zur Ruhe und der Tag beginnt mit Waschen und Säubern der Kranken. Die Arbeit fliegt, vielen Kranken muß noch die Nahrung gereicht werden und um 8 Uhr kommt der Arzt. „Was haben wir heute bei ihm in der Stunde? Wohl das Umbetten der Kranken oder spricht er darüber, wie die unruhigen Geistes kranken zu behandeln find?" Es kommt anders, eine neue Kranke wird zugeführt, eine kleine Operation muß sofort vorgenommen werden, und die jungen Schwestern dürfen helfen und lernen. Dann werden die Kranken auf die Veranda gefahren, damit sie sich am Sonnenschein und an den Blumen freuen. Schon ist es Mittag, die Mahlzeit der Kranken ist vorbei und die Lehrschwestern sitzen drübeu in ihren freundlichen Häuschen, wo ihre fürsorgliche vorstehende Schwester das Essen für sie warn» ge halten hat. Dann noch einen Sprung in den Park, wo alles grünt und blüht, und nun zu der» Schul arbeiten und zum Nähen der Schwesternkleidung. „'Werden wir hier oder in Hubertusbura eingekleidet? Ich kann es kaum mehr erwarten. Ob ich das Falten der Haube schon bringe? Aber dann komme»» wir doch alle wieder nach Dösen?" 2 Stunde»» sind schnell vorbei, nun weg mit der Näherei, der Unterricht beginnt! Heute nicht Bibel oder Geschichte der Krankenpflege, heute suchen wir auf der sächsischen Karte die Landes anstalten auf, und die Reaumurgrade werden in Celsius umgerechnet. Gerade wie früher in der Schule. „Aber wir sind doch seitdem verständiger geworden." So?? „Ei natürlich". Wie nun das Abendbrot schmeckt! Tann wird noch ein Brief geschrieben und etwas Schadhaftes ausgebessert, und die Zungen find auch nicht ganz still, bis um 9 Uhr das Abendlied durch die Nacht hinausklingt. Nun Stille. Mögen sie gut ruhen, die Gesunden von ihrer Arbeit und die armen Kranken! — Nähere Auskunft über die Schwesternausbildung erteilt Herr Geheimer Medizinalrat Dr. Lebmann i»» Leipzig-Dösen lwochenrags 3—4 Uhr) und das Königliche Schwesternhaus in Hubertusburg. o. Kirchliche Nachrichten. Abend-Motette in Lt. Johannis diesen sZrcitag, dm 1. Mai, abends Uhr: „Ostern, Ostern, Äuferstel>en! — sZrühlingSivehen!" „Christ ist crstandm" aus dem 12. Jahrhundert. „Singen wir beul' mit einem Muirü" a. d. 10. Jahrhundert. „O fröhliche Stunden" v. Thomas Selle. Ädagto für Cello und Orgel v. Ariosti (lüvl). Bologna). „Cngelsviel" a. d. 15. Jahrhundert. „>Zcin Hälmlein" v. Jricdem. Bach „Herr, last dein Sorgen sein" v. B. Röthig. Eintritt frei. Tertc a. d. Kirchtürm. ZD MMge Lebensmittel! 3 20^ 85 45 10 42^ I'lunä l'knnä l'luml 3 llnnil l'kuock 78 e S2^ 72^ ISO kksdsndvn krisekei' Ananas ?risoke Molekeln kAäissotten . . . lomatvn Altl'ONeN, ko'ÜLelbe l-'rNeüto . . . I)nt,7.e»ü 5ü U. 42^ liiitl- ii. koelüiiüliivt m-lnv re ^'nra H lstäeü 2. t« u. L. RS . . 80 55 38 Vd8t- llllll K8MU88 Lalat-Oul'kbn rKuck 35 »nä 25^ Kopfsalat 3 Lopk 2V «L WlllÄ- »Nli flekelimi'en blut- Ulicl üöbervurst . . . iiu»ä SO.l Servelrt- u. Salamivarst > 1.28 kökeltleisek Oeräuob. Lpeek 8oNzvsrrtltz»8ok n»°<i ttvk. 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